Infizierte Flaschen reinigen
- holledauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2432
- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Infizierte Flaschen reinigen
Hallo Freunde,
habe im Forum nicht's gefunden. Deshalb ein neues Thema hierzu.
Leider habe ich (vermutlich durch einen infizierte Hefe) 240 Liter saures Bier produziert (Milchsäure)
Natürlich muß ich jetzt alles wegkippen.
Meine Fässer mache ich immer mal verdünnter Salpetersäure sauber. Vor allem wegen Bierstein und Hefebrand.
Hat bisher immer funktioniert.
Einen Teil habe ich auch in Flaschen abgefüllt.
Soll ich diese nach dem Wegschütten auch durch das Säurebad ziehen?
Hat da wer Erfahrungen?
Danke!
habe im Forum nicht's gefunden. Deshalb ein neues Thema hierzu.
Leider habe ich (vermutlich durch einen infizierte Hefe) 240 Liter saures Bier produziert (Milchsäure)
Natürlich muß ich jetzt alles wegkippen.
Meine Fässer mache ich immer mal verdünnter Salpetersäure sauber. Vor allem wegen Bierstein und Hefebrand.
Hat bisher immer funktioniert.
Einen Teil habe ich auch in Flaschen abgefüllt.
Soll ich diese nach dem Wegschütten auch durch das Säurebad ziehen?
Hat da wer Erfahrungen?
Danke!
Gruß Martin aus der Hallertau
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Bei meiner ersten und einzigsten Infektion hab ich alles rausgekippt und die Flaschen abgegeben.
Falls es nicht all zu weh tut, würde ich die Flaschen auch zurück geben.
Stefan
Falls es nicht all zu weh tut, würde ich die Flaschen auch zurück geben.
Stefan
- Einkoch-Theo
- Posting Klettermax
- Beiträge: 182
- Registriert: Donnerstag 25. April 2013, 15:35
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hallo,
ich würde bei Infektionen immer auf Hitze statt auf Chemie setzen. Und wenn doch Chemie, dann bitte die richtigen Waffen für den richtigen Gegner. Salpetersäure (H2NO3) ist eine starke Säure und mag zwar gegen Dreck und vor allem Kalkablagerungen sehr wirksam sein, gegen Bakterien im allgemeinen und speziell gegen Säurebildner bin ich mir da nicht so sicher. Es hat schon Fälle gegeben, da hat man mit starken Säuren schon die Anlage verätzt, aber immer noch nicht alle Bakterien abgetötet. Essigsäure, obwohl schwächer, ist da schon etwas spezieller, da die undissoziierte (=nicht in Lösung gegangene) Säure speziell auf bestimmte Teile der Zellwand der Bakterien wirkt, aber nicht bei allen Mikroorganismen. Meine letzte Mikrobiologie-Vorlesung ist schon ein paar Tage her, man möge mich korrigieren...
Hitze ist deutlich universeller, da fast alle vegetativen Keime bei Temperaturen über 80°C abgetötet werden. Ausnahme sind die Sporenbildner, deren Sporen (und zwar nur die Sporen) Temperaturen von über 100°C aushalten. Allerdings ist Bier ein Medium, welches durch den pH-Wert und die Übermacht der Hefe das Auskeimen der Sporen verhindert.
Zu deiner Frage: ich würde die Flaschen verwenden, allerdings nach einer Hitzebehandlung. Bitte nicht im Backofen, sondern in feuchter Hitze wie Wasserbad oder Dampf. Ich packe meine Flaschen einfach über Kopf in eine handelsübliche Spülmaschine. Selbst wenn der Wasserstrahl nicht zum Boden jeder Flasche kommt, habe ich durch die Hitze/Dampf ausreichend Abtötungseffekt.
Gruß,
Theo
ich würde bei Infektionen immer auf Hitze statt auf Chemie setzen. Und wenn doch Chemie, dann bitte die richtigen Waffen für den richtigen Gegner. Salpetersäure (H2NO3) ist eine starke Säure und mag zwar gegen Dreck und vor allem Kalkablagerungen sehr wirksam sein, gegen Bakterien im allgemeinen und speziell gegen Säurebildner bin ich mir da nicht so sicher. Es hat schon Fälle gegeben, da hat man mit starken Säuren schon die Anlage verätzt, aber immer noch nicht alle Bakterien abgetötet. Essigsäure, obwohl schwächer, ist da schon etwas spezieller, da die undissoziierte (=nicht in Lösung gegangene) Säure speziell auf bestimmte Teile der Zellwand der Bakterien wirkt, aber nicht bei allen Mikroorganismen. Meine letzte Mikrobiologie-Vorlesung ist schon ein paar Tage her, man möge mich korrigieren...
Hitze ist deutlich universeller, da fast alle vegetativen Keime bei Temperaturen über 80°C abgetötet werden. Ausnahme sind die Sporenbildner, deren Sporen (und zwar nur die Sporen) Temperaturen von über 100°C aushalten. Allerdings ist Bier ein Medium, welches durch den pH-Wert und die Übermacht der Hefe das Auskeimen der Sporen verhindert.
Zu deiner Frage: ich würde die Flaschen verwenden, allerdings nach einer Hitzebehandlung. Bitte nicht im Backofen, sondern in feuchter Hitze wie Wasserbad oder Dampf. Ich packe meine Flaschen einfach über Kopf in eine handelsübliche Spülmaschine. Selbst wenn der Wasserstrahl nicht zum Boden jeder Flasche kommt, habe ich durch die Hitze/Dampf ausreichend Abtötungseffekt.
Gruß,
Theo
Wieso ist Leergut?
- Micha Ale
- Posting Senior
- Beiträge: 469
- Registriert: Dienstag 14. Januar 2014, 13:40
- Wohnort: Rimbach
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Ich hatte letztes Jahr mehrere saure Sude hintereinander, weil ich meinen(Hahn nicht gründlich genug gereinigt hatte.
Nachdem ich den Schuldigen gefunden und gereinigt hatte, habe ich alle Flaschen mit 70%Isopropanol ausgesprüht,
und keine einzige Flasche aus den Folgesuden ist sauer geworden.
LG,
Micha
Nachdem ich den Schuldigen gefunden und gereinigt hatte, habe ich alle Flaschen mit 70%Isopropanol ausgesprüht,
und keine einzige Flasche aus den Folgesuden ist sauer geworden.
LG,
Micha
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Boludo hat geschrieben:Bei meiner ersten und einzigsten Infektion hab ich alles rausgekippt und die Flaschen abgegeben.
Falls es nicht all zu weh tut, würde ich die Flaschen auch zurück geben.
Stefan
Ich würde ja zu gerne mal an ein paar Bierchen riechen die seit 12 Monaten bei manchen im Keller lagern. Irgendwann bekommen sie alle mal einen Essigstich. Das ist normal, wenn nicht 60 IBU oder 10% Alk. Drinne sind, so meine Erfahrung.
Soll kein Angemriff auf dich sein Stefan eher allgemein gehalten. Vielleicht überlebt es nicht so lange.
Ich arbeite sehr sauber, aber die Reste in den Fässern die im warmen Keller stehen vom umdrücken riechen schon nach 1-2 Monaten Essigmäßig.
Vielleicht hat's auch was mit der Hefe zu tun. Aber gleich vorweg, die beziehe ich aus einer Großbrauerei.
Ich würde sie wie immer mit Geschirrspülrriniger sauber machen.
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Verwechselst du Essigsäure mit Milchsäure?GamZuBo hat geschrieben:
Ich würde ja zu gerne mal an ein paar Bierchen riechen die seit 12 Monaten bei manchen im Keller lagern. Irgendwann bekommen sie alle mal einen Essigstich.
Essigsäure entsteht nur in Verbindung von Essigsäurebakterien, Ethanol und Sauerstoff.
In der geschlossenen Flasche ist niemals genügend Sauerstoff für eine Essigsäurefermentation.
Milchsäure geht auch anaerob.
Meine Biere sind auch alle nach 1 Jahr nicht sauer, da ich selten <8% Alkohol und <60 IBU braue.
Aber auch ein Wit mit nur 5% Alkohol war nach über einem Jahr nicht sauer.
Stefan
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Da hast Du mir Erfahrung voraus. Von meinem allerersten Sud, abgefüllt am 31.03.14, habe ich noch 5-6 heilige Flaschen im Keller. Eine wurde vorletzte Woche geöffnet: immer noch ein Hochgenuss! Und das bei 5% Alk und 25 IBU.GamZuBo hat geschrieben:Ich würde ja zu gerne mal an ein paar Bierchen riechen die seit 12 Monaten bei manchen im Keller lagern. Irgendwann bekommen sie alle mal einen Essigstich. Das ist normal, wenn nicht 60 IBU oder 10% Alk. Drinne sind, so meine Erfahrung.
Christian
Bier wirds immer.
Ausser wenn man über Nacht abkühlt oder gar Hefe nach Packungsangabe zugibt.
Ausser wenn man über Nacht abkühlt oder gar Hefe nach Packungsangabe zugibt.
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Jawoll, da kann ich nur eine Lanze für Selbstgebrautes brechen - meine ältesten Biere, die ich neulich erst verkostet habe, stammen aus dem Jahr 2013 und sind nicht sauer! Es gab zwar einige Alterungsaromen, die es mir nicht erlaubten, das Bier wirklich zu geniessen, aber sonst war es einwandfrei.
Gruß,
Bierwisch
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
- holledauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2432
- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hallo Jungs,
danke für die schnelle Hilfe.
So wie ich das sehe, werde ich heute alle Falschen wegschütten, auswaschen und dann mit Iso-Prop aussprühen.
Habe ich das richtig verstanden?
danke für die schnelle Hilfe.
So wie ich das sehe, werde ich heute alle Falschen wegschütten, auswaschen und dann mit Iso-Prop aussprühen.
Habe ich das richtig verstanden?
Gruß Martin aus der Hallertau
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
- Firestarter
- Posting Senior
- Beiträge: 454
- Registriert: Donnerstag 5. Februar 2015, 11:55
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Nimmst Du da einen normalen Tab bzw. Pulver ? Ist das nicht schädlich für die Schaumbildung?GamZuBo hat geschrieben:Boludo hat geschrieben:Bei meiner ersten und einzigsten Infektion hab ich alles rausgekippt und die Flaschen abgegeben.
Falls es nicht all zu weh tut, würde ich die Flaschen auch zurück geben.
Stefan
Ich würde sie wie immer mit Geschirrspülrriniger sauber machen.
Gruß Matthias
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Ja Stefan, du kannst Recht haben. Man riecht es auch mehr als man das schmeckt. Bei Laktos wird's ja so sauer, dasseinem die Zähne ausfallenBierwisch hat geschrieben:Jawoll, da kann ich nur eine Lanze für Selbstgebrautes brechen - meine ältesten Biere, die ich neulich erst verkostet habe, stammen aus dem Jahr 2013 und sind nicht sauer! Es gab zwar einige Alterungsaromen, die es mir nicht erlaubten, das Bier wirklich zu geniessen, aber sonst war es einwandfrei.
Gruß,
Bierwisch
So siehts aus Bierwisch, was da nun letzendlich das Bier verdirbt ist ja egal. Oftmals liest man das ja auch, Bier schmeckt nach Eisen, Mullbinde o. Ä.
Ich denke das liegt meist an Keimen/Pediokokken und wie sie heißen. Ich denke keiner von uns schafft es nicht davon betroffen zu sein. Nicht mal die Großen, dacwird Sauerstoffhehalt etc. gemessen um das möglichst lange frisch zu halten, natürlich auch filtriert.
Bier ist ja ein frischeprodukt und die normalen Ales und Lager werden mit der Zeit eben nicht besser.
-
- Posting Freak
- Beiträge: 793
- Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
- Wohnort: Monheim am Rhein
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Lt. Dornbusch sterben Lactos bei unter 10 Grad ab. Im Prinzip müsste das ganze Geraffel dann nur im Winter für ein, zwei Tage nach draußen gestellt werden, bzw. in die Tiefkühltruhe.
Viele Grüße,
Jens
Jens
- Micha Ale
- Posting Senior
- Beiträge: 469
- Registriert: Dienstag 14. Januar 2014, 13:40
- Wohnort: Rimbach
Re: Infizierte Flaschen reinigen
So hab ich es wie gesagt gemacht, und da bei über hundert infizierten FlaschenHallo Jungs,
danke für die schnelle Hilfe.
So wie ich das sehe, werde ich heute alle Falschen wegschütten, auswaschen und dann mit Iso-Prop aussprühen.
Habe ich das richtig verstanden?
in Folgesuden keine einzige mehr sauer war, sollte das wohl auch bei dir klappen.
Denke auch an ein abfummeln der Gummis bei Plopflaschen und gründlicher Säuberung der Verschlüsse und Gummis.
Kannst ausserdem evtl ja zusätzlich ein paar ganz neue Flaschen befüllen und entsprechend markieren.
Sollte es doch zu einer Neuinfektion kommen, weisst du dann, ob der Fehler irgendwo in deiner Anlage liegt
(wenn ALLE Flaschen sauer sind, durch einen verunreinigter Hahn o.ä.),
oder ob es wieder erwarten doch an den Flaschen liegt, also halt dann, wenn die frischen Flaschen nicht sauer sind.
Sorry, ich schreibe immer so, ausführlich
LG,
Micha
- holledauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2432
- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Micha, danke dir. So mach ich es.
Bügelflaschen hab ich nicht. Nur normale
Bügelflaschen hab ich nicht. Nur normale
Gruß Martin aus der Hallertau
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
- Einkoch-Theo
- Posting Klettermax
- Beiträge: 182
- Registriert: Donnerstag 25. April 2013, 15:35
Re: Infizierte Flaschen reinigen
nein, tun sie nicht! Was ist das für ein Quelle und was steht da genau?jemo hat geschrieben:Lt. Dornbusch sterben Lactos bei unter 10 Grad ab. Im Prinzip müsste das ganze Geraffel dann nur im Winter für ein, zwei Tage nach draußen gestellt werden, bzw. in die Tiefkühltruhe.
Gruß,
Theo
Wieso ist Leergut?
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Kann ich auch in keinster Weise nachvollziehen. Ich hebe mir inzwischen von jedem eigenen Bier ein paar wenige Flaschen auf, deren ersten Geburtstag ich unbedingt feiern will, aber bisher alles im grünen Bereich diesbezüglich. Einzig und allein die Stopf-Aromen verändern sich etwas, ansonsten bilde ich mir ein, dass die ungestopften Flaschen ihren Schwestern aus den Tagen unmittelbar nach der Nachgärung sehr ähnlich schmecken. Und ich bin wahrlich kein Sauberkeits- oder Sterilitäts-Fanatiker, ganz im Gegenteil.GamZuBo hat geschrieben:Ich würde ja zu gerne mal an ein paar Bierchen riechen die seit 12 Monaten bei manchen im Keller lagern. Irgendwann bekommen sie alle mal einen Essigstich. Das ist normal, wenn nicht 60 IBU oder 10% Alk. Drinne sind, so meine Erfahrung.
Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
-
- Posting Freak
- Beiträge: 793
- Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
- Wohnort: Monheim am Rhein
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Dornbusch / Die Biersorten der Brauwelt, Seite 54Einkoch-Theo hat geschrieben:nein, tun sie nicht! Was ist das für ein Quelle und was steht da genau?jemo hat geschrieben:Lt. Dornbusch sterben Lactos bei unter 10 Grad ab. Im Prinzip müsste das ganze Geraffel dann nur im Winter für ein, zwei Tage nach draußen gestellt werden, bzw. in die Tiefkühltruhe.
Gruß,
Theo
Zitat:" Temperatur auf 10°C reduzieren und zwei Tage halten, um sicherzustellen, daß alle Lactobacillus-Bakterien abgestorben sind."
Viele Grüße,
Jens
Jens
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Zitat:" Temperatur auf 10°C reduzieren und zwei Tage halten, um sicherzustellen, daß alle Lactobacillus-Bakterien abgestorben sind." => Das ist so nicht richtig!jemo hat geschrieben:Dornbusch / Die Biersorten der Brauwelt, Seite 54Einkoch-Theo hat geschrieben:nein, tun sie nicht! Was ist das für ein Quelle und was steht da genau?jemo hat geschrieben:Lt. Dornbusch sterben Lactos bei unter 10 Grad ab. Im Prinzip müsste das ganze Geraffel dann nur im Winter für ein, zwei Tage nach draußen gestellt werden, bzw. in die Tiefkühltruhe.
Gruß,
Theo
Zitat:" Temperatur auf 10°C reduzieren und zwei Tage halten, um sicherzustellen, daß alle Lactobacillus-Bakterien abgestorben sind."
Ich bewahre meine Laktos auch im Kühlschrank bei 2 - 4°C auf und einige Stämme habe ich sogar auf Kryo eingefrohren.
Die Lactos vertragen keine Säure, bei pH-Werten gut unter pH 3,0 geht es ihnen an den Kragen.
Es stimmt, dass die Lactos inaktiv werden, also sich bei niedrigen Temperaturen nicht vermehren können.
Zuletzt geändert von Ulrich am Mittwoch 17. Juni 2015, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
hast Du mal schnell einen Linkzu dieser Quelle zur Hand? Würder gerne mal lesen, was dieser Dornbusch meint.
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Der Herr Dornbusch schreibt viel.
Stefan
Stefan
-
- Posting Freak
- Beiträge: 793
- Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
- Wohnort: Monheim am Rhein
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Einen Link habe ich nicht, das steht ja in einem seiner Bücher.Ulrich hat geschrieben:hast Du mal schnell einen Linkzu dieser Quelle zur Hand? Würder gerne mal lesen, was dieser Dornbusch meint.
Konkrekt geht es um das Brauen von Berliner Weiße, wo dieser Schritt zum Abtöten der Lactos empfohlen wird.
Viele Grüße,
Jens
Jens
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Echt abtöten? Nicht inaktivieren? Es gibt Lactos, die sehr pH-empfindlich sind und nach ein paar Tagen bei einem pH <3,2 die Füße in die Luft strecken, aber abtöten duch 10°C? Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ab einem gewissem Säurewert kann man duch Kühlen den Milchsäuremetabolismus inaktivieren (Kwas, Berliner Weisse), aber nicht töten. Wenn die wieder Temperatur bekommen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die wieder durchstarten. Von welcher Milchsäurebakterie spricht erdenn?
Ab einem gewissem Säurewert kann man duch Kühlen den Milchsäuremetabolismus inaktivieren (Kwas, Berliner Weisse), aber nicht töten. Wenn die wieder Temperatur bekommen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die wieder durchstarten. Von welcher Milchsäurebakterie spricht erdenn?
-
- Posting Freak
- Beiträge: 793
- Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
- Wohnort: Monheim am Rhein
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hier der Zusammenhang:
EDIT: Wegen möglicher Urheberrechtsverletzung habe ich das Bild entfernt. Besser wäre eine eingene Kurzzusammenfassung unter korrekter Nennung der Quelle gewesen. [Admin]
EDIT: Wegen möglicher Urheberrechtsverletzung habe ich das Bild entfernt. Besser wäre eine eingene Kurzzusammenfassung unter korrekter Nennung der Quelle gewesen. [Admin]
Zuletzt geändert von tauroplu am Sonntag 21. Juni 2015, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Urheberrechtsverletzung
Grund: Urheberrechtsverletzung
Viele Grüße,
Jens
Jens
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Ist das aus diesem Bier Almanach?
Ich will hier nicht rumstänkern, aber da stehen sehr viele Rezepte drin, die er meiner Meinung nach niemals selber so gebraut haben kann.
Stefan
Ich will hier nicht rumstänkern, aber da stehen sehr viele Rezepte drin, die er meiner Meinung nach niemals selber so gebraut haben kann.
Stefan
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Me two, ich hebe sogar Zweijährlinge auf und auch von denen war noch keiner sauer oder anderweitig schlecht, nur anders (meinem Braubuch sei dank kann ich das halbwegs objektiv beurteilen). Irnkjemand hat mal hier geschrieben, dass der Hefesatz in unseren Flaschen ein wahrer Segen seien, weil sie alles radikale im Bier zu vernichten imstande wären.Ursus007 hat geschrieben:Kann ich auch in keinster Weise nachvollziehen. Ich hebe mir inzwischen von jedem eigenen Bier ein paar wenige Flaschen auf, deren ersten Geburtstag ich unbedingt feiern will, aber bisher alles im grünen Bereich diesbezüglich. Einzig und allein die Stopf-Aromen verändern sich etwas, ansonsten bilde ich mir ein, dass die ungestopften Flaschen ihren Schwestern aus den Tagen unmittelbar nach der Nachgärung sehr ähnlich schmecken. Und ich bin wahrlich kein Sauberkeits- oder Sterilitäts-Fanatiker, ganz im Gegenteil.
Das Gegenprogramm: ich habe jüngst einige kommerzielle Biere aus dem Raum Lengerich verkostet. Eins war komplett sauer, ein anderes grenzwertig, zwei weitere waren OK aber nicht gut. Daraus sollte ich schlussfolgern, dass in der Region kein gutes Bier gebraut werden könnte oder dass die Brauereien dort unsauber arbeiten. Beides ist sicher falsch, aber warum kann ich meine Biere zwei Jahre aufheben und die Biere von dort sind schon zwei Wochen nach MHD sauer? Das ist sicherlich nicht einfach zu beantworten, aber hier geht es ja um Sauberkeit und diese erwarte ich in einer Brauerei schlicht. Bei mir wie bei "denen".
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Das kam in einem Thread zu einem Doemens-Seminar. Es ging nicht um den Satz an sich, sondern lebende Hefe kann Bier reparieren.afri hat geschrieben: Irnkjemand hat mal hier geschrieben, dass der Hefesatz in unseren Flaschen ein wahrer Segen seien, weil sie alles radikale im Bier zu vernichten imstande wären.
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Achim, der große Unterschied liegt sicherlich darin das deren Bier durch die Gegend geschippert wird,
In der prallen Sonne auf dem Hof des Getränkemarktes rumsteht oder sonstwie ungünstig "gelagert" wird.
Ich denke nicht das die unsauber arbeiten, das Bier ist einfach massiven thermischen und mechanischen
beeinflussungen ausgesetzt, die es bei deinem Bier nicht gibt.
In der prallen Sonne auf dem Hof des Getränkemarktes rumsteht oder sonstwie ungünstig "gelagert" wird.
Ich denke nicht das die unsauber arbeiten, das Bier ist einfach massiven thermischen und mechanischen
beeinflussungen ausgesetzt, die es bei deinem Bier nicht gibt.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
- holledauer
- Posting Freak
- Beiträge: 2432
- Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07
Re: Infizierte Flaschen reinigen
So.... Habe gestern die ersten vier Kästen erstmal ausgewaschen und von Bodensatz befreit und dann mit Iso-Prob ordentlich gespühlt und die Flaschenköpfe in einen Becher voll mit Iso-Prob getaucht. Hoffe das reicht so aus.
Gruß Martin aus der Hallertau
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
+++++++++++++
Meine Vorstellung:
---klick---
Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :
www.hopfenhandel-resch.de
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Das behauptet er auch nicht. Viele Rezepte sind sogar niemals gebraut worden, sondern alten Verfahren nachempfunden nach dem Motto "könnte so gewesen sein" oder "könnte man mit heutigen Methoden so machen, vielleicht".Boludo hat geschrieben:Ist das aus diesem Bier Almanach?
Ich will hier nicht rumstänkern, aber da stehen sehr viele Rezepte drin, die er meiner Meinung nach niemals selber so gebraut haben kann.
Stefan
Nicht unumstritten, der Knabe. In Amiland wird er regelmäßig verrissen.
Das Schwarzviertler Rezept welches er in seinem Report über Faust Miltenberg in der Brew your own veröffentlicht hat, enthält Sinamar. Dafür könnte ihn der Cornelius Faust erwürgen.
Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen Euro
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Wie ich es mir gedacht habe, Abtöten mit Deaktivieren gleichgesetzt.jemo hat geschrieben:Hier der Zusammenhang:
1.) Ich habe Lactos, die eine optimaltemperatur von 45°C (38 - 48°C) haben.
2.) Ich habe Lacto-Wachstum bei 15°C nachgewiesen (anderer Stamm)
3.)Es sit richtig, dass <10°C nur noch sehr wenige Stämme, wenn überhaupt einen sehr langsames Wachstum aufweisen, sich also ab >10°C nichts mehr tut. Aber genauso kann ein Wachstum beobachtet werden, nachden die Probe wieder Temperatur hat, also die Lactos passive, aber lebend vorliegen.
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Das ist genau der Punkt, der mich wundert. Das Bier wurde im Teutoburger Wald gebraut, dort verkauft und über einen Umweg von vielleicht 60km + 200km Heimfahrt nach Übergabe bei mir getrunken. Das ist keine massive Transport- oder Lichtbelastung, wie sie beispielsweise Andechser Bock in unserem Getränkemarkt im Weserbergland erleidet.Alt-Phex hat geschrieben:Achim, der große Unterschied liegt sicherlich darin das deren Bier durch die Gegend geschippert wird,
In der prallen Sonne auf dem Hof des Getränkemarktes rumsteht oder sonstwie ungünstig "gelagert" wird.
Ich denke nicht das die unsauber arbeiten, das Bier ist einfach massiven thermischen und mechanischen
beeinflussungen ausgesetzt, die es bei deinem Bier nicht gibt.
Ich bin der erste Verfechter, wenn es um Transportbelastungen geht, weil ich das eindrucksvoll mit einem (gar nicht mal so) weit gereisten eigenen Bier erleben konnte. Aber dabei ging es nur um minimale Geschacksveränderungen, nicht ums sauer werden. Sauerbier (außer als feature) sollte nicht vorkommen, auch nicht nach langem Transport oder langer Lagerzeit. Eine Kiste Oe hatte ich vier Jahre im dunklen Keller, das schmeckte noch immer (nicht), obwohl MHD jahrelang abgelaufen. Das lässt mich an hygienischen Mängeln der betreffenden Brauerei in Lengerich glauben und das ist auch topic hier.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Wenn alle Flaschen dieser Brauerei sauer waren stimmt da tatsächlich was nicht.
Hast du die mal angeschrieben und das berichtet ?
Hast du die mal angeschrieben und das berichtet ?
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Nö, habe ich nicht. Allerdings ist auch das Etikett bereits im Altpapier, schade eigentlich, denn dort drauf stand das MHD... Ich wühle mal nach und werde deine gute Idee weiterverfolgen.
Achim
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
- Johnny H
- Posting Freak
- Beiträge: 4010
- Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
- Wohnort: Graz, Österreich
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Sorry, aber das stimmt so überhaupt nicht, nicht mal für leichte Biere. Erst neulich habe ich ein 11°P-Bier vom letzten Sommer getrunken, das war noch 1a - das dürfte allerdings mit das älteste sein, was bei mir je überlebt hat!GamZuBo hat geschrieben: Ich würde ja zu gerne mal an ein paar Bierchen riechen die seit 12 Monaten bei manchen im Keller lagern. Irgendwann bekommen sie alle mal einen Essigstich. Das ist normal, wenn nicht 60 IBU oder 10% Alk. Drinne sind, so meine Erfahrung.
Und: wie Stefan schon geschrieben hat: Essigsäurebakterien brauchen Sauerstoff. Wo soll der (abgesehen von kleinen Mengen, die mit der Zeit durch Dichtungen etc. eindiffundieren) herkommen?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Ich möchte das Thema gern nochmal hochholen, da ich ein erneutes Sauerbier hatte, aus einer Flasche, deren MHD seit April abgelaufen war. Was ist denn jetzt die Quintessenz aus dem oben geschriebenen Thema? Hitze oder Kälte unter 10°?
So wie ich das lese, ist Kochen eine Möglichkeit, die Viecher zu killen und Kühlen legt sie nur schlafen, fasse ich das richtig zusammen? Isoprop möchte ich nicht verwenden, die Gründe sind hier nicht relevant. Bleiben die Lactos denn auf dem Glas kleben, selbst wenn es vielfach kalt oder warm mit Leitungswasser gespült wird?
Achim
So wie ich das lese, ist Kochen eine Möglichkeit, die Viecher zu killen und Kühlen legt sie nur schlafen, fasse ich das richtig zusammen? Isoprop möchte ich nicht verwenden, die Gründe sind hier nicht relevant. Bleiben die Lactos denn auf dem Glas kleben, selbst wenn es vielfach kalt oder warm mit Leitungswasser gespült wird?
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 240
- Registriert: Donnerstag 12. September 2013, 10:26
- Wohnort: Leipzig
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Mikrobiologisch gesehen hilft nur Hitze. Ab 75°C sind die meisten Bakterien und Hefen tot. Ab 121°C für > 1 Minute ist es (nach mitteleuropäischem Standard) komplett steril.afri hat geschrieben:Ich möchte das Thema gern nochmal hochholen, da ich ein erneutes Sauerbier hatte, aus einer Flasche, deren MHD seit April abgelaufen war. Was ist denn jetzt die Quintessenz aus dem oben geschriebenen Thema? Hitze oder Kälte unter 10°?
Alternativ hilft nur ein Desinfektionsmittel.
Gruß Peter
- Gasflasche
- Posting Freak
- Beiträge: 606
- Registriert: Mittwoch 23. September 2015, 17:08
Re: Infizierte Flaschen reinigen
121°C könnte man mit einem guten Schnellkochtopf gerade noch hinkriegen
Wenn man die Temperatur langsam kommen lässt & die Flaschen nicht direkt im Wasser stehen, wäre es vielleicht sogar eine Überlegung Oder wäre es zu riskant für die Glasstabilität (ref. Flaschenbomben)?
Wenn man die Temperatur langsam kommen lässt & die Flaschen nicht direkt im Wasser stehen, wäre es vielleicht sogar eine Überlegung Oder wäre es zu riskant für die Glasstabilität (ref. Flaschenbomben)?
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Glas ist Amorph, das bedeutet es ist Metastabil.Gasflasche hat geschrieben:121°C könnte man mit einem guten Schnellkochtopf gerade noch hinkriegen
Wenn man die Temperatur langsam kommen lässt & die Flaschen nicht direkt im Wasser stehen, wäre es vielleicht sogar eine Überlegung Oder wäre es riskant für die Glasstabilität (ref. Flaschenbomben)
- Gasflasche
- Posting Freak
- Beiträge: 606
- Registriert: Mittwoch 23. September 2015, 17:08
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Ich spezifiere: Flaschenstabilität bei erhöhten innerem Druck
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hitze zum dauerhaften inaktivieren sämtlicher Miktoorganismen durch sterilisation oder Pasteurisationafri hat geschrieben: Was ist denn jetzt die Quintessenz aus dem oben geschriebenen Thema? Hitze oder Kälte unter 10°?
Kälte um ein Wachstum unerwünschter Mikroorganismen zu unterdrüchen. (selbst, wenn eine Grundkontamination vorliegt, wird durch Kälte der Stoffwechsel dieser unerwünschten Mikroorganismen gehämmt)
Wenn es um die Vorbereitung von Flaschen geht:
1.) Spühlen (18 - optimal: 35°C Wasser (<40°C))
2.) Reinigen (Entfernen von Organischen verunreinigungen)
3.) Spühlen (entfernen von RM)
4.) Desinfektion (Abtöten von Mikroorganismen)
5.) ggf Spühlen
nicht unbedingt Kochen!afri hat geschrieben: So wie ich das lese, ist Kochen eine Möglichkeit, die Viecher zu killen und Kühlen legt sie nur schlafen, fasse ich das richtig zusammen?
- Autoklaviert wird bei 121°C für 20 Minuten, => für Fertigprodukt nicht geeignet!
- Pasteurisiert bei 68° - 72C bei filtriertem Bier, 76 - 78°C bei unfiltrierten, aber einer Hefezellzahl von max. 2 mio Hefezellen/ml
- Kalte temperaturen (<10°C) töten keine Bakterien, aber hämmen deren Stoffwechsel
Wenn man die Oberfläche der Innenfläche eines Gefässes anschaut (auch Glas), ist eine überraschende Rauhigkeit zu erkennen, in die sich die Mikroorganismen einlagern können. Warmes Wasser hat eine niedriegere Oberflächenspannung als kaltes Wasser und kommt deshalb tiefer in diese rauhe Oberfläche. Wenn jetzt noch irgenwelche Ablagerungen (Kalk oder Produktrückstände) dazukommen, können sich die Brüder richtig gut vertecken. (RM und Desinfektionsmittel enthalten Wirkstoffe die noch Oberflächen aktivier sind)afri hat geschrieben: Bleiben die Lactos denn auf dem Glas kleben, selbst wenn es vielfach kalt oder warm mit Leitungswasser gespült wird?
Selbst, wenn man davon ausgeht, dass die Innenoberfläche gut gereingt worden ist, hat man ja die Luft in der Flasche nicht gereinigt. Wenn man also infizierte Flaschen verwendet, ist es möglich, dass Spuren in der Luft der Flasche verbleiben.
=> entscheidener ist aber, dass die "sauberen" Flaschen gleich neben den noch zu spühlenden stehen. (untern links steht der Kasten mit den "sauberen" Flaschen, gleich daneben werden die infizierten Flaschen gespühlt! => Crossinfektion, oder Re-Infektion)
Hier empfiehlt es sich mindestens 2 von einander getrennte Schritte durchzuführen. Erst alle zB mit kaltem, bzw lauwarmen Wasser spühlen, dann wie man es für notwendig hält.
Gut wäre natürlich wenn man alle Flaschen mit einer Natronlauge füllt, stehen lässt, gründlich ausspühlt und zB mit einer schwachen Zitronensäure ausspühlt. Zur Desinfektion direkt vor der Abfüllung (20-30Minuten Kontaktzeit) bietet sich zB >80% Etanol an)
Zuletzt geändert von Ulrich am Montag 26. Oktober 2015, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Warmes Wasser müsste weniger Oberflächenspannung haben, oder?Ulrich hat geschrieben:Warmes Wasser hat eine höhere Oberflächenspannung als kaltes Wasser und kommt deshalb tiefer in diese rauhe Oberfläche.
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1744
- Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 21:59
- Wohnort: 84072, Au in der Hallertau
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Scheibenkleister, ja natürlich, meine ich ja auch, werde das oben ändern. Danke!!!WodkaFan hat geschrieben:Warmes Wasser müsste weniger Oberflächenspannung haben, oder?Ulrich hat geschrieben:Warmes Wasser hat eine höhere Oberflächenspannung als kaltes Wasser und kommt deshalb tiefer in diese rauhe Oberfläche.
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5875
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Gut, ich habe also genau eine mit offenbar Lactos infizierte Flasche hier, die zumindest einmal in einer Brauerei befüllt wurde und saures Bier enthielt. Ich habe das Bier entsorgt und mehrfach mit kaltem Wasser gespült, per Auge sind die Glasoberflächen im Innern blank.
Weiteres Vorgehen wäre: langsam in Wasser ohne Reinigungsmittel erwärmen, eine Minute kochen lassen, im Kochwasser möglichst langsam abkühlen lassen, um das Glas möglichst geringen Temperaturunterschieden auszusetzen. Auf diese Weise müsste das Glas wenig oder nicht leiden und die Lactos wären dennoch zuverlässig tot, so meine Sichtweise.
Einerseits möchte ich diese eine Literflasche gern wiederbefüllen, andererseits scheue ich so ein bisschen den Energieaufwand für das ganze Prozedere... Vielleicht wäre allen Seiten besser, wirtschaftlicher und CO2-neutraler geholfen, wenn ich die Flasche einfach ins Altglas gäbe? Ernst gemeint, wie weit sollte man sowas treiben? Bei einer ganzen Kiste mit 20 Flaschen würde ich es tun, die sind hinreichend wertvoll, dass der Energieaufwand für eine Reinigung vertretbar erscheint, aber eine einzelne Buddel ist vielleicht "too much", oder?
Achim
Weiteres Vorgehen wäre: langsam in Wasser ohne Reinigungsmittel erwärmen, eine Minute kochen lassen, im Kochwasser möglichst langsam abkühlen lassen, um das Glas möglichst geringen Temperaturunterschieden auszusetzen. Auf diese Weise müsste das Glas wenig oder nicht leiden und die Lactos wären dennoch zuverlässig tot, so meine Sichtweise.
Einerseits möchte ich diese eine Literflasche gern wiederbefüllen, andererseits scheue ich so ein bisschen den Energieaufwand für das ganze Prozedere... Vielleicht wäre allen Seiten besser, wirtschaftlicher und CO2-neutraler geholfen, wenn ich die Flasche einfach ins Altglas gäbe? Ernst gemeint, wie weit sollte man sowas treiben? Bei einer ganzen Kiste mit 20 Flaschen würde ich es tun, die sind hinreichend wertvoll, dass der Energieaufwand für eine Reinigung vertretbar erscheint, aber eine einzelne Buddel ist vielleicht "too much", oder?
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hygiene ist nie "too much". Aber da ich weiß, dass du der anderen Fraktion angehörst: An deiner Stelle würde ich sie dem Altglas übergeben.
Bei mir sieht die Sache anders aus, da ich alles standardisiert habe, also nur eine Sorte (extra gekaufte) Flaschen verwende. Da zahlt sich sowas aus.
Bei mir sieht die Sache anders aus, da ich alles standardisiert habe, also nur eine Sorte (extra gekaufte) Flaschen verwende. Da zahlt sich sowas aus.
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 240
- Registriert: Donnerstag 12. September 2013, 10:26
- Wohnort: Leipzig
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hallo Achim!
da es sich nur um eine (sic!) Flasche handelt füll sie einfach mal mit heißem Wasser (aus der Leitung reicht) und einem Teelöffel von ganz normalem Geschirrspülmaschinenpulver. Dann dürfte sie sauber und "steril" genug sein. Zumal du einen Liter Bier riskierst - das Risiko ist akzeptierbar.
Gruß Peter
da es sich nur um eine (sic!) Flasche handelt füll sie einfach mal mit heißem Wasser (aus der Leitung reicht) und einem Teelöffel von ganz normalem Geschirrspülmaschinenpulver. Dann dürfte sie sauber und "steril" genug sein. Zumal du einen Liter Bier riskierst - das Risiko ist akzeptierbar.
Gruß Peter
- gschwar
- Posting Freak
- Beiträge: 1003
- Registriert: Dienstag 8. Juli 2003, 23:43
- Wohnort: Münster
- Kontaktdaten:
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hallo zusammen,
Was auch immer hilft, insbesondere wenn es um hartnäckige Verschmutzungen geht, ist mechanisches Reinigen, bei Der Die Flaschenbürste zum Einsatz kommt.
Ich gehe immer folgendermaßen vor wenn Flaschen stark kontaminiert sind:
1. Flaschen warm ausspülen oder ggf über Nacht einweichen. Dann Wasser ablaufen lassen (Flaschen sind Leer).
2. Flaschen mit Heißem Wasser und Reinigungsmittel füllen und Einwirken lassen. Hier ggf mittels Flaschenbürste die Reinigung unterstützen. Durch Tensiede im Reinigungsmittel kommt selbiges bis in die letzte Ritze
3. Reinigungsmittel aus den Flaschen Auslaufen Lassen
4. Flaschen mit heißem Wasser minimal 2 mal Spülen, also jede Flasche 2 mal komplett füllen und komplett entleeren,
Nach Dieser Methode sollten die Flaschen sauber genug sein ... Ich hatte in so gespülten Flaschen noch nie ein saures Bier auch nach einem Jahr nicht.
Ach so, ich mache keine Flaschengärung, ich Vergäre im Keg Fass und fülle mittels Gegendruck in die Flasche.
Gruß
Guido
Was auch immer hilft, insbesondere wenn es um hartnäckige Verschmutzungen geht, ist mechanisches Reinigen, bei Der Die Flaschenbürste zum Einsatz kommt.
Ich gehe immer folgendermaßen vor wenn Flaschen stark kontaminiert sind:
1. Flaschen warm ausspülen oder ggf über Nacht einweichen. Dann Wasser ablaufen lassen (Flaschen sind Leer).
2. Flaschen mit Heißem Wasser und Reinigungsmittel füllen und Einwirken lassen. Hier ggf mittels Flaschenbürste die Reinigung unterstützen. Durch Tensiede im Reinigungsmittel kommt selbiges bis in die letzte Ritze
3. Reinigungsmittel aus den Flaschen Auslaufen Lassen
4. Flaschen mit heißem Wasser minimal 2 mal Spülen, also jede Flasche 2 mal komplett füllen und komplett entleeren,
Nach Dieser Methode sollten die Flaschen sauber genug sein ... Ich hatte in so gespülten Flaschen noch nie ein saures Bier auch nach einem Jahr nicht.
Ach so, ich mache keine Flaschengärung, ich Vergäre im Keg Fass und fülle mittels Gegendruck in die Flasche.
Gruß
Guido
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hi,
hatte vor einem Jahr mal 10 Liter von einem Bier (mit frischen Himbeeren) das nach der Hauptgärung schon leicht säuerlich war. Habs trotzdem abgefüllt, und -was Wunder- nach der Flaschengärung war es ungeniesbar. Hab es weggeschüttet, die Flaschen zunächst klar ausgespült, und vor der nächsten Verwendung nass gemacht und bei 110° für eine Stunde im Backofen sterilisiert. Die Flaschen wurden seitdem mehrmals wiederverwendet und es war nie auch nur eine einzige sauer oder schlecht.
hatte vor einem Jahr mal 10 Liter von einem Bier (mit frischen Himbeeren) das nach der Hauptgärung schon leicht säuerlich war. Habs trotzdem abgefüllt, und -was Wunder- nach der Flaschengärung war es ungeniesbar. Hab es weggeschüttet, die Flaschen zunächst klar ausgespült, und vor der nächsten Verwendung nass gemacht und bei 110° für eine Stunde im Backofen sterilisiert. Die Flaschen wurden seitdem mehrmals wiederverwendet und es war nie auch nur eine einzige sauer oder schlecht.
- AGBräu
- Posting Junior
- Beiträge: 24
- Registriert: Sonntag 21. Juni 2015, 14:26
- Wohnort: Baden CH
- Kontaktdaten:
Re: Infizierte Flaschen reinigen
Hallo
Ich hatte bis anhin die Flaschen immer mit Wasser gespült und dann mit Oxi gefüllt und nach etwas Einwirkungszeit abtropfen lassen, bzw in die nächste Flasche gegeben. Gibt bei grösseren Mengen an Flaschen aber schon ganz schön etwas zu tun.
Wenns aber Keimfrei sein soll habe mir mal Gedanken zur Arbeitseinsparung gemacht und gleichzeitig das Forum etwas durchforstet.
Von Backofen-Methode und Geschirrspüler-Umbau ist schon vieles geschrieben worden aber das überzeugte mich vom Durchsatz her nicht so.
In der Industrie wird ja oft mit Dampf sterilisiert.
Da liegt es doch nahe saubere vorgespülte Flaschen bzw. die eigenen direkt nach dem Trinken ausgespülten Flaschen in einen Brautopf zu packen (auf einem Läuterboden) und mit Hilfe von Wasser eine Dampfatmosphäre eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten.
Im normalen Brautopf einfach drucklos aber die so erreichbaren Temperaturen müssten ja ausreichend sein um Keime abzutöten.
In grosse Pfannen passen so in einem Mal grosse Mengen Flaschen rein. Das Equipment ist ja sowieso vorhanden und Chemie wird damit auch gespart. Und da Kopfüber "eingeschichtet" ersetzt es gleichzeitig noch den Abtropfbaum.
Hat dies schon jemand so angewendet?
Gruss, Andreas
Ich hatte bis anhin die Flaschen immer mit Wasser gespült und dann mit Oxi gefüllt und nach etwas Einwirkungszeit abtropfen lassen, bzw in die nächste Flasche gegeben. Gibt bei grösseren Mengen an Flaschen aber schon ganz schön etwas zu tun.
Wenns aber Keimfrei sein soll habe mir mal Gedanken zur Arbeitseinsparung gemacht und gleichzeitig das Forum etwas durchforstet.
Von Backofen-Methode und Geschirrspüler-Umbau ist schon vieles geschrieben worden aber das überzeugte mich vom Durchsatz her nicht so.
In der Industrie wird ja oft mit Dampf sterilisiert.
Da liegt es doch nahe saubere vorgespülte Flaschen bzw. die eigenen direkt nach dem Trinken ausgespülten Flaschen in einen Brautopf zu packen (auf einem Läuterboden) und mit Hilfe von Wasser eine Dampfatmosphäre eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten.
Im normalen Brautopf einfach drucklos aber die so erreichbaren Temperaturen müssten ja ausreichend sein um Keime abzutöten.
In grosse Pfannen passen so in einem Mal grosse Mengen Flaschen rein. Das Equipment ist ja sowieso vorhanden und Chemie wird damit auch gespart. Und da Kopfüber "eingeschichtet" ersetzt es gleichzeitig noch den Abtropfbaum.
Hat dies schon jemand so angewendet?
Gruss, Andreas