Monty hat geschrieben: Mittwoch 29. Oktober 2025, 16:32
Hm, kann ich machen, hat sich aber leider erledigt. Die benötigte Hefe bekomme ich dort nicht. Also gleich die nächste Frage:
Kennt jemand ne aktuelle Bezugsquelle für Imperial Yeast - L26 Pilgrimage?
Kannst Du in Deutschland vergessen. Imperial Yeast ist auf dem Rückzug. Meines Wissens nur noch in der Schweiz, England oder Dänemark. Und ob die Shops dort Hefe ins Ausland versenden, ist fraglich.
Ich habe jetzt den zweiten Sud, bei dem die SVP langsamer ankommt als der Sud im Gärkeller. Temperartur ist rund 6K höher als dort und trotzdem ist der Sud im Keller deutlich schneller. Hefe ist S-04 und ich habe rund 1,5-fach overpitched. Als "Ankommen" bezeichne ich hier das überweißeln, Keller ~12h und SVP ~24h.
Jetzt die kurze Frage: kennt das jemand, ist das normal? Oder muss ich die Ursache bei mir oder meinem Equipment suchen? Hups, das waren ja gleich zwei kurze Fragen...
afri hat geschrieben: Mittwoch 29. Oktober 2025, 22:12
Ich habe jetzt den zweiten Sud, bei dem die SVP langsamer ankommt als der Sud im Gärkeller. Temperartur ist rund 6K höher als dort und trotzdem ist der Sud im Keller deutlich schneller. Hefe ist S-04 und ich habe rund 1,5-fach overpitched. Als "Ankommen" bezeichne ich hier das überweißeln, Keller ~12h und SVP ~24h.
Jetzt die kurze Frage: kennt das jemand, ist das normal? Oder muss ich die Ursache bei mir oder meinem Equipment suchen? Hups, das waren ja gleich zwei kurze Fragen...
Moin, wie hast Du genau die Trockenhefe angestellt? Wann hast Du die SVP gezogen? Fiel mir sofort beim Lesen Deiner Frage auf…
Hängt davon ab, in welchem Gefäß Du die SVP ansetzt. Ich mache das in ausgekochten Saftflaschen mit ~200 ml Würze, da habe ich das aus dem Gärbehälter bekannte Schema Überweißen-Kräusen-etc. viel geringer und auch nicht immer parallel zum Behälter. Hängt sehr stark von der eingesetzten Zellzahl, der Geometrie, Temperatur und der verwendeten Hefe ab.
Ich ignorier das einfach.
Gruß Matthias
----------------------------------------- Illegitimis non carborundum.
rakader hat geschrieben: Donnerstag 30. Oktober 2025, 04:34
Moin, wie hast Du genau die Trockenhefe angestellt? Wann hast Du die SVP gezogen? Fiel mir sofort beim Lesen Deiner Frage auf…
Gemäß Anleitung auf der Verpackung aufgestreut.
Ungefähr eine halbe Stunde nach dem Anstellen (sämtliche Hefe war eingesunken) habe ich mit einer Edelstahlkelle von der Oberfläche rund 0,1l Würze entnommen.
Commander8x hat geschrieben: Donnerstag 30. Oktober 2025, 08:58
Ich ignorier das einfach.
Naja, das mache ich ja eigentlich auch, aber dann ist der Sinn einer SVP eher nicht so gegeben.
afri hat geschrieben: Donnerstag 30. Oktober 2025, 21:25
Gemäß Anleitung auf der Verpackung aufgestreut.
Ungefähr eine halbe Stunde nach dem Anstellen (sämtliche Hefe war eingesunken) habe ich mit einer Edelstahlkelle von der Oberfläche rund 0,1l Würze entnommen.
Das heißt, du hast zu deiner SVP keine weitere Hefe gegeben? Dann wird es so sein, dass die aufgestreute Trockenhefe abgesunken ist und du in deiner SVP dadurch nur sehr wenig Hefezellen hast.
Oli empfiehlt in seiner Spritzenmethode, die SVP mit deutlichem Hefeüberschuss anzustellen, siehe viewtopic.php?t=11065&start=50#p534633.
afri hat geschrieben: Donnerstag 30. Oktober 2025, 21:25
Commander8x hat geschrieben: Donnerstag 30. Oktober 2025, 08:58
Ich ignorier das einfach.
Naja, das mache ich ja eigentlich auch, aber dann ist der Sinn einer SVP eher nicht so gegeben.
Neinneinn, ich meinte nur den (augenscheinlich) unterschiedlichen Gärverlauf. Meine SVP wird mit hoher Zellzahl angestellt und gärt in der Küche. Die ist immer schneller als der Bottich.
Als Abdeckung nehme ich ein Küchentuch, dann kann man gut an der Gärung schnüffeln ohne zu öffnen. Das ist höchst interessant. Das fertige Bier ist arm an Aromen dagegen....
Gruß Matthias
----------------------------------------- Illegitimis non carborundum.
Mir gehts um das hier :"Zweimaischverfahren! Dickmaische nach 40 min bei 62 °C & Dünnmaische nach 15 min bei 72 °C entnommen (angegebene Rastzeiten sind also die Zeiten bis zur Entnahme, nicht die Gesamtrastzeiten)". Das scheint ja nicht so richtig kompatibel mit dem Grainfather zu sein. Hat jemand eine Idee, wie ich das trotzdem mit dem Grainfather hinkriege? Kommt mir alles ein bisschen spanisch vor.
Weiss jemand wie stark die Wyeast 1084 kräust beim Gären?
Mein Brautag war erfolgreicher als erwartet, ich kann aber nur einen Gärbehalter unterbringen, bin nicht sicher wie viel Kopfraum ich da behalten sollte
Grüße
Marco
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Commander8x hat geschrieben: Freitag 31. Oktober 2025, 20:43
Neinneinn, ich meinte nur den (augenscheinlich) unterschiedlichen Gärverlauf. Meine SVP wird mit hoher Zellzahl angestellt und gärt in der Küche. Die ist immer schneller als der Bottich.
OK, ich habe also fürs nächste Mal mitgenommen: SVP entweder später entnehmen (nach dem Ankommen) oder mit absurd hoher Hefemenge impfen. Stört mich nicht allzu sehr, ich wollte nur mal fragen ob das noch wer kennt. Vielen Dank für alle Antworten.
Ganz nebenbei: Sud im Keller und SVP sind momentan (3 Tage seit dem Anstellen) gleichauf, Delta t ist im Sud im Keller noch rund 1° über RT und Restextrakt ist laut Refrakto ungefähr gleich bei beiden. Es ist also noch immer Aktivität zu verzeichnen.
Achim
Sauber arbeiten, dass ein Cold Crash nicht nötig ist. Also mit Zeit beim Läutern, gut Heißtrub abschneiden etc. pp. Irish Moos hilft vorab schon viel, dass Gelatine sich meist erübrigt. Aber auch bei Gelatine ist Cold Crash verzichtbar: 1/2 bis 1 TL Gelatinepulver pro 20 l Bier in 55-65°C warmem, keimarmem Wasser einrühren. Nach 1-2 Tagen ist das Bier sichtbar klarer. Es dauert nur länger. Auch Kieselsol soll ohne Cold Crash gehen - braucht eben wiederum länger. Habe ich selber noch nicht ausprobiert.
Mir gehts um das hier :"Zweimaischverfahren! Dickmaische nach 40 min bei 62 °C & Dünnmaische nach 15 min bei 72 °C entnommen (angegebene Rastzeiten sind also die Zeiten bis zur Entnahme, nicht die Gesamtrastzeiten)". Das scheint ja nicht so richtig kompatibel mit dem Grainfather zu sein. Hat jemand eine Idee, wie ich das trotzdem mit dem Grainfather hinkriege? Kommt mir alles ein bisschen spanisch vor.
Hast Du die von mir angegebene Quelle nicht gelesen und anhand der Stichwörter weiterverfolgt? Es geht auch mit dem Earlschen Kochmaischverfahren oder einer einstufigen Dekoktion. Du brauchst dafür lediglich noch einen Topf. Die Dickmaische erhitzt Du dann unter Rühren auf dem Herd auf 95 °C und zurück oder Du entnimmst Dünnmaische. Hier besteht beim Malzrohrsystem allerdings die Gefahr des Anbrennens. Gib Dekoktion eine Chance
Das Earlsche Kochmaischverfahren ist hier von Earl Scheidt im alten Forum beschrieben. Google findet aber auch seine Erläuterungen an anderen Stellen.
Dein Rezept von brauen.de ist übrigens veraltet. Man fährt die Maltoserast heute besser bei 64 °C - wegen der heißen Sommer. Die Angaben zur Gärtemperatur sind sträflich ungenau. Nimm ein Rezept aus besserer Quelle, auf MMuM gibt es bessere.
Edit: Ein gutes Pils-Rezept enthält auch Angaben zur Wasserbehandlung.
rakader hat geschrieben: Samstag 1. November 2025, 12:16
Hast Du die von mir angegebene Quelle nicht gelesen und anhand der Stichwörter weiterverfolgt? Es geht auch mit dem Earlschen Kochmaischverfahren oder einer einstufigen Dekoktion. Du brauchst dafür lediglich noch einen Topf. Die Dickmaische erhitzt Du dann unter Rühren auf dem Herd auf 95 °C und zurück oder Du entnimmst Dünnmaische. Hier besteht beim Malzrohrsystem allerdings die Gefahr des Anbrennens. Gib Dekoktion eine Chance
Das Earlsche Kochmaischverfahren ist hier von Earl Scheidt im alten Forum beschrieben. Google findet aber auch seine Erläuterungen an anderen Stellen.
Dein Rezept von brauen.de ist übrigens veraltet. Man fährt die Maltoserast heute besser bei 64 °C - wegen der heißen Sommer. Die Angaben zur Gärtemperatur sind sträflich ungenau. Nimm ein Rezept aus besserer Quelle, auf MMuM gibt es bessere.
Edit: Ein gutes Pils-Rezept enthält auch Angaben zur Wasserbehandlung.
Doch, ich hab das schon alles gelesen (nur keine Lust, heute mehr Aufwand zu betreiben). Eine Dekoktion hab ich übrigens bei meinem letzte Sud (Wiener Lager) gemacht. Ich bin dem nicht grundsätzlich abgeneigt
Die Gärtemperatur nehme ich lt. Hefebeschreibung (12°). Gozdawa Czech Pilsner btw.
„2. Water is a key element, not just marketing fodder Plzen’s water is the softest in the brewing world, with few minerals of any kind. The lack of alkalinity (carbonates) means the hop bitterness is superbly clean and crisp, without the raspy aftertaste that accompanies bitter beers made with hard carbonate water. To be authentic you need to use distilled water. For those of you scientifically treating your water, the PPM levels of all the common water minerals in Plzen’s water is in the mid-to high single digits.“
rakader hat geschrieben: Samstag 1. November 2025, 13:16
Hier habe ich Dir eine gute Alternative von Randy Mosher - Du musst nur die amerikanischen Einheiten umrechnen. keine Dekoktion:
„2. Water is a key element, not just marketing fodder Plzen’s water is the softest in the brewing world, with few minerals of any kind. The lack of alkalinity (carbonates) means the hop bitterness is superbly clean and crisp, without the raspy aftertaste that accompanies bitter beers made with hard carbonate water. To be authentic you need to use distilled water. For those of you scientifically treating your water, the PPM levels of all the common water minerals in Plzen’s water is in the mid-to high single digits.“
Viel Erfolg.
Danke!
Destilliertes Wasser? DAS höre ich auch zum ersten Mal! Interessante Idee!
Hast Du ein Braubuch? Bier brauen von unserem Jan Brücklmeier möchte ich Dir empfehlen. Pilsner hat das weicheste Wasser. Das macht seinen Geschmack aus. Deswegen nimmt man, wenn man keine Osmoseanlage hat, destilliertes Wasser und salzt es leicht auf. Etwas Calciumchlorid und Braugips sollte genügen. Gibt es in jedem Braushop. Gute Rezepte erwähnen solche Feinheiten.
rakader hat geschrieben: Samstag 1. November 2025, 13:32
Hast Du ein Braubuch? Bier brauen von unserem Jan Brücklmeier möchte ich Dir empfehlen. Pilsner hat das weicheste Wasser. Das macht seinen Geschmack aus. Deswegen nimmt man, wenn man keine Osmoseanlage hat, destilliertes Wasser und salzt es leicht auf. Etwas Calciumchlorid und Braugips sollte genügen. Gibt es in jedem Braushop. Gute Rezepte erwähnen solche Feinheiten.
Achso, dachte ohne Aufsalzen.
Für das Original-Pilsner muss mal wohl wirklich ins Detail gehen. Ich fürchte nur, dass ich mit meinem Amateurgeschmack diese Feinheiten gar nicht wahrnehme...
Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel. Schmeckst Du. Aufsalzen deswegen, damit die Enzyme beim Maischen richtig arbeiten. Entsalzen aber, weil unser Leitungswasser zu hart ist und zu viele Mineralien hat (außer Du wohnst im Hochschwarzwald oder Böhmerwald). Wie gesagt, so etwas steht alles in einem guten Braubuch. Die weiche Bittere beim Pils kommt vom Wasser.