Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

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BlindFish
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Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#1

Beitrag von BlindFish »

Hallo Community,

ich hab' jetzt viele Beiträge hier zum Thema gelesen und auch viele Videos auf Youtube angehört, trotzdem gibt es leider noch immer ein paar Punkte, die sich mir nicht erschließen wollen, vielleicht kann da jemand Licht in mein Dunkel bringen.

Wie zu erahnen ist, geht es um den Wechsel der ausschließlichen Flaschenabfüllung hin zur Verwendung von Kegs. Ich beziehe meine Flaschen zwar derzeit gereinigt von einer lokalen Brauerei, da die das aber nur an bestimmten Tagen machen können, ist man mit unter recht unflexibel und die Flaschen stehen schon mal zwei Wochen hier im Keller und eigentlich wäre ich dann versucht, sie noch mal zu sterilisieren, im Backofen, worüber die Meinungen ja auch auseinander gehen.

Der wichtigste Punkt ist eigentlich erst mal, welcher Keg-Standard zum Einsatz kommen soll. In der Bucht scheint es momentan kaum noch CC-Kegs zu geben, ich sehe nur noch NC Ball Lock-Varianten. Da die CC-Anschlüsse aber für mich den wesentlichen Vorteil hätten, dass sie nicht untereinander vertauscht werden können, würde ich prinzipiell solche vorziehen. Man bekommt sie natürlich auch andernorts, ich habe aber gesehen, dass manche Add-Ons wie z. B. die BeerGun nur einen Adapter für NC-Anschluss mitliefert. Wenn ich es richtig verstehe, ist das aber ja nur ein Schlauch mit einer passenden Kupplung am Ende, die man sicher durch ein für den eigenen Standard passendes Kupplungsstück ersetzen kann, oder?

Dann bin ich mir unsicher bei der Wahl der richtigen Größe / Stückelung. Aktuell liegt mein Ausschlag pro Braugang bei max. 20 l, eher knapp darunter. Momentan gibt es bei uns keinen dedizierten Kühlschrank für Gärung / Reifung des Bieres, im Kellerkühlschrank wäre aber noch Platz für mindestens ein 5l-Keg. Vermutlich ist es aber jetzt ein Fehler anzunehmen, man könnte ein 5l-Keg immer Zapfbereit mit Hahn im Kühlschrank haben, um sich sein Feierabendbier zu zapfen, die Zapfgarnitur wird vermutlich recht schnell gammelig, oder? Meine bisherige Alternative wäre die näherungsweise Karbonisierung durch Rollen des ungekühlten Kegs und dann ein paar Flaschen auf Vorrat mit Gegendruckabfüllung kühl zu lagern, da würde dann auch ein Keg mit 20l genügen und auch das restliche Zubehör und der Reinigungsaufwand blieben überschaubar.

Vorerst letzter Punkt: Wie muss man den Verbrauch von CO2 einschätzen, also wie groß sollte meine Flasche sein? Meine Gasflaschen tausche ich im Baumarkt, dort hab' ich aber keine CO2-Flaschen gesehen. Wo bekommt man die vor Ort? So ein Sodastream-Fläschchen aus der Apotheke wird da wohl nicht lang vorhalten, oder?

Viele Grüße,
Markus
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schloemi
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#2

Beitrag von schloemi »

BlindFish hat geschrieben: Ich beziehe meine Flaschen zwar derzeit gereinigt von einer lokalen Brauerei, da die das aber nur an bestimmten Tagen machen können, ist man mit unter recht unflexibel und die Flaschen stehen schon mal zwei Wochen hier im Keller und eigentlich wäre ich dann versucht, sie noch mal zu sterilisieren, im Backofen, worüber die Meinungen ja auch auseinander gehen.
Wenn die Flachen sauber sind, sehe ich eine nochmalige Reinigung für nicht von Nöten. Bei mir stehen die Flaschen teilweise monatelang im halb-offenen Scheunenbereich umgedreht in der Bierkiste oder liegend im Regal. Kannst auch einen Karton nehmen. Da nisten sich in der Regel keine Tiere, Baterien, Pilze oder Ähnliches ein, wenn die sauber sind. Kannst höchstens vor dem Abfüllen nochmals mit Wasser spülen, dann schäumt es auch gefühlt weniger.
BlindFish hat geschrieben: Der wichtigste Punkt ist eigentlich erst mal, welcher Keg-Standard zum Einsatz kommen soll. In der Bucht scheint es momentan kaum noch CC-Kegs zu geben, ich sehe nur noch NC Ball Lock-Varianten. Da die CC-Anschlüsse aber für mich den wesentlichen Vorteil hätten, dass sie nicht untereinander vertauscht werden können, würde ich prinzipiell solche vorziehen. Man bekommt sie natürlich auch andernorts, ich habe aber gesehen, dass manche Add-Ons wie z. B. die BeerGun nur einen Adapter für NC-Anschluss mitliefert. Wenn ich es richtig verstehe, ist das aber ja nur ein Schlauch mit einer passenden Kupplung am Ende, die man sicher durch ein für den eigenen Standard passendes Kupplungsstück ersetzen kann, oder?
Ich habe mit den CC-Anschlüssen angefangen, war rein emotional, weil ich Coke lieber mag als Pepsi. Durch die letzte Sammelbestellung mit NC-Anschlüssen (Ball-Lock) muss ich aber eigentlich sagen, dass ich dieses System lieber verwende, eben weil die Kupplungen identisch sind. Wenn dir die Markierung auf dem Fass (IN/OUT) nicht ausreicht, gibt es auch kostengünstige und farblich markierte Untelegscheiben im Handel.
BlindFish hat geschrieben: Dann bin ich mir unsicher bei der Wahl der richtigen Größe / Stückelung. Aktuell liegt mein Ausschlag pro Braugang bei max. 20 l, eher knapp darunter. Momentan gibt es bei uns keinen dedizierten Kühlschrank für Gärung / Reifung des Bieres, im Kellerkühlschrank wäre aber noch Platz für mindestens ein 5l-Keg. Vermutlich ist es aber jetzt ein Fehler anzunehmen, man könnte ein 5l-Keg immer Zapfbereit mit Hahn im Kühlschrank haben, um sich sein Feierabendbier zu zapfen, die Zapfgarnitur wird vermutlich recht schnell gammelig, oder? Meine bisherige Alternative wäre die näherungsweise Karbonisierung durch Rollen des ungekühlten Kegs und dann ein paar Flaschen auf Vorrat mit Gegendruckabfüllung kühl zu lagern, da würde dann auch ein Keg mit 20l genügen und auch das restliche Zubehör und der Reinigungsaufwand blieben überschaubar.
Die 5l-Kegs kenne ich nicht. Keggrößen sind um die 18l bzw. 9l und unterscheiden sinch gering bei NC und CC. Meist fülle ich in 18l zur Lagerung ab und drücke zum Zapfen in 9l um, allerdings nur wenn ich diese zu Verkostungen transportiere. Ansonsten wird für den privaten Verbrauch entweder direkt über einen Kompensatorhahn gezapft (bei Parties vielleicht über einen Bierkühler) oder in Flaschen umgedrückt, um Platz für neues Bier zu haben.
BlindFish hat geschrieben: Vorerst letzter Punkt: Wie muss man den Verbrauch von CO2 einschätzen, also wie groß sollte meine Flasche sein? Meine Gasflaschen tausche ich im Baumarkt, dort hab' ich aber keine CO2-Flaschen gesehen. Wo bekommt man die vor Ort? So ein Sodastream-Fläschchen aus der Apotheke wird da wohl nicht lang vorhalten, oder?
Ich würde mir mindestens eine 2 Liter-Flasche besorgen, vielleicht sogar besser 6 Liter in Komination mit einer halben Liter Flasche. Der Verbrauch ist durch Umdrücken, Flaschenabfüllung und ggf. Zwangskarbonisierung nicht zu unterschätzen und die Kosten für eine Füllung unterscheiden sich marginal. Die halbe Liter Flasche eignet sich wieder für Transport oder Zapfen aus dem Kühlschrank, weil die Flasche dann am Fass dran bleibenn kann.

cu schloemi

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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#3

Beitrag von BlindFish »

Erst mal danke für die Infos, vor allem bezüglich der Flaschen. Ich hatte bisher auch in anderen Bereichen nie Probleme mit unerwünschten Besiedelungen, egal ob Sauerteig oder Käse, aber beim Bier würde es mich schon sehr schmerzen, wenn man nach der ganzen Warterei dann alles in den Ausguss schütten müsste. Auf das Umdrehen der Flaschen im Kasten bin ich natürlich selber noch nicht gekommen :Ahh .
Ich habe mit den CC-Anschlüssen angefangen, war rein emotional, weil ich Coke lieber mag als Pepsi. Durch die letzte Sammelbestellung mit NC-Anschlüssen (Ball-Lock) muss ich aber eigentlich sagen, dass ich dieses System lieber verwende, eben weil die Kupplungen identisch sind. Wenn dir die Markierung auf dem Fass (IN/OUT) nicht ausreicht, gibt es auch kostengünstige und farblich markierte Untelegscheiben im Handel.
Wenn die Markierungen nur aufgedruckt und kein Profil oder Relief aufweisen, müsste ich mir selbst mit einer für mich ertastbaren Markierung behelfen und hoffen, dass sie beim Reinigen nicht ständig abgeht. Farbliche Unterlegscheiben würden mir da nicht weiterhelfen, es sei denn, man würde sie irgendwie durch Einritzen oder ähnlichem markieren.
Die 5l-Kegs kenne ich nicht. Keggrößen sind um die 18l bzw. 9l und unterscheiden sinch gering bei NC und CC. Meist fülle ich in 18l zur Lagerung ab und drücke zum Zapfen in 9l um, allerdings nur wenn ich diese zu Verkostungen transportiere. Ansonsten wird für den privaten Verbrauch entweder direkt über einen Kompensatorhahn gezapft (bei Parties vielleicht über einen Bierkühler) oder in Flaschen umgedrückt, um Platz für neues Bier zu haben.
Das klingt nach einer auch für mich praktikablen Vorgehensweise. Wie läßt sich denn aus einem großen in ein kleines Fass ohne CO2-Verlust umdrücken? Oder musst Du Deine kleinen Fässer vor dem Verbrauch dann noch mal nachkarbonisieren?
Ich würde mir mindestens eine 2 Liter-Flasche besorgen, vielleicht sogar besser 6 Liter in Komination mit einer halben Liter Flasche. Der Verbrauch ist durch Umdrücken, Flaschenabfüllung und ggf. Zwangskarbonisierung nicht zu unterschätzen und die Kosten für eine Füllung unterscheiden sich marginal. Die halbe Liter Flasche eignet sich wieder für Transport oder Zapfen aus dem Kühlschrank, weil die Flasche dann am Fass dran bleibenn kann.
Wo besorgst Du Dir denn Deine Flaschen? Vermutlich ist es ja ähnlich wie bei den Gasflaschen, dass man für die Flasche selbst ein Pfand hinterlegt und später nur noch den Refill bezahlt, da ist der Bezug über das Internet wohl eher suboptimal.
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schloemi
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#4

Beitrag von schloemi »

BlindFish hat geschrieben:
Wenn die Markierungen nur aufgedruckt und kein Profil oder Relief aufweisen, müsste ich mir selbst mit einer für mich ertastbaren Markierung behelfen und hoffen, dass sie beim Reinigen nicht ständig abgeht. Farbliche Unterlegscheiben würden mir da nicht weiterhelfen, es sei denn, man würde sie irgendwie durch Einritzen oder ähnlichem markieren.
Verstehe. Nimm die Unterlegscheiben halt nur auf eine Seite, beispuelsweise CO2-Anschluss. Die, welche ich kenne, sind etwa 1 mm hoch und gut ertastbar.
Das klingt nach einer auch für mich praktikablen Vorgehensweise. Wie läßt sich denn aus einem großen in ein kleines Fass ohne CO2-Verlust umdrücken? Oder musst Du Deine kleinen Fässer vor dem Verbrauch dann noch mal nachkarbonisieren?
Nein du "spannst" wie beim Flaschenabfüllen auch das kleine Fass mit CO2 vor. dann verbindust du beide Behälter und läßt aus dem Zielfass langsam das CO2 ab. Dabei drückt sich das Bier über den Druckunterschied in einem geschlossenen System vom Ausgangsfass ins ZIelfass. Bei Bedarf gibt es auch noch zahlreiche Beschreibungen hierfür im Netz.
Wo besorgst Du Dir denn Deine Flaschen? Vermutlich ist es ja ähnlich wie bei den Gasflaschen, dass man für die Flasche selbst ein Pfand hinterlegt und später nur noch den Refill bezahlt, da ist der Bezug über das Internet wohl eher suboptimal.
Zum Pfandsystem bei CO2-Flaschen weiss ich nicht bescheid. Ich habe eigene Kaufflaschen. Die benötigen (ähnlich zu den Gasflaschen) einen gültigen TÜV, sonst füllt dir die keiner ab. TÜV ist 10 Jahre - die 2 Liter-Flasche kostet online mit Füllung etwa 50 Euro. Eine Neufüllung liegt vorort je nach Händler im Bereich zwischen 10 und 20 Euro.

cu schloemi

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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#5

Beitrag von uli74 »

CO2 gibts beim Fachhandel für Schweissbedarf und beim Gasehändler. Mein Händler gibt mir eine volle Pulle mit wenn ich ihm eine leere Flasche bringe, allerdings musste ich die erste Gasflasche bei ihm kaufen. Seitdem wird immer nur getauscht.
Gruss

Uli
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brewhaha
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#6

Beitrag von brewhaha »

Diese Unterlegscheiben sind aus Kunststoff und lassen sich hervorragend ertasten. Sie werden einfach über das Ventil gezogen und passen genau in die Nut desselben. Ich habe auch nur die Getränkeseite markiert.

http://www.candirect.de/Markierungs-Sch ... enkeventil

Viele Grüße

Don
BlindFish
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#7

Beitrag von BlindFish »

Nein du "spannst" wie beim Flaschenabfüllen auch das kleine Fass mit CO2 vor. dann verbindust du beide Behälter und läßt aus dem Zielfass langsam das CO2 ab. Dabei drückt sich das Bier über den Druckunterschied in einem geschlossenen System vom Ausgangsfass ins ZIelfass. Bei Bedarf gibt es auch noch zahlreiche Beschreibungen hierfür im Netz.
Ah, klingt einleuchtend und nach einer sauberen Sache. Wiegst Du das Zielfass beim Befüllen oder wie weißt Du, dass es voll ist?
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schloemi
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#8

Beitrag von schloemi »

Das mache ich eher prima Daumen. Wenn es richtig voll gemacht werden soll, dann habe ich hierfür auch eine Waage. Die ist eh ne gute Sache, um generell zu bestimmen wieviel noch in den Fässern drin ist.

Insgesamt ist das ne feine Sache, man darf aber auch nicht verschweigen, dass der Umstieg auch mit Kosten verbunden ist. Am Anfang kommt man vielleicht mit zwei Kegs aus, aber mit der Zeit kommt einige hinzu. Daneben benötigt man noch ne CO2 Flasche, Drückminderer, Kuppplungen, Druckmesser, diverse Schläuche und je nach Bedarf Spundapparat, Gegendruckabfüller, Kompensatorhahn, Zapfanlage, einen großen Kühlschrank oder Kühlhaus. Da kommt dann einiges zusammen, aber die Möglichkeiten im Vergleich zur Flaschengärung steigen. Ich persönlich möchte das nicht mehr missen.

Cu schloemi

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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#9

Beitrag von BlindFish »

Diese Unterlegscheiben sind aus Kunststoff und lassen sich hervorragend ertasten. Sie werden einfach über das Ventil gezogen und passen genau in die Nut desselben. Ich habe auch nur die Getränkeseite markiert.
Sehr cool, danke!

@schloemi: Das mit den Kosten ist mir schon bewusst, ich hab' mich gerade mal bei den Spundapparaten umgesehen und festgestellt, dass es da von 50 € bis über 300 € geht, da wird es wohl eher so sein, dass ich den aktuell in Gärung befindlichen Sud noch auf Flaschen ziehe und mir erst mal eine Liste schreibe, was ich für den Umstieg brauche bzw. haben will. Der Kühlschrank hätte eigentlich Vorrang, damit auch endlich mal untergärig gebraut werden kann, der Markt an erschwinglicher Gebrauchtware scheint aber momentan recht ausgedünnt zu sein.

Danke in jedem Fall für die Hinweise, wie ich mich kenne, bleibt es nicht lange aufgeschoben :-).
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schloemi
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#10

Beitrag von schloemi »

Ja dann viel Spass

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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#11

Beitrag von Bierolo »

Nach meinen ersten beiden KEG-Abfüllsuden aus der Sicht eines Sehenden:
Bislang: HG im Gärfass, dann der "Zwang" abzufüllen zeitnah abfüllen zu müssen in 40-50 0,5l Flaschen und der Aufwand mit dem Plopp-Falschen-Wochenende.
Es ist halt die Angst zu spät abzufüllen und die Hefe für die NG ist nicht da / tot.

Mit KEG:
Umfüllen in 1 18er Keg und der Rest in 1-2L Flaschen in kurzer Zeit.
Karbonisierung mit Traubenzucker und am Ende Feinjustage mit CO2 Zwangskarbo / Abblasen.
(Grünschlauchen wäre auch möglich)
Direktzapfen mit Komp.Hahn am Keg auch bei 19Grad. Sauteuer aber entspannter Luxus.
Schaumarmes abfüllen in "Tages-Syphons" für unterwegs ist ebenso möglich.
Hauptvorteil:
3 * 18/19er Kegs übereinander zum Lagern und Reifen im Keller auf einer Stellfläche < 25x25cm
Bei der CO2 Flaschengröße ist eine 2KG zum leichten handhaben ok.

Anstelle einer 6kg wäre als feste stationäre auch eine 10kg in Erwägung zu ziehen.

Bei der 0,5 Variante andererseits die teurere 60l Sodastream-Variante.
Vorteil: Die kleinen Kartuschen können (überall) sehr schnell für 6-8 EUR getauscht werden.

Bei den Druckmindereren 2 Abgänge ( Y ) oder evtl. auch ein DM mit 2 separaten Reglern-
Ein Ausgang zum Spunden. Der andere Ausgang zur "Produktion" (GDA-Abfüllen / Fluten / umdrücken / etc.)

VG
Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#12

Beitrag von BlindFish »

Danke für den Praxisbericht, auch wenn ich ihn erst beim zweiten Mal lesen so richtig verstanden habe :Smile , mag auch am Konsum des letzten abgefüllten Sudes zum Abendessen liegen.

Für mich wäre es tatsächlich in erster Linie eine Arbeitserleichterung, das Hantieren mit den Flaschen ist zwar jetzt keine größere Herausforderung, nur weil man nicht sieht, aber ich habe mir bisher die Mühe gemacht, die Flaschen einzeln zu bezuckern, was mangels blindengerechter Feinwaage doch etwas mühsam war. Mit einer Lösung zu arbeiten, die ich später ins Gärfass gebe und dort durch rühren verteile, habe ich mich nicht getraut.

Einen Vorteil sehe ich wie Du darin, dass man einfach einen Grad mehr Kontrolle über die Prozesse bei der Reifung hat. So liesse sich die Karbonisierung langsam an das gewünschte Ziel ranführen und ich wäre auch in der Lage, öfter mal eine Probe zu nehmen, macht man ja doch nicht so oft, wenn man dafür gleich eine ganze Flasche opfern muss.

Zum Glück stehen aktuell ein paar Gigs mit meiner Band an, da wird das nötige Kleingeld schon zusammenkommen.
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#13

Beitrag von hugo_1977 »

Falls du dich für CC Kegs entscheiden solltest, hätte ich noch 2 Stück abzugeben. Habe Sie von Forumsmitglied Golfstrom erworben, bin letztendlich aber dann doch auf NC umgeschwenkt... Falls du interesse hast, kannst mir ja ne PM schicken.
Beste Grüße,
Stephan
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#14

Beitrag von Tozzi »

Ich habe letzte Woche auch mein erstes Keg befüllt und war begeistert, wie schnell und einfach das ging.
Ich freue mich auch sehr über die Möglichkeit, die Nachgärung komplett zu umgehen und im Keg mit der Flasche zu karbonisieren.
Kein Rätselraten, kein Bodensatz, klares Bier, das deutlich schneller trinkreif ist bzw. sein kann, je nach Stil.
Mein erstes Porter habe ich noch in Flaschen abgefüllt, und da muss man schon aufpassen, dass man nicht den Bodensatz mit eingießt, der verdirbt den Geschmack nämlich.
Ich habe mich für 2 Flaschen CO2 à 2 Kg entschieden, eine als Reserve.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Letzte Unklarheiten beim Kegging beseitigen

#15

Beitrag von Bierolo »

BlindFish hat geschrieben:Danke für den Praxisbericht, auch wenn ich ihn erst beim zweiten Mal lesen so richtig verstanden habe :Smile , mag auch am Konsum des letzten abgefüllten Sudes zum Abendessen liegen.

Für mich wäre es tatsächlich in erster Linie eine Arbeitserleichterung, das Hantieren mit den Flaschen ist zwar jetzt keine größere Herausforderung, nur weil man nicht sieht, aber ich habe mir bisher die Mühe gemacht, die Flaschen einzeln zu bezuckern, was mangels blindengerechter Feinwaage doch etwas mühsam war. Mit einer Lösung zu arbeiten, die ich später ins Gärfass gebe und dort durch rühren verteile, habe ich mich nicht getraut.

Einen Vorteil sehe ich wie Du darin, dass man einfach einen Grad mehr Kontrolle über die Prozesse bei der Reifung hat. So liesse sich die Karbonisierung langsam an das gewünschte Ziel ranführen und ich wäre auch in der Lage, öfter mal eine Probe zu nehmen, macht man ja doch nicht so oft, wenn man dafür gleich eine ganze Flasche opfern muss.

Zum Glück stehen aktuell ein paar Gigs mit meiner Band an, da wird das nötige Kleingeld schon zusammenkommen.
Für mich hat der Umstieg auf Keg den Nachgär-Prozess quasi abgeschafft.
Nach den 7-10 Tagen HG geht es ins "Zwischen - Keg" und nach weiteren 5-8 Tagen der NG (ggf. mit Zucker)
wird umgedrückt in das Lager und Reife-Keg.

Am Zwischen-Keg kann auch der Direktzapf-Kompensator-Hahn angestöpselt werden und zwischenzeitlich auch schon mal "geprüft/genascht" werden.

Das Umdrücken erfolgt Schwerkraft-Unterstützt:
Das leere Reife KG steht auf dem Fußboden und wird vorgespannt mit CO2 (ideal invers über das Getränkevenitil) mit 1-1,5 bar. (ideal auf einer Plattformwaage mit Tarra Null)
Das volle Keg oberhalb (z.B. auf dem Küchentisch) wird auf ca. 2 Bar beaufschlagt.

Danach werden beide Getränke-Seiten verbunden.

Beginnt das Bier zu laufen, werden beide CO2-Seiten verbunden.
Zusätzlich ist auf der CO2-Seite am Reife KEG noch ein Absperrhahn eingeschleift,
um den Fluss stoppen zu können, wenn z.B. aus einem 19l Keg in zwei 9l KEG umgedrückt werden soll.
Das Ganze läuft dann sehr bedächtlich mit ca. 1l / min (auch ohne Entlüftung) .
Am Ende wandert das Reife-Keg in den Keller.
Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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