Direkt beim Eingießen schon aus der Ferne ein unglaublich fruchtiger Duft nach Rumtopf, Sauerkirschen und Pflaumen, Stallgeruch (Brett) sehr dezent bis nicht wahrnehmbar, ganz leichte Joghurt- und Balsamico Noten. Beides in keiner Weise aufdringlich, Essig kaum spürbar.
Im Antrunk erst sehr angenehme fruchtige, nicht adstringierende Säure, dann kommt das gesamte Aromenspiel zum Tragen und erzählt eine Geschichte mit vielen Nebenhandlungen, die mit dem Ausklang in ganz hintergründigen Hopfenaromen noch lange in Mund und Gedächtnis bleibt.
Eine ganz leichte Restsüße unterstreicht das Obstkorb Erlebnis.
Der relativ hohe Alkoholgehalt von 7,0% Vol. fällt, typisch für die Belgier, erst nach dem Genuß auf.
Angenehme, gut balancierte Rezenz.
Der Schaum fällt sehr schnell zusammen, bleibt aber am Rand des Glases als "Ring" noch lange erhalten.
Schöne, rotbraune Farbe, im Gegenlicht deutlich rot.
Am liebsten möchte man dieses Bier recht kalt trinken, da es auf diese Weise extrem erfrischend wirkt.
Das wäre aber schade, denn die unglaubliche Komplexität der Aromen will gewürdigt werden.
Ich würde als Kompromiss ca. 10˚C empfehlen.
Fazit:
"Belgischer Champagner" vom Feinsten, auch für "Weicheier" in Sachen Sauerbier (wie z.B. mich) geeignet.
Etwas Besonderes. Leider auch preislich.
//Nachtrag:
Hinten auf der Flasche steht:
Character ripens with age. This exclusive, limited edition Rodenbach Vintage 2013 was aged for two years in Foeder No. 149, the 59-years-old foeder that was carefully selected by our Brewmaster, Rudi Ghequire, as the top performing foeder of the year. In fact, for many years No. 149 has been a leading foeder, earning the nickname "The Sire" for its many noble batches, because it is one of the most prodigious for propagating the unique microflora that deliver the exquisite flavours to Rodenbach. This exceptional Flemish red-brown sour ale is one of the finest we have ever produced, with a uniquely balanced sweet and sour palette and complex aftertaste.