Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

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levii
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Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#1

Beitrag von levii »

Aloha zusammen,

Ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken auf Keg umzusteigen. Da mir leider das Kleingeld für einen FKU 1800 fehlt schaue ich mich gerade nach alternativen um. Ich könnte für einen äußerst schmalen Taler einen KTP 1740 in gutem Zustand erwerben. Hat jemand Erfahrung Mit diesem oder vergleichbaren Modellen und kann abschätzen ob dort ein NC Keg unterzubringen ist?

Ich würde ihn gerne abwechselnd als Fermentationskühlschrank für ein 30 l Speidel Mostfass und als Schankanlage für ein einzelnes NC Keg benutzen.
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hattorihanspeter
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#2

Beitrag von hattorihanspeter »

Hatte zuerst einen Haushaltskühlschrank, da ging aber kein großes Keg rein und mein Gäreimer nur mit Modifikation.
Hab dann meinen FKU 1800 über Kleinanzeigen für 80€ in einem ebenfalls sehr guten Zustand gefunden.
Allgemein findet man den relativ häufig für einen vergleichbaren Preis.
Vorteil bei dem Modell: im Verhältnis deutlich mehr Platz als bei den Haushaltskühlschränken.

Maße von NC/ CC Kegs findest hier: https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/soda-kegs
levii
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Projekt erste Schankanlage

#3

Beitrag von levii »

Ich bin das Risiko jetzt einfach einmal eingegangen und habe Glück gehabt. So wie ich das sehe passen sogar zwei Kegs inklusive CO2 hinein. Bin überglücklich.

Ich werde den Titel dieses Threads in „Projekt erste Schankanlage“ umbenennen, und dazu benutzen um regelmäßig über die Fortschritte in meinem Bauvorhaben zu berichten. Ich bin mir sicher da werden sich noch einige Fragen auftun.

Geplant ist jetzt ein 2- leitriger Kegerator/Fermenter welcher über einen BrewPi gesteuert wird (mir macht ja schon mein Handy Probleme, das wird heiter).

Eine erste Frage hätte ich auch schon direkt. Ich habe mir folgende Schanksäule bei zwei Händlern angeschaut und festgestellt dass die gleiche Schanksäule mit einem Rohrdurchmesser 114 von weniger kostet als mit einem Durchmesser von 101,6. Der unterschied beträgt 120 Euro.

Warum ist das so? Der Preis unterschied ist ja schon sehr gravierend. Mit Rohrmesser ist doch eigentlich nur dass die Leitungen verkleidende Edelstahlrohr gemeint, also ein optisches Bauteil ohne Funktion, oder?
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hattorihanspeter
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#4

Beitrag von hattorihanspeter »

Ja wunderbar, der scheint ähnlich viel Platz wie der FKU 1800 zu haben.

Zur Temperatursteuerung kannst du auch mal nach Inkbird suchen. Einfach zu bedienen, günstig und ausreichend für deine Zwecke.

Den Preisunterschied wg. des Durchmessers kann ich dir auch nicht erklären. Frag doch mal den Händler.
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dieck
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#5

Beitrag von dieck »

Bei der einen Schanksäule steht "mit Bierhahn und Schlauch", bei der teureren "mit Bierhähnen und Schläuchen" im Titel.
Liegt der Unterschied evtl. im Lieferumfang?
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#6

Beitrag von levii »

Stimmt, das ist mir garnicht aufgefallen. Bei einem anderen Händler ist das Auswahlmenü genauso aufgebaut und aus Schläuchen wird wiederum Schlauch. Allerdings kann ich es mir schwer vorstellen, Bei einer Säule mit zwei Aussparung nur einen einzelnen Hahn geliefert zu bekommen. Vielleicht keinen Kompensatorhahn, oder keine SK Nummer? Vielleicht sollte ich aber auch keine schlafenden Hunde wecken. Von dem gespartem kann ich mir locker eine Box für den BrewPi 3D drucken lassen ;) Ich spring mal ähnlich wie mit dem Kühlschrank ins kalte Wasser und bestelle einfach mal.
Sollte ich enttäuscht werden kann ich es ja immer noch zurückschicken, dem Fernabsatzgesetz sei Dank.


Wie sieht es aus mit dem Durchmesser der Bierleitung? Wo ist in der Praxis der unterschied zwischen 7 und 10mm?

Und wie sieht es aus mit einer Begleitkühlleitung? Must have oder nice to have?
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dieck
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#7

Beitrag von dieck »

Von Begleitkühlung zu einem Kühlschrank hab ich noch nie was gehört. Fände ich irgendwie seltsam ;)
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#8

Beitrag von levii »

Ich hatte zB an einen kleinen Eimer mit Deckel gedacht, so griechischer Joghurt Größe. Diesen im Kühlschrank platzieren und mit Wasser füllen, 2 Löcher in den Deckel machen und eine kleine Aquariumpumpe (hab hier noch eine mit 150 l/h rumliegen) im Eimer versenken, ein Silikonschlauch aus dem Deckel und ab dem Übergang Kühlschrank/Zapfsäule schön eng um die Bierleitung wickeln. Einmal aufwärts einmal wieder abwärts und den Schlauch wieder durch den Eimerdeckel zurück. Am besten noch die mit den Kaltwasserschläuchen ummantelte Bierleitung in eine Rohrisolierung zwängen.

Hört sich für mich nach einer wartungsfreien Begleitkühlung an. Vielleicht geht auch grad einfach die Fantasie mit mir durch und ich muss so eine Schankanlage erstmal live sehen um zu begreifen dass die Idee schwachsinnig ist ;)
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dieck
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#9

Beitrag von dieck »

Es kommt vermutlich drauf an, wie lange du erwartest dass das Bier in den Leitungen stehen bleibt.

Aber falls du 7mm nimmst, hast du bei ~50cm nach oben raus gerade mal ca. 1 Schnapsglas (19ml) in der Leitung.

Alles unterhalb der Kühlschrankoberkante hat ja sowieso Kühlschranktemperatur, wie das Bier auch. Selbst wenn du eine Beruhigungsschlange einbaust, ist die Länge da ja egal.
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#10

Beitrag von levii »

Aloha zusammen,

hier mal ein kleines Update von meinem Kegerator/Fermentationsschrank.

Mittlerweile ist der komplette Kühlschrank matt schwarz foliert und die Standardabdeckung musste einer 4 cm starken Arbeitsplatte aus Esche weichen. Die Platte habe ich mit Hartwachsöl behandelt.

Auch der Brewpi ist fertig montiert und auf headless Betrieb eingerichtet, so dass ich ihn von meinem Laptop oder Handy aus steuern kann. Mein Fermenterdeckel hat eine 15 cm Tauchhülse bekommen und wurde gestern mit 20l Böhmischem Pilsner eingeweiht, Ich warte noch auf die erste Gäraktivität, aber der Brewpi scheint seine Sache gut zu erledigen. Jetzt muss nur noch ein Gehäuse (Schaltkasten) her.

Heute Mittag ist dann auch meine bestellte Schanksäule eingetroffen. Sie macht einen sehr soliden und wertigen Eindruck.

Wie würdet ihr bei der Montage vorgehen? Das Gewindestück hat einen Durchmesser von 5 cm. Einfach mit einem Lochbohrer? Hoffe das bekomme ich sauber hin bei 4cm Hartholz. Und dann bleibt ja auch noch die Kühlschrank Bohrung. Ich möchte auf jeden Fall ein splittern der Plastik Innenverkleidung vermeiden.
Irgendwelche Tipps?

Ich hätte jetzt intuitiv erst die Holzplatte gebohrt, diese dann so wie sie später aufliegen soll auf den Kühlschrank gelegt, und dann mit einem dünnen Bohrer mittig in dem Holzplattenloch ansetzt und in das Kühlschrank innere gebohrt. Danach von unten das Bohrloch als Orientierunghilfe und Ansatz für die Lochsäge genommen und von unten nach oben durchgebohrt.

???

Dann bleibt noch die Frage nach dem Abtropfblech, ich finde einfach so zum auflegen sieht immer ein wenig plump aus, am liebsten wäre mir etwas zum einlassen in die Arbeitsplatte.

Ach ja, weiß wer wo es schöne hölzerne Zapfhähne mit M8 Gewinde gibt? Die Amies haben ja allerlei schnieke Griffe im Angebot, allerdings alle mit Mittelalter Maßen. Am liebsten wäre mir natürlich ebenfalls Esche.
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#11

Beitrag von levii »

Done!
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#12

Beitrag von skybandit »

Sehr cool. Gefällt mir richtig gut!

Ich könnte auch günstig an so einen KPT 1740 kommen. Bist Du zufrieden mit der Temperatursteuerung zur Fermentierung?
Habe jetzt hie kein Heizelement entdecken können. Wie bekommst Du die Temperatur hoch für Diacetylrast oder Kveik Vergärungen?

vg skybandit
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#13

Beitrag von levii »

Danke dir, bin auch vollstes zufrieden.
Von mir bekommt der Kühlschrank ein Daumen hoch, dass Thermostat lässt sich einfach ausbauen, nur noch beide braunen Kabel verbinden und schon feuert der Kompressor durchgehend. Der Brewpi hat sich eingespielt und hält das Bier mit weniger als 0.25 oC Schwankung auf der eingestellten Temperatur. -1 Grad sind kein Problem.

Wenn der Kegerator in einem bewohnten Raum stehen soll ist ein Heizelement überflüssig. Ich braue ausschließlich Lager. Für eine Diacetylrest schaltet der Brewpi halt ab und das Bier nähert sich der Raumtemperatur an. Bei Böhmischen Lagern verzichte ich auf eine Diacetylrest.

Kviek würde ich einfach mit Wärmegürtel und Inkbird in die Wohnung stellen und dann eventuell cold crashen im Kühlschrank.

Ansonsten halt eine Doppelsteckdose (hab nur eine einfache genommen) anschließen und eine E27 mit Reptilien-Wärmestrahler in den Kühlschrank hängen.
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Re: Liebherr KTP 1740 als Keggerator/Fermenter

#14

Beitrag von skybandit »

Super, das sind sehr nützliche Infos. Vielen Dank für deine ausführliche Darstellung!

VG Skybandit
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