Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Hallo!
Ich habe leider noch keine Temperaturführung für den Gärbehälter, d.h. ich vergäre im Keller (Raumtemperatur recht konstant bei 17-18°C) oder ich könnte ihn alternativ ins Freie stellen.
Ich hab schon einiges OG im Keller vergören, jetzt reizt mich mal ein UG zu versuchen. Das Wasser stimmt (Wiener Hochquellwasser). Wenn ich mir den Wetterbericht anschaue dann hat's in Wien ab Sonntag für ca. 5 Tage 2 bis 11°C (Schwankung über Tag/Nacht und über die Tage hinweg). Ich würde die Würze auf ca. 25°C aktiv abkühlen (Külschlange) und dann einfauch von Ungeziefer geschützt ins Frei stellen und am Folgetag die Hefe dazugeben.
Ich weiß schon, "Bier wird's immer", aber wird das was g'scheites? Braut sonst wer ohne Temperaturführung UG? Und liege ich richtig in der Annahme dass zu kalt mit Geduld besser ist als zu warm und schnell vergoren? Lohnt sich das aktiv Abkühlen auf 25°C oder kann man gleich die heiße Würze ins Freie stellen?
Danke!
Michael
Ich habe leider noch keine Temperaturführung für den Gärbehälter, d.h. ich vergäre im Keller (Raumtemperatur recht konstant bei 17-18°C) oder ich könnte ihn alternativ ins Freie stellen.
Ich hab schon einiges OG im Keller vergören, jetzt reizt mich mal ein UG zu versuchen. Das Wasser stimmt (Wiener Hochquellwasser). Wenn ich mir den Wetterbericht anschaue dann hat's in Wien ab Sonntag für ca. 5 Tage 2 bis 11°C (Schwankung über Tag/Nacht und über die Tage hinweg). Ich würde die Würze auf ca. 25°C aktiv abkühlen (Külschlange) und dann einfauch von Ungeziefer geschützt ins Frei stellen und am Folgetag die Hefe dazugeben.
Ich weiß schon, "Bier wird's immer", aber wird das was g'scheites? Braut sonst wer ohne Temperaturführung UG? Und liege ich richtig in der Annahme dass zu kalt mit Geduld besser ist als zu warm und schnell vergoren? Lohnt sich das aktiv Abkühlen auf 25°C oder kann man gleich die heiße Würze ins Freie stellen?
Danke!
Michael
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
17°C sind zu warm, bei 8 soll angestellt werden. Dazu kommt noch die Erwärmung durch die Gärung. Draußen ist es auch zu warm, und auch dir Schwankungen machen Fehlaromen.
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Ich habe mal mit einem Münchner Hellen bei einem Wettbewerb den dritten Platz gemacht. Das habe ich bei denselben Bedingungen wie Du draußen vergoren. Versuch es! Wenn Du eine ausreichende Menge Hefe hast ist das Kritischste nach 5 Tagen eh vorbei. Dann kannst Du ruhig wärmer stellen.
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Woran merke ich das?ggansde hat geschrieben:...Wenn Du eine ausreichende Menge Hefe hast ist das Kritischste nach 5 Tagen eh vorbei.
Ich würde dann zur Lagerung/Reifung ins NC-Keg mit Spundventil umschlauchen. Das wird da wahrscheinlich noch zu früh sein..?
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Wieviel möchtest Du denn brauen? Welche Hefe willst Du verwenden?
Du befolgst am besten die Anleitungen der Hersteller bzgl. der notwendigen Hefemenge oder nimmst eine große Menge Erntehefe.
VG, Markus
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
UG ohne aktive Temperaturführung geht, hab ich selber schon gemacht und ist gutes Bier geworden.
Allerdings sahen meine Rahmenbedingungen besser aus: Im Dezember in der Garage, da war die Raumtemperatur relativ konstant bei um die 8°C.
Einfach so ins Freie würde ich das Gärfass nicht stellen. Da wäre mir das Risiko von hohen Temperaturschwankungen zu groß. Aber vielleicht kommst du ja mit Tricks (Nordseite im Freien, bei sehr kalten Nächten mit einer Decke isolieren, sehr viel aktive Hefe,...) trotzdem zum Ziel.
Allerdings sahen meine Rahmenbedingungen besser aus: Im Dezember in der Garage, da war die Raumtemperatur relativ konstant bei um die 8°C.
Einfach so ins Freie würde ich das Gärfass nicht stellen. Da wäre mir das Risiko von hohen Temperaturschwankungen zu groß. Aber vielleicht kommst du ja mit Tricks (Nordseite im Freien, bei sehr kalten Nächten mit einer Decke isolieren, sehr viel aktive Hefe,...) trotzdem zum Ziel.
- afri
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Das Problem bei wechselnden Außentemperaturen wird wohl sein, dass eine gewisse Reproduzierbarkeit nicht gegeben ist. Sprich: ein Sud gelingt außerordentlich gut, weil die wechselnden Temperaturen zufällig genau richtig waren; der identisch geplante Folgesud jedoch bekommt zuviel oder zuwenig Temperatur und schmeckt komplett anders, obwohl sonst alles gleich war.
Alles eine Frage dessen, ob man mit verschieden schmeckenden Bieren leben kann, oder ob alles stets gleich sein soll. Wer ein Freund von Überraschungen ist, sollte gerade im Herbst ruhig auch draußen oder in der Garage gären lassen, dann friert es wenigstens nicht. Wer jedoch Sude halbwegs immer gleich herstellen möchte, wird so nicht glücklich, schätze ich.
Achim (den Keller bevorzugend)
Alles eine Frage dessen, ob man mit verschieden schmeckenden Bieren leben kann, oder ob alles stets gleich sein soll. Wer ein Freund von Überraschungen ist, sollte gerade im Herbst ruhig auch draußen oder in der Garage gären lassen, dann friert es wenigstens nicht. Wer jedoch Sude halbwegs immer gleich herstellen möchte, wird so nicht glücklich, schätze ich.
Achim (den Keller bevorzugend)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Das Problem mit schwankenden Temperaturen ist der Stress für die Hefe. Dadurch bildet sie Fehlaromen und wenn es blöd hergeht stockt die Gärung. Wenn es sein muss, nimm den Keller, mit untergärig hat beides nichts zu tun.afri hat geschrieben:Das Problem bei wechselnden Außentemperaturen wird wohl sein, dass eine gewisse Reproduzierbarkeit nicht gegeben ist.
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Das Münchner Helle war frei von Fehlaromen. Und mal ehrlich, welche unserer Biere sind schon repoduzierbar und wollen wir das überhaupt?
VG, Markus
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
also hier: http://braumagazin.de/article/muenchner ... brautipps/ das dritte klingt schon gut ;-)ggansde hat geschrieben:Das Münchner Helle war frei von Fehlaromen. Und mal ehrlich, welche unserer Biere sind schon repoduzierbar und wollen wir das überhaupt?
VG, Markus
Ich denke ich werde mal die Zutaten bestellen und warte auf ein konstantes Oktober/November Wetter mit grauen 9°C tagsüber und etwas kälteren Nächten und lege meine Hefe mit einer Decke schlafen. Eventl. kommt der Sud in einen kleine Schuppen, da ist auch schon eine gewisser Buffer.
Ich braue 20 bis 30 Liter je Sud (Einkocherklasse und dann strecke ich manchmal mit abgekochtem Glattwasser). Reproduzierbarkeit ist natürlich schön und gut aber für einen ersten Versuch eines guten UG steht nicht im Vordergrund.
- Scarabeo
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Moin,
berichte bitte was daraus geworden ist. Ich habe nächste Woche was ähnliches vor. Ich will 20 ltr. in zwei Gärfässern UG vergären. Eins mit Wacholder und eins mit Ingwer gewürzt Auch alles ohne Temperaturführung.
berichte bitte was daraus geworden ist. Ich habe nächste Woche was ähnliches vor. Ich will 20 ltr. in zwei Gärfässern UG vergären. Eins mit Wacholder und eins mit Ingwer gewürzt Auch alles ohne Temperaturführung.
Scarabeo
der im wahren Leben Norbert gerufen wird.
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
wenn Du wärmer vergären willst, empfehle ich eine hohere Hefegabe, ruhig doppelte Menge (Trockenhefe: 1,8 - 2,2 g/l, Flüssighefe mit Ziel ca 20 - 30 Mio Hefezellen/ml)
Temperaturschwanken versuchen zu vermeiden (so gut, wie möglich) => 2°C => 11°C ist ein zu grosses delta.
Zwangkühlung auf die erreichbaren 25°C, ist auf jeden Fall zu empfehlen! Heiss rausstellen => viel Vakuum => erhötes Infektionsrisiko! (Mal davon Abgesehen, dass Du Dich mit 95°C-Würze mal so richtig verbrühen klannst, wenn Du diese durch die Gegend schleppst!)
Temperaturschwanken versuchen zu vermeiden (so gut, wie möglich) => 2°C => 11°C ist ein zu grosses delta.
Zwangkühlung auf die erreichbaren 25°C, ist auf jeden Fall zu empfehlen! Heiss rausstellen => viel Vakuum => erhötes Infektionsrisiko! (Mal davon Abgesehen, dass Du Dich mit 95°C-Würze mal so richtig verbrühen klannst, wenn Du diese durch die Gegend schleppst!)
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Er möchte ja 25 °C kalte Würze rausstellen.... Davon abgesehen, dass man auf unter 20 °C mit der Kühlspirale kommen wird, wenn man es nur will.Ulrich hat geschrieben:wenn Du wärmer vergären willst, empfehle ich eine hohere Hefegabe, ruhig doppelte Menge (Trockenhefe: 1,8 - 2,2 g/l, Flüssighefe mit Ziel ca 20 - 30 Mio Hefezellen/ml)
Temperaturschwanken versuchen zu vermeiden (so gut, wie möglich) => 2°C => 11°C ist ein zu grosses delta.
Zwangkühlung auf die erreichbaren 25°C, ist auf jeden Fall zu empfehlen! Heiss rausstellen => viel Vakuum => erhötes Infektionsrisiko! (Mal davon Abgesehen, dass Du Dich mit 95°C-Würze mal so richtig verbrühen klannst, wenn Du diese durch die Gegend schleppst!)
Ich denke dass UG nicht nach 5 Tagen durch ist, je nach Hefestamm tut sich meiner Meinug nach bei 2 °C nichts. und ca. 8 Stunden werden diese Temperaturen bestimmt erreicht.
Ist es nicht problematisch einen weißen PP-Gärbottich ins Licht zu stellen? Ich versuche dass meistens möglichst lichtgeschützt ablaufen zu lassen.
Ansonsten, wenn du nicht bis zu den Wintermonaten warten kannst, viel Erfolg!
Gruß
Lukas
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Ich würde, wenn vorhanden, das Gärfass in ein möglichst großes Wasserbad stellen, um die Spitzen aus der Temperaturschwankung etwas zu dämpfen. Da bekommst du wenigstens ein bisschen "Konstanz" in die Umgebungstemperatur.
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Ich halte die ganze Aktion für wenig sinnvoll und würde lieber was schönes obergäriges machen.
Wobei man auch da die Temperatur nicht ganz außer Acht lassen sollte.
Stefan
Wobei man auch da die Temperatur nicht ganz außer Acht lassen sollte.
Stefan
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Auf den Winter warten bringt nix, der Keller wird nicht kälter als 15°C, wenns richtig kalt wird über eine Woche sinkt die Temperatur auf vielleicht 13°C ab.
Ich denke im Geräteschuppen werden die Schwankungen schon OK sein. Jetzt muss ich eh noch warten, die Rohstoffe sind noch nicht da. Ich werde dann hier berichten.
Ich denke im Geräteschuppen werden die Schwankungen schon OK sein. Jetzt muss ich eh noch warten, die Rohstoffe sind noch nicht da. Ich werde dann hier berichten.
- Scarabeo
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Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Moin,
ich habe am WE ein Sud angesetzt.
3 kg Münchner Mal, 2 kg Pilsner Malz, 1 kg Cara Hell. Vergären werde ich mit Safale w 34/70 und gehopft wurde mit Aurora 9,6 % Alpha. Den Sud habe ich geteilt und in zwei 15 ltr. Fässer gefüllt. In ein Fass habe ich 100 gr frischen Ingwer gegeben und in das anderen 100 gr gestoßene Wacholderbeeren. Nun stehen die Fässer bei ca 12 °C in der Garage und blubbern vor sich hin.
Ich bin gespannt.
ich habe am WE ein Sud angesetzt.
3 kg Münchner Mal, 2 kg Pilsner Malz, 1 kg Cara Hell. Vergären werde ich mit Safale w 34/70 und gehopft wurde mit Aurora 9,6 % Alpha. Den Sud habe ich geteilt und in zwei 15 ltr. Fässer gefüllt. In ein Fass habe ich 100 gr frischen Ingwer gegeben und in das anderen 100 gr gestoßene Wacholderbeeren. Nun stehen die Fässer bei ca 12 °C in der Garage und blubbern vor sich hin.
Ich bin gespannt.
Scarabeo
der im wahren Leben Norbert gerufen wird.
der im wahren Leben Norbert gerufen wird.
Re: Untergärig / ohne Temperaturführung nach Wetterbericht
Servus,
wir wollen am kommenden Wochenende auch wieder draußen brauen und vergären und haben das bei kühlerem Wetter auch schon zweimal so gemacht. Sicher gibt es ein paar Temperaturschwankungen, aber ganz entscheidend dafür ist das Volumen der Würze. Je größer das Volumen, desto größer die Pufferkapazität. Wir haben 150L unter einem Vordach ohne direkte Sonneneinstrahlung im Stahltank vergoren, das Ergebnis war sehr gut (obwohl ich nicht mit einem Vergleich dienen kann). Meinen unregelmäßigen Messungen zufolge hat sich die Würze in der Temperatur kaum geändert während der 2 Wochen Hauptgärung.
Ich würde mir keinen Kopp machen!
wir wollen am kommenden Wochenende auch wieder draußen brauen und vergären und haben das bei kühlerem Wetter auch schon zweimal so gemacht. Sicher gibt es ein paar Temperaturschwankungen, aber ganz entscheidend dafür ist das Volumen der Würze. Je größer das Volumen, desto größer die Pufferkapazität. Wir haben 150L unter einem Vordach ohne direkte Sonneneinstrahlung im Stahltank vergoren, das Ergebnis war sehr gut (obwohl ich nicht mit einem Vergleich dienen kann). Meinen unregelmäßigen Messungen zufolge hat sich die Würze in der Temperatur kaum geändert während der 2 Wochen Hauptgärung.
Ich würde mir keinen Kopp machen!