Braufehler -> Extreme Bitterkeit

sattelite12
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Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#1

Beitrag von sattelite12 »

Hallo Zusammen,

erst einmal ein Servus in die Runde :Drink . Hier findet Ihr auch meine kleine Vorstellung: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... eb0cc56d76.

Ich habe mich für meinen ersten Sud an dieser Anleitung https://brauanleitung.com/ orientiert. Die Anleitung möchte ich noch loben...für einen absoluten Novizen wie mich wirklich super aufbereitet.

Jetzt habe ich gestern nach 10 Tagen in Flasche mein erstes Bierchen probiert. Leider war ich recht enttäuscht, da es recht bitter (nicht so Pilsbitter, sondern extrem bitter) schmeckt. Für mich als Starter ist das Suchen nach dem Fehler/den Fehlern extrem schwierig. Mir fehlt etwas der Ansatz. Ich denke, ich habe mich so gut es geht an die Anleitung gehalten und die Zutaten wie beschrieben hinzugefügt. Der Hopfen hat 4% und entsprechend habe ich lt. Tabelle 38g (1. Hopfung) und 56g (2. Hopfung) angesetzt. Als Hefe habe ich Nottingham Ale verwendet. Die Abkühlung des Suds ist über Nacht erfolgt, eben wie beschrieben.

Mir stellt sich die Frage, wo bin ich falsch abgebogen. Mir ist schon klar, dass das ein Stochern im Nebel ist (oder vielleicht doch nicht :)) Vielleicht hat der ein oder andere einen Tipp für mich.

Eine andere Frage ist noch, kann ich den Fehler irgendwie beheben?

Danke für Eure Tipps.
Viele Grüße aus Ismaning

Markus - sat
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beercan
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#2

Beitrag von beercan »

Hallo,
gib doch mal ein paar mehr Eckdaten zu deinem Brauvorgang. Wie lange Kochzeit, wann wurde der Hopfen zugegeben, wie lang war deine Nachisomerisierungszeit...

Gruß

Edit: du hast über Nacht abgekühlt..hier kann schon ein Problem liegen; bei Temperaturen über 80° werden immer noch Bitterstoffe gelöst.
Desweiteren kann dein Wasser auch noch eine Rolle spielen.
Zuletzt geändert von beercan am Dienstag 8. Januar 2019, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Robert
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schlupf
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#3

Beitrag von schlupf »

Hm...

An der Nachisomerisierung kann das eigentlich nicht liegen, die ist in der Tabelle schon berücksichtigt.

Mein Tipp wäre entweder ein Wasserproblem oder der Hopfen hatte doch mehr als 4% Alpha.
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Malzwein
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#4

Beitrag von Malzwein »

Also ich komme mit dem KBH auf 51 IBU bei 99 Minuten Nachisometrierung. Das wäre das Doppelt von einem Krombacher.

Zweiter Punkt wäre das Wasser. Wenn das hart ist, oder gar eine Haushaltsenthärtung betrieben wird, gibt es unangenehme Bittere.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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hyper472
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#5

Beitrag von hyper472 »

Hartes Wasser führt oft zu einer unangenehmen Bitterkeit. Verwende beim nächsten mal Milchsäure. Wieviel Du brauchst, verraten Dir Braurechner wie zb der kleine Brauhelfer.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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schlupf
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#6

Beitrag von schlupf »

Malzwein hat geschrieben: Dienstag 8. Januar 2019, 09:32 Also ich komme mit dem KBH auf 51 IBU bei 99 Minuten Nachisometrierung. Das wäre das Doppelt von einem Krombacher.

Zweiter Punkt wäre das Wasser. Wenn das hart ist, oder gar eine Haushaltsenthärtung betrieben wird, gibt es unangenehme Bittere.
Also ich komme mit MMum auf 36 IBU bei 25L mit 12P und 60 min Nachisomerisierung.
Meiner Erfahrung aus meiner Einkocher Zeit dauerte es aber eher 30min bis 80 Grad.

Und ich muss dazu sagen, dass ich vom KBH sowieso kein Fan bin... :redhead
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Malzwein
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#7

Beitrag von Malzwein »

25 Liter? Habe ich das übersehen? Das Standard-Rezept (das habe ich auf Grund der Beschreibung angenommen) geht von 20 Litern aus. Doch wie Beercan schon schreibt, fehlen uns ein paar Daten. Mit 60 Minuten Nachisomerisierung bleiben im KBH noch 48 IBU.

Das mit den genauen Zahlen bei den IBU's halte ich eh für ziemlichen Mumpitz, Hopfenwerte ändern sich ja mit der Lagerung. Ich sehe jedenfalls deutlich mehr Bittereinheiten als bei einem lauen Fernseh-"Pils".
Gruß Matthias

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#8

Beitrag von sattelite12 »

Uhii, das ist ja schon eine Menge. Danke schon mal dafür. Unser Wasser ist im Grunde OK (Härtebereich weich (weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter = 7,3°dH).), oder? Auch keine Enthärteranlage usw. Werde mal den Tipp mit der Milchsäure versuchen.

Hier noch ein paar weitere Daten zum Brautag:

Start: 14 Uhr - 20l auf 70°C erwärmt
Malz eingerührt um 14:40 Uhr bei 67°C und 90 Min. gehalten (so gut es ging ;))
16:15 Temp auf 76°C erhöht - nach erreichen Kocher ausgeschaltet.
16:20 - 16:40 Läuterruhe
Nachgüsse ca. 16l -> 17:05 Uhr und anschließend zum Kochen gabracht.
Erste Messung 10,2° Plato
Dann Hopfung 1 um 17:50 Uhr
Gekocht 90 Minuten
Dann Hopfung 2 um 19:30 Uhr
Whirlpool
Abkühlen ab 20:40 Uhr bis zum kommenden Tag gegen 11 Uhr auf ca. 18,5°C

Was meinst Du mit Nachisominierung? Fachausdrücke lassen bei mir noch etwas zu wünschen übrig. :Waa

Kann man denn grundsätzlich gegen die Bitterkeit (außer wegschütten) noch etwas unternehmen?

Achja Hopfen war dieser hier: https://www.hobbybrauerversand.de/Celei ... D-31122018 Bin nur grad verwundert warum hier 3% draufsteht. Auf der Packung stand was von 4%...Muss am Abend mal schauen...kann ich nicht mehr lesen. :puzz
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#9

Beitrag von beercan »

Nachisomerisierung -> Schau mal hier: https://mhcraftbeer.wordpress.com/2017/ ... rzekochen/
und hier
https://braumagazin.de/article/bierfehl ... e-bittere/

Die Angabe auf dem Hopfen kann shcon passen je nach Erntejahr ändert sich der Wert.
Kann man denn grundsätzlich gegen die Bitterkeit (außer wegschütten) noch etwas unternehmen?
Ja kann man und zwar dem Bier Zeit geben. Lass das Ganze doch einfach mal noch einige Zeit reifen und probiere dann noch mal. Evtl. so in 2 Wochen.
10 Tage nach Abfüllen sind nicht viel.
Gruß Robert
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Das Bier hat doch grade erstmal die Nachgärung hinter sich. Stell das mal für mind. 3 Wochen in den Kühlschrank und probier dann nochmal. Das wird sich geschmacklich noch verändern und die Bittere wird weniger werden je länger das reift/lagert.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#11

Beitrag von sattelite12 »

Dann bekommt es noch ordentlich Zeit.

Bezüglich der Kühlung: Macht ja dann Sinn das so schnell als möglich runterzukühlen zumindest steht das ja so überall). Wie mache ich das am Besten bzw. welches Handwerkszeug ist gut und günstig und für den Hausgebrauch zu nutzen?

Danke :Smile
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Eine Kühlspirale bzw. Eintauchkühler. Gibt es ab ca. 50 EUR fertig zu kaufen. Oder du biegst dir selber was aus Kupferrohr.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#13

Beitrag von sattelite12 »

Nochmal zum Wasser...das müsste doch so passen, oder soll ich trotzdem noch etwas mit Milchsäure anpassen?

Die Kühler schaue ich mir an :)
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#14

Beitrag von beercan »

Schau dir mal diesen Wasserrechner an(im ersten Post WasserrechnerZuEinfach.ods):
Den nutze ich auch und fahre damit ganz gut.

Der Artikel ist auch sehr lesenswert:
Gruß Robert
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guenter
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#15

Beitrag von guenter »

Das Wasser sollte passen.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#16

Beitrag von Bierbert »

Mir ging es mit meinem dritten Sud ganz ähnlich. Es wurde hinten raus immer länger und bitterer. Das wurde jetzt nach 4 Wochen richtig lecker und rund.

Nur der Vollständigkeit wegen: es könnten auch Spelzen mit in die Würze gelangt sein. Die machen auch bitter.
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schlupf
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#17

Beitrag von schlupf »

Zur Wasserfrage ein entschiedenes "kommt drauf an".
"Weich" klingt schonmal gut, aber da gibt's auch andere Details zu beachten.

Google mal "Brauwasser Braumagazin".

Schnell runterkühlen nach dem Kochen macht aus mehreren Gründen Sinn.
Einmal ist die Würze zwischen 60 und 30 Grad ein idealer Nährboden für allerlei Mikroorganismen, deshalb sollte man da möglichst schnell drunter kommen und zum anderen bildet sich auch unterhalb der Kochtemperatur weiterhin DMS aus Vorläufersubstanzen das dann aber immer weniger ausgetrieben wird. Deshalb wird in der sehr guten Brauanleitung vermutlich auch 90min gekocht, um dem durch möglichst hohe Austreibung vorzubeugen.

Wenn du allerdings aktiv kühlst, musst du deine Hopfengaben berechnen und kannst nicht mehr nach der Tabelle gehen, da diese auf die lange Nachisomerisierungszeit ohne Kühlung berechnet ist.
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schlupf
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#18

Beitrag von schlupf »

beercan hat geschrieben: Dienstag 8. Januar 2019, 14:17 Schau dir mal diesen Wasserrechner an(im ersten Post WasserrechnerZuEinfach.ods):
Den nutze ich auch und fahre damit ganz gut.

Der Artikel ist auch sehr lesenswert:
Nicht den aus dem ersten Post, weiter unten sind aktuellere Versionen. SchlupfsWasserrechner2018[irgendwas] wäre aktueller.

Ganz unten gibt's auch eine erweiterte Version von JackFrost. Der wird aber gerade nochmal überarbeitet, hat dafür coole Näherungen zur realitsnäheren Abbildung von Osmose- oder VE-Wasser.
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Silvus
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#19

Beitrag von Silvus »

Hallo Markus

Dein "Missgeschick" ist mir auch schon mal passiert, weil die Hopfenwaage nicht genau genug gemessen hat. Das Bier war dann Hopfenmässig ziemlich überdosiert. ABER:
Beim Jungbier kommt das noch extrem zum tragen.
Mach erstmal Flaschengärung fertig und dann Geduld, Geduld, Geduld
Oft pendelt sich die Bittere nach ein paar Wochen gut ein, das Bier wird ja auch insgesamt runder und ausgewogener. Mittels Kostproben zur Qualitätskontrolle "eichst" du dich in der Reifungszeit auch schon auf eine höhere Bitterkeit ein.
Ich musste 3 Monate bei Lagerung mit 7°C warten, dann war's endlich so gut, dass auch die Freunde gerne noch ein zweites und auch drittes wollten.
Außerdem: Für manche Speisen passen sehr bittere Biere oft perfekt! :Drink
---
Brauen macht zwar nicht immer Spaß, bringt aber Freude.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#20

Beitrag von sattelite12 »

So Ihr Lieben...erst einmal Danke an Euch. Wirklich super nicht nur einen helfenden Braumeister an meiner Seite zu wissen, sondern viele!

Was habe ich gelernt -> Warten, Geduld und das richtige Essen zum besten Getränk. Jetzt schaue ich mir das einfach mal an. Das Bier steht jetzt kommenden Sonntag 1 Woche in der Kühlung. Nach drei Wochen mache ich dann einen weiteren ersten Test und werde berichten.

Zum Thema Runterkühlen: Dazu benutze ich dann wohl für die Hopfengabe einen Eurer angesprochenen Rechner. Gibt es irgendwo im Board einen Sammelfred für diese Dinge. Ich kenne das von anderen Boards, das hat sich meiner Meinung nach bewährt. Muss aber gestehen, dass ich noch nicht aktiv danach gesucht habe.

Bei der Kohlensäure die sich in den Bügelflaschen bildet, muss ich da etwas beachten (aufmachen, messen, oder so)?

Jetzt tauche ich dann in die Wasserchemie ein. danke schlupf!
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#21

Beitrag von schlupf »

Da nich für.

Wenn du nur die Hopfengaben berechnen willst nimm den Rechner von MaischeMalzundmehr und spiel mit den Gaben ein bisschen rum bis es passt.

Ansonsten bin ich für komplette Rezeptentwicklung ein Fan vom Rezeptkalkulator auf Brauerei Müggelland.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#22

Beitrag von sattelite12 »

Oha, das sieht cool aus. Aber ich denke so weit bin ich nicht...vielleicht finde ich auch noch eine Büchlein in der Bücherei.

Welches Rezept schafft denn auch ein Anfänger wie ich? Ich stehe schon auf bitter. So ein Flens lass ich nicht gerne stehen. :thumbsup
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#23

Beitrag von schlupf »

Ja, Flens, naja...

Was wäre denn dein bitterstes bisher? Flens liegt ja so bei 35 Bittereinheiten, meine ich, milde IPAs gehen bei 40 erst los und Double IPAs locker bis über 100.

Da muss man sich geschmacklich erstmal dran gewöhnen.
Ist im Prinzip wie in der Jugend als man mit Kaffee angefangen hat.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#24

Beitrag von sattelite12 »

Boah, wieder voll in Nesseln gesetzt. :thumbsup

Flens finde ich so für jeden Tag gut zu trinken. Für das erste müsste es für mich gar nicht bitterer sein. Wäre da etwas vergleichbares was du zum nachkochen empfehlen könntest?
Viele Grüße aus Ismaning

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Pivnice
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#25

Beitrag von Pivnice »

sattelite12 hat geschrieben: Dienstag 8. Januar 2019, 14:11 Nochmal zum Wasser...das müsste doch so passen ?
Gib doch mal die Analysenwerte der Ismaninger Wasseranalyse ( https://gemeindewerke-ismaning.de/wp-co ... 18_neu.pdf) in einen Brauwasserrechner (https://www.maischemalzundmehr.de/index ... serrechner) ein und lasse Dir die Restalkalität berechnen. Du solltest über eine Wasseraufbereitung nachdenken.

Die von Dir gewählte Anleitung (https://brauanleitung.com/brauanleitung/) verweist auf eine Hopfentabelle
(https://www.dropbox.com/s/7jme6e6znnk0p ... e.pdf?dl=0) .. und Du hast gewählt:
Der Hopfen hat 4% und entsprechend habe ich lt. Tabelle 38g (1. Hopfung) und 56g (2. Hopfung) angesetzt
Du warst mutig, bist beim ersten Sud gleich mit sehr herb (38 IBU) eingestiegen.
mit Alphasäure 4%
38g (1. Hopfung) und 56g (2. Hopfung

Probier doch mal ein einfaches Rezept wie Kupfer Alt - mit höherem Anteil dunklen Malzes bei Deinem Brauwasser
(https://www.maischemalzundmehr.de/index ... faenger=ja)
Würzekochzeit:90 min, 1 Hopfengabe 70 min kochen

Ich wünsche Dir "Gut Sud"
Hubert
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#26

Beitrag von sattelite12 »

Jetzt wo Du es sagst, wird mir das auch bewusst. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ich habe mal das Wasser berechnet: Restalkalität:
2.2 mmol/l (=6°dH)

Ist es aber nicht so, dass es gerade am Anfang der Braukarriere ok ist? Wenn ich den Satz (Denn wenn wir nicht gerade mit betonhartem Wasser brauen, kommt in aller Regel am Ende trotzdem leckeres Bier heraus.) richtig deute, müsste dem doch so sein.

Dein Alt-Rezept hört sich gut an. Werde mir jetzt mal die fachlichen Dinge draufpacken und dann vielleicht nächstes Wochenende loslegen :Bigsmile
Viele Grüße aus Ismaning

Markus - sat
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#27

Beitrag von Pivnice »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 09:48 Ich habe mal das Wasser berechnet: Restalkalität:
2.2 mmol/l (=6°dH)
Ich habe dein Ismaninger Wasser in den Wasserrechner von maischemalzundmehr.de eigegeben:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... z&ms5=Malz

und dieser errechnet eine Restalkalität von 4.6 mmol/l (=12.8°dH) für dein Leitungswasser.

Ohne Wasseraufbereitung:
Gesamtvolumen:34L
Einmaischwasser (Hauptguss):20L
4,5 Kilo Malz mit EBC 4 und 500 Gramm Cara mit 20 EBC
Rest­alkalität: 4.6 mmol/l (12.9°dH)
pH-Wert Vorhersage Maische pH: 5.99 ± 0.2

Wasseraufbereitung:
Mit dem Ziel auf einen pH-Wert unter 5,8 zu kommen
14 ml Milchsäure 80% auf das Gesamtvolumen 34 Liter

Rest­alkalität: 0.2 mmol/l (0.6°dH)
pH-Wert Vorhersage Maische pH: 5.70 ± 0.2
Hubert
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#28

Beitrag von sattelite12 »

Wo ist mein Fehler - Habe mit diesen Daten gearbeitet:

HCO3--Kon­zentration:* 7.7 (7.7°dH)
Kalzium: 28.6 (4°dH)
Magnesium: 16 (3.7°dH)
Sulfat: 9.8
Chlorid: 1
Natrium: 61.9

-> Restalkalität: 2.2 mmol/l (=6°dH)

Was ist denn dann das Ergebnis Deiner Rechnung? Ein sanfteres Bier oder was genau macht der PH Wert unter 5,8? :Waa
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#29

Beitrag von beercan »

Hallo,
habe deine Werte mal in den Wasserrechner von Schlupf eingegeben. Im Bild siehst du für welchen Bierstil deine Wasserwerte passen oder eben auch nicht. Im Idealfall sollte alles grün in der entsprechenden Zeile sein.
gib doch einfach mal deine Werte in diesen Wasserrechner ein und spiele etwas mit z.B. der Zugabe von Milchsäure.
Dateianhänge
wasserrechner2019.jpg
wasserrechner2019.jpg (110.93 KiB) 7141 mal betrachtet
SchlupfsWasserrechner2019sat.xlsx
Der Wasserrechner mit deinen Werten...
(21.33 KiB) 97-mal heruntergeladen
Zuletzt geändert von beercan am Donnerstag 10. Januar 2019, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Robert
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#30

Beitrag von schlupf »

Da haben wir das Problem:
Du hast sodaalkalisches Wasser und somit im Auslieferungszustand ziemlich ungeeignet zum Brauen.
Ist Ismaning zufällig eher in einer Weinregion?

Sodaalkalisch heißt, deine Karbonathärte (5,15mmol/l) ist im Prinzip höher als deine Gesamthärte (7,7°dH).
Da das allerdings nach irgendwelcher Definition nicht geht, geben sie dann die Gesamthärte als Maximalwert der Karbonathärte an.

Das dürfte einiges erklären.

Mit dem Wasser biste echt in den Hintern gekniffen...
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#31

Beitrag von schlupf »

Wenn ich die Restalkalität mit der Säurekapazität berechne, kommt über 12°dH raus, das eignet sich so wie es ist eigentlich für gar nichts.

Höchstens für heilsame Thermalbäder... :Grübel :Bigsmile
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#32

Beitrag von sattelite12 »

Baden wollte ich eigentlich im Bier...Ismaning liegt gute 100km von der Holledau entfernt. Also weniger eine Weinregion.

Also, das bedeutet dann immer mit Milchsäure arbeiten. Richtig? Du meinst das dann das Bittere hervorruft?
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#33

Beitrag von schlupf »

Tja, schwer zu sagen...
Ist ja auch in gewisser Weise Geschmackssache, aber nur mit Milchsäure wirst du nicht weit kommen.

Calcium sollte mehr sein, und durch die niedrigen Sulfat und Chlorid Werte hast du eigentlich viele Möglichkeiten.
(Salzsäure, Schwefelsäure, Calciumchlorid und Calciumsulfat sind meine Favoriten).
Es bleibt noch ein etwas zu hoher Natriumwert, wo man mit einfachen Mitteln nix tun kann, aber besser sollte es allemal werden, wenn du dich ums Wasser kümmerst.

Im Notfall kann man immernoch Aqua dest in Kanistern ankarren...
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#34

Beitrag von sattelite12 »

Jetzt ist das Chemiestudium nicht mehr weit...das klingt ja schrecklich. was würdest du denn tun? Will ja eigentlich auch ein "Naturprodukt" herstellen. So macht das meiner Meinung nicht wirklich Spaß...
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#35

Beitrag von schlupf »

Das darfst du nicht so eng sehen.

Die ganze Welt besteht aus Chemie und auch vieles, was beim Brauprozess passiert ist "Chemie", auch wenn man das als unbedarfter erstmal nicht so wahrnimmt.

Alles was ich genannt habe, ist sowieso im Wasser enthalten. Calcium, Sulfat und Chlorid sind sowieso drin und von den Säuren bleibt auch nur Sulfat und Chlorid zurück, nachdem sich die dazugehörigen H+-Ionen um dein Karbonathärte-Problem gekümmert haben.

Wenn's dir halt trotzdem zu chemisch ist, kannst du, wie viele andere auch, Purania Wasser im Kanister besorgen.

Aber so wie ich das sehe, ist bei dir höchstwahrscheinlich das Wasser der Grund für die unangenehme Bittere.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#36

Beitrag von hyper472 »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 14:04 Jetzt ist das Chemiestudium nicht mehr weit...das klingt ja schrecklich. was würdest du denn tun? Will ja eigentlich auch ein "Naturprodukt" herstellen. So macht das meiner Meinung nicht wirklich Spaß...
Da bin ich bei Schlupf.
Auf mein Bio-Spiegelei streue ich auch Salz und Pfeffer, obwohl das "natürlich" in Eiern nicht vorkommt.
Solange das, was wir mit dem Wasser machen, zu "Brauwasser" führt, das irgendwo auf der Welt so oder ähnlich vorkommt, halt ich eine Aufbereitung für vertretbar. Es hat schon seinen Grund, warum früher in Pilsen Pilsener, in Bayern Dunkles und in Dortmund Export gebraut wurde - da gibt es nämlich jeweils das passende Wasser dazu.
Deine Alternative zur Wasseraufbereitung besteht also darin, nur das zu brauen, was in Deiner Gegend traditionell gebraut wurde (bevor alle auf "Pils" umgestellt haben).
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#37

Beitrag von sattelite12 »

Ja, da habt ihr sicherlich recht. mich schreckt nur die chemische "Bastelei" am Wasser. Brauen die ganzen Münchner Brauereien dann mit eigener Quelle oder nehmen die Münchner Trinkwasser. Ismaning ist ein Vorort von München.

Vielleicht greife ich dann auch auf die Kaufvariante zurück.

Meinst Du es lohnt sich dann das ich auf die Endreife des Bieres warte?
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#38

Beitrag von cyme »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 14:58 Ja, da habt ihr sicherlich recht. mich schreckt nur die chemische "Bastelei" am Wasser. Brauen die ganzen Münchner Brauereien dann mit eigener Quelle oder nehmen die Münchner Trinkwasser. Ismaning ist ein Vorort von München.
Die werden das Trinkwasser aufbereiten im Rahmen dessen, was die Trinkwasserverordnung zulässt - und das ist einiges (inklusive der oben genannten Verbindungen wie Calciumsulfat, -chlorid, Salz- und Schwefelsäure).
Wenn du es "natürlicher" willst, kannst du mit Sauermalz anstatt Milchsäure arbeiten, das kommt im Endeffekt auf's gleiche raus. Oder ausschließlich dunkle Biere brauen, die werden auch mit karbonathartem Wasser ganz lecker.
Ganz ursprünglich wäre die Verwendung von Regenwasser, das wird in den Braubüchern von anno dazumal empfohlen, wird heute aber aus gutem Grund nicht mehr gemacht.
Meinst Du es lohnt sich dann das ich auf die Endreife des Bieres warte?
Natürlich.
Zuletzt geändert von cyme am Donnerstag 10. Januar 2019, 15:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#39

Beitrag von schlupf »

Die bereiten auch auf.
Das "traditionelle" Münchner Helle ist erst mit der Wasseraufbereitung möglich geworden.
Vorher wurde dunkles Bier gebraut. Hab ich zumindest öfter schon gelesen...
(Wobei, Abkochen und Dekantieren ist ja durchaus auch eine archaische Möglichkeit...)

*Mit gefährlichem Halbwissen aus dem Fenster lehn*
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#40

Beitrag von Bierbert »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 14:58 Ja, da habt ihr sicherlich recht. mich schreckt nur die chemische "Bastelei" am Wasser. Brauen die ganzen Münchner Brauereien dann mit eigener Quelle oder nehmen die Münchner Trinkwasser. Ismaning ist ein Vorort von München.
Quatsch - Milchsäure ist was ganz Natürliches. Und die paar ml schmeckt man nicht mal. Achte auf Lebensmittelqualität im Einkauf(gibt es andere?).

Und wenn Du das hinterher nicht magst, kannst damit Deine Kaffeemaschine entkalken.

Braurechner aufmachen und fertig.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#41

Beitrag von schlupf »

Bierbert hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 15:10
sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 14:58 Ja, da habt ihr sicherlich recht. mich schreckt nur die chemische "Bastelei" am Wasser. Brauen die ganzen Münchner Brauereien dann mit eigener Quelle oder nehmen die Münchner Trinkwasser. Ismaning ist ein Vorort von München.
Quatsch - Milchsäure ist was ganz Natürliches. Und die paar ml schmeckt man nicht mal. Achte auf Lebensmittelqualität im Einkauf(gibt es andere?).

Und wenn Du das hinterher nicht magst, kannst damit Deine Kaffeemaschine entkalken.

Braurechner aufmachen und fertig.
Nicht so vorschnell.

Mit der Menge, die er braucht wird er wohl mit seinem Laktat schon über die Wahrnehmungsschwelle kommen.
Außerdem bietet sich das Wasser mit den niedrigen Sulfat und Chlorid Werten quasi an für Mineralsäuren.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#42

Beitrag von Pivnice »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 13:48 Ismaning liegt gute 100km von der Holledau entfernt. Also weniger eine Weinregion.
Das Ismaninger Trinkwasser wird aus ca. 120 m bis 130 m Tiefe gewonnen und ist sogenanntes „Tertiärwasser“, das schon vor einigen 1000 Jahren gebildet wurde.
Wo ist mein Fehler - Habe mit diesen Daten gearbeitet:
HCO3--Kon­zentration:* 7.7 (7.7°dH)
Dein Fehler liegt bei der Angabe der HCO3--Kon­zentration.
Im Wasserrechner von maischemalzundmehr.de gibst du den in der Trinkwasseranalyse als "Säurekapazität bis pH 4.3" angegebenen Wert mit der Einheit mmol/l ein bei HCO3--Kon­zentration ein - also bei deinem Wasser 5,15 mmol/l.

In Schlupfs Wasserrechner musst du den Wert für Hydrogencarbonat erst ausrechnen: HCO3 mg/l = [Säurekapazität bis pH 4.3] * 61,017
was genau macht der PH Wert ?
Der ideale Maische-pH liegt allgemein akzeptiert zwischen 5,3 und 5,7 und stellt eine optimale Enzymaktivität der Maischenzyme sicher.

Mein Vorschlag: Bereite Dein Wasser folgendermaßen auf - klick mal auf den Link:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... z&ms5=Malz
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#43

Beitrag von sattelite12 »

Wer rechnen kann ist klar im Vorteil. :)

Werde ich mich mal einlesen. Meint Ihr das o.g. Alt Rezept wäre dennoch zu machen?
Viele Grüße aus Ismaning

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#44

Beitrag von Pivnice »

Setze als Hauptanteil der Malzschüttung dunkle Malze ein.
Zuletzt geändert von Pivnice am Donnerstag 10. Januar 2019, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#45

Beitrag von Pivnice »

Wasseraufbereitung muss nicht kompliziert sein, und kaum etwas anderes im Brauprozess wirkt sich so ausnahmslos positiv auf das Ergebnis aus.
https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#46

Beitrag von Pivnice »

Mit unbehandeltem Leitungswasser:
Nimm das "Kupfer Alt" Rezept und lass das Weizenfarbmalz einfach weg
Hefe: Deine obergärige Hefe, die du noch zuhause hast, oder Safale K-97 oder Safale US-05
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=recipe
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#47

Beitrag von sattelite12 »

Dann werde ich das mal als nächsten probieren. Wenn ich das richtig deute, heißt das, dassich nach 20 Minuten den Hopfen zugebe und dann noch 70 min koche, oder?
Würzekochzeit: 90 min - 70 min

Karbonisierung: 5 g/l -> heißt 5g Zucker auf einen liter, oder?
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#48

Beitrag von Bierjunge »

sattelite12 hat geschrieben: Donnerstag 10. Januar 2019, 16:49 Karbonisierung: 5 g/l -> heißt 5g Zucker auf einen liter, oder?
Nein, das heißt 5 g C02 pro Liter. Bitte damit die erforderliche Zuckermenge temperaturabhängig selber ausrechnen!

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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#49

Beitrag von Pivnice »

Lieber Markus
nix für ungut - alles gut durchlesen, was Dir hier an Material angeboten wurde !

70 min bedeutet 70 min Hopfen-Kochzeit. Lies mal die Benutzerkommentare zum Rezept
:achtung
Karbonisierung: Bedeutet CO2 g/L im Bier
Hier ausrechnen:
CO2 im Bier gewünscht [g/L]: 5
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iserechner
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Re: Braufehler -> Extreme Bitterkeit

#50

Beitrag von Alt-Phex »

Und wenn es auch wie ein Altbier schmecken soll dann nimm auch eine passende Hefe, sonst wird nämlich ein Ale und kein Alt. Brewferm Top oder besser noch die Gozdawa Old German Altbier 9 (OGA9). Weder die K97 noch die US-05 bringen ein Altbiertypisches Geschmacksprofil.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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