Morning Glory- Batata Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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flying
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Morning Glory- Batata Ale

#1

Beitrag von flying »

Hi Leute,

wie in diesen Rätselfred..

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread

..schon angedeutet, plane ich ein Süßkartoffelbier. Morning Glorys sind die Blüten der Süßkartoffel. Ich hab mal grob ein Rezept umrissen.
Morning Glory


Süßkartoffelbier:



20 L Hauptguss:

In 10 L Wasser 2 kg geschälte und gewürfelte Süßkartoffel weichkochen. Dann weitere 10 L kaltes Wasser zugeben. Einmaischen bei 50°.


Ca. 15 L Nachguss.


Schüttung:

3 kg Pima

2 kg Müma

0,2 kg Ireks Aromamalz

0,2 kg Ireks Palisander

0,2 kg Ireks Chocomalz


Rasten:

45° - 10 Minuten

55°- 10 Minuten

63° - 30 Minuten

72°- 30 Minuten

Abmaischen bei 75°.


Hopfenkochen:

Lemondrop 4,9% Alpha

14 g VWH

13 g 70 Minuten kochen

18 g 20 Minuten kochen

55 g 5 Minuten kochen


Grobe Werte:

14- 15° Plato

36 EBC

36 IBU


Hefe englisch.
Weitere mögliche Zutaten wären Gewürze in der Art wie sie auch für ein Pumkin Ale eingesetzt werden können. Süßkartoffelkuchen wird oft ähnlich wie Kürbiskuchen zubereitet. Aber vielleicht hat noch jemand einen ultimativen Tipp, auch zur Rezeptgestaltung des Morgenlatte- Bieres? Ich bin mir unschlüssig überhaupt Gewürze einzusetzen. Koriander, Ingwer und Lemondrop dürften allerdings super zusammenpassen..?

m.f.g
René
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Tozzi
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#2

Beitrag von Tozzi »

flying hat geschrieben: Dienstag 24. April 2018, 17:23 Koriander, Ingwer und Lemondrop dürften allerdings super zusammenpassen..?
Das denke ich auch. Bin ja mal gespannt! :Greets
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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LupusLupulus
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#3

Beitrag von LupusLupulus »

Sehr interessant.
Ich muss/will in Kürze auch ein Süßkartoffelbier brauen. Bin mir noch ziemlich unsicher, in welche Richtung es gehen soll. Ursprünglich dachte ich an ein Stout, aber dann doch auch an was helleres mit leicht angerösteten Süßkartoffeln und Gewürzen.

Randy Mosher schreibt, dass man Süßkartoffeln wie Kürbis benutzen kann - das geht ja in die gleiche Richtung wie dein Hinweis mit den Kuchen. Bei Kürbis schreibt er, dass er ihn eher nur mitkochen würde statt zu maischen. Das würde mehr Geschmack mitbringen und Stärke hätte der Kürbis eh wenig. Dann wäre halt die Frage wie der Stärke- und Zuckeranteil in Süßkartoffeln ist. Vermutlich mehr Stärke als in Kürbis. Hast du da eine Ahnung?

Warum planst du die Rast bei 45°C?

Ich muss mich jetzt endlich mal hinsetzen und genauer planen...

Gruß,
Flo
Bronkhorst
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#4

Beitrag von Bronkhorst »

Wenn man Gewürze einsetzt sollten sie, so habe ich es gelernt, nicht direkt zu identifizieren sein. Also zurückhaltend eingesetzt werden.
Bei dem geplanten Hopfenschema und der kräftigen Schüttung in Kombination mit einer vermutlich esterfreudigen Hefe frage ich mich, wo die Gewürze ihren Platz finden sollen?

Jens
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#5

Beitrag von flying »

Süßkartoffeln haben ca. 20% Kohlenhydrate. Auf die Ausbeute gerechnet sollten, grob gerechnet, 3 kg Süßkartoffeln 1 kg Malz ersetzen können.
Die Rasten plane ich um mögliche Schleimstoffe und Eiweißstoffe abzubauen. Sollte die englische Hefe POF+- mässig die Ferulasäure zu 4- Vynylguaiacol umbauen...um so besser!

Gewürze darf man schon schmecken finde ich. Wozu setzt man sie sonst ein? Sie sollen nur nicht penetrant hervorschmecken..
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#6

Beitrag von flying »

Hi Leute,

das Bier ist gebraut. So wie es im Rezept steht nur das Chocomalz habe ich auf 100 g reduziert. Es sind 14 Brix geworden. An Gewürzen habe ich noch folgendes eingesetzt:

86 g Ingwer, frisch, klein gewürfelt
10 g Koriander, indisch, gemörsert
1 Zimtstange, grob zerbröselt
1 Vanillestange, Mark ausgekratzt und die ganze Schote grob zerhackt.
1/2 Tonkabohne, grob gehackt

Tonkabohnen sind wirklich mörderintensiv!

Als Hefe sind 2 Tütchen Mangrove Jacks- British Ale M 07 zum Einsatz gekommen.

Die frische Würze schmeckte jedenfalls intensiv nach dem Gemüse. Bin gespannt was dabei rauskommt? No risk no fun..Läutern ging einigermaßen mit einmal aufrühren und mehrmals aufhacken.

m.f.g
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M0ps
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#7

Beitrag von M0ps »

Ich bin wirklich gespannt aufs fertige Ergebnis!
Obwohl ich anmerken muss, dass ich unter Morning Glory bisher Wasserspinat kannte - hieß zumindest in Thailand so.
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#8

Beitrag von flying »

Na klar, der Wasserspinat (Ipomoea aquatica) ist ebenfalls eine Prunkwinde, genau wie die Süßkartoffel (Ipomoea batata). Gemeinsam haben die alle, dass die Blüten nur kurz in den Morgenstunden blühen und oft schon im Verlaufe des Vormittags verwelken.
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#9

Beitrag von M0ps »

Man lernt nie aus :Drink
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#10

Beitrag von flying »

Das Süßkartoffel- Ale wurde abgefüllt. Die Jungbierverkostung war äußerst positiv. Ein tolles Aroma. Kein bisschen nach Gemüse obwohl 2 kg gewürfelte Süßkartoffeln ein ganz schöner Berg waren.
Die Gewürze, besonders der Ingwer kommen hauchzart durch. Im Hintergrund durch eine feine, vegetable Note unterstützt. Erstaunlicherweise hat sich die Dominanz der halben Tonkabohne verflüchtigt und es verbleibt, zusammen mit dem Zimt und der Vanille, eine wunderbar elegante Andeutung. Es gibt im Jungbier eine ordentliche Hopfennote aber schon jetzt nicht mehr kratzig. Der Lemondrop ist absolut kein Citrus- Burner. Der könnte glatt als Mischung zwischen deutschen Edelhopfen und Cascade durchgehen.
Die Farbe gefällt mir (noch) nicht. Trübes Braun ist nicht mein Favorit. Ob sich die Trübe noch gibt weiß ich nicht. Ich hoffe es mal. Ist aber rein optisch. Geschmacklich macht es keinen Einfluss.

Ein Etikett wurde auch schon mal gewurschtelt..


Morning Glory.jpg

m.f.g
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Tozzi
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#11

Beitrag von Tozzi »

Sehr geil! Freu mich auf Zwönitz, ich hoffe ich darf das dann probieren. :thumbup
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#12

Beitrag von flying »

Wenn es sich so gut entwickelt wie ich hoffe...auf jeden Fall! :Drink

Hihi..Ich kann mich übrigens in 10 Jahren Forum an kein Süßkartoffelbier- Rezept erinnern? Bei den Millonen an Interessebekundungen und den Milliarden an Followern dieses Threads wundert mich das gar nicht? Muss wohl daran liegen das Gemüsebier so "cool" ist..? :P :Wink
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Boludo
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#13

Beitrag von Boludo »

Ich hab letztes Jahr bei Big aLICe Brewing in Queens eine Flasche Süßkartoffelbier gekauft. Das war aber ein ziemlich abgefahrenes Farmhouse Ale und richtig genial.
Die Idee ist jedenfall klasse!

Stefan
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#14

Beitrag von flying »

Danke Stefan. Der Spruch sollte nur ein bisschen witzig sein. Hatte halt gehofft, dass sich noch ein paar melden die so etwas auch schon mal gebraut oder verkostet haben. Zum Erfahrungsaustausch.
"Gemüsebier" klingt ja wirklich nicht besonders sexy. Liegt vielleicht auch an einem deutschen "Nachkriegstrauma"? In den mageren Jahren wurden ja alle möglichen Stärke/Zuckerquellen zu etwas Bierähnlichen mit zweifelhafter Qualität verbraut... :Wink

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LupusLupulus
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#15

Beitrag von LupusLupulus »

Boludo hat geschrieben: Freitag 18. Mai 2018, 10:42 Ich hab letztes Jahr bei Big aLICe Brewing in Queens eine Flasche Süßkartoffelbier gekauft. Das war aber ein ziemlich abgefahrenes Farmhouse Ale und richtig genial.
Die Idee ist jedenfall klasse!

Stefan
Ha! Ich habe meins noch nicht gebraut, aber meine letzte Idee war ein Saison. Das bestärkt mich jetzt. Danke!

@Rene: Ich bleibe dran (habe Süßkartoffeln beim Zutatenwichteln gezogen :Smile ) und werde berichten.
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christianf
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#16

Beitrag von christianf »

Süßkartoffelbier. Hmmm. Muss ich mal drüber nachdenken. Vielleicht gar nicht so uninteressant. Habe gerade einen geilen Süßkartoffel-Linsen-Curry gekocht. Den Geschmack irgendwie ins Bier kriegen .... klingt interessant ...
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#17

Beitrag von flying »

Hi Leute,

nach ca. 10 Tagen in der Flasche die erste Verkostung. Ja, es ist noch zu grün. Die Hopfenbittere und das Röstmalz sind momentan noch zu dominant und unharmonisch. Die Gewürze sind etwas in den Hintergrund getreten. Im gewürzhaften Duft lässt sich aber erahnen wo die Reise hingeht. Von der Süßkartoffel schmeckt man momentan, wenn man es nicht weiß, quasi nix. Da ist aber während der Reifung noch tüchtig was im Fluss..
Ich bin tierisch gespannt dieses Bier beim MDHT anderen Hobbybrauern vorzustellen und auf die Meinungen.

K1600_IMG_20180526_165305.JPG

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Re: Morning Glory- Batata Ale

#18

Beitrag von Schlafwagenschaffner »

Hi Rene!
Von Hollunder schrubst du aber nichts!
Die Blüte ist nur Deko?
Freu mich auch schon auf das Bier.
Jens
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
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LupusLupulus
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#19

Beitrag von LupusLupulus »

flying hat geschrieben: Freitag 18. Mai 2018, 17:34 Hatte halt gehofft, dass sich noch ein paar melden die so etwas auch schon mal gebraut oder verkostet haben. Zum Erfahrungsaustausch.
Na denn:
Ich habe heute ein Süßkartoffelbier gebraut. Allerdings mit deutlich mehr Süßkartoffelanteil - 3kg geröstete Süßkartoffelschnitze und 3,4kg Malz. Das war wohl zu viel. Läutern ging gar nicht - die ersten 1,5 Liter waren in ca. 20 Minuten durch. Das war alles ein Brei, nicht mal ein vernünftiges Treberbett hat sich gebildet. Es hat dann damit geendet, dass ich die Pampe in einen Maischesack umgefüllt und den ausgepresst habe.
Beim Seihen das gleiche Spiel. Den Hopfen hatte ich in Hopfenfiltern eingesperrt. Wegen Eiweiß und Gewürzen ging's trotzdem durch den Monofilamentfilter. Der war sofort voll, aber wenn man etwas gedrückt hat, ging alles durch und fast nichts blieb im Filter zurück.
Jetzt ist eine völlig trübe Brühe mit 13°P im Gärbehälter.
Und das geplante Saison wurde es auch nicht, weil ich Depp den Erlenmayer beim Rehydrieren der Hefe nicht zugemacht habe. Wenn ich nicht gerade live die Schmeißfliege beim Selbstmord beobachtet hätte, hätte ich sie wahrscheinlich gar nicht gesehen (ist untergegangen) und mit gepitcht. Aber so ist das ganze dann doch im Ausguss gelandet und ich habe eine noch vorhandene M44 verwendet.

Sollte das Bier doch was werden, schreib ich noch was zum Rezept. Jetzt muss ich mich erst mal abregen...
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flying
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#20

Beitrag von flying »

Oh je, da hat es Dich aber erwischt... :Mad2

Die Menge an Süßkartoffeln war aber auch grenzwertig. Ich hatte 2 kg gegenüber 5,5 kg Malz. Das Läutern ging wie schon erwähnt mit mehrfachen Aufhacken und einmal komplett aufrühren. Entsprechend dünn eingemaischt hatte ich auch. Trübe ist das Bier jedenfalls und die Viskosität ist auch deutlich erhöht. Das Abschlauchen über Schwanenhalssiphon mit Edelstahl- Topfkratzer dauerte ziemlich lange.
Die Süßkartoffeln habe ich auch "stückig" vorgekocht. Die ausgelaugten Stücke waren dann im Treber auch noch vorhanden. Falls ich das Bier noch einmal braue, werde ich auf jeden Fall die Gummirast noch etwas verlängern und das Röstmalz von 100 g auf 50 oder20 g reduzieren damit die schöne orange Farbe mehr rauskommt.

Habe noch dies hier gefunden. Ist vielleicht auch geeignet..?

https://www.bulkpowders.de/susskartoffel-pulver.html

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Re: Morning Glory- Batata Ale

#21

Beitrag von LupusLupulus »

Ja, die Menge war grenzwertig. Beim Malz war auch noch 1kg Weizen dabei :Ahh
Meine Stücke waren auch recht groß. Aber entweder ich hatte sie zu lange geröstet, dass sie zu weich waren oder ich habe zu viel gerührt (eigentlich nur beim Heizen) oder beides. Auf jeden Fall haben sich die meisten Stücke in kleinste Fetzen zerlegt.

Das mit dem Pulver könnte vielleicht hinhauen. Wenn das bei Wasserkontakt nicht wieder zu sehr aufquillt. Was bei der Bewerbung als "Proteinshake" vielleicht sein könnte.

Mein Bier werde ich glaube ich NEIPA (Never Ever I'll Produce this Again) nennen, egal wie es schmecken wird.
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Re: Morning Glory- Batata Ale

#22

Beitrag von LupusLupulus »

Hallo!

Hier noch eine Zusammenfassung, wie sich das Bier entwickelt hat.

Süßkartoffelbier.jpg

Angesichts des Breis, der da in den Gärballon gewandert war, wurde das Bier verdammt klar. Allerdings hatte ich auch nach der Hauptgärung erst mal umgeschlaucht und gute 3 Liter ziemlichen Schmodder zurücklassen müssen. Die M44 hatte sich gut abgesetzt und einiges mitgenommen. Klärung mit Gelatine und Cold Crash vor dem Abfüllen ins Keg haben dann auch noch geholfen.

Schmodder.jpg

Geschmacklich war das am 31. Mai gebraute Bier Anfang Juli trinkbar, die Süßkartoffeln waren schmeckbar, aber wegen Blödheit meinerseits* dominierte eindeutig der Ingwer.

Schon im August war es dann aber pur nicht mehr wirklich gut. Ingwer und Zimt wurden zu dominant. Verdünnt als Radler oder sogar Radler sauer war es aber durchaus noch trinkbar. Nach langem Überlegen, was ich damit tun sollte, habe ich am Ende in ein Keg umgedrückt, in das ich einen Haufen Cascade geworfen hatte.
Ergebnis: Zumindest muss ich es jetzt nicht wegschütten. Es ist es ein mehr oder weniger erfrischendes Spätsommerbier. Keine Glanzleistung, aber wenigstens nicht ungenießbar.

Gruß,
Flo

*Eigentlich ein Fall für den Braufehler-Thread: Ich wollte noch ein paar Gewürze mitkochen. Zimt, Ingwer und rosa Pfeffer. Zimt war klar, eine Stange. Für die anderen beiden Gewürze hatte ich während des Maischens bei Randy Mosher nachgeschaut, was der so an Mengen empfiehlt. Beim Pfeffer weiß ich gerade nicht mehr genau, was im Buch stand, da war eh nicht genug im Haus, also kam das rein, was da war. Beim Ingwer schreibt Mosher 5-45g. Alles klar, ich orientiere mich am unteren Limit. Irgendwann dachte ich mir "Moment, Mosher schreibt zwar was von Gramm und irgendwo im Buch dass er das metrische System eigentlich lieber mag, aber schau lieber nochmal nach, ob die Gramm-Angaben nicht doch pro Gallone statt pro Liter gemeint sind." In dem folgenden Chaos hatte ich das dann aber doch wieder vergessen und tapfer 100g Ingwer in meine 20 Liter geworfen.
Als der Sud am Gären war, fiel mir die Geschichte wieder ein und ich schlug das Buch nochmal auf. Es ist tatsächlich so, dass er die Angabe nicht pro Gallone gemacht hat. Allerdings auch nicht pro Liter, sondern pro Batch, also 5gal/19l. Zum Glück hatte ich mich für das untere Ende der Skala entschieden...
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