Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

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fonk
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Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#1

Beitrag von fonk »

Hallo zusammen,

ich habe jetzt bei mehreren selbstgebrauten Bieren von mir festgestellt, dass die Wirkung des Alkohols viel einschlägiger ist, als bei gekauften Bieren. Aber nicht nur bei meinen Bieren, sondern auch bei denen von einem Bekannten, der schon seit vielen Jahren braut. Ich hatte erst vermutet, dass der Alkoholgehalt vielleicht versehentlich etwas höher geworden ist, aber da ich bisher durchweg bei allen selbstgebrauten Bieren das Gefühl hatte, halte ich das mittlerweile für unwahrscheinlich...

Wie sind da eure Erfahrungen oder habt ihr vielleicht sogar eine Erklärung?

Viele Grüße,
Frank
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Alt-Phex
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Meistens wird zu warm vergoren, das fördert die Produktion von Fuselalkoholen. Dadurch kann das Selbstgebraute auch etwas mehr scheppern als die Industriebiere. Und die Wirkung des Hopfens sollte man in dem Zusammenhang vlt. auch nicht unterschätzen. Im Homebrew ist ja meistens auch mehr drin als im Fernsehpils.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#3

Beitrag von Bierbert »

Sowas habe ich auch schon gehört. Hab es am nächsten Tag mittels Ebuliskop gemessen und es war wie erwartet niedrig. Eventuell könnten die Ester ein berauschendere Wirkung haben. Oder es ist Einbildung (mein Tip)
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DerDerDasBierBraut
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#4

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Vom Kaufbier hat man auch selten ein ganzes Keg am Trockenkühler oder einen Growler im Kühlschrank. Das Kaufbier schmeckt dann vielleicht auch gerade nicht so inspirierend wie das leckere Selbstgebraute. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich vom Homebrew gelegentlich 2-3 Biere mehr hinter die Binde kippt.
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flying
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#5

Beitrag von flying »

Möglicherweise enthält unfiltriertes Homebrew auch mehr Hordenin, ein Alkaloid das von der Gerste (Hordeum) kommt? Das wirkt wie Dopamin.

Bei mir ist es übrigens genau umgekehrt. Homebrew geht immer aber 2 Augustiner Edelstoff und ich hab einen sitzen...?
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Boludo
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#6

Beitrag von Boludo »

Viel Kohlensäure bringt den Alkohol schneller ins Blut. Das ist wie bei Sekt, der haut auch viel schneller rein als die selbe Menge Wein. Und sehr viele Hobbybraubiere sind mehr oder weniger übercarbonisiert.
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danieldee
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#7

Beitrag von danieldee »

Man darf aber auch nicht vergessen, dass Kaufbier häufig aus Würze mit ~ 11° auf ~ 4,9% vergoren wird.
Als Hobbybrauer ist das Messen ja eh so eine Sache, da kann aus 13° schnell 14° werden und aus geplanten 5% schnell 6%.
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Malzwein
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#8

Beitrag von Malzwein »

Zwei Typ I Diabetiker haben mir berichtet, dass sie Hausgebrautes nicht gerne trinken, da der Einfluss auf den Insulinspiegel im Gegensatz zum Kaufbier unkalkulierbar ist. Das ist vielleicht auch ein Indiz.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#9

Beitrag von dadr »

Meine Theorie ist ja, dass Kaufbier immer einen geringeren Alkoholgehalt hat als angegeben.
Bei Bier bis 5,5% vol. ist ja eine Abweichung von 0,5 Prozentpunkten als Toleranz erlaubt, über 5,5% vol. 1 Prozentpunkt.
Also Flasche 4,9% in Wirklichkeit 4,4%. Bei 5,6% in Wirklichkeit 4,6%.
So erkläre ich das meinen Gästen immer, wenn sie behaupten mein Bier würde so einschlagen. :thumbsup
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#10

Beitrag von Malzknecht »

Man darf auch nicht vergessen, dass bei der Nachgärung durch Zugabe von Zucker und Speise auch noch einmal Alkohol entsteht, der bei Rezeptentwicklung noch nicht unbedingt eingerechnet wurde. Das können je nach Karbonisierung schon mal 0,5 %vol mehr sein.
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#11

Beitrag von Pman »

Beim Selbstgebrauten - und nur dort - wird der Alkoholgehalt bekanntermaßen ja auch durch eine andere Einheit ersetzt: EBG (EigenBierGlimmer). Das Gute daran ist, der ist leicht zu messen, da er digital ist - entweder 1 oder 0. Meine Biere hatten immer einen EBG von 1.
;-)
Bis denne,
Pitt.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#12

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Beim Selbstgebrautem weiß man ja beim Anstellen der Hefe noch nicht wo das ganze mal landet. Wenn nach der Hauptgärung nach Fabier den Alkoholgehalt des Jungbiers berechnet darf man nicht vergessen dass durch die Flaschengärung noch 0,5% dazukommen. Deshalb an dieser Stelle ausrechnen mit wieviel Wasser man verdünnt, um auf den gewünschten Alkoholgehalt zu kommen.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#13

Beitrag von fonk »

:thumbsup

Eine Freude die verschiedenen Theorien zu lesen :-) Ich habe sie für mich mal in eine persönliche Hitliste aufsteigender Wahrscheinlichkeit gebracht:
  1. Ein positiver EigenBierGlimmer-Wert
  2. "versehentlich" 2-3 Biere mehr getrunken als vom Vergleichsbier
  3. Einbildung
  4. Mehr Zucker vergoren als geplant (oder doch weniger Zucker vergoren als geplant? (Insulinspiegel))
  5. Mehr CO2
  6. "Kaufbier hat eigentlich weniger Alkohol als drauf steht" in Verbindung mit "huch, zu viel Stammwürze"
  7. Ester, Hordenin
  8. Fuselalkohole durch zu warme Vergärung
Die Wahrheit werden wir wohl nicht ergründen, aber vielen Dank für die Einschätzungen :-)
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#14

Beitrag von hkpdererste »

Ich wähle die 3 in Verbindung mit der 8. :thumbsup :Drink

Edit erinnert mich gerade noch, dass für mein Empfinden Biere mit viel Hopfen eher katergefährlich sind als die klassischen deutschen Kaufbiere
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gulp
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#15

Beitrag von gulp »

Alles schon mal dagewesen, z.B hier:https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... &tid=21376

oder da, https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=15493, die Suche bringt da einiges...

Gruß
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#16

Beitrag von Malzwein »

Ja, aber immer noch keine Antwort gefunden :Drink

Die einzige mir bekannte messbare Größe neben gefühlten Kopfschmerz und Dusel ist m.E. der Zuckerspiegel von Diabetikern. Wie gesagt, mir haben zwei Diabetiker dazu etwas berichtet. Ursache für unkalkulierbaren Zuckerwert kann der Alkohol sein, weil die Leber mit dessen Abbau beschäftigt ist. Das hemmt die Zuckerfreisetzung der Leber. Und/oder es sind die Kohlenhydrate im Selbstgebrauten. Bei den beiden muss m.E. etwas anders als beim Industriebier sein. Fuselalkohole (und andere Gärnebenprodukte) und Kohlenhydrate stehen bei mir auf der Verdachtsliste weit oben. Gärführung und der Reifeprozess könnten dann mögliche Stellschrauben sein.

Bewiesen ist aber nix.
Gruß Matthias

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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#17

Beitrag von Felix83 »

Ich sehe auch die Fuselalkohole, also mittlere und höhere Alkohole also Hauptursache. Zumindest ganz am Anfang meiner Hobbybraukarriere, als ich noch im Treppenhaus mit den Eimern ohne Temperaturkontrolle vergoren habe, stieg mir das Bier mehr zu Kopf.

Heutzutage ist das nicht mehr so, plus, ich habe von meinem eigenen Bier viel weniger Nachwirkungen am nächsten Tag, was möglicherweise daran liegt, dass es unfiltriert ist und die Hefe Vitamin B enthält, was der Leber hilft, wer weiss...
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#18

Beitrag von Johnny H »

Bei meinem allerersten selbstgebrauten Bier (ein SNPA-Klon) ist mir damals ein bemerkenswert tiefer Schlaf nach jedem Konsum aufgefallen. Ich habe das damals auf den reichlich dosierten frischen Hopfen geschoben, aber Gärnebenprodukte und der hohe Alkoholgehalt generell können natürlich auch eine Rolle gespielt haben.

Mittlerweile fällt mir nichts dergleichen mehr auf. Ob ich gut oder schlecht schlafe, hängt bei mir gefühlt eher davon ab, wie regelmäßig ich Alkohol trinke, d.h. bei drei bis fünf Tagen ohne Alkoholpause wird meine Schlafqualität schon deutlich schlechter, und umgekehrt bessert sich diese sehr schnell wieder bei Trinkpausen von wenigen Tagen.

Bei Nachwirkungen von zu viel Alkohol habe ich das Gefühl, es ist ähnlich und hängt eher mit der Vorgeschichte der Tage davor zusammen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#19

Beitrag von Boludo »

Johnny H hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 12:21 .

Mittlerweile fällt mir nichts dergleichen mehr auf. Ob ich gut oder schlecht schlafe, hängt bei mir gefühlt eher davon ab, wie regelmäßig ich Alkohol trinke, d.h. bei drei bis fünf Tagen ohne Alkoholpause wird meine Schlafqualität schon deutlich schlechter, und umgekehrt bessert sich diese sehr schnell wieder bei Trinkpausen von wenigen Tagen.
So geht es mir auch. Am besten schlafe ich nach ein paar Tagen Alkoholpause. Ab einer gewissen Menge Alkohol wach ich nach wenigen Stunden auf und kann den Rest der Nacht gar nicht mehr schlafen. Das ist ziemlich nervig und mit ein Grund, warum ich unter der Woche kaum noch Alkohol trinke.

Stefan
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olibaer
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#20

Beitrag von olibaer »

Hallo Frank, hallo zusammen,
fonk hat geschrieben: Montag 18. Februar 2019, 22:23 ich habe jetzt bei mehreren selbstgebrauten Bieren von mir festgestellt, dass die Wirkung des Alkohols viel einschlägiger ist, als bei gekauften Bieren. Aber nicht nur bei meinen Bieren, sondern auch bei denen von einem Bekannten, der schon seit vielen Jahren braut. Ich hatte erst vermutet, dass der Alkoholgehalt vielleicht versehentlich etwas höher geworden ist, aber da ich bisher durchweg bei allen selbstgebrauten Bieren das Gefühl hatte, halte ich das mittlerweile für unwahrscheinlich...
Vor knapp zwei Wochen erst, hatte mich ein ebenfalls erfahrener Hobbybrauer, um eine Bieranalyse gebeten.

Sein Anfangsverdacht hörte sich ganz ähnlich an wie der Deine und am Ende hat sich für sein Pils und für sein Weizen eine ganz einfache Erklärung finden lassen ... Gefühle sind eben so eine Sache. Anton Paar dagegen, kann unangenehm deutlich werden:

Links im Bild ein geplantes 12er-Pils, rechts im Bild ein geplantes 12er-Weizen
ba_hbb01.PNG

In Rücksprache hat sich ergeben, dass "ein wenig vermessen" in Kombination mit "ein wenig zu viel Speise/Zucker" wohl dazu geführt hat, dass sich die Alkohol- und Stammwürzegehalte in solch' ungewollte Untiefen auslenken.
Zuletzt geändert von olibaer am Mittwoch 20. Februar 2019, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#21

Beitrag von hkpdererste »

Wow krass... :Shocked

Wäre cool wenn ihr für den geplanten Messmarathon in Romrod auch sowas evtl. in Tabellenform veröffentlichen würdet für die die nicht mitkönnen.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#22

Beitrag von monsti88 »

hkpdererste hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:36 Wäre cool wenn ihr für den geplanten Messmarathon in Romrod auch sowas evtl. in Tabellenform veröffentlichen würdet für die die nicht mitkönnen.
Oh ja, das wäre tatsächlich mal eine interessante Auswertung. Wie weit liegen die Messung zu Hause und die Wirklichkeit auseinander. Fragt Ihr die Eckdaten bei den eingereichten Bieren für die Analyse ab? Dann wünsche ich mir auch so eine Tabelle! :Greets
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#23

Beitrag von Felix83 »

Der berühmte Hop Creep beim Stopfen führt ja auch zu mehr Alkohol (und Co2).
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afri
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#24

Beitrag von afri »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Dienstag 19. Februar 2019, 22:45darf man nicht vergessen dass durch die Flaschengärung noch 0,5% dazukommen. Deshalb an dieser Stelle ausrechnen mit wieviel Wasser man verdünnt, um auf den gewünschten Alkoholgehalt zu kommen.
Das Verdünnen wird vermutlich kaum jemand tun, aber hier wieder einmal die Lanze gebrochen für die Speisecarbonisierer: da wird nix stärker, als intendiert (Kopfweh kann es dennoch geben, das liegt sicher nicht am Bier, mein Tip).
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#25

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Achim,
möchte das gerade nochmal aufgreifen.
Wenn ich sehe, dass mein Jungbier rechnerisch schon z. B. 5,3% Alk. hat, möchte ich durch die Nachgärung mit Zucker nicht unbedingt noch +0,5% mehr haben. Deshalb rechne ich die Verdünnung aus, um auf 4,8% zu kommen. In diesem Wasser löse ich den Zucker auf, schlauche das Jungbier drauf, rühre vorsichtig und fülle ab. Dabei gehe ich davon aus, nach der Flaschengärung wieder 5,3% zu haben.
Auf diese Methode bin ich nach einem halben Jahr Brauerfahrung gekommen.
Gibt es bei dieser Vorgehensweise Nachteile?

Gruß Dieter
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#26

Beitrag von karlm »

Ja, dein Bier wird schlanker.
Gruß, Philipp
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#27

Beitrag von olibaer »

Hallo Felix,
Felix83 hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:45 Der berühmte Hop Creep beim Stopfen führt ja auch zu mehr Alkohol (und Co2).
Gut, dass du das erwähnst.

Tatsächlich hatte ich die Proben in den Varianten "gestopft" und "nicht gestopft" zur Analyse vorrätig. Untersucht wurde die Herstellvariante "nicht gestopft". Festgemacht an Alter und Herstellvariante der Probe, zieht "Hop Creep" hier nicht.


Überhaupt "Hop Creep":
"Hop Creep" vermag, wenn überhaupt, etwas an Alkoholgehalt und Vergärungsgrad zu verändern.
Was "Hop Creep" definitiv nicht vermag ist, etwas rückwirkend an ursprünglicher "Stammwürze" zu verändern.
Getrost darf man jede Diskussion/Quelle um "Hop Creep", die "ursprüngliche Stammwürze" nicht als Vergleichswert nennt,
ganz einfach mal im Lala-Orkus parken.
Zuletzt geändert von olibaer am Mittwoch 20. Februar 2019, 23:23, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#28

Beitrag von afri »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 22:31 Gibt es bei dieser Vorgehensweise Nachteile?
Ja, rechnerisch und praktisch. Nimmst du Speise und carbonisierst du damit, hast du das exakt berechnete Bier. Machst du das Ganze mit Zuckerwasser, sind die Ergebnisse möglicherweise nicht ganz so akkurat, das war mein Einwand. Wem es auf exakte Angaben auf dem Etikett ankommt (im Rahmen der Hobbybrauerei, versteht sich), wird mit Speise carbonisieren. Den meisten wird es auf ein halbes Volumenprozent mehr oder weniger nicht ankommen (auch mir nicht), aber wenn es halbwegs genau sein soll, ist die Speisemethode kaum schlagbar.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#29

Beitrag von olibaer »

karlm hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 22:38 Ja, dein Bier wird schlanker.
Ein gekonnter Blick hinter die Kulissen - du findest mich begeistert, sehr schön :-)
Gruss
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#30

Beitrag von Bierbert »

Oder einfach hinterher messen und den Wert aufs Etikett schreiben? Ich finde die Diabetiker-Theorie spannend. :)
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#31

Beitrag von Duke »

Hab den Faden hier die letzten Tage verfolgt und äußere daher auch mal meine Meinung(sic!).
Ich habe das Gefühl, dass es - wie einige Vorredner äußerten -
1. an der größeren/stärkeren Hopfung im Gegensatz zum Industriebier und
2. an der höheren Karbonisierung liegt.

Meine schlanken und moderat gehopften und karbonisierten Biere(ca. 5g/l), die eher bei 13°P und ~5%vol.alc
liegen stelle ich den "Wumms" nicht oder eher später fest, als bei meinen Bieren, die stärker gehopft, bei
gleicher StW und näher an 4,4 bis 4,8 alc liegen, aber ca. 5,5g CO2/l haben.
Ähnliches oder gleiches haben mir auch schon Kunden berichtet.

Gruß

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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#32

Beitrag von Chrissi_Chris »

olibaer hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:28 Hallo Frank, hallo zusammen,
fonk hat geschrieben: Montag 18. Februar 2019, 22:23 ich habe jetzt bei mehreren selbstgebrauten Bieren von mir festgestellt, dass die Wirkung des Alkohols viel einschlägiger ist, als bei gekauften Bieren. Aber nicht nur bei meinen Bieren, sondern auch bei denen von einem Bekannten, der schon seit vielen Jahren braut. Ich hatte erst vermutet, dass der Alkoholgehalt vielleicht versehentlich etwas höher geworden ist, aber da ich bisher durchweg bei allen selbstgebrauten Bieren das Gefühl hatte, halte ich das mittlerweile für unwahrscheinlich...
Vor knapp zwei Wochen erst, hatte mich ein ebenfalls erfahrener Hobbybrauer, um eine Bieranalyse gebeten.

Sein Anfangsverdacht hörte sich ganz ähnlich an wie der Deine und am Ende hat sich für sein Pils und für sein Weizen eine ganz einfache Erklärung finden lassen ... Gefühle sind eben so eine Sache. Anton Paar dagegen, kann unangenehm deutlich werden:

Links im Bild ein geplantes 12er-Pils, rechts im Bild ein geplantes 12er-Weizen
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In Rücksprache hat sich ergeben, dass "ein wenig vermessen" in Kombination mit "ein wenig zu viel Speise/Zucker" wohl dazu geführt hat, dass sich die Alkohol- und Stammwürzegehalte in solch' ungewollte Untiefen auslenken.


Wow, sehr interessant ...

Das macht dann natürlich Sinn, aber ich sage ja nichts wenn man sich um
0,5-1 Grad Plato vermisst aber wie bitte kommt man bei einem geplanten 12Grad Plato Bier auf fast 16 und wundert sich dann warum es so scheppert ?


LG Chris
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Boludo
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#33

Beitrag von Boludo »

monsti88 hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:41
hkpdererste hat geschrieben: Mittwoch 20. Februar 2019, 21:36 Wäre cool wenn ihr für den geplanten Messmarathon in Romrod auch sowas evtl. in Tabellenform veröffentlichen würdet für die die nicht mitkönnen.
Oh ja, das wäre tatsächlich mal eine interessante Auswertung. Wie weit liegen die Messung zu Hause und die Wirklichkeit auseinander. Fragt Ihr die Eckdaten bei den eingereichten Bieren für die Analyse ab? Dann wünsche ich mir auch so eine Tabelle! :Greets
Die selber gemessenen Eckdaten werden nicht abgefragt und wir machen auch nicht so eine Tabelle, da wir schon genug zu tun haben. Ihr könntet aber hier einen Thread aufmachen und eure Daten selber vergleichen. Am besten unter Angabe der eigenen Messmethode.
Interessant wäre auch die Angabe, wie der Alkoholgehalt berechnet wurde. Der Fabier.de Rechner hat zb lange Zeit deutlich zu niedrige Werte berechnet, wurde aber so viel ich weiß mittlerweile korrigiert.

Und zum eigentlichen Thema : Ich denke auch, dass die meisten Hobbybrauerbiere einfach mehr Alkohol enthalten als errechnet. Vermutlich eine Kombination aus Messfehler, Zucker nicht berücksichtigt und Rechenungenauigkeit.

Stefan
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Bierstephan
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#34

Beitrag von Bierstephan »

Alt-Phex hat geschrieben: Montag 18. Februar 2019, 22:28 Meistens wird zu warm vergoren, das fördert die Produktion von Fuselalkoholen. Dadurch kann das Selbstgebraute auch etwas mehr scheppern als die Industriebiere. Und die Wirkung des Hopfens sollte man in dem Zusammenhang vlt. auch nicht unterschätzen. Im Homebrew ist ja meistens auch mehr drin als im Fernsehpils.
Ich vermute, Alt-Phex liegt da ganz richtig. Ich habe bei meinen ersten Bieren ähnliche Erfahrungen gemacht, seit dem ich auch obergäriges kühler vergäre als bei der Temperatur, die die Natur gerade so hergibt, scheint es "weniger" Alkohol oder weniger Fuselalkohole zu haben und ist somit bekömmlicher.
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#35

Beitrag von Gasflasche »

Bierstephan hat geschrieben: Donnerstag 21. Februar 2019, 11:22 ... scheint es "weniger" Alkohol oder weniger Fuselalkohole zu haben und ist somit bekömmlicher.
Pass auf was du sagst :P Das ist für manche schon teuer geworden :Wink
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#36

Beitrag von Ladeberger »

Ich würde es hier mit Ockhams Rasiermesser halten: Die Subtanz von toxokologisch unstrittig größter Bedeutung im Bier ist Ethanol und davon ist schlichtweg häufig mehr vorhanden, als vermutet. Generell bewegen wir uns selten in der P11 Liga des "Fernsehpilses", in der die meisten Biertrinker ihre alkoholische Sozialisation und Trinkgewohnheiten erworben haben. Stattdessen scheint der Hobbybrauer bei Vollbier bevorzugt bei P12 - P14 unterwegs zu sein und gibt nochmal bis zu 1 %w/w als Zuckerdosage zur Karbonisierung. Dazu kommen die von Oli beschriebenen Messprobleme.

Wir haben also, eher regelmäßig als ausnahmsweise, 1 bis 2 %vol mehr Alkohol im Bier, obwohl "nur" ein Vollbier gebraut werden sollte. Das klingt nominell nicht viel, hat aber vor dem Hintergrund einer konstanten Abbauleistung der Leber erhebliche Auswirkungen. Hierzu ein Rechenbeispiel im erstbesten Promillerechner (männlich, 30J, 1,80 m, 80 kg, nüchterner Magen):
Der Konsum von 1 l mit 4,9 %vol. Alc über drei Stunden ergibt im Maximum 0,23 Promille Blutalkoholkonzentration. 1 L mit 6,5 %
hingegen 0,45 Promille; das Doppelte!


Gruß
Andy
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Bierstephan
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#37

Beitrag von Bierstephan »

Gasflasche hat geschrieben: Donnerstag 21. Februar 2019, 11:35
Bierstephan hat geschrieben: Donnerstag 21. Februar 2019, 11:22 ... scheint es "weniger" Alkohol oder weniger Fuselalkohole zu haben und ist somit bekömmlicher.
Pass auf was du sagst :P Das ist für manche schon teuer geworden :Wink
:P weniger unbekömmlich :Angel
"Essen ist ein Bedürfnis des Magens, Trinken ein Bedürfnis des Geistes."
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Schullebernd
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#38

Beitrag von Schullebernd »

Ich habe das selber auch schon bemerkt und beim Lesen des Threads hier ist mir noch etwas eingefallen, was ich gleich mal überprüfen musste.
Für die Ermittlung der Stammwürze und des EVG benutze ich Spindeln.
Jedenfalls spindle ich meine Stammwürze mit einer 0-20°P Spindel und meinen EVG mit einer 0-7°P Spindel (wahrscheinlich wie so ziemlich die Meisten hier).
Ich habe eben mal gemessen, was beide Spindeln in 20°C warmen Wasser anzeigen.
Spindel 0-20 (nennen wir sie mal G) zeigt -0,5°P an.
Spindel 0-07 (nennen wir sie mal K) zeigt +0,6°P an.
Damit erhalte ich eine Differenz von 1,1°P zwischen beiden Spindeln.
Bisher habe ich mir über den möglichen Messunterschiede beider Spindeln keine Gedanke gemacht, aber das macht einen Unterschied von ca. 0,6% Alk.
Kombinieren wir das jetzt mit der Rechnung von Ladeberger, dann erklärt sich mir Einiges. Und sind wir mal ehrlich, an einem guten Abend trinken wir nicht nur 2 Bier in 3h.

Hier noch ein Beispiel. Mein letzter Sud hatte gemessen mit G eine Stammwürze von 12,5°P.
Den EVG habe ich mit K bei 3,5°P gemessen.
Wenn ich das aber umrechne auf G mit G = K - 1,1°P, dann käme ich auf 2,4°P.
Beim Rechner von MMuM sind das einmal 4,8% vol. und das andere mal 5,4% vol.

Für mich ist das die Erklärung. Oder habe ich einen Fehler gemacht und die beiden Spindeln lassen sich aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund mit Wasser vergleichen?
Gruß Bernd
Die Weisheit verfolgt mich, doch ich bin schneller!
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aegir
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#39

Beitrag von aegir »

Nach der Analyse von 2 Bieren auf der HBCon hab ich gemerkt dass meine Spindel etwa 0.5% Stw. weniger misst als tatsächlich, den RE aber etwa 0.8% höher. Das plus Zuckergabe macht schon einen deutlichen Unterschied im Alkoholwert aus.

Dann glaube ich, dass viele einfach zu früh abfüllen und so auch noch mehr Alkohol als berechnet haben.

Gruß Hotte
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Johnny H
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Re: Wirkung Selbstgebrautes vs Gekauftes

#40

Beitrag von Johnny H »

Schullebernd hat geschrieben: Samstag 16. März 2019, 22:55 [...]
Spindel 0-20 (nennen wir sie mal G) zeigt -0,5°P an.
Spindel 0-07 (nennen wir sie mal K) zeigt +0,6°P an.
Damit erhalte ich eine Differenz von 1,1°P zwischen beiden Spindeln.
Bisher habe ich mir über den möglichen Messunterschiede beider Spindeln keine Gedanke gemacht, aber das macht einen Unterschied von ca. 0,6% Alk.
Kombinieren wir das jetzt mit der Rechnung von Ladeberger, dann erklärt sich mir Einiges. Und sind wir mal ehrlich, an einem guten Abend trinken wir nicht nur 2 Bier in 3h.

[...]

Für mich ist das die Erklärung. Oder habe ich einen Fehler gemacht und die beiden Spindeln lassen sich aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund mit Wasser vergleichen?
Tja, meine 0-7-Spindel hat genau das gleiche Problem: sie zeigt in Wasser ca. 0,5% an, und im Ringversuch vor etwa 1 1/2 Jahren mit einer Probe mit bekanntem Restextrakt waren es sogar 0,68% zu viel!! Gerade für diese niedrigen Prozentgehalte ist das ein immens hoher Fehler, und das beeinflusst natürlich den berechneten Alkoholgehalt!!

Wenn dieser Fehler bekannt ist, kann man aber wenigstens einen Korrekturfaktor einführen und dann einigermaßen korrekt weiterrechnen. Ich mache das, seit mir das bekannt ist, aber bei vielen dürfte das nicht so sein.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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