Hopfenstopfen mit Pellets

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Pman
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Hopfenstopfen mit Pellets

#1

Beitrag von Pman »

Hallo zusammen,

ich habe mich kurzerhand dazu entschlossen, meinen letzten Sud nur halb abzufüllen - den Rest möchte ich noch mit Pellets stopfen. Dazu habe ich nun ein paar Fragen.

1. Ändert sich durch das Stopfen die weitere Vorgehensweise? Bisher hätte ich einfach direkt aus dem Gärbottich in die Flaschen geschlaucht.
2. Was ist besser? Pellets direkt in den Gärbottich oder in einem Beutel zugeben?
3. Muss ich das Jungbier vor dem Abfüllen umrühren, damit dieses überall das Aroma aufnimmt? Die Hefe und ggf. der Hopfen haben sich ja dann schon schön unten abgesetzt...

Danke,
Pitt.
Bis denne,
Pitt.
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s3b0
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#2

Beitrag von s3b0 »

Servus,

ich hab meine Pellets immer in einem Hopfensäckchen verpackt und dann zum Ende der Hauptgärung ins Gärfass (1) gegeben.

Nach Ende der Gärung bzw. des Stopfens hab ich alles in einen sauberen Gärtank (2) umgeschlaucht und dort noch 3 bis 4 Tage stehen lassen, um das Bier zu klären.

Zuletzt lege ich dann meine Zuckerlösung in einem Gärtank (3) vor und schlauche das Bier drauf, um es zu vermischen. Dann ab in die Flaschen.

Damit bin ich bisher am Besten gefahren. :thumbup
BrauFuchs
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#3

Beitrag von BrauFuchs »

Moin,
Ich nehme ein abgekochtes Baumwollsäckchen gfs. beschwert mit etwas schweren wie Glasmurmeln, Gewindestützen und bei Gärtemperatur 5-9 Tage gestopft.
Dann Säckchen raus und gleich auf die Speise geschlaucht und direkt abgefüllt. --> Hier findet eine Durchmischung statt.
Ist bisher immer bombig gewesen, sobald es mehr als 2g/L Hopfen waren.

Gruß
Lukas
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muldengold
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#4

Beitrag von muldengold »

Pman hat geschrieben: 1. Ändert sich durch das Stopfen die weitere Vorgehensweise? Bisher hätte ich einfach direkt aus dem Gärbottich in die Flaschen geschlaucht.
Nein, prinzipiell nicht. Ich stopfe immer im Nachgärfass für 1 bis 2 Wochen.
Pman hat geschrieben: 2. Was ist besser? Pellets direkt in den Gärbottich oder in einem Beutel zugeben?
Definitiv Beutel. Ich nehme immer Teefilter mit einer abgekochten Glasmurmel zum Beschwerden und einen desinfizierten Clip zum Verschließen. Maximal mit 10-15 g Pellets befüllen - die Quellen wie verrückt (mir ist dadurch mal ein Filter gerissen und seit dem bin ich ein gebranntes Kind)
Pman hat geschrieben: 3. Muss ich das Jungbier vor dem Abfüllen umrühren, damit dieses überall das Aroma aufnimmt? Die Hefe und ggf. der Hopfen haben sich ja dann schon schön unten abgesetzt...
Nö - brauchst Du nicht machen.

LG
Sandro
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier! :Wink
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Boludo
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#5

Beitrag von Boludo »

Direkt aus dem Gärfass find ich aus dem Grund nicht gut, da dann am Ende Flaschen mit mehr Schmodder entstehen, außer man wirft einiges weg. Wenn du ohne Hopfensäckchen stopfst, dann würde ich auf jeden Fall umschlauchen. Falls es nicht richtig sedimentiert, kannst du gleich noch durch eine Stoffwindel filtern. Außerdem kannst du dann die gesamte Speise/Zucker zugeben und gut umrühren, dann hast du lauter homogene Flaschen.
Ich bin großer Fan vom Stopfen ohne Hopfensäckchen. Manchmal schwimmt der Hopfen aber ziemlich hartnäckig oben drauf, dann hilft vorsichtiges Unterrühren.
Ich vergäre allerdings nur noch voll klimatisiert, soll heißen in der Gefriertruhe mit UT 200, so dass ich die Temperatur durch Kühlen oder Heizen jederzeit genau regeln kann. Und beim Stopfen mach ich immer Cold Crash, dann gibt es null Probleme mit der Sedimentation und man bekommt sehr klares Bier und wenig Bodensatz.
Für mich ist das wesentlich einfacher als die Sache mit den Säckchen, muss aber jeder selber entscheiden.

Stefan
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Ursus007
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#6

Beitrag von Ursus007 »

Hi,

ich fang von hinten an:

3. Mit dem Umrühren rührst Du ja das ganze Sediment (Hefe, ggf. Hopfen) wieder auf. Würd' ich nicht tun.

2. Ich hab das letzte Mal mit Säckchen gearbeitet. Das hab ich jeweils einmal am Tag ganz sorgfältig durch den Gärbottich "geschlenkert", weit oberhalb des Sediments (Hatte die Säckchen an einem Faden, der aus dem Gärbehälter heraushing.). So hatte ich eine bessere Verteilung. Ich mach das so, da ich mal mit Pellets ohne Säckchen gestopft hatte und die aber nicht zufriednestellend abgesunken sind. Daher jetzt mit Säckchen, wenn auch die Ausbeute da wohl nicht so hoch ist. Hab dann das Säckchen am Ende noch ganz leicht ausgedrückt.

1. Nö, Vorgehensweise ändert sich nicht. Aber ich rate auch zum Umschlachen in ein Abfüllgefäß. Da kannst Du dann vorsichtig umrühren, denn da ist das Jungbier ja vom Sediment runter. Nach Deiner Vorgehensweise denke ich, Du gibst Zucker direkt in die Flaschen. Wenn Du das jetzt so machen würdest, könntest Du auch Zuckerlösung vor'm Abfüllen zugeben.

Grüße,

Ursus
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giggls
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#7

Beitrag von giggls »

Pman hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe mich kurzerhand dazu entschlossen, meinen letzten Sud nur halb abzufüllen - den Rest möchte ich noch mit Pellets stopfen. Dazu habe ich nun ein paar Fragen.

1. Ändert sich durch das Stopfen die weitere Vorgehensweise? Bisher hätte ich einfach direkt aus dem Gärbottich in die Flaschen geschlaucht.
Es ändert sich wenig. Wir gehen wie folgt vor:

1. Abziehen des Bodensatzes durch Umfüllen in ein anderes Gefäß
2. Einhängen von mit Pellets oder Dolden und Glasmurmeln (etwas schweres) gefüllten Baumwollsocken (die billigsten die man kaufen kann) für 5-7 Tage
3. Entfernen der Baumwollsocken und abfüllen in Flaschen für Nachgärung wie bei Nicht gestopftem Bier. WIr arbeiten hier typischerweise mit Speise.

Sven
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Pman
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#8

Beitrag von Pman »

Danke für Eure Antworten - das hilft mir emorm weiter!
Boludo hat geschrieben:Und beim Stopfen mach ich immer Cold Crash, dann gibt es null Probleme mit der Sedimentation und man bekommt sehr klares Bier und wenig Bodensatz.
Auch bei obergärigem Bier? Geht da dann nicht die Hefe für die Nachgärung kaputt?
giggls hat geschrieben: Abziehen des Bodensatzes durch Umfüllen in ein anderes Gefäß
Ist denn dann noch genügend Hefe für die Nachgärung vorhanden?
Bis denne,
Pitt.
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Boludo
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#9

Beitrag von Boludo »

1. Hefe geht durch Kälte nicht kaputt, sie legt sich nur schlafen. Natürlich nur oberhalb des Geftrierpunktes.
2. Es ist immer genügend Hefe für die Nachgärung vorhanden.

Stefan
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giggls
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#10

Beitrag von giggls »

Pman hat geschrieben:
giggls hat geschrieben: Abziehen des Bodensatzes durch Umfüllen in ein anderes Gefäß
Ist denn dann noch genügend Hefe für die Nachgärung vorhanden?
Jepp, das was in der Schwebe ist reicht völlig aus. Im Gegenteil, meist sammelt sich in den 5-7 Tagen sogar wieder etwas Bodensatz an. Diesen ebenfalls _nicht_ in die Flaschen füllen.

Sven
prueegg
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#11

Beitrag von prueegg »

Zu Beginn hatte ich die Pellets immer direkt im Gärtank (ohne Säckchen). Der Hopfen hatte sich immer schon abgesetzt und keine Probleme beim Abfüllen gemacht.
Später musste ich feststellen, dass nicht alle Hopfensorten so kooperativ sind.
Nun meine eindeutige Empfehlung: Verpacke den Hopfen auf jeden Fall in Säckchen.
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Boludo
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#12

Beitrag von Boludo »

Ohne Kühlmöglichkeit würde ich auch mit Säckchen arbeiten.
Hopfenfitzel in der Flasche können Gushing erzeugen.
Wenn man aber eh kühlen kann, ist die Reinkippmethode allerdings wesentlich einfacher und man trennt noch zusätzlich Hefe ab.

Stefan
Dave1987
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#13

Beitrag von Dave1987 »

Oder vor dem Abfüllen nochmal Umschlauchen und dabei einen Sputnik oder ähnliches dazwischen hängen. Mache ich immer so, weil ich einmal Gushing hatte obwohl ich mit Säckchen gearbeitet habe. Die waren wohl aber zu grob. Zu feine möchte ich aber wegen der schlechteren Ausbeute nicht nehmen. Wenn man nochmal filtert, muss man das aber bei der Karbonisierung beachten, da das CO2 ausgetrieben wird. Also einfach bei den Rechnern die Temperatur auf 100°C stellen (= 0g/L CO2) und schon passt das am Ende wieder. Bin nämlich sowieso der Meinung, das man beim Stopfen keinen unerheblichen CO2 Verlust hat.
Probleme mit Oxidation hatte ich übrigens dadurch noch nie, ich achte aber auch im Heißbereich sehr darauf nicht zu viel Sauerstoffeintrag zu bekommen.
"Unverhopft kommt oft."
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Pman
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#14

Beitrag von Pman »

Okay, Danke. Dann werde ich aufgrund der fehlenden Kühlmöglichkeit wohl mit Säckchen arbeiten. Das Säckchen direkt in den Gärbottich für ein paar Tage, vorm Abfüllen umschlauchen und dabei nochmals filtern.
Dave1987 hat geschrieben:Wenn man nochmal filtert, muss man das aber bei der Karbonisierung beachten, da das CO2 ausgetrieben wird.
Ist das tatsächlich sooo ein Problem?
Bis denne,
Pitt.
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#15

Beitrag von Lehabraeu »

Ich arbeite mit "Damensöckchen" als hopfensack. Gibt's bei Kik zB im 6er Pack um einen Euro.
Da gehen locker 100g rein und funktioniert prima. Beim nachträglichen Stopfen in Kegs binde ich diese mit Kabelbindern an den Stecher, damit ich sie später wieder rausbekomme.
Bierige Grüsse,
Hans

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Boludo
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#16

Beitrag von Boludo »

Man kann auch einfach das Bier vor dem Abfüllen durch ein Hopfensäckchen filtrieren. CO2 verliert man erst bei sehr feinen Filtern.

Stefan
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Pman
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Re: Hopfenstopfen mit Pellets

#17

Beitrag von Pman »

Boludo hat geschrieben:Man kann auch einfach das Bier vor dem Abfüllen durch ein Hopfensäckchen filtrieren. CO2 verliert man erst bei sehr feinen Filtern.
Ich habe diesen Filter. Ist der fein oder nicht...?
Bis denne,
Pitt.
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