Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

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stefan78h
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#251

Beitrag von stefan78h »

Danke
Gruß
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olibaer
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#252

Beitrag von olibaer »

stefan78h hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 09:45 720uS auf 60-100uS dann liege ich ja garnicht so schlecht!!!!
Das vielleicht schon, es sollte aber mit frischem Mischbettharz und einer Durchlaufmenge von rund 1l/Minute tatsächlich besser sein.
Gruss
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Sura
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#253

Beitrag von Sura »

stefan78h hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 09:45 ah OK
720uS auf 60-100uS dann liege ich ja garnicht so schlecht!!!!
Wenn ich mir ne Stunde Zeit lassen würde, dann wäre ich aber wohl eher in Richtung des einstelligen Bereiches....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#254

Beitrag von stefan78h »

Ok.
Aber in deiner Wasserrechnung ist das Wasser Mineralfrei trotz 60-100µS?
Oder berücksichtigst du das mit einem Faktor?
Gruß
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olibaer
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#255

Beitrag von olibaer »

Hallo Malzknecht,
Malzknecht hat geschrieben: Dienstag 30. Oktober 2018, 08:56 Dazu eine Frage:
Welche Leitfahigkeit stellt ihr ein, sodass ihr immernoch von vollentsalzung sprecht und ausgehend von 0 dann aufsalzt? 0, 5, 10, 20µS?
Um mich kurz zu fassen, muss ich erst ein wenig ausholen ;-)
Wenn wir von 0, 5, 10, 20 oder 30µS reden, von was reden wir da ? Um ein Gefühl für die Zahlen zu bekommen, hier zwei Bilder.

Bild 01: µS nach 3 Monaten in gekauftem dest.Wasser
DestWasser01.png
DestWasser01.png (98.72 KiB) 10857 mal betrachtet

Bild 02: µS "frisch" in gekauftem dest.Wasser
DestWasser02.png
DestWasser02.png (77.42 KiB) 10857 mal betrachtet
Bild 01 zeigt 18µS, Bild 02 zeigt 1µS.

Bild 01 zeigt den Messwert einer geringen Restmenge im Behälter. Der Behälter wurde mehrmals geöffnet und wieder verschlossen.
Bild 02 zeigt den Messwert eines Behälters, der zum Zwecke eben dieser Messung zum ersten mal geöffnet wurde.

Beide Proben sind vom selben Hersteller und sie sind entlang identischer Richlinien entkarbonisiert.

Ganz offensichtlich hat alleinig die mehrmalige Entnahme von Teilmengen in Bild 01 genügt, um das ursprünglich dest.Wasser (0µS) auf einen Leitwert von 18µS zu puschen. Nur der durch die wiederholte Entnahme von Teilmengen ausgelöste Lufteintrag war ausreichend, um aus einem gekauften dest.Wasser ein Wasser mit rund 0,5°dH zu machen.

In solch einem filigranen Umfeld stelle ich mir gerade eine Küchenwaage vor, die Kleinstmengen von Additiven zum Zwecke einer Wiederaufhärtung verwiegen soll.

Mit Blick auf ein Brauwasser würde ich bei Wässern mit < 40 µS, egal mit welcher Anlagentechnik bereitgestellt, auf jeden Fall von einer erfolgreichen "Vollentsalzung" sprechen. Es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er für den benannten "Spielraum" und für nachgelagerte Aufhärtungsmaßnahmen, einfach eine Wasserhärte von 0°dH annimmt.


Das war der Aspekt, der die Dinge mit aufgesetzter "Brauerbrille" betrachtet, jetzt der, rund um einen Kaufvertrag:

Von einer gekauften Anlage, um die herum "Hersteller" seine Versprechen in gewissen Abhänigkeiten formuliert(Enthärtungseffekt von Harzmenge bei einer Rohwasserqualität und Fließgeschwindigkeit von...), würde ich bei Einhaltung der so formulierten Randbedingungen erwarten, dass das Ergebnis einen Leitwert von 0 µS hat, oder zumindest den Spezifikationen entspricht.
Trifft eine im "Ist" ermittelte Ergebnislage nicht zu: Nachfragen/reklamieren - ganz klar.

@Malzknecht:
Ich würde für Folgeberechnungen und für alles was < 40µS im Brauwasser misst, einen Gesamthärtegrad von 0 annehmen.
Gedankengut in kleineren Maßstäben stresst nur, und das ohne wirklichen Mehrwert.
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#256

Beitrag von stefan78h »

Antwort von AFT....
Das Messgerät ist zu ungenau..... (das von HM Müller siehe oben).

Ich werde wenn mal Zeit ist die Kartusche mit Druckluft abdrücken, ob da eine interne Leckage ist. Anders kann ich mir das nicht vorstellen....

Blöde Frage:
Klebt Ihr den Deckel mit Klebeband ab?
Nachdem Ihr die Kartusche befüllt habt?
Könnte das meine undichtigkeit sein? Ein Dichtrig ist da ja keiner....
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#257

Beitrag von Mailänder »

Ich sehe wirklich den Zusammenhang zwischen gekauftem UO-Wasser und nicht zufriedenstellender Enthärtung eines Mischbettentsalzer nicht!? :Grübel

Nur der Vollständigkeitshalber, der leichte Anstieg an Leitfähigkeit bei altem UO-Wasser lässt sich einfach mit dem steigenden Eintrag an gelöster Kohlensäure (ein Teil davon dissoziiert -> PH-Wert senkt, Leitwert steigt) aus der Umgebungsluft und ist völlig unbedenklich.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#258

Beitrag von Mailänder »

stefan78h hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 14:44 Antwort von AFT....
Das Messgerät ist zu ungenau..... (das von HM Müller siehe oben).
Hast du was zum Messen von Gesamthärte? Diese Kits aus dem Aquaristikbereich sind völlig ausreichend. Wenn du damit einen zu hohen Wert (>0,5°dH) für Gesamthärte beweisen solltest dann gäbe es zwei mögliche Erklärungen dafür:

1. Beide Messungen (TDS und GH) sind gleichzeitig falsch
2. Die Anlage ist Kacke

Ich würde 2. für glaubwürdiger halten. :thumbup
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#259

Beitrag von stefan78h »

Mailänder hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 14:50
1- Beide Messungen (TDS und GH) sind falsch
2- Die Anlage ist Kacke

Ich würde 2. für glaubwürdiger halten. :thumbup
Anlage ist der gleiche 10" Standart Wasserfilter wie hier alle verwenden.

Ob das Teil eine undichtigkeit hat muss ich noch rausfinden...
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#260

Beitrag von Mailänder »

Ich meinte bestimmt nicht "diese Art von Anlage ist nichts Wert" sondern eher "das Exemplar das du erhalten hast hat einen schwerwiegenden Defekt und ist deswegen unbrauchbar".
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#261

Beitrag von stefan78h »

ach so Ok

Ich habe mich bereits beim Verkäufer gemeldet (nicht AFT). Daraufhin habe ich eine Zusatzdichtung erhalten die auf die Kartusche kommt.

Esa scheint aber als ob das noch nicht alles war.

Ich versuche das Teil mal mit Druckluft abzudrücken.
Gruß
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#262

Beitrag von Mailänder »

Ich halte auch eine Undichtigkeit als Ursache am wahrscheinlichsten. Die Tatsache dass der Wirkungsgrad mit der Betriebszeit steigt deutet genau darauf an. Harz quillt einigermaßen wenn es naß wird, diese Aufquellung könnte der Grund dafür sein dass die Undichtdigkeit von sich selbst zum Teil behoben wird.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#263

Beitrag von Malzknecht »

olibaer hat geschrieben: Freitag 16. November 2018, 14:27 Ich würde für Folgeberechnungen und für alles was < 40µS im Brauwasser misst, einen Gesamthärtegrad von 0 annehmen.
Gedankengut in kleineren Maßstäben stresst nur, und das ohne wirklichen Mehrwert.
Wow, danke für dein sehr detaillierte Antwort. Ich habe jetzt ein besseres Gefühl für Zahlenangaben der Leitwerte bekommen, sehr hilfreich :thumbsup
Freue mich schon aufs nächste Mal, dann werde ich mal darauf achten wie viele Liter ich bis <40µS entsalzen kann bei gleichem Vorgehen.
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#264

Beitrag von joerg74 »

Nabend Forum,

wir haben hier auch sehr kalkhaltiges Wasser. Geschmacklich eher nicht so lecker. Der Sodastream wird daher mit Wasser aus dem Brita Filter gefüttert. Auch der Kaffeevollautomat hat so einen Filter im Wassertank.
Da mir die Ersatzpatronen (sowohl für den Brita als auch die Jura) zu teuer sind, befülle ich die schon seit Jahren mit Ionentauscherharz. Die von der Kaffeemaschine regeneriere ich auch mit Zitronensäure, so wird gleichzeitig auch die Maschine entkalkt...
Zum Bierbrauen hatte ich es erst mit Milchsäure versucht und mir dann eine Omkehrosmoseanlage (5-stufig mir Wassertank) geholt. Ich wollte die auch Anlage auch für die Kaffeemaschine und den Sprudler benutzen, aber Installation war noch provisorisch, so dass das noch nicht ging. Die Osmoseanlage hatte ich nach Benutzung zerlegt, damit sie nicht verkeimt. Nach dem zweiten Brauen war dann die Filtermembrane zu - hatte nicht gewusst, dass die nicht austrocknen dürfen...
Die neue Membrane hat leider einen leichten Beigeschmack, so dass das Osmosewasser nicht so gut trinkbar war, ich hätte villeicht nicht die Billigste kaufen sollen. Also habe ich die Anlage doch nur zum Bier brauen benutzt und das funktioniert auch ganz gut, der Beigeschmack ist nach dem Kochen weg. Allerdings benutze ich dafür nur noch die RO Membrane. Alles andere (Feinfilter, Kohlefilter, Tank) habe ich, um den Totraum so klein wie möglich zu halten, nicht angeschlossen. Ich braue nur alle paar Wochen. Vorm Brauen lasse ich das Wasser eine Stunde laufen um mögliche Keime herauszuspülen. Bis die Anlage dann genug Wasser produziert hat dauert das allerdings schon einige Stunden.

Der Beitrag hier hat mich auf die Idee gebracht eine von den Kartuschen zu reaktivieren. Also den Deckel aufgemacht (der war nur mit Heißkleber verklebt), Aktivkohle raus, mit Ionentauscherharz wieder aufgefüllt und den Deckel mit Klebeband wieder fest gemacht. Die Schläuche musste ich nur umstecken. Jetzt habe ich enthärtetes Wasser am kleinen Wasserhahn, welches mit einer ordendlichen Geschwindigkeit ausläuft. Ich brauche also den Brita Filter nicht mehr und das Ding in der Kaffeemaschine kann auch raus. Und gekostet hat mich das nur die 14€ für 2,5l Harz von ebay (https://ebay.us/h31duV). Bin mal gespannt, wie lange die Patrone durchhält. Ich habe allerdings saures Kationenaustauscher-Harz genommen, da ich das vorher auch immer für die Jura benutzt habe. Wollte mir auch die Möglichkeit der Regeneration offen lassen.

Also besten Dank für den Denkanstoß!

Das Harz was ich genommen habe ersetzt die Kalcium-Ionen ja durch Natrium-Ionen. Ist es richtig, dass man das Wasser nicht zum Bier brauen nehmen kann?
Wenn ich das Harz später mit Zitronensäure regeneriere, hätte ich es ja mit H+ statt Na+ aufgeladen, so dass danach kein Natrium mehr abgegeben würde. Vielleicht ginge es dann?
Oder ich spar mir das und kaufe das nächste Mal Mischbettharz.
Grundsätzlich habe ich ja noch die RO-Membran, die zwar mehr Wasser verbraucht, dafür aber sonst nix kostet.

Viele Grüße
Jörg
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#265

Beitrag von olibaer »

Hallo Joerg, hallo zusammen,
joerg74 hat geschrieben: Donnerstag 29. November 2018, 22:04 Das Harz was ich genommen habe ersetzt die Kalcium-Ionen ja durch Natrium-Ionen. Ist es richtig, dass man das Wasser nicht zum Bier brauen nehmen kann?
Ja, das ist korrekt. Siehe dazu auch den Artikel im Braumagazin: "Von der Wasseranalyse zum Brauwasser"(u.a. 3.6 Neutraltauscher).
joerg74 hat geschrieben: Donnerstag 29. November 2018, 22:04 Wenn ich das Harz später mit Zitronensäure regeneriere, hätte ich es ja mit H+ statt Na+ aufgeladen
Die Regeneration der Harze ist nochmals ein ganz anderes Kino. In jedem Fall muss "Regeneration" zum "Harz" passen.
Ein stark saures Ionenharz, dass im "Kaufzustand" mit Natrium-Ionen (Na+) besetzt war, mit Zitronensäure zu regenerieren, die keinerlei Natrium-Ionen enthält, halte ich für keine besonders gute Idee.

Für unser Umfeld alleine würde ich davon absehen, sich mit "Regeneration" zu beschäftigen. Die Harze sind günstig zu bekommen und es macht mehr Sinn, die Harze bis an einen persönlich festzulegenden "Erschöpfungszustand"(Leitwertmessung) ranzufahren und dann zu entsorgen.
Die Flexibilität in einem konkreten Chargenbezug zu denken ist gegeben(Harzmenge/Patrone/Anlage/Wasserzusammensetzung) und es spricht eigentlich nichts dagegen, genau diejenige Wassermenge aufzubereiten, die man für Sud benötigt - ohne Harzmengen ungenutzt entsorgen zu müssen.

Geruch & Geschmack Brauwasser:

Das gesamte Gußwasser, ob aufbereitet oder nicht, gehört vor dem Einmaischen sensorisch überprüft.
Ich würde aus keinem Wasser ein Bier brauen wollen, dass schon hier eine wahrnehmbare Besonderheit aufweist - welche auch immer das ist.
In aller Ernsthaftigkeit, würde ich den Brautag lieber ausfallen lassen.

Begrifflichkeiten:
Rund um das Thema "Wasseraufbereitung" treffen wir immer wieder auf diese Begriffe:
  • Enthärtung
  • Entkalkung
  • Entsalzen
  • Entkarbonisieren
Problem an der Sache ist, dass diese Begriffe sowohl umgangssprachlich, als auch in einer klaren Festlegung verwendet werden. Es ergibt sich ein undurchsichtiger Mix von "Sprachgebrauch", der keinerlei eindeutigen Schluß auf tatsächlichen Vorgang mehr zulässt.

Es schadet nicht, sich zu den benannten Begriffen ein paar Eckdaten aus dem Internet zu beschaffen, dieser thread hier allerdings,
hat nur eines im Sinn: Entsalzen - die Kat- und Anionen sollen nicht "umgesalzt", sondern gänzlich raus aus dem Wasser.

In meiner Vorstellung sorgt eine "Vollentsalzung" dafür, dass ein Wasser entsteht, dass keinen Leitwert mehr hat, keine Ionen mehr im Wasser sind.
Bei einer "Vollenthärtung" dagegen würde ich nur erwarten, dass keine GH° und keine KH° mehr feststellbar ist.
Für Letzeres genügt eine Maskierung/ein Austausch der Kationen Ca und Mg gegen ein anderes Alkalimetall, z.B. Natrium, um "Salzgehalt" nicht mehr als "Härte" analytisch und in Wirkung wahrnehmen zu können.

Hinsichtlich Beurteilung eines "Brauwertes", unterscheiden sich diese beiden Wässer doch gänzlich, obwohl sie gemeinsam haben, dass weder eine Gesamthärte noch eine Kalziumhärte noch eine Magnesiumhärte feststellbar ist. Das Zünglein an der Wage sind die verbliebenen Kat-und Anionen im Wasser, die im Falle von "Vollentsalzung" 0 sind, aber im Falle von "Vollenthärtung", nur in geänderter Form vorliegen(können).

Ich weiß, gruseliges Thema ;-)
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#266

Beitrag von Flothe »

:goodpost:

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
stefan78h
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#267

Beitrag von stefan78h »

blöde Frage?

Ich will in zukunft eine Enthärtungsanlage einbauen. Da sehr kalkhaltiges Wasser.

Aber welches System würdet Ihr mir empfehlen...
Gruß
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olibaer
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#268

Beitrag von olibaer »

Hallo Stefan,
stefan78h hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 13:51 blöde Frage?
Ich will in zukunft eine Enthärtungsanlage einbauen. Da sehr kalkhaltiges Wasser.
Aber welches System würdet Ihr mir empfehlen...
Du bist doch im Threadverlauf von Anfang an dabei, hast gelesen, gekauft und getestet, Fragen gestellt.
Was soll die Frage jetzt ? Entscheide dich einfach - du weißt doch was du vor dir hast und wo du hin willst.
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#269

Beitrag von stefan78h »

ich hab einen Mischbettsystem fürs Bier... passt

ich meinte was Ihr in der Hausinstalation nehmen würdet.
Zapfstelle vorher ist fürs Brauwasser geplant.
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#270

Beitrag von Ladeberger »

Das wäre eher etwas für einen eigenen Thread, da es mit diesem Thema nichts zu tun hat. Die Zielsetzungen bei der Aufbereitung von Brauwasser ggü. Hauswasser/Prozesswasser sind schließlich sehr unterschiedlich gelagert.

Gruß
Andy
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#271

Beitrag von stefan78h »

OK dann gerne info über PN.
Gruß
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#272

Beitrag von afri »

joerg74 hat geschrieben: Donnerstag 29. November 2018, 22:04 wir haben hier auch sehr kalkhaltiges Wasser. Geschmacklich eher nicht so lecker. Der Sodastream wird daher mit Wasser aus dem Brita Filter gefüttert. Auch der Kaffeevollautomat hat so einen Filter im Wassertank.
Ich staune so ein wenig. Wir haben ebenfalls recht hartes Wasser, das jedoch ausgesprochen gut schmeckt. Auch Kaffee und Tee wird damit recht wohlschmeckend, was man von Wässern in Gegenden mit sehr weichem Wasser nicht unbedingt behaupten kann.

Dass man mit Vollentsalzern und/oder Enthärtungsanlagen ein neutrales Wasser schafft, das dann den Bedürfnissen entsprechend aufgesalzen wird, leuchtet mir ein. Ich frage mich nur, warum man solchen Aufwand treiben sollte, wenn beispielsweise Kaffee nicht so recht mit dem Leitungswasser schmecken will. Ist viel Härte ungleich guter Geschmack? Die Frage ist ernst gemeint.
Achim (offenbar Glück mit dem Kaffeewasser habend)
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#273

Beitrag von joerg74 »

Hi Afri,
warum unser Wasser nicht schmeckt kann ich leider nicht sagen. Wenn dein Wasser lecker ist, sei froh.
Beim KVA geht es ja auch um den Schutz der Maschine vor Verkalkung. Entweder man wechselt regelmäßig die Filterpatrone oder man entkalkt regelmäßig. Geschmacklich ist der Unterschied beim Kaffee nicht ausschlaggebend.

Viele Grüße
Jörg
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#274

Beitrag von Johnny H »

Ich habe heute auch das Set bei AFT bestellt. Mir war nicht ganz klar, wie das Anschlussset funktioniert, deswegen habe ich vor der Bestellung nochmal angerufen.

Ein paar Ratschläge der freundlichen Dame aus diesem Telefonat:
  • Für das Anschlussset braucht man wohl ein 1/4'' Innengewinde am Filtergehäuse - so habe ich es jetzt bestellt
  • Eigentlich wird nicht zum Selbstbefüllen der Kartuschen geraten!
  • Befüllte und benutzte aber noch nicht voll ausgenutzte Kartuschen kann man eine Weile bis zur nächsten Verwendung liegen lassen (4 Wochen wohl noch ok, mehrere Monate eher nicht)
  • Das Harz in z.B. angebrochenen Packungen darf auf keinen Fall austrocken, deswegen gut verschließen
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#275

Beitrag von stefan78h »

Johnny H hat geschrieben: Freitag 1. März 2019, 15:25 I
[*]Das Harz in z.B. angebrochenen Packungen darf auf keinen Fall austrocken, deswegen gut verschließen[/list]
das ist glaube ich mir passiert.... deshalb waren die Werte so schlecht.
Mit frischem Harz ging es besser.
In Zukunft bewahre ich das Zeug in einer dichten Schüssel auf und gebe noch etwas Wasser dazu.
Gruß
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#276

Beitrag von Johnny H »

Kurze Frage: ich habe gestern meinen Mischbettvollentsalzer in Betrieb genommen. Habe eine Patrone mit ca. 0,5l Harz befüllt und ein weiteres Schaumteil aus einer zweiten Kartusche eingelegt, um die Kartusche einigermaßen vollständig zu befüllen.

Die Entsalzungsleistung ist sehr gut, finde ich. Ich habe drei 5l-Kanister vollgemacht und bin von ursprünglich ca. 550µS auf 38µS, 38µS und 58µS runtergekommen. Für die 38 µS muss ich allerdings den Durchfluss sehr weit runterregeln auf ca. 1/4 - 1/3l/min. Das ist dennoch eine Entsalzungsleistung von ca. 93%, und das wird ja vielleicht mit einer komplett befüllten Kartusche noch besser!

Was mir allerdings nicht gefällt: das Wasser hat einen leicht "fischigen" Geruch! Auch wenn das vermutlich (??) gesundheitlich nicht bedenklich ist, lädt es weder zum Trinken noch zur weiteren Verwendung als Brauwasser ein!!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder mache ich hier was falsch? Das Harz ist völlig geruchlos, so weit ich das feststellen kann.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#277

Beitrag von stefan78h »

am Geruch ist mir noch nichts aufgefallen.

Ich hab aber 1/2" Schlauch als Leitungsmaterial. Ich muss den Wasserhahne auf minimum regeln, sonst entsalzt es zuwenig.

Ich werde mir dafür andere dünnere Schläuche besorgen müssen. Bzw ein besseres Drosselventil...
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#278

Beitrag von JackFrost »

Was für ein Harz hast du gekauft ? Das Mischbettharz mit pH Anhebung ?

Gruß JackFrost
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#279

Beitrag von stefan78h »

ich hab ohne ph Anhebung.
warum auch?
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#280

Beitrag von JackFrost »

Dann ist es komisch meins hat auch nicht gerochen. Ich hatte aber die Patrone voll.

Gruß JackFrost
Zuletzt geändert von JackFrost am Freitag 22. März 2019, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#281

Beitrag von stefan78h »

warum was meinst du?
Gruß
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#282

Beitrag von Johnny H »

JackFrost hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 11:56 Was für ein Harz hast du gekauft ? Das Mischbettharz mit pH Anhebung ?

Gruß JackFrost
Ich habe das hier gekauft:

https://aft-shop.de/mischbettharz

Das ist das, womit olibaer auch seine Versuche gemacht hat, also nichts besonderes hier.

Möglicherweise kommt der Geruch auch von einem oder mehreren der verbauten Teile. Ich packe jetzt mal alles einzeln in Plastiktüten und prüfe dann nochmal später den Geruch.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#283

Beitrag von stefan78h »

oder die Anlage mal 15min Spülen.....
Gruß
stefan
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#284

Beitrag von JackFrost »

Das Harz hab ich auch. Ich hab am Ausgang einen Verzinkten Wasserhahn und am Eingang Eine Gardenakupplung. Ich hatte noch keinen Geruch bemerkt.

Gruß JackFrost
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Malzknecht
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#285

Beitrag von Malzknecht »

Einen negativen Geruch konnte ich noch nicht feststellen. Hast du beim Verdichten von Hahn an Kartusche irgendwelches Dichtungsmaterial verwendet, was entsprechend riecht?

Wenn du es mal geschmacklich testest, wundere dich nicht über den leicht kratzigen Geschmack. :-) ohne Salze schmeckt es echt merkwürdig. Zumindest mir
Viele Grüße,
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Johnny H
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#286

Beitrag von Johnny H »

Malzknecht hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 13:50 Einen negativen Geruch konnte ich noch nicht feststellen. Hast du beim Verdichten von Hahn an Kartusche irgendwelches Dichtungsmaterial verwendet, was entsprechend riecht?
[...]
Nein, habe nichts zusätzliches verwendet. Nur das Anschlussset, Kartusche und Patrone, Mischbettharz und einen Auslasshahn.

Die laborerfahrene Nase sagt "Amine" (fischartig). Solche Gerüche nimmt man schon in sehr niedrigen Konzentrationen wahr. Ich lasse jetzt mal die einzelnen Teile einige Stunden in verschlossenen Plastikbeuteln liegen. Vielleicht komme ich ja so der Sache auf die Spur.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#287

Beitrag von olibaer »

Hallo Johnny,
Johnny H hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 13:56
Malzknecht hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 13:50 Einen negativen Geruch konnte ich noch nicht feststellen. Hast du beim Verdichten von Hahn an Kartusche irgendwelches Dichtungsmaterial verwendet, was entsprechend riecht?
[...]
Nein, habe nichts zusätzliches verwendet. Nur das Anschlussset, Kartusche und Patrone, Mischbettharz und einen Auslasshahn.
Die laborerfahrene Nase sagt "Amine" (fischartig). Solche Gerüche nimmt man schon in sehr niedrigen Konzentrationen wahr.
Ich betreibe meinen MBVE(Mischbettvollentsalzer) regelmäßig. Vergleichbares wie von dir geschildert, ist mir noch nie untergekommen.

Klassisch verkoste ich meine Brauwässer bevor ich sie im Verbund mit "Rohstoff" in Einsatz bringe, auch getrieben durch schwankende Chloreinsätze des "Wasserversorgers", die mir entlang meines Beruflebens schon hier und da, so manche Sorge bereitet haben.

Wenn du tatsächlich Amine im Brauwasseer geruchlich feststellen kannst(schwierig), lohnt auch mal ein rückwärtiger Blick ins Rohwasser.
Gruss
Oli
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#288

Beitrag von marsabba »

Such mal in den Aquaristikforen. Dort wirst du viele Threads finden, wo das vollentsalzte wasser "fischig" / nach Ammoniak riecht.
Das liegt wohl an dem stark Basischen Anionentauscherharz, welches im Mischbettharz zu 50 % enthalten ist. Das stark Basische Harz besteht aus sog. " quarternären Aminen" - was immer das genau ist - , welches im frisch aufbereiteten Zustand dazu neigt, diesen Geruch zu erzeugen.

Siehe zB auch hier

Ich bin am Überlegen, ob man nicht ein Mischharz bestehend aus stark Sauer/Schwach Basischen Harzen verwenden sollte. Im Ergebniss wird das Wasser ebenseo voll entsalzt, aber es verbleibt viel gelöstes CO2... das resultierende Wasser ist also schwach sauer und gast CO2 aus... zum Zwecke des Bierbrauens sollte das kein Problem, sondern eher eine positive Eigenschaft sein. Und fischig riecht es auch nicht.

Grüße
Martin

PS: Mein entsalztes Wasser riecht auch fischig.
Zuletzt geändert von marsabba am Freitag 22. März 2019, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#289

Beitrag von Tomalz »

Jetzt kommt die Preisfrage: kann man denn mit Wasser dann noch bedenkenlos brauen?
Gruß Thomas
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Johnny H
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#290

Beitrag von Johnny H »

marsabba hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 16:54 Such mal in den Aquaristikforen. Dort wirst du viele Threads finden, wo das vollentsalzte wasser "fischig" / nach Ammoniak riecht.
Das liegt wohl an dem stark Basischen Anionentauscherharz, welches im Mischbettharz zu 50 % enthalten ist. Das stark Basische Harz besteht aus sog. " quarternären Aminen" - was immer das genau ist - , welches im frisch aufbereiteten Zustand dazu neigt, diesen Geruch zu erzeugen.

Siehe zB auch hier

Ich bin am Überlegen, ob man nicht ein Mischharz bestehend aus stark Sauer/Schwach Basischen Harzen verwenden sollte. Im Ergebniss wird das Wasser ebenseo voll entsalzt, aber es verbleibt viel gelöstes CO2... das resultierende Wasser ist also schwach sauer und gast CO2 aus... zum Zwecke des Bierbrauens sollte das kein Problem, sondern eher eine positive Eigenschaft sein. Und fischig riecht es auch nicht.

Grüße
Martin

PS: Mein entsalztes Wasser riecht auch fischig.
Das ist es wohl dann! Vielen Dank, Martin!!

Aus Deinem Link:
Stark basische Anionenaustauscher besitzen eine quaternäre Ammonium-Gruppe. Somit sind diese Harze für stark alkalische Lösungen geeignet. Typ I-Harze besitzen eine funktionelle Gruppe vom Typ -CH2-N(CH3)3+.. Ihre maximale Arbeitstemperatur beträgt 100 °C (Cl--Form) bzw. 60 °C (OH--Form). In der Hydroxid-Form spalten die Harze schon bei Raumtemperatur Trimethylamin ab, das bereits in Spuren zu einem fischartigen Geruch führt. Trimethylamin lässt sich durch Waschen des Harzes entfernen.
Allerdings:
Trimethylamin gilt als schwach giftig. Es wirkt reizend auf Augen und Atmungsorgane. Bei Geruchswahrnehmung kann schon eine gesundheitsgefährdende Konzentration vorliegen.
Wie "wäscht" man nun so ein Harz?
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#291

Beitrag von marsabba »

Naja, relativ einfach:
Ein paar Liter Wasser durch die Patrone/den Filter jagen und das Wasser verwerfen.
Nach längerer Standzeit die Prozedur wiederholen.
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Malzwein
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#292

Beitrag von Malzwein »

Johnny H hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 18:19
Allerdings:
Trimethylamin gilt als schwach giftig. Es wirkt reizend auf Augen und Atmungsorgane. Bei Geruchswahrnehmung kann schon eine gesundheitsgefährdende Konzentration vorliegen.
Meine Standardfrage: Giftiger als Ethanol? Geschmacklich will ich "Fisch" aber nicht in meinem Bier haben.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#293

Beitrag von Johnny H »

Malzwein hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 19:43
Johnny H hat geschrieben: Freitag 22. März 2019, 18:19
Trimethylamin gilt als schwach giftig. Es wirkt reizend auf Augen und Atmungsorgane. Bei Geruchswahrnehmung kann schon eine gesundheitsgefährdende Konzentration vorliegen.
Meine Standardfrage: Giftiger als Ethanol? Geschmacklich will ich "Fisch" aber nicht in meinem Bier haben.
Gute Frage, unangenehm ist es aber auf jeden Fall. Noch viel mehr, wenn man das entsalzte Wasser direkt als Trinkwasser weiterverwenden will. Dadurch habe ich es ja erst bemerkt!
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#294

Beitrag von Baschelder »

Hallo,

mein Wasser hat laut Versorger eine elektrische Leitfähigkeit von 905 µS/cm.
Die Wasserwerte:
Calcium 95mg, Magnesium 18mg, Natrium 55mg, Hydrogencarbonat 223mg, Chlorid 120mg, Sulfat 74mg
Gesamthärte: 17,45°dH
Carbonathärte 10,25°dH
Nichtcaronathärt 7,2°dH

Wenn ich 905 µS/cm durch 35 teile komme ich auf eine Härte von knapp 26°dH. Kann das so stark von der veröffentlichten Gesamthärte abweichen?

Gemessen habe ich mit dem AP2 von AquaPro 930 µS/cm, was sich ja mit dem Versorgerwert ziemlich deckt.
Nachdem ich den neuen Mischbettvollentsalzer mit Harz gemäß Kaufempfehlung randvoll gestopft habe, komme ich auf etwa 140 µS/cm. Wenn das Wasser extrem langsam läuft maximal auf 70-100 µS/cm.

Sind diese Werte OK oder müsste der Entsalzer noch mehr, also einen niedrigeren Wert, schaffen?
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#295

Beitrag von JackFrost »

Das ist eher ein schlechter Wert. Ich komm auf 6 uS bei ~21‘ dH.

Wie lange brauchst du für 15 l ?

Gruß JackFrost
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#296

Beitrag von Baschelder »

JackFrost hat geschrieben: Mittwoch 31. Juli 2019, 18:49 Wie lange brauchst du für 15 l ?
Ich habs noch nicht getestet. Habe das Teil heute erst bekommen. Der Anschluss an meiner Badewanne ist noch provisorisch, ich musste eben für einen ersten Test einen Knopf an der Badewanne ziehen um den Ausgang über die Wasserbrause zu aktivieren, damit das Wasser in den Mischbettvollentsalzer läuft. Der Knopf lässt sich nur bei hohem Wasserfluss arretieren.

Ich denke aber, dass das Wasser mit unter 1 Liter/Minute lief.

Das befüllen lief bei mir so ab: Harz rein, mit der Hand an der Seite klopfen bis sich das Harz etwas gesetzt hat, nachfüllen und das ganze nochmal. Der Deckel der Kartusche hat dann gerade so draufgepasst, die weiße Filtermatte ist schon ordentlich stramm gequetscht.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#297

Beitrag von Johnny H »

Du brauchst definitiv Druck auf dem Harz, damit es nicht umspült wird.

Ich habe meine Kartusche erst zwei Mal benutzt und kam beim ersten Mal auf 20-50µS, bei zweiten Mal aber auch nur auf 50-120µS, je nach Fließgeschwindigkeit. Die Kartusche ist aber nicht ganz voll. Meine GH ist ca. 18°dH.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#298

Beitrag von Baschelder »

Johnny H hat geschrieben: Mittwoch 31. Juli 2019, 19:10 Du brauchst definitiv Druck auf dem Harz, damit es nicht umspült wird.
Was meinst Du mit Druck? Stopfst Du das mit mechanischen Hilfen in die Kartusche?

Ich habe jetzt mal gemessen:

1. Versuch mit 1 Liter in 75 Sekunden 122µS/cm.

2. Versuch mit 1 Liter in ebenfalls 75 Sekunden: 85µS/cm
Vor dem zweiten Versuch habe ich nochmal von oben ordentlich auf die Plastikzwischenlage gedrückt. Wenn ich fester gedrück hätte wäre sie zerbrochen. Nehmt Ihr irgendwelche Gegenstände um das Harz weiter "einzupressen"?
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#299

Beitrag von olibaer »

Hallo Baschelde,
Baschelder hat geschrieben: Mittwoch 31. Juli 2019, 18:30 [...]
mein Wasser hat laut Versorger eine elektrische Leitfähigkeit von 905 µS/cm.
[...]
Nachdem ich den neuen Mischbettvollentsalzer mit Harz gemäß Kaufempfehlung randvoll gestopft habe, komme ich auf etwa 140 µS/cm. Wenn das Wasser extrem langsam läuft maximal auf 70-100 µS/cm.
Sind diese Werte OK oder müsste der Entsalzer noch mehr, also einen niedrigeren Wert, schaffen?
905 µS/cm ? In jedem Fall eine Ansage.
In diesem Umfeld würde ich die Patrone mit max. 0,5 l/min betreiben.

Gut möglich, dass ein Durchsatz von 0,5 l/min als "extrem langsam" wahrgenommen wird, aber dennoch hat man nach 40 min eine Brauwassermenge von 20L vorrätig, die für die meisten zumindest zum Einmaischen genügen sollte - danach ist ja wieder Zeit für die Nachgussmenge. In Anbetracht dessen woher man kommt, keine ganz schlechte Leistung.

Bzgl. Prozesskontrolle und Optimierung bitte die Einträge #217 und #189 studieren.

Ergänzend bleibt die Option, dem Rohwasser mit verschiedenen Harzen auf die Pelle zu rücken. Niemand ist auf "Vollentsalzung" festgelegt. Wer möchte kann sich auch in Harz-Richtung "stark sauer" oder "schwach sauer" orientieren. Das ist ja das Schöne. Die "Anlage" macht einem diesbezüglich keinerlei Vorschriften.

-> das Harz ist der Rohstoff zur Brauwasserenthärtung. Passt dieser Rohstoff nicht zu meinem Rohwasser, nehme ich eben einen andern Rohstoff. Äquivalent zum Malz- und Hopfeneinsatz. It depends ;-)



Edit/Anmerkung:
Teils erhebliche Schwankungen in den Rohwasserqualitäten werden hier im Forum zunehmend diskutiert bzw. im eigenen Umfeld immer wieder festgestellt.
Eine jährlich seitens der Wasserversorger bereit gestellte Wasseranalyse reflektiert nicht zwigend den Zustand des Wassers zum Zeitpunkt der Entnahme. Für den normalen Endverbraucher mag das keine Rolle spielen, für uns aber schon.

Meist rekrutiert sich unser Rohwasser aus einem Verschnitt von Quellgebieten, die mal mehr, mal weniger, angezapft werden.
Aus Sicht des Brauers kann das bedeuten, dass die Gesamthärten im Tagesbezug um +/- 2°dH schwanken. Für einen angenommen Mittelwert von 14°dH würde sich ergeben, dass das Rohwasser "heute" mit 12°dH aus der Leitung kommt und morgen mit 16°dH.

Für eine geplante Teilenthärtung, die in ihren Auswirkungen teilweise bis zur Vorhersage eines pH-Wertes in der Maische reicht, stellt das natürlich den "worst-case" dar.

Wer an dieser Stelle so etwas wie Planungssicherheit haben möchte, der muss sein Wasser zunächst vollentsalzen - mit welcher Technik auch immer. Freilich muss der Brauer der zwischen 2-5°dH schwankt einen andern Blick auf die Dinge haben dürfen als der Brauer, der stetig zwischen 17°dH und 22°dH in seinen Rohwasserqualitäten pendelt. Zuerst benannter muss ich wenig kümmern, zuletzt benannter um so mehr. Das Gesamtniveau und die Details der Wasseranalyse müssen entscheiden, in welche Richtung eine Wasseraufbereitung ausgelenkt wird.
Gruss
Oli
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#300

Beitrag von JackFrost »

Du brauchst den Wasserdruck. Ich hab am Ausgang einen Wasserhahn. Damit Regel ich die Geschwindigkeit.
Ich vermute etwas Wasser fließt an der Kartusche vorbei weil die nicht an den Deckel gedrückt wird.
Hast du den Schlüssel zum zu machen mit gekauft ? Mit dem lässt sich der blaue Ring besser zu schrauben.

Edit: Tippfehler

Gruß JackFrost
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