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Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:19
von nippie
Hi Leute,

die Suchfunktion spuckt hier wiedersprüchlige Ergebnisse aus, deshalb ein neuer Thread: Ich möchte am Sonntag meinen zweiten Sud ansetzen und heute sind die Zutaten gekommen (wird ein einfaches Pils). Mein erster Sud war ein Weizen mit der Brewferm Blanche. Bei der waren 12g für 20 Liter Bier ausgelegt, was auch mein Ziel war und ist. Ich bin dann naiv davon ausgegangen, dass diese 11-12g Päckchen immer für die 20L Einkocherklasse ausgelegt sind. Für das Pils ist nun die Saflager W34/70 hier. 11,5g und auf dem Beutel steht leider 10-15 Liter. Bis Sonntag bekomme ich leider keine mehr nachbestellt. Kann ich irgendetwas machen, dass die Hefemenge dennoch ausreicht? Ich habe viel über Starter gelesen, aber dafür fehlt mir zum einen die Ausrüstung, zum anderen gilt das eher für Flüssighefe, wenn ich das richtig verstehe. Gibt es noch andere Möglichkeiten?

Danke und viele Grüße

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:29
von Alt-Phex
Hefe Notdienst

Geht alles. Im Zweifelsfall kommt die erst am Montag. Wenn du über Nacht abkühlst ist das egal.
Falls du Sonntag abend schon anstellst, gibst du die zweite Packung halt Montags dazu.

Alternativen:
- Hobbybrauer in deiner Nähe die dir mit einem Päckchen aushelfen können.
- Brauereien in deiner Nähe, die dir etwas Hefe abgeben.
- Mit nur einer Packung anstellen und mit schleppernder Gärung/Underpitching leben.

Noch ein wichtiger Tipp:
Leg dir immer ein paar Trockenhefen auf Lager. Man weiss nie was passiert. Hefe kaputt,
beim rehydrieren den Becher umgestoßen, Gärung kommt nicht in Gang usw. - Ist Sicherer

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:39
von nippie
Den Hefenotdienst wollte ich aus Kostengründen vermeiden, werde dann aber wohl doch zuschlagen müssen :redhead

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 00:30
von Hopfenprinz
weitere Alternative: doch den Starter machen. Bis Sonntag ist noch genug Zeit! Ich mache UG nur noch mit vorvermehrter Hefe/Starter, auch ohne aufwendige Ausrüstung. Wichtig ist sauberes arbeiten, dann gut belüften. Auch wenn mich hier gleich einige kreuzigen werden: möglich wäre, wenn Du nach dem Rehydrieren die Hefe mit Zuckerrübensirup (in Wasser aufgelöst, auf 10-12 Grad Plato) vorvermehrst, bei ca. 12 Grad Celsius. Öfter mal schütteln, dann sollten sich die Hefen binnen 24 Std. verdoppelt haben. Wenn Du weiter vermehren möchtest, dann sollte es schon Malzextrakt oder Würze sein (sofern verfügbar).
Lies das mal: http://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/
.. falls das schief geht, mit bestellter Hefe am Montag anstellen.

Gut Sud - André

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 11:37
von Kurt
Ein Beutel W34/70 auf 20L Würze von etwa 12°P ist schon ok. Sooo schlimm ist das nicht. Stell die Würze bei 12°C an gut.

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 11:43
von cyme
Hopfenprinz hat geschrieben:Auch wenn mich hier gleich einige kreuzigen werden: möglich wäre, wenn Du nach dem Rehydrieren die Hefe mit Zuckerrübensirup (in Wasser aufgelöst, auf 10-12 Grad Plato) vorvermehrst, bei ca. 12 Grad Celsius. Öfter mal schütteln, dann sollten sich die Hefen binnen 24 Std. verdoppelt haben.
Die Diskussion pro/kontra Zucker lasse ich mal außen vor, nur zur Vermehrungsrate: Wenn du die Hefe verdoppeln willst, sollte das ganze nicht unter 1L sein. Bei zu kleinen Startern kann ansonsten die Hefekonzentration (=Konkurrenzdruck) so groß sein, dass ein Teil der Zellen schlichtweg verhungert und sich die Zellenzahl eher verkleinert anstatt vergrößert. Am besten orientierst du dich an einem Rechner wie diesem: http://www.brewersfriend.com/yeast-pitc ... alculator/

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 13:23
von Brauknecht96
Brau doch einfach 10 Liter. :Wink

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 14:54
von Griller76
Gibt es denn vielleicht eine nette kleine Brauerei (evtl. auch Gasthausbrauerei) bei Dir in der Nähe die Dir mit Flüssighefe aushelfen könnte?

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 15:39
von El Gordo
Hopfenprinz hat geschrieben: Auch wenn mich hier gleich einige kreuzigen werden: möglich wäre, wenn Du nach dem Rehydrieren die Hefe mit Zuckerrübensirup (in Wasser aufgelöst, auf 10-12 Grad Plato) vorvermehrst, bei ca. 12 Grad Celsius. Öfter mal schütteln, dann sollten sich die Hefen binnen 24 Std. verdoppelt haben.
Nur mit Zucker und nur geschüttelt und in der Kälte verdoppelt sich da gar nichts.
Untergärige Starter macht man natürlich warm und sorgt für die nötigen Nährstoffe.
Wenn man einen gärenden Starter schüttelt dann treibt man da CO2 aus, aber bringt keinen Sauerstoff rein.
Ohne steriler Belüftung mit Pumpe erreicht man nicht sehr viel.
Natürlich kreuzige ich dich nicht, aber solche Tips ärgern mich etwas.

Stefan

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Freitag 11. März 2016, 16:55
von Rudiratlos
Nimm gleich nach dem Hopfenkochen 2-3 Liter Würze ab, kühl die schnell ab und stell sie gut belüftet mit deinem Päckchen Hefe an.
Den Rest der Würze lässt du über Nacht abkühlen, am nächsten Tag belüftest du und schüttest deinen 2-Liter-Starter rein.

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Samstag 12. März 2016, 10:10
von Hopfenprinz
Griller76 hat geschrieben:Nur mit Zucker und nur geschüttelt und in der Kälte verdoppelt sich da gar nichts.Untergärige Starter macht man natürlich warm und sorgt für die nötigen Nährstoffe.
Ich habe von Zuckerrübensirup geschrieben. Da ist mehr drin als nur Zucker. Sicherlich ist diese Vorgehensweise nicht optimal, aber als einfache Lösung und wenn die Ausstattung fehlt...ich habe es die ersten Male öfter gemacht und es hat funktioniert.

Den Beitrag vom Braumagazin finde ich sehr hilfreich. Danach kann man auch als Anfänger mit begrenzten Möglichkeiten entscheiden, wie es mit der Hefe weiter geht. Dann wird natürlich deutlich, dass es wenig Sinn macht, die Hefe mit 1 Liter Zuckerrüben-Sirup-Flüssigkeit zu vermehren. Das habe ich bewusst weggelassen, aber Alternativen gibt es ja, etwa die Sache mit
Rudiratlos hat geschrieben:Nimm gleich nach dem Hopfenkochen 2-3 Liter Würze ab, kühl die schnell ab

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Samstag 12. März 2016, 12:58
von inem
Hopfenprinz hat geschrieben:...ich habe es die ersten Male öfter gemacht und es hat funktioniert.
Funktioniert heißt halt nicht viel. Kann auch schlechter funktioniert haben. Nur wiel es gegärt hat, heißt das nicht, dass damit nicht die Aktivität der Hefe nicht eingeschränkt wurde.

Re: Evtl. zu wenig (Trocken)Hefe bestellt

Verfasst: Samstag 12. März 2016, 13:30
von Hopfenprinz
inem hat geschrieben:Funktioniert heißt halt nicht viel. Kann auch schlechter funktioniert haben. Nur wiel es gegärt hat, heißt das nicht, dass damit nicht die Aktivität der Hefe nicht eingeschränkt wurde
Ich habe von Vermehrung geschrieben, nicht von bloßer "Aktivität". Funktioniert hat z.B.: Päckchen S23 halbiert, rehydriert, vermehrt (erst Rübensirup, dann Würze), 50 Liter Pils angestellt und nach 10 Tagen abgefüllt, EVG gute 70% (jetzt nur noch 4 Liter übrig).
Ich habe das aus Experimentierfreudigkeit gemacht und möchte klarstellen, dass es sich hierbei nicht um eine "Empfehlung" handelt. Jetzt kann gerne der nächste schreiben, dass beim Anstellen >dies< oder >das< nicht gut war oder schieflaufen kann oder was auch immer. Letztlich mache auch ich meine Erfahrungen damit und das ist gewollt (aus meinen Zeiten der Weinbereitung habe ich schon gerne mit der Hefe "rumexperimentiert", die verhalten sich m.E. mit Bierhefen nicht unbedingt gleich). Wenn's nix wird, muss ich das halt austrinken oder wegkippen.