Ehrlich gesagt, ich bin in letzter Zeit von dem Hype um "Craftbeer" auch teilweise ein wenig enttäuscht: Milchsäureinfektionen, Diacetylbomben, unausgewogene Biere
Die Infektion wird dann einfach mit dem geflügelten Namen "Hausheschmack" unter den Teppich gekehrt
Zum Thema Gesellschaftlicher Umgang mit Misserfolgen, ich denke da zieht sich genau dieselbe Deutsche Eigenschaft weiter. Nicht nur das wir alle die besten Brauer, Informatiker und Fußballtrainer sind, wir wissen auch verdammt mich mal wie jeder sein Leben zu leben hat. Da gehört Misserfolg nun mal nicht hin.
Wer mich kennt weiß das ich bereits in vielen Ländern gearbeitet habe und mich auch im Rahmen eines Aufbaustudiums mit diesem Thema beschäftigt hab. Ich hab Deutschland wirklich als das Land der maximalen Bedenkenträger erlebt, bis zu dem Punkt das bewusst keine Entscheidungen getroffen werden, in der Angst man könnte die falsche treffen.
Sieht man sich aber erfolgreiche Deutsche Unternehmen an, sind sie genau deshalb erfolgreich weil sie Risiken eingehen und zwar oft auch schlecht kalkulierbare. Ein Herr Kronseder hat einfach gemacht wo andere gesagt haben das geht nicht. Leider geht m.M. nach aber dieser Endeckergeist mehr und mehr verloren. Ich nehme mich explizite nicht aus, aber ich sehe mehr und mehr eine Rückbesinnung auf konservative, auf Sicherheit ausgelegte Werte bei uns. Das wird aber zum Problem werden wenn wir in der sog. neuen Realität überleben wollen.
Ich kenne genug (junge
) Leute meines Alters die lieber arbeitslos sind als aus Ihrem Dorf wegzugehen. Dabei stehen wir uns selbst im Weg, unser "Code" ist so programmiert das wir einen Schmerz den wir kennen dem Unbekannten vorziehen.
Wenn jetzt aber jemand den Sprung ins Unbekannte wagt, sprich sich selbstständig macht, fallen uns sofort 1000 Gründe ein warum das nicht klappen kann.
Wie sagt man so schön, Hummeln können laut Physik gar nicht fliegen. Sie tun es trotzdem weil sie keine Ahnung von Physik haben.