Fiese anhängliche Infektion

chimchim
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Fiese anhängliche Infektion

#1

Beitrag von chimchim »

Hallo Hobbybrauer,

wie der Titel schon erahnen lässt, kämpfe ich mit einer hartnäckigen Infektion. Und wie einen Schnupfen, schleppe ich diese Infektion nun schon den dritten Sud in Folge mit mir rum. Ich bin noch am Anfang meiner Braukarriere, aber die ersten 7 Sude hatte ich damit noch keine Probleme. Bei der ersten Infektion dachte ich noch an einen Ausrutscher, bei der zweiten dachte ich dann dass es an an diesen billigen Plastik-Gäreimern liegen könnte, denn nach dem ersten Sud im neuen Gäreimer hat das Plastik schon sehr den Geruch vom Bier angenommen. Darum habe ich mir voller Hoffnung einen Brewbucket von "ssBrewtech" zugelegt. Nun aber die Enttäuschung, es ist wieder passiert! :-/

Zur Infektion:
- saurer, penetranter Geruch
- riecht nach Medizin und Alkohol
- super unangenehm und beißend in der Nase
- komische "Teilchen" an der Oberfläche (siehe Bilder)
- Hefe bei allen 3 Brauvorgängen war die Nottingham Hefe
- konstante Gärung zwischen 18 und 20°C
- Gärung verlief optisch ganz normal

Ich hoffe das reicht für eine Analyse, wenn es noch Fragen gibt, dann beantworte ich sie gerne! :)

Vielen Dank für eure Hifle!

Gruß
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Sura
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#2

Beitrag von Sura »

Vorweg: Ich kann nicht einordnen was das ist. Medizinisch und Alkohol klingt eher Richtung Chlor.....
Wenn das aber bei neuen Gärgefäßen bleibt, dann wirst du das irgendwo auf den Weg dahin mit einbringen, da es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht im Kocher wohnen wird....

Wie ist dein Ablauf nach dem kochen?
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Johnny H
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#3

Beitrag von Johnny H »

Medizinischer Geruch und Geschmack könnte ein Hinweis auf eine Wildhefeinfektion hin (phenolische Komponenten). Nimmst Du Dein gesamtes Gärbehältnis nach Verwendung auseinander und reinigst Du es dann gründlich? Das betrifft auch eventuell verwendete Schlauchverbindungen, Hähne, Plattenkühler (!!) etc., wo sich eventuell Drecknester verstecken könnten? Alles, was mit abgekühlter Anstellwürze in Verbindung kommt, muss gründlichst gereinigt werden, am besten mit Lauge.

Eine weitere mögliche Ursache für den medizinischen Geschmack könnte Chlorphenol sein - dies wäre auf einen chlorhaltigen Reiniger zurückzuführen. Verwendest Du einen solchen?

Die Teile an der Oberfläche sehen für mich aus wie ganz normale Brandhefe.
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§11
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#4

Beitrag von §11 »

Schwierig. Aber wenn ich mich zu einer Ferndiagnose hinreisen lassen müsste würde ich auf Kloeckera Apiculata und Candida Arten tippen. Also Wildhefen. Kommen beide in Massen auf Malz vor. Ist dein Malzlager und/ oder deine Malzmühle in unmittelbarere Nähe zu deinem gärenden Sud?

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Malzwein
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#5

Beitrag von Malzwein »

WANN und WIE erriechst du den Geruch?
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
chimchim
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#6

Beitrag von chimchim »

Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten.

@Sura:
Mein Brauvorgang läuft ab wie auf der Hobbybrauer Wiki-Seite beschrieben: wiki/doku.php/anleitung_zum_bierbrauen

Einziger Unterschied ist, dass ich das Hopfenseihen nicht durch ein Tuch mache, sondern einfach durch ein feines Sieb. Und ich schaue auch nicht zwischendurch in den Gäreimer.

@Johnny H.
Ich verwende den "ChemiPro Oxi" Reiniger und spühle die Teile nach dieser Reinigung gründlich nach. Hab nach der ersten und zweiten Infektion natürlich penibel genau darauf geachtet, dass alle Teile gereinigt sind und überlegt wo ich noch was vergessen haben könnte. Ich habe dann auch versucht so wenig Geräte wie möglich zu benutzen und nach dem abkühlen kommt die Würze nicht mehr mit vielen Sachen in Kontakt.

@§11:
Ich kaufe geschrotetes Malz. Da ich nur 8 bis 10l braue, bestelle ich kurz vor dem brauen und dann wird es sofort verbraucht.

@Malzwein:
Nach 10 Tagen Gärung und Stammwürze Messung öffne ich den Gäreimer und dann schießt der Geruch direkt in die Nase.

Gruß
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Braumal
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#7

Beitrag von Braumal »

Mit Infektionen kenne ich zum Glück nicht aus, aber einen beissenden Geruch direkt nach dem Öffnen des Garfasses hatte ich auch schon. Wie schmeckt / riecht es denn nach der Nachgärung und Reifung? Bei mir hat noch keine Flasche später so gerochen.

Gruss, David
chimchim
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#8

Beitrag von chimchim »

Braumal hat geschrieben:Mit Infektionen kenne ich zum Glück nicht aus, aber einen beissenden Geruch direkt nach dem Öffnen des Garfasses hatte ich auch schon. Wie schmeckt / riecht es denn nach der Nachgärung und Reifung? Bei mir hat noch keine Flasche später so gerochen.

Gruss, David
Die ersten beiden Infektionen habe ich normal abgefüllt und reifen lassen. Beide schmeckten anschließend irgendwie etwas muffig und leicht süßlich, der Charakter vom eigentlichen Bier war nicht mehr da. Der Medizin/Apotheken Geruch war auch dann noch leicht zu riechen.
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Johnny H
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#9

Beitrag von Johnny H »

ChemiOxi Pro sollte eigentlich ok sein und enthält m.W. nur Natriumpercarbonat, also kein Chlor.

Ein beißender Geruch beim Öffnen des Gärfasses muss gar nichts heißen, denn auch CO2 kann sehr beißend riechen weil sauer.

Jetzt wird es allerdings schwierig mit der Diagnose und der Ursachenforschung...
Wie gelangt die (heiße?) Würze ins Gärfass?
Wird ein Hopfenfilter/Schlauch etc. verwendet?
Wie wird der Hahn des Gärfasses nach Verwendung gereinigt?
Wird während der Gärung das Gärfass geöffnet oder werden am Hahn Proben gezogen?

Möglicherweise hast Du auch Chlor im Trinkwasser? Kurt hatte m.W. dadurch schwere Probleme mit einigen Suden.
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Tozzi
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#10

Beitrag von Tozzi »

Nachdem Du ja diesmal einen neuen Gärbehälter verwendet hast, kann man den schon mal als Ursache ausschließen, denke ich.
Ich würde erst mal auf andere Reinigungsmittel umsteigen, klassisch, erst alkalisch, dann sauer reinigen.
Ich selber habe gute Erfahrungen mit PBW und StarSan gemacht, letzteres ist auch besser für den Edelstahl des Buckets.
Du könntest auch mal versuchen, die Würze heiß einzufüllen und über Nacht abkühlen zu lassen, nachdem Deine Infektionsquelle wohl irgendwo im Kaltbereich liegt.

//EDIT: Chlor könnte natürlich auch die Ursache sein, wobei das eigentlich typischerweise eher im Frühjahr zugesetzt wird, wenn viel Tauwasser anfällt.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Enfield
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#11

Beitrag von Enfield »

Das wäre schon der nächste Punkt. Wie kühlst Du die Würze nach dem Kochen?
Das Hopfenfiltersieb ist doch hoffentlich auch abgekocht, oder?
chimchim
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#12

Beitrag von chimchim »

Hallo zusammen,

anbei die Trinkwasseranalyse der Stadtwerke Essen, vielleicht erkennt jemand dort ja Werte die nicht ganz so toll sind?!? :) https://www.stadtwerke-essen.de/fileadm ... e_2015.pdf

@Johnny H.
Nachdem der Kochtopf im Wasserbad abgekühlt ist, kippe ich die Würze direkt in den Gäreimer. Dazwischen ist nur ein Küchensieb für das Hopfenseihen.

Der Hahn vom Gärfass wird ordentlich abgespühlt, durchgebürstet und mit dem Oxi Reiniger gereinigt. Aber in diesem Fall war es sogar ein unbenutzter Hahn, der natürlich trotzdem gereinigt wurde.

In diesem Fall habe ich extra erst ganz am Ende eine Probe gezogen, das erledige ich immer über den Hahn.


@Tozzi
Verwendest du für den Bucket dieses StarSan HB REinigunsmittel? http://www.hobbybrauerversand.de/Five-Star-Starsan-HB
Ist das okay für den Bucket? Hatte da etwas Angst, weil dort steht "Nicht geeignet für weiche Metalle".

@Enfield
Die Würze kocht danach im Kochtopf an, der Kochtopf steht im kühlen Wasserbad. Anschließend gelangt die Würze direkt in den Gäreimer und den Hopfen filtere ich über ein Küchensieb.

Die Hefe gebe ich in der Regel wie in der Brauanleitung beschrieben einfach auf die Würze, warte dann 30 Minuten und ziehe das ganze dann mit einer Kelle auf. Könnte sich dort noch ein Fehlerteufel einschleichen?


Vielen Dank für eure Antworten!


Wenn niemand komische Chlor-Werte oder ähnliches in der Trinkwasseranalyse findet werde ich nach euren Tipps mal folgendes probieren:

- Andere Reinigungsmittel nutzen (wie Tozzi schrieb, werde ich PBW und StarSan probieren)
- Würze direkt in den Gäreimer und dann über Nacht abkühlen lassen (Kann ich hier den Eimer einfach Luftdicht verschließen und in Ruhe abkühlen lassen?)



Gruß
jemo
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#13

Beitrag von jemo »

chimchim hat geschrieben: In diesem Fall habe ich extra erst ganz am Ende eine Probe gezogen, das erledige ich immer über den Hahn.
Grober Fehler, daran könnte es liegen...
Viele Grüße,
Jens
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Sura
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#14

Beitrag von Sura »

chimchim hat geschrieben: In diesem Fall habe ich extra erst ganz am Ende eine Probe gezogen, das erledige ich immer über den Hahn.
Gar nicht gut. Lass sowas bitte.
chimchim hat geschrieben: Die Würze kocht danach im Kochtopf an, der Kochtopf steht im kühlen Wasserbad. Anschließend gelangt die Würze direkt in den Gäreimer und den Hopfen filtere ich über ein Küchensieb.
Ist "direkt" durch einen Hahn der mit im Wasserbad stand? Wäre auch nicht gut, je nachdem wie sauber die Spüle war.
chimchim hat geschrieben: Die Hefe gebe ich in der Regel wie in der Brauanleitung beschrieben einfach auf die Würze, warte dann 30 Minuten und ziehe das ganze dann mit einer Kelle auf. Könnte sich dort noch ein Fehlerteufel einschleichen?
Ist die Kelle abgekocht? Das aufziehen kannst du dir bei dem Vorgehen übrigens sparen.
chimchim hat geschrieben:- Würze direkt in den Gäreimer und dann über Nacht abkühlen lassen (Kann ich hier den Eimer einfach Luftdicht verschließen und in Ruhe abkühlen lassen?)
Nein. Zieht sich zusammen. Keine Ahnung wie die Übernacht-Abkühler das machen.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#15

Beitrag von chimchim »

jemo hat geschrieben:
chimchim hat geschrieben: In diesem Fall habe ich extra erst ganz am Ende eine Probe gezogen, das erledige ich immer über den Hahn.
Grober Fehler, daran könnte es liegen...
Jetzt beim letzten Sud war das Bier schon infiziert als ich die Probe gezogen habe, daran kann es in diesem Fall also leider auch nicht liegen. Aber das mit dem Hahn merke ich mir :thumbup


@Sura
Ja, die Kelle ist abgekocht.

Die Würze schütte ich einfach rein, die geht nicht durch ein Hahn. Ich habe ja nur ca 8l, ist nicht so viel. :)

Das Aufziehen lasse ich dann schon mal weg, spart wieder eine Mögliche Infektion. Also einfach auf der Würze verteilen und fertig? Und das ohne einen "Starter"?
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Johnny H
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#16

Beitrag von Johnny H »

In der Wasseranalyse ist die Rede von Chlordioxid. Das finde ich zumindest ungewöhnlich. Leider kann ich nicht sicher sagen, ob dadurch freies Chlor entstehen kann (glaube aber nicht). Ich weiß von einer lokalen Brauerei, die ihre Flaschen mit Chlordioxidlösung wäscht. Wäre vielleicht eine Nachfrage wert beim Wasserwerk.

Ansonsten haben Sura und jemo schon auf einiges hingewiesen (Hahn, Probenahme).

Ich fülle übrigens auch heiß in den Gäreimer, verschließe diesen und lasse über Nacht abkühlen. Da sich die Flüssigkeit zusammenzieht, lasse ich von Zeit zu Zeit etwas Luft nachströmen, bzw. es wird Luft angezogen durch das Gärröhrchen. Hermetisch verschlossen darf der Eimer natürlich nicht sein, aber ansonsten kühlen viele hier über Nacht ab. Das Verfahren birgt zwar ein paar kleinere Risiken (Oxidation, Würzebakterien, Kühltrub im Gärfass), aber das gilt für andere Kühlverfahren auch. Falls Du irgendwo im Gäreimer oder dessen Hahn ein Drecknest hast, wird das dadurch eventuell sogar erledigt.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#17

Beitrag von Chrissi_Chris »

Moin ChimChim,

Sehr ärgelich :Angry ... Da kann man sich nur mit dem Gedanken trösten das es kleine Sude waren... Zur Infektion kann ich nichts sagen, da ich mich damit nicht wirklich auskenne aber wo genau findet denn die Gärung statt ?(Räumlichkeit)

Ich meine vor kurzen hier mal einen Bericht gelesen zu haben wo jemand auch mit Infektionen zu kämpfen hatte, bei ihm fand die Gärung immer im Bad statt, was natürlich auch ein gewisses Risiko mit sich führt.

Viel Erfolg weiterhin.

Lieben Gruß Chris :Drink
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Enfield
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#18

Beitrag von Enfield »

Das Aufstreuen der Hefe auf die Würze ist nicht optimal, wenn du aber eine ganze Tüte Trockenhefe für 8-10 Litern nimmst, mach das so für den Anfang, So sparst Du dir das Rehydrieren und wieder einen Schritt, wo du dir eine potentielle Infektion einfangen kannst. Ich finde wenn man eine Infektion hat - grade als Anfänger - sollte man alles dran setzten, die weg zu bekommen. Dann kann man sich an technische Feinheiten wagen.

Du benutzt kein Desinfektionsmittel? Chempro Oxi ist nicht schlecht, aber es ist ein Reinigungsmittel. Das sollte man nicht vergessen. Nach dem Reinigen sollte man die Geräte, die mit der kalten Würze in Berührung kommen, noch desinfizieren. Am besten du besorgst dir Starsan HB und ne neue Blumensprize, mischt das Zeug darin an und sprühst damit alles ab. Auch die Hähne, Kellen, den Gärbottich.
Also erst mit Oxi reinigen, dann desinfizieren mit HB.

Ich hab trotzdem irgendwie noch den Filter in Verdacht, den du zum Hopfenseihen benutzt. Habe ich das richtig verstanden, dass dudie KALTE Würze durch den Filter jagst? Das halte ich für sehr gefährlich.
Dr.Edelherb

Re: Fiese anhängliche Infektion

#19

Beitrag von Dr.Edelherb »

chimchim hat geschrieben: Verwendest du für den Bucket dieses StarSan HB REinigunsmittel? http://www.hobbybrauerversand.de/Five-Star-Starsan-HB
Ist das okay für den Bucket? Hatte da etwas Angst, weil dort steht "Nicht geeignet für weiche Metalle".
StarSan kannst du für fast alles nutzen, z.B. auch für die Flaschen.
Bei Edelstahl auch kein Problem, ein weiches Metall wäre z.B. Aluminium.
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Bierwisch
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#20

Beitrag von Bierwisch »

Mal ganz ehrlich - die Bilder zeigen mMn keine Infektion und ich bin bisher auch noch nicht davon überzeugt, daß das Bier überhaupt infiziert ist.
Wenn ich meinen Kopf in den Gäreimer stecke und einen tiefen Zug nehme, dann britzelt das natürlich in der Nase - CO2 reagiert mit der Feuchtigkeit der Nasenschleimhaut und das ist dann echt unangenehm.
Ob Medizinalgeschmack im fertigen Bier wirklich noch zu schmecken ist, oder ob das muffige nicht eher vom Rezept oder den Zutaten kommt, ist mir nicht wirklich klar.

Kurz gesagt - die meisten relevanten Infos fehlen (Rezept, Zutaten), so kann man das aus der Ferne unmöglich beurteilen.

Mein Tip?
-hast Du andere Hobbybrauer in der Nähe? Fährst Du demnächst zu einem Hobbybrauertreffen?
-lagere die Flaschen mal noch einen Monat und verkoste dann auf Fehlgeschmäcker, Gushing kann auch ein Hinweis auf Infektionen sein

Ansonsten solltest Du den gesamten Prozess überprüfen (lassen) und speziell im Kaltbereich auf Kontaminationsquellen untersuchen. Bei mir war es seinerzeit die Kombination aus Malzstaub und aktiv gekühlter Würze (vorher habe ich heiß in den Gärbehälter abgefüllt und bei diesem Mal lauwarm).

Gruß,
Bierwisch
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Enfield
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#21

Beitrag von Enfield »

@Bierwisch: rein aus Interesse, du füllst die heiße Würze in den Gärbottich und kühlst dann ab? Hast Du das Malz damals neben dem offenen Gärbottich geschrotet?
chimchim
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#22

Beitrag von chimchim »

Enfield hat geschrieben: Du benutzt kein Desinfektionsmittel? Chempro Oxi ist nicht schlecht, aber es ist ein Reinigungsmittel. Das sollte man nicht vergessen. Nach dem Reinigen sollte man die Geräte, die mit der kalten Würze in Berührung kommen, noch desinfizieren. Am besten du besorgst dir Starsan HB und ne neue Blumensprize, mischt das Zeug darin an und sprühst damit alles ab. Auch die Hähne, Kellen, den Gärbottich.
Also erst mit Oxi reinigen, dann desinfizieren mit HB.

Ich hab trotzdem irgendwie noch den Filter in Verdacht, den du zum Hopfenseihen benutzt. Habe ich das richtig verstanden, dass dudie KALTE Würze durch den Filter jagst? Das halte ich für sehr gefährlich.
Habe bisher tatsächlich nur das Oxi benutzt. :thumbdown Ich werde mir das StarSan HB bestellen und dazu die Blumenspritze besorgen. Müssen die Teile danach noch abgespühlt werden, oder tatsächlich einfach nur an der Luft trocknen?

Ja, bisher habe ich die kalte Würze durch den Filter gegossen. Ich werde beim nächsten Sud heiss umfüllen und über Nacht abkühlen lassen.

@Bierwisch
Einer der Sude der sich infiziert hatte, hab ich davor schon ein paar mal gebraut, dort hatte ich also den geschmacklichen Vergleich. Der Geruch ist wirklich krass ekelhaft und unangenehm, das hatte ich bei den Suden vorher nicht.

Rezepte waren übrigens die beiden:
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... g%C3%A4rig
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... actorha2=7
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#23

Beitrag von Ladeberger »

Nur 8L? Und das war dann jedesmal ein ganzer, frischer Beutel Nottingham oder wie lief das?

Und nochmal zum Geruch/Geschmack: Reden wir da vom fertigen Bier in einem Glas oder dem Gäreimer?

Gruß
Andy
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#24

Beitrag von ggansde »

Ich werde beim nächsten Sud heiss umfüllen und über Nacht abkühlen lassen.
Das könnte aber zu einen ganzen Bündel neuer Problem führen und den eigentlichen Fehler möglicherweise nicht erkennbar werden lassen.
VG, Markus
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#25

Beitrag von chimchim »

Ladeberger hat geschrieben:Nur 8L? Und das war dann jedesmal ein ganzer, frischer Beutel Nottingham oder wie lief das?

Und nochmal zum Geruch/Geschmack: Reden wir da vom fertigen Bier in einem Glas oder dem Gäreimer?

Gruß
Andy
Nein, das war dann die halbe Tüte.

Der Geruch nach der HG im Gäreimer. Aber wie oben beschrieben, war das auch noch nach der NG in den Flaschen noch bemerkbar, vom Geruch und auch Geschmack her.
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Bierwisch
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#26

Beitrag von Bierwisch »

Enfield hat geschrieben:@Bierwisch: rein aus Interesse, du füllst die heiße Würze in den Gärbottich und kühlst dann ab? Hast Du das Malz damals neben dem offenen Gärbottich geschrotet?
Nee, noch viel schlimmer - ich habe seinerzeit in den sauberen Gärbehälter geschrotet und dann die abgekühlte Würze in den staubigen Behälter eingefüllt - aus heutiger Sicht war das eine Einladung an die wilden Kreaturen, aber manchmal hat man halt ein Brett vorm Kopf.

Zu meiner Verteidigung - es war in meinem ersten Jahr.

Seitdem kühle ich nicht mehr aktiv und schrote in einen Malzsack.
Der Klügere kippt nach!
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#27

Beitrag von Tozzi »

chimchim hat geschrieben:@Tozzi
Verwendest du für den Bucket dieses StarSan HB REinigunsmittel? http://www.hobbybrauerversand.de/Five-Star-Starsan-HB
Ist das okay für den Bucket? Hatte da etwas Angst, weil dort steht "Nicht geeignet für weiche Metalle".
Das ist nicht nur OK für den Bucket sondern pflegt ihn sogar (Stichwort Passivierung).
Ss BT empfehlen vor dem ersten Einsatz sogar, davon eine recht konzentrierte Lösung einwirken zu lassen.
Pass auf mit dem Zeug, unverdünnt ist es stark ätzend. So eine Flasche reicht ewig, man verdünnt es sehr stark. Nachspülen ist übrigens überflüssig.

Nach diesem Artikel im Braumagazin zu urteilen, sollte das Chlordioxid kein Problem sein.
Das hatte mich etwas stutzig gemacht, denn es würde zu Deiner Beschreibung passen.
Ich bin auch nicht vollkommen überzeugt, dass Dein Problem von einer Infektion stammt.
Brau doch mal mit gekauftem Wasser (Purania) um das Wasser als Fehlerquelle auszuschließen.

Der Probenhahn kommt natürlich auch in Frage, aber der im Brewmaster Bucket ist eigentlich sehr gut zu reinigen, ich habe darüber auch schon oft Proben genommen.
Ich sprühe ihn danach allerdings mit Isopropanol aus und putze mit einem Q-Tipp oder zusammengerolltem Klopapier nach.
Ich glaube nicht, dass es daran liegt.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#28

Beitrag von chimchim »

Hallo zusammen,

erst mal vielen, vielen Dank für die Hilfe und den vielen guten Tipps! Das hat mir auf jeden Fall geholfen und ich habe ein paar Sachen dazugelernt, außerdem habe ich nun die Motivation nicht verloren und werden mich auf den nächsten Sud vorbereiten. :thumbup

Ich werde meine Brautaktik demnach etwas umkrempeln und folgende Dinge verändern:
1.) Die Reinigungsmittel wechseln und auf PBW und StarSan HB zurückgreifen
2.) Die heiße Würze kommt nach dem Kochen direkt in den Gärtank, dort lasse ich sie über Nacht in Ruhe abkühlen
3.) Es werden keine Proben über den Hahn entnommen
4.) Testweise mal mit gekauftem Wasser brauen

Und wenn es dann wieder schief geht, bietet sich ja vllt mal jemand an um eine Flasche zu probieren? :Smile

Ich werden den Thread aktualisieren sobald es Neuigkeiten gibt.

Gruß
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#29

Beitrag von Johnny H »

Das hört sich gut an. Viel Erfolg! :thumbup
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#30

Beitrag von Enfield »

Ja, und berichte ob Du die Infektion los geworden bist! Viel Erfolg!
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#31

Beitrag von philipp »

Johnny H hat geschrieben:Ich fülle übrigens auch heiß in den Gäreimer, verschließe diesen und lasse über Nacht abkühlen. [...] Falls Du irgendwo im Gäreimer oder dessen Hahn ein Drecknest hast, wird das dadurch eventuell sogar erledigt.
Nein, das ist ein Trugschluss. Du wartet ja im Regelfall den Whirlpool ab, danach hat dein Sud noch so 70-80°C (die ersten paar Grad verliert der schneller als du gucken kannst wegen der Verdampfung). Im Gärfass hat der Sud dann so 60-65. Am Boden, durch den Kontakt mit dem Boden, durchaus unter 60°C. Für die meisten Bakterien reicht 60-65°C zum abtöten. Nicht aber für die Sporen (siehe Erläuterung von Jan im anderen Thread). Aber selbst diese Abtötungstemperatur wird am Boden nicht zuverlässig erreicht. Im Hahn selbst dann nicht, wenn der Sud noch 80°C hätte.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Fiese anhängliche Infektion

#32

Beitrag von philipp »

chimchim hat geschrieben: 2.) Die heiße Würze kommt nach dem Kochen direkt in den Gärtank, dort lasse ich sie über Nacht in Ruhe abkühlen
Da du jetzt schon Probleme mit Infektionen hattest:

Bau dir doch mal testweise einen Eintauch kühler. Kostet < 30 €, wenn du ihn dir aus Edelstahlwellrohr, DN16 (von eBay) selber baust. Den Kühler dann einfach ins Gärfass, dann von unten nach oben durchströhmen lassen. Um auf 20-25°C zu kommen, brauchst du etwa die doppelte-dreifache Menge Wasser deines Sudes. Dann kannst du direkt anstellen.

Wenn du irgendwo ein Nest hast, wird es das nicht verhindern. Wenn die Infektion aber durch Umgebungsparameter kommt, wie hier vermutet wird, dann wird das wahrscheinlich genau während der Übernachtphase passieren.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#33

Beitrag von Malzwein »

Habe ich es überlesen? Wie schmeckt das Bier denn sagen wir mal 14 Tage nach der Nachgärung? Und vor allem: wie schmeckt es anderen Leuten? Ich habe hypersensible Menschen kennengelernt, die irgendeinen Geruch oder Geschmack heftigst wargenommen haben, den andere gar nicht erkannt haben.

Der Geruch direkt aus dem Gäreimer ist aber kein Hinweis auf irgendetwas, außer auf vollzogene Gärung mit Bildung von CO2.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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philipp
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#34

Beitrag von philipp »

BTW: Hast du ein Klärungsmittel wie Irish Moss oder so verwendet?
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Johnny H
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#35

Beitrag von Johnny H »

philipp hat geschrieben:
Johnny H hat geschrieben:Ich fülle übrigens auch heiß in den Gäreimer, verschließe diesen und lasse über Nacht abkühlen. [...] Falls Du irgendwo im Gäreimer oder dessen Hahn ein Drecknest hast, wird das dadurch eventuell sogar erledigt.
Nein, das ist ein Trugschluss. Du wartet ja im Regelfall den Whirlpool ab, danach hat dein Sud noch so 70-80°C (die ersten paar Grad verliert der schneller als du gucken kannst wegen der Verdampfung). Im Gärfass hat der Sud dann so 60-65. Am Boden, durch den Kontakt mit dem Boden, durchaus unter 60°C. Für die meisten Bakterien reicht 60-65°C zum abtöten. Nicht aber für die Sporen (siehe Erläuterung von Jan im anderen Thread). Aber selbst diese Abtötungstemperatur wird am Boden nicht zuverlässig erreicht. Im Hahn selbst dann nicht, wenn der Sud noch 80°C hätte.
Die relevanten Dinge habe ich jetzt mal fett markiert. Es geht hier um ein "Kann" mit für mich recht hoher Wahrscheinlichkeit, nicht um eine 100%-Lösung.
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Bierwisch
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#36

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Hobbybrauer,
ich wollte eigentlich nicht schon wieder einen Thread kapern, um hier über Sinn und Unsinn von Sofortkühlen / über Nacht abkühlen zu diskutieren. Es ist halt mehr was religiöses und jeder verteidigt seine Vorgehensweise als die einzig mögliche.

Ich finde es etwas übertrieben, jedem Anfänger mit den bösen Sporen, die selbst in heißer Würze überleben, Angst zu machen.

Nach dem WP hat meine Würze noch gerne über 90°C (50 Liter kühlen so schnell nicht aus), mein Gäreimer wird nach der Benutzung gereinigt und mit Aktivchlor desinfiziert und danach mit Isopropanol ausgesprüht, dann fest verschlossen - da drin überleben auch Sporen nicht.

Bis sich die Sporen es wirklich gemütlich machen konnten, ist meine Hefe schon am Werkeln und selbst die zwei mal, bei denen die Hefe länger gebraucht hat, ist meiner Würze nichts Schlimmes passiert.
Ganz im Gegenteil - als ich mal aktiv gekühlt hatte, habe ich mir im Anschluss eine infektion eingefangen (siehe oben).

Es funktionieren beide Varianten, wenn man sich keine groben Schnitzer erlaubt.

Gruß,
Bierwisch
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#37

Beitrag von chaos-black »

Zu dem Thema Abkühlen und Infektionsrisiko fand ich diesen kurzen Videoabschnitt der Brewdudes ganz gut: https://youtu.be/jiII_gPVrsY?t=4m15s
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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philipp
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#38

Beitrag von philipp »

Johnny H hat geschrieben: Die relevanten Dinge habe ich jetzt mal fett markiert. Es geht hier um ein "Kann" mit für mich recht hoher Wahrscheinlichkeit, nicht um eine 100%-Lösung.
Du hast den Satz vor deiner Markierung gelesen, oder?

Ich schrieb nicht "die meisten Bakterien werden abgetötet", sondern "die meisten Bakterien werden nicht abgetötet, weil es an den entscheidenden Stellen wie dem Hahn oder dem Fassboden zu kalt ist".
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#39

Beitrag von philipp »

Bierwisch hat geschrieben: Ich finde es etwas übertrieben, jedem Anfänger mit den bösen Sporen, die selbst in heißer Würze überleben, Angst zu machen.
[...]
Es funktionieren beide Varianten, wenn man sich keine groben Schnitzer erlaubt.
JohnnyH und du habt schon gesehen, dass der Threadersteller hier nicht hypothetisch fragt, was passieren könnte - sondern schon konkret eine chronische Infektion zu haben scheint?


Ich kann dir zu jedem seiner Schritte beim Brauen zwei Brauer aus diesem Forum nennen, die das GENAU SO machen und keine Probleme haben. Nutzt dem TE nur nichts. Also müssen wir überlegen, woran es liegen _könnte_.

Das Gärfass wird schon vom TE ausgeschlossen, da es ja neu sei. Nach eurer Logik ist die Würze zwischen Kochen und Gärfass ja keimfrei und das Gärfass danach auch. Trotzdem ist die Infektion vermeintlich schon beim ersten Deckelöffnen nach dem Anstellen da.

Also entweder stellt der TE falsch an - oder die Keime sind doch schon während des Abkühlens im Sud.

Disclaimer: Ich kühle, trotz dem Vorhandensein eines Eintauchkühlers, meistens über Nacht ab. Funktioniert bei mir problemlos. Daraus schließe ich aber nicht, dass das gefahrlos bei Jedem ginge.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#40

Beitrag von Johnny H »

philipp hat geschrieben:JohnnyH und du habt schon gesehen, dass der Threadersteller hier nicht hypothetisch fragt, was passieren könnte - sondern schon konkret eine chronische Infektion zu haben scheint?
[...]
Das Gärfass wird schon vom TE ausgeschlossen, da es ja neu sei. Nach eurer Logik ist die Würze zwischen Kochen und Gärfass ja keimfrei und das Gärfass danach auch. Trotzdem ist die Infektion vermeintlich schon beim ersten Deckelöffnen nach dem Anstellen da.

Also entweder stellt der TE falsch an - oder die Keime sind doch schon während des Abkühlens im Sud.
[...]
(Hervorhebung von mir)

Philipp, würdest Du mir bitte nicht Dinge unterstellen, die ich nie gesagt habe:
1) Ich habe nicht gesagt, die Würze sei keimfrei.
2) Ich habe ebenfalls nicht behauptet, das Problem würde definitiv durch die heiße Würze gelöst. Ich schrieb "eventuell", und ich habe das nicht ohne Grund geschrieben.
Mir ist natürlich klar, dass eine Würze nicht keimfrei ist, und mir ist auch klar, dass die Würze nicht mehr kochend heiß ist, aber eine hinreichend hohe Temperatur liegt m.E. auch an der Innenseite des Bodens des Gäreimers noch vor, zumal ja nicht nur die hohe Temperatur gegen die Keime arbeitet sondern auch die Zeit bei eben dieser Temperatur. Ian Hornsey spricht in seinem Buch "Brewing" von Pasteurisation Units (PU), wobei eine Einheit 1 MInute bei 60°C entspricht, und er gibt die folgende Formel an:

PU.min^(-1) = 1,393^(T-60), wobei T in °C angegeben wird

Ich finde leider keine typischen Werte für die Reinigung von Behältnissen, aber bei der Pasteurisierung von Bier spricht Hornsey von technisch üblichen 5 (US) bis 20-30 (UK) Einheiten. Thermische Masse (viel Würze, die nicht schnell abkühlt!) hilft da also auch, d.h. 20 Minuten bei 65°C entsprechen schon 105 Einheiten (20 x 1,393^5). Bei 20min/80°C wären es schon 20 x 1,393^20 = ca. 15000 Einheiten. Dampf (z.B. 120°C) ist natürlich das beste - da entsprecht schon 1 min bei 120°C ca. 43M (1,393^60) Einheiten.

Um auf das Problem von chimchim zurückzukommen:
Genaugenommen tappen wir doch hier noch ziemlich im Dunkeln. Den einzigen relativ konkreten Hinweis auf die Art der Infektion (WENN es sich tatsächlich um eine solche handeln sollte, denn auch da sind wir nicht zu 100% sicher) ist ein medizinischer bzw. ein saurer Fehlgeschmack.

Wir haben im Moment auch keinen konkreten Hinweis auf Würzebakterien. So wie ich Jan verstanden habe, können (Jan sprach explizit von einer Möglichkeit) diese auftreten, wenn tatsächlich längere Zeit vergeht zwischen Ende der Kochung und Anstellen (also beim Übernachtabkühlen). Weiterhin sprach Jan von einem gemüseartigen Geschmack bzw. DMS. Beide Faktoren (Übernachtabkühlung und gemüseartiger Geschmack) scheinen hier nicht vorzuliegen.

Mir ist eben noch was anderes aufgefallen:
@chimchim: Du hast hier (Link) von einem halben Tütchen Hefe gesprochen, mit der Du den 8l-Sud angestellt hast. Habe ich das richtig verstanden? Heißt das, Du hast ein offenes Hefepäckchen irgendwo aufbewahrt und dann weiterverwendet? Wenn ja, wo und wie lange? Hefepäckchen geöffnet aufzubewahren ist keine gute Idee! Das könnte die Ursache sein.

Edit: Post um einiges erweitert ca. 20 Uhr, 25.1.
Zuletzt geändert von Johnny H am Mittwoch 25. Januar 2017, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#41

Beitrag von philipp »

Und ich bin raus. Überlegt mal bitte, eure Beißreflexe abzulegen, sobald jemand erwähnt, eine Infektion könne auch während des Übernachtabkühlens entstehen.
Die Möglichkeit besteht, aber sobald man das irgendwo schreibt, kommen sofort Hobbybrauer um die Ecke, die das als Angriff auf ihre Art zu brauen oder als persönliche Beleidung zu sehen scheinen.


(BTW: Das mit der halben Tüte ist ein guter Punkt. Man nimmt immer ganze Tüten, gerade bei den 11g. Auch ist ein 8l Sud anfälliger als ein 50l Sud.)
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#42

Beitrag von Johnny H »

Mein umfangreiches Edit hat sich jetzt leider mit Deinem Post überschnitten. Jetzt passt Deine Antwort vermutlich nicht mehr. Sorry.

Beißreflex gegen Übernachtabkühlung? Wir reden bei dem Problem hier doch m.W. gar nicht von Übernachtabkühlung. Der TE kühlt in meinem Verständnis 8l in der Badewanne ab.

Ich bin hier aber auch raus bis wir von chimchim hören. Ich tippe ab jetzt auf die Hefe (bzw. das halbvolle Päckchen) als Ursache.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#43

Beitrag von chimchim »

Johnny H hat geschrieben:Ich bin hier aber auch raus bis wir von chimchim hören. Ich tippe ab jetzt auf die Hefe (bzw. das halbvolle Päckchen) als Ursache.
Ui, hier ist ja ganz schön was los im Thread. Also angebrochene Hefe Tütchen nutze ich nicht, die Päckchen sind neu gekauft und unbenutzt und Reste werden danach direkt weggeschmissen! :) Mit dem halben Päckchen meinte ich nur, dass ich der Anleitung entsprechend 0,5g bis 1g pro Liter Hefe in den Sud kippe und das ist dann ja ca die hälfte. Aber das wiege ich dann natürlich ab.

Ihr habt mir ja nun schon echt gute Tipps und Ideen gegeben, was ich probieren kann um meine Infektion in den Griff zu bekommen. Das dadurch andere Risiken entstehen ist mir klar, aber irgendwas muss ich ja ändern. Und vielleicht entpuppt sich der ein oder andere Vorgang ja als viel einfacher und besser für mich.

Übernächsten Sonntag habe ich Zeit für einen Brautag, dann werde ich exakt das selbe Bier brauen und berichten wie es nach der HG aussieht und riecht. :Drink
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#44

Beitrag von philipp »

Bevor es jemand anders antwortet:

So lange du keine Weizenaromen forcieren möchtest, verwende einfach ein ganzes Päckchen. Es sorgt für ein schnelleres Ankommen und damit auch eine zügigere Verdrängung.

Meine Frage von oben bleibt: Verwendest du ein Klärungsmittel wie Gelatine oder Irish Moss?
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#45

Beitrag von Johnny H »

chimchim hat geschrieben:[...]
Also angebrochene Hefe Tütchen nutze ich nicht, die Päckchen sind neu gekauft und unbenutzt und Reste werden danach direkt weggeschmissen! :)
[...]
Schade, wäre ja auch zu einfach gewesen :Smile

Dann weiß ich für den Moment auch nicht weiter. Erstmal viel Glück mit den Maßnahmen, die Du vor hast. Irgendjemand in Deiner Nähe kann vielleicht das Bier auch mal probieren.

Und @phillips Tipp mit dem ganzen Päckchen schließe ich mich an. Die Notti ist zwar recht unverwüstlich, aber grundsätzlich ist Aufstreuen keine so gute Idee.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#46

Beitrag von Alt-Phex »

Ich filtere den letzten Hopfenschmodder auch nochmal durch ein feinmaschiges
Küchensieb und danach durch den Hopfenfilter. Bei vorher abgekühlter Würze.
Mache ich schon seit Jahren und hatte nie eine Infektion. Sieb und Eimer werden
mit kochenden Wasser "sterilisiert", mehr nicht.

Ich vermute sehr stark, das die meisten Infektionen aus der Umgebung kommen.
Sofern man die üblichen Verdächtigen, wie z.b. den Probehahn, ausschliessen kann.

Malzstaub wurde ja schon genannt, nach dem schroten und einmaischen wird
erstmal der ganze Malzstaub entfernt und die Behälter weit weg deponiert.

Ein weiterer "Herd" ist Obst, das gerne mal in einer Schale drapiert in der nähe
rumsteht. Da tummeln sich je nach "Reifegrad" die Kollegen, die wir evt. suchen.

Also überprüfe mal die Umgebung in der du mit der Würze / dem Bier hantierst.

Anderer Ansatz:
Waren die Sude vorher auch mit der Nottingham vergoren, oder war die bei den
letzten drei Bieren neu ? - Welche Hopfen hast du denn verwendet, auch da kann
es bei extremen Sorten und falscher Anwendung zu komischen Geschmäckern
kommen.

Die Bilder zeigen mir keine Infektion, da schwimmen nur Hopfenharze rum.
Sieht bei mir immer so aus, je nach Hopfen & Menge mal mehr mal weniger.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#47

Beitrag von chimchim »

Alt-Phex hat geschrieben: Malzstaub wurde ja schon genannt, nach dem schroten und einmaischen wird
erstmal der ganze Malzstaub entfernt und die Behälter weit weg deponiert.

Ein weiterer "Herd" ist Obst, das gerne mal in einer Schale drapiert in der nähe
rumsteht. Da tummeln sich je nach "Reifegrad" die Kollegen, die wir evt. suchen.

Also überprüfe mal die Umgebung in der du mit der Würze / dem Bier hantierst.

Anderer Ansatz:
Waren die Sude vorher auch mit der Nottingham vergoren, oder war die bei den
letzten drei Bieren neu ? - Welche Hopfen hast du denn verwendet, auch da kann
es bei extremen Sorten und falscher Anwendung zu komischen Geschmäckern
kommen.
Das könnte auch noch eine Möglichkeit sein, ich braue ja in der Küche und dort steht in unmittelbarer Nähe ein Obst und Gemüsekorb.
Und das mit dem Malzstaub werde ich mir für den nächsten Sud auch notieren, ich werde mal in einem anderen Raum meine Malze zusammenschütten, sicher ist sicher. :thumbup
chimchim
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#48

Beitrag von chimchim »

chimchim hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben: Malzstaub wurde ja schon genannt, nach dem schroten und einmaischen wird
erstmal der ganze Malzstaub entfernt und die Behälter weit weg deponiert.

Ein weiterer "Herd" ist Obst, das gerne mal in einer Schale drapiert in der nähe
rumsteht. Da tummeln sich je nach "Reifegrad" die Kollegen, die wir evt. suchen.

Also überprüfe mal die Umgebung in der du mit der Würze / dem Bier hantierst.

Anderer Ansatz:
Waren die Sude vorher auch mit der Nottingham vergoren, oder war die bei den
letzten drei Bieren neu ? - Welche Hopfen hast du denn verwendet, auch da kann
es bei extremen Sorten und falscher Anwendung zu komischen Geschmäckern
kommen.
Das könnte auch noch eine Möglichkeit sein, ich braue ja in der Küche und dort steht in unmittelbarer Nähe ein Obst und Gemüsekorb.
Und das mit dem Malzstaub werde ich mir für den nächsten Sud auch notieren, ich werde mal in einem anderen Raum meine Malze zusammenschütten, sicher ist sicher. :thumbup
Alle Biere wurden mit der Nottingham gebraut. Hopfen war der Herkules Hopfen.
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#49

Beitrag von Chrissi_Chris »

In welche richtung hin hat sich dein Sud nun geändert. Hast du ein aktuelles Foto ?
Würde mich mal interessieren.


LG Chris
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Re: Fiese anhängliche Infektion

#50

Beitrag von HopfenHugo »

Ich hatte mit einem Teilsud wohl letztens das gleiche Problem. Geruch wie beschrieben und die Bilder gleichen denen die ich in meinem Eimer gesehen hab. Was da auch immer oben aufschwimmt hatte bei mir so einen leicht bläulichen,metallischen Schimmer. Bei mir war auch die Notti am Werk und ich hatte eine ordentliche Menge Ingwer mit in den Whirlpool gegeben, was ich schon mehrmals gemacht habe - ohne Probleme. Ich hatte trotzdem abgefüllt und nach angemessener Zeit probiert: keine Kohlensäure, ungeniessbar. Der Rest des Bieres ist aber einwandfrei geworden.
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