ich bin noch blutiger Anfänger, habe mich aber denke ich schon ganz gut eingelesen und habe einen mathematischen und wissenschaftlichen Background, so dass ich sehr anfällig bin für theoretische Überlegungen, die meinen praktischen Erfahrungsschatz weit übersteigen

Ich hoffe das Ganze ist nicht zu einfach oder zu blöd gedacht... ich bitte also um Nachsicht und freue mich über Korrekturen, Ergänzungen etc.
Grundthese ist: Ich bleibe in der Einkocherklasse mit Bottichmaische im Einkocher, d. h. ich bin primär limitiert durch die Größe des Einkochers. Gäreimer kosten ja nichts und da könnte ich mir entsprechend viele hinstellen. Mir ist klar, dass die Optimierung nur in gewissen Grenzen sinnvoll ist und man ab einem gewissen Punkt sicherlich diese Festlegung auf den Einkocher hinterfragen muss.
Das Ziel der ganzen Überlegung ist möglichst viel Anstell-Würze zu erzeugen. Es geht also in Richtung High Gravity... dazu gibt es ja u. a. eine Diplomarbeit, aus der hervorgeht, dass man beim Anstellen ca. bis 20% ohne Qualitätsverluste verdünnen kann (ich hoffe das habe ich richtig herausgelesen). Das ist ja schonmal nicht wenig. Wahrscheinlich kann man auf dem Hobby-Niveau also auch noch drüber gehen, ohne dass es gleich kritisch wird.
Die Sudhausausbeute wird dabei natürlich nicht gut sein, aber das interessiert mich eher nur aus statistischen Gründen. Interessant fand ich zum Thema SHA den folgenden Artikel http://fzarchiv.sachon.de/pdf/Getraenke ... tionen.pdf - Besonders die Abb. 1 finde ich sehr aufschlussreich.
Zurück zur eigentlichen Frage: Mehr Schüttung => Mehr Bier - das kann man mal so platt behaupten? Probleme gibt es dann wohl vor allem a) beim Maischen (wird dicker, also schwerer rührbar usw) und b) beim Läutern (zu hoher Treber ist auch nicht gut)
Ich gehe mal davon aus, dass man das schwer festlegen kann, wo da die Grenzen sind und es ist sicher auch abhängig davon welches Läutersystem man hat, was man noch gerührt bekommt und bestimmt noch x weitere Faktoren. Da kann man sich ja rantasten, wie hoch man mit der Schüttung im gegebenen System gehen kann.
Ich habe mich gefragt, ob ich irgendwie abschätzen kann (von/bis oder Idealwert) wie die hoch der Extraktgehalt bei der Vorderwürze sein wird? Bei der SHA ist ja die Formel ziemlich simpel und verschieden Malze o.ä. fließen da gar nicht ein. Also wird der Einfluß solcher Faktoren ja nicht so groß sein? Außerdem habe ich mal versucht ein Bildchen oder eine Formel zu finden, wie der Extraktgehalt von Vorderwürze bis x Grad Plato Glattwasser kontinuierlich abnimmt (linear? welches Gefälle?)
Ich würde läutern bis Pfanne voll, dann kochen und vor dem Anstellen auf die gewünschte Stammwürze verlängern. Natürlich mit den entsprechenden Anpassungen der Hopfengabe. Aus diesem Grund würde ich es auch gerne vorher möglichst genau berechnen, weil ich ja sonst nicht weiß wie viel Hopfen ich nehmen muss, wenn ich vorher nicht genau weiss wie groß die Anstellmenge am Ende sein wird.
Ich nehme an das ist so weit keine neue Erfindung... ich habe nur irgendwie keine Berechnungsformeln o.ä. dazu gefunden.
Erweiterungsfrage: Mein "Glattwasser" wird ja nach diesem Vorgehen noch einen ziemlich hohen Extraktgehalt haben. Da würde sicherlich noch eine reelle Menge Leichtbier herausfallen - auch dafür wäre es spannend das ungefähr abzuschätzen worauf es hinausläuft wenn ich da nochmal eine Pfanne voll herauskitzele.
Oder zweite Variante: Das Glattwasser noch mal neu einmaischen. Das sollte sich doch eigentlich auch deutlich bemerkbar machen, wenn ich noch irgendwas knapp an die 10 Plato Wasser zum Einmaischen verwende? Gibt es dazu eine Kurve aus der man abschätzen kann wie viel mehr Extraktgehalt die Vorderwürze haben wird, wenn man x Grad Plato Maischewasser verwendet?
Irgendwann muss ich natürlich das Restwasser mal wegkippen, das ich ja nicht täglich braue.... apropos: Wie lange meint ihr kann man das Wasser lagern, kurz aufkochen und dann wieder einmaischen oder ist das unter den von mir beschriebenen Umständen eh sinnlos? Solange ich das nicht Exzessiv mache bis auf wenige Plato runter, sollten ja negative Effekte wie das auswaschen von Bitterstoffen kein großes Thema sein?
Wie gesagt: Das Ganze unter dem Aspekt: Mit 1-2 Kochvorgängen die Anstellmenge(!) zu maximieren ohne Beachtung der SHA oder Wirtschaftlichkeit.
Danke für euren Input, Links, Richtigstellungen etc.
Viele Grüße
Volker