Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#51

Beitrag von Biermann »

Hallo Peter,

deshalb sagte ich 'geschickt', da man nicht sehen kann wie Dein Erlenmeyer verschloßen ist, man sieht nur den Unterteil einer Alu-haube.

Wenn es oben zu ist, wo soll den der benötigte Sauerstoff herkommen, die Hefe produziert auch in der Vermehrung CO2. :Grübel

Cheers, Jörg
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#52

Beitrag von Hopfenpeter »

Das mit der Alufolie hab ich aus dem Video von der netten Dame von White Labs. Zudem habe ich es an diversen Stellen so verstanden, dass wir eine angemessene Belüftung ohnehin mit unseren Mitteln nicht hinbekommen und ein gewisser (ausreichender) Gasaustausch wohl auch mit dieser Methode gewährt ist. Die Abwesenheit von CO2 und die gute Durchmischung scheinen dagegen sehr wichtig zu sein.
Wie auch immer, diesmal mache ich es so. Wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, wird bei den nächsten Malen wird jeweils eine Stellschraube geändert, bis es passt :Wink
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#53

Beitrag von Biermann »

Jaaaaa Peter,

wenn's für Dich funzt ist es ja schon gut. Nur, (zur netten Dame) wenn ich meinen Rührfisch mit so viel Einsatz steril mache, pack ich den nicht mit meinen dummen Fingern an wenn er in die kostbare Vermehrphase geht.

Ich laß mich da auch nicht von meinem Pfad abbringen, und Ulrich (und viele andere) hat das ja auch schon des öfteren geschrieben das O2 dazugehört um richtig zu vermehren.

Laß uns mal wissen wie Du da weiter kommst und vielleicht mach ich ja was falsch und ich ändere mich gerne, besonders wenn's um Bier geht.

Cheers, :Drink Jörg
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#54

Beitrag von Tyrion »

@ Hopfenpeter:

Hast du den Inhalt der Erlenmeyerkolben nach der Propagation noch in grössere Gefässe umgefüllt, oder bleibt die Hefe bei dem geringen Steigraum brav in den Flaschen (auf dem letzten Bild sah es zumindest so aus, als würde es schon eng) ?

Gruss
Matthias
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#55

Beitrag von Hopfenpeter »

Hallo Matthias,

nachdem ich die Kolben in die Truhe gestellt habe, ist der Schaum sehr schnell zusammen gefallen und ist auch nicht wieder gewachsen,

Dafür habe ich gerade gesehen, dass es trotz 4°C immer noch ein paar Bläschen aufsteigen. ich hab die Temp also auf 3° gesenkt, in der Hoffnung, dass die Gärung stoppt sich alle Hefe absetzt. Soltlte ich ggf. doch noch wärmer stellen und ausgären lassen?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#56

Beitrag von morpheus_muc »

Nachdem weiter es weiter oben in diesem Thread ja fast ein Glaubenskrieg bzgl. des Überstandes im Hefestarter gab, gebe ich doch mal noch meinen Senf hier dazu. Ich habe das Thema nochmals mit Uli diskutiert, falls ich etwas falsch wiedergebe/verstanden habe möge mich bitte er oder ein anderer der Profis korrigieren! Uli betonte nochmals den Unterschied zwischen Propagations- und Erntehefe, wobei er keiner den eindeutigen Vorzug gibt, ist halt was anderes von den HZZ her. Er vermehrt ja aus dem Schrägagar in ca 250 ml, empfiehlt dann 2 l, dann 15-20l, dann damit Anstellen des 70-100l Sudes.

Wird Propagationshefe verwendet, wird der letzte Vermehrungsschritt vor dem Anstellen, also die 15-20l Starter, bereits mit Betriebswürze gemacht. Er wird dann ohne Absetzen lassen, am besten in der log-Phase komplett zugegeben.

Wird Erntehefe verwendet, kann der letzte Vermehrungsschritt auch mit irgendeiner Art Kongreßwürze oder Trockenmalzextraktwürze durchgeführt werden, den Starter lässt man ausgären, absetzen, dekantiert den Überstand ab und die Erntehefe, der Bodensatz, wird verwendet.

Unser Problem ist ja bei Propagationshefe für uns immer der letzte Schritt, die 15-20l in Betriebswürze. Das erfordert nach der Würzebereitung ein Abzweigen von Starterwürze und ein Aufbewahren der abkühlenden/kalten Restwürze für 48-72 Stunden unter keimarmen Kautelen. Ich persönlich erachte das für mich als problematisch. Da habe ich zuviel Angst vor einer Infektion. Außerdem erfordert es auch ein gutes Timing nach dem Brautag. Vorteil ist natürlich eine perfekte, hochaktive Hefe zum Anstellen zur Verfügung zu haben.

Bei der zweiten Variante mit Erntehefe ist das Timing nicht gar so kritisch, man setzt den Starter ja rechtzeitig vor dem Brautag an und lässt ihn ausgären und Absetzen, da kommt es auf einen Tag hin oder her nicht an. Der Nachteil ist, die Hefe ist nicht mehr ganz so aktiv, jedoch mit ausreichender HZZ sollte auch hier eine zügige Angärphase erreichbar sein. Und das mit deutlich geringerem Infektionsrisiko.

Viele Grüße
Michael
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#57

Beitrag von Hopfenpeter »

Ich bin nun vollends verwirrt :puzz
Der Unterschied zwischen Ernte- und Propagationshefe ist soweit klar. Andererseits schreibt Ulrich weiter oben:
zB wenn ich die Hefe Vermehre und absetzen lasse (absetzen lassen will), (wobei man in diesem Moment alles tun sollte, damit sich die Hefe so schnell, wie möglich absetzt!, zB.: Endvergären lassen; das Gefäß verschließen (Gegendruck); schnell herunter-kühlen; usw)), dann nach 24-48h die hefe benutzt, ist es eher eine Erntehefe, aber eine sehr gute!!!
Ich verstehe das so, dass Endvergären lassen und scnhell Abkühlen zwei Alternativen sind. Da bei den Prioritäten der Propagation ja die Qualität höher angesiedelt wird als die Quantität und es an mehreren Stellen heisst (z.B. hier, dass die Vermehrung nach 24h soweit abgeschlossen ist habe ich mich nach vielem Hin- und Her für das Runterkühlen nach 24h entschieden. Zu bedenken ist auch, dass der 5-Liter-Starter mit bereits hochaktiver Hefe angestellt wurde.

Unsicher bin ich trotzdem. Wenn ich nun den Starter wieder warm stellen würde und weiter rühren würde, würde ich damit nicht vielleicht eher Schaden anrichten (Stress)?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#58

Beitrag von djmoehre »

Jetzt ist es doch eh zu spät. Du möchtets doch morgen brauen, oder?
Beim nächsten mal einfach 48h Rühren und für Luftaustausch im Erlenmeyerkolben sorgen und dann (wenn der Extrakt aufgebraucht ist) kaltstellen und nach 24h den Überstand abgießen.
Grüße
Maddin
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#59

Beitrag von cyme »

Biermann hat geschrieben:Ich laß mich da auch nicht von meinem Pfad abbringen, und Ulrich (und viele andere) hat das ja auch schon des öfteren geschrieben das O2 dazugehört um richtig zu vermehren.
Eine Alukappe ist schon durchlässig: http://braukaiser.com/blog/blog/2013/03 ... -starters/
Ganz offen ist das Infektionsrisiko hoch, eine aktive Belüftung muss man erst mal haben. Für den Hausgebrauch ist eine Alukappe wohl ganz brauchbar, zumindest deutlich besser als ein Gärspund.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#60

Beitrag von Hopfenpeter »

djmoehre hat geschrieben:Jetzt ist es doch eh zu spät. Du möchtets doch morgen brauen, oder?
Beim nächsten mal einfach 48h Rühren und für Luftaustausch im Erlenmeyerkolben sorgen und dann (wenn der Extrakt aufgebraucht ist) kaltstellen und nach 24h den Überstand abgießen.
Nö, ich kann auch an einem anderen Tag brauen. Da bin ich glücklicherweise flexibel. :Bigsmile
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#61

Beitrag von morpheus_muc »

Ich denke das wird schon passen so Peter, vielleicht hast Du noch nicht ganz die HZZ aus deinem Starter rausgeholt, die möglich gewesen wäre, aber versuchs doch einfach! Ich vermute, dass der größte Teil der Brauer hier ihre Sude mit deutlich weniger anstellen :Wink Und wenn du am Brautag die Hefe nach dem abdekantieren mit etwas Würze anfütterst, geht die bestimmt gut ab!

Zur Alukappe, die sterilen Gärstopfen die Uli verwendet, sehen auf den ersten Blick deutlich dichter aus als eine Alukappe, und belüften tut er ja auch nicht, sollte also gar kein Problem sein!

Viele Grüße
Michael
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#62

Beitrag von djmoehre »

Obwohl das ja ganz klar gegen die Eigentliche Idee ist, würde ich sagen: Mach keine Wissenschaft draus! :Smile

Im Ernst, es ist vielleicht nicht 100% perfekt aber ich bin mir sicher, dass alles zu Deiner Zufriedenheit laufen wird.
Falls Du nicht schon dran bist: Heiz den Kessel an! :Drink
Grüße
Maddin
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#63

Beitrag von Hopfenpeter »

Danke für die aufmunternden Worte! Bin gerade vor der 2. Kochmaische :Drink
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#64

Beitrag von Hopfenpeter »

Am Sonntag wurde nun also gebraut. Wen es interessiert, hier das Rezept:

Wasser: Osmosewasser mit CaSO und CaCl aufgesalzen, so dass ich auf 50ppm Calzium komme.

Schüttung: 10,6 kg PiMa, 230g Sauermalz

Zweimaischverfahren nach Moritz (Bierjunge). Genauer: Einmaischen bei 35°, 50% Dickmaische 20 Minuten kochen → 64°C. Dann mit 30% Dünnmaische auf 74° bis jodneutral. Läutern.

Hopfen: Vorderwürze 44g Saaz (3%), Bittergabe 24g Magnum (13,3%)

Kochzeit 80 Minuten. Die Würze wurde bei Kochbeginn noch mit 4,4ml Milchsäure eingestellt.

Ich kam dabei auf 55 Liter (bei 100°C) und 11,9° Plato. 5 Liter habe ich direkt abgezweigt und eingeweckt für die nächste Propagation. 25 Liter habe ich in gesonderte Gefäße abgefüllt (bis Unterkante) und auf 1° gekühlt. Der Rest kam in den Gärbottich. Am nächsten Morgen habe ich dann mit Sterilfilter und Aquarienpumpe belüftet. Die Würzetemperatur lag bei 6°, die des (immer noch aktiven) Hefestarters bei 4°. Nach 24h ist die Temperatur auf 9° gestiegen und erste Kräusen sind erkennbar (zudem schwefelt es bereits ganz gut). Die Restwürze hatte ich über die Nacht auf ebenfalls 9°C gebracht und draufgelassen.

Ich werde nun bei 10° vergären lassen. Sobald die Kräusen zusammenfallen geht es ins Nachgärfass zur Druckgärung bei 10-13°. Sobald ich keinen oder kaum noch Druckaufbau messe, geht es langsam auf 4°. Dann wird noch zweimal umgedrückt und bis Mai gereift.

Wenn nichts gravierendes mehr passiert melde ich mich dann im Mai mit einem Verkostungsbericht. Nochmal danke für die Tipps und Hinweise. :thumbup
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#65

Beitrag von Lasso »

Ulrich hat geschrieben:puuuh, da weiss ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Die Hefe weis sehr wohl wieviele Nachbarn sie hat. Da herrscht strege Geburtenkontrolle!(voll China) Die Hefe ist eher egoistisch. 1.) Überleben, dann Vermehren!
zB.:Wenn man mit 10 Mio anstellt, dann verdoppelt bis ver-2,5-facht sich die Hefe in 24h, wenn man mir 20 Mio anstellt, dann ver 1,5-facht die sich nur in 24h!
Da gibt es schon ein Verhältnis von Nahrung zu HZZ.

Die Sache mit der log phase stimmt schon,=> da ist die Hefe am aktivsten, ABER... Eine Propagationshefe erzeugt andere Aromen, als eine Erntehefe. Manchmal will man das (zB Weizen), manchmal nicht (zB Pils)

Der unterschied zwischen Erntehefe und Propagationshefe ist (wie alles beim Bierbrauen) nicht ganz so einfach in eine Schublade zu stecken.
Eine Propagationshefe sollte einen Tothefeanteil von < 1% haben (optimaler Weise), hingegen ist der Tothefeanteil einer Erntehefe zwischen 5 und 20%!
Eine Propagationshefe befindet sich zu >70% in der log-Phase, hingegen nur ca 20% bei einer Erntehefe!
=> das heisst aber erst mal nix!
Als erstes sollte man deffinieren, was man mit Erntehefe meint.
UG: Wenn ich bei einer 12%igen Würze am 5ten oder 6ten Tag die Hefe ernte und soffort weiter benutze...=> alles gut!
Wenn ich die Hefe aber lagere, kann es sein (sehr wahrscheinlich), dass sich die Hefequalität verschlechtert. (ungewöhnliche Gährnebenprodukte, veränderung des Absetzverhaltens, verschlechterung des reduktionsvermögens von junfbukettstoffen, usw)=> die Hefe bildet Stresstoffe um zu überleben!
zB wenn ich die Hefe Vermehre und absetzen lasse (absetzen lassen will), (wobei man in diesem Moment alles tun sollte, damit sich die Hefe so schnell, wie möglich absetzt!, zB.: Endvergären lassen; das Gefäß verschließen (Gegendruck); schnell herunter-kühlen; usw)), dann nach 24-48h die hefe benutzt, ist es eher eine Erntehefe, aber eine sehr gute!!!
Diese Verfahren verwendet man,
- wenn man den Überstand nicht verwenden will/kann,
- oder um die Hefe an bestimmte Bedingungen zu gewöhnen, wie hoher Alk, niedriger Temp., hoher Druck, usw.
- oder weil man eben nicht die gärnebenprodukte einer Propagationshefe haben will.
- oder weil man sehr selten propagiert und nicht will, dass sich das bier zu stark von dem andem bier (mit erntehefe gebraut9 unterscheidet)
- oder weil man sicher gehen will, dass sich die Hefe auch absetzt. (Bruchbildungsvermögen)
oder, oder oder

OG: Hier ist ein ganz andere Maßstab zu setzen. Wenn man die OG "Erntehefe" sofort verwenden kann, gibt es keine bessere Hefe. Hier bedeutet Erntehefe aber,dass man die Hefe, die nach 36-48h oben an der Oberfläche schwimmt, verwendet.

Propagation: Nur die Hefe, die sich in Schwebe befindet ünerimpfen und vermehren setzt man ein:
- wenn sich die eigene hefe in einem "schlechtem Zustand befindet" (aufpäppeln)
- wenn man viele neue aktive hefe produzieren möchte (Reinzucht)
aber man sollte aufpassen, dass sich das Bruchbildungsvermögen der Hefe nicht verschlechtert!
Ihr seht, wie du es machst, machst es verkehrt! :Bigsmile
Hallo zusammen,

ich möchte den Thread für das perfekte Vorgehen nicht kapern aber ich frage mich wie ich mit wenig Aufwand bei der Hefevermehrung möglichst nahe am Optimum bin. Dazu muss ich sagen, dass es mir hierbei auf ein zügiges Ankommen und einen schnellen Ablauf der Gärung NICHT ankommt. Ich möchte nur möglichst wenig Fehlgeschmack in meinem fertigen Bier haben. Ich habe meist eine Ausschlagmenge von 40l bei 12-13°P.
Für ein Red Ale habe ich es neulich so gemacht, dass ich die Wyeast Flüssighefe aus dem activator pack zunächst in 1,5l Malzextraktwürze bei 9°P vermehrt habe. Belüftet habe ich das Ganze durch regelmäßiges "umschütten" zwischen zwei Messbechern. Nachdem das Ganze ausgegoren war hab ich die Hefe im Kühlschrank für 2 Tage absetzen lassen. Am Brautag habe ich dann dekantiert und den Bodensatz in 2 l Vorderwürze bei Zielstammwürze gekippt. Belüftet habe ich nun wieder durch regelmäßges umschütten. Am nächsten Tag habe ich den kompletten Starter dann in die Würze gekippt. Es hat sich viel Hefe gebildet und die Gärung verlief gut. Geschmacksprobe steht noch aus.
Wenn ich aus geschmacklichen Gründen (demnächst steh ein Untergäriges bei 12°P an) nun den zweiten Starter ebefalls absetzen lasse, dekantiere und nur den Bodensatz zugebe - habe ich dadurch auch geschmackliche Einbußen (Underpitching/Vitalität?) oder verzögert es nur das Ankommen und die Gärdauer weil die Hefezellen am Boden weniger vital sind? Habe ich dadurch zu wenig Hefemasse oder zu viele tote Zellen drin? Wahrscheinlich muss ich bei kaltem Anstellen vorher noch einen Vermehrungsschritt machen um ausreichend Hefe zu haben oder?

Viele Grüße,

Lasse
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#66

Beitrag von Hopfenpeter »

Hallo Lasse
Lasso hat geschrieben: Dazu muss ich sagen, dass es mir hierbei auf ein zügiges Ankommen und einen schnellen Ablauf der Gärung NICHT ankommt. Ich möchte nur möglichst wenig Fehlgeschmack in meinem fertigen Bier haben.
Genau das ist das Problem: um möglichst wenig Fehlgeschmäcker zu haben ist zügiges Ankommen und schneller Ablauf unerlässlich. Dabei geht es vor allem darum, dass die Hefe am Ende noch fit genug ist um die eigenen Gärnebenprodukte abzubauen. Vor allem UG, bei OG ist das alles weniger kritisch. Daher mein Tipp: wenn du UG braust: versuche dich soweit wie möglich an die Zahlen zu halten, die wir hier detailliert aufgedröselt haben oder benutze die einschlägigen Rechner. Hast du einen Magnetrührer? Wenn nein, wäre das mein erster Ansatz. Ohne den gehen die benötigten Startermengen in unhandliche Höhen. In jedem Fall gilt: messe christlich!
Wenn dui nicht die Möglichkeit hast eine ordentliche Menge vitaler Hefe zu erzeugen bleibe erstmal bei OG. Es gibt ja gute, neutrale OG-Hefen die auch kalt geführt werden können. Oder mach ein Kölsch/Alt.

Grüße,

Peter
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#67

Beitrag von Lasso »

Aber wenn ich mit meinem oben genannten Vorgehen die Hefe ordentlich vermehre sollte ich damit doch auch eine schnelles Ankommen realisieren können oder nicht? Ulrich schreibt ja auch, dass man mit dem Vermehren und anschließendem Dekantieren eine Erntehefe (aber sehr gute) erzeugt. Bekomme ich dadurch solche Fehlaromen, dass es sogar ratsamer ist eine OG-Hefe zu nehmen und kühl zu vergären? Das kann ich fast nicht glauben. Ulrich schreibt ja auch, dass bei einer Erntehefe zwar nur 20 % in der log Phase sind aber das ja erstmal nix heißt...
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#68

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:Aber wenn ich mit meinem oben genannten Vorgehen die Hefe ordentlich vermehre sollte ich damit doch auch eine schnelles Ankommen realisieren können oder nicht? Ulrich schreibt ja auch, dass man mit dem Vermehren und anschließendem Dekantieren eine Erntehefe (aber sehr gute) erzeugt. Bekomme ich dadurch solche Fehlaromen, dass es sogar ratsamer ist eine OG-Hefe zu nehmen und kühl zu vergären? Das kann ich fast nicht glauben. Ulrich schreibt ja auch, dass bei einer Erntehefe zwar nur 20 % in der log Phase sind aber das ja erstmal nix heißt...
An deinem Verfahren an sich gibt es doch nichts zu mäkeln. (Ausser, dass Du vieleicht n bissel höher in der Stw gehen könntest, und durch das Umschüttel (sehr effektiv, aber aus mikrobiologischer Sicht...) vieleicht dir was einfangen könntest)
Starter müss zur Anstellmenge passen. Hefenahrung muß zur Hezellzahl passen.
aber mach ruhig weiter so
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#69

Beitrag von Lasso »

Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Rückmeldung! Das beruhigt mich. Mit hörerer Stammwürze meintest du den ersten Starter für das activator pack mit 9°P? Soll ich da schon auf Zielstammwürze gehen?
Für UG: Wie kritisch ist denn die Startergröße? Kann ich anstelle eines großen Starters (wie bestimme ich die Größe? Sind 4l ausreichend?) auch 2 Vermehrungsschritte mit jeweils 2 l Malzextrakt machen und dekantieren? Anschließend würde ich den Bodensatz dann in 2l Vorderwürze bei Raumtemperatur kippen und nach dem Angären im Kühlschrank auf ca. Anstelltemperatur der 40l welche in der Kühltruhe warten abkühlen. Das Ganze dann möglichst im Hochkräusenstadium in die 40l Anstellwürze geben. Passt das so einigermaßen?

Viele Grüße,

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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#70

Beitrag von Ulrich »

Mehr Stammwürze = mehr Nahrung! 9°P ist gut, aber im unterem Bereich. Bis 11-12°P ist OK.
9°P (=40-60Mio Hefezellen/ml) verwenden wir im Labormasstab, später gehen wir höher. Zum aufpäppeln oder Futter während Lagerung der Hefe sind 9°P mehr als ausreichend. Aber im letztem Schritt vor der eigentlichen Hefegabe und/oder um 80-100mio Hz/ml ausreichend mit Nährung und Wuchsstoffen zu versorgen sind 11-12°P angebracht.

Du meinst 2+2=4, das würde natürlich funktionieren.

Wie groß der Starter sein muß? Berechnen:(Diese Berechnung stimmt nur, wenn Du die Hefe sich absetzen lässt und den Überstand des Starters verwirfst)
X(ml Starter) x 80 (80=Beispiel für Mio Hefezellen/ml des fertigen Starters) = Anstellmenge in ml x 10 (10=Beispiel für Soll Hefezellzahl/ml nach dem Anstellen)
=> X(ml Starter) = Anstellmenge in ml x 10 / 80
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#71

Beitrag von Lasso »

Ok, aber gelten die Hefezellen die direkt aus dem aufgeblähten activator pack kommen bereits als aufgepäppelt und ich kann die mit 12°P vermehren?

Mit 2 Vermehrungsschritten je 2l meine ich Folgendes: 2l vermehren -> absetzen -> dekantieren, dann erneut mit 2l Würze ansetzen und nochmal von vorn. Entspricht das einem größeren Starter?

Bei 40l Anstellmenge brauch ich also einen Starter von 5l. Ist es dann ausreichend wenn ich das Vorgehen oben 3 mal mit Malzextraktwürze bei 12°P wiederhole und anschließend den Bodensatz in 2l Vorderwürze bei Raumtemperatur kippe, nach dem Angären im Kühlschrank auf ca. Anstelltemperatur runterkühle und dann inkl. Überstand möglichst im Hochkräusenstadium in die 40l Anstellwürze kippe?

viele Grüße,

Lasse
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#72

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:Ok, aber gelten die Hefezellen die direkt aus dem aufgeblähten activator pack kommen bereits als aufgepäppelt und ich kann die mit 12°P vermehren?
Mit 2 Vermehrungsschritten je 2l meine ich Folgendes: 2l vermehren -> absetzen -> dekantieren, dann erneut mit 2l Würze ansetzen und nochmal von vorn. Entspricht das einem größeren Starter?
Bei 40l Anstellmenge brauch ich also einen Starter von 5l. Ist es dann ausreichend wenn ich das Vorgehen oben 3 mal mit Malzextraktwürze bei 12°P wiederhole und anschließend den Bodensatz in 2l Vorderwürze bei Raumtemperatur kippe, nach dem Angären im Kühlschrank auf ca. Anstelltemperatur runterkühle und dann inkl. Überstand möglichst im Hochkräusenstadium in die 40l Anstellwürze kippe?
viele Grüße,
Lasse
Ich nehme an der Name "Aktivator" kommt von aktivierte Hefe, also ja. Für wieviel Würze ist denn so ein Aktivator ausgelegt? Ich habe die Befürchtung, dass ein Aktivator schon zu viele Hefe für 4-5L enthält.

Das passt nicht so ganz: Wenn Du die Hefe in 2L Würze fertig Vermehrt hast, langt die resultierende Hefemenge ja schon für ca 20L!
Wenn Du also "nur" 2L frische "Nahrung" dazugibst, soll die Würzemenge aussreichen Energie und Nahrung für diese große hefemenge UND noch mal für das Doppelte zu liefern? das passt nicht.
Du kommst wohl an 2 Behältern (oder einem größerem) nicht vorbei.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#73

Beitrag von Ulrich »

Obwohl das wahrscheinlich funktionieren wird, wenn Du einzweites mal 2L Würze draufgibst. Es wird gären, nur wahrscheinlich schleppender am Anfang. ggf musst Du eben nach 24h nochmal gut belüften.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#74

Beitrag von Lasso »

Also die Packs haben laut Hersteller Hefezellen für 20l. 100 Milliarden Zellen. Also kann ich das Schrittweise vermehren vergessen? Wie gehe ich bei 40l Ausschlagwürze denn vor? Ich habe zwei 2l Messbecher und einen 5l...

Dazu möchte ich noch sagen, dass ich a) ungerne die Würze mit 5l Starter (der wohl nicht gut schmeckt) verschneiden möchte und b) wenn ich es dekantiere 5l meiner Auschlagwürze für die Tonne sind - das möchte ich auch nicht.

Schrittweise mit Malzextrakt vermehren und dekantieren klappt also einigermaßen? Oder gibt es ein besseres vorgehen?
Zuletzt geändert von Lasso am Freitag 6. März 2015, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#75

Beitrag von Hopfenpeter »

Lasso hat geschrieben:Also die Packs haben laut Hersteller Hefezellen für 20l. 100 Milliarden Zellen. Also kann ich das Schrittweise vermehren vergessen? Wie gehe ich bei 40l Ausschlagwürze denn vor? Ich habe zwei
2l Messbecher und einen 5l...
Für untergärig gilt: Vergiss die Packungsangaben! Selbst 100 Milliarden aktive Zellen reichen nicht für 10 Liter, wenn man kalt anstellen möchte (was man tun sollte). Zudem beziehen sich die Angaben auf frische Packungen. Bis die Dinger über den Ozean, den Händler und den Versand bei dir sind vergehen meist ein paar Monate und dann hast du es im besten Fall noch mit 30 Milliarden lebenden Zellen in einem desolaten Zustand zu tun.
Also, wenn du nicht mindestens einen 4-Liter-Starter mit Magnetrüherer machen kannst, rate ich dir aus eigener Erfahrung: bleib OG! Alternativ kannst du den Sud teilen und nur 20 Liter untergärig vegären. Da könnte ein 2-Liter-Starter (besser 3) mit Magnetrührer reichen.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#76

Beitrag von Lasso »

Ok, nehmen wir mal an ich kaufe mir einen Magnetrührer... Macht das Schrittweise Vermehren und Dekantieren in einem Erlenmeyerkolben mit 2l Volumen dann mehr Sinn?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#77

Beitrag von Hopfenpeter »

Lasso, man sollte die Menge in jedem Schritt vergrößern. Wenn du dein ersten Starter durch ist, hast du schon die maximale Menge an Zellen, die in 2 Liter Würze Platz haben. Wenn du dann dekantierst und nochmal 2 Liter raufgibst, hat das keine positiven Effekte, eher negative. Was du machen solltest, ist am Brautag zu Dekantieren und 6-12 Stunden vor Anstelllen frische Würze auf den dekantierten Starter zu geben. So kann die Hefe sich schonmal anpassen. Aber - wie gesagt - mehr als 20 Liter sind mit deinen 2 Litern nicht drin.

Einen Magnetrührer kann man sich übrigens sehr leicht selbst basteln (kein handwerkliches Geschick nötig). Inestition: maximal nen Zwanni. Such mal im Forum oder bei Google "stir plate diy".
Ulrich
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#78

Beitrag von Ulrich »

tja,...
1.) Du benutzt nur 1/10 des Päckchens.
oder:
2.) 2 Sude a 20L? Ersten Sud mit 20L mit der Hefe anstellen und den 2ten Sud nach 24h "drauflassen" !
oder:
3.) 1 Sud mit 40L: 20L Anstellen, die 2ten 20L nach ca.24h dazugeben. (Problemstellung: Wie kannst Du 20L Würze für 24-48 einlagern ohne die zu infizieren? Natürlich möglich, aber auch nicht ohne ein gewisses Risiko)

4.) Mit "unterpitchen" leben und, wie Du im Prinzip gesagt hast: Mit steriler und verdünnter Vorderwürze (wobei in diesem Fall 9°P ausreichend sind) die Hefe ankommen lassen. So hast Du nochmal ein Paar mehr Zellen aktiviert.
Das Anstellgefäss mehrmals Belüften (ggf nach 24h und 48h). (Es werden andere Aromen entstehen, aber funktioniert zu Not)

Edit: schließe mich an sonsten den Ausführungen von Hopfenperter an.
Kenne mich leider mit der Qualität dieser Hefepäckchen noch nicht aus.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#79

Beitrag von Lasso »

Hmm OK da ist also der Hund begraben. Die vermehrt sich nicht mehr weil es ihr zu voll wird in der Würze. Das wusste ich nicht. Ich dachte die vermehrt sich mit frischer Würze solange Sauerstoff da ist. Den Platzmangel habe ich nicht bedacht. Ich meine allerdings beobachtet zu haben, dass der Bodensatz nach der Endvergärung im zweiten Starter größer war als in dem 2l Starter (Vorgehen in Post #65) Vielleicht hat sich aber auch einfach nur mehr abgesetzt.

Dann wäre also noch eine Möglichkeit zu dekantieren und den Bodensatz aufzuteilen oer nur einen Teil davon weiter zu vermehren udn den Rest im Kühlschrank zwischen zu lagern.

Vielleicht wähle ich aber auch nur die Variante 3 von Ulrich oder kauf das nächste Mal Trockenhefe. Da krieg ich zu dem Preis der Flüssighefe ja ausreichend Zellen für 40l.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#80

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:Vielleicht wähle ich aber auch nur die Variante 3 von Ulrich oder kauf das nächste Mal Trockenhefe. Da krieg ich zu dem Preis der Flüssighefe ja ausreichend Zellen für 40l.
:Bigsmile da geb ich mir sooo viel Mühe und Du steigst um auf Trocken??? :Ahh :P :P
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#81

Beitrag von Lasso »

Ok entschuldige bitte ;). Einen Vorschlag hab ich noch. Wenn 5l Starter für 40l ausreichen dann würde ich das jetzt wie folgt machen:
- 2 l mit 12°P mit der Hefe impfen, belüften, ausgären lassen, absetzen dekantieren
- danach 5 l mit 12°P ansetzen und den Bodensatz des 2l Starters reinschütten, belüften, ausgären lassen dekantieren
- am Brautag die Hefe nochmal mit Vorderwürze (aber keine 5l!) wachrütteln und in der Hochkräusenphase in die Anstellwürze kippen (da frage ich mich nur wann ich das auf Anstelltemperatur kühlen sollte)

Falls das jetzt auch eine schlechte Idee sein sollte, stell ich erst die ersten 20 l an und lass dann die nächsten 20 l einen Tag später drauf.

Besser?

Viele Grüße,

Lasse
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#82

Beitrag von hoggel1 »

Hallo Lasse,

Ich würde nicht Vorderwürze nehmen, da ist dann keine Hefe drin und das ganze wurde nicht gekocht.

Ich denke es ist besser, wie Ulrich es für OG Biere im Der Hefebankthread Nr. #190 beschrieben hat:

Nach dem Kochen 5 Liter schnell runterkühlen, deinen Starter dazu und die restlichen 35 Liter kannst du dann über Nacht abkühlen lassen und für 24 - 48 kalt stellen, mit einer Suppenkelle aufziehen und die 5 Liter komplett dazugeben.

MfG
Thomas
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#83

Beitrag von Lasso »

Du meinst da ist kein Hopfen in der Vorderwürze oder? Soll ich die 5 l damit dann auch bei UG Temperatur anstellen? Dann hätte ich keinen Fehlgeschmack aufgrund zu hoher Temperatur. Wenn das klappt ist das auch etwas schneller und hinsichtlich Infektionsrisiko vorteilhafter als 2x20 l parallel abkühlen zu lassen...
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#84

Beitrag von Biermann »

Hallo Ulrich,

ich will Dir nicht zu nahe treten, aber kennst Du die Wyeast Hefe Päckchen 'Aktivator' nicht, da mußt du aber etwas gegen unternehmen.

Nennt mich alle 'langsam, dumm, stur oder sonst was', aber wenn ich in 40 L 5 L Hefestarter schüttte habe ich 45 L, ich wollte aber 40 L haben, vielleicht ein wenig mehr, aber nicht 12,5% mehr, dazu noch ohne Hopfen, wahrscheinlich andere Farbe und was noch, warum soll ich denn so was machen? Dann nehme ich doch wirklich besser Trockenhefe, rehydriert und fedigch.

:Grübel :Grübel :Grübel

Mit lieben Grüßen, Jörg
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#85

Beitrag von cyme »

Jörg, wenn der Stamm den benutzen willst (oder ein vergleichbarer) als Trockenhefe verfügbar ist, würde ich auch in jedem Fall dazu greifen. In Sachen Haltbarkeit und Anwendung finde ich diese deutlich überlegen.

Ansonsten ist der beste Starter immer noch einer, der aus Betriebswürze hergestellt wird - dann stimmen Volumen, Hopfen, Farbe, etc alles. Man muss halt mutig genug sein, den Großteil der Anstellwürze 24h ohne Hefegabe aufzubewahren.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#86

Beitrag von Lasso »

So, Magnetrührer und 5 l Erlenmeyerkolben sind organisiert, einen 1l Kolben hab ich auch noch rumstehen...

Ich würde das jetzt so machen:
- Die aktivierte Hefe in 1 l Trockenmalzextraktwürze mit 12°P vermehren, anschließend kühlen, absetzen lassen und dekantieren (wieviel Zeit sollte man der Hefe auf dem Rührer geben?)
- Den Bodensatz in 5 l Trockenmalzextraktwürze mit 12°P vermehren, anschließend kühlen, absetzen lassen und dekantieren
- Am Brautag den Bodensatz mit 1-2 l abgekühlter Originalwürze aufschwenken damit die Hefe sich an die Anstellwürze gewöhnt und auf etwas unter Anstelltemperatur abkühlen lassen
- Wenn die Anstellwürze abgekühlt ist: Ab dafür!

Wenn ich es richtig in Erinnerung hab belüftet Ulrich beim Propagieren auch nicht. Darauf werde ich vorerst auch verzichten.
Im Hefebankthread hab ich noch gelesen, dass der letzte Vermehrungsschritt etwa 8-fach sein sollte damit die hefe optimal vorbereitet ist. Macht es also Sinn den 1. Starter nicht mit 1 l sondern mit 0,625 l zu bemessen? Oder ist das hinfällig wenn man die eh absetzen lässt?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#87

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben: Wenn 5l Starter für 40l ausreichen dann würde ich das jetzt wie folgt machen:
- 2 l mit 12°P mit der Hefe impfen, belüften, ausgären lassen, absetzen dekantieren
- danach 5 l mit 12°P ansetzen und den Bodensatz des 2l Starters reinschütten, belüften, ausgären lassen dekantieren
- am Brautag die Hefe nochmal mit Vorderwürze (aber keine 5l!) wachrütteln und in der Hochkräusenphase in die Anstellwürze kippen (da frage ich mich nur wann ich das auf Anstelltemperatur kühlen sollte)
Falls das jetzt auch eine schlechte Idee sein sollte, stell ich erst die ersten 20 l an und lass dann die nächsten 20 l einen Tag später drauf.Besser?Viele Grüße,
Lasse
Ja, besser, aber warum geht Du nicht gleich auf 5L?
Vorderwürze sterilisieren (20 - 30Min bei > 85°C)
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#88

Beitrag von Ulrich »

Biermann hat geschrieben:Hallo Ulrich,
ich will Dir nicht zu nahe treten, aber kennst Du die Wyeast Hefe Päckchen 'Aktivator' nicht, da mußt du aber etwas gegen unternehmen.
Nennt mich alle 'langsam, dumm, stur oder sonst was', aber wenn ich in 40 L 5 L Hefestarter schüttte habe ich 45 L, ich wollte aber 40 L haben, vielleicht ein wenig mehr, aber nicht 12,5% mehr, dazu noch ohne Hopfen, wahrscheinlich andere Farbe und was noch, warum soll ich denn so was machen? Dann nehme ich doch wirklich besser Trockenhefe, rehydriert und fedigch.
:Grübel :Grübel :Grübel
Mit lieben Grüßen, Jörg
:Smile Du trittst mir nicht zu nahe! Warum solltest Du auch? Warum sollte ich die Wyeast Hefe Päckchen 'Aktivator' denn kennen? Natürlich habe ich einiges hier gehört, aber aus naheliegenden Gründen habe ich nie mit den gearbeitet.
Die 5L, 11-12°P stehen für die nötige Nahrung, Wuchsstoffen für 80-120Mio hefezellen/ml. Wenn man kein Platz für die gesamte Propagationshefe hat, lässt man absetzen und dann hat man nur ca 500ml konzentrierte Hefe.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#89

Beitrag von Lasso »

Ulrich hat geschrieben:Ja, besser, aber warum geht Du nicht gleich auf 5L?
Vorderwürze sterilisieren (20 - 30Min bei > 85°C)
Gute Frage - Falls du es übersehen hattest, ich hatte schon wieder einen neuen Plan mit Magnetrührer (siehe Post # 86) ;)

Aber ja, ich kann das Aktivatorpack auch direkt in die 5l auf dem Magnetrührer geben. Ich dachte nur, dass es gut ist wie Hopfenpeter mit einem kleineren Starter anzufangen. Falls das überflüssig ist lass ich den Schritt eben weg. Wie lange soll ich warten bis ich die Hefe anschließend absetzen lasse?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#90

Beitrag von Kusi »

Eine Frage:
Wenn ich
A: den ganzen Starter in die Würze schütte, mache ich da nicht eine selektierung und bekomme mehr schwebende Hefe?
B: Nur den Bodensatz nehme, bekomme ich eine besser sedimentierende Hefe?
Oder geht das nur über mehrere Generationen?

Grüsse
Ulrich
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#91

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:So, Magnetrührer und 5 l Erlenmeyerkolben sind organisiert, einen 1l Kolben hab ich auch noch rumstehen...
Ich würde das jetzt so machen:
- Die aktivierte Hefe in 1 l Trockenmalzextraktwürze mit 12°P vermehren, anschließend kühlen, absetzen lassen und dekantieren (wieviel Zeit sollte man der Hefe auf dem Rührer geben?)
- Den Bodensatz in 5 l Trockenmalzextraktwürze mit 12°P vermehren, anschließend kühlen, absetzen lassen und dekantieren
- Am Brautag den Bodensatz mit 1-2 l abgekühlter Originalwürze aufschwenken damit die Hefe sich an die Anstellwürze gewöhnt und auf etwas unter Anstelltemperatur abkühlen lassen
- Wenn die Anstellwürze abgekühlt ist: Ab dafür!
Wenn ich es richtig in Erinnerung hab belüftet Ulrich beim Propagieren auch nicht. Darauf werde ich vorerst auch verzichten.
Im Hefebankthread hab ich noch gelesen, dass der letzte Vermehrungsschritt etwa 8-fach sein sollte damit die hefe optimal vorbereitet ist. Macht es also Sinn den 1. Starter nicht mit 1 l sondern mit 0,625 l zu bemessen? Oder ist das hinfällig wenn man die eh absetzen lässt?
Vorsicht: Es könnte sehr knapp werden 5 L (bzw 1L) in einem 5L (bzw 1L)-Kolben zu Propagieren. Wir empfehlen immer mindestens 20% Steigraum, (bei Propagatoren sogar 50% Steigraum). Wenn Dein Magnetrührer regelbar sein sollte und Du den nur um so viel einstellst, dass sich die Würze gerade eben sichtbar dreht und der Magnetrührer so bei dieser langsamen Geschwindigkeit ununterbrochen läuft, kann es aber ausreichen.
Ein Problen wird es, wenn der Magnetrührer aus ist, die Würze eine Zeit lang ohne Rührer vergärt und dann der Rührer wieder iengeschaltet wird => es kann sein, dass sehr starker Schaum entsteht und oben überläuft.

Du kannst mir dem Aktivator direkt die 5L anstellen, wenn Du aber den 1L -Schritt machen willst brauchst Du den 1L-Schritt nicht unbedingt absetzen lassen, einfach 4L Würze nach 24-48h dazugeben. Die 5L lässt Du ja absetzen.
Aber Du kannst natürlich den 1L ansetzen lassen, kostet nur viel Zeit. Wenn man die Hefe absetzen lassen will ist es sinnvoll die Würze endvergären zu lassen (UG: ca 5 Tage, OG: ca 3 Tage), dann setzt sich die Hefe innerhalb 24-48h (fast) komplett und kompakt ab.

Der 1L -Schritt ist Sinnvoll,(bei Dir besser 0,5L)
- wenn die Hefe sehr alt ist und Du Dir nicht sicher bist, ob die überhaupt ankommt,
- auch sinnvoll bei Verwendung von Erntehefe, so müssen nur sehr kleine Mengen an Erntehefe eingelagert werden und man bekommt viele neue frische Hefezellen,
- offt auch sinnvoll bei der Verwendung von Trochenhefe, da die mit der Zeit einen hohen Tothefeanteil haben kann, Trockenhefe zeigt in der Regel beim ersten Einsatz eine nicht Hefestamm typische Performance, durch die Propagation kann sich die Hefe gut anpassen und man erzielt zufrieden stellende Ergebnisse.

Letzter Schritt: mindestens 8-fach (bis max 10-fach): Ja, so ist die Theorie, (die sich in der Prxis bestätigt hat), und die könntest Du auch ereichen indem Du ca 500ml in deinem 1-L Kolben startest und dann die 500ml in die vorbereiteten 4500ml umfüllst.

Aber es wird nicht leicht für Dich diese kleinen Mengen zu dosieren.
Für 500ml Würze benötigst Du:
- Trockenhefe: ca.: 0,5g/500ml
- Erntehefe: 3-5ml/500ml
- Aktivator dementsprechend runterrechnen
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#92

Beitrag von Ulrich »

Kusi hat geschrieben:Eine Frage:Wenn ich
A: den ganzen Starter in die Würze schütte, mache ich da nicht eine selektierung und bekomme mehr schwebende Hefe?
B: Nur den Bodensatz nehme, bekomme ich eine besser sedimentierende Hefe?
Oder geht das nur über mehrere Generationen?
Grüsse
hmmmm....
Zu A) normaler Vorgang, nicht selektiv, wäre tendenziell selektiv, wenn Du nur den Überstand verwenden würdest. Um aber eine gezielte Mutation zu erzielen bedürft es n bissel mehr.
Zu B) Hier wäre wichtig zu wissen, welchen Bodensatz Du meinst?
- Der Bodensatz nach 24-48h? => tendentiel selektiv, aber auch hier verändet man nicht so schnell den DNS-code!
- Der Bodensatz nach 5 - 7 Tagen? => gesunde Erntehefe, die gewöhnt ist an Alkohol, CO2, Gärung im Allgemeinem...
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#93

Beitrag von Lasso »

Ulrich hat geschrieben: ...
Vorsicht: Es könnte sehr knapp werden 5 L (bzw 1L) in einem 5L (bzw 1L)-Kolben zu Propagieren. Wir empfehlen immer mindestens 20% Steigraum, (bei Propagatoren sogar 50% Steigraum). Wenn Dein Magnetrührer regelbar sein sollte und Du den nur um so viel einstellst, dass sich die Würze gerade eben sichtbar dreht und der Magnetrührer so bei dieser langsamen Geschwindigkeit ununterbrochen läuft, kann es aber ausreichen.
Ein Problen wird es, wenn der Magnetrührer aus ist, die Würze eine Zeit lang ohne Rührer vergärt und dann der Rührer wieder iengeschaltet wird => es kann sein, dass sehr starker Schaum entsteht und oben überläuft.
...
Super, vielen Dank für Deine Hilfe und die vielen Infos. Ich finde das wirklich klasse was Du hier für uns tust!

Ja das mit dem Steigraum hatte ich mir auch etwas zu spät überlegt. Hopfenpeter hatte seine Erlenmeyer ja auch ziemlich voll und anscheinend ging das gut. Ich hoffe das passt und hatte eigentlich vor den Rührer kontinuierlich laufen zu lassen bis endvergärt ist. Und ja der ist regelbar, aber sollte nicht eigentlich ein Trichter von 2-3cm gezogen werden? Weiter vorne hab ich jetzt auch noch gelesen, dass der eigentlich nicht kontinuierlich laufen sollte... Führt das langsame kontinuierliche Drehen zu Nachteilen?

EDIT: Ich werde versuchen einen möglichst großen Rührfisch zu verwenden um die Scherkräfte zu reduzieren...

Viele Grüße,

Lasse
Zuletzt geändert von Lasso am Mittwoch 11. März 2015, 10:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#94

Beitrag von Kusi »

Danke für die Antwort Ulrich!
Ich hatte den ganzen Starter reingekippt, und das Gefühl, für den Hefestamm eine ungewöhnlich schlechtes Absetztverhalten zu haben.
Könnte aber auch eine Eiweisstrübung gewesen sein.

Normalerweise setze ich meine Starter 24 bis 36 h vorher an und giesse den ganzen Starter zum Sud.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#95

Beitrag von Ulrich »

Kusi hat geschrieben:Danke für die Antwort Ulrich!
Ich hatte den ganzen Starter reingekippt, und das Gefühl, für den Hefestamm eine ungewöhnlich schlechtes Absetztverhalten zu haben.
Könnte aber auch eine Eiweisstrübung gewesen sein.
Normalerweise setze ich meine Starter 24 bis 36 h vorher an und giesse den ganzen Starter zum Sud.
Du hast keinen mit einem Mikroskop in Deiner Nähe, oder?
Wenn Du das Bier erwärmst (bzw eine Probe davon, wird die Trübung dann weniger?
Hast Du KOH oder NaOH? (Wenn ja mach eine 5%Lösung, nehme eine kleine Probe Deines Bieres in ein Reagenzglas, beobachte die Trübung, tropfe nun vorsichtig die 5%-ige Lauge dazu und beobachte, wie sich die Trübung verändert. Maximal 50:50 Mischung)

Das kommt vor, dass Propagationshefe sich schlechter absetzen.
Welcher Hefestamm?
Hast Du die Möglichkeit für einen Vergleichsversuch? Nur dass Du in dem Vergleich-Sud den Starter 5-7 Tage vorher ansetzt, endvergären läßt und den Überstand entfernst.=> nur Bodensatz zur Anstellwürze geben. Bessere Hefebruchbildung?
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#96

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:Ich hoffe das passt und hatte eigentlich vor den Rührer kontinuierlich laufen zu lassen bis endvergärt ist. Und ja der ist regelbar, aber sollte nicht eigentlich ein Trichter von 2-3cm gezogen werden? Weiter vorne hab ich jetzt auch noch gelesen, dass der eigentlich nicht kontinuierlich laufen sollte... Führt das langsame kontinuierliche Drehen zu Nachteilen?
EDIT: Ich werde versuchen einen möglichst großen Rührfisch zu verwenden um die Scherkräfte zu reduzieren...
Viele Grüße,
Lasse
Ich benutze für meine 2,5L-Kolben auch nur einen 40mm Rührfischchen, obwohl ich größere habe.
Am Anfang (max die ersten 24h) ruhig einen Trichter, aber dann willst Du ja endvergären und über die lange Zeit fühle ich mich wohler, wenn die Hefe nicht so durcheinander geschleudert wird. Also den Magnetrührer so einstellen, dass sich die Würze gerade eben dreht.
Wenn man den Magnetrührer nicht regulieren kann und der die Würze zu stark rührt, sollte man Takten (zB alle 24h für 15Minuten ABER ACHTUNG, lieber erst vorsichtig von Hand schwenken, damit es nicht zu einer spontanen CO2-Entbindung kommt!), aber wenn man den Magnetrührer einstellen kann, ruhig auf gaaanz langsam und ununterbrochen, besonders, wenn man die Kolben sooo voll machen will, wie Du. (evtl nimm lieber 4,5L gesamt, also 0,5 + 4l, das langt auch) Zylindrische Kolben sind nicht ganz so empfindlich, wie konische Kolben.(bei den konischen schiebt sich der Schaum nach oben)
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#97

Beitrag von Lasso »

Ulrich hat geschrieben:Ich benutze für meine 2,5L-Kolben auch nur einen 40mm Rührfischchen, obwohl ich größere habe.
Am Anfang (max die ersten 24h) ruhig einen Trichter, aber dann willst Du ja endvergären und über die lange Zeit fühle ich mich wohler, wenn die Hefe nicht so durcheinander geschleudert wird. Also den Magnetrührer so einstellen, dass sich die Würze gerade eben dreht.
Wenn man den Magnetrührer nicht regulieren kann und der die Würze zu stark rührt, sollte man Takten (zB alle 24h für 15Minuten ABER ACHTUNG, lieber erst vorsichtig von Hand schwenken, damit es nicht zu einer spontanen CO2-Entbindung kommt!), aber wenn man den Magnetrührer einstellen kann, ruhig auf gaaanz langsam und ununterbrochen, besonders, wenn man die Kolben sooo voll machen will, wie Du. (evtl nimm lieber 4,5L gesamt, also 0,5 + 4l, das langt auch) Zylindrische Kolben sind nicht ganz so empfindlich, wie konische Kolben.(bei den konischen schiebt sich der Schaum nach oben)
Ok, so werde ich es machen.
Ulrich hat geschrieben:Wenn man die Hefe absetzen lassen will ist es sinnvoll die Würze endvergären zu lassen (UG: ca 5 Tage, OG: ca 3 Tage), dann setzt sich die Hefe innerhalb 24-48h (fast) komplett und kompakt ab.
Braucht UG Hefe bei Raumtemperatur auch länger als OG Hefe? Ich dachte die sind dann beide gleichschnell... Ich hatte vor den Starter bei Raumtemperatur zu rühren.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#98

Beitrag von Ulrich »

Lasso hat geschrieben:
Ulrich hat geschrieben:Wenn man die Hefe absetzen lassen will ist es sinnvoll die Würze endvergären zu lassen (UG: ca 5 Tage, OG: ca 3 Tage), dann setzt sich die Hefe innerhalb 24-48h (fast) komplett und kompakt ab.
Braucht UG Hefe bei Raumtemperatur auch länger als OG Hefe? Ich dachte die sind dann beide gleichschnell... Ich hatte vor den Starter bei Raumtemperatur zu rühren.
Es kommt auf die Hefe und ihren Zustand an, aber generell kann ist die UG langsamer in der Vermehrungsrate. Meine Zeitangabe (UG: ca 5 Tage, OG: ca 3 Tage) ist mit "Luft"/Reserve (auf der sicheren Seite) zu betrachten. (Eine 10-fache Vermehrung bekommt man bei einer OG in 24-48h hin und auch bei einer UG sollten 48-72h hinkommen.
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#99

Beitrag von Kusi »

Hi Uli
Du hast keinen mit einem Mikroskop in Deiner Nähe, oder?
Wenn Du das Bier erwärmst (bzw eine Probe davon, wird die Trübung dann weniger?
Hast Du KOH oder NaOH? (Wenn ja mach eine 5%Lösung, nehme eine kleine Probe Deines Bieres in ein Reagenzglas, beobachte die Trübung, tropfe nun vorsichtig die 5%-ige Lauge dazu und beobachte, wie sich die Trübung verändert. Maximal 50:50 Mischung)

Das kommt vor, dass Propagationshefe sich schlechter absetzen.
Welcher Hefestamm?
Hast Du die Möglichkeit für einen Vergleichsversuch? Nur dass Du in dem Vergleich-Sud den Starter 5-7 Tage vorher ansetzt, endvergären läßt und den Überstand entfernst.=> nur Bodensatz zur Anstellwürze geben. Bessere Hefebruchbildung?
Habe gerade keine Möglichkeit an ein Mikroskop ranzukommen. Das mit der NaOH kann ich machen morgen Abend, was bewirkt dies dann?
Gestern habe ich abgefüllt, der Trub war gar nicht mehr schlimm (nach 20tagen Kaltlagerung) . Und wärmer war es fast klar, könnte also Kühltrub sein.
Vergleichssud könnte ich erst in 3 Monaten machen.

Vorgehen war:
2 aktivatorpacks W3787 (Westmalle stamm) auf 20l Malzextrakt mit 9°P bei 30°C (magnetrührer und Belüftung) hatte ich nach 24h einen EVG(scheinbar) von 72%
Danach das ganze auf 180l Würze, kam nach 10h gut an und die Gärung war nach 3 Tagen durch.
Absetzen lassen würde ich gerne vermeiden, aber wenn du sagst, dass diese Hefen sich nicht so schnell selektieren lassen sollte das ja kein Problem sein.

Gruss und Danke
Ulrich
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Re: Hefepropagation UG oder das perfekte Helle

#100

Beitrag von Ulrich »

Kusi hat geschrieben: Das mit der NaOH kann ich machen morgen Abend, was bewirkt dies dann?
Gestern habe ich abgefüllt, der Trub war gar nicht mehr schlimm (nach 20tagen Kaltlagerung) . Und wärmer war es fast klar, könnte also Kühltrub sein.
Vergleichssud könnte ich erst in 3 Monaten machen.
Vorgehen war:
2 aktivatorpacks W3787 (Westmalle stamm) auf 20l Malzextrakt mit 9°P bei 30°C (magnetrührer und Belüftung) hatte ich nach 24h einen EVG(scheinbar) von 72%
Danach das ganze auf 180l Würze, kam nach 10h gut an und die Gärung war nach 3 Tagen durch.
Absetzen lassen würde ich gerne vermeiden, aber wenn du sagst, dass diese Hefen sich nicht so schnell selektieren lassen sollte das ja kein Problem sein.
Gruss und Danke
Ja, die Trübung sollte man bei Raumtemperatur kontrollieren. Wenn das Bier bei Raumtemperatur fast klar ist, hast Du keine erwähnenswerte Probleme mit der Hefe. Es ist normal, dass bei einer so schnellen Vergärung viel Eiweiss unlöslich wird.
Obwohl ich finde, dasss Du den Starter zu warm fährst. Aber, wenn das für Dich geschmacklich passt, hab ich nichts gesagt.
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