Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

Antworten
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#1

Beitrag von mbr »

hallo zusammen,

Wollte mal nachfragen, wie lange bei euch in etwa die Haupt und die Nachgärung dauert.

Ich machs so:
Am Vortag 1 Liter eingefrorenes Bier mit einem Liter Wasser verlängern, abkochen und mit 11,5g Saflager S-23 ansetzen (bei 22°C). Über Nacht und dem Tag vermehren sich die Hefezellen schon so, dass ich etwas Schaum auf diesen 2 Litern habe und sich ein Bodensatz gebildet hat.

Für die Hauptgärung:
Es sind 150 Liter die ich mit etwa 18°C im Gärfaß habe. Da gebe ich die 2 Liter Hefe hinzu. Die Gärung mach einen schönen Schaum nach genau 24h. Zuvor gar nichts. Nach einem Tag ist die Temperatur bei etwa 14°C.
Den Schaum kann ich schön abschöpfen in den ersten 5 Tagen.
In der zweiten Woche passiert es mir öffter, dass Hefe aufschwimmt und eine Decke macht. Kennt das jemand?

Die Hauptgärung dauert bei mir 10 Tage! Ist das normal?

Für die Nachgärung die ich immer nach 14 Tagen in Druckfässer umziehe:
Ich gebe in etwa 10% frische Würze hinzu und lass das in den Druckfäßern ebenfalls bei 14°C gären.

Hier dauert das wieder 14 Tage!

Mir kommt die Zeit mit gesamt 4 Wochen viel vor. Was habt ihr so in etwa?

Martin

Bilder:

nach einem Tag:
1_GärungKommtAn.jpg
nach 2 bis 3 Tagen; Schaum schöpfe ich dann ab:
2_wird_stärker.jpg
die weitern Tage; Schaum gebe ich jeden Tag weg:
3_gärt.jpg
4_Schaum.jpg
Und dann kommt das: Es bildet sich Schaum mit Hefe; kennt das jemand?
6_Hefe.jpg
7_Hefe.jpg
El Gordo

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#2

Beitrag von El Gordo »

Warum nimmst du ein Bier/Wassergemisch? Ich vermute du meinst Würze.
Gerade untergärige Trockenhefe sollte man nur mit Wasser aufquellen lassen.
Das erhöht die Überlebensrate enorm.
Danach kann man immer noch anfüttern.

Ein Päckchen Hefe auf diese Menge Würze ist übrigens trotz Starter exterem wenig.
Und die Gärtemperatur ist absolut Obergrenze. Man stellt untergärig normal auch kälter an.
Wenn es schneller gehen soll, dann nimm mehr Hefe!


Stefan
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#3

Beitrag von mbr »

Ja, danke - ich meine Würze.

Das mit Wasser anstellen werde ich mal versuchen.

Die Temperatur ist von 12-15°C angegeben. Geht ihr auch unter 12°C? Ich habe mich mit den 14 ins Mittel gelegt. Die Obergrenze ist 22°C. Beim Anstellen habe ich etwa 18°C.

Wenn ich den Starter 2 Tage vorher mache, bekomme ich dann mehr Hefezellen oder ist die Flüssigkeit auch mal gesättigt?
Benutzeravatar
cyme
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2610
Registriert: Montag 16. Dezember 2013, 12:16

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#4

Beitrag von cyme »

Für 150l Untertäniges sollte der Starter schon so eine Größenordnung mehr haben - pi mal Daumen 10-20l. Sättigung bei Startern tritt ein, und mit zu langem stehenlassen bekommst du wenig vitale Hefe, deren Nährstoffreserven erschöpft sind.

Vielleicht hilft dir dieser Artikel: http://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/
Benutzeravatar
GamZuBo
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 403
Registriert: Samstag 18. Oktober 2014, 16:23
Wohnort: Worms

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#5

Beitrag von GamZuBo »

Servus, also eins vorweg, kann schmecken, die S-23 ist sowieso eine etwas karakterische Hefe. Soll heißen die hat so ihren eigenen Geschmack.

Dennoch 1 Päkchen auf 150l würde niemals funktionieren, wenn du nicht bei 18 Grad anstellst. 15 Päckchen würde ich dafür nehmend diese in Wasser rehydrieren und in ca. 10-12 Grad kalten Würze beimengen. Ich würde nicht, ich mach das so :Wink

Die Problematik ist, dass Hefe in der Lag Phase die meisten Ester produziert. Also beim ankommen (der Moment in dem sich die Würze heller färbt und noch kein CO2 produziert). Da allerdings die S-23 sowieso recht viele Ester produziert kann das schon gut gehen. So wie du das machst. Pils kannst du es dann aber nicht mehr nennen.

Zumeist beziehe ich diesen Stamm aus einer kleinen Brauerei :Wink und nehme da 2l auf 80l Würze.Dann macht die bei 6-8 Grad in 5 Tagen das Bier Schlauchreif (du nennst das in Druckfässern füllen). Das ist viel zu viel des Guten, unterdrückt aber die Ester und ich kann es dann auch "Kellerbier" mit gutem Gewissen nennen.

Also geiz nicht mit Hefe rum, wenn du aber der Meinung bist es ist gut wie es ist, dann mach weiter so :Drink

10 Tage bis zur schlauchreife ist völlig in Ordnung
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#6

Beitrag von mbr »

Der Artikel ist echt gut. Hab ich so noch nicht gewust.
Ich werde also zumindest auf mehrstufig umsteigen. => 200ml => 1,5 Liter => vlt. 10 Liter

Kann ich aus meinem Bodensatz also schließen, dass die Zeit von 20h schon zulange ist? Wie lange dauert es bei euch bis zum Ende der Log-Phase?

Ich werde mal halbieren. Am Vortag am Morgen mit 11,5g und 200ml Wasser + Würze -> am Abend dann in 1,5 Liter geben und am Braumorgen in 10 Liter.
Bis am Abend sollte das dann doch passen, oder?

Habt mir schon geholfen, danke.

Ich möchte eigentlich auch ein Kellerbier haben. Letztens habe ich aber auch ein Pils mit ausschließlich hellem Malz versucht. Bin schon neugierig.

Martin
Benutzeravatar
cyme
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2610
Registriert: Montag 16. Dezember 2013, 12:16

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#7

Beitrag von cyme »

mbr hat geschrieben:Ich werde mal halbieren. Am Vortag am Morgen mit 11,5g und 200ml Wasser + Würze -> am Abend dann in 1,5 Liter geben und am Braumorgen in 10 Liter.
11,5g Trockenhefe in 200ml ist wie eine Fußballmannschaft mit einem Snickers zu füttern. Du kannst direkt bei 1,5l anfangen, 11,5g klingt nach wenig, sind aber schon im Bereich von zig Milliarden Hefezellen. 20h zwischen den Stufen sind noch nicht zu lange.
El Gordo

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#8

Beitrag von El Gordo »

Kauf doch einfach mehr Hefe!
Ein Trockenhefestarter kann auch kontraproduktiv sein.
Wenn sich die Hefe nämlich wieder schlafen gelegt hat.
Idealerweise lässt man genügend Trockenhefe in Wasser aufquellen und stellt dann damit direkt an.

Stefan
OS-Schlingel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1078
Registriert: Sonntag 2. November 2014, 09:04
Wohnort: Lengerich

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#9

Beitrag von OS-Schlingel »

Guten Abend,
darf ich mal ganz dumm fragen, wie Du 150 Liter Würze anstellst und zu Jungbier reifen lässt (Gärgefäß).
Ist ja doch eine ziemliche Menge!
Auch interessant wegen dem Abschöpfen des Schaum (Kräusen).

Jedesmal ist ja auch die schützende CO2 Schicht weg.....

Gruß Stephen
:Greets
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
hoggel1
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 888
Registriert: Donnerstag 20. Dezember 2012, 01:08

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#10

Beitrag von hoggel1 »

mbr hat geschrieben: Ich werde also zumindest auf mehrstufig umsteigen. => 200ml => 1,5 Liter => vlt. 10 Liter
Hallo Martin,

Lt. Datenblatt Dosierung: 80-120 g/hl bei 12-15°C. Also sollten die 11,5 g optimal für 10 Liter Würze sein. Dementsprechend brauchst du nur den letzten Schritt zu machen. D.H. Beutel in 10 Liter Würze und 24h später in deinen eigentlichen Sud.

MfG
Thomas
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#11

Beitrag von mbr »

OS-Schlingel hat geschrieben:Guten Abend,
darf ich mal ganz dumm fragen, wie Du 150 Liter Würze anstellst und zu Jungbier reifen lässt (Gärgefäß).
Ist ja doch eine ziemliche Menge!
Auch interessant wegen dem Abschöpfen des Schaum (Kräusen).

Jedesmal ist ja auch die schützende CO2 Schicht weg.....

Gruß Stephen
:Greets
Die Schaumschicht ist nach 5 min wieder da. Es geht um die braunen Schwebstoffe, nicht um den weißen Schaum. Da sind Hopfenreste drinnen, die man rausnehmen kann.
Ich habe in Salzburg mal einen Braukurs gemacht und die haben extra offene Gärung damit die den Schaum "abschöpfen" können. Die Saugen das weg.
Der Unterschied fällt sofort auf. Der erste bittere Peak ist quasi nicht vorhanden, das Bier einfach runder. Es ist wie sie es gesag hat - einmal den Schaum gekostet "pfui" und man merkt immer ob der Schaum abgeschöpft wird oder nicht.
Ich habe aber auch einige Koster, die genau diesen Hopfenpeak geliebt haben. Nachdem mir das nicht gefällt, müssen die sich umgewöhnen :Wink

Auf den Fotos oben sind die 150 Liter.
Ab jetzt mach ich aber Doppelsude. Also 2 so Gärfäßer (Saftfaß). Find ich lustiger 2 Biere paralell zu haben. Der Brautag beim ersten Doppelsud war aber schon 12,5 Stunden lang (halbe Stunde Mittag; eine Stunde Pause am Abend)
Doppelsud.jpg
MArtin
Benutzeravatar
aegir
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2861
Registriert: Dienstag 8. Februar 2011, 16:07

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#12

Beitrag von aegir »

hoggel1 hat geschrieben:
mbr hat geschrieben: Ich werde also zumindest auf mehrstufig umsteigen. => 200ml => 1,5 Liter => vlt. 10 Liter
Hallo Martin,

Lt. Datenblatt Dosierung: 80-120 g/hl bei 12-15°C. Also sollten die 11,5 g optimal für 10 Liter Würze sein. Dementsprechend brauchst du nur den letzten Schritt zu machen. D.H. Beutel in 10 Liter Würze und 24h später in deinen eigentlichen Sud.

MfG
Thomas
Ich mach ja auch gerne mal einen kleineren Sud um die Hefe für größere Aufgaben vorzubereiten, aber das braucht dann schon mehr als 24 Stunden bis sich die Hefe verzehnfacht hat. So einfach ist die Geschichte doch nicht.

Gruß Hotte
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#13

Beitrag von mbr »

Wie lange dauert das bei dir? Reichen vlt. 2 Tage? Erzähl...
Benutzeravatar
aegir
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2861
Registriert: Dienstag 8. Februar 2011, 16:07

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#14

Beitrag von aegir »

Der Ulrich hat da reichlich dazu geschrieben wie man einen Starter richtig hochzieht. Geht sicher auch wenn man es suboptimal macht (so wie ich :Wink).
Ich lass einen Kleinsud erst mehrere Tage an- oder ganz durchgären und lass dann auf die Hefe drauf.
Einen normalen Starter für meine höchstens 40 Liter ziehe ich über mehrere Stufen (täglich verdoppeln) hoch.

Gruß Hotte
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#15

Beitrag von mbr »

Jetzt hab ich natürlich zuwenig Bier eingefroren fürs nächste mal.

Hat schon mal wer mit Malzextrakt angesetzt?
Da gibt so 1.7 kg Portionen. Das müsst für die 10 Liter genau stimmen.
Benutzeravatar
cyme
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2610
Registriert: Montag 16. Dezember 2013, 12:16

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#16

Beitrag von cyme »

Ich mach meine Starter immer mit Trockenmalzextrakt oder Würze. Alkoholfreies oder Malzbier, wie andere es verwenden, damit hatte ich nie Erfolg.
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#17

Beitrag von mbr »

Ich habe mir jetzt Trockenmalzextrakt bestellt.

Das sind 500 Gramm die so wie 800 Gramm Malz sein sollen. Wenn ich jetzt in etwa mal 5 rechne komme ich auf 4 Liter Bier mit 12% Stammwürze.

Ich verdünne den Starter immer 1:1 mit Wasser. Das wären dann 8 Liter Starter mit 6% Stammwürze. Müsste dann für die 150 Liter Sude schon reichen.

Verdünnt ihr den Starter auch? Ich habe mal gehört, dass das besser sein soll, wenn die Hefe nicht gleich einen Zuckerschock bekommt. Wie gesagt - nur gehört.

Martin
mbr
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 141
Registriert: Sonntag 8. November 2015, 19:21

Re: Wie lange dauert eure Gärung mit Saflager S-23?

#18

Beitrag von mbr »

Ist bei einem Malzextrakt der Würzebruch bereits geschehen, oder muss ich das noch machen?
Antworten