Tee im Bier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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hutschpferd
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Tee im Bier

#1

Beitrag von hutschpferd »

Nachdem die Anfragen per PN in letzter Zeit zum Thema Tee im Bier zunehmen, möchte ich kurz meine Herangehensweise erklären und allen mitteilen, und nicht nur denen die mich persönlich anschreiben oder kennen.

Vor kurzem (Ende Jänner gebraut, Anfang Feber veredelt) habe ich einen Sud helles Lagerbier hergestellt um ihn dreigeteilt zu veredeln:
Ein Drittel wurde mit Mosaic Hopfen gestopft
Ein Drittel wurde mit grünem Tee mit Jasmin gestopft
Ein Drittel wurde mit Earl Grey Tee gestopft.

Kurz meine Herangehensweise:
Generell habe ich nur kalt veredelt da mir, wie so oft, der warme Entzug des Geschmackes zu ungenau ist. Beim Hopfenauszug kann ich das berechnen, für ale anderen Kräuter und Gewürze kann ich das persönlich zu wenig abschätzen. (Ausnahme Wit mit Koriandersamen und Bitterorangenschalen, hier gilt: viel hilft viel :) ).
Also hab ich am Ende der Hauptgärung, engl. wärs das Ende der primary gewesen, sie war noch nicht zu 100% durch, die Stopfung vorgenommen.

Mosaic
2 g pro L in ein Teesackerl, verschweißt und rein damit. Dauer ca 10 Tage.

Jasmin
Twinnings Jasmin Green Tea, in Teesackerl gekauft, einfach rein geworfen. 1.6 g pro L. 10 Tage.

Earl Grey Tea
Teekanne four seasons Royal Earl Grey in Pyramiden Sackerl gekauft, die Fahnderl abgemacht und rein geworfen. 1.5 g pro L. 10 Tage.

Das Ergebnis vom Mosaic überzeugt auf ganzer Linie, aber das hab ich vorher schon gewusst.
Ich liebe einfach mit Mosaic gestopfte helle Lagerbiere.

Der Jasmin geht leider unter. Eine leicht grasige und angenehme Note com grünen Tee, eine dezent saure Note, aber nicht unangenehm oder unpassend, Jasmin leider nur zu erahnen.

Earl Grey ist wie gewollt schön im Geruch da, und am Gaumen ganz leicht vorhanden. Man fragt sich sofort was da dabei ist, woher das blumige kommt, und erahnt den Tee nicht.
Passt imo SEHR gut dazu, wird sicher wiederholt.

Inspiration war wieder mal die Brewing Company 1516 in Wien. Bei einem Plausch mit dem Brauchef hat er mir sein dzt. Earl Greay IPA zum Kosten gegeben, 2kg Tee auf etwa 6 HL. Das war ähnlich leicht blumig und fruchtig, wunderbar. Daraufhin hab ich mir gedacht, dass das sicher auch gut zum Lagerbier passt.

Tee und Bier scheint der Burner 2017 zu werden, viele habens schon, einige machens grad, viele werden das jetzt wohl anfangen.
Earl Grey passt super, ein Eisteebier mit einem zitronigen Hopfen und einem Schwarztee(auszug) kann ich mir gern als pushendes Getränk für den Gastgarten vorstellen. (Sollte das nun jmd kommerziell brauen trete ich meine Geschmacksidee gegen ein paar Kisten von dem Bier gerne ab!) ;)
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Chrissi_Chris
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Re: Tee im Bier

#2

Beitrag von Chrissi_Chris »

Ich hätte da meine bedenken bei, komme aus der Gastronomie und Tee wird nicht umsonst mit heißem Wasser aufgebrüht !

Der Grund: In manchen Fällen können sich Keime wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze in den pflanzlichen Produkten befinden. Vereinzelt kann es sich dabei auch um krankheitserregende Bakterien wie Salmonellen handeln. Deshalb ist ein aufbrühen und mindestens 5 minütiges ziehen lassen dringend anzuraten.

LG Chris

Edit sagt: Es steht nicht umsonst auf jeder Teepackung: Pro Tasse 1 Teebeutel immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und mindestens 5 bis 8 Minuten ziehen lassen! Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel!
Hier wird ständig diskutiert über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände und dann wird aber der möglicherweise verkeimte Teebeutel ins Gärfass geworfen.
Zuletzt geändert von Chrissi_Chris am Montag 27. März 2017, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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bromfiets
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Re: Tee im Bier

#3

Beitrag von bromfiets »

Danke dir für deinen Bericht. Das bringt mich bei meinem Vorhaben, ein Earl Grey IPA zu brauen, ein gutes Stück weiter.

Bei meinen bisherigen Recherchen zum Thema fand ich übrigens diese Seite sehr hilfreich: http://chopandbrew.com/tag/making-beer-with-tea/
Bierige Grüße aus DO
Ferdi

Besucht doch mal:
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hutschpferd
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Re: Tee im Bier

#4

Beitrag von hutschpferd »

Chrissi_Chris hat geschrieben:Ich hätte da meine bedenken bei, komme aus der Gastronomie und Tee wird nicht umsonst mit heißem Wasser aufgebrüht !

Der Grund: In manchen Fällen können sich Keime wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze in den pflanzlichen Produkten befinden. Vereinzelt kann es sich dabei auch um krankheitserregende Bakterien wie Salmonellen handeln. Deshalb ist ein aufbrühen und mindestens 5 minütiges ziehen lassen dringend anzuraten.

LG Chris

Edit sagt: Es steht nicht umsonst auf jeder Teepackung: Pro Tasse 1 Teebeutel immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und mindestens 5 bis 8 Minuten ziehen lassen! Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel!
Hier wird ständig diskutiert über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände und dann wird aber der möglicherweise verkeimte Teebeutel ins Gärfass geworfen.
NO COMMENT.
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hutschpferd
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Re: Tee im Bier

#5

Beitrag von hutschpferd »

bromfiets hat geschrieben:Danke dir für deinen Bericht. Das bringt mich bei meinem Vorhaben, ein Earl Grey IPA zu brauen, ein gutes Stück weiter.

Bei meinen bisherigen Recherchen zum Thema fand ich übrigens diese Seite sehr hilfreich: http://chopandbrew.com/tag/making-beer-with-tea/
Freut mich dass es dir weiterhilft!
Solltest an einem Tausch interessiert sein, gib Bescheid.
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Chrissi_Chris
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Re: Tee im Bier

#6

Beitrag von Chrissi_Chris »

hutschpferd hat geschrieben:
Chrissi_Chris hat geschrieben:Ich hätte da meine bedenken bei, komme aus der Gastronomie und Tee wird nicht umsonst mit heißem Wasser aufgebrüht !

Der Grund: In manchen Fällen können sich Keime wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze in den pflanzlichen Produkten befinden. Vereinzelt kann es sich dabei auch um krankheitserregende Bakterien wie Salmonellen handeln. Deshalb ist ein aufbrühen und mindestens 5 minütiges ziehen lassen dringend anzuraten.

LG Chris

Edit sagt: Es steht nicht umsonst auf jeder Teepackung: Pro Tasse 1 Teebeutel immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgießen und mindestens 5 bis 8 Minuten ziehen lassen! Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel!
Hier wird ständig diskutiert über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände und dann wird aber der möglicherweise verkeimte Teebeutel ins Gärfass geworfen.
NO COMMENT.


Warum, wieso und weshalb kann man diese Gefahr beruhigt ausser acht lassen ? Fakten oder Quellen wären hierzu sehr hilfreich.

LG Chris
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Fuji
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Re: Tee im Bier

#7

Beitrag von Fuji »

Hallo Chris,

Stopfst Du deine Biere mit Hopfen?
Lässt du diese pflanzlichen Produkten denn vorher 5 Minuten in kochendem Wasser ziehen?
Nur so als Zwischenfrage.

Guten Sud
Fuji
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Chrissi_Chris
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Re: Tee im Bier

#8

Beitrag von Chrissi_Chris »

Verstehe deine Frage nicht ganz, was hat ein Pflanzliches Produkt, was zur Haltbarkeit verwendet wird mit einer Teemischung zu tun ?
Hopfen ist ein Pflanzliches Produkt was der Haltbarkeit dient richtig !?!? Oder steht selbiger Hinweis auf 5-8 minütiger Erhitzung auf den Hopfenverpackungen ?

Ich finde die Teebeutel Aktion nicht verkehrt, versteht ich nicht falsch, ich möchte nur wissen wieso man den Teebeutel nun doch einfach so bedenkenlos verwenden kann obwohl auf jeder Packung eine Langfristige Erhitzung geraten wird gerade um die Keime, Bakterien oder im Worst Case Salmonellen sogar abzutöten.

LG Chris
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cyme
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Re: Tee im Bier

#9

Beitrag von cyme »

Für alle die kein Problem damit haben, sich 30 Minuten lang was auf Englisch anzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=SuJeNKIKGTU
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§11
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Re: Tee im Bier

#10

Beitrag von §11 »

Pathogene Keime wachsen auf Hopfen auf Grund der bakteriostatischen Wirkung nicht

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Re: Tee im Bier

#11

Beitrag von §11 »

Allerdings sehe ich dennoch keine Gefahr, es sei denn der Tee wäre vorher bereits so hoch belastet das die ansteckende Mindestdosis erreicht wird, denn Salmonellen würden sich im Bier nicht vermehren.

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Liquidminer
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Re: Tee im Bier

#12

Beitrag von Liquidminer »

Also erstmal: coole Idee Bier und Tee miteinander zu kombinieren. Das hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm und würde es gerne mal probieren. Ob das auch mit Ostfriesentee... :Grübel

Zum Risiko der Kontamination würde ich mal sagen Kirche im Dorf lassen oder wie in der verlinkten Untersuchung gesagt wird: Es ist ein Naturprodukt und nicht steril oder keimarm. Das ist Hopfen eben auch und du weißt auch nicht ob da nicht noch ein Popel des Verarbeiters im Pellet klebt. Was auch immer da mitkommt findet sicher im Bier auch nicht mehr die besten Wachstumsbedingungen.
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knutole
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Re: Tee im Bier

#13

Beitrag von knutole »

Chrissi_Chris hat geschrieben:Verstehe deine Frage nicht ganz, was hat ein Pflanzliches Produkt, was zur Haltbarkeit verwendet wird mit einer Teemischung zu tun ?
Hopfen ist ein Pflanzliches Produkt was der Haltbarkeit dient richtig !?!? Oder steht selbiger Hinweis auf 5-8 minütiger Erhitzung auf den Hopfenverpackungen ?

Ich finde die Teebeutel Aktion nicht verkehrt, versteht ich nicht falsch, ich möchte nur wissen wieso man den Teebeutel nun doch einfach so bedenkenlos verwenden kann obwohl auf jeder Packung eine Langfristige Erhitzung geraten wird gerade um die Keime, Bakterien oder im Worst Case Salmonellen sogar abzutöten.

LG Chris
Ich denke schon, dass Gedanken in die Richtung in Ordnung sind.

Allerdings würde ich vermuten, dass ein gegärtes IPA kein sonderlich gutes Milieu für solche Keime darstellt (antibakteriell wirkender Hopfen, Alkoholgehalt etc.). Aus diesem Grund könnte ich mir gut vorstellen, dass Stopfen mit Tee relativ bedenkenlos ist.

Beste Grüße,
knutole
tbln
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Re: Tee im Bier

#14

Beitrag von tbln »

Hey! Cooles Experiment! Zu dem Thema gab es vor einigen Monaten ne Folge Chop & Brew. Earl Grey mit Bergamotte ist ne Sache, die ich interessant finde. Es gibt von Brussels Beer Project ein "earl grey infused porter".
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Chrissi_Chris
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Re: Tee im Bier

#15

Beitrag von Chrissi_Chris »

Man sollte das ganze nicht ausser acht lassen, auch wenn Salmonellen wich da sicherlich nicht wohl fühlen besteht dennoch ein Restrisiko oder steht das auf den Teepackungen zum spaß drauf ? Auf Hopfenpackungen haben ich so einen vermerk noch nicht bemerkt ...

Ganz groß gesponnen wenn wir so sorglos damit umgehen, wieso machen wir uns dann Gedanken über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände wenn wir" übertriebenermaßen" einen Keimigen Teebeutel hineinwerfen. Irgendein Keim oder eine Bakterie wird sich in der Würze sicherlich heimisch fühlen !


LG Chris
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§11
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Re: Tee im Bier

#16

Beitrag von §11 »

Chrissi_Chris hat geschrieben:Man sollte das ganze nicht ausser acht lassen, auch wenn Salmonellen wich da sicherlich nicht wohl fühlen besteht dennoch ein Restrisiko oder steht das auf den Teepackungen zum spaß drauf ? Auf Hopfenpackungen haben ich so einen vermerk noch nicht bemerkt ...

Ganz groß gesponnen wenn wir so sorglos damit umgehen, wieso machen wir uns dann Gedanken über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände wenn wir" übertriebenermaßen" einen Keimigen Teebeutel hineinwerfen. Irgendein Keim oder eine Bakterie wird sich in der Würze sicherlich heimisch fühlen !


LG Chris
Dein Hinweis ist ja absolut berechtigt. Sagt ja niemand das wir uns keine Gedanken machen sollen.

Es ist halt nur so das Bier wirklich sehr 'lebensfeindlich' ist für die meisten Keime. Aus diesem Grund war es ja im Mittelalter quasi Wasserersatz. Die Keime aus dem Popel des Vorarbeiters, da dürfte wohl EHEC (also E. Coli.) das Schreckgespenst sein, wachsen in Bier auch nicht.

Jan
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hutschpferd
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Re: Tee im Bier

#17

Beitrag von hutschpferd »

Chrissi_Chris hat geschrieben:Man sollte das ganze nicht ausser acht lassen, auch wenn Salmonellen wich da sicherlich nicht wohl fühlen besteht dennoch ein Restrisiko oder steht das auf den Teepackungen zum spaß drauf ? Auf Hopfenpackungen haben ich so einen vermerk noch nicht bemerkt ...

Ganz groß gesponnen wenn wir so sorglos damit umgehen, wieso machen wir uns dann Gedanken über nicht Lebensmittelechte Braugegenstände wenn wir" übertriebenermaßen" einen Keimigen Teebeutel hineinwerfen. Irgendein Keim oder eine Bakterie wird sich in der Würze sicherlich heimisch fühlen !


LG Chris
Niemand wirft es in die Würze, sondern ins Bier.
Man hat auch ein Restrisiko, dass einem der Blitz beim Scheißen trifft.

Komischerweise wäre mir der Erhitzungshinweis bei österr. Tee noch nie aufgefallen, muss also ein deutsches Phänomen sein. Zumal der meiste Tee den ich trinke gar keine 5 Minuten zieht...
Aber danke für deinen Hinweis.

Ich bitte dich jedoch nicht zu viel Unruhe hier in dieses Thema zu bringen, es wurde genug drauf eingegangen.
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flying
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Re: Tee im Bier

#18

Beitrag von flying »

Der Aramis soll auch ohne Tee ein leichtes Earl- Grey- Aroma ins Bier bringen. Ich hab schon ein paar mal mit diesem französischen Hopfen gebraut. Mit viel Fantasie lässt sich das auch bestätigen. Das lässt sich mit ein wenig echtem Earl Grey sicher noch verstärken und dürfte auch gut zusammenpassen?

m.f.g
René
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Sattelauer
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Re: Tee im Bier

#19

Beitrag von Sattelauer »

Es gibt durchaus die kalte Zubereitungsart von Tee. Es werden allerdings andere Geschmacksstoffe gelöst. Wenn ich eine gute Ausgangsbasis des Rohprodukts Tee habe sehe ich keine Hindernisse ihn kalt zu verwenden. Mancher Teetrinker lässt unter einer Minute ziehen. Da wird soviel von irgendwelchen unerwünschten Anhaftungen nicht abgetötet sein.
Gruß Robert
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Chrissi_Chris
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Re: Tee im Bier

#20

Beitrag von Chrissi_Chris »

hutschpferd hat geschrieben:
Komischerweise wäre mir der Erhitzungshinweis bei österr. Tee noch nie aufgefallen, muss also ein deutsches Phänomen sein.
IMG_2217.JPG
IMG_2217.JPG (28.45 KiB) 14223 mal betrachtet
Diese Aufschrift gibt es nicht nur in deutschland .


LG Chris
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Boludo
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Re: Tee im Bier

#21

Beitrag von Boludo »

Sich von der 1516 Brewing Company inspirieren lassen ist eine wirklich sehr gute Idee.
Denen verdanke ich ein richtig gutes Savinjski IIPA.
Toller Laden!
Zu den Bedenken: Sicherlich nicht ganz unberechtigt, aber es wäre sehr schade, wenn das spannende Thema Tee im Bier hier darauf reduziert werden würde. Da gibt es sicher noch sehr viel interessantes zu erkunden.

Stefan, der unbedingt mal wieder nach Wien will
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DevilsHole82
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Re: Tee im Bier

#22

Beitrag von DevilsHole82 »

Kann ja jeder machen wie er will. Schließlich sind wir Hobbybrauer. Für mich sind diese Aufdrucke mehr eine Absicherung für die Tee-Unternehmen. Genauso wie in vegetarischer Wurst Spuren von Schwein enthalten sein kann (Ironie).

Zum Thema: Hutschpferd, hast Du geschaut wie der Tee aromatisiert ist? Die meißten Tees in Teebeuteln sind mit einem künstlichen Bergamotte-Aroma aromatisiert.
Ich bin seit vielen Jahren leidenschaftlicher Earl Grey Trinker und kaufe ausschließlich Bio Earl Grey mit echtem italienischen Bergamotte-Öl aromatisiert.

Empfehlung: Earl Grey Nr. 938 von Tee-Gschwendner

Edit: Allein schon der Duft des Tees, wenn ich die Dose öffne :thumbsup
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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hutschpferd
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Re: Tee im Bier

#23

Beitrag von hutschpferd »

https://www.teekanne.at/shop/teepyramid ... 1475072807
http://www.twinings.at/teesortiment/gru ... ea-15.html meiner ist aber ein Eigen-UK-Import...

Aber ja, Tee mit angereichertem Magnesium braucht vielleicht besondere Vorkehrungen. Grüner Tee wird auch nicht mit 100°C heißem Wasser überbrüht.

@1516
Ja, eine sehr gute Inspirationsquelle, der derzeitige Brauer reißt sich wirklich den Arsch auf. Der hat einige Gustostückerl und vor allem immer viele Sorten am Hahn, war früher nicht so.
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Re: Tee im Bier

#24

Beitrag von cerveceriasultana »

Chrissi_Chris hat geschrieben:
hutschpferd hat geschrieben:
Komischerweise wäre mir der Erhitzungshinweis bei österr. Tee noch nie aufgefallen, muss also ein deutsches Phänomen sein.
IMG_2217.JPG
Diese Aufschrift gibt es nicht nur in deutschland .


LG Chris
Das habe ich bislang ausschließlich auf Kräuter-/Früchte"tee" Verpackungen gesehen. Bei Tee habe ich das noch nirgends gelesen.
Was jetzt aber auch nicht heißen soll, dass es 100% unbedenklich ist. Einen Unterschied wird es da aber dennoch geben (müssen), ansonsten würden die Firmen auch richtigen Tee so markieren.
Tee und andere koffeinhaltige Blätter (zB Mate, Guayusa) werden aber durchaus kalt aufgegossen getrunken.

Gruß
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Re: Tee im Bier

#25

Beitrag von Boludo »

cerveceriasultana hat geschrieben: Tee und andere koffeinhaltige Blätter (zB Mate, Guayusa) werden aber durchaus kalt aufgegossen getrunken.
Stimmt, muss mal unbedingt wieder einen Tereré machen :Pulpfiction
Bier mir Mate gibt es ja schon. Hab ich allerdings noch nie probiert, könnte ich mir aber sehr gut vorstellen.
:Grübel

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Re: Tee im Bier

#26

Beitrag von docpsycho »

Gude,

wie es der Zufall so will, habe ich gerade ein Polaris Helles in der Gärung, ich schätze ein Paar Flaschen mit meinem Lieblingstee sind da wohl drin. Ich denke in der Kombination mit Polaris könnte das ganz gut kommen. Danke für den Bericht.

Zum Tema Keime: Wenn die einzige Quelle die Verpackung eines Erdbeer-Orange-Magnesium-Tees ist (oder auch aromatisierte Sägespäne gennannt), dann bin ich ja beruhigt. :P

Grüße, der Doc
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Re: Tee im Bier

#27

Beitrag von beercan »

Gibt noch andere Quellen http://www.bfr.bund.de/de/presseinforma ... -7096.html,
aber ich denke dann dürfte man auch keine Kräuter, Gewürze etc. mehr benutzen ohne diese vorher abzukochen.

Also nicht so viele gedanken machen. :Drink
Gruß Robert
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Re: Tee im Bier

#28

Beitrag von cerveceriasultana »

Boludo hat geschrieben:
cerveceriasultana hat geschrieben: Tee und andere koffeinhaltige Blätter (zB Mate, Guayusa) werden aber durchaus kalt aufgegossen getrunken.
Stimmt, muss mal unbedingt wieder einen Tereré machen :Pulpfiction
Bier mir Mate gibt es ja schon. Hab ich allerdings noch nie probiert, könnte ich mir aber sehr gut vorstellen.
:Grübel

Stefan
Vor allem bei diesem herrlichen Wetter :Drink
Hab da schon ein wenig rumprobiert... Mate in den WP, Mate stopfen... Hat ganz gut gerochen, der Geschmack war dann aber deutlich zu rauchig. (Bin auch kein Freund von Club Mate etc etc) Das nächste Mal müsste ich einen ungeräucherten (zB Kraus) nehmen. :Grübel
Den Pajarito hab ich nach wie vor nur noch für meine Mates und Tererés genommen. :Bigsmile

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Re: Tee im Bier

#29

Beitrag von BierTouristMS »

Manchmal ist das Forum hier wie Pipi Langstrumpf......"Wir machen uns die Welt, widewidewie sie uns gefällt.

Wenn man auch nur einmal vergisst, seinen Gäreimer mindestens 5x zu reinigen und 10 mal zu desinfizieren vor dem nächsten Sud, wird sofort alles angezweifelt und das als nachhaltige Begründung geliefert, nicht mehr an irgendwelchen Tauschaktionen teilnehmen zu wollen.

Hat aber jemand ne coole Idee und wirft Beutel mit evtl. belastetem Tee in sein Bier und es ist lecker.......Dann ist alles kein Problem. Alles halb so schlimm. Im Zweifel ist man ja Hobbybrauer, da darf man eh vieles.

Ich finde es lustig und lese solche Diskusionen immer mit Genuss.
Die Idee mit dem Tee fin ich im Übrigen gut. Werde das, wenn ich sicher im Umgang mit den Materien bin, mal ausprobieren. Evtl. mal ein paar Flaschen stopfen.
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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Re: Tee im Bier

#30

Beitrag von cerveceriasultana »

Würze ist ja auch viel anfälliger für Infektionen. Da sollte man schon so keimfrei wie möglich arbeiten (im Kaltbereich). Jungbier hat einen relativ niedrigen pH, Alkohol und Hopfen.
Heißt nicht, dass man da alles rein werfen kann ohne sich eine Infektion einzufangen. Hab mir mal über getrockneten Hibiskus eine schöne Wildhefe eingefangen. Das Bier war und ist bis heute ungenießbar.
Tee ist aber meiner Meinung nach kein allzu großes Risiko (zumal viele Inhaltsstoffe nachgewiesenermaßen antimikrobiell wirken).
Vale más actuar exponiéndose a arrepentirse, que arrepentirse de nunca haber actuado.
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Re: Tee im Bier

#31

Beitrag von inem »

BierTouristMS hat geschrieben:Manchmal ist das Forum hier wie Pipi Langstrumpf......"Wir machen uns die Welt, widewidewie sie uns gefällt.

Wenn man auch nur einmal vergisst, seinen Gäreimer mindestens 5x zu reinigen und 10 mal zu desinfizieren vor dem nächsten Sud, wird sofort alles angezweifelt und das als nachhaltige Begründung geliefert, nicht mehr an irgendwelchen Tauschaktionen teilnehmen zu wollen.

Hat aber jemand ne coole Idee und wirft Beutel mit evtl. belastetem Tee in sein Bier und es ist lecker.......Dann ist alles kein Problem. Alles halb so schlimm. Im Zweifel ist man ja Hobbybrauer, da darf man eh vieles.

Ich finde es lustig und lese solche Diskusionen immer mit Genuss.
Die Idee mit dem Tee fin ich im Übrigen gut. Werde das, wenn ich sicher im Umgang mit den Materien bin, mal ausprobieren. Evtl. mal ein paar Flaschen stopfen.
Du mischt hier auch Argumente wie es dir gefällt, die Kritik kann man genauso auf dieses Posting anwenden.

Es ist eine Sache, Bier unhygienisch, bzw worum es meist in den Diskussionen geht, mit Kahmhefeinfektion zu tauschen, es ist eine andere Sache Bier mit Zutaten die vielleicht irgendwie Keime enthalten könnten zu tauschen. Abgesehen davon, dass es da um Kräutertee und nicht um richtigen Tee geht und sowieso ganz am Thema vorbei geht.
Ich denke mittlerweile hat jeder der auf das Thema stößt, eine Warnung erhalten. Sollte er bei einer Tauschaktion eine Flasche mit Tee Bier erhalten, ist das höchstwahrscheinlich sogar angegeben (im Gegensatz zur Kahmhaut). Damit kann man sich wieder aufs Thema konzentrieren. Sollte doch noch jemand unbedingt zur Hygiene etwas zu sagen haben empfehle ich - ned amoi ignorieren.
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Re: Tee im Bier

#32

Beitrag von Boludo »

Das Thema Infektion wurde jetzt mehr als ausführlich hier breitgetreten.
Können wir bitte jetzt über das spannende Thema Tee im Bier weiterreden?
Wenn jemand mit Holunderblüten stopft, gibt es ja auch nicht so ein Drama und darauf wimmelt es von wilden Hefen.

Stefan
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Re: Tee im Bier

#33

Beitrag von docpsycho »

Gude,

eine Teefrage habe ich tatsächlich. In welcher Weise bittert der Tee denn das Bier nach? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unerheblich ist und besonders bei einem Hellen ist das ja nicht unbedingt erwünscht.

Grüße, der Doc
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Re: Tee im Bier

#34

Beitrag von knutole »

docpsycho hat geschrieben:Gude,

eine Teefrage habe ich tatsächlich. In welcher Weise bittert der Tee denn das Bier nach? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unerheblich ist und besonders bei einem Hellen ist das ja nicht unbedingt erwünscht.

Grüße, der Doc
Meines Wissens nach ist die Nachbitterung von Hopfen beim Hopfenstopfen auch noch nicht in Gänze geklärt (außer, dass klar ist, dass Hopfen auch beim Hopfenstopfen eine gewisse Bittere abgibt).

Beim Tee wird es vermutlich nicht anders sein. Da der Tee nicht gekocht wird, wird keine allzu heftige Bittere zu erwarten sein, aber in geringem Maße wird es sicherlich zu einem Nachbittern kommen. Beim ESB Unchained #19 von Summit Brewing wurde dies im Podcast aber auch nicht weiter thematisiert und die haben da eine ordentliche Menge Earl Grey reingekippt.

Beim Thema Koffein wurde auch nur gemutmaßt, dass eine gewisse Menge Koffein wohl vorhanden sein wird. Letztlich wird der Koffeingehalt aber nicht dem eines aufgebrühten Tees entsprechen.

Beste Grüße,
knutole
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hutschpferd
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Re: Tee im Bier

#35

Beitrag von hutschpferd »

docpsycho hat geschrieben:Gude,

eine Teefrage habe ich tatsächlich. In welcher Weise bittert der Tee denn das Bier nach? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unerheblich ist und besonders bei einem Hellen ist das ja nicht unbedingt erwünscht.

Grüße, der Doc
nicht anders als beim Hopfen, also quasi vernachlässigbar. Hier hast du ja eine ausgeprägte Grundbittere.

Was die Holunderblüten angeht, so mache ich es fast gleich.
Abputzen, Viecherl entfernen und rein in die "secondary".
Wobei mir ab und an noch kleiner Viecherl unterkommen die dann entfernt werden.

Bei der Kritik betreffend den Vergleichen mit anderer Kritik: Man muss sich schon erkundigen wer wo was kritisiert, und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Außerdem finde ich Weichmacherausdünstungen weitaus problematischer als Verunreinigungen biologischer Natur.
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DevilsHole82
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Re: Tee im Bier

#36

Beitrag von DevilsHole82 »

By the way, wie Hutschpferd im Eingangspost erwähnt, es wird wohl wirklich der Bier-Trend für 2017:
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Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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docpsycho
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Re: Tee im Bier

#37

Beitrag von docpsycho »

Gude,

danke für die Antworten, das klingt durchaus plausibel und macht lust auf mehr.

Grüße, der Doc
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docpsycho
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Re: Tee im Bier

#38

Beitrag von docpsycho »

Gude,

habe mein Helles mit Earl Grey (1,5g/l) nach ca. 1,5 Monaten Reifung heute geöffnet. Ich muss sagen ich bin positiv überrascht. Es wirkt zwar etwas "dünner" als das Grundbier (habe das Earl Grey Helle aber auch etwas kälter genossen) aber der Earl Grey kommt sehr schön, nicht dominant durch. Ich bilde mir ein es hat deutlich aber nicht störend nachgebittert. Ich denke, ebenso wie beim Grundbier, würde dem ganzen ein weiterer Monat Reifung gut tun, Reifeprüfungen müssen aber sein
:Bigsmile

Grüße, der Doc
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Re: Tee im Bier

#39

Beitrag von BenK »

Hey zusammen,

Danke für die tollen Infos und die geteilte Erfahrung - hilft mir gerade sehr weiter!
Hat in der Zwischenzeit noch jemand (wie angekündigt) weitere Erfahrungen mit anderen Teesorten oder unterschiedlichen Bierstilen sammeln können? Ich denke, dass ähnlich wie bei den "Dritte-Welle-IPAs" der Hopfen, der Tee die beste Bühne in einem recht schlanken Bier hat - besonders, wenn es sich um sensible Grüntees handelt. Aber so einen rauchigen oder adstringierenden Schwarztee kann man ja vielleicht auch auf etwas kräftigeres loslassen.
Bin gespannt, ob noch jemand etwas beizutragen hätte - mich interessieren hier v.a. echte Tees (also keine Kräuter o.ä., die finden sich ja auch an anderer Stelle)...

Viele Grüße,

Ben
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Re: Tee im Bier

#40

Beitrag von chaos-black »

Ich hab letztes Jahr im Frühling ein Bier mit Sencha gebraut. Das war spannenderweise auch ein Jahr später noch echt lecker. Obwohl grüner Tee, war er definitiv der dominante Eindruck in dem Bier. Das war so beabsichtigt und lag wahrscheinlich an der hohen Dosierung.
Die Schüttung war in etwa eine recht helle Resteschüttung (6 verschiedene Malze, darunter etwa 10% Weizen und 5% Cara). Es wurde bei 11,5°P mit Herkules auf 20IBU gebittert, 10IBU bei Kochbeginn und 10IBU 10min vor Kochende. Dann 120g meines lieblings Sencha bei 80°C nach Kochende mit nem großen Sieb für 2 Minuten hineingehalten, vergoren mit US-05 und danach noch einmal 120g für 3 Tage gestopft. Das ganze ging insgesamt in 20L.

Viel Spaß!
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Re: Tee im Bier

#41

Beitrag von Majestix »

Hallo zusammen,
habe 2-3 mal Helles Ale mit Rooibos und Holunderblütentee gebraut. Als Basis habe ich das Centennial blonde genommen.
Ich habe allerdings beide Sorten Tee in der Würze mit gekocht. So zwischen 5 und 10 Minuten. Gerbstoffe sind ja bei beiden nicht vorhanden. Ich habe mal auf einem Bierfestival den Braumeister von der Brasserie 3Mats getroffen. Der hatte sein neues Rooibos Bier mit dabei.
Ich fand es wirklich lecker. Ideal für den Sommer. Mehr Informationen, als das er es mit den zwei Sorten Tee macht und eben mit der Würze kocht , konnte ich ihm aber nicht entlocken. Bei meinem ersten Versuch habe ich 0.5g Roibos und 2.5g/l Holunderblüten genommen. Holunder fand ich gut Rooibos zu wenig. Beim 2ten Versuch habe ich dann 2g/l Roibos genommen. Das ist auf jeden Fall zu viel. Ich denke gut 1g/l reicht. Nach 2-3 Wochen Lagerung ist der Rooibosgeschmack noch relativ dezent. Je länger das Bier liegt umso aufdringlicher wurde das Teearoma.
Grüsse
Carsten
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Re: Tee im Bier

#42

Beitrag von funkiwi »

Wir haben jetzt insg. 3x einen Teil eines Sudes mit Tee gestopft. Das war jedes Mal ein IPA und die ganz Mutigen haben auf der HBCON davon auch kosten können. Als gute Menge hat sich 1,25g/l für das Stopfen herausgestellt. Ich mag es so ganz gerne. In einem wirklichen hellen IPA mit eh schon Zitrusfruchtaroma war das eine sehr willkommene Unterstützung. Natürlich gibt aber es immense Unterschiede im verwendeten Teesorten. Die Gerbstoffe waren in jedem Fall immer schmeckbar und dazu eine zitro- Fruchtnote. Bei >2g/l war der Geschmack mir schon zu sehr wahrnehmbar und selbst 1,5g sind - je nach verwendetem Tee - eine Spur zu viel. Wir haben den Earl Grey von Twinnings genommen (aus England mitgebracht).
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Re: Tee im Bier

#43

Beitrag von BenK »

Super, Danke für den Tipp! Vielleicht können wir ja auf der nächsten HBCon mal was tauschen...
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Re: Tee im Bier

#44

Beitrag von funkiwi »

aber sicher =), für den Herbst ist auch der nächste Sud mit Tee geplant.
Bersabee
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Re: Tee im Bier

#45

Beitrag von Bersabee »

Ein freundliches Hallo in die Runde,
Ich bin neu hier und hoffe mal die Nachricht ist hier nicht falsch.

Ich habe auf Grund dieses Forums nun schon einige mir und meinen Verkostern wohl-schmeckende Biere gebraut.
-Danke dafür

Nun ergab es sich beim letztes Braugang das mein Plato Wert deutlich höher war als laut Rezept zu erwarten war.
Nun habe ich mir gedacht Plato Wert Hin oder her im Grunde heißt das auch nur wie viel Zucker dadrin gelöst ist ...und für mein Bier war es etwas (na gut ordentlich) zu hoch.
Also habe ich einfach Wasser abgekocht und noch auf die Stammwürze gegeben bis mir der Plato Wert besser gefallen hat bevor ich die Hefe zugegeben habe.

Das fertige Resultat steht vor mir und schmeckt fantastisch.

Nun frage ich mich - hätte ich anstatt Wasser nicht auch direkt aufgebrüten Tee benutzen können?

somit wäre es zumindest Keimfrei

aber - wäre die Hefe dadurch zu sehr gestört?

als eventuellen Vorteil zum normalen stopfen würde ich nur sehen das man den Geschmack eventuell besser kontrollieren kann, da kaltes extrahieren mit Hefe natürlich etwas anderes ist als warm aufgegossener Tee.

Ich denke ich werde das einfach mal ausprobieren - dann sehe ich ja wie fürchterlich oder ok es wird

Ich freue mich auf Kritik und Anmerkungen

Prost
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Re: Tee im Bier

#46

Beitrag von funkiwi »

Hallo Bersabee,

willkommen hier im Forum. :Greets

Es wäre sicherlich sehr interessant, wenn du das probierst und das Ergebnis hier dann mal publizierst. Generell ist zu bedenken, dass heiß aufgebrühter Tee definitiv anders schmeckt als eine Zugabe im Kaltbereich, wie du ja auch schreibst. Das Bier ist dann mit Sicherheit verdünnt, könnte aber auch extrem bitter werden, je nachdem was die Hefe damit geschmacklich anstellt. Dazu habe ich allerdings keine Erfahrungswerte.

PS: dass sich die Hefe dadurch gestört fühlt, glaube ich eher nicht.

Viele Grüße
Stefan
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Re: Tee im Bier

#47

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hallo Bersabee,
dass ich höhere Stw habe als rechnerisch (oder vom Rezept) erwartet findet eigentlich bei jedem Sud statt. Aber das ist ja gut. Ein bisschen Wasser, berechnet nach dem Mischkreuz zugeben ist immer noch besser als mit langem Gesicht dazustehen und sich ärgern dass man kaum mehr eingreifen kann.
Übrigens habe ich auch hier im Forum gelernt: Unser Leitungswasser ist so keimarm, dass man es ohne Abkochen im Kaltbereich zugeben kann, saubere Gefässe vorausgesetzt.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
Brauermann
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Re: Tee im Bier

#48

Beitrag von Brauermann »

Hallo zusammen,

Da wir demnächst auch mit Tee probieren wollen, erlaube ich mir den Thread wiederzubeleben.
Es soll fürs erste auch eine Earl Grey - IPA Kombi werden.
Wir würden mal 10 L IPA brauen, dann auf 2 Gärgefäße aufteilen und mit verschiedenen Teesorten experimentieren....

Vielleicht gibt es ja noch weitere Erfahrungsberichte und Tipps...?

Nach der Hauptgärung stopfen oder....?
Zusätzlich Hopfenstopfen oder nur Tee...?
Dosierung des Tees pro Liter...?

Freue mich auf weiteren Austausch!
LGB:)
LuedgerLeGrand
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Re: Tee im Bier

#49

Beitrag von LuedgerLeGrand »

Ha, witzig, ich hatte heute auch mit mir selber darüber philosophiert. Da ich passionierter Teetrinker bin (Oolong, Pu-Erh, Grün, Schwarz, literweise, jeden Tag). Ich finde, was man hier so liest, ist mir klar warum viele denken Grüntee ist bitteres ekliges Wasser. Das ist ja eine wahre Folter! :Bigsmile

Aktuell habe ich einen japanischen Schwarztee heute im Kyusu, welcher eine leicht malzig-karameilige Note hat (ca 3 TL, für 200ml, Aufgüsse ca 90 °C für 15-20 s). Ansonsten ist mein Wochentagstee aktuell ein chinesischer Grüntee mit floralen Noten, die ein wenig an Nobelhopfen a la Saazer erinnern (ebenso ca 2-3 TL für 200ml, Aufgüsse aber ca 65 °C für ca 15 s). Da aber bei gutem Tee der Preis auch so eine Sache ist (100g ab 15€ ... :/ ), sollte der auch nicht sinnlos im Bier verklappt werden.

Meine Idee:
1. High Gravity für ~ 20 l brauen.
2. Tee gewohnt zubereiten. D.h. die klassische japanische oder chinesische Brühweise und die einzelnen Aufgüsse sammeln. Ich würde einen tee wählen, welcher 5 Aufgüsse erlaubt und somit ~ 9 TL mit jeweils 600 ml übergießen. Das würde am Ende 3 l Tee ergeben. Vielleicht ein wenig stärker als den klassischen "Trinktee", damit dieser sich im Bier durchsetzt.
3. Ausgekühlt zur Gärung geben und somit auf Zielstammwürze und 23 l verdünnen.

Problem:
A) Ausgkühlter Tee hat ein anderes Aromaprofil als frischer warmer Tee.
B) Welcher Tee für welchen Bierstil? Grüne florale Tees oder leicht oxidierte Oolongs wären sicherlich gut zu was hellem schlanken. Stärker oxidierte Oolongs oder Schwarztees vielleicht würden wohl eher zu einem Brown Ale oder Münchner Dunkel passen.
B) Beim Stopfen würde die Möglichkeit der verschiedenen Aufgüsse verloren gehen, könnte aber funktionieren, wenn man es wie einen Kaltaufguss angeht. Aber dann würde man wohl eine relativ hohe Menge benötigen. Ebenso reicht eine im Vergleich zum Hopfenstopfen kurze Kontaktzeit. (Wenn man die Esoterik weglässt und es nur um die Zubereitungsarten sowie den Geschmack geht: https://www.gruenertee.com/zubereitung-mizudashi-tee/)

PS: "Holunderblütentee", "Rooibos" oder was auch immer, ist für mich nur ein Aufbrühgetränk und kein Tee im eigentlichen Sinn - ja, der Snob :P
Mehrbier
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Re: Tee im Bier

#50

Beitrag von Mehrbier »

LuedgerLeGrand hat geschrieben: Samstag 17. April 2021, 16:19 Ha, witzig, ich hatte heute auch mit mir selber darüber philosophiert. Da ich passionierter Teetrinker bin (Oolong, Pu-Erh, Grün, Schwarz, literweise, jeden Tag). Ich finde, was man hier so liest, ist mir klar warum viele denken Grüntee ist bitteres ekliges Wasser. Das ist ja eine wahre Folter! :Bigsmile

An der Stelle sei jedem der meint grüner Tee schmeckt bitter, eklig oder strohig in einem vernünftigen Teeladen einen Sencha oder Gyokuro zu kaufen. Die Aromen hauen mich geradezu um. Ich liebe meine grünen Tees. Leider sind gerade die sehr geschackvollen Sorten auch nicht ganz günstig, was ein Bier mit grünem Tee zu einer nicht ganz günstigen Geschichte macht, aber ich habe da auch schon ein Rezept im Kopf, dass ich hoffentlich im Q2 noch brauen kann.
Gruß
Gerdi

„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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