Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

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Sebasstian
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Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#1

Beitrag von Sebasstian »

Hallo,

ich bin Anfänger im Bierbrauen, habe gerade meinen ersten Sud hinter mir - und habe dabei einen Fehler gemacht.
Ich habe mir das Bielmeier Brausystem aus Kessel und Läuter-/Gärbottich gekauft und meinen ersten Sud auch nach dem dort angegebenen Rezept und mit dem Zutaten-Paket für Ale aus dem Bielmeier Webshop gemacht.
In der Bielmeier-Anleitung ist angegeben, das man beim/vorm Läutern zunächst etwa 5 Liter Wasser in den Läuterbehälter gibt, sodass das Läuterblech gerade so mit etwas Wasser bedeckt ist. Dann die Maische einfüllen. Und genau diese 5 Liter hab ich vergessen! Mist!
Ich habe also die Maische einfach so in den Läuterbehälter überführt und dann auch nur noch ca. 2 Liter Wasser für den Nachguss verwendet. Ich hab das erst bemerkt, als der Sud schon gekocht un im Gärbehälter war. Mir fehlen also jetzt in Summe 5 Liter Wasser.
Jetzt gärt die Würze seit Samstag und die Stammwürze ist von 14% (nach dem Kochen) auf aktuell 4-5 % gesunken. Es steht also bald die Flaschenabfüllung an. Abgesehen von der geringeren Ausbeute ist das Bier sicher dadruch auch deutlich stärker, oder?

So, nun zu meiner eigentlichen Frage:
Kann bzw. sollte ich den Fehler noch irgendwie korriegieren, in dem ich vor der Flaschenabfüllung und Zuckerzugabe nochmal paar Liter abgekochtes Wasser zugebe?
Oder lieber so lassen und hoffen dass es ein zwar stärkeres aber trotzdem gutes Bier wird?


Danke vorab für Tips!

Grüße,
Sebastian
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Sebastian
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Krappi
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#2

Beitrag von Krappi »

Welche Stammwürze war denn angepeilt?

Korrigieren solltest Du NACH der Gärung nichts mehr. Bis zum Anstellen der Hefe wäre es noch gegangen.
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Sebasstian
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#3

Beitrag von Sebasstian »

Die angepeilte Stammwürze war in der Anleitung gar nicht im Detail angegeben (dafür aber die Wassermengen). Aus diversen anderen Anleitungen die ich vorher gelesen hab war ich für ein Ale von etwa 12% ausgegangen. Aber wenn du meinst nach der Gärung nicht mehr korrigieren, dann hat sich die Frage ja geklärt. Wenn ich zur Messung kleine Mengen entnehme, dann bin ich immer überrascht, dass es fast schwarz ist. Sehr dunkel und gehaltvoll sieht es aus. Richt und schmckt aber schon nicht übel (ich nippe immer mal schon ein bisschen).
Grüße,
Sebastian
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Odin
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#4

Beitrag von Odin »

Verdünnen geht immer. Meiner Meinung nach bester Zeitpunkt ist dann, wenn die stürmische Gärung ein wenig nachläßt.
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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Bilbobreu
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#5

Beitrag von Bilbobreu »

Moin,
es ist zwar richtig, dass Verdünnen immer geht, aber Verdünnen ist nicht immer zweckmäßig. Hier liegt die Stammwürze mit 14°P nur geringfügig über der vermutlich angepeilten von 12°P und immer noch im einigermaßen typischen Bereich. Daher besteht nur wenig Anlass zum Verdünnen. Demgegenüber ist das Verdünnen nach (nahezu) abgeschlossener Hauptgärung im Hobbybereich regelmäßig mit erheblichem Sauerstoffeintrag verbunden. Der wiederum ist für die Haltbarkeit des Bieres und die Geschmacksentwicklung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit abträglich. Daher ist - meines Erachtens - der richtige Rat: "Nicht mehr verdünnen."

Gruß
Stefan
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Boludo
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#6

Beitrag von Boludo »

Krappi hat geschrieben: Korrigieren solltest Du NACH der Gärung nichts mehr. Bis zum Anstellen der Hefe wäre es noch gegangen.
Wie kommst Du denn auf die Idee? Noch nie was von High Gravity gehört?
Sauerstoff im Verdünnungswasser ist ein Thema. Aber das kann man abkochen.

14 P ist eine schöne Stammwürze. Ich würde das so lassen.
Ein Rezept ohne Angabe der Stammwürze taugt nicht viel.

Zur Info: Das Wasser vorlegen soll verhindern, dass beim Läutern Luft unter dem Blech ist. Dann läuft nämlich nichts mehr. Wenn es ohne ging, auch gut.

Also alles gut, tief durchatmen.


Stefan
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Sebasstian
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#7

Beitrag von Sebasstian »

Danke Stefan.
ich mach mir zwar Gedanken, aber keine Sorgen! :Bigsmile Das wird schon werden. Ich finde den Satz von brauanleitung.de gut:
"Freue dich über das Ergebnis! Egal, wie es geworden ist, es ist Bier und du hast es gebraut!"
Soisses! :Drink
Ich lass einfach mal so und warte ab. Und, falls Interesse besteht, werde ich nach Abschluss der Reifung berichten wie es geworden ist. Vielleicht hab ich ja unbeabsichtigt ein neues gutes Rezept erfunden.
Grüße,
Sebastian
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Krappi
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#8

Beitrag von Krappi »

Boludo hat geschrieben:
Krappi hat geschrieben: Korrigieren solltest Du NACH der Gärung nichts mehr. Bis zum Anstellen der Hefe wäre es noch gegangen.
Wie kommst Du denn auf die Idee? Noch nie was von High Gravity gehört?
Sauerstoff im Verdünnungswasser ist ein Thema. Aber das kann man abkochen.
Ok, zu unpräzise. High Gravity und Co sind mir durchaus bekannt. Wenn jemand bei seinem ersten Sud jedoch bei 14P nach Verdünnen oder nicht fragt,
halte ich "lass es" für zielführender als ausufernde Erklärungen wie er das ganze möglichst sauerstoffarm hinbekommt. Vor der Gärung hätte ich anders reagiert ("Schütt Wasser drauf und gut", um es platt zu formulieren).
Daher die Unterscheidung. Ich werde mich beim nächsten mal wieder präziser ausdrücken.

Viele Grüße,
Stephan
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Scarabeo
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Re: Wasser beim Läutern vergessen. Fehler noch korrigieren?

#9

Beitrag von Scarabeo »

Moin,
ich hab, weil mir ein Sud zu heftig geworden ist, fast am Ende der Gärung noch rund 5 ltr. Wasser in meinen Sud gekippt. Nach vier Wochen Reifezeit habe ich das erstemal probiert. Das Bier war grausig. So in Richtung Plörrbräu. Keine ausgeprägten Aromen, dünn, kein richtiges Hopfenaroma. Eben Plörre. Wegschütten wollte ich es aber auch nicht. Was soll ich schreiben jetzt nach fast 4 Monaten Reifezeit kann man das Bier trinken. Es ist immernoch kein knaller aber trinkbar. Schmeckt immernoch ein bißchen dünn. Wenn nicht die immer noch 6% Alkohol wären würde ich es als leichtes Sommerbier durchgehen lassen. War auch ein Anfängerfehler. Ich wollte ein starkes Bockbier brauen habe aber dann festgestellt das, daß so nicht zu trinken ist weil man schon nach eine Buddel überkreuz schaut. Habe den 2. Sud nach gleichem Rezept dann verdünnt.
Scarabeo
der im wahren Leben Norbert gerufen wird.
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