Gärverlauf Weißbier normal?

[Patrick_K]

Servus!

Wie angekündigt hab ich mit meinen Freunden und Kollegen dieses Wochenene mal das erste Weißbier zu brauen versucht. Mithilfe des kleinen Brauhelfers und meiner ersten Erfahrung mit dem California Lager (bei dem ich heute schon die Druckprobe in den Flaschen machen konnte :-) ) hab ich die angepeilten 12.2°Plato mit einer annähernden Punktlandung auf 12.6° Plato geschafft.

Samstag abend wurde angestellt (Gozdawa Bavarian Wheat 11) und der Gäreimer war die Gesamte Zeit bei ziemlich genau 22°C an einem schattigen Ort. Heut morgen (Montag) hab ich das erste Mal nachgesehen. Das Gärröhrchen blubbert nicht mehr, hat aber eindeutig ordentlich losgelegt (die Hälfte der Flüssigkeit - Vodka - ist wohl rausgeblubbert, es ist aber noch Dicht), im Röhrchen zeigt sich leichter Überdruck aber es passiert halt ewig nichts.

Am Rand des Gäreimers sind schon die Hopfenharze (?) zu sehen, die Hochkräusen waren also schon da nehm ich an, aber nicht so hoch wie bei meinem CL.

Allerdings verwundert mich das gelbliche Zeug dass da auf der Oberfläche rumschwimmt - der Geruch ist auch deutlich unterschiedlich zu meiner CL Gärung, aber ich könnte nicht definieren wonach das riecht.

Ist das Zeug oben die Hefe? Ist ja meine erste Obergärige, also könnt ich das auch nicht wirklich beurteilen ^_^°

Vielen Dank für jede Info,
Pat

[tommes]

Alles normal. Mach den Deckel wieder drauf und warte eine Woche.
Der Schaum kommt von der CO2-Entbindung. Was da drauf schwimmt ist das selbe Zeug wie am Rand.

Prost!

[Patrick_K]

Gut, dann bin ich nochmal beruhigt, danke :-)

[iamsebastian]

Da es bei mir grad ein "ähnliches Problem" gibt, hat sich der Plato-Wert bei Dir binnen 24h geändert?
Bei mir ging die Hefe (Danstar Windsor Ale, obergärig) innerhalb 2 - 30h nach Anstellen voll ab, seit dem ist aber Ruhe und der Rest-Extrakt ist binnen 24h unverändert bei ~6,5 Grad Plato (15 Grad Plato waren es nach Würze Kochen).
Meins steht im ungenutzten Kinderzimmer bei ~ 18,9 Grad Celsius.

Edit: Das habe ich gekocht: http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... ctorsha=56

[Patrick_K]

Puuh, binnen 24 h habe ich nicht gemessen.

Aber bei der Messung heute kam ich auf 8 Brix, also laut Korrekturrechner
(http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... 0&fgbrix=8)
nur auf einen Endvergärungsgrad von knapp 50-60 %

Weiters riecht es jetzt ganz definitiv nach Schwefel im Gäreimer - das Blubbern ist ziemlich vorüber, daher ist es draußen nicht aufgefallen.

Hier mal mein Rezept:
1,6 kg Weizenmalz hell
1,1 kg Wiener Malz

15 min Eiweißrast
70 min Kombirast (war dann noch 10 min auf 72°C bis Jodnormal)
Abmaischen bei 78°C

90 min Kochen, nach 10 min 15 g Fuggles 5,2%alpha
11 Liter Anstellwürze

Hefe ist die Gozdawa Bavarian Wheat, Gärtemperatur bei 22°C schön stabil

Hab ich die Proteinrast nicht lange genug gemacht? Produziert deshalb die Hefe so viel H2S? Wenn ich sie länger mache mach ich mir um meinen Schaum Sorgen...

Kann ich mit niedertechnischen Mitteln der Hefe helfen den Schwefel los zu werden? Mit CO2 spülen wie mir die SuFu geraten hat ist nicht drin mit meinen Mitteln. Es steht natürlich noch nicht lange, sollte ich einfach mal Umschlauchen und dort warten? Nochmal umrühren und Sauerstoff einbringen?

Wie lange dauert es für gewöhnlich (im Gärfass, nicht bei Kaltlagerung) bis der Schwefelgeruch weg ist?

viele viele Fragen...

lg,
Patrick

[§11]

Ich kenn die Hefe nicht, wuerde aber einfach mal abwarten.

Alternativ, wenn du weisst was du tust, wuerde ich jetzt Schlauchen. Runter vom alten Gelaeger und auch die Brandhefe (das was aussen an der Wand klebt) abtrennen. Dazu ein sauberes und desinfiziertes Gaerfass nehmen, einen Schlauch mit Roehrchen und das Jungbier knapp oberhalb der Hefe in das neue Gefaess abziehen.

Schwefel ist her ungewoehnlich bei Weissbierhefen aber natuerlich nicht ausgeschlossen.

Keine Angst, das wird schon noch.

Gruss

Jan

[Ladeberger]

Viele Fragen und eine Antwort: Abwarten. Der Vergärungsgrad sollte noch steigen und am Ende wird die Hefe einen Großteil des H2S abbauen.

Gruß
Andy

[Patrick_K]

Hier zuerst mal zur Vollständigkeit für alle die die SuFu nach etwas ähnlichem durchkämmen - Heute, Tag 9 nach dem anstellen der Hefe hab ich umgeschlaucht. Von Schwefelgeruch war nichts (oder eben nur extrem wenig) zu erkennen. Die beim anstellen auch ziemlich trübe Würze ist mittlerweile sehr klar (nicht ganz, wird ja auch ein Hefeweizen) und man will sich fast reinlegen.


Leider hab ich nochmal eine kleine weitere Frage.
Da ich leider ein furchtbarer Tollpatsch bin hab ich beim Umschlauchen die (blöderweise nicht desinfizierte) Spritze, die ich zum Ansaugen am Schlauch benutze ins Jungbier fallen lassen. Klar hab ich dabei viel gelernt (das wird mir sicher nie wieder passieren...) aber ich frag mich jetzt trotzdem wie wahrscheinlich es ist dass ich mir damit mein ganzes schönes Weißbier versaut hab. Gibts dazu Erfahrungswerte?

lg,
Patrick

[Jm010265]

hab ich beim Umschlauchen die (blöderweise nicht desinfizierte) Spritze, die ich zum Ansaugen am Schlauch benutze ins Jungbier fallen lassen

Das Gesicht hätte ich gern gesehn¡!!!

[BrauFuchs]

kurzum. Jungbier ist weitaus nicht mehr so empfindlich wie Würze. Alkohol, CO2 und Temperatur, sowie ph-Wert schützen nun vor Infektionen.
Manche (ich zum Beispiel) saugen das Bier mit dem Mund zum schlauchen an, mehr Keime kann man gar nicht ein bringen =)
Deswegen mittlerweile Wasser im Schlauch vorlegen und mit Handschuhen arbeiten dann schlauchen.

Gruß
Lukas

[Patrick_K]

Noch ein kleines Update für alle mit ähnlichen Problemen die über die SuFu hier ankamen.

Weißbier wurde (von mir und meiner Lady) verkostet und für gut befunden.
Vielleicht im Abgang etwas zu bitter für ein Weißes, aber ich vermute halt auch immer noch dass vielleicht der 50:50 verschnitt des Brauwassers mit destilliertem hier in Graz noch zu weng war (sehr hartes Wasser...)

Also - keine Sorgem machen :-)