Schon abfüllen?

[DerDallmann]

Moinsen.

Ich habe vor 8 Tagen ein pale ale mit 12,6 SW mit Hefe S-04 angestellt. Temperatur ziemlich konstant 19 Grad. Ich messe seit 3-4 Tagen 6 Plato. Ist die Gärung durch, oder stecken geblieben? 6 ist noch relativ viel, oder? Bis gestern war noch ziemlich Action im Gärspund, der Wert hat sich trotzdem nicht mehr geändert.

Soll ich abfüllen?

Gruß, DD12

[Gladii]

Alkoholfehler korrigiert?

[DerDallmann]

Ne, hab ich nicht. Muss mal googeln, wie das geht. Ist erst mein 2ter Sud

[tommes]

Lass es noch bis Samstag oder Sonntag stehen, dann abfüllen, es klärt sich dann auch noch weiter. Ja - ich weiß, die Geduld... - hätt ich auch gerne mal.

[Kurt]

Wenn Du mit nem Refraktometer misst MUSST Du den Alkoholfehler herausrechnen. Dafür gibt es ein schönes Tool:

[http://www.hb-tauschboerse.bplaced.net/Downloads.htm]Refrakto_SP[/url]

Damit hättest Du einen EVG von 83%.

[Bierwisch]

Müggelland sagt:

12,6°P -> 6°P =

Alkoholgehalt 3.6 %vol
Scheinbarer Vergärungsgrad 52 %
Tatsächlicher Vergärungsgrad 43 %

Da wirst Du wohl noch Geduld haben müssen.

In der Zwischenzeit kannst Du Dir ja im Wiki mal diesen Artikel durchlesen...

[flip]

Naja, ich vermute mal ganz stark, dass er/sie mit einem Refraktometer misst. Denn wäre die obige Rechnung hinfällig.

[Bierwisch]

Nö, da steht 6 Plato und das ist kein Refraktometermesswert. Außerdem haben die wenigsten Hobbybrauer bei ihren ersten Suden schon ein Refraktometer zur Hand.

[tommes]

OT:

Außerdem haben die wenigsten Hobbybrauer bei ihren ersten Suden schon ein Refraktometer zur Hand.

nicht alle, dafür hab ich keine Spindel.

[flip]

Na, wir werden ja vielleicht bald Gewisseheit haben. :)

Ich habe damals extra ein Refraktometer gekauft, weil es doch ein wenig komfortabler war/ist. Nur bin ich dann im Anschluss mit den Umrechnungen durcheinander gekommen. Unter anderem weil ich erst die Brix-Werte in Plato umgerechnet habe und sie dann in den Plato-Rechner eingegeben habe.

[markrickenbacher]

Hallo DD12

Nein, warte unbedingt noch mit abfüllen. Ganz egal ob es sich um ein Messfehler handelt oder nicht. Es macht nichts, wenn das Jungbier ein paar Tage auf der Hefe steht. Ggf. würde ich das Gärfass etwas wärmer stellen. Wenn sich bis Sonntag nichts mehr ändert, abfüllen.

Gruss, Mark

[DerDallmann]

Ich messe per Spindel. Muss ich da auch etwas umrechnen, damit der Wert passt?

Ich werde mal etwas wärmer stellen, eventuell tut sich dann nochmal was.

[Bierwisch]

...bitte schau Dir den oben verlinkten Artikel an, dann weißt Du alles, was Du wissen mußt.

[DerDallmann]

Hab ich, danke.
Ich stelle nochmal warm und rühre leicht auf.

[DerDallmann]

Habe ich eventuell zu wenig Hefe benutzt? Ich habe 11,5 gr. S-04 auf 21 l Würze gegeben, allerdings nur drauf gestreut und dann untergerührt.

[nobody2k]

Ich messe per Spindel. Muss ich da auch etwas umrechnen, damit der Wert passt?

Ich werde mal etwas wärmer stellen, eventuell tut sich dann nochmal was.

Bei der SPindel mußt du nur aufpassen bei welcher Temperatur du misst und auf welche TEmp die Spindel geeicht ist.
Meistens sinds auch 20 Grad geeicht, also solltedie Messtemperatur auch 20 Grad sein. Für Abweichungen gibts auf fabier.de einen Rechner :) (Und da machen 5 Grad schon einiges aus!)

[DerDallmann]

Hab bißchen gerührt und an einen wärmeren Platz gestellt. Blubbert jetzt wieder fröhlich vor sich hin.

Die Temperatur war ziemlich genau 20.

[ZeroDome]

Wie hier angeregt zur Diskussion gestellt, denke ich, liegt der Grund an der wirklich untypischen Gärung hier wohl mal wieder im "drauf gestreut". Dabei können einfach bis zu 50% an Vitalität der Hefe hops gehen. Ein gutes Beispiel, dass es eben nicht immer gut geht mit dem auf die Würze streuen der Trockenhefe und nicht optimal sein kann.

Die S-04 ist normalerweise ziemlich schnell und effektiv, vergärt gerne um die 75% scheinbarer Vergärgrad, und zwar in 3-5 Tagen.

Habe ich eventuell zu wenig Hefe benutzt? Ich habe 11,5 gr. S-04 auf 21 l Würze gegeben, allerdings nur drauf gestreut und dann untergerührt.

Nächstes mal, meine Meinung, würde ich das Päckchen Hefe auf etwa 100mL Würze bei 30-35°C streuen, 15 Minuten warten, leicht rühren, nochmal einige Minuten warten und dann erst zur Würze geben.

[DerDallmann]

So werde ich es machen

[DerDallmann]

Runter auf 4,5 Plato.
Sollte ich vielleicht etwas Hefe nachgeben?

[nobody2k]

Warte doch einfach noch ein paar Tage ab

[DerDallmann]

Ja, das sowieso. ;)

Ich wollte nur wissen, ob man sowas (nachträgliche Hefegabe) grundsätzlich machen kann, wenn man, unfreiwillig, underpitched hat?
Wird die Nachgärung dann nicht auch länger dauern, wenns bei der Hauptgärung auch schon so war?

Gruß, DD12

[haemmi]

Wie hier angeregt zur Diskussion gestellt, denke ich, liegt der Grund an der wirklich untypischen Gärung hier wohl mal wieder im "drauf gestreut". Dabei können einfach bis zu 50% an Vitalität der Hefe hops gehen. Ein gutes Beispiel, dass es eben nicht immer gut geht mit dem auf die Würze streuen der Trockenhefe und nicht optimal sein kann.

Die S-04 ist normalerweise ziemlich schnell und effektiv, vergärt gerne um die 75% scheinbarer Vergärgrad, und zwar in 3-5 Tagen.

Habe ich eventuell zu wenig Hefe benutzt? Ich habe 11,5 gr. S-04 auf 21 l Würze gegeben, allerdings nur drauf gestreut und dann untergerührt.

Nächstes mal, meine Meinung, würde ich das Päckchen Hefe auf etwa 100mL Würze bei 30-35°C streuen, 15 Minuten warten, leicht rühren, nochmal einige Minuten warten und dann erst zur Würze geben.

Ich habe zufällig letzten Samstagabend einen ähnlichen 21 Liter-Sud (Schüttung 4 kg Pale Ale, 0,5 kg Cara hell, 0,5 Gerstenflocken, Stammwürze 13,5) mit einem Tütchen S-04 angesetzt (Raumtemperatur konstant 20 Grad), der das zu bestätigen scheint. Heute morgen habe ich 7,2 Brix = 3,3 Plato = 76 % scheinbarer Vergärungsgrad gemessen. Nur die Hefe habe ich vor dem Anstellen mit 100 ml hydriert.

Viele Grüße

Andreas

[DerDallmann]

Nächstes mal werde ich es anders machen, soviel ist klar.
Hatte eben wieder 4,5°P und habe nochmal aufgerührt.

[Bierwisch]

Sei mal nicht so ungeduldig. Ich weiß, daß das der schwierigste Punkt beim Brauen ist, aber das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

Durch das ständige Auf- und Zumachen des Gärbehälters, das Probenziehen, Umrühren etc. machst Du mehr Schaden als das es irgendwas bringt.

Eine durchschnittliche OG-Hefe (Notti, US05) stelle ich an und wartet wenigstens eine Woche, bevor ich das erste mal überhaupt in den Gärbehälter schaue (meine sind aus weißem Kunststoff, daher sehe ich von außen, ob die Gärung angekommen ist).
Je nachdem wie die Oberfläche aussieht, ziehe ich eine Probe und messe dann frühestens nach zwei Tagen wieder.

Schon am Messwert erkennt man ganz gut, wie weit die Gärung fortgeschritten ist - bei deutlich unter 70% scheinbarem Vergärgrad muß man sich weiter in Geduld üben, ist man drüber, dann naht der Abfülltermin.

Du bist im Moment bei 64% - da ist noch was drin, wobei wir nicht wissen, wie Deine Schüttung und die Rasten aussahen. Stell das ganze etwas wärmer und messe frühestens in drei Tagen wieder.

Gruß,
Bierwisch

[DerDallmann]

Alles klar, Danke. Diese klare Anweisung habe ich gebraucht, denke ich. :)

Schüttung war ca. 45% PiMa, 45% Pale und 10% Cara hell.
Eingemaischt bei 70°, dann Kombirast bei 66° für 90 Minuten

[floflue]

Wird die Nachgärung dann nicht auch länger dauern, wenns bei der Hauptgärung auch schon so war?

Kann man so auch nicht pauschal sagen. Hatte gerade eine HG, die zog sich über zwei Wochen hin, nach drei Wochen konnte ich dann abfüllen. Die NG in den Flaschen war nach ca. 8 Tagen durch.

[DerDallmann]

Super, danke.

Ich relaxe erstmal und plane den nächsten Sud, diesmal mit rehydrierter Hefe!!

[DerDallmann]

Hab jetzt nach 3 Tagen nochmal gemessen, weiter 4,5 P. Ich warte nochmal 3 Tage. Sollte ich abfüllen, wenn sich bis dahin nichts mehr tut, oder soll ich noch was anderes versuchen, was meint ihr?

[Bierwisch]

Wärmer stellen?

[DerDallmann]

Hab ich gemacht, auch nochmal aufgerührt

[Bierwisch]

...dann solltest Du mal auf Ursachenforschung gehen, warum die Hefe bereits hier schlapp gemacht hat. Entweder ist der vergärbare Zucker alle oder hat die Hefe ein Problem (Nährstoffmangel).
Frische Hefe kann jetzt also nur bedingt helfen und müßte auch speziell auf den bereits vorhandenen Alkohol eingestimmt werden.

Ich würde es unter Lehrgeld verbuchen...

[DerDallmann]

Unter Lehrgeld verbuchen = Wegschütten?
Ich warte nochmal etwas ab.

[Bilbobreu]

Wieso wegschütten?
Auch wenn der Vergärungsgrad nicht so hoch ist, wie erwartet, kann es doch ein leckeres Bier werden. Ich würde Abfüllen und dann ein bisschen Geduld haben. Zwei Wochen Nachgärung und dann möglichst kühl gelagert für mindestens 4 Wochen vergessen. Das wird schon noch leckeres Bier. Mir ging das am Anfang auch manchmal so, dass ich sehr schlechte Vergärungsgrade hatte.

Gruß
Stefan

[DerDallmann]

Alles klar! :D

[Bierwisch]

Nee, nicht wegschütten!

Es könnte heftig viel Restsüße haben, aber Weihnachten steht vor der Tür und als Aperitif oder so, geht das bestimmt noch.

[DerDallmann]

Besteht die Gefahr, dass die NG zu viel Druck in der Flasche macht, wenn zu viel Restextrakt übrig ist?

[Ladeberger]

Besteht die Gefahr, dass die NG zu viel Druck in der Flasche macht, wenn zu viel Restextrakt übrig ist?

Ja, die besteht. Aber sieh es so: Jetzt sind 14 Tage rum mit, wie mir scheint, einem guten Dutzend mal "Deckel auf und zu". Ich würde daher zusehen dass es in die Flasche zur Nachgärung kommt, bei aktueller Progression ist das in einer Woche wohl immer noch nicht am Endvergärungsgrad der Würze und dann geht deine nächste Anfrage hier womöglich um eine seltsame Haut auf dem Jungbier.

Daher: Aufzuckern mit Traubenzucker (lieber etwas zu wenig als zu viel, der neue Einfachzucker bringt die Gärung der komplexeren Zucker oftmals wieder in Schwung) und gelegentlich die Karbonisierung testen. Wenn sie erreicht ist ab damit in die Kühlung um die Gärung zu bremsen.

Gruß
Andy

[Einkoch-Theo]

Ich hatte das auch schon mal: viewtopic.php?p=58961#p58961
Ich war damals satt im Bereich Flaschenbombe, ich würde da Aufpassen!
Durch konsequentes Kaltlagern und seeeehr langsames Einschenken z.T. durch Kaffeefilter war das damals bei mir aber beherrschbar. Wichtig: keine Flaschen ausser Haus geben.

Gruß,
Theo

[DerDallmann]

Oh Mann, so ein Scheiss.
Bevor ich mir Bomben ins Haus hole, entsorge ich das Zeug lieber und mach Neues...

[Einkoch-Theo]

Oh Mann, so ein Scheiss.
Bevor ich mir Bomben ins Haus hole, entsorge ich das Zeug lieber und mach Neues...

nein, nicht machen. Bei mir waren es 5,7°P und sind in der Flasche auf 3,7°P runter ( ). Ich sehe bei deinem Ansatz mit 4,5°P ein deutlich geringeres Gefahren-Potential. Trotzdem würde ich die Flaschen über die nächsten Wochen etwas beobachten und vorerst nicht außer Haus geben.

Gruß,
Theo

[Bierwisch]

Nun lass Dich mal nicht verunsichern - Du mußt gar nichts weggkippen!
Mach es wie oben empfohlen und zur Sicherheit legst Du eine Decke über die Bierkiste.

Außerdem kannst Du ja alle zwei Tage mal eine andere Flasche testweise öffnen, um zu schauen, wie sich der Druck entwickelt (ein Flaschenmanometer wäre jetzt fein! die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall).

Wenn sich das Zischen im Laufe der nächsten zwei Wochen nicht bedrohlich verstärkt und auch das Bier dabei in der Flasche bleibt, hast Du nichts zu befürchten, kannst das ganze dann noch ein bisschen lagern und Deinen Gästen dann zum Fest einen schönen selbstgemachten Aperitif kredenzen.

Und nun ist aber auch gut – wer viel fragt, bekommt viele Antworten und muß sich dann am Ende trotzdem für irgendwas entscheiden.

[DerDallmann]

Ok! Wird so gemacht!

[flip]

Kann es evtl sein, dass du damals vor dem Anstellen nicht bei 20°C mit der Spindel gemessen hast, sondern bei höheren Temperaturen?

Dadurch hättest du in Wahrheit eine wesentlich höhere Stammwürze, was auch den jetzigen Gärverlauf erklärt.

[DerDallmann]

Ich habe zwar bei höherer Temperatur gemessen, den Wert aber angepasst.
Hier: http://fabier.de/biercalcs.html

[DerDallmann]

Ich habe abgefüllt. Jetzt wirds spannend

[Bilbobreu]

Ich habe abgefüllt. Jetzt wirds spannend

Das ist schon der falsche Ansatz. Du brauchst keine Spannung sondern Geduld. Ich weiß, dass ist schwer.
Du lässt Deine Flaschen jetzt in Ruhe bei Zimmertemperatur eine Woche stehen. Dann öffnest Du eine probeweise. Wenn es einen normalen Plopp gibt, ist alles gut. Dann lässt Du alles einen weitere Woche bei Zimmertemperatur stehen. Danach wiederholst Du den Plopptest. Wenn es einen sehr kräftigen Plopp gibt und das Bier mit Schwung aus der Flasche will, dann entlüftest Du alle Flaschen durch kurzes Öffnen und wieder verschließen. Gegebenenfalls auch mehrfach. Ob Du die Plopptestflasche (Schönes Wort ) aus Neugier gleich austrinkst oder nicht, ist egal. Das Bier wird vermutlich noch ein wenig unrund schmecken.
Nach zwei Wochen jedenfalls dann für mindestens 4 Wochen so kühl wie möglich lagern.
Und vor allem ... Geduld.

Gruß
Stefan

[DerDallmann]

Alles klar.
Ich habe relativ moderat mit 3,5 gr/l karbonisiert.

[DerDallmann]

Leute, Danke für eure Hilfe.
Allein wäre ich verloren gewesen! :)

[DerDallmann]

Moin. Angstmäßig habe ich eine Flasche, alles Kronkorken, geöffnet. Moderater, kleiner Zisch, zuerst nix, dann kam der Schaum aber aus der Flasche. Bei einer 2ten Flasche das gleiche. Ich habe Montag abgefüllt. Habt ihr eine Empfehlung für mich?