Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

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respect
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Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#1

Beitrag von respect »

Hallo,
dies ist mein erster Thread bzgl. Zapfanlagen!
In den letzten 3 Jahren hab' ich einiges an Zeit in das Befüllen & Reinigen von Flaschen investiert.
Die Vorteile von vielen verschiedenen Bieren im Kühlschrank ist schon eine gute Sache & ich dachte auch nicht ernsthaft über eine Fasslösung nach.

Letzte Woche hatte ich Erstkontakt mit einem kleinen Kühler von lindr - der hat mir gut gefallen. Schaut sehr kompakt aus.
Tags darauf entwickelte ich beim Abfüllen vom fertigen Doppelsud bei Flasche #137 eine kleine Sinnkrise.

Funktioniert das so? Bitte korrigiert mich:
Ich vergäre drucklos, müsste also nach fertiger Hauptgärung wie gewohnt aufspeisen & die Nachgärung im Fass machen?
Danach ist ein Umdrücken in ein neues Fass möglich & sinnvoll um den Bodensatz rauszubringen.

Dann brauche ich noch den Kühler mit passendem Anschluss & eine CO2-Flasche.
Das CO2 ist aber nur dazu da, dass das Bier aus dem Fass gedrückt wird? Alternativ kann das die Kompressorvariante zB. PYGMY 25K ohne Gasflasche - dann ist aber die Haltbarkeit wegen Oxydation stark eingeschränkt.


Danke euch!
Mathias
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brauflo
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#2

Beitrag von brauflo »

Dass siehst Du vollkommen richtig...
Das ist eine sehr bequeme Sache.
Ich habe vor 2 Jahren auf CC-Kegs umgestellt und zapfe auch über die Pygmy 25.

Eine weitere - in meinen Augen noch komfortablere Option - ist der Verzicht auf Zuckergabe und die Zwangskarbonisierung direkt im Keg.
Das geht fix und erspart das Umdrücken.

Später kann man dann, wenn tatsächlich mal Flaschen vonnöten sind, einige per Gegendruckabfüller füllen.
Viele Grüße
Florian

Ich bin froh von den Flaschen weg zu sein und wurde letzte Woche beim Abfüllen von nur 50 Flaschen Weizen darin erneut bestätigt.
________________________________________________________________

... wollte ich immer schon mal machen...


Meine Vorstellung:
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matschie
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#3

Beitrag von matschie »

brauflo hat geschrieben: Freitag 26. Oktober 2018, 08:31 Später kann man dann, wenn tatsächlich mal Flaschen vonnöten sind, einige per Gegendruckabfüller füllen.
In dem kleinen Satz steckt aber eine steile Lernkurve ;)
Immer eine Handbreit Bier unterm.. äh, ne das ging anders.

Allzeit Gut Sud!
Matthias
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Sura
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#4

Beitrag von Sura »

Ich hatte Fässer (Flachkopf), und bin wieder zurück auf Flaschen.

Ich fand das Zangskarbonisieren ganz und garnicht bequem. Warum auch immer, klappte das nie so wie ich mir das vorgestellt hatte. Gut, das hätte ich mir Zuckernachgärung einfacher haben können.
Dazu kam dann aber die Erkenntnis, das regelmässiges reinigen des Zapfhahnes nur dann minimiert wird, wenn man auch jeden Tag ein Bier trinkt. Da ich auch mal 3-4 Tage keines trinke, widerstrebte es mir den Zapfkopf nur kurz gespült am Fass zu lassen.
Und Flaschen per Gegendruckabfüller zu befüllen, ist halt aufwendiger als sie direkt zur Nachgärung fertig zu machen. Sooo schwierig ist das aber auch nicht, sofern man sich vorher schlau macht.

Das was grundsätzlich für KEGs spricht, ist die schnelle Verfügbarkeit von größeren Mengen, und die bessere Transportierbarkeit davon. Wenn du nicht jeden Tag mindestens ein-zwei Bier trinkst, dann hast du mehr Arbeit als mit dem täglichen schnellen durchspülen als mit Flaschen.

Transportierbarkeit von kleinen Mengen ist dann wieder ein anderes Thema. "Schnell mal eben" ein Bier mitnehmen wird am Anfang etwas dauern, um den ganzen GDA Kladderadatsch aufzubauen. (Der GDA und der Zapfkop wollen danach natürlich AUCH gereinigt werden!)

Was für KEGs + GDA spricht, ist die höhere "Stabilität" des Bieres, weil du dadurch das Sediment größtenteils los wirst. Ist für mich momentan der einzige Grund da wieder drüber nachzudenken.

Ich beneide jedesmal diejenigen mit KEGS um die Möglichkeit, geschmacksempfindlichen Biere mit wenig O2 und Sediment sicher reifen zu lassen. Um das ganze geputze (KEGs, GDAs, Schläuche, Zapfköpfe, Kühler) beneide ich sie definitiv nicht!
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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karlm
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#5

Beitrag von karlm »

Ja, so ein Pygmy ist ne feine Sache, ich trinke dafür aber auch zu wenig Bier, nur am Wochenende und auch nicht jedes.
Im Moment stehen meine CC KEGs in einem Kühlschrank und ich zapfe mit 1-2 Direkzapfsets daraus. Nach dem letzten Bier des Tages schraube ich die auseinander und spüle sie gut durch und lasse sie trocknen. Keine Leitung, kein Kühler, die lassen sich gut sauber halten. Das ist so aufwenig wie schnell 1-2 getrunkene Flaschen ausspülen. Mit dieser Lösung fahre ich im Moment recht gut.

GDA fand ich jetzt beim ersten Mal auch einen Riesenaufwand. Mal eben schnell ne Flasche mitnehmen ist nicht. Und reinigen muss man den auch, der hat auch Schläuche etc.

Wenn ich mal wo hingehe nehme ich direkt gleich ein 9 Liter Fass mit und ein Direktzapfset. Das Fass kann ich ja wieder mit nach Hause nehmen, wenn es nicht leer wird. Kommt ja nur CO2 rein.

So ein frisch gezapftes ist schon was feines. Bin im Moment ganz zufrieden mit der CC Lösung.
Schön ist auch, dass man spunden kann. Wenn man zB mit Brett arbeitet oder so und nicht genau weiß wo die Reise hingeht (CO2) kann man eben im Fass gären / reifen lassen und spunden.
Gruß, Philipp
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Bierjunge
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#6

Beitrag von Bierjunge »

Sura hat geschrieben: Freitag 26. Oktober 2018, 09:30 Ich hatte Fässer (Flachkopf), und bin wieder zurück auf Flaschen.

Ich fand das Zangskarbonisieren ganz und garnicht bequem. Warum auch immer, klappte das nie so wie ich mir das vorgestellt hatte. Gut, das hätte ich mir Zuckernachgärung einfacher haben können.
Dazu kam dann aber die Erkenntnis, das regelmässiges reinigen des Zapfhahnes nur dann minimiert wird, wenn man auch jeden Tag ein Bier trinkt. Da ich auch mal 3-4 Tage keines trinke, widerstrebte es mir den Zapfkopf nur kurz gespült am Fass zu lassen.
Und Flaschen per Gegendruckabfüller zu befüllen, ist halt aufwendiger als sie direkt zur Nachgärung fertig zu machen. Sooo schwierig ist das aber auch nicht, sofern man sich vorher schlau macht.

Das was grundsätzlich für KEGs spricht, ist die schnelle Verfügbarkeit von größeren Mengen, und die bessere Transportierbarkeit davon. Wenn du nicht jeden Tag mindestens ein-zwei Bier trinkst, dann hast du mehr Arbeit als mit dem täglichen schnellen durchspülen als mit Flaschen.
:goodpost: Du sprichst mir aus dem Herzen, mir erging es ganz genauso.

Ich will jetzt nicht Spielverderber beim Umstieg auf Kegs spielen, man braucht diesen aber auch nicht unnötig zu glorifizieren und denken, dass dann alles höchstkomfortabel und easy sei. Auch ich bin weitestgehend wieder weg vom Thema Kegs (außer wenn es um größere Parties geht) und wieder zurück zu den guten alten Flaschen:

Ein paar Flaschen spüle ich ohne groß darüber nachzudenken im Vorübergehen. Und so richtig gestört hatte mich das ehrlich gesagt eh noch nie.
Das ganze Fassgerödel aber zu säubern (ein paar leere angeranzte Kegs, die ganzen Schläuche, Fittings, Bier- und Gasanschlüsse, Kühler, Kompensatorhähne), mit Schlauchgewurschtel und endlosem Hin- und Hergedrücke von Lauge und Säure, das ist jedesmal eine mir zutiefst verhasste, tagesfüllende Staatsaktion, die ich so lange hinauszuschieben und mich davor zu drücken pflege wie es gerade geht.

Und es hängt, wie Du schreibst, extrem mit den Konsumgewohnheiten zusammen:
Für manche mag es ein Komfortmerkmal sein, jeden Tag direkt zum Zapfhahn gehen zu können. :Drink
Für mich hingegen ist es ein Komfortmerkmal, mir am Kühlschrank, wenn mir gerade danach ist, spontan eine Flasche aus verschiedenen Sorten aussuchen zu können, ohne vorher bedenken zu müssen, welches Fass gerade angestochen ist, ob der Zapfhahn noch sauber ist, was mit diesem passiert, wenn ich die nächsten drei Tage nicht zu Hause bin, und was überhaupt mit den bierbenetzten Fittings wieder abgestöpselter Fässer geschieht. Und wie ich das ganze Gelump wieder sauber bekommen soll. :Mad

Aber jeder wie er es mag, das ist ja das schöne am Hobby!

Moritz
irrwisch
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#7

Beitrag von irrwisch »

Sura hat geschrieben: Freitag 26. Oktober 2018, 09:30 Ich fand das Zangskarbonisieren ganz und garnicht bequem. Warum auch immer, klappte das nie so wie ich mir das vorgestellt hatte. Gut, das hätte ich mir Zuckernachgärung einfacher haben können.
Danke, dann bin ich ja doch nicht der einzige der dafür zu doof ist :puzz
Bin auch gerade mitten in der "Forschungsphase" bezüglich Kegs und experimentiere mit selbstgemachtem Cider (karbonisiertem Apfelwein). Da ist der Verlust für mich nicht ganz so tragisch wie beim Bier..
Mit der viel zitierten Schüttelmethode hab ich mir gleich beim ersten Versuch Apfelwein in den CO2 Druckminderer gepresst.
Gleich ausgebaut und viel mit viel Isoprop geflutet, nochmal Glück gehabt.
Dann weiß man eigentlich permanent nie wieviel CO2 im Fass ist, zu wenig oder zu viel..
Und wenn man ständig probiert ist das Fass ruck zuck halb leer. Zum probieren braucht man auch nen Kompensatorhahn oder GDA, sonst schäumt es nur..

Dann hab ich mir einen QuickCarb nachgebaut. Das Ding ist sau laut und man kann es auch nicht unbeobachtet lassen.
Das erste mal hatte ich ne undichte Stelle in der Verschlauchung und das Zeug ist nur so rausgetropft..
Beim zweiten Versuch mit dem QuickCarb hatte ich das Fass schonmal mit der Schüttelmethode etwas vorkarbonisiert, dachte das wäre ne gute Idee, und wollte dann den QuickCarb nochmal ne halbe Stunde laufen lassen.
Ja nix, offenbar war schon genug CO2 im Fass (Überdruck hatte ich vorher abgelassen!), hat nämlich ratz fatz angefangen Apfelwein durch den Carb Stone in Richtung CO2 Druckminderer zu drücken. Diesmal hab ich es noch rechtzeitig geschafft zu zu machen bevors in den Druckminderer lief.

Also alles in allem ist das wirklich kein so einfaches Thema und wie die anderen schon gesagt haben, der Reinigungsaufwand ist enorm. Was ich mir schon alles an Reinigungsadaptern hab bauen müssen.. Gardena auf NC Kupplungen, Gardena auf Anschlüsse am GDA, Gardena auf 5/8", NC Kupplungen auf meine "Reinigungsmembranpumpe" uswusf..
Dann braucht man nen zusätzliches Reinigungskeg oder ne Membranpumpe um den Reiniger durch den GDA und die Schläuche zu bekommen usw..
Dann hat man überall ständig nasse Schläuche rumhängen die auch von innen unmöglich trocken werden da die NC Kupplungen ja sperren.
Das heißt man muss auch jeden einzelnen Schlauch vor der Verwendung nochmal mit StarSan oder ähnlichem durchfluten...
Das ist eine riesen Materialschlacht und dann immernoch keine Garantie dass es klappt wenn man sich doof anstellt (so wie ich)
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realholgi
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#8

Beitrag von realholgi »

Ich bin einer derjenigen, die sich gerade 7 Stück 9L NC Kegs (passt bei mir für 3 Sude + Spül-Keg) und einen Pygmy 25 nebst CO2 Flasche und etlichem Kleinkram gekauft haben.

Ich braue seit ca. 5 Jahren und habe bisher immer in Flaschen abgefüllt und war damit mehr oder weniger zufrieden (habe mir sogar eine Flaschen-Spülanlage gebaut).

Auf dem diesjährigen Treffen bei Camba wurde ich dann vom "ease-of-use" von Kegs und Trockenkühler "angefixt", denn einige hatten so etwas dabei. Die Killer-Features für mich waren, dass man mit ca. 1-2 Gläsern "Verlust" das Keg problemlos wechseln kann, d.h. ich muss nicht 9L auf einmal austrinken und dass ich den angezapften Kühler auch ausgeschaltet ein passr Tage stehen lassen kann (Hahn mit Blasebalg und Wasser spülen!).

Die Grundreinigung der ersten vier Kegs war schon sehr aufwenig, da ich diese gebraucht gekauft habe und sie stark nach Almdudler gerochen haben (und immer noch ein wenig tun), aber das ist bei gebrauchten Pfandflaschen ähnlich.

Von den Kosten her ist das mit Kegs im Vergleich schon ganz ordentlich (inkl. Reinigungs-Kleinzeug, Schläuche, Anschlüsse, Adapter): bisher ca. 1300 EUR ( auch weil ich wegen dem Handling unbedingt kleine Kegs haben wollte; bei 18L Kegs nur ca. 1000 EUR).

Ich habe nun bereits den ersten Sud in 2 Kegs abgefüllt und das ging Ruck-Zuck, da ich vorhabe Zwangs-zu-carbonisieren. Mit Wasser und ein paar in ein Keg testweise umgefüllten Flaschen habe ich bereits geübt und das funktioniert gut! Ich ja so gespannt, wie das in 1-2 Wochen mit dem Zapfen dann klappt...

Vermutlich werde ich aber einge Sude trotzdem immer noch in Flaschen abfüllen, damit Biere mit langer Reifungszeit und bei Bieren, von welchen man mal eines im Monat trinkt (Exoten, Starkbiere, ...) mir nicht die Kegs belegen...
Funktioniert das so? Bitte korrigiert mich:
Ich vergäre drucklos, müsste also nach fertiger Hauptgärung wie gewohnt aufspeisen & die Nachgärung im Fass machen?
Danach ist ein Umdrücken in ein neues Fass möglich & sinnvoll um den Bodensatz rauszubringen.
Du vergärst drucklos, machst die Nachgärung im Keg und nachdem es reif ist, benutzt du das CO2 aus der Flasche, um den Blubb zu erzeugen (zwangscarbonisieren). Umdrücken musst du eher nicht, da sowieso wenig Bodensatz vorhanden ist. Einfach beim Anstechen des Fasses das erste Glas mit Schwung zapfen und weggiessen. Alternativ geht auch das Steigrohr zu kürzen (hmm, ich nicht).
Dann brauche ich noch den Kühler mit passendem Anschluss & eine CO2-Flasche.
Das CO2 ist aber nur dazu da, dass das Bier aus dem Fass gedrückt wird? Alternativ kann das die Kompressorvariante zB. PYGMY 25K ohne Gasflasche - dann ist aber die Haltbarkeit wegen Oxydation stark eingeschränkt.
Die Kompressor-Variante will man eigentlich nicht, da das Bier im angesclossenen Keg dann nur sehr kurz haltbar ist (ich habe < 1 Woche gelesen). Also brauchst du eine CO2 Flasche, um das Bier aus dem Fass zu drücken *und* evtl. zum Zwangscarbonisieren (s.o).

Alternativ geht das Ganze auch ohne Trockenkühler mit dem Keg im Kühlschrank, wenn man dazu Platz hat. Dann einfach die CO2 Flasche und das Keg mit anschlossenem Kompensatorhahn in den Kühlschrank stellen und direkt aus dem Kühlschrank zapfen. Das macht etwas weniger Sauerei und spart ca. 350 EUR für den Pygmy. Ist in den USA sehr beliebt und heisst dann Keggerator, wenn der Hahn in den Kühlschrank eingebaut wird.

Es ist auf jeden Fall wieder einmal eine ganz neue Welt, die sich da auftut.
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nrtn
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#9

Beitrag von nrtn »

Ich find's ja auch generell sehr praktisch einen 18l Sodastream zu Hause zu haben - was ich mir nicht schon alles an Wasser und Limonaden gemacht habe. Bier macht da nur die Hälfte aus...
metaler143
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Re: Möglicher Einstieg in die Fassbierwelt

#10

Beitrag von metaler143 »

Servus Mathias,

ich habe den Umstieg auf Kegs nie bereut, bin jetzt seit über 2 Jahren sehr zufrieden mit meinen 4 NC-Kegs (braue in der 20-Liter-Klasse). Flaschen habe ich auch noch um die 80 Stück rumstehen, die nutze ich aber nur noch für "besondere" Biere, also beispielsweise richtig schwere Imperial Stouts, allgemein für Biere, welche ich längere reifen möchte oder welche ich nicht jede Woche trinken möchte. Da ist es nämlich tatsächlich unpraktisch, wenn die mal mehrere Monate ein Keg in Beschlag nehmen. Bin aber absolut kein "Feind" der Bierflasche! Hatte und habe immer tolle Biere aus Flaschen, nur gefällt mir das Handling der Kegs besser.

Am Meisten gefällt mir die Möglichkeit der Zwangskarbonisierung. Im Vergleich zu den Flaschen spare ich mir so die Zuckerdosierung auf jede Flasche bzw. das Umschlauchen in einen Abfüllbehälter. Um das Rücklaufen von Bier in den Druckminderer bei der Schüttelmethode zu verhindern hilft ein Rückschlagventil in bzw. nach der Gaskupplung, hatte so noch nie Bier in der Gasleitung, noch nicht mal im Rückschlagventil. Während des Rollens bzw. Schüttelns sollte zudem ein entsprechend hoher Druck eingestellt sein, sodass ständig Gas einströmt und das Bier somit vom Rücklaufen abgehalten wird.

Die Reinung des Equipments ist zugegebenermaßen etwas lästig, aber für mich im Vergleich zu den Flaschen das geringere Übel. Hier helfen auch sogenannte Carbonisation bzw. Bottle filler caps. Das sind NC-Ventile zum Aufschrauben auf PET-Flaschen. Um bspw. einen Direktzapfadapter mit Hahn oder einen Schlauch zu reinigen fülle ich einfach etwas StarSan-Lösung in eine PET-Flasche, schraube die Kappe drauf, gebe Druck aus der Gasflasche drauf und schon kann der Hahn oder Schlauch durchgespült werden. Danach noch mit einem NC-Ventil am Wasserschlauch klarspülen und fertig. So verwende ich den Hahn gerne mal einen Monat, ohne ihn zu zerlegen. Zum Reinigen der Kegs nutze ich Geschirrspülpulver, das klappt ziemlich gut soweit. Der KegWasher von Ss Brewtech hat es mir allerdings ziemlich angetan, vielleicht schaffe ich mir den zu Weihnachten an um die Reinigung zu vereinfachen. Vergleiche ich den Zeitaufwand, so würde ich behaupten, dass ich ein 18 L NC-Keg schneller sauber habe als 54 0,33 Flaschen.

Mit den Filler caps lassen sich (natürlich nicht sehr stilecht) auch PET-Flaschen (sowohl Ein- als auch Mehrweg) im Gegendruck-Verfahren mit Bier füllen, um doch mal etwas mit zur Grillparty nehmen zu können. Habe ich noch nicht oft gemacht, klappt aber sehr gut und schaumfrei. Im Vergleich zu einem richtigen GDA sind die Kappen natürlich sehr günstig und einfach zu reinigen.

Zum Schluss muss ich natürlich noch sagen, dass ich persönlich es einfach cool finde mein Selbstgebrautes zu zapfen anstelle es aus einer Flasche einzuschenken.

Hoffe ich konnte dir meine Eindrücke halbwegs nahe bringen.

Viele Grüße,
Jakob

PS: Einen Kühler besitze ich keinen, meine Zapf-Kegs stehen im Kühlschrank. Zum Campen habe ich mir eine Jockey-Box gebaut (quasi ein passiver Nasskühler mit Eis gekühlt), das klappt super und bei den Freunden kommt das gekühlte Bier so gut an, dass ich gar nicht genug mitnehmen kann.
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