Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

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unfried
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Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#1

Beitrag von unfried »

Es soll untersucht werden, inwieweit sich die Zugabe von Aromahopfen am „Ende des Sudkochens“ von einer Zugabe am „Ende der Hauptgärphase“ voneinander unterscheidet. Ersteres entspricht einer „Heißhopfung“, Letzteres kennt man unter dem Begriff „Kalthopfung“ oder auch „Hopfenstopfen“.

„15g Aroma zur Mitte, 7g Aroma vor Kochende“ Warum eigentlich…..?!?


Das Dilemma: Beim Versetzen des Ansatzes mit kostbarem Aromahopfen will man ja in erster Linie das „Aroma“ ins Bier bringen (Die „Bitterkeit“, also die im Hopfen vorhandenen „Alphasäuren“, sollten da keine Rolle mehr spielen, da nur die Hopfenzugabe zu Beginn des etwa 90 Minuten andauernden Sudkochprozesses ausreichend Einfluss auf den „Bitteren Charakter“ des Bieres hat. Das „Bittere“ im Bier wird quasi erst im Verlaufe des Sudkochens durch „Isomerisierung“ der Iso-Alphasäuren erzeugt und dazu ist am Ende des Sudkochens keine Zeit mehr…..). Die sog. „Aromastoffe“ im Aroma-Hopfen sind aromatische Öle unterschiedlicher Flüchtigkeit (Hopfenöl besteht aus ca. 300 „Aromastoffen“ – vorwiegend sog. „Terpene“ – unterschiedlicher Flüchtigkeit). Gibt man nun den Aromahopfen in den noch 100°C-heißen Sud am Ende des Kochens, verflüchtigen sich die leichtflüchtigen Anteile und der Rest der Aromaöle bleibt über (Die Craft-Szene spricht dann davon, daß das Bier eine eher „erdige“, eine „krautige“ oder eher eine „fruchtige“ Note bekommen hat). Öle sind – wie man weiß – nicht gut wasserlöslich, jedoch besser löslich in Alkohol. Am Ende des Sudkochens gibt es aber noch keinen Alkohol – die Gärung kommt ja erst. Also gibt es keinen guten Grund für die Aromaöle, im heißen Sud zurück zu bleiben. Am Ende der Gärphase liegen aber schon 4-6% Alkohol vor, es ist zudem mit ca. 20°C relativ kühl und die CO2-Entwicklung, welche die Aromastoffe noch „austreiben“ könnte, hat auch schon nachgelassen.

Also: An welcher Stelle wird man „Aromahopfen“ wohl hinzufügen, wenn man Aroma ins Bier bringen will? Am Ende der Hauptgärphase!
Dennoch gibt es zahlreiche Rezepte, die diese Zugabe konsequent am Ende des Sudkochens durchführen (siehe auch die Rezepte im hier oftmals zitierten Buch von Klaus Kling). Und sosehr ich dieses Anfängerbuch auch schätze, aber diesem „Mirakel“ will ich nachgehen…..


Zu diesem Zweck werden 2×20 Liter English-Ale (Bass Art) nach dem bewährten Rezept im Buch von Klaus Kling gebraut (als Bitterhopfen die adäquate Menge „Hallertau Magnum 13% zu Beginn der Sudkoch-Phase) und
zu „Ansatz-A“ 20g „Amarillo“-Aromahopfen gegen Ende des Sudkochens (100°C) dazugegeben und
zu „Ansatz-B“ 20g „Amarillo“-Hopfen gegen Ende der 3-tägig obergärigen Hauptgärphase (20°C) dazugegeben.


Amarillo ist ein gaaaanz spezieller „Aromahopfen“ und wird in der Craft-Fachliteratur folgendermaßen beschrieben:
Amarillo / Pellets Typ 90: Einer der meistgesuchtesten Hopfen der Welt. Er wächst nur in Washington auf der Farm von Virgil Gamache. Durch seinen ausgewogenen, fruchtigen Geschmack ist er in der Craft Brewer Szene sehr beliebt.
Herkunft: USA; Aromen: blumig, Zitrus, Orange; Alphasäuregehalt: 8,8 %; Gesamtöl: 1,5 - 1,9 ml/100 gr.; Erntejahr: 2015. Besonders geeignet für: Amerikanische Ales, IPA
( https://www.hopfen-der-welt.de/pellets- ... /amarillo/ )


Anm.: Heute morgen wurden die beiden Ansätze bei etwa 2°P geschlaucht! Nach einigen Wochen (3-4W.) Nachgärphase in den Bügelflaschen, wirds wieder 2-3 Blindverkostungen mit je 4-6 Probanden geben. Mal sehen, wie sich das Kalt-/Heißhopfen auf das Amarillo-Aroma und den Geschmack auswirkt. Bin schon gespannt……



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Bierjunge
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#2

Beitrag von Bierjunge »

Was Du beschreibst, ist nicht mehr und nicht weniger als der Unterschied zwischen einer klassischen Aromahopfung gegen Koch-Ende (im Extremfall: Whirlpoolhopfung) und dem sog. Hopfenstopfen (Kalthopfung). Das sind zwei paar Stiefel mit unterschiedlichen Zielen und unterschiedlichen geschmacklichen Auswirkungen, und es bedarf keiner großen prophetischen Gabe, dass man einen gewissen Unterschied zwischen Euren beiden Versuchs-Teilsuden schmecken dürfte.
Die Frage ist halt bloß, was man womit erreichen möchte; nicht zu allen Bierstilen passt z.B. ein Hopfenstopfen gleichermaßen.
Eine Aromagabe im Heißbereich damit als generell fragwürdig oder gar unsinnig hinzustellen ginge viel zu weit und m.E. an der Realität vorbei.

Moritz
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#3

Beitrag von KTF »

Hallo,

erst mal finde ich es gut, dass du dir die Mühe des Vergleichstests machst und uns hier teilhaben lässt.
Aber ich finde auch, ähnlich wie Moritz, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Das eine wird glaube ich nie einen wirklichen Ersatz für das andere darstellen.

Ausserdem hängt deine Heisshopfung noch von vielen Faktoren ab. Du schreibst "bei 100 °C". Okay, dass ist gut, aber wichtig ist wie schnell du dann abkühlst, sprich deine Nachisomerisierungszeit. Kühlst du sofort runter? Oder über Nacht? Oder nach 10 min? Oder erst auf 80 °C, dann warten und später weiter...? Ein paar IBU wirst du hier immer noch reinbringen, die beim Stopfen nicht rein gehen.

Auch beim Stopfen selbst gibt es einige Spielarten. Manche schmeissen es sogar von Anfang der Gärung an mit rein. Wie lange willst du stopfen? 3 Tage? 3 Wochen?

Also, viel Erfolg und Spass und berichte uns wieder, aber die Praxisrelevanz ist glaube ich nur in Teilen gegeben...

Grüsse, Flo
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flying
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#4

Beitrag von flying »

Du redest hier nur von den Monoterpenen. Die dampfen in der Tat schnell aus. Die wenigen verbliebenen in der Würze werden als lipophile Substanzen zusätzlich von der Hefe absorbiert.
Dennoch gehen einige Terpene beim Kochen in Epoxide und Alkohole über. Ja sogar unveränderte Monoterpene sind gaschromatografisch im fertigen Bier nachweisbar. Sesquiterpene oder Oxidationsprodukte sind stabiler, haben eine Abdampfkurve. Je kürzer man kocht, um so länger verbleiben sie in der Würze und später auch im Bier.
Whirpoolhopfen (bei 80° C gehopft) und Stopfen sind sich geschmacklich schon sehr ähnlich. Ich vermute das bei beiden Methoden auch ähnliche, geschmacklich relevante Substanzen bis ins fertige Bier überdauern, die nicht unbedingt viel mit Monoterpenen zu tun haben..
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heizungsrohr
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#5

Beitrag von heizungsrohr »

Zusätzlich fehlt der Aspekt, dass Hefe einige Aromastoffe des Hopfens während der Gärung umwandelt. Also ist von einem Unterschied zwischen Stopfen und Heißgabe stark auszugehen.
Gruß
Magnus
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Boludo
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#6

Beitrag von Boludo »

Ganz einfach:
Als Hobbybrauer pfeift man auf das Geld und macht beides nacheinander.
Dann hat man Aroma und Flavour.

Eigentlich ist das doch ein ziemlich alter Hut und nichts neues.
Stopfaromen riecht man eher, die bei Kochende schmeckt man eher. Und Stopfaromen bauen sich schneller ab.
Also immer rein damit.
(Siehe Avatar )

Stefan
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#7

Beitrag von unfried »

Bierjunge hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 11:57 Was Du beschreibst, ist nicht mehr und nicht weniger als der Unterschied zwischen einer klassischen Aromahopfung gegen Koch-Ende (im Extremfall: Whirlpoolhopfung) und dem sog. Hopfenstopfen (Kalthopfung). Das sind zwei paar Stiefel mit unterschiedlichen Zielen und unterschiedlichen geschmacklichen Auswirkungen, und es bedarf keiner großen prophetischen Gabe, dass man einen gewissen Unterschied zwischen Euren beiden Versuchs-Teilsuden schmecken dürfte.
Die Frage ist halt bloß, was man womit erreichen möchte; nicht zu allen Bierstilen passt z.B. ein Hopfenstopfen gleichermaßen.
Eine Aromagabe im Heißbereich damit als generell fragwürdig oder gar unsinnig hinzustellen ginge viel zu weit und m.E. an der Realität vorbei.

Moritz
Danke für Deine prompte reaktion!
Hast recht!
Aromagabe im Heißbereich sollte man nicht generell verteufeln. Tu ich auch nicht!
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass sich im Heißbereich das "originale" Aroma radikal verändert. Übrig bleibt eben nur der (schwererflüchtige Teil) der Aromastoffe.
Meine Fragestellung ging also da hin: Wieso "aromahopfe" ich heiß, wenn ich das ganze Aroma ins Bier bringen will? Oder will ich das gar nicht? Dann ists ja eh OK.
(Bin aber "Neuling" und da stellen sich mir eben diese Fragen....)
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Bierjunge
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#8

Beitrag von Bierjunge »

Hopfen im Heißbereich bringt nicht zwingend nur "weniger" Aromen ins Bier, sondern einfach "andere". Was noch dazu je nach Hopfensorte stark variieren kann.
Ein vielleicht wie alle primitiven Vergleiche hinkendes Beispiel:
Rohe Zwiebel schmeckt nun mal anders als gebratene. Je nachdem, ob Du einen griechischen Salat oder einen schwäbischen Rostbraten im Sinn hast, empfielt sich mal das eine, mal eher das andere.

Moritz
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#9

Beitrag von unfried »

KTF hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 12:15 Hallo,

erst mal finde ich es gut, dass du dir die Mühe des Vergleichstests machst und uns hier teilhaben lässt.
Aber ich finde auch, ähnlich wie Moritz, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Das eine wird glaube ich nie einen wirklichen Ersatz für das andere darstellen.

Ausserdem hängt deine Heisshopfung noch von vielen Faktoren ab. Du schreibst "bei 100 °C". Okay, dass ist gut, aber wichtig ist wie schnell du dann abkühlst, sprich deine Nachisomerisierungszeit. Kühlst du sofort runter? Oder über Nacht? Oder nach 10 min? Oder erst auf 80 °C, dann warten und später weiter...? Ein paar IBU wirst du hier immer noch reinbringen, die beim Stopfen nicht rein gehen.

Auch beim Stopfen selbst gibt es einige Spielarten. Manche schmeissen es sogar von Anfang der Gärung an mit rein. Wie lange willst du stopfen? 3 Tage? 3 Wochen?

Also, viel Erfolg und Spass und berichte uns wieder, aber die Praxisrelevanz ist glaube ich nur in Teilen gegeben...

Grüsse, Flo
Hi!

In diesem Fall wurde über Nacht auf RT runtergekühlt (sonst normalerweise binnen einer Stunde....).
Wollte dem "Heiß-Aromahopfen" die Zeit geben, seine Aromen abzugeben bzw. loszuwerden.
Den gleichen Ansatz mach ich allerdings nächstes Mal mit diversen Änderungen - dazu gehört auch das "Heißhopfen" mit raschem Abkühlen und eine direke Blindverkostung mit dem vorliegenden Ansatz (dauert aber dann noch einige Wochen um die Nachgärung vergleichbar zu gestalten...).

Das "Stopfen" selbst erfolgt bei mir normalerweise 1 Tag vor Beendigung der Hauptgärung mit Pellets im Hopfensäckchen. dann wird in Bügelflaschen geschlaucht....
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#10

Beitrag von unfried »

flying hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 13:23 Du redest hier nur von den Monoterpenen. Die dampfen in der Tat schnell aus. Die wenigen verbliebenen in der Würze werden als lipophile Substanzen zusätzlich von der Hefe absorbiert.
Dennoch gehen einige Terpene beim Kochen in Epoxide und Alkohole über. Ja sogar unveränderte Monoterpene sind gaschromatografisch im fertigen Bier nachweisbar. Sesquiterpene oder Oxidationsprodukte sind stabiler, haben eine Abdampfkurve. Je kürzer man kocht, um so länger verbleiben sie in der Würze und später auch im Bier.
Whirpoolhopfen (bei 80° C gehopft) und Stopfen sind sich geschmacklich schon sehr ähnlich. Ich vermute das bei beiden Methoden auch ähnliche, geschmacklich relevante Substanzen bis ins fertige Bier überdauern, die nicht unbedingt viel mit Monoterpenen zu tun haben..
Danke für diese Reaktion! Echt interessant!

Von den Terpenen gibt es aber je nach Hopfenart sehr unterschiedliche Verhältnisse zueinander. Amarillo dies, Cascade jenes....! Gott sei Dank!
Ich habe mich für Amarillo entschieden, weil ich dessen Geschmack und Geruch persönlich als absolut hervorragend empfinde. Dass sich die niedrigmolekularen Terpene (aber nicht nur die) am Ende des Sudkochens verabschieden ist klar. Bei 20°C eben nicht. Und was die Hefe draus macht, ist ohnehin sehr kompliziert. Mal schauen (kosten)..........!

Möchte an dieser Stelle letztendlich nur im PRAKTISCHEN EXPERIMENT selbst herausfinden:
1. Welchen Unterschied gibt es in Geschmack und Geruch (qualitativ)?
2. Welchen Unterschied in den Intensitäten (quantitativ)?
.....und das nicht durch gaschromatographische Analysen sondern durch 3 Probandengruppen zu je 4-6 Personen (nach Biertrinkergefühl eben).
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#11

Beitrag von unfried »

heizungsrohr hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 13:25 Zusätzlich fehlt der Aspekt, dass Hefe einige Aromastoffe des Hopfens während der Gärung umwandelt. Also ist von einem Unterschied zwischen Stopfen und Heißgabe stark auszugehen.
....schaun ma mal, wie stark - und zu welchem Vorteil oder Nachteil für mein Amarillo-Ale.......
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#12

Beitrag von unfried »

Bierjunge hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 14:54 Hopfen im Heißbereich bringt nicht zwingend nur "weniger" Aromen ins Bier, sondern einfach "andere". Was noch dazu je nach Hopfensorte stark variieren kann.
Ein vielleicht wie alle primitiven Vergleiche hinkendes Beispiel:
Rohe Zwiebel schmeckt nun mal anders als gebratene. Je nachdem, ob Du einen griechischen Salat oder einen schwäbischen Rostbraten im Sinn hast, empfielt sich mal das eine, mal eher das andere.

Moritz
Hi, Moritz!
Alles klar! Aber ich verwende oft das Rezept eines perfekten Pils oder Märzen mit entsprechenden Vorgaben für Aromahopfungen gegen Ende des Sudkochens. Die Ansätze werden dann echt super.
Und dann will ich mit diesem SUPERBIER "hopfenstopfend" etwas unterwegs sein. Da denke ich mir halt, dass es in diesem Fall besser ist den "rohen Zwiebel" weg zu lassen um den Geschmack des "gerösteten Zwiebels" besser zur Geltung zu bringen - und nicht (quasi sicherheitshalber) alles in einen Topf zu schmeissen.
Das schau ich mir eben gerade in der Prakis durch "Brauen und Verkosten" an....
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#13

Beitrag von Alt-Phex »

Du kannst das Aroma durch die Kalthopfung aber deutlich verstärken durch eine späte Aromagabe beim kochen.
5-10min vor kochende oder sogar erst bei unter 80°C.
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#14

Beitrag von unfried »

Alt-Phex hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 15:47 Du kannst das Aroma durch die Kalthopfung aber deutlich verstärken durch eine späte Aromagabe beim kochen.
5-10min vor kochende oder sogar erst bei unter 80°C.
Wirklich ????
Interessanter Ansatz!
Und wieso? Gibts da was dazu...?

Ist das nur die Summe beider Effekte oder etwa mehr? Sonst könnte ich ja gleich etwas mehr Hopfen zum Stopfen nehmen....
Muß ich doch gleich mal in einem späteren Versuch ausprobieren und wieder durch Blindverkostungen verifizieren.

Anm.: Ich steh mirs aufs "Blindverkosten", weil
1. ist jedes "gut" oder "schlecht" sehr subjektiv und
2. bin ich bei jeder Verkostung dabei.....
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#15

Beitrag von Alt-Phex »

Ich mache eigentlich nur noch Aromagaben unter 80°C wenn ich entsprechende Hopfen nutze.
2-4g/L je nach dem wie intensiv ich das haben möchte. Mir persönlich reicht das Aroma schön völlig.
Mit kalthopfung kann man da jetzt noch mehr rausholen, bzw. ergänzen sich beide Methoden sehr gut.

Stopfaromen sind auch flüchtiger und bauen sich schneller ab als o.g. "Whirlpoolhopfung".
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#16

Beitrag von t3k »

Moin Moin,

Ich hab zum Thema Hopfenaromatische Biere und kalthopfung einiges an Dr.-Arbeiten u Fachartikeln zusammengetragen. Leider habe ich die Links auf die ursprungsquelle nicht mehr .... und ich bin mir nicht sicher ob ich die PDFs hier einfach hochladen darf. Schick mir bei Interesse ne PN mit deiner Mailadresse ;)

Die Kalthopfung - Untersuchung verschiedener Parameter

Untersuchungen zur Ausbildung des Hopfenaromas und technologische Maßnahmen zur Erzeugung hopfenaromatischer Biere

Hopfenaroma nach Maß - Gedanken zum optimalen Eintrag von Hopfenaromastoffen ins Bier

Hopfenstopfen und Holzfass Zusammenspiel unterschied

Von citrus- bis kräuterartig - Aromavielfalt durch Hopfengaben – Möglichkeiten und Grenzen

https://www.researchgate.net/publicatio ... pped_Beers


P.s.: sorry für das Durcheinander aber die Textformatierung in der mobilen Darstellung ....

Cheers
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#17

Beitrag von unfried »

Servus T3K!

Danke für das Angebot!
Bin als "Experimenteller Hobbybrauer" mehr als interessiert an dieser Literatur!
Kannst sie mir bitte an peter.unfried@univie.ac.at
schicken?
Ich glaube aber nicht, dass Du mit solchen Veröffentlichungen im Forum Probleme hättest - die "Publikationen" im wissenschaftlichen Bereich (bin selbst Chemiker a.d.Uni) gelten ja eben schon als "veröffentlicht" und die Autoren stehen ohnehin pdf-mässig im Titel der Arbeiten...

Danke u.l.G.
Peter
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#18

Beitrag von schuessm »

Ich glaube die sind von hier:

https://fzarchiv.sachon.de/index.php?re ... #all_thumb

Da bin ich letztens auch schon darüber gestolpert.
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#19

Beitrag von t3k »

Moin schuessm,

Jup, jedenfalls ein Teil davon.
Die Dr.-Arbeit ist an der Uni-Weinstephan geschrieben worden ... aber wie gesagt die Links hab ich nicht parat.

@Peter: die Mail geht raus sobald ich zu Hause bin :)

Falls ihr noch etwas interessantes parat habt eurerseits immer her damit !

Cheers
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aegir
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#20

Beitrag von aegir »

Ich hab den gleichen Versuch mal bei einem Pils mit Saphir gemacht.
Während das Bier mit Whirlpoolhopfung wie ein typisches Pils geschmeckt hat, war das nur Hopfengestopfte irgendwie eindimensional im Hopfenaroma.
Ich bin mal gespannt ob ihr das auch so empfindet.

Gruß Hotte
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#21

Beitrag von Deothor »

Die Dr.-Arbeit ist an der Uni-Weinstephan geschrieben worden ... aber wie gesagt die Links hab ich nicht parat.
Ich glaube, das ist der Link:
https://mediatum.ub.tum.de/doc/603185/603185.pdf

Spannend ist Kap. 4.4.3.1
unfried
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#22

Beitrag von unfried »

Super! Danke!
Werd mir alles runterladen und reinziehen. Meld mich dann wiedr 🤓
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#23

Beitrag von t3k »

OT an: Ich hab grad festgestellt das es nicht möglich ist aus iBooks heraus mehrere PDFs als Mailanhang zu verschicken. Sorry Peter dann dauert es doch noch etwas ... OT aus und gute Nacht.
Cheers
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posty
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#24

Beitrag von posty »

Ähm hab ich das jetzt überlesen... Was war Dein Ergebnis bzw. die Erkenntnis des Versuchs? Müsste ja mittlerweile trinkbar oder gar leergetrunken sein :Drink
LG
Matthias
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#25

Beitrag von haefner »

Würde mich jetzt auch interessieren.
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Mops
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Re: Amarillo-Ale : „Heißhopfung“ versus „Kalthopfung“ – was bringts wirklich?

#26

Beitrag von Mops »

Ja genau, was ist daraus geworden ??
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