Jungbier schmeckt nach Plastik
Jungbier schmeckt nach Plastik
Hallo zusammen,
ich brauche mal wieder euren Rat.
nach 8 verschiedenen, erfolgreichen Suden habe ich zuletzt das Sierra Nevada Pale Ale Rezept von MMuM 1:1 nachgebraut. Wie gehabt im Einkocher mit Temperatursteuerung und Rührwerk. Stammwürze perfekt getroffen. Auch die Hauptgärung lief normal bei ca. 18°C im Keller mit der US-05. Nach 2 Wochen und beendeter Gärung (mit Refraktometer geprüft) habe ich in Flaschen auf Zucker abgefüllt. Natürlich auch mal probiert. Schmeckte erwartungsgemäß etwas bitter aber normal. Nach weiteren 2 Wochen und Kontrolle mit dem Flaschenmanometer kamen die Flaschen vorgestern in die Kühlung. Neugierigerweise habe ich eine Flasche gut gekühlt probiert... tja was soll ich sagen... es schmeckt ungesund nach Plastik, fast schon giftig Der Geschmack bleibt auch nach einem kleinen Schluck stark am Gaumen kleben. Dass das Bier anfangs schon mal anders schmeckt hab ich auch schon selbst erlebt, aber dass es so fies ungesund schmeckt hatte ich bisher nicht.
Trotz Irish Moss (4g auf 22l Würze) ist das Bier leicht trüb hat aber an sich eine schöne Farbe. Da ich die letzte abgefüllte Flasche mit ordentlich Bodensatz getestet hatte, dachte ich mir, nimm mal eine andere. Aber hier der gleiche Geschmack...
Jetzt die Frage... was kann das sein? Was tun? Warten oder wegschütten?
Danke für eure Ratschläge.
Matthias
ich brauche mal wieder euren Rat.
nach 8 verschiedenen, erfolgreichen Suden habe ich zuletzt das Sierra Nevada Pale Ale Rezept von MMuM 1:1 nachgebraut. Wie gehabt im Einkocher mit Temperatursteuerung und Rührwerk. Stammwürze perfekt getroffen. Auch die Hauptgärung lief normal bei ca. 18°C im Keller mit der US-05. Nach 2 Wochen und beendeter Gärung (mit Refraktometer geprüft) habe ich in Flaschen auf Zucker abgefüllt. Natürlich auch mal probiert. Schmeckte erwartungsgemäß etwas bitter aber normal. Nach weiteren 2 Wochen und Kontrolle mit dem Flaschenmanometer kamen die Flaschen vorgestern in die Kühlung. Neugierigerweise habe ich eine Flasche gut gekühlt probiert... tja was soll ich sagen... es schmeckt ungesund nach Plastik, fast schon giftig Der Geschmack bleibt auch nach einem kleinen Schluck stark am Gaumen kleben. Dass das Bier anfangs schon mal anders schmeckt hab ich auch schon selbst erlebt, aber dass es so fies ungesund schmeckt hatte ich bisher nicht.
Trotz Irish Moss (4g auf 22l Würze) ist das Bier leicht trüb hat aber an sich eine schöne Farbe. Da ich die letzte abgefüllte Flasche mit ordentlich Bodensatz getestet hatte, dachte ich mir, nimm mal eine andere. Aber hier der gleiche Geschmack...
Jetzt die Frage... was kann das sein? Was tun? Warten oder wegschütten?
Danke für eure Ratschläge.
Matthias
- beercan
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Moin,
schau mal hier da wurde das auch schon thematisiert:
https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... =18130#pid
Gruss
schau mal hier da wurde das auch schon thematisiert:
https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... =18130#pid
Gruss
Gruß Robert
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hello,
also ich kann sagen, dass ich exakt nach Rezept dosiert habe und die Hopfen maximal 2 Monate im Gefrierfach gelagert wurden und bei vorherigen Suden absolut normal geschmeckt haben.
VG
also ich kann sagen, dass ich exakt nach Rezept dosiert habe und die Hopfen maximal 2 Monate im Gefrierfach gelagert wurden und bei vorherigen Suden absolut normal geschmeckt haben.
VG
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Chlor im Wasser? Chlorphenole geben grauslige Plastikaromen!
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Huhu zusammen.
Ich bin elcanalios Frau und Brauhelferin
Chlor sollte doch im Prinzip beim Kochen ausgetrieben werden, oder?
Wir haben an dem Abend nebenher ein eigenes Rezept zum Testen auf der Herdplatte gebraut. Schmeckt einwandfrei und das Wasser was das gleiche...
Bis zur Abfüllung in die Flaschen war augenscheinlich alles wie immer. Geschmack halt bitter, aber gut.
Die Flaschen spülen wir nach dem Trinken sofort gründlich mit Spülmittel und Flaschenbürste und vor der Abfüllung werden sie nochmal in einem Oxibad gebadet und danach gründlich mit klarem Wasser gespült.
Kann dieser Plastikgeschmack von irgendwelchen Bakterien kommen?
Das uns nicht jedes Bier gelingen wird war uns klar, aber hier scheint etwas ganz gründlich schief gelaufen zu sein... Wenn wir nur wüssten was
LG und schönen Abend
Ninchen
Ich bin elcanalios Frau und Brauhelferin
Chlor sollte doch im Prinzip beim Kochen ausgetrieben werden, oder?
Wir haben an dem Abend nebenher ein eigenes Rezept zum Testen auf der Herdplatte gebraut. Schmeckt einwandfrei und das Wasser was das gleiche...
Bis zur Abfüllung in die Flaschen war augenscheinlich alles wie immer. Geschmack halt bitter, aber gut.
Die Flaschen spülen wir nach dem Trinken sofort gründlich mit Spülmittel und Flaschenbürste und vor der Abfüllung werden sie nochmal in einem Oxibad gebadet und danach gründlich mit klarem Wasser gespült.
Kann dieser Plastikgeschmack von irgendwelchen Bakterien kommen?
Das uns nicht jedes Bier gelingen wird war uns klar, aber hier scheint etwas ganz gründlich schief gelaufen zu sein... Wenn wir nur wüssten was
LG und schönen Abend
Ninchen
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Chlor wird durch Kochen entfernt, stimmt. Aber dafür muss das Wasser vor dem Brauen gekocht werden. Beim Maischen reagiert das Chlor mit Würzebestandteilen und bleibt beim Hopfenkochen im Bier. Mich hat das einige Sude gekostet damals in Neu-Ulm. Daher bin ich da sensibilisiert...
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Ein paar Fragen noch, die eure Beschreibungen oben bei mir ausgelöst haben - warum ist in den Flaschen unterschiedlich viel Bodensatz? Wie setzt ihr Irisch Moss ein? Wenn das Bier trotz Schönungsmittel trüb ist, gibt es da vielleicht eine Baustelle, an die bis jetzt niemand gedacht hat.
Gruß
Bierwisch
Gruß
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Doch, und das würde ich in eurem Fall auch befürchten. Sollten alle Flaschen betroffen sein war dann das Bier vermutlich schon im Gäreimer infiziert, manche Keime brauchen halt Zeit bevor ihre Auswirkung bemerkbar wird.
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
...es wäre zumindest die einfachste Erklärung.
Bei einer Infektion wird sich das mit der Lagerzeit verstärken.
Am Besten ihr rekapituliert alles, was nach dem Abkühlen des Sudes bis zum Abfüllen passiert ist und sucht intensiv nach den Ursachen, um eine Wiederholung zu vermeiden...
Bei einer Infektion wird sich das mit der Lagerzeit verstärken.
Am Besten ihr rekapituliert alles, was nach dem Abkühlen des Sudes bis zum Abfüllen passiert ist und sucht intensiv nach den Ursachen, um eine Wiederholung zu vermeiden...
Der Klügere kippt nach!
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Moin und danke schon mal für eure Antworten!
Bakterien plausibel, dann werden wir wohl ein paar Tage beobachten und schauen ob es sich in die eine oder andere Richtung entwickelt...
VG,
Matthias
Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Der Bodensatz war nur in der letzten abgefüllten Flasche. Wir füllen direkt aus dem Gäreimer mit dem Bierheber. Irish Moss haben wir 4g 10 min vor Kochende zugegeben.
Bakterien plausibel, dann werden wir wohl ein paar Tage beobachten und schauen ob es sich in die eine oder andere Richtung entwickelt...
VG,
Matthias
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Vielleicht noch einen Tipp, falls hier Bakterien im Spiel sind könnte es passieren das mehr Druck als gewollt entsteht => Flaschenbombe! Ich bilde mir ein gelesen zu haben Brett können so fiese aromen machen.
Lg
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hey!
So ein Problem hatten wir auch mal. Unser Bier hat auch nach Platik, fast schon nach verbranntem Gummi, geschmeckt.
Nach Verinnerlichung des Brauprozesses musste es an der Gärung liegen. Wir haben die Proben zum Messen immer aus dem Hahn gezogen. Da hatte sich dann über die Zeit wohl was angesammelt, was durch "normale" Reinigung nicht mehr weg ging. Daher hatten wir zwei Sude hintereinander, die so geschmeckt haben.
Bei uns hatte sich das erledigt als wir das Gärfass noch gründlicher gereinigt und desinfiziert haben und den auseinander gebauten Hahn abgekocht und für die Proben nicht mehr genutzt haben.
Greetz
Tim
So ein Problem hatten wir auch mal. Unser Bier hat auch nach Platik, fast schon nach verbranntem Gummi, geschmeckt.
Nach Verinnerlichung des Brauprozesses musste es an der Gärung liegen. Wir haben die Proben zum Messen immer aus dem Hahn gezogen. Da hatte sich dann über die Zeit wohl was angesammelt, was durch "normale" Reinigung nicht mehr weg ging. Daher hatten wir zwei Sude hintereinander, die so geschmeckt haben.
Bei uns hatte sich das erledigt als wir das Gärfass noch gründlicher gereinigt und desinfiziert haben und den auseinander gebauten Hahn abgekocht und für die Proben nicht mehr genutzt haben.
Greetz
Tim
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hey,
also aus dem Hahn hab ich nicht gezogen, da es ein normaler 30L Gäreimer war. Gemessen hatte ich auch nur 2 oder 3 mal. Ich vermute der Eimer war nicht ganz "sauber". Wie desinfiziert ihr Eimer in der Größe bevor ihr die Würze nach dem Kochen einfüllt?
VG,
Matthias
also aus dem Hahn hab ich nicht gezogen, da es ein normaler 30L Gäreimer war. Gemessen hatte ich auch nur 2 oder 3 mal. Ich vermute der Eimer war nicht ganz "sauber". Wie desinfiziert ihr Eimer in der Größe bevor ihr die Würze nach dem Kochen einfüllt?
VG,
Matthias
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Phosphorsäure --> Starsanelcanalio hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. April 2018, 09:34 Hey,
also aus dem Hahn hab ich nicht gezogen, da es ein normaler 30L Gäreimer war. Gemessen hatte ich auch nur 2 oder 3 mal. Ich vermute der Eimer war nicht ganz "sauber". Wie desinfiziert ihr Eimer in der Größe bevor ihr die Würze nach dem Kochen einfüllt?
VG,
Matthias
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Ah sehr gut, hatte das bisher immer mit dem OXI Reiniger gemacht.
Starsan anmischen und nach vorheriger normaler Reinigung dann mit der Lösung einsprühen und 1 Minute wirken lassen?
VG,
Matthias
PS: Gibt es denn eine Alternative, die man lokal kaufen kann? Finde Starsan nur zum Bestellen...
Starsan anmischen und nach vorheriger normaler Reinigung dann mit der Lösung einsprühen und 1 Minute wirken lassen?
VG,
Matthias
PS: Gibt es denn eine Alternative, die man lokal kaufen kann? Finde Starsan nur zum Bestellen...
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Als ich noch Speidel hatte und über Nachtkühler war, gar nicht.elcanalio hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. April 2018, 09:34 Hey,
also aus dem Hahn hab ich nicht gezogen, da es ein normaler 30L Gäreimer war. Gemessen hatte ich auch nur 2 oder 3 mal. Ich vermute der Eimer war nicht ganz "sauber". Wie desinfiziert ihr Eimer in der Größe bevor ihr die Würze nach dem Kochen einfüllt?
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Kaltes Wasser, Bürste und heiße Würze einfach rein.
Hatte nicht eine Infektion etc.
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Chlorreiniger (Danklorix)elcanalio hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. April 2018, 11:31 Ah sehr gut, hatte das bisher immer mit dem OXI Reiniger gemacht.
Starsan anmischen und nach vorheriger normaler Reinigung dann mit der Lösung einsprühen und 1 Minute wirken lassen?
VG,
Matthias
PS: Gibt es denn eine Alternative, die man lokal kaufen kann? Finde Starsan nur zum Bestellen...
Dann aber sehr gut mit Wasser spülen und sicherheitshalber in die Sonne stellen
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Wenn es geht, bitte der Umwelt zu liebe auf Chlor verzichten. Ich arbeite im Abwasserbereich und Chloride Organische Verbindungen sind pfui
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
99,9% Isopropyl kaufen und auf 70% verdünnen. In eine Spühflasche füllen und einspühen. Etwas mit einem Küchetuch verteilen und trocknen lassen. Klappt wunderbar einfach.
Isopropyl verdampft Rückstandslos.
Greetz
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Danke!
ich werde dann wohl zuallererst einmal mit der großen keule dran gehen und habe scheinbar für die Aufbereitung vor dem Abfüllen 3 praktikable Optionen:
1. OXI
2. Star San
3. Verdünntes Isopropyl
Isopropyl erscheint recht simpel, wenn es sich rückstandslos verflüchtigt und man entsprechend nicht nachspülen muss.
VG,
Matthias
ich werde dann wohl zuallererst einmal mit der großen keule dran gehen und habe scheinbar für die Aufbereitung vor dem Abfüllen 3 praktikable Optionen:
1. OXI
2. Star San
3. Verdünntes Isopropyl
Isopropyl erscheint recht simpel, wenn es sich rückstandslos verflüchtigt und man entsprechend nicht nachspülen muss.
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Das ist der Vorteil beim Alkohol. Wie schon beschrieben, ich mache es nur noch so
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hallo zusammen,
so langsam bin ich ratlos. Jetzt hat es inzwischen den vierten Sud erwischt. Immer der gleiche Geschmack. Dazwischen gab es aber auch gute Sude. Ich hab im Prinzip alles auf den Kopf gestellt:
- Neue Gäreimer
- Isopropyl Desinfektion, inzwischen Starsan. Ich achte penibel darauf nichts anzufassen nach dem Kochen und alle Gerätschaften sind abgekocht und/oder desinfiziert
- Kühlspirale
- Verschiedene Hefesorten: US-05, Gozdawa PAY und Gozdawa Chicco
- Es sind auch immer alle Flaschen betroffen. Die aber nach gründlicher Reinigung bei anderen Suden ok waren
- Verschiedenste Abfüllmethoden, inzwischen mit Pistole
- Das Malz ist in verschlossenen Tüten, auch hier kein Muster erkennbar
- Es betraf verschiedenste Hopfen, Z.T. auch ganz neu geöffnet und beim nächsten Sud ok
Bei meinem letzten infizierten Bier hatte ich den Geruch schon im Gäreimer in der Nase und zwar als noch der Bodensatz Hefe beim Umschlauchen dringeblieben ist. Nach 2 Wochen Nachgärung und 2 Wochen Kühlung ist der Geschmack ausgeprägt, wenn auch nicht soo stark wie sonst.
Inzwischen habe ich auch einen Gärkühlschrank, bei den beiden Suden im Kühlschrank alles ok. Bei einem parallel Sud der im Keller stand bei 20°C gab es das Problem.
Ich habe noch einige Flaschen von dem fiesen Zeig im Kühlschrank. Evtl hat ja ein erfahrener Brauer aus Düsseldorf mal die Zeit und „Lust“ da mal reinzuschnuppern oder dran zu nippen,dann bring ich ein Exemplar vorbei (plus gerne ein ordentlich schmeckendes ).
Danke schon mal für eure Hilfe,
Matthias
so langsam bin ich ratlos. Jetzt hat es inzwischen den vierten Sud erwischt. Immer der gleiche Geschmack. Dazwischen gab es aber auch gute Sude. Ich hab im Prinzip alles auf den Kopf gestellt:
- Neue Gäreimer
- Isopropyl Desinfektion, inzwischen Starsan. Ich achte penibel darauf nichts anzufassen nach dem Kochen und alle Gerätschaften sind abgekocht und/oder desinfiziert
- Kühlspirale
- Verschiedene Hefesorten: US-05, Gozdawa PAY und Gozdawa Chicco
- Es sind auch immer alle Flaschen betroffen. Die aber nach gründlicher Reinigung bei anderen Suden ok waren
- Verschiedenste Abfüllmethoden, inzwischen mit Pistole
- Das Malz ist in verschlossenen Tüten, auch hier kein Muster erkennbar
- Es betraf verschiedenste Hopfen, Z.T. auch ganz neu geöffnet und beim nächsten Sud ok
Bei meinem letzten infizierten Bier hatte ich den Geruch schon im Gäreimer in der Nase und zwar als noch der Bodensatz Hefe beim Umschlauchen dringeblieben ist. Nach 2 Wochen Nachgärung und 2 Wochen Kühlung ist der Geschmack ausgeprägt, wenn auch nicht soo stark wie sonst.
Inzwischen habe ich auch einen Gärkühlschrank, bei den beiden Suden im Kühlschrank alles ok. Bei einem parallel Sud der im Keller stand bei 20°C gab es das Problem.
Ich habe noch einige Flaschen von dem fiesen Zeig im Kühlschrank. Evtl hat ja ein erfahrener Brauer aus Düsseldorf mal die Zeit und „Lust“ da mal reinzuschnuppern oder dran zu nippen,dann bring ich ein Exemplar vorbei (plus gerne ein ordentlich schmeckendes ).
Danke schon mal für eure Hilfe,
Matthias
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Ich würde auf "zu warm vergoren" anstatt Infektion tippen. Wenn der Keller 20°C hat kann bei heftiger Gärung die Temperatur im Gäremeire locker um weitere 3-4°C steigen, was bei manchen Hefestämme zu einem unangenehmen Geschmack in Richtung Hustensyrup/Plastik führen kann.
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
http://www.howtobrew.com/book/section-4 ... ff-flavors
Hier erstmal etwas, damit du das vielleicht besser eingrenzen kannst.
Wie schaut es mit dem Wasser aus? Es wird in einigen Gegenden wohl auch mal gechlort. Das würde ich erstmal beim Wasserversorger anfragen. Für den Fall gibt es Campden Tabletten (Sodium Metabisulphite).
Hier erstmal etwas, damit du das vielleicht besser eingrenzen kannst.
Wie schaut es mit dem Wasser aus? Es wird in einigen Gegenden wohl auch mal gechlort. Das würde ich erstmal beim Wasserversorger anfragen. Für den Fall gibt es Campden Tabletten (Sodium Metabisulphite).
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Die PAY kann laut Packung sogar bis zu 32° verkraften (mal vom Geschmacksprofil abgesehen). ich will das nicht komplett ausschließen, aber ich hatte entsprechende Stämme bei gleicher Kellertemperatur schon diverse Male vergoren.Mailänder hat geschrieben: ↑Dienstag 30. Oktober 2018, 12:53 Ich würde auf "zu warm vergoren" anstatt Infektion tippen. Wenn der Keller 20°C hat kann bei heftiger Gärung die Temperatur im Gäremeire locker um weitere 3-4°C steigen, was bei manchen Hefestämme zu einem unangenehmen Geschmack in Richtung Hustensyrup/Plastik führen kann.
Puh das ist nicht einfach das zu bestimmen... ich frage mal bei den Stadtwerken nach wegen des Chlors. Was wären denn Werte wo man sagen könnte das könnte in die Richtung gehen?Sura hat geschrieben: ↑Dienstag 30. Oktober 2018, 13:06 http://www.howtobrew.com/book/section-4 ... ff-flavors
Hier erstmal etwas, damit du das vielleicht besser eingrenzen kannst.
Wie schaut es mit dem Wasser aus? Es wird in einigen Gegenden wohl auch mal gechlort. Das würde ich erstmal beim Wasserversorger anfragen. Für den Fall gibt es Campden Tabletten (Sodium Metabisulphite).
kannst du mir sagen wie und wann man diese Tabletten einsetzt und was sie bewirken?
Danke schon mal.
-
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- Registriert: Donnerstag 19. Juli 2018, 20:24
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hi Matthias,
Ich hatte das gleiche Problem, siehe hier https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread
Nach dem diskutierten Sud kamen zwei die nicht betroffen waren und dann ein Wit mit dem gleichen Problem. Die beiden Sude hatten gemeinsam, das die Hefe nicht sofort zugeführt wurde oder schon etwas schlapp war. Bis dahin habe ich ebenso wie du ausschließlich mit Oxi gereinigt und desinfiziert.
Folgendes habe ich geändert und seit dem keine Probleme mehr gehabt.
Das Gärfass wird nach dem Abfüllen gereinigt und bis oben mit heißem Wasser und Spülmaschinenmittel gefüllt und über Nacht stehen gelassen. In das Fass kommt der Hahn, Spund, Abfüllröhrchen usw. Am nächsten Tag wird alles gründlich mit Wasser gespült.
Vor dem nächsten Benutzen desinfiziere ich alles mit Starsan, auch die Flaschen vor dem Befüllen. Ich vermute, es handelt sich um eine Verunreinigung des Gärfass oder mit dem Gärfass in Verbindung stehender Teile wie dem Hahn welche durch das Oxi nicht beseitigt wurden.
Gruß
Marcel
Ich hatte das gleiche Problem, siehe hier https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread
Nach dem diskutierten Sud kamen zwei die nicht betroffen waren und dann ein Wit mit dem gleichen Problem. Die beiden Sude hatten gemeinsam, das die Hefe nicht sofort zugeführt wurde oder schon etwas schlapp war. Bis dahin habe ich ebenso wie du ausschließlich mit Oxi gereinigt und desinfiziert.
Folgendes habe ich geändert und seit dem keine Probleme mehr gehabt.
Das Gärfass wird nach dem Abfüllen gereinigt und bis oben mit heißem Wasser und Spülmaschinenmittel gefüllt und über Nacht stehen gelassen. In das Fass kommt der Hahn, Spund, Abfüllröhrchen usw. Am nächsten Tag wird alles gründlich mit Wasser gespült.
Vor dem nächsten Benutzen desinfiziere ich alles mit Starsan, auch die Flaschen vor dem Befüllen. Ich vermute, es handelt sich um eine Verunreinigung des Gärfass oder mit dem Gärfass in Verbindung stehender Teile wie dem Hahn welche durch das Oxi nicht beseitigt wurden.
Gruß
Marcel
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Wenn eine Hefe bei 32°C nicht stirbt, heisst das aber nicht, das es noch stiltypisch oder lecker ist was sie produziert..... Hefe hat ein relativ kleines Wohlfühlfenster, was das Verhältnis Bevölkerungsdichte/Nahrungsangebot, Umweltgifte, Temperatur usw. betrifft. Stimmt da was nicht hat die Hefe Stress. Wer Stress hat schwitzt, und das riecht selten lecker.elcanalio hat geschrieben: ↑Dienstag 30. Oktober 2018, 14:15Die PAY kann laut Packung sogar bis zu 32° verkraften (mal vom Geschmacksprofil abgesehen). ich will das nicht komplett ausschließen, aber ich hatte entsprechende Stämme bei gleicher Kellertemperatur schon diverse Male vergoren.Mailänder hat geschrieben: ↑Dienstag 30. Oktober 2018, 12:53 Ich würde auf "zu warm vergoren" anstatt Infektion tippen. Wenn der Keller 20°C hat kann bei heftiger Gärung die Temperatur im Gäremeire locker um weitere 3-4°C steigen, was bei manchen Hefestämme zu einem unangenehmen Geschmack in Richtung Hustensyrup/Plastik führen kann.
Puh das ist nicht einfach das zu bestimmen... ich frage mal bei den Stadtwerken nach wegen des Chlors. Was wären denn Werte wo man sagen könnte das könnte in die Richtung gehen?Sura hat geschrieben: ↑Dienstag 30. Oktober 2018, 13:06 http://www.howtobrew.com/book/section-4 ... ff-flavors
Hier erstmal etwas, damit du das vielleicht besser eingrenzen kannst.
Wie schaut es mit dem Wasser aus? Es wird in einigen Gegenden wohl auch mal gechlort. Das würde ich erstmal beim Wasserversorger anfragen. Für den Fall gibt es Campden Tabletten (Sodium Metabisulphite).
kannst du mir sagen wie und wann man diese Tabletten einsetzt und was sie bewirken?
Danke schon mal.
Wegen der Tabletten meine ich, das eine Tablette auf die Wassermenge für einen 20l Sud ausreicht. Keith (User Neubierig) hat damit Erfahrungen, soweit ich weiss...
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Ich verstehe was du meinst. Wie gesagt habe ich natürlich nicht im Heizungskeller vergorenSura hat geschrieben: ↑Freitag 2. November 2018, 07:48 Wenn eine Hefe bei 32°C nicht stirbt, heisst das aber nicht, das es noch stiltypisch oder lecker ist was sie produziert..... Hefe hat ein relativ kleines Wohlfühlfenster, was das Verhältnis Bevölkerungsdichte/Nahrungsangebot, Umweltgifte, Temperatur usw. betrifft. Stimmt da was nicht hat die Hefe Stress. Wer Stress hat schwitzt, und das riecht selten lecker.
Wegen der Tabletten meine ich, das eine Tablette auf die Wassermenge für einen 20l Sud ausreicht. Keith (User Neubierig) hat damit Erfahrungen, soweit ich weiss...
War immer bei ca. 20°. Es ging ja auch diverse Male problemlos. Der Geschmack ist so prägnant, ich denke wenn ein erfahrener Brauer das schmeckt, weiß er Bescheid. Evtl schaffe ich es Dienstag zum Stammtisch in DUS. Vielleicht traut sich da ja jemand :-)
VG
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hatte deinen Beitrag überlesen, sorry100prozent hat geschrieben: ↑Donnerstag 1. November 2018, 21:08 Hi Matthias,
Ich hatte das gleiche Problem, siehe hier https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread
Nach dem diskutierten Sud kamen zwei die nicht betroffen waren und dann ein Wit mit dem gleichen Problem. Die beiden Sude hatten gemeinsam, das die Hefe nicht sofort zugeführt wurde oder schon etwas schlapp war. Bis dahin habe ich ebenso wie du ausschließlich mit Oxi gereinigt und desinfiziert.
Folgendes habe ich geändert und seit dem keine Probleme mehr gehabt.
Das Gärfass wird nach dem Abfüllen gereinigt und bis oben mit heißem Wasser und Spülmaschinenmittel gefüllt und über Nacht stehen gelassen. In das Fass kommt der Hahn, Spund, Abfüllröhrchen usw. Am nächsten Tag wird alles gründlich mit Wasser gespült.
Vor dem nächsten Benutzen desinfiziere ich alles mit Starsan, auch die Flaschen vor dem Befüllen. Ich vermute, es handelt sich um eine Verunreinigung des Gärfass oder mit dem Gärfass in Verbindung stehender Teile wie dem Hahn welche durch das Oxi nicht beseitigt wurden.
Gruß
Marcel
Was meinst du, dass die Hefe nicht sofort zugeführt wurde? Ich rehydriere die nach Anleitung in abgekochtem Wasser und gebe sie dann zu.
Die Reinigung mache ich im Prinzip wie du... alles über Nacht in heißes Wasser mit Spülmaschinenmittel, danach sogar nochmal mit Starsan eingesprüht. Vor der nächsten Nutzung nochmal mit Starsan. Wie genau reinigst du die Flaschen mit Starsan?
Was micheinfach irritiert ist, dass es drei mal gut geht und dann wieder zuschlägt. Wenns drei mal hintereinander wäre, würde ich ja sagen ok,da steht das Zeug noch in der Ausrüstung.... aber so?? Bin etwas ratlos.
VG
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Die empfohlene Einwirkzeit von Starsan beträgt (soweit ich mich erinnere) 5 Minuten. Nur Einsprühen kommt da schon sehr kurz vor. Bei Gärfässer mach ichs so, dass ich Starsan-Lösung ins Fass fülle und es immer mal wieder kräftig schüttle damits innen schäumt und das Zeug überall dran kommt. Kontaktzeit dürfte um ein Vielfaches sein, das Zeug schäumt schliesslich wie verrückt.
Gruss
Uli
Uli
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Die zwei misslungenen Sude standen eine Zeit ohne Hefe. Beim Ersten war der Starter noch nicht fertig, die Hefe wurde daher am nächsten Tag zugegeben. Beim Zweiten war die Hefe schlapp und ist erst nach zwei Tagen angekommen. Mögliche Infektionen hatten also mehr Zeit als üblich.
Das Starsan fülle ich ebenfalls ca 30 Minuten vor dem Abfüllen ins Gärfass wieder mit allen Utensilien.
Es war auch an beiden Tagen sehr heiß und es waren einige von diesen Obst- Essigfliegen unterwegs. Vielleicht lag es nicht an der Art der Reinigung aber die jetzige Vorgehensweise erscheint mir besser. Zudem achte ich zukünftig auf möglichst vitale Hefe. Besonders bei Flüssighefe habe ich mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht.
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hi,
der Matthias hat mich darum gebeten, ob ich meine Einsatz für Metabisulphate erklären könnte.
Die Campden Tablets, die ich vor mehrere Jahren im UK benutzte, waren auf Natrium Pyrosulfite (Sodium Metabisulphate) basiert. Das kann man als Pulver kaufen, ich benutze aber jetzt Kalium Pyrosulfite (Potassium Metabisulphite). Ich mache eine 10%iger Lösung (50g in 500 ml Wasser), wovon 1 TL (5ml) einer Tablette entspricht.
Ich benutzt die Lösung bei Obstweinherstellung - erst mal um den Most zu disinfizieren (wirkt gegen Bakteria aber nicht Hefe), und dann später um gegen Oxidisierung zu schützen.
Ich benutze die Lösung auch ab und zu mal beim Brauen. Ich habe ein paar Sude gebraut, die den typische medizinische Geschmack hatte (ich habe immer eher "TCP" gesagt, was anscheinend nur im UK bekannt ist, ist aber genau den Geruch). Ich weiß es nicht, ob das ist was mit "Plastic" gemeint ist. Die Stadtwerke können anscheinend zu jeder Zeit das Wasser mit Chlor behandeln, und du erfährst es erst dann, wenn du damit gebraut hast.
Ob es durch bloßes kochen ausgetrieben wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber schon, daß auch vor ich mit Brauen angefangen hatte, war mir dieses Effekt schon bekannt, obwohl die Ursache mir unbekannt war. Ich wurde nämlich ab und zu mal den Geschmack in meiner Tee haben, wusste aber nicht, dass es am Wasser lag. Vielleicht längeres Kochen? Weiß ich nicht.
Die einfachste Methode, um das Problem zu vermeiden, ist einfach am Tag vorher deine Behälter mit Wasser abzufüllen, und dann übernacht stehen lassen. Der Chlor wird sich entgasen.
Die nächste Methode, was anscheinend eine sofortige Effekt hat, ist Pyrosulfite. Laut John Palmer:
http://www.howtobrew.com/book/section-1 ... -treatment
reicht eine Tablette (5ml Lösung) für 20 Gallonen Wasser (76l) aus. Ich benutze also ein paar Tropfen Lösung pro Topf/Behälter/was auch immer. So genau dosiere ich es nicht, aber Tropfenweise scheint i.O. zu sein.
Seitdem ich die zwei Maßnahmen benutze habe, habe ich kein Medizinbier mehr gehabt. Es ist natürlich auch möglich, dass das Wasser seitdem nicht wieder gechlort wurde.
Cheers,
Keith :-)
der Matthias hat mich darum gebeten, ob ich meine Einsatz für Metabisulphate erklären könnte.
Die Campden Tablets, die ich vor mehrere Jahren im UK benutzte, waren auf Natrium Pyrosulfite (Sodium Metabisulphate) basiert. Das kann man als Pulver kaufen, ich benutze aber jetzt Kalium Pyrosulfite (Potassium Metabisulphite). Ich mache eine 10%iger Lösung (50g in 500 ml Wasser), wovon 1 TL (5ml) einer Tablette entspricht.
Ich benutzt die Lösung bei Obstweinherstellung - erst mal um den Most zu disinfizieren (wirkt gegen Bakteria aber nicht Hefe), und dann später um gegen Oxidisierung zu schützen.
Ich benutze die Lösung auch ab und zu mal beim Brauen. Ich habe ein paar Sude gebraut, die den typische medizinische Geschmack hatte (ich habe immer eher "TCP" gesagt, was anscheinend nur im UK bekannt ist, ist aber genau den Geruch). Ich weiß es nicht, ob das ist was mit "Plastic" gemeint ist. Die Stadtwerke können anscheinend zu jeder Zeit das Wasser mit Chlor behandeln, und du erfährst es erst dann, wenn du damit gebraut hast.
Ob es durch bloßes kochen ausgetrieben wird, weiß ich nicht. Ich weiß aber schon, daß auch vor ich mit Brauen angefangen hatte, war mir dieses Effekt schon bekannt, obwohl die Ursache mir unbekannt war. Ich wurde nämlich ab und zu mal den Geschmack in meiner Tee haben, wusste aber nicht, dass es am Wasser lag. Vielleicht längeres Kochen? Weiß ich nicht.
Die einfachste Methode, um das Problem zu vermeiden, ist einfach am Tag vorher deine Behälter mit Wasser abzufüllen, und dann übernacht stehen lassen. Der Chlor wird sich entgasen.
Die nächste Methode, was anscheinend eine sofortige Effekt hat, ist Pyrosulfite. Laut John Palmer:
http://www.howtobrew.com/book/section-1 ... -treatment
reicht eine Tablette (5ml Lösung) für 20 Gallonen Wasser (76l) aus. Ich benutze also ein paar Tropfen Lösung pro Topf/Behälter/was auch immer. So genau dosiere ich es nicht, aber Tropfenweise scheint i.O. zu sein.
Seitdem ich die zwei Maßnahmen benutze habe, habe ich kein Medizinbier mehr gehabt. Es ist natürlich auch möglich, dass das Wasser seitdem nicht wieder gechlort wurde.
Cheers,
Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hallo Keith,
danke für die ausführliche Antwort!
Wann genau gibst du die Lösung zu? Nach dem Kochen?
Ich habe gestern zufällig Jens Sarton getroffen, der ein oder andere kennt ihn vielleicht. Ich werde ihm mal eine Flasche zukommen lassen. Nach meiner Beschreibung tippt er eher auf eine Infektion, besonders nach meinem Hinweis, dass diese Flaschen einen sehr hohen Druck haben. Die schießen förmlich auf. Er meinte, dass man auch sich auch leicht eine Infektion nach dem Kochen beim runterkühlen und Umfüllen ins Fass holen kann... quasi aus der Luft. Ich mache das ganz normal bei mir in der Küche. Der Topf steht da beim Kühlen natürlich ne Weile offen. Trefft ihr da besondere Vorkehrungen?
VG,
Matthias
danke für die ausführliche Antwort!
Wann genau gibst du die Lösung zu? Nach dem Kochen?
Ich habe gestern zufällig Jens Sarton getroffen, der ein oder andere kennt ihn vielleicht. Ich werde ihm mal eine Flasche zukommen lassen. Nach meiner Beschreibung tippt er eher auf eine Infektion, besonders nach meinem Hinweis, dass diese Flaschen einen sehr hohen Druck haben. Die schießen förmlich auf. Er meinte, dass man auch sich auch leicht eine Infektion nach dem Kochen beim runterkühlen und Umfüllen ins Fass holen kann... quasi aus der Luft. Ich mache das ganz normal bei mir in der Küche. Der Topf steht da beim Kühlen natürlich ne Weile offen. Trefft ihr da besondere Vorkehrungen?
VG,
Matthias
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hallo Matthias,
Gürtel und Hosenträger? Vielleicht, hat aber immer geklappt.
Cheers,
Keith :-)
Nein, dann ist es zu spät - der Chlor musst schon vor dem Kochen ausgetrieben werden (oder abgasen gelassen). Ich gebe also die Lösung gleich vor dem Kochen zu. Eigentlich mache ich das mit dem "Übernachtabgasenlassen", aber wenn ich extra Wasser auf die Schnelle brauche, dann nehme ich das Pyrosulfite.
Wieso natürlich? Es musst gedeckt sein. Als ich noch bei Übernachtkühlen war, hatte ich es so gemacht: Die Würze nach dem Whirlpool ins Gärfass (plastic Eimer) laufen gelassen. Deckel auf und zu geklipst (ist das ein Wort?). Das Spundloch darf nicht zu gemacht werden, da sonst schrumpft sich der Eimer beim Herunterkühlen. Stattdessen, ein Stück Küchentuch, mehrmals gefaltet, in Starsan getränkt und über's Loch gelegt. So dass der Tuch nicht über Nacht austrocknet, gut mit einem Stück Alufolie gedeckt. "Gut" heißt hier "so dass nichts vom Tuch gesehen werden kann" - also quasi versiegelt.
Gürtel und Hosenträger? Vielleicht, hat aber immer geklappt.
Cheers,
Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Hey,Neubierig hat geschrieben: ↑Dienstag 6. November 2018, 09:18
Wieso natürlich? Es musst gedeckt sein. Als ich noch bei Übernachtkühlen war, hatte ich es so gemacht: Die Würze nach dem Whirlpool ins Gärfass (plastic Eimer) laufen gelassen. Deckel auf und zu geklipst (ist das ein Wort?). Das Spundloch darf nicht zu gemacht werden, da sonst schrumpft sich der Eimer beim Herunterkühlen. Stattdessen, ein Stück Küchentuch, mehrmals gefaltet, in Starsan getränkt und über's Loch gelegt. So dass der Tuch nicht über Nacht austrocknet, gut mit einem Stück Alufolie gedeckt. "Gut" heißt hier "so dass nichts vom Tuch gesehen werden kann" - also quasi versiegelt.
Gürtel und Hosenträger? Vielleicht, hat aber immer geklappt.
Cheers,
Keith :-)
beim Übernachtkühlen hatte ich das natürlich auch abgedeckt. Ich meine wenn ich jetzt mit der Kühlspirale mache.
Grüße,
Matthias
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Ah, OK - habe das nicht gelesen. Ich versuche den Topf auch beim Kühlen mit Spirale abzudecken. Ich braue/koche mit einem Einkocher. Ich habe über Zeit einige davon gehabt, und habe noch einige Deckel noch herumliegend. In einem davon habe ich Schlitze für die Arme der Spirale geschnitten. Schön ist es nicht, übertrieben eventuell, es minimiert aber die meine Sorge ;-)
Cheers,
Keith :-)
Cheers,
Keith :-)
Beer - the only reason I get up in the afternoon
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Gute Idee, bin aktuell noch mit dem Einkocher unterwegs, werde aber bald auf Hendi umsteigen und mir dann auch ne entsprechende Abdeckung zurechtbasteln. sehe da aktuell auch die Hauptgefahr für die Kontamination, da ich sonst wirklich alles penibel desinfiziere...
Danke und Grüße
Danke und Grüße
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Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Moin,
vor einigen Jahren, grad im Anfang vom Brauen und im alten Forum leider nur "querlesend" und nicht richtig nachgedacht hatte ich auch so ein Fehlaroma in meinem zweiten Weißbier. Ich hatte irgendwas von "Belüften mit Aquariumpumpen" gelesen aber nicht richtig und dachte so kriege ich die Hefe mal so richtig in Fahrt. Also im Baumarkt Pumpe und Sprudelstein besorgt, bisschen desinfiziert und angestellt. Oh man wie blöd, OG, Weißbier mit 15 IBU, nur 1 Pack Munich classic auf 40 Liter und dann die Pumpe in der Garage ohne Filter und alle Vorsichtsmassnahmen mal 2-3 Stunden angestellt. Trübe wars ja eh. Hat auch super gegoren. Und in den Flaschen auch weiter. Der Geschmack war unbeschreiblich eine Mischung aus Hustensaft, Gummi und so was wie Maggi/ Liebstöckel.
Die Überkarbonisierung nahm dann auch immer weiter zu.
Bis mir ein erfahrener Kollege den Vogel gezeigt hat was ich als Jungspund eigentlich für einen Mist gemacht habe.
Ich denke daher sofern das übertragbar ist eher an eine Infektion.
Habe damals unter Anleitung das Gärfass mit NaOH und H2O2 (Achtung Vorsicht kein Spielzeug! Ich möchte das so eigentlich nicht empfehlen, ich beschreibe nur was ich gemacht habe. Ich habe die Substanzen unter Aufsicht des Gewerbeaufsichtamtes im Labor meiner Praxis) desinfiziert. Die Flaschen zurückgegeben (leer natürlich). Das Fass hab ich nach 6 Jahren noch und hatte das Problem nicht mehr. Die Pumpe hat den Weg in die ewige Ablage gefunden... Learning by doing hab ich danach mal sein lassen und alle neuen Schritte dann immer gründlich recherchiert.
Thomas
vor einigen Jahren, grad im Anfang vom Brauen und im alten Forum leider nur "querlesend" und nicht richtig nachgedacht hatte ich auch so ein Fehlaroma in meinem zweiten Weißbier. Ich hatte irgendwas von "Belüften mit Aquariumpumpen" gelesen aber nicht richtig und dachte so kriege ich die Hefe mal so richtig in Fahrt. Also im Baumarkt Pumpe und Sprudelstein besorgt, bisschen desinfiziert und angestellt. Oh man wie blöd, OG, Weißbier mit 15 IBU, nur 1 Pack Munich classic auf 40 Liter und dann die Pumpe in der Garage ohne Filter und alle Vorsichtsmassnahmen mal 2-3 Stunden angestellt. Trübe wars ja eh. Hat auch super gegoren. Und in den Flaschen auch weiter. Der Geschmack war unbeschreiblich eine Mischung aus Hustensaft, Gummi und so was wie Maggi/ Liebstöckel.
Die Überkarbonisierung nahm dann auch immer weiter zu.
Bis mir ein erfahrener Kollege den Vogel gezeigt hat was ich als Jungspund eigentlich für einen Mist gemacht habe.
Ich denke daher sofern das übertragbar ist eher an eine Infektion.
Habe damals unter Anleitung das Gärfass mit NaOH und H2O2 (Achtung Vorsicht kein Spielzeug! Ich möchte das so eigentlich nicht empfehlen, ich beschreibe nur was ich gemacht habe. Ich habe die Substanzen unter Aufsicht des Gewerbeaufsichtamtes im Labor meiner Praxis) desinfiziert. Die Flaschen zurückgegeben (leer natürlich). Das Fass hab ich nach 6 Jahren noch und hatte das Problem nicht mehr. Die Pumpe hat den Weg in die ewige Ablage gefunden... Learning by doing hab ich danach mal sein lassen und alle neuen Schritte dann immer gründlich recherchiert.
Thomas
Re: Jungbier schmeckt nach Plastik
Moin,
das ist mir jetzt auch passiert. OG Hefeweizen in zwei 9l Kegs und in den Flaschen... alles schmeckt stark nach Gummi/Plastik. Dabei hatte ich das Bier schonmal gebraut und alles war OK. Da es in den Flaschen auch nach Gummi schmeckt, kann ich Keg-Reinigung ausschließen. Habe alles mit Oxi und danach mit Starsan gereinigt. Das Einzige war anstatt Übernachkühlung mit einer Kühlschlaufe aus Edelstahl, beim Kochen reingehangen und vorher mit Isopropanol gereinigt. Natürlich kann es auch der Gäreimer gewesen sein, aber auch den mit Oxi und danach mit Isopropanol gereinigt. Das Bier sah super aus, Krone hielt lang und war feinporig... Muss wohl noch gründlicher reinigen, wenn ihr hier auf Verunreinigung tippt.
das ist mir jetzt auch passiert. OG Hefeweizen in zwei 9l Kegs und in den Flaschen... alles schmeckt stark nach Gummi/Plastik. Dabei hatte ich das Bier schonmal gebraut und alles war OK. Da es in den Flaschen auch nach Gummi schmeckt, kann ich Keg-Reinigung ausschließen. Habe alles mit Oxi und danach mit Starsan gereinigt. Das Einzige war anstatt Übernachkühlung mit einer Kühlschlaufe aus Edelstahl, beim Kochen reingehangen und vorher mit Isopropanol gereinigt. Natürlich kann es auch der Gäreimer gewesen sein, aber auch den mit Oxi und danach mit Isopropanol gereinigt. Das Bier sah super aus, Krone hielt lang und war feinporig... Muss wohl noch gründlicher reinigen, wenn ihr hier auf Verunreinigung tippt.
Viele Grüße
Krivo
"Jeder sieht wenn ich besoffen bin, aber keiner sieht wenn ich Durst habe!"
Krivo
"Jeder sieht wenn ich besoffen bin, aber keiner sieht wenn ich Durst habe!"