Hauptgärung will nicht

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florian220289
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Hauptgärung will nicht

#1

Beitrag von florian220289 »

Hallo liebe Hobbybrauer,

als Anfänger bei unserem ersten Sud habe wir ein Problem mit der Hauptgärung.
Wir haben die Pale Ale Malzmischung von Hopfen und mehr zum testen bestellt.
Hat eigentlich alles gut geklappt, bis auf die Hauptgärung.

Jetzt haben wir das Problem, dass sich seit 3 Tagen der gemessene Refraktometer nur mehr geringfügig ändert.
----------Restextrakt------Schnellgärprobe
Start am 18.01. - da habe ich noch keine Messung gemacht
19.01.----9.2%Brix-----------8,1%Brix <= Gärtemperatur 15 °C - leider zu niedrig
20.01.----9,1%Brix-----------7,9%Brix <= Gärtemperatur 15° C
21.01.----8,8%Brix-----------7,8%Brix <= Wechsel des Raumes => Bewegung des Gärtanks => 18°C

Dies ergibt gerade mal einen Alkoholgehalt von 3.4% - da müsste doch noch einiges gehen oder?
Wenn man die SVG schwenkt entsteht auch immer noch Schaum. - diese steht bei ca. 21%C

Wie ich den Gärbottich umgestellt habe, hat der Spund auch wieder mehr gepfiffen - jetzt ist eigentlich wieder fast gar nichts mehr los.

Zu den Daten:

Schüttung:
Pale Ale Malz
Sauermalz
Caramalz hell

Die Menge habe ich jetzt gerade leider nicht zur Hand - war im Paket zusammengemischt.

15.5°P Stammwürze
Ausschlagmenge: 15 Liter
Anstelltemperatur: 20°C
Die Rasten haben wir wie im Rezept von Hanghofer "Bullwasher IPA" abgearbeitet.
Einmaischen bei 61°C - 10 Minuten Rast bei 57°C - aufheizen auf 63°C - 45 Minuten Rast - aufheizen auf 72°C - 30 Minuten Rast - aufheizen auf 78°C und abmaischen
Hefe: Trockenhefe Fermentis Safale S-04 - welche lt. Datenblatt reaktiviert habe
Vor dem Anstellen die Hefe erst in sterilem Wasser oder steriler Würze bei 27º C ± 3º C rehydrieren. Dazu die Flüssigkeit so bemessen, dass sie
etwa das Zehnfache des Gewichts der Hefe ausmacht. Die Hefe auf die Flüssigkeitsoberfläche streuen und behutsam einrühren, bis die Mischung
cremig wird. Danach den Hefebrei weitere 30 Minuten ruhen lassen. Dann ist die Hefe zum Anstellen im Gärbehälter bereit.
Bei uns waren es anstatt der 30 Minuten glaub ich 2 Stunden Zeit die die Hefe hatte.

Was wir dann machten, denke ich könnte vielleicht auch der Fehler sein.
Wir haben die 15 Liter die wir in unserem Tank hatten, zu mir bei aktiver Hefe in die Wohnung gefahren - 20 Minuten Autofahrt. Kann es daran liegen?

Haben wir irgendwas falsch gemacht?
Sind für jeden Tipp dankbar.

lg Florian
Zuletzt geändert von florian220289 am Mittwoch 21. Januar 2015, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#2

Beitrag von hoepfli »

Deine Autofahrt war durch die vielen Linkskurven nicht ideal!

Spaß

Wenn dein 15l Sud auch bei 15-18 Grad stand, dann ist bzw. war dies zu kalt.
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djmoehre
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Re: Hauptgärung will nicht

#3

Beitrag von djmoehre »

Ich verstehe Deone Rechnung nicht. Ich komme bei den Werten auf 72% EVG und 6,2% Alkohol.
Ich denke die Gärung ist so gut wie durch.
Grüße
Maddin
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#4

Beitrag von hoepfli »

Kennst du das Programm RefraktoSP von Earl Scheid?
Damit komme ich auch auf die 6,2% bei einer Stw. von rund 16 Brix.
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cyme
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Re: Hauptgärung will nicht

#5

Beitrag von cyme »

Davon ausgehend, dass das Messungen mit einem Refraktometer sind aus dem der Alkoholfehler nicht ausgerechnet wurde:
Für mich klingt das alles ganz OK. Lass die Sache einfach in Ruhe ausgären.
florian220289
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Re: Hauptgärung will nicht

#6

Beitrag von florian220289 »

Okay, dann versteh ich das jetzt auch was es mit dem Alkoholfehler auf sich hat! :redhead
Das Programm kannte ich noch nicht, aber das ist echt super, vielen Dank!

Auf jeden Fall ist alles im grünen Bereich oder?

Sorry für die vielen Anfängerfragen, aber wenn ich schon dabei bin, würde ich noch gerne wissen:
Macht es was, wenn wir das in Zukunft so beibehalten, dass wir den Gärtank mit aktivierter Hefe rumfahren?
Es macht die Sache nämlich einfacher für meine Kollegen und mich, wenn wir nicht jeden Tag 40 Kilometer fahren müssen.

Ich habe hier irgendwo im Forum auch davon gelesen, dass manche durch schütteln des Gerbehälters wieder Aktivität am Gärspund erreichen. Stimmt das, bzw. bringt das etwas?

Da wir die Zutaten für unseren eigentlichen ersten Brauversuch schon zu Hause haben, wollen wir am Samstag 50 Liter Almtaler Hefe Weisse brauen.
Habe ca. 300 ml Würze vom ersten Sud im Kühlschrank stehen. Diese wollte ich zum vermehren meiner Flüssighefe, die wir für die Almtaler Hefe Weisse benötigen, am Donnerstag Abend starten.
Es handelt sich hierbei um Wyeast 3068 - Weihenstephan Wheat - Activator.
Wenn der Beutel dann am Freitag Abend voll aufgebläht ist, würde ich die 300 ml Würze abkochen und dann bei ca. 20°C den Beutelinhalt dazugeben.
Reicht die Dauer von ca. 12 Stunden aus, damit ausrechend Hefe vorhanden ist, oder soll ich heute noch den Beutel aktivieren?

Vielen Dank für eure Hilfe!
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#7

Beitrag von hoepfli »

Ich würde den Beutel heute aktivieren, wenn er relativ frisch ist sollte er in 24-48 Sunden richtig prall sein.
Dann den Inhalt in die abgekochte und kalte Starterwürze geben und bis zum Sudtag schön warm stellen und ordentlich schwenken.
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Re: Hauptgärung will nicht

#8

Beitrag von djmoehre »

300ml sind viel zu wenig für einen Starter.
Danach hast Du vermutlich keine einzige Zelle mehr.
Grüße
Maddin
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#9

Beitrag von hoepfli »

Wenn er damit 50 Lieter an.stellen will, sollte dies reichen.
Ich gebe meine Hefe schon zum Einlassen der Würze durch den Pwt hinzu, sie wird dabei super belüftet, sodass ich meinen 20-25 l Sud mit dem Act. Päckchen von Wy. schon nach 12 Stunden zum Gären bringe.
florian220289
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Re: Hauptgärung will nicht

#10

Beitrag von florian220289 »

hoepfli hat geschrieben:Ich würde den Beutel heute aktivieren, wenn er relativ frisch ist sollte er in 24-48 Sunden richtig prall sein.
Dann den Inhalt in die abgekochte und kalte Starterwürze geben und bis zum Sudtag schön warm stellen und ordentlich schwenken.
Gut dann mach ich das heute noch, danke!
djmoehre hat geschrieben:300ml sind viel zu wenig für einen Starter.
Danach hast Du vermutlich keine einzige Zelle mehr.
Ich habe mir http://www.hobbybrauerversand.de/Malzex ... izen-500-g auch gekauft, dann könnte ich 60g in 1 l Wasser kochen, wie es in Hanghofers Buch steht.
Reicht da ein 1l Erlenmeyerkolben aus?
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djmoehre
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Re: Hauptgärung will nicht

#11

Beitrag von djmoehre »

Du kannst die Größe für einen Starter sehr gut mit diesem Tool hier berechnen:
http://www.brewersfriend.com/yeast-pitc ... alculator/

Aus dem Bauch raus würde ich sagen das für 50l Weizen ein 2l Starter reichen könnte.
Grüße
Maddin
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#12

Beitrag von hoepfli »

Für einen OG Versuch mit der Wy 3068, sollte schon eine geringere Anzahl von Hefezellen ausreichen, trotzdem sind solche Rechner sehr interessant um Erfahrungen zu sammeln.

Was ich als viel entscheidener ansehe, ist das Wissen, wie ich ein Bier auf meiner Anlage braue, wie ich die Hefe ansetze, wie ich die Hefe für weiter Ansätze weiterführe und wie ich meine nächsten Sude plane um die Hefe im Gärfass weiter nutzen zu können. Ich nutze sie zB. für rund 3-5 Sude, von hell und wenig% bis dunkel/schwarz mit viel%. Dabei lasse ich immer die neue Würze auf die alte Hefe, gekühlt durch einen Pwt. Die Anstellzeit bei einer mehrmaligen Führung ist bei rund 0-3 Stunden!
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Re: Hauptgärung will nicht

#13

Beitrag von djmoehre »

hoepfli hat geschrieben:Für einen OG Versuch mit der Wy 3068, sollte schon eine geringere Anzahl von Hefezellen ausreichen, ....
Ja, das meinenich doch auch. 2l Starter ohne Magnetrührer sollten beim Weizen (und nur beim Weizen) ausnahmsweise für 50l gut gehen.
Grüße
Maddin
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#14

Beitrag von hoepfli »

2L ???
mir reichen da 2 Act. Packs von Wy. oder ein 1 Act. Pack von Wy. mit einem kleinen Starter von 2-3 Tagen mit etwas Würze/Malzbier. :Pulpfiction
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#15

Beitrag von hoepfli »

Date yeast pack was made.
Der Rechner kommt nicht mal mit der Änderung des Datums klar, wieso gibt es so einen Rechner nicht auf Deutsch?
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cyme
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Re: Hauptgärung will nicht

#16

Beitrag von cyme »

djmoehre hat geschrieben:300ml sind viel zu wenig für einen Starter.
Danach hast Du vermutlich keine einzige Zelle mehr.
Ja, 300ml sind zu wenig für einen Starter. Ich zitiere Mr Malty:
Parker says putting a fresh vial of yeast into 500 ml of wort and letting such a small starter go to completion can actually leave the yeast less ready to ferment a batch of beer. The yeast do not rebuild their reserves and have very little increase in cell mass.

The minimum starter size for significant yeast growth from a vial or pack of yeast is 1 liter. One vial or pack into 1 liter results in approximately a 50% increase in cell mass.
hoepfli

Re: Hauptgärung will nicht

#17

Beitrag von hoepfli »

Ja, 300ml sind zu wenig für einen Starter. Ich zitiere Mr Malty:
ich dachte das geht nach der Zellenzahl je ml?

Wie könnt Ihr hier behaupten das 300ml zu wenig sind? 300ml von was???
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Re: Hauptgärung will nicht

#18

Beitrag von djmoehre »

hoepfli hat geschrieben:
Ja, 300ml sind zu wenig für einen Starter. Ich zitiere Mr Malty:
ich dachte das geht nach der Zellenzahl je ml?

Wie könnt Ihr hier behaupten das 300ml zu wenig sind? 300ml von was???
Weil die Zellenzahl eines Beutels schon ausreicht um die 300ml zu "sättigen" (mir fällt kein besseres Wort ein). Damit ist schon fast die maximale Zellenzahl pro ml erreicht und es bilden sich keine neuen Zellen. Das kann man in dem verlinkten Rechner auch sehr gut erkennen. Es gibt auch Diagramme (z.B. im Buch YEAST von Chris White dazu.
Grüße
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Re: Hauptgärung will nicht

#19

Beitrag von chixxi »

Würde ich diesem Rechner Glauben schenken hätte ich noch nicht ein einziges Mal ein gutes Bier gebraut und wohl hunderte Euro mehr in Hefe investiert, zumindest in Bezug auf Flüssig-Hefe. Ich stelle oft 50-60 Liter Würze mit einem Pack Wyeast an, nur mit der Aktivierung im Beutel und ohne Starter, und bis jetzt ist die Hefe immer in unter 12 Stunden angekommen.

So, jetzt dürft ihr mich kreuzigen :P
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Re: Hauptgärung will nicht

#20

Beitrag von ggansde »

Deine Aussage ist zu pauschal.
OG oder UG? Anstelltemperatur? Stammwürze?
VG, Markus
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Re: Hauptgärung will nicht

#21

Beitrag von chixxi »

ggansde hat geschrieben:Deine Aussage ist zu pauschal.
OG oder UG? Anstelltemperatur? Stammwürze?
VG, Markus
Bis jetzt waren das hauptsächlich OG, hat aber zum Beispiel kürzlich auch mit der Wyeast 2124 welche ich bei 10 grad angestellt habe funktioniert. War für ein Märzen mit eine Stammwürze von 13.5 Brix. Hefe war ca. 1.5 Monat nach Produktionsdatum. Wenn ich das bei Mr. Malty eingebe soll ich entweder 16 Packete Flüssighefe verwenden oder einen 17 Liter Starter machen :Shocked (falls ich das richtig verstanden habe). Vielleicht hatte ich ja auch einfach nur Glück.
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Re: Hauptgärung will nicht

#22

Beitrag von Horsti »

djmoehre hat geschrieben:
hoepfli hat geschrieben:
Ja, 300ml sind zu wenig für einen Starter. Ich zitiere Mr Malty:
ich dachte das geht nach der Zellenzahl je ml?

Wie könnt Ihr hier behaupten das 300ml zu wenig sind? 300ml von was???
Weil die Zellenzahl eines Beutels schon ausreicht um die 300ml zu "sättigen" (mir fällt kein besseres Wort ein). Damit ist schon fast die maximale Zellenzahl pro ml erreicht und es bilden sich keine neuen Zellen. Das kann man in dem verlinkten Rechner auch sehr gut erkennen. Es gibt auch Diagramme (z.B. im Buch YEAST von Chris White dazu.

Hm, daran habe ich noch nicht gedacht.

Wenn ich mich mal kurz mit einer aktuellen Fragestellung einklinken dürfte:
Am Samstag wird ein heller Bock gebraut. 20 L, 17°P, Gozdawa German Lager in dritter Führung. geerntet vor ca. 3 Wochen, zunächst unter Jungbier gelagert, dann unter Kochsalz. Ca. 180 ml Hefebrei habe ich. Das ganze rührt seit gestern Abend auf dem Magnetrührer in 0.5L Malzbier mit etwas Hefenahrung und ein paar Tropfen Olivenöl.

Laut MrMalty würde ich knapp 500 ml Hefebrei benötigen.

Da ich nur 1L Gefäße besitze, möchte ich immer in 0.5 L den Starter machen. Wenn der durch ist (~1 Tag), Cold Crash im Kühlschrank, dann Flüssigkeit abdekantieren und erneut 0.5L Malzbier drauf. Am Samstag dann entweder weiteres Malzbier oder etwas von der fertigen Würze.

Das ganze hier würde ja heißen, dass das komplett für die Katz' ist?? Sprich, dass sich die Hefe nicht vermehrt?? Sehe ich das richtig?
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Re: Hauptgärung will nicht

#23

Beitrag von cyme »

chixxi hat geschrieben:Würde ich diesem Rechner Glauben schenken hätte ich noch nicht ein einziges Mal ein gutes Bier gebraut und wohl hunderte Euro mehr in Hefe investiert, zumindest in Bezug auf Flüssig-Hefe. Ich stelle oft 50-60 Liter Würze mit einem Pack Wyeast an, nur mit der Aktivierung im Beutel und ohne Starter, und bis jetzt ist die Hefe immer in unter 12 Stunden angekommen.
Wenn das Erfolgskriterium nur "die Hefe kommt an" ist, kann ich mit einem Päckchen Notti auch einen hl vergären. ;)

Es gibt extreme Ober- und Untergrenzen für die Hefemenge: es sollte soviel sein, dass sich die Hefe durch einen schnellen pH-Sturz als dominanter Organismus durchsetzen kann, aber nicht soviel, dass das Jungbier Dickflüssig wird. Dazwischen ist alles nur empirischer Erfahrungswert, und die Angaben der Hersteller, Institute und Fachautoren sind Erfahrungswerte von Leuten die wesentlich mehr Erfahrung und Ahnung haben als die meisten von uns. Aber, Geschmack ist ja was subjektives, und was für den einen ein Fehlgeschmack ist, ist für den anderen superlecker. Wenn jemand für sich entscheidet, dass nur 20% der empfohlenen Hefemenge für ihn am besten schmecken, soll er das tun. Wer aber aus falsch verstandener Sparsamkeit gute Ratschläge ignoriert und nur nach "das wird schon passen" arbeitet, der muss damit leben, dass ihm möglicherweise was entgeht und er für ein paar Euro mehr pro Sud seine Resultate immens verbessern könnte.

-Stefan, der einmal underpitching betrieben hat und es nie wieder tun will.
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Re: Hauptgärung will nicht

#24

Beitrag von cyme »

Horsti hat geschrieben:Das ganze hier würde ja heißen, dass das komplett für die Katz' ist?? Sprich, dass sich die Hefe nicht vermehrt?? Sehe ich das richtig?
Laut Wyeast produzierst du damit 0.5l "Bier", aber nicht nennenswert mehr Hefe.
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Re: Hauptgärung will nicht

#25

Beitrag von djmoehre »

cyme hat geschrieben:
Horsti hat geschrieben:Das ganze hier würde ja heißen, dass das komplett für die Katz' ist?? Sprich, dass sich die Hefe nicht vermehrt?? Sehe ich das richtig?
Laut Wyeast produzierst du damit 0.5l "Bier", aber nicht nennenswert mehr Hefe.
Ja, genau. Das ist für de Katz. Das einzige was Du damit erhöhst ist das Infektionsrisiko durch das hantieren mit der Hefe. :Smile
Grüße
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Re: Hauptgärung will nicht

#26

Beitrag von Horsti »

Gut, bzw schlecht ;) Aber danke, dann werde ich meine Vorgehensweise überdenken müssen für das nächste mal und zumindest für diesen Sud das Reservepäckchen der Gozdawa mit ins Rennen schicken.

Edit: Noch eine Frage. Bei folgendem Tool: http://www.brewersfriend.com/yeast-pitc ... alculator/ gibt es zwei Modi, die meinen Magnetrührer berücksichtigen. Die von Braukaiser und die von Chris White. Letztere Berechnung gibt mir an, dass in meinem kleinen Starter die Zellanzahl verdoppelt wird. Erstere Berechnung geht davon aus, dass sie gleich bleibt.
Welche davon trifft eher zu?
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Re: Hauptgärung will nicht

#27

Beitrag von chixxi »

cyme hat geschrieben:
chixxi hat geschrieben:Würde ich diesem Rechner Glauben schenken hätte ich noch nicht ein einziges Mal ein gutes Bier gebraut und wohl hunderte Euro mehr in Hefe investiert, zumindest in Bezug auf Flüssig-Hefe. Ich stelle oft 50-60 Liter Würze mit einem Pack Wyeast an, nur mit der Aktivierung im Beutel und ohne Starter, und bis jetzt ist die Hefe immer in unter 12 Stunden angekommen.
Wenn das Erfolgskriterium nur "die Hefe kommt an" ist, kann ich mit einem Päckchen Notti auch einen hl vergären. ;)

Es gibt extreme Ober- und Untergrenzen für die Hefemenge: es sollte soviel sein, dass sich die Hefe durch einen schnellen pH-Sturz als dominanter Organismus durchsetzen kann, aber nicht soviel, dass das Jungbier Dickflüssig wird. Dazwischen ist alles nur empirischer Erfahrungswert, und die Angaben der Hersteller, Institute und Fachautoren sind Erfahrungswerte von Leuten die wesentlich mehr Erfahrung und Ahnung haben als die meisten von uns. Aber, Geschmack ist ja was subjektives, und was für den einen ein Fehlgeschmack ist, ist für den anderen superlecker. Wenn jemand für sich entscheidet, dass nur 20% der empfohlenen Hefemenge für ihn am besten schmecken, soll er das tun. Wer aber aus falsch verstandener Sparsamkeit gute Ratschläge ignoriert und nur nach "das wird schon passen" arbeitet, der muss damit leben, dass ihm möglicherweise was entgeht und er für ein paar Euro mehr pro Sud seine Resultate immens verbessern könnte.

-Stefan, der einmal underpitching betrieben hat und es nie wieder tun will.
Ich wollte auch nicht sagen dass ihr falsch liegt. Hier im Forum wird das aber oft so dargestellt als wäre es unmöglich ein trinkbares Bier her zu stellen wenn man da auch nur leicht abweicht, und diese Meinung teile ich nicht. Ausserdem vervielfachen sich die Kosten für die eigentlichen Zutaten bei einem 60 Liter Sud (schon nur wenn ich 2 Pack Wyeast anstatt einem kaufe), das sind nicht nur ein par Euro. Habe aber auf Grund deiner Aussagen beschlossen einen der Nächsten Sude in 2 identischen Gärtanks separat vergären zu lassen, einer mit möglichst perfekter Hefegabe und der andere mit starkem underpitching. So kann ich den Einfluss wohl am besten selber Einschätzen.
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Re: Hauptgärung will nicht

#28

Beitrag von cyme »

Zwei Beutel Wyeast müssen es ja nicht sein, mit einem Beutel plus 200g Trockenmalz für einen 2L-Starter kommst du wesentlich günstiger weg. Wenn man Hefe mehrfach verwendet (entweder beim Schlauchen ernten oder gleich den Starter ein bisschen größer machen), kann man die Kosten für einmal Hefe auf mehrere Sude verteilen.

Wie gesagt, das ist etwas, das jeder für sich rausfinden muss. Als Ausgangspunkt sollte man aber die Angaben der Hersteller bzw Fachliteratur nehmen und sich von dort nach oben und unten ausprobieren. Ich für mich hab ich jedenfalls festgestellt, dass ich die Nottingham und US-05 deutlich lieber mag wenn sie großzügig dosiert sind (1g/l) und 1 Päckchen für 20l mir nur bei niedrigen Stammwürzen gut schmeckt.
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