Ladeberger hat geschrieben:SaBe hat geschrieben:Rosebud hat geschrieben:
Eigentlich wollte ich mich ja aus dieser Diskussion imme raushalten, aber mir geht es immer gewaltig aufn Driss, wenn behauptet wird, wir hätten "dank" des RHG keine Biervielfalt.
darauf antworte ich mal mit einem Bild:
http://www.bier.de/shop/map/biersorten.html
Und welche davon sind deiner Meinung nach nicht unter dem RHG herstellbar?
Gruß
Andy
Ich hab damit nicht zeigen wollen, dass es außerhalb des Reinheitsgebots viel mehr Bier gibt, sondern das war eine Antwort auf die Aussage, dass wir hier so eine große Stilvielfalt haben. Was nicht stimmt, denn es wäre - innerhalb des RHG - noch weitaus mehr möglich (was ja jetzt endlich am kommen ist, durch die Craftbierbewegung).
Wenn man sich die Liste der Bierstile auf der Jubel-Seite vom
Brauerbund mal anschaut, die in Deutschland gebraut werden, scheint es erst mal relativ viel zu sein. Wenn man dann aber in eine x-beliebige Kneipe/Restaurant/Gasthof etc. in Deutschland geht, ist die Bierauswahl ziemlich klein, je nach Region vielleicht 3 verschiedene Stile, z.B. ein Helles, ein Weißbier, ein Pils, davon vom Fass meistens nur eins oder mal zwei. Oft dann nicht mal aus der Region bzw. immer nur von den Großen.
Natürlich muss man also das Reinheitsgebot nicht vollkommen verwerfen, um hier mehr möglich zu machen. Aber warum muss man international anerkannte Bierstile wie z.B. ein Milkstout im Gegenzug verbieten? Damit - wie es z.B. der Riegele Braumanufaktur Chef neulich im Interview gesagt hat - besagte Bierstile lieber aus dem Ausland importiert werden? Und inländische Brauer, v.a. eben in Bayern (wo anders ist es ja leichter) benachteiligt werden?
Vielleicht würde es auch helfen, die Knebelverträge in den Gaststätten mal etwas zu lockern, was deren Getränkebezug betrifft. Aber das werden wir wahrscheinlich auch nicht mehr erleben.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Lebensmittel wie Bier strengen Regeln und Kontrollen unterliegen sollte, aber das zugehörige Gesetz gehört halt einfach reformiert und angepasst, um auf den Markt zu reagieren. Und hier geht es nicht um die Zulassung von künstlichen Zusatzstoffen... aber das haben andere ja auch schon zu Genüge hier geschrieben.
Ein Biermischgetränk als Bierstil zu bezeichnen, wie es die Seite vom Brauerbund tut, halte ich übrigens für "Verbrauchertäuschung"