Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

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hkpdererste
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#351

Beitrag von hkpdererste »

@Ruthard

Ich glaub du meinst Köln, auch wenn die in Kiel die selben (hier Wort einfügen) sind. Und noch ein drittes mal: Ich wünsche mir dass ich Unrecht habe, leider glaube ich nicht daran. Wenn die aber neue Gesetzesteile dazu erfinden die so nicht existieren ist das deren problem nicht meins.

Allerdings die Hobbybrauer als Bremser bezeichnen und schön alle noch so blödsinnigen und erfundenen Auflagen erfüllen um nur ja nicht die Veranstaltung zu riskieren find ich jetzt auch nicht das gelbe vom Ei.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#352

Beitrag von hkpdererste »

@ JohnnyH

Die entsprechenden Threads kenn ich schon.
Bei Störtebeker war ich nicht dabei, aber wenn das da so abläuft wie bei der Camba wo dann gegen Chips ausgeschenkt wird ist das dann auch der verkauf der ja im Gesetzestext konkret erwähnt wird.

Zu deinem gesetzesvorschlag oben:
Warum wieder eine Obergrenze?
Warum wieder eine Dokumentation die eingesehen werden kann?
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Ruthard
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#353

Beitrag von Ruthard »

Allerdings die Hobbybrauer als Bremser bezeichnen und schön alle noch so blödsinnigen und erfundenen Auflagen erfüllen um nur ja nicht die Veranstaltung zu riskieren find ich jetzt auch nicht das gelbe vom Ei.
Du könntest ja alternativ gegen die rechtsirrigen Auflagen der HZA klagen - die Ergebnisse greifen dann vielleicht für die HBCon2024
Im übrigen geht es nicht um diese Veranstaltung speziell, sondern um das ganze Zollthema auch für den Rest des Jahres.

(Deutsche) Hobbybrauer und Bremser: In Frankreich würde das anders laufen.

Cheers, Ruthard
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#354

Beitrag von Gasflasche »

hkpdererste hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 13:00 Ich hab die interessanten Teile mal hervorgehoben. Wo ich da reininterpretieren soll, dass der Genuss desselben im Keller bei geschlossenem Rolladen stattzufinden hat, weiss ich grad auch nicht.
Bevor du unsere angebliche Fehlinterpretation weiterhin als Unsinn beschreibst: beschreibe mal deine Interpretation von "Eigenverbrauch"?
Klar darf das Bier das Haus verlassen, du darfst es bis auf die Arktis mitnehmen. Du sollst es nur nicht in den Verkehr bringen, was nämlich das Gegenteil von Eigenverbrauch heißt.
Soweit ich weiss, zählt es zum Eigenverbrauch wenn:
- das Bier innerhalb deines Haushaltes konsumiert wird, egal wem der Hals gehört, wodurch sich das Bier (hoffentlich) abwärts bewegt und solange dies unentgeltlich den Gästen übergeben wird.
- das Bier dumm gesagt auch außerhalb deines Haushaltes/Grundstücks, jedoch bei deiner Anwesenheit und innerhalb deines Gesichtsfeldes, in einer geschlossenen, dir am liebsten einigermaßen bekannten Gesellschaft wobei du mit eingeladen bist, konsumiert wird. Auch hier gilt es selbstverständlich, dass dein Bier unentgeltlich zu Verfügung gestellt wird.

Eigenverbrauch hört ziemlich dann auf, wenn eine Flasche deines Bieres in geschlossener Zustand sich außerhalb deines Gesichtsfeldes und Haushalt bewegt und du den Inhalt ab dem Punkt nicht mehr wiedersiehst. Ob das geschenkt, verkauft oder dem Nachbar hinterher geschmissen wird, ist dabei "wurscht", es gilt dann nicht mehr als Eigenverbrauch, es wird "übergeben" bzw. in den Verkehr gebracht.

Es gibt jedoch noch eine Grauzone, wenn nähste Familie oder Freunde ein Bier von dir bekommen und mit nach Hause nehmen. Oder wenn ein guter bekannter eine Flasche von dir zur Verfügung gestellt bekommt, mit z.B. dem bewussten Ziel, das Bier zu proBIERen und zu schauen wie es ihm schmeckt, damit du ggf., deine Rezeptur oder deinen Prozess justieren kannst. Aber das wird nicht ganz absolut einheitlich gehandhabt, dafür heisst es auch Grauzone.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#355

Beitrag von hkpdererste »

@Gasflasche
Genauso würde ich Eigenverbrauch auch definieren, zusätzlich allerdings definitiv auch wenn ich meinem Freund/Bruder/Onkel/Kollegen mal ein zwei Flaschen zum probieren mitgebe.

Dass da verkauf jedweder Art nicht mehr drunter fällt versteht sich von selbst.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#356

Beitrag von Gasflasche »

@nkpdererste:
dann dürfte es eigentlich kein Problem sein zu verstehen, warum viele unter uns einfachkeitshalber die Grenze beim "verlassen des Hauses" ziehen, weil man da sehr schnell in Grauzonen kommt und diese aus Zollamtlicher Sicht, auch schnell verlässt..

Was den Sinn und Unsinn von dem Ganzen betrifft, das ist eine andere Sache ;) Aber gut, ich glaube, da sind wir uns eh alle recht einig..

Nachtrag:
Ich bin halt aus gesetzlichem Standpunkt zurückhaltend, das Wort "Verkauf" zu arg in den Fokus zu ziehen, da letztendlich das Verschenken vom Eigenbräu am Nachbar 7 Häuser weiter oder das gratis zu Verfügung stellen eines Kasten Biers beim Straßenfest, schon zum "in den Verkehr bringen" und nicht mehr als Eigenverbrauch gilt.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#357

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Brauwolf hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 13:14
Wo ich da reininterpretieren soll, dass der Genuss desselben im Keller bei geschlossenem Rolladen stattzufinden hat, weiss ich grad auch nicht.
Nach Meinung des HZA Kiel ist das so. Deswegen sollen wir auch diesen öminösen Versteuerungsnachweis beim Transport nach Romrod mitführen.

Cheers, Ruthard
Moment. Die Kieler sind nicht so intolerant wie man ihnen es nachsagt. Nur Kai darf sein Selbstgebrautes nicht über die Gartenpforte halten.
Die selbe Dame hat mir z.B. erlaubt mein Bier im Sommer auch auf meinem Boot steuerfrei zu trinken. Sag mal nicht, dass die nicht nett ist.
Frage mich nur wo Boot und Gartenpforte gesetzlich verankert sind. Sicher nirgends ...
PS: und nein, die Dame fährt auf meinem Kutter nicht mit :Bigsmile
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#358

Beitrag von hkpdererste »

@Gasflasche

Seh ich anders ... Beim verlassen des Hauses bin ich sogar von einer Grauzone noch meilenweit entfernt. Die kommt dann mal wenn ich anfangen würde auf deinem besagten Stadtfest Bier gegen beteiligung an den Rohstoffkosten abzugeben.

Die grenze von "Verkauf" zieht doch sowohl der Gesetzestext als auch der Zoll auf seiner Homepage selbst, hatte ich oben zitiert.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#359

Beitrag von Johnny H »

hkpdererste hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 14:45 @ JohnnyH

Die entsprechenden Threads kenn ich schon.
Bei Störtebeker war ich nicht dabei, aber wenn das da so abläuft wie bei der Camba wo dann gegen Chips ausgeschenkt wird ist das dann auch der verkauf der ja im Gesetzestext konkret erwähnt wird.

Zu deinem gesetzesvorschlag oben:
Warum wieder eine Obergrenze?
Warum wieder eine Dokumentation die eingesehen werden kann?
Bei Störtebeker ging es m.W. 2017 um absolute Kleinstmengen, d.h. wenige Liter pro Person etc., die zu Wettbewerbszwecken mitgebracht wurden. Aber ich war damals auch nicht dabei und weiß nicht, wie ggf. der Ausschank ablief (ich glaube, Chips kamen erst 2018 dazu).

Mal ganz davon abgesehen ist auch die Verwendung von Chips zur Aufwandsentschädigung oder Spendenboxen nicht nötigenfalls gleichzusetzen mit einem Verkauf. Das ist eine weitere Grauzone, die der Zoll oder gar der Einzelbeamte nicht willkürlich festlegen kann, und das war m.W. auch nicht das Problem bei Störtebeker.

Übrigens ist es m.E. so, dass es bei einem Wettbewerb bzw. einer Veranstaltung selbst sehr schwierig ist, was gegen Beamte zu machen. Das muss im Vorfeld bzw. Hintergrund laufen. Wir (Braufreunde Berlin e.V.) sind im vergangenen Jahr bei einer Veranstaltung mit der Lebensmittelaufsicht kollidiert und mussten unseren Stand abbauen - da ging es zwar nicht um Zoll etc., aber das Problem ist das gleiche.

Zu meinem Vorschlag: das soll nur ein Denkanstoß sein (eine Obergrenze kann auch bei 1000l pro Person p.a. liegen). Wenn man sich auf die EU-Richtlinie konzentriert, dann kann man die Dokumentationspflicht (womit ich eine sehr simple Eigendokumentation meine, d.h. Sudliste mit Ausschlag, Stw. und ggf. Alk.gehalt) vielleicht auch weglassen - ich denke halt, mit einer Obergrenze und der Selbstverpflichtung zur Eigendokumentation signalisiert man auch Kooperationsbereitschaft hinsichtlich möglicher gewerblicher Tätigkeit, die gleichzeitig wenig Arbeitsaufwand bedeutet (ich führe z.B. sowieso eine Sudliste mit meinen Stammdaten). Wäre m.E. also leichter durchzusetzen.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#360

Beitrag von Johnny H »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 15:11 Moment. Die Kieler sind nicht so intolerant wie man ihnen es nachsagt. Nur Kai darf sein Selbstgebrautes nicht über die Gartenpforte halten.
Die selbe Dame hat mir z.B. erlaubt mein Bier im Sommer auch auf meinem Boot steuerfrei zu trinken. Sag mal nicht, dass die nicht nett ist.
Frage mich nur wo Boot und Gartenpforte gesetzlich verankert sind. Sicher nirgends ...
[...]
Allein diese Art von behördlichem Willkür-Wildwucher - offenbar kann jeder einzelne Beamte ohne jede Konsequenz oder Rückhalt durch entsprechende Verordnungen zu unseren Lasten entscheiden, was nun ein "Inverkehrbringen" darstellt, wie die Anmeldepflicht gehandhabt wird, was einen Grund für Hausbesuche darstellt etc. pp. - schreit danach, dass das alles in die Tonne gehört und vereinfacht neu aufgesetzt wird!

@hkpdererste: wie Du persönlich das "Inverkehrbringen" definierst, ist in diesem Zusammenhang komplett Wurst. Es dürfte aber auch Dir nicht entgangen sein, wie z.B. "Inverkehrbringen" in der gelebten Praxis durch manche Zollbeamten und -ämter gehandhabt wird, Beispiele siehe dieser Thread.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#361

Beitrag von hkpdererste »

Naja wenn die Beamten das individuell für jeweils sich entscheiden dann kann ich das auch. Rechtlich bindend ist im Zweifelsfall keine der beiden Definitionen.
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humble_beer
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#362

Beitrag von humble_beer »

Johnny H hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 14:04 Wie könnte man nun vereinheitlichte "Vorschläge" für eine zukünftige Zollpraxis formulieren? Ist nicht sehr durchdacht, aber vielleicht als Anfang:

1) Völliger Wegfall jeglicher Anmeldung oder Versteuerung für Haus- und Hobbybrauer unterhalb einer Freimenge von xl p.a. pro Haushalt.
2) Oberhalb der Freimenge von xl einmalig pro Jahr Meldepflicht und Versteuerung
3) Die Inverkehrbringung von Kleinstmengen bzw. rein für die Pflege des Brauchtums ohne Gewinnerzielungsabsicht wird ebenfalls von jeglicher Steueraufsicht befreit (damit wären dann auch Treffen und Wettbewerbe aus dem Schneider)
4) Hobbybrauer sind zur Eigendokumentation der Sude verpflichtet. Diese Eigendokumentation kann in zu begründenden Fällen durch den Zoll stichprobenartig in schriftlicher Form eingefordert werden.

Oder gibt es schon von jemand anders (Ruthard?) dazu Vorlagen? Man muss ja nicht das Rad jedes Mal neu erfinden...
Das ist mal ein vernünftiger Vorschlag - danke dafür. Ich denke auch dass wir durch eine übergreifende Neuregelung schneller und weiter vorankommen, als wenn jetzt jeder anfängt seinen lokal zuständigen Zollbeamten durch möglichst viele Kleinstanmeldungen zu ärgern (wenn es auch häufig eine angemessene Reaktion auf deren willkürliches Verhalten scheint).

Wir sollten einen vernünftigen Vorschlag für eine Neuregelung (nach EU-Richtlinie / Beispiel Österreich) machen, kooperativ statt konfrontativ argumentieren und auftreten, und vor allem nicht die möglichen Verbesserungen für uns sondern die für den Zoll bzw. die öffentliche Verwaltung in den Vordergrund stellen: weniger Arbeitsaufwand (dem ohnehin kaum Einnahmen gegenüberstehen - konkrete Zahlen/Schätzungen wären hilfreich), vielleicht sogar mögliche Stelleneinsparungen beim Zoll.

Voraussetzung wären kompetente Ansprechpartner auf beiden Seiten die so etwas anstoßen und aushandeln können. Für uns vielleicht die hobbybrauer.de-Admins und/oder VHD-Vorstand? Ruthard? Wer kann (und will) uns gut vertreten?
Auf Seiten des Zolls/der Verwaltung die Bundeszollverwaltung/das BMF?

Weiß jemand wie die vielzitierte Weisung des BMF von 2014 zustande kam? Ging das von Hobbybrauern aus oder haben die von selbst gehandelt? Falls Ersteres, wer hat das damals eingefädelt?

Johnny H hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 16:26 Allein diese Art von behördlichem Willkür-Wildwucher - offenbar kann jeder einzelne Beamte ohne jede Konsequenz oder Rückhalt durch entsprechende Verordnungen zu unseren Lasten entscheiden, was nun ein "Inverkehrbringen" darstellt, wie die Anmeldepflicht gehandhabt wird, was einen Grund für Hausbesuche darstellt etc. pp. - schreit danach, dass das alles in die Tonne gehört und vereinfacht neu aufgesetzt wird!
Auch hier 100 %ige Zustimmung!
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#363

Beitrag von Malzwein »

Und täglich grüßt das Murmeltier...

Das haben wir doch alles schon gehabt. Herauskommen ist die Verwaltungsvorschrift V 3206 vom 28.2.2014 erlassen vom Bundesministerium der Finanzen, deren Ignorierung durch untergeordnete Instanzen zu dieser Diskussion geführt hat.

Wenn 20 Hansel irgendwo in der Republik eine Änderung von Verwaltungsakten fordert, dürfte das so ziemlich jedem am A... vorbei gehen. Wenn sich endlich mal alle Hobbybrauer anmelden, sich an die Regeln halten und regelmäßig tausende 0,33l Bierflaschen einzeln versteuert werden, dann ändert sich etwas. Vielleicht...
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#364

Beitrag von Johnny H »

Malzwein hat geschrieben: Samstag 9. Februar 2019, 17:31 [...]
Wenn 20 Hansel irgendwo in der Republik eine Änderung von Verwaltungsakten fordert, dürfte das so ziemlich jedem am A... vorbei gehen. Wenn sich endlich mal alle Hobbybrauer anmelden, sich an die Regeln halten und regelmäßig tausende 0,33l Bierflaschen einzeln versteuert werden, dann ändert sich etwas. Vielleicht...
Sehe ich auch so!

Ich glaube, es braucht eine Attacke mit zwei Schwertern:

a) Den Druck, der entsteht, wenn eine große Zahl an Hobbybrauern koordiniert und konzertiert die unterschiedlichen HZAs mit "vorschriftsgemäßen" Anträgen flutet, und
b) die Begleitung von a) durch einen konkreten und konstruktiven Lösungsvorschlag, wie die Praxis in der Zukunft auszusehen hat

Eines alleine reicht da nicht! Man sieht es doch, wie Lockerungen jetzt wieder zurückgedreht werden.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#365

Beitrag von Johnny H »

Nochmal hierzu: da sich ja im Romrod-Thread zur Verzollung mittlerweile einige Kandidaten gefunden haben, die Hobbybrauerbiere importieren und ich ja auch aus dem Ausland anreise, werde ich in Zukunft diese Möglichkeit verstärkt nutzen, um bei Reisen von Österreich nach Deutschland kleinere Mengen an selbstgebrautem Bier mitzubringen und dann natürlich ordnungsgemäß zu verzollen.

Reiseziele werde ich verschiedene haben: BaWü, Berlin etc., und auch die Möglichkeiten des Grenzübertritts sind vielfältig: über Land mit Grenzübertritt in Bayern oder sogar Sachsen oder Direktflug nach Berlin bzw. Stuttgart. Die jeweiligen HZAs werden da in Zukunft sicher E-Mails von mir bekommen und ggf. auch Vorabüberweisungen, denn ich denke, dass ich auch in Zukunft so etwa alle zwei Monate in Deutschland sein werde.

Ich bin schon mehr als gespannt, wie sich das HZA Köln nun in der Angelegenheit Romrod äußern wird. Mittel- bis langfristig zeigt mir der Thread dazu aber schon jetzt, dass wir von den Zollämtern nichts, aber auch gar nichts erwarten können! Das ist auch kein Wunder, denn letztendlich landet die Angelegenheit immer irgendwo maximal auf der mittleren Entscheiderebene, wo weder Wille noch Kompetenz noch Interesse oder Kreativität besteht, die Frage langfristig und übergreifend zu lösen.
Zuletzt geändert von Johnny H am Sonntag 10. Februar 2019, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#366

Beitrag von hkpdererste »

Johnny H hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 12:54 Mittel- bis langfristig zeigt mir der Thread dazu aber schon jetzt, dass wir von den Zollämtern nichts, aber auch gar nichts erwarten können! Das ist auch kein Wunder, denn letztendlich landet die Angelegenheit immer irgendwo maximal auf der mittleren Entscheiderebene, wo weder Wille noch Kompetenz noch Interesse oder Kreativität besteht, die Frage langfristig und übergreifend zu lösen.
Die Einsicht, dass die denen du damit auf den Sack gehst an der Situation bezüglich Gesetzgebung rein gar nix ändern können, scheint ja da zu sein. Wohl aber sind sie in der Lage mit irgendwelchen Auflagen uns das Leben schwer zu machen. Was also soll das Spielchen dann bewirken? In irgend einem Kommentar schrieb mal einer "was lässt euch glauben, dass eine etwaige Änderung unbedingt positiv für uns sein muss?". Die Kollegen aus den Nachbarländern können sich wenns so weit ist natürlich n schlanken Fuss machen, betrifft sie ja nicht.

Wenn ihr natürlich im fall Romrod das Kölner Amt mit solchen Spielchen gängelt, passt das wieder, denn die haben ja Wohl selbst damit angefangen.

Jetz könnt ihr mich dann wieder als Bremser betrachten, ist aber trotzdem meine Meinung.

Grüße
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#367

Beitrag von Johnny H »

hkpdererste hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 15:21 Die Einsicht, dass die denen du damit auf den Sack gehst an der Situation bezüglich Gesetzgebung rein gar nix ändern können, scheint ja da zu sein. Wohl aber sind sie in der Lage mit irgendwelchen Auflagen uns das Leben schwer zu machen. Was also soll das Spielchen dann bewirken? [...]
Ich habe oben einigermaßen klar (bzw. offenbar nicht klar, denn sonst würdest Du das nicht als "Spielchen" bezeichnen) die Vorteile erläutert, die ich mir von einem konzertierten Vorgehen, begleitet von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Vorschlägen, verspreche.

Was ist denn Dein Vorschlag, wie man die "gelebte Praxis" der Gängelei und individuellen Willkür übergreifend lösen kann? Verzeih mir, aber tatsächliche Vorschläge von Dir hierzu, die über individuelle Auslegungen und Antwortvorschläge von dir an individuelle Zollämter hinausgehen, sind mir bis jetzt entgangen.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#368

Beitrag von hkpdererste »

Die ultimative Lösung hab ich leider auch nicht greifbar, und finde die Idee, das ganze über "Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Vorschläge" zu versuchen gut. Dieses "konzertierte Vorgehen" mit den Centanmeldungen erzeugt meiner Meinung nach aber eher trotzreaktionen und böses Blut.

Lösen könnt ma des schon ... Aber lösen und rechthaben eben nicht.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#369

Beitrag von Johnny H »

Ich bin normalerweise auch jemand, der versucht, Konflikte kooperativ zu lösen. Nur muss ich in diesem Fall konstatieren, dass uns diese Konsensmentalität in den letzten Jahren nicht mehr weitergebracht hat. Im Gegenteil werden nach und nach erteilte Lockerungen sukzessive bzw. durch individuelle Zollämter zurückgefahren - sei das nun Magdeburg mit seinen Hausbesuchen, Aachen mit kindischen Erziehungsmaßnahmen, Kiel mit der unmöglichen Aktion bei Störtebeker 2017 oder eben jetzt Köln bzgl. Romrod.

Wenn eine Strategie nicht funktioniert, dann muss man eben irgendwann einsehen, dass ein Kurswechsel notwendig ist. Für mich ist dieser Zeitpunkt jetzt erreicht.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#370

Beitrag von hkpdererste »

Google sagt mir dass es 43 Zollämter gibt. Die aufgezählten sind 4, nehmen wir nochmal soviele an die spinnen, dann sinds 8, das entspricht knapp 19%. Die anderen 81% nicken die Anmeldungen so ab und verhalten sich normal, sei es aus Personalknappheit, Faulheit, weil sies vielleicht sogar gut finden und Unterstützen oder warum auch immer.

Wenn wir denen jetzt eine derartige Aktion vor den Latz knallen, werden sie in irgend eine Richtung reagieren. Ob uns das dann gefallen dürfte würde ich jetzt mal in Frage stellen.

Das und nix anderes ist der Grund warum ich solche Aktionen vorerst auf die Ämter beschränken würde wo sowieso schon alles zu spät ist.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#371

Beitrag von Johnny H »

hkpdererste hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 16:46 Google sagt mir dass es 43 Zollämter gibt. Die aufgezählten sind 4, nehmen wir nochmal soviele an die spinnen, dann sinds 8, das entspricht knapp 19%. Die anderen 81% nicken die Anmeldungen so ab und verhalten sich normal, sei es aus Personalknappheit, Faulheit, weil sies vielleicht sogar gut finden und Unterstützen oder warum auch immer.
[...]
2014 waren es exakt null Prozent, die spinnen.

Leider werden es aber nach und nach immer mehr (die dann teilweise, wie im Fall Köln, auch noch die "Worst Practise" von Kiel übernehmen), und es geht auch nicht nur um die individuelle Willkür einzelner Beamter und Ämter, sondern darum, dass mit einem Wegfall der Steuer- und Meldepflicht nach "Richtlinie 92/83/EWG des Rates vom 19. Oktober 1992 zur Harmonisierung der Struktur der Verbrauchsteuern auf Alkohol und alkoholische Getränke" (wie oben von Ruthard zitiert) das ganze Thema in die Tonne gekloppt werden könnte.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#372

Beitrag von Gasflasche »

hkpdererste hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 16:46 Das und nix anderes ist der Grund warum ich solche Aktionen vorerst auf die Ämter beschränken würde wo sowieso schon alles zu spät ist.
Ich gebe dem hkpdererste ungern Recht :P Aber es entspricht genau meiner eigenen persönlichen Meinung..
Mein freundlicher Zollbeamter scheint nach ein paar telefonischen Gesprächen, deutlich auch selber der Meinung zu sein, dass viele der Verwaltungsvorschriften usw. eher schwachsinnig sind, wenn er dürfte, er hätte mir wahrscheinlich empfohlen bestimmte gesetzliche Verpflichtungen einfach zu unterlassen. Es ist jetzt nur ein Beispiel, aber es stellt durchaus die Frage ins Licht, ob es viel bringen würde die Ameisen zu quälen, damit der Ameisenbär den Schmerz vielleicht mitkriegt..
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#373

Beitrag von Ruthard »

Johnny H hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 16:20 Ich bin normalerweise auch jemand, der versucht, Konflikte kooperativ zu lösen. Nur muss ich in diesem Fall konstatieren, dass uns diese Konsensmentalität in den letzten Jahren nicht mehr weitergebracht hat. Im Gegenteil werden nach und nach erteilte Lockerungen sukzessive bzw. durch individuelle Zollämter zurückgefahren - sei das nun Magdeburg mit seinen Hausbesuchen, Aachen mit kindischen Erziehungsmaßnahmen, Kiel mit der unmöglichen Aktion bei Störtebeker 2017 oder eben jetzt Köln bzgl. Romrod.

Wenn eine Strategie nicht funktioniert, dann muss man eben irgendwann einsehen, dass ein Kurswechsel notwendig ist. Für mich ist dieser Zeitpunkt jetzt erreicht.
Zumal der Zeitpunkt noch nie so günstig war wie jetzt - mit dem Brexit ( ich habe das in einem anderen Thread schon beschrieben) wird auf den Zoll wieder richtig viel Arbeit zukommen. Da macht es Sinn, durch Abschaffung unwirtschaftlcher Arbeiten Kapazitäten freizuschaufeln.

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#374

Beitrag von Ruthard »

Gasflasche hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 17:07
hkpdererste hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 16:46 Das und nix anderes ist der Grund warum ich solche Aktionen vorerst auf die Ämter beschränken würde wo sowieso schon alles zu spät ist.
Ich gebe dem hkpdererste ungern Recht :P Aber es entspricht genau meiner eigenen persönlichen Meinung..
Mein freundlicher Zollbeamter scheint nach ein paar telefonischen Gesprächen, deutlich auch selber der Meinung zu sein, dass viele der Verwaltungsvorschriften usw. eher schwachsinnig sind, wenn er dürfte, er hätte mir wahrscheinlich empfohlen bestimmte gesetzliche Verpflichtungen einfach zu unterlassen. Es ist jetzt nur ein Beispiel, aber es stellt durchaus die Frage ins Licht, ob es viel bringen würde die Ameisen zu quälen, damit der Ameisenbär den Schmerz vielleicht mitkriegt..
Es ist dann Aufgabe der Ameisen, dem Ameisenbär zu sagen wo es weh tut. Wir könnten es auch und haben es in der Vergangenheit oft genug getan, aber auf uns hört der Ameisenbär nicht.
Frage deinen freundlichen Zollbeamten doch mal, welche Vorschläge er hätte, diesem Unfug abzuhelfen. Wir sind zielführenden Ratschlägen gegenüber durchaus aufgeschlossen.

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#375

Beitrag von Gasflasche »

Ich will ihn gern mal fragen, ich erwarte aber ehrlich gesagt eher wenig kreativen Input :Grübel
Es wäre was wert, wenn sich vielleicht ein Forumsmitlied selber "im Zoll" bewegt, da arbeitet oder wenigstens gute Kontakte hat, damit wir vielleicht mehr Einsicht in die Sache kriegen könnten, wie das Ganze da wirklich abläuft, wo und wie die Entscheidungswege laufen usw. :Grübel
Im Moment bleibt uns ja wohl nichts anderes, als die Ameisen zu quälen, aber lieber nicht einfach willkürlich, weil wie gesagt: ich weiss nicht ob es viel bringt, beim Pfarrer zu predigen. Gerade die HZA-Stellen die es locker handhaben sind im Moment die einzige "Verbündete" die wir haben, da hilft eher ein gutes Gespräch als Quälerei, denn sie scheinen (wenigstens teilweise) schon selber zu wissen wo der Schwachsinn liegt.
Ich befürchte, dass eine koordinierte "Aktion" von uns aus dazu führen könnte, dass die Aufmerksamkeit zu schnell bei den momentan teilweisen absurden Forderungen (jedes Mal 2 Wochen im Voraus melden usw.) landet und auch bleibt. Das wäre ironischerweise ein tödlicher Erfolg. :Grübel

Menschen (und also auch Beambten) sind grundsätzlich faul und wollen in der Regel nicht allzu viel Initiativ nehmen (ich bin da meistens auch nicht anders), daher wäre das, was hier manche schon geschrieben haben, keine schlechte Sache. Wenn die entscheidungsträgende Instanz einen Text bekommen könnte, worunter sie nur noch ihren "Pfoten" drücken müsste, hätten wir bessere Chancen.

Und mal was ganz anderes, aber ich will es doch nicht ganz außer Betracht lassen: wie absurd ist die Frage, ob es Leute gibt die Interesse daran hätten, es uns Hobbybrauer-Kleinvieh schwer zu machen? Weil wenn, ist es immer wichtig zu wissen, wer deine Feinde sind. Ich bin kein Fan von Verschwörungsgedanken, aber naiv muss man auch nicht sein. Es steckt immer eine Motivation hinter Entscheidungen, "einfach so" gibts nicht.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#376

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Update:
HZA Kiel hat übrigens eine neue Sachbearbeiterin für Biersteuer bekommen. Nach ersten Erkenntnissen erfrischend nett und pragmatisch die Dame. :thumbup
Vielleicht lohnt es sich für den Einen oder Anderen, alte Problemfragen noch einmal zu stellen. Die Antworten können nur besser werden. :Wink
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#377

Beitrag von schlupf »

Moin,

Die armen Sachbearbeiter vom Zoll zu piesacken finde ich persönlich nicht so gut.
Die setzen doch nur die Rechtslage um (einige zugegebenermaßen mit sehr negativer Auslegung uns gegenüber).

Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, wenn wir uns zusammenraufen und sich möglichst viele in zeitlicher Nähe mal zur Bürgersprechstunde beim lokalen Bundestagsabgeordneten einfinden würden?

Immerhin machen die die Gesetze, die der Zoll bloß durchsetzt.

Jeder bringt dem Menschen ein Selbstgebrautes mit und das zugehörige 2075 und weist ihn/sie auf den unnötigen Verwaltungsaufwand hin und darauf, dass die besagte EU-Richtlinie da durchaus noch Spielraum lässt, das ganze Bürger- und Verwaltungs-freundlich zu lösen, auch im Hinblick auf die Regelungen der europäischen Nachbarn.

Meint ihr nicht, wir könnten ein wenig Lobbyarbeit probieren?
Gerade konservative Politiker sind Bier und Brauchtum doch nicht abgeneigt, allerdings sollte man sich bei denen besser nicht gleichzeitig über das RHG beschweren...

Viele Grüße,
Sebastian
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#378

Beitrag von schlupf »

Alternativ könnten wir uns vielleicht auf eine sinnvolle Textvorlage einigen, mit der wir möglichst alle unsere Abgeordneten per Email fluten können.

Da macht vielleicht die Masse, dass ein paar das vielleicht sogar lesen...
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#379

Beitrag von Johnny H »

schlupf hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 14:03 [...]
Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, wenn wir uns zusammenraufen und sich möglichst viele in zeitlicher Nähe mal zur Bürgersprechstunde beim lokalen Bundestagsabgeordneten einfinden würden?
[...]
Jeder bringt dem Menschen ein Selbstgebrautes mit und das zugehörige 2075 und weist ihn/sie auf den unnötigen Verwaltungsaufwand hin und darauf, dass die besagte EU-Richtlinie da durchaus noch Spielraum lässt, das ganze Bürger- und Verwaltungs-freundlich zu lösen, auch im Hinblick auf die Regelungen der europäischen Nachbarn.

Meint ihr nicht, wir könnten ein wenig Lobbyarbeit probieren?
[...]
Wenn man dazu wirklich das K2075 für die so in Verkehr gebrachte Einzelflasche ausfüllt, den Betrag überweist (bzw. bei <1l wäre dieser ja Null), den Beleg dafür auch gleich mitnimmt und überreicht, mitsamt einem ausgearbeiteten Vorschlag, wie das Ganze in Zukunft laufen soll, dann halte ich das als kommunikative und öffentlichkeitswirksame Maßnahme durchaus für sinnvoll.

Der ausgearbeitete Vorschlag kann dann nur in die Richtung gehen, wie oben beschrieben: kompletter Wegfall der Melde- und Steuerpflicht (ggf. bis x l mit x = sehr groß ) für Haus- und Hobbybrauer ohne Gewinnabsicht etc. Ansonsten geht die Fummelei nur weiter, und es gibt zusätzliche Sonderregeln für Einzelflaschen, die an BT-Abgeordnete verschenkt werden ;-)

Dann von jeder Übergabe ein Foto machen und diese dann gesammelt präsentieren. Dazu müssten dann aber auch einige Übergaben zusammenkommen (50+ Abgeordnete?).

Ansonsten wird es versanden. Dazu werden sich m.E. zu viele Abgeordnete nicht wirklich dafür interessieren, aus welchen Gründen auch immer.

Edit: E-Mails bringen da gar nichts! Die werden gleich vom Sachbearbeiter aussortiert.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#380

Beitrag von schlupf »

Hab grad mal geguckt: Termine bei dem MdB in meinem Wahlkreis zu bekommen ist gar nicht so einfach.
Außer man überfällt ihn beim Biikebrennen in Rickling oder dem 81. Geburtstag von Fiete Hildebrandt...

Aber eine Email kann jeder schicken.
Über https://www.abgeordnetenwatch.de/ lässt sich einfach der richtige herausfinden und man kann direkt Fragen stellen.

Würde ich auch sofort machen, allerdings befürchte ich, dass, wenn ich selber was formuliere, was ähnlich dämliches rauskommt wie bei der letzten Petition...

Hätte nicht mal jemand einen Vorschlag?
Stefan (Bilbobreu) oder Ruthard, könntet ihr vielleicht? :Greets
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#381

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich meine mich zu erinnern, dass in der Vergangenheit auch schon die Karte Bundestagsabgeordneter gezogen wurde. Ist aber krachend gescheitert, denn dieser hat es aber anschließend im Sande verlaufen lassen.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#382

Beitrag von Johnny H »

schlupf hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 14:49 Aber eine Email kann jeder schicken.
Eben, und weil das jeder tun kann, tun es auch viele!

Habe ich auch schon gemacht in anderen Angelegenheiten. Blabla von verschiedenen Sachbearbeitern zurückbekommen. Waren politisch in diesen Fällen nicht meiner Meinung, was ich aber auch erwartet hatte. Der fragliche BT-Abgeordnete hat meine E-Mails mit Sicherheit nicht mal gesehen, geschweige denn gelesen.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#383

Beitrag von Ruthard »

ggansde hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 15:07 Moin,
ich meine mich zu erinnern, dass in der Vergangenheit auch schon die Karte Bundestagsabgeordneter gezogen wurde. Ist aber krachend gescheitert, denn dieser hat es aber anschließend im Sande verlaufen lassen.
VG, Markus
Das lief dann so, dass die Bundestagsabgeordnete sich im Rahmen ihrer Wahlkampftour medienwirksam mit der Braugruppe hat fotografieren lassen, wohlwollende Unterstützung zugesagt hat - und nach der Wahl war wieder alles vergessen.

Cheers, Ruthard
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#384

Beitrag von Malzwein »

Wo kommt denn auf einmal die "Schützt die Beamten und Behörden" Mentalität her? Klar ist doch, dass ein persönliches Bashing nicht in Frage kommt und auch gar nicht zielführend ist.

Aber ich möchte auch an die Auslöser der ganzen unsäglichen Diskussion erinnern: Einzelne Zollbehörden meinen die Verwaltungsvorschrift V 3206 vom 28.2.2014 erlassen vom Bundesministerium der Finanzen, ignorieren zu können oder vermeintlich willkürliche Überwachungsmaßnahmen anordnen zu dürfen. Bei denen sollte der Hebel angesetzt werden.

Wie viele konkrete Anlässe sich aufzuregen gibt es eigentlich? Vielleicht ist es sinnvoll, eine zentrale Sammelstelle für konkrete Fälle einzurichten. Nicht jeder mag seinen Fall öffentlich diskutieren. Dann kann zentral geprüft werden, ob es Einzelfälle sind oder eine Systematik vorliegt. Bei Einzelfällen denke ich z.B. an einzelne Hausbesuche, wo vielleicht auch mal nur persönliches Interesse der Auslöser ist.

Des weiteren fände ich einen Leitfaden sinnvoll, wie Brauer sich verhalten kann. Vereinzelt sind ja Mustertexte schon vorhanden, aber auch Verhaltensregeln, wenn z.B. der Zoll in Manschaftsstärke vor der Tür steht, würden mir gefallen. Üblicherweise wird man in so einer Situation dann doch überrumpelt und lässt Dinge zu, die gar nicht notwendig sind. Hier sind die brauenden Juristen gefragt. Sammeln, erfassen und sichten kann nahezu jeder (also auch ich :Wink).
Gruß Matthias

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#385

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ein Leitfaden Thread mit allen Mustertexten wäre toll.
Aber am Ende wird immer unweigerlich nur ein neuer Zollthread draus. :Bigsmile
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#386

Beitrag von Gasflasche »

Malzwein hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 16:58 Wo kommt denn auf einmal die "Schützt die Beamten und Behörden" Mentalität her? Klar ist doch, dass ein persönliches Bashing nicht in Frage kommt und auch gar nicht zielführend ist.

Aber ich möchte auch an die Auslöser der ganzen unsäglichen Diskussion erinnern: Einzelne Zollbehörden meinen die Verwaltungsvorschrift V 3206 vom 28.2.2014 erlassen vom Bundesministerium der Finanzen, ignorieren zu können oder vermeintlich willkürliche Überwachungsmaßnahmen anordnen zu dürfen. Bei denen sollte der Hebel angesetzt werden.
Ich persönlich sehe da jetzt eigentlich keinen Schutz der Behörden, sondern eher genau den gleichen "Unterton": da den Hebel an zu setzen, wo die Sache spannt... :Grübel
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#387

Beitrag von Jürgen »

Malzwein hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 16:58 Einzelne Zollbehörden meinen die Verwaltungsvorschrift V 3206 vom 28.2.2014 erlassen vom Bundesministerium der Finanzen, ignorieren zu können oder vermeintlich willkürliche Überwachungsmaßnahmen anordnen zu dürfen. Bei denen sollte der Hebel angesetzt werden.
Mahlzeit,

ich hatte nach meiner Geschichte mit dem HZA Augsburg letztes Jahr (siehe Post #48ff) mal wegen der Verwaltungsvorschrift V 3206 bei der Generalzolldirektion nachgefragt, da sich mein Sachbearbeiter damals eben nicht "daran gehalten hat".
Die Antwort war ziemlich ernüchternd...
Grundsätzlich ist es dem Hauptzollamt möglich in begründeten Ausnahmefällen, die eine erhöhte Steueraufsicht erfordern, jeden einzelnen Brauvorgang im Kalenderjahr anzeigen zu lassen.
Die "Begründung" war damals eben das er ja sonst seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommen kann... :Mad2

Was eben diese "hochgelobte" Verwaltungsvorschrift in meinen Augen wertlos macht....
Den Kontakt mit dem BMF hab ich mir dann gespart.

Dieses Jahr gibt sich mein Sachbearbeiter (der gleiche) ohne Sudanmeldung zufrieden :puzz



Gruß
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#388

Beitrag von Johnny H »

Jürgen hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 17:30 Mahlzeit,

ich hatte nach meiner Geschichte mit dem HZA Augsburg letztes Jahr (siehe Post #48ff) mal wegen der Verwaltungsvorschrift V 3206 bei der Generalzolldirektion nachgefragt, da sich mein Sachbearbeiter damals eben nicht "daran gehalten hat".
Die Antwort war ziemlich ernüchternd...
Grundsätzlich ist es dem Hauptzollamt möglich in begründeten Ausnahmefällen, die eine erhöhte Steueraufsicht erfordern, jeden einzelnen Brauvorgang im Kalenderjahr anzeigen zu lassen.
Die "Begründung" war damals eben das er ja sonst seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommen kann... :Mad2

Was eben diese "hochgelobte" Verwaltungsvorschrift in meinen Augen wertlos macht....
Den Kontakt mit dem BMF hab ich mir dann gespart.
[...]
Ein weiteres Beispiel, dass danach schreit, dass das ganze Gedöns ersatzlos in die Tonne gehört!
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#389

Beitrag von bwanapombe »

Jürgen hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 17:30
Die "Begründung" war damals eben das er ja sonst seiner Aufsichtspflicht nicht nachkommen kann... :Mad2
Hallo Jürgen,

das ist doch aber die Regel, daß der Zoll nicht seiner Aufsichtpflicht nachkommen kann, wenn einmal im Jahr gemeldet wird.

Wenn dieser Grund aber die Regel ist und keine Ausnahme darstellt, dann kann auch nicht von der Verwaltungsvorschrift abgewichen werden.

Da hätte ich schon noch mal gebohrt. Ich hätte Verständnis für Ausnahmen, aber die müssen in der Sache (nämlich Deinem Fall) begründet sein. Deshalb steht dort "begründete Ausnahmen" und nicht so was wie "Stichproben" oder "Ausnahmen ohne sachlichen Grund".

Dirk
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#390

Beitrag von Fe2O3 »

Ich muss auch mal ein paar Gedanken zu den letzten Posts teilen....
schlupf hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 14:03 Jeder bringt dem Menschen ein Selbstgebrautes mit und das zugehörige 2075 und weist ihn/sie auf den unnötigen Verwaltungsaufwand hin u
Aber genau in der Reihenfolge...
Hingehen, das Bier zum Probieren geben und etwas quatschen - und wenn das Bier leer ist, das zugehörige 2075 auf den Tisch legen und den/die MdB darauf hinweisen, dass du für dieses EINE Bier natürlich die paar Cent Biersteuer abgedrückt hast, wie es das Gesetz aktuell von dir verlangt.
Am besten nimmt man zu dem Termin auch gleich noch den rasenden Reporter der Lokalzeitung mit - über sowas dürften die sich doch freuen :D
Brauwolf hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 15:41 Das lief dann so, dass die Bundestagsabgeordnete sich im Rahmen ihrer Wahlkampftour medienwirksam mit der Braugruppe hat fotografieren lassen, wohlwollende Unterstützung zugesagt hat - und nach der Wahl war wieder alles vergessen.
Daher sollte man in Wahlkampfzeiten gar nicht öffentlichkeits-wirksames mit/für (wahlkämpfende) Politiker unternehmen (erinnert mich an ne Geschichte von Sina Trinkwalder von Manomama... Da war ein Besuch von "der Politik" angekündigt, aber als die Ansage gemacht wurde "Sehr gerne können SIe mein Unternehmen besuchen und mir mir und meinen Mitarbeitern sprechen - aber die Presse bleibt dabei bitte vor der Tür", war plötzlich alles "Interesse" verflogen). Außer in Brandenburg, Sachsen & Thüringen ist aber dieses Jahr kein großer Wahlkampf, daher kann man momentan davon ausgehen, dass ein Termin (falls er denn zustande kommen sollte) weniger mit Augenwischerei und leeren Versprechen ausgeht.
Malzwein hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 16:58 Vereinzelt sind ja Mustertexte schon vorhanden, aber auch Verhaltensregeln, wenn z.B. der Zoll in Manschaftsstärke vor der Tür steht, würden mir gefallen.
bezieht sich zwar nicht auf "Zoll in Manschaftsstärke" - aber lässt sich sicher in gewissem Ausmaß auch dafür anwenden:
Vortrag vom 35C3 zum Thema " Verhalten bei Hausdurchsuchungen"


Derzeit bin ich (insb. was das Bierbrauen angeht) glücklicher Wahl-Österreicher und darf das Zoll-Gehabe aus der "Ferne" beobachten, aber mir grauts schon davor, wie es ist, wieder nach DE zurück zu ziehen :D
Wie muss ich dann eigentlich vorgehen? Eine neue Hobbybrauer-Nummer beantragen, oder ans dann zuständige Zollamt herantreten und meine alte (2012-14) Nr. nennen? :D
Was wohl sicher der Fall sein wird: es muss alles selbstgebraute Bier ausgetrunken sein, bevor der Umzugswagen die Grenze übertritt... Schließlich ist der Grenzer an der Autobahn nur auf der Suche nach Flüchtlingen und wird keine Zeit haben, mein (natürlich vorbildlich ausgefüllte) 2075-Formular und die abgezählten Groschen entgegen zu nehmen..

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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#391

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Martin,
Fe2O3 hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 18:45 Derzeit bin ich (insb. was das Bierbrauen angeht) glücklicher Wahl-Österreicher und darf das Zoll-Gehabe aus der "Ferne" beobachten, aber mir grauts schon davor, wie es ist, wieder nach DE zurück zu ziehen :D
Scheint ja eine kleine Auswanderungswelle zu geben derzeit. Du bist schon der zweite.

In Abwandlung des bekannten Spruchs gilt für Euch:

(Cum telonio) bella gerant alii, tu felix Austria cervisiam coque!

Laß andere Krieg (mit dem Zoll) führen, Du glückliches Österreich braue!

Dirk
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#392

Beitrag von Jomsviking »

Hallo,

da die ganze Zollgeschichte momentan ja recht beliebt ist ( :Bigsmile ) kann mir sicher jemand weiterhelfen:
Wenn ich selbst gebrautes Bier mit in den Urlaub nehme (Slowenien), muss diese dann in Österreich und in Slowenien angezeigt, Verzollt, etc. werden?
Für Österreich glaub ich nicht das was notwendig ist. (Hobbybrauen ohne Meldung erlaubt)
Für Slowenien finde ich leider nichts.
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#393

Beitrag von Gasflasche »

Das dürfte normalerweise kein Thema sein, solange du es für dich selber mitnimmst, behandeln die das normalerweise als "gekauftes" Bier. Ob du das Bier gekauft oder gebraut hast, interessiert denen eher nicht, da hat prinzipiell nur Deutschland Interesse dran, da es hier hergestellt wurde. Mein Kopf drauf verwetten will ich jetzt nicht, aber bin da doch recht beruhigt :Grübel
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#394

Beitrag von Jomsviking »

So hätte ich das jetzt auch gehandhabt... Nunja, falls doch etwas nötig sein sollte werde ich das erfahren. :Drink
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#395

Beitrag von Fe2O3 »

Was erblicken meine müden Augen auf Tagesschau.de ....

https://www.tagesschau.de/inland/bundes ... g-101.html
Zoll soll mehr Befugnisse bekommen
Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung dem Zoll deutlich mehr Befugnisse im Kampf gegen Schwarzarbeit erteilen. Das Kabinett brachte nun den Entwurf auf den Weg, der auch 3500 zusätzliche Stellen vorsieht.
Ja klar.... 3500 Stellen und mehr Befugnisse im Kampf gegen... SCHWARZARBEIT :Wink
Die brauchen sicher nur mehr Mitarbeiter für die ganzen 2075 Formulare mit den Kleckerbeträgen. :Bigsmile

lG
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#396

Beitrag von Johnny H »

Jetzt bekommt bald jeder Hobbybrauer in Deutschland seinen persönlichen Betreuer beim Zoll... :Shocked
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#397

Beitrag von Ruthard »

Johnny H hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 20:56 Jetzt bekommt bald jeder Hobbybrauer in Deutschland seinen persönlichen Betreuer beim Zoll... :Shocked
Da müssen wir gegensteuern: Einfach noch mehr Leute vom Hobbybrauen überzeugen!

Hatte die Tage ein nettes Telefonat mit "meinem" Betreuer vom Zoll - vor vier Jahren hatte er 1 Leitzordner für die Hobbybrauer, dieses Jahr sind es schon neun Ordner voll. Das müssen einfach noch mehr werden.

Cheers, Ruthard
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#398

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Johnny H hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 20:56 Jetzt bekommt bald jeder Hobbybrauer in Deutschland seinen persönlichen Betreuer beim Zoll... :Shocked
Ich habe jetzt einen :thumbsup

Kurze Info für alle Hobbybrauer im Einzugsbereich der HZA Kiel.
Bei mir stand gerade ein netter älterer Herr vom HZA Kiel vor der Tür.

Aus Sicht des Zolls wird man zum "Überwachungsgegenstand :Ätsch" (gewerbliche Brauerei), wenn man Bier nach 14.2 (Bierherstellung ohne Erlaubnis) versteuert, egal ob Centbeträge oder Millionen.
Die Zollämter sind von der Generalzolldirektion schon vor ein paar Jahren dazu angehalten worden, alle "bierherstellenden Überwachungsgegenstände :Ätsch" (also auch mich) regelmäßig zu kontrollieren.
Seit 2018 macht Kiel das auch wirklich (wenn auch widerwillig). Der gute Mann fährt nach und nach ALLE 574 bierherstellenden "Unternehmen" in SH ab, darunter viele Hobbybrauer. Die wollen Firmen dafür werben ein Steuerlager einzurichten, um dadurch die Anzahl der Steueranmeldungen zu reduzieren.

Ich weiß nicht was er konkret hier wollte oder was er nun eigentlich "kontrolliert" hat. Rein wollte er jedenfalls nicht und sehen wollte er auch nichts. :puzz

Nach einem kurzen Klönschnack über den unsinnigen Aufwand und das die Bayern an allem Schuld sind (seine These) ist er wieder los. (Bayern ist wohl Schuld, dass die Biersteuer keine Alkoholsteuer geworden ist. Somit sitzen die Länder damit an und nicht der Bund.)
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#399

Beitrag von Johnny H »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 26. Februar 2019, 13:03 [...]

Aus Sicht des Zolls wird man zum "Überwachungsgegenstand :Ätsch" (gewerbliche Brauerei), wenn man Bier nach 14.2 (Bierherstellung ohne Erlaubnis) versteuert, egal ob Centbeträge oder Millionen.
Die Zollämter sind von der Generalzolldirektion schon vor ein paar Jahren dazu angehalten worden, alle "bierherstellenden Überwachungsgegenstände :Ätsch" (also auch mich) regelmäßig zu kontrollieren.
Seit 2018 macht Kiel das auch wirklich (wenn auch widerwillig). Der gute Mann fährt nach und nach ALLE 574 bierherstellenden "Unternehmen" in SH ab, darunter viele Hobbybrauer.

[...]
(Hervorhebung von mir)

Was für ein Irrsinn! Aber wenn das weiterhin von allen Beteiligten so klaglos und demütig hingenommen wird wie bisher, dann wird sich das auch nicht ändern. Da scheint mir, dass mal frische Luft in die Köpfe in der Generaldirektion geblasen werden muss!

Hat den der Herr über Kopfschütteln hinaus irgendwelche Vorschläge gemacht, was wir Hobbybrauer tun können? Bzw. hat er den Eindruck vermittelt, dass er intern Rückmeldung gibt, dass das nicht so weitergehen sollte?
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Re: Neuer Zollthread ;-) - Erfahrungsbericht

#400

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Der Irrsinn ist ihm und seinem Chef bewusst. Die "weigern" sich seit Jahren solche Kontrollen zu machen, wegen Manpower und wenig Nutzen. Störtebeker 2017 war das erste mal, dass Hobbybrauer von denen proaktiv kontrolliert wurden (da war er übrigens auch dabei). Dann hat das Thema wieder eine Weile geschlummert. Jetzt werden die Weisungen gegenüber dem HZA (von oben) wohl verbindlicher (weniger gut zu ignorieren) ...
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