W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#51

Beitrag von Pivnice »

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 15:18 Allerdings kommt es zumindest mir so vor, dass hier in letzter Zeit immer wieder mal Dokumente verlinkt werden die bisher im Forum als absolute Wahrheit gelehrte Fakten/Vorgehensweisen zumindest mal in Frage stellen.
it goes down a little too easy
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#52

Beitrag von jemo »

Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Derzeit verpulvern die durch die nicht notwendige Kühlung der Gärung wahrscheinlich Millionen Euro an Energiekosten und wenn denen jemand sagt, daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist, wird er wohl reich belohnt werden.
Viele Grüße,
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#53

Beitrag von hkpdererste »

Na die Antwort muss ich mir merken. Wenn im nächsten Faden einer was röstiges mit Hopfenaromen brauen will klatsch ich ihm " wozu denn das ... bei Becks brauen die doch auch nur helles Bier" an den Kopf. :Mad2
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#54

Beitrag von Boludo »

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:27 Na die Antwort muss ich mir merken. Wenn im nächsten Faden einer was röstiges mit Hopfenaromen brauen will klatsch ich ihm " wozu denn das ... bei Becks brauen die doch auch nur helles Bier" an den Kopf. :Mad2
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich :Greets
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#55

Beitrag von hkpdererste »

Was mich so ganz am Rande der Diskussion mal interessieren würde ... wer von euch hat's denn wirklich schon mal selber probiert?
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#56

Beitrag von Boludo »

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:34 Was mich so ganz am Rande der Diskussion mal interessieren würde ... wer von euch hat's denn wirklich schon mal selber probiert?
Ich, oft genug. Vor zehn Jahren war das warm anstellen gängige Praxis im Forum. Bis es die drei Hobbybrauer Seminare bei Doemens gab wo uns Michael Zepf das kalt Anstellen eingetrichtert hat.
Der gute Mann weiß vermutlich zehn mal mehr über Hefe als wir alle zusammen.
Und ja, ich schmecke einen deutlichen Unterschied.
Falls du nach Romrod kommst, kannst du ja mal mit ihm darüber diskutieren.
Zuletzt geändert von Boludo am Dienstag 5. März 2019, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#57

Beitrag von Bahnbrauer »

hkpdererste hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:34 Was mich so ganz am Rande der Diskussion mal interessieren würde ... wer von euch hat's denn wirklich schon mal selber probiert?
Schalte mich zwar jetzt erst ein, aber trotzdem: Ich hab es probiert und bin damals krachend gescheitert. Habe mir noch als komplett unerfahrener Extraktbrauer bei meinem dritten Sud ein Märzen eingebildet. Bei Braupartner eine untergärige Zymoferm-Trockenhefe bestellt und wider besseren Wissens bei knapp über 20 Grad gepitcht und im damals 10 Grad kalten Keller vergoren. Als die Hefe ankam, war die Würzetemperatur sicher nicht viel unter 20 Grad und so hat's dann munter vor sich hin gegärt.

Raus kam ein Erdbeeraroma, das ich so nicht mehr in einem meiner Biere haben will :Ahh Das hat sich zwar nach vielen Monaten irgendwann rausgelagert (leicht wahrnehmbar war's immer), trotzdem war ich mit dem Bier unzufrieden. Andererseits: Manchen Gästen, denen ich das Bier widerwillig serviert habe, hat's gut geschmeckt und die hätten kein Fehlaroma wahrgenommen. Ich weiß aber nicht, ob das nicht nur Freundlichkeit war :Wink

Ich für meinen Teil habe deswegen beschlossen, untergärig nie wieder bei diesen hohen Temperaturen anzustellen. Was aber nicht heißt, dass nicht andere Hobbybrauer es selbst ausprobieren und Erfahrungen sammeln sollten.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#58

Beitrag von cyme »

jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:21 Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
hat in diesem Thread keiner behauptet.

Ursprung war ein Post „ich hab es versucht und es hat trotzdem geschmeckt“, mehr nicht. Ein Einzelexperiment, mehr nicht.

danieldee hat sich Zeit genommen dieses Experiment zu machen und die Ergebnisse mit uns geteilt. Anstatt den Thread mit Sarkasmus vollzumüllen könne man auch einfach „Danke, aber ich stell trotzdem kalt an“ sagen.
Zuletzt geändert von cyme am Dienstag 5. März 2019, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#59

Beitrag von ggansde »

:goodpost:
Danke!
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#60

Beitrag von Pivnice »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:04 Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
hat in diesem Thread keiner behauptet.
wirklich ?
danieldee hat geschrieben: Montag 4. März 2019, 21:00 hunderten von Beiträgen zu guten warm vergorenen Bieren
Fakt ist, es gibt eine sehr große Anhängerschaft.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen
Wenn wir schon bei Argumenten sind:
Ein klassisches Argument der goldenen Mitte, das argumentum ad temperantiam
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen

Der Erfolg gibt recht, das argumentum ad crumenam
hunderten von Beiträgen zu guten warm vergorenen Bieren
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#61

Beitrag von Pivnice »

vor 140 Jahren gabs schon absolute Vollchecker
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#62

Beitrag von Johnny H »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:41 vor 140 Jahren gabs schon absolute Vollchecker
Da sollte man aber fairerweise dazu sagen, dass im 19. Jahrhundert die Hygienevoraussetzungen noch ganz andere waren und ein Zweck der kalten Vergärung eben auch das Einschränken unerwünschter Organismen war, die bei diesen tiefen Temperaturen offensichtlich benachteiligt waren!

In diesem Artikel ist immerhin auch die Rede von "blieb länger frisch" und nicht nur von "schmeckte den meisten Kunden besser"!
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#63

Beitrag von Pivnice »

https://braumagazin.de/article/die-hefe ... nte-wesen/
Aus der Erfah­rung wuss­ten die Brau­er, dass der Zeit­punkt an dem das Bier sau­er wur­de, hin­aus­zu­zö­gern war indem man kon­se­quent kal­te Tem­pe­ra­tu­ren beim Brau­pro­zess ein­hielt. Die Absicht der bay­ri­schen Brau­er war also das Bier nicht sau­er wer­den zu las­sen.
Als (unbe­kann­ter) Neben­ef­fekt der kal­ten Tem­pe­ra­tur hat­ten unter­gä­ri­ge Hefen einen Selek­ti­ons­vor­teil und der Pro­zent­an­teil im wie­der­ver­wen­de­ten Hefe­satz stieg von Füh­rung zu Füh­rung.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#64

Beitrag von Johnny H »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 19:34 https://braumagazin.de/article/die-hefe ... nte-wesen/
Aus dem gleichen Artikel:
Dies führ­te (unbe­wusst) zum Brau­en unter­gä­ri­ger Bie­re mit ihrem typi­schen Aro­ma, wel­ches die Lager­bie­re von den warm ver­go­re­nen Ales unter­schied.
Mit anderen Worten: die Triebfeder für das kalte Brauen waren nicht geschmackliche Gründe, sondern zuallererst mikrobiologische Faktoren und die Stabilität des Bieres. Der sich dadurch verändernde Geschmack war eine eher unbeabsichtigte Konsequenz davon und nicht etwa der Auslöser.

Bei einem der Doemens-Seminare hat uns Michael Zepf übrigens auch erzählt, obergärige Hefen würden vermutlich ebenso neutral wie untergärige Hefen bei tiefen Temperaturen vergären, wenn sie nicht vorher den Stoffwechsel einstellen würden.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#65

Beitrag von jemo »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:04
jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:21 Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
hat in diesem Thread keiner behauptet.
Das ist kein „Strohmannargument“, sondern eher ein recht plausibler Einwand. Wenn Großbrauereien durch wärmere Vergärung Energiekosten einsparen könnten, dann würden sie es tun.
Machen sie aber nicht, warum nur?
Viele Grüße,
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#66

Beitrag von Pivnice »

Gehen wir mal auf eine Zeitreise zurück: Triumph der wissenschaftlichen Forschung!
Jacob Christian Jacobsen schreibt an Gabriel Sedlmayr

http://www.carlsbergarchive.com/jacobse ... tailID=313
Alt Carlsberg, 7te Mai 1884
Herrn Gabriel Sedlmayr,
Zum Spaten.
Lieber Freund
Als mein alter (d.h. als Brauer) Lehrmeister sollen Sie der erste seyn, dem ich als Ihr Schüler meine neuesten Erfahrungen über die Ausartung der Hefe bringe.
Wie Sie wissen, holte ich selbst in 1845 die erste Unterhefe nach Dänemark aus Ihrer Brauerei und habe diese Hefe seither, ohne dieselbe jemals zu wechseln, in meiner Brauerei fortgepflanzt und immer mit den besten Resultaten, indem meine Biere, sowohl das Lagerbier für das Inland, wie das Exportbier für Indien, für seine vorzügliche Haltbarkeit bekannt ist.

Die Reinlichkeit in meinen Kellern ist jedenfalls nicht geringer worden, sondern vielmehr verbessert, nachdem ich in den letzten Jahren durch Hilfe der Eismaschinen die Luft in den Gährkellern nicht allein so kraftig abkühle, dals ich keine Eisschwimmer brauche, sondern auch die Luft durch einen kräftigen Regenbad von eiskaltem Salzwasser so vollständig reinige, dass die Luftanalysen keine Spur von Organismen darin finden kann.

...und es gelang Herrn Hansen durch eine sehr sinnreiche Methode die Zellen so zu vertheilen, dass in einer grossen Zahl von Pasteur Kolben in jedem nur eine einzelne Zelle kam, welche dann sich vermehrte und in jedem Kolben eine kleine Kolonie von Zellen bildete. Aus diesen Kolonien wurden einzelne Zellen genommen, und durch deutliche Merkmale verschiedene Arten gefunden. Ausser der reinen Saccharomyces cerevisia wurden in meiner Hefe zwei vilde Formen gefunden.
Aus einer einzigen Zelle von jedem der 3 Formen wurden dann in Pasteurs Kolben neue Kolonien entwickelt, welche nach und nach vermehrt wurden, bis eine Gährung in 3 kleinen Bottichen eingeleitet werden konnte, welche Biere von ganz verschiedenem Geschmack und Beschaffenheit gaben.
Die Hefe aus dem reinen Saceharomyces cerevisia wurde danach als Stellhefe in der Brauerei eingeführt und gab eine sehr schöne Gährung mit hübscher Deeke, schneller Klärung in den Schaugläsern, eine angemessene Attenuation von 13½ % auf 6-7 % Balling und schnelles Klären in den Lagerfässern, und feinen Geschmack des Bieres. Jetzt wird die Gährung in meiner ganzen Brauerei mit dieser reinen Hefe, aus einer einzelnen Zelle geschaffen, künftig geführt! Wahrhaftig ein Triumph der wissenschaftlichen Forschung!
Zuletzt geändert von Pivnice am Dienstag 5. März 2019, 20:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#67

Beitrag von danieldee »

jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:07
cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:04
jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:21 Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
hat in diesem Thread keiner behauptet.
Das ist kein „Strohmannargument“, sondern eher ein recht plausibler Einwand. Wenn Großbrauereien durch wärmere Vergärung Energiekosten einsparen könnten, dann würden sie es tun.
Machen sie aber nicht, warum nur?
Doch machen Sie!!
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#68

Beitrag von Pivnice »

räusper - alles schon abgearbeitet in:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 72#p309158
Zuletzt geändert von Pivnice am Dienstag 5. März 2019, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#69

Beitrag von danieldee »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:29 Gehen wir mal auf eine Zeitreise zurück:
Jacob Christian Jacobsen schreibt an Gabriel Sedlmayr

http://www.carlsbergarchive.com/jacobse ... tailID=313
Alt Carlsberg, 7te Mai 1884
Herrn Gabriel Sedlmayr,
Zum Spaten.
Lieber Freund
Als mein alter (d.h. als Brauer) Lehrmeister sollen Sie der erste seyn, dem ich als Ihr Schüler meine neuesten Erfahrungen über die Ausartung der Hefe bringe.
Wie Sie wissen, holte ich selbst in 1845 die erste Unterhefe nach Dänemark aus Ihrer Brauerei und habe diese Hefe seither, ohne dieselbe jemals zu wechseln, in meiner Brauerei fortgepflanzt und immer mit den besten Resultaten, indem meine Biere, sowohl das Lagerbier für das Inland, wie das Exportbier für Indien, für seine vorzügliche Haltbarkeit bekannt ist.

Die Reinlichkeit in meinen Kellern ist jedenfalls nicht geringer worden, sondern vielmehr verbessert, nachdem ich in den letzten Jahren durch Hilfe der Eismaschinen die Luft in den Gährkellern nicht allein so kraftig abkühle, dals ich keine Eisschwimmer brauche, sondern auch die Luft durch einen kräftigen Regenbad von eiskaltem Salzwasser so vollständig reinige, dass die Luftanalysen keine Spur von Organismen darin finden kann.

...und es gelang Herrn Hansen durch eine sehr sinnreiche Methode die Zellen so zu vertheilen, dass in einer grossen Zahl von Pasteur Kolben in jedem nur eine einzelne Zelle kam, welche dann sich vermehrte und in jedem Kolben eine kleine Kolonie von Zellen bildete. Aus diesen Kolonien wurden einzelne Zellen genommen, und durch deutliche Merkmale verschiedene Arten gefunden. Ausser der reinen Saccharomyces cerevisia wurden in meiner Hefe zwei vilde Formen gefunden.
Aus einer einzigen Zelle von jedem der 3 Formen wurden dann in Pasteurs Kolben neue Kolonien entwickelt, welche nach und nach vermehrt wurden, bis eine Gährung in 3 kleinen Bottichen eingeleitet werden konnte, welche Biere von ganz verschiedenem Geschmack und Beschaffenheit gaben.
Die Hefe aus dem reinen Saceharomyces cerevisia wurde danach als Stellhefe in der Brauerei eingeführt und gab eine sehr schöne Gährung mit hübscher Deeke, schneller Klärung in den Schaugläsern, eine angemessene Attenuation von 13½ % auf 6-7 % Balling und schnelles Klären in den Lagerfässern, und feinen Geschmack des Bieres. Jetzt wird die Gährung in meiner ganzen Brauerei mit dieser reinen Hefe, aus einer einzelnen Zelle geschaffen, künftig geführt! Wahrhaftig ein Triumph der wissenschaftlichen Forschung!
Mit deinen ganzen Argumenten, Artikeln, Doktorarbeiten die du zitierst hast du ja mittlerweile hier wirklich kund getan dass du, wie ich!, ein Verfechter der kalten Gärung ist. Ok hab ich mittlerweile gecheckt :thumbsup
Es ist tatsächlich allgemein bekannt und Stand der Technik, wer hätte es gedacht?!
Bring dich doch mal konstruktiv ein und mach einen Versuch, anstatt platt die Wissenschaft darzubieten die wir sowieso alle hier kennen!
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#70

Beitrag von danieldee »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:34 schon abgearbeitet in:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 72#p309158
Dein Link funktioniert nicht :thumbdown
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#71

Beitrag von Pivnice »

Danke nein - ich brauche keine Warmgärungsexperimente.
Der Link funktioniert - korrigiert in weniger als 120 Sekunden nach dem Absenden
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#72

Beitrag von cyme »

danieldee,

was mich an deinem Versuch interessieren würde, sind die Gärparameter außer der Temperatur. Welche Hefemenge hast du verwendet und wie hast du belüftet? Das sind schließlich auch Parameter, die an der Entwicklung von Geschmacksstoffen nicht ganz unbeteiligt sind.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#73

Beitrag von cyme »

jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:07Das ist kein „Strohmannargument“, sondern eher ein recht plausibler Einwand. Wenn Großbrauereien durch wärmere Vergärung Energiekosten einsparen könnten, dann würden sie es tun.
Doch, das ist ein Strohmannargument. Du lieferst ein Gegenargument zu der Aussage, dass warme Vergärung das gleiche Resultat liefert als kalte Gärung.

So, und jetzt lies nochmals das erste Post: danieldee hat das nie behauptet. Ganz im Gegenteil, er schreibt, dass das warm und das kalt vergorene Bier deutlich verschieden schmecken.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#74

Beitrag von hkpdererste »

Zu dem Grossbrauerei-Vergleich:

Kann jemand einschätzen um wieviel mehr sich so ein 100000 Liter Sud bei einer nicht temperaturgesteuerten Gärung erwärmen würde als einer von unseren mit 20 Liter +/- ?

Und der Vollständigkeit halber ... Auch ich vergäre meine UG Sude im Kühlschrank, habe aber doch genug Neugier um es zumindest auch mal als Vergleich auszuprobieren und mir selber ein Bild zu machen.

Wenn ich bei jedem meiner bierischen Versuche immer gleich anfangen würde mit geht sowieso nicht, hätte ich gar nicht zu brauen anfangen brauchen.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#75

Beitrag von jemo »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:01 So, und jetzt lies nochmals das erste Post: danieldee hat das nie behauptet. Ganz im Gegenteil, er schreibt, dass das warm und das kalt vergorene Bier deutlich verschieden schmecken.
Er schreibt: „Überhaupt keine Fruchtester oder Fehler ekennbar. Auch ist dieser karamellige Geschmack nicht da. Ein wirklich gutes "untergäriges" "Kellerrotbier".“

Demnach ein perfektes Untergäriges, wo InBev stolz drauf wäre. Das ist aber unmöglich, sonst würden die so vergären.
Das Bier mag ja subjektiv gut schmecken, aber sehr wahrscheinlich eben nicht so, wie ein Untergäriges schmecken soll.
Viele Grüße,
Jens
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#76

Beitrag von Sebasstian »

jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:07
cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:04
jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:21 Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
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Das ist kein „Strohmannargument“, sondern eher ein recht plausibler Einwand. Wenn Großbrauereien durch wärmere Vergärung Energiekosten einsparen könnten, dann würden sie es tun.
Machen sie aber nicht, warum nur?
Sie tun das nicht, weil es mit Sicherheit doch einen Unterschied macht. Die Frage ist nur für wen der Unterschied relevant ist. Für Danieldee offensichtlich nicht. Was ist daran auszusetzen? Dass es auch für InBev keinen Unterschied machen würde ob warm oder kalt vergoren, hat in der Tat niemand behauptet. Und deshalb ist dein Einwand, da muss ich cyme zustimmen, doch ein sogenanntes Strohmann-Argument. So ist das definiert.

Aber sei ihm wie ihm wolle, ich finde wir sollten den Spruch "Bier wird's immer" umwandeln in "Pils wird's immer" :P und alle die untergärig warm vergären wollen genau dies tun lassen wenn es für diese Brauer zufriedenstellende Ergebnisse bringt.
Grüße,
Sebastian
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#77

Beitrag von danieldee »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 20:58 danieldee,

was mich an deinem Versuch interessieren würde, sind die Gärparameter außer der Temperatur. Welche Hefemenge hast du verwendet und wie hast du belüftet? Das sind schließlich auch Parameter, die an der Entwicklung von Geschmacksstoffen nicht ganz unbeteiligt sind.
Ich habe frische Erntehefe aus der Brauerei bekommen. Angestellt mit ca. 1l dickbreiig pro Hl. Ich kühle aktiv in der Pfanne und komme aktuell mit Brunnenwasser auf ca. 13 °. Der Rest geht dann im Kühlschrank mit PC Lüfter innerhalb weniger Stunden auf Anstelltemperatur.
Bei diesen Sud hab ich den Fermentasaurus dicht gemacht mit dem Druckkit und sehr kräftig geschüttelt nach Hefegabe.
Das Warmvergorene hab ich in den Eimer geschlaucht und nach Hefegabe nochmal mitn Schneebesen belüftet.

Wenn mir ein was zuwider ist, dann ist es unterpitchen. Da hab ich am Anfang viel Lehrgeld bezahlt, gerade mit Trockenhefe.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#78

Beitrag von Pivnice »

Ist mir was entgangen - oder ist jetzt erst der Parameter Druck beim Kaltvergorenen aufgetaucht ?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:25 Bei diesen Sud hab ich den Fermentasaurus dicht gemacht mit dem Druckkit
Das Warmvergorene hab ich in den Eimer geschlaucht
Kaltvergorenes: Angestellt bei 8° und von Beginn an Druck auf den Behälter ? Oder wie ? Oder erst nach Ankommen Druckaufbau und erhöht auf 10° ? Dann weiter ab 50% auf 14°
Warmvergorenes: Ohne Druck
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#79

Beitrag von Malzwein »

Haben die Therapeuten keine Termine frei? Sind alle Friseure krank? Das nimmt hier m. E. absurde Züge an, wenn ich den Ausgangspost lese.
Ich war echt perplex und konnte das Ergebnis nicht in Worte fassen!
Wahrscheinlich hättet er nur hier aufhören und nicht weiter schreiben sollen.
All meine Brauerkumpels, mein Braumeisteronkel, Literatur und auch Hobbybrauer stehen fest hinter der kalt anstellen Praxis.
Da fühlt sich so manch einer hier wohl unangenehm berührt. Auch wenn diese Aussage wegen hier bereits angeführten Punkten durchaus kritisch zu sehen ist. Sie ist vielleicht wie Äpfel mit Bienen zu vergleichen.

Post #2 faßt das aber schon gut und vorausschauend zusammen:
:popdrink
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#80

Beitrag von cyme »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:25Wenn mir ein was zuwider ist, dann ist es unterpitchen. Da hab ich am Anfang viel Lehrgeld bezahlt, gerade mit Trockenhefe.
Das, vermute ich, macht einen großen Unterschied. Meine Vermutung ist, jede Hefe gärt neutral wenn man nur genug davon verwendet...

Klar, jeder von uns hat am Anfang der Braukarriere die schlechte Erfahrung gemacht - das Päckchen überalterte Trockenhefe, schlecht gelagert, aufgestreut auf die viel zu warme unbelüftete Würze die dann ohne Temperaturkontrolle im Treppenhaus stand. Viele von uns schieben das rückwirkend auf die zu hohe Temperatur und blenden dabei die anderen, ebenso wichtigen Gärparameter aus.

Umgekehrt haben einige ja auch schon die Erfahrung gemacht, dass auch die beste Kühlung nutzlos ist, wenn man an der Hefe geizt.

Meine Interpretation wäre, dass wenn sonst alle Parameter stimmen, man Glück haben kann und einem eine zu hohe Temperatur nicht zwangsläufig das Resultat vermasseln muss (aber trotzdem kann). Wer aber auf Nummer sicher gehen will (z.B. weil er eine große Brauerei ist und jeder Sud bares Geld bedeutet), der schaut dass alle Gärparameter penibelste eingehalten werden, denn nur so bekommt man ein reproduzierbares Ergebnis.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#81

Beitrag von Kolbäck »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 22:43
danieldee hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:25Wenn mir ein was zuwider ist, dann ist es unterpitchen. Da hab ich am Anfang viel Lehrgeld bezahlt, gerade mit Trockenhefe.
Das, vermute ich, macht einen großen Unterschied. Meine Vermutung ist, jede Hefe gärt neutral wenn man nur genug davon verwendet...
Wenn wir im letzten Satz "neutral" durch "neutraler" ersetzen, stimme ich da völlig zu. Gute Gärung setzt genug gesunde Hefe voraus und das ist der Parameter der die meisten anderen schlägt und potentielle andere Fehler wettmachen kann. Da legt Palmer sehr viel Wert drauf in HowToBrew (seitenweise Text und Tabellen) und mit dem Rat bin ich seither immer gut gefahren.

(Off-topic: Palmer meint auch Overpitching sei so gut wie nie ein Problem, ganz im Gegensatz zu Underpiching.)

Danke für den Bericht, danieldee ! Ich lese sowas gerne.

Gruß
Thomas, der zuletzt sein überhopftes IPL bei 8,5°C angestellt hat. :Ahh
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#82

Beitrag von danieldee »

Pivnice hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 22:00 Ist mir was entgangen - oder ist jetzt erst der Parameter Druck beim Kaltvergorenen aufgetaucht ?
danieldee hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:25 Bei diesen Sud hab ich den Fermentasaurus dicht gemacht mit dem Druckkit
Das Warmvergorene hab ich in den Eimer geschlaucht
Kaltvergorenes: Angestellt bei 8° und von Beginn an Druck auf den Behälter ? Oder wie ? Oder erst nach Ankommen Druckaufbau und erhöht auf 10° ? Dann weiter ab 50% auf 14°
Warmvergorenes: Ohne Druck
Nein nur zu gemacht dass ich schütteln kann :Ahh
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#83

Beitrag von danieldee »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 22:43
danieldee hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:25Wenn mir ein was zuwider ist, dann ist es unterpitchen. Da hab ich am Anfang viel Lehrgeld bezahlt, gerade mit Trockenhefe.
Das, vermute ich, macht einen großen Unterschied. Meine Vermutung ist, jede Hefe gärt neutral wenn man nur genug davon verwendet...

Klar, jeder von uns hat am Anfang der Braukarriere die schlechte Erfahrung gemacht - das Päckchen überalterte Trockenhefe, schlecht gelagert, aufgestreut auf die viel zu warme unbelüftete Würze die dann ohne Temperaturkontrolle im Treppenhaus stand. Viele von uns schieben das rückwirkend auf die zu hohe Temperatur und blenden dabei die anderen, ebenso wichtigen Gärparameter aus.

Umgekehrt haben einige ja auch schon die Erfahrung gemacht, dass auch die beste Kühlung nutzlos ist, wenn man an der Hefe geizt.

Meine Interpretation wäre, dass wenn sonst alle Parameter stimmen, man Glück haben kann und einem eine zu hohe Temperatur nicht zwangsläufig das Resultat vermasseln muss (aber trotzdem kann). Wer aber auf Nummer sicher gehen will (z.B. weil er eine große Brauerei ist und jeder Sud bares Geld bedeutet), der schaut dass alle Gärparameter penibelste eingehalten werden, denn nur so bekommt man ein reproduzierbares Ergebnis.
Ja das vermute ich auch dass die Hefezahl eine entscheidende Rolle spielt beim warm vergären :thumbup
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#84

Beitrag von Pivnice »

danieldee hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 08:08 Ja das vermute ich auch dass die Hefezahl eine entscheidende Rolle spielt beim warm vergären :thumbup
Zur Hefemenge: Es tritt eine höhere SO2-Bildung bei niedrigen Hefegaben auf. SO2 stellt eine stark antioxidativ wirkende Substanz dar, die das Entstehen von negativ geschmacksrelevanten Radikalen verhindern oder verzögern kann. Wichtig ist es also bei hohen Hefegaben die Bildung noch ausreichender Mengen an SO2 zuzulassen. Gute Belüftung spielt auch eine wichtige Rolle. Die positiven Einflüsse einer guten Belüftung können die gute antioxidative Aktivität von SO2 ergänzen.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#85

Beitrag von Pivnice »

Seite 153: https://mediatum.ub.tum.de/doc/603764/603764.pdf
Einfluss von Hefegabe und Temperatur
Die Akzeptanz SINKT mit Erhöhung der Hefegabe - 20 Liter Sud
Der Unterschied in der Akzeptanz zwischen warm/kalt ist NICHT signifikant.
Die Vemutung von cyme liegt nicht richtig, wenn mit "genug davon" eine "overpitch" Hefegabe gemeint ist
cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 22:43 Meine Vermutung ist, jede Hefe gärt neutral wenn man nur genug davon verwendet...
danieldee: Hast angestellt ca. 1l dickbreiig pro hl. Das wären ungefähr 20 Millionen Zellen/ml
Gut Sud und ciao
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#86

Beitrag von Johnny H »

Pivnice hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 17:11 Seite 153: https://mediatum.ub.tum.de/doc/603764/603764.pdf
Einfluss von Hefegabe und Temperatur
Die Akzeptanz SINKT mit Erhöhung der Hefegabe - 20 Liter Sud
Der Unterschied in der Akzeptanz zwischen warm/kalt ist NICHT signifikant.
Die Vemutung von cyme liegt nicht richtig, wenn mit "genug davon" eine "overpitch" Hefegabe gemeint ist
[...]
Ich bin leider die nächsten Tage unterwegs und kann schlecht pdfs lesen, aber ganz blöd gefragt: wofür steht der Begriff "Akzeptanz" in diesem Kontext? Bezieht sich das auf die Aussage von Probanden? Dann müsste man sehr genau hinschauen, wie viele Leute was gefragt wurden, und was die genauen Aussagen waren.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#87

Beitrag von Pivnice »

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professionelle sensorische Prüfmethoden
https://www.mebak.org/de/methodensammlu ... sorik.html
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Mebak-Sensor.PNG
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#88

Beitrag von cyme »

Pivnice hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 17:11Der Unterschied in der Akzeptanz zwischen warm/kalt ist NICHT signifikant.
Verstehe ich das richtig, kalt vergorenes hat in diesem Versuch also nicht besser geschmeckt als warm vergorenes? :Grübel

Ich hab mir mal die Zeit genommen, etwas zu schmökern:
In den vorliegenden Versuchen sind die Biere, die bei höherer
Temperatur vergoren wurden, tendenziell besser beurteilt worden. Dieses wird auf
erhöhte Werte an aromaintensiven Substanzen wie Estern und höheren Alkoholen
zurückgeführt. In den Versuchen im Produktionsmaßstab wurden die Biere, die bei
höheren Temperaturen hergestellt wurden, tendenziell besser beurteilt, obwohl die
Temperatur um lediglich 2 °C verändert wurde.
Und woher kommen nun solch eigenartige Effekte, wo wir doch alle wissen, das Wärme diese fiesen Ester produziert?
HERRMANN [116] stellte fest, dass Ethylacetat und Isoamylacetat
sich je nach Konzentration in ihrem sensorischen Eindruck gegenseitig beeinflussen.
Bei Ethylacetatwerten oberhalb von 45 mg/l und Isoamylacetatwerten oberhalb von
4 mg/l lies die Esternote eines Bieres sehr stark nach und bei sehr hohen Werten
(Ethylacetat >50 mg/l und Isoamylacetat >6 mg) schmeckten die Biere sogar „leer“.
Weil das ganze eben zu komplex ist, um sich auf die Formel "warm = Ester = Bäh" reduzieren zu lassen.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#89

Beitrag von Pivnice »

cyme hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 15:25
Pivnice hat geschrieben: Mittwoch 6. März 2019, 17:11Der Unterschied in der Akzeptanz zwischen warm/kalt ist NICHT signifikant.
Verstehe ich das richtig, kalt vergorenes hat in diesem Versuch also nicht besser geschmeckt als warm vergorenes? :Grübel
Leider hast du falsch verstanden - du hattest vermutet
cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 22:43 Meine Vermutung ist, jede Hefe gärt neutral wenn man nur genug davon verwendet...
Und ich habe zu deiner gewagten Vermutung auf den Einfluss von Hefegabe und Temperaturauf das Delta der Alterungsindikatoren hingewiesen
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#90

Beitrag von Chrissi_Chris »

cyme hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 18:04
jemo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 17:21 Ich würde vorschlagen, ihr teilt diese bahnbrechenden Erkenntnisse InBev mit, die können dadurch eine Menge Geld sparen.
Das ist ein blödes Strohmannargument, denn
daß ungekühlt so gut wie gekühlt ist
hat in diesem Thread keiner behauptet.

Ursprung war ein Post „ich hab es versucht und es hat trotzdem geschmeckt“, mehr nicht. Ein Einzelexperiment, mehr nicht.

danieldee hat sich Zeit genommen dieses Experiment zu machen und die Ergebnisse mit uns geteilt. Anstatt den Thread mit Sarkasmus vollzumüllen könne man auch einfach „Danke, aber ich stell trotzdem kalt an“ sagen.
Genau darum geht es, das warm vergoren viel zu sehr verflucht wird und das (oft aber nicht immer) von Leuten die selber keinen Vergleich gemacht haben unter gleichen Bedingungen. Hier hat gar keiner behauptet das es keinen Unterschied macht... klar macht es einen aber das dieser so schräg sein soll von wegen ich musste es weg kippen oder es war ungenießbar ist schlichtweg Müll und überzogen.

Ich braue mit meinem Braukollegen oft auf einer größeren Anlage und dann wird der Sud geteilt dadurch haben wir oft die Gelegenheit verschiedene Hefen, Temperaturen oder sonstiges zu testen was wir bei jedem Gemeinschaftssud machen!

Auch habe ich vor wenigen Wochen erst einen Sud gesplittet und ein Backhefe Experiment gemacht.

Das Bier ist nun fertig mit der Reifung und weder Wiederlich noch untrinkbar...

Diese Erkenntnisse und Berichte hätte ich hier gerne geteilt wenn nicht jeder 2.Faden durch eine Hand voll neunmal kluger Hobby Professoren zerpflückt werden würde.
Da kämpft man am Ende gegen Windmühlen und muss muss rede und Antwort stehen bei fragen wie :

- Kannst du das beweisen ?
- Gibt es dazu wissenschaftliche Ergebnisse?
- Das ist nur euer Geschmacksempfinden und daher nicht aussagekräftig
-... etc...

Ich kenne hier ein paar Hobbybrauer im Forum die sich solche Mühe für so einen Thread nicht mehr antun gerade aus dem oben genanntem Grund, was ich schade finde aber durchaus verstehe.

Durch mein weiteres Vorhaben habe ich mich in letzter Zeit oft mit Braumeistern aus namenhaften Brauereien getroffen. Das Forum kam dabei hin und wieder auch zur Ansprache und nahezu alle schmunzelten nur was hier für eine Wissenschaft draus gemacht wird in den meisten Bereichen.
Da fielen oft die Worte wie vollkommen überzogen oder total unnötig ...


LG Chris
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#91

Beitrag von Pivnice »

cyme hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 15:25 Ich hab mir mal die Zeit genommen, etwas zu schmökern:
selektives Schmökern reicht nicht aus
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#92

Beitrag von Malzwein »

Gut, dass wir dich haben...
Gruß Matthias

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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#93

Beitrag von cyme »

Pivnice hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 16:31Und ich habe zu deiner gewagten Vermutung auf den Einfluss von Hefegabe und Temperaturauf das Delta der Alterungsindikatoren hingewiesen
Und deswegen habe ich vermutet und nicht behauptet.
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#94

Beitrag von flying »

Nach neuesten Forschungen kam der Genpool des Eubayanus, mit dem tibetanischen Bauern vermutlich ihre Yakmilch vergoren haben, ja über die Seidenstrasse nach Europa und bildete Hybriden mit den einheimischen S. Cerevisia. Die untergärige Hefe war geboren. Der Siegeszug dieser Hefe beruht ausschließlich auf der Kältetoleranz und dem damit verbundenen Schutz gegen das Sauerwerden. Geschmacklich waren diese Hybriden lange Zeit verpönt und standen in manchen Gebieten sogar unter Strafe.

Das fest eingebrannte Bild in den Köpfen, untergäriges Lagerbier = eisekalte Gärung u. Lagerung, beruht auf sehr langen Industrietraditionen und auf Prägung. Es trägt auch eindeutig dogmatische und religiöse Züge, gerade wenn noch das Reinheitsgebot hinzu kommt.

Die Sache ist von so vielen Faktoren abhängig, dass sich über Geschmack zu streiten absolut müssig ist. Klar ist auch, warum sollte man eine über sehr viele Jahre auf kalte Temperaturen selektierte, hochviabile Betriebshefezüchtung wie die Weihenstephan 34 bei hohen Temperaturen einsetzen? Schließlich verstößt man dabei gegen etliche religiöse Bierbraudogmen und erzürnt den Industriebraugott..?
Die Antwort ist einfach- weil man es kann! Nichts außer Kopfsachen hindern einen daran...
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#95

Beitrag von Kolbäck »

Chrissi_Chris hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 16:46 Diese Erkenntnisse und Berichte hätte ich hier gerne geteilt wenn nicht jeder 2.Faden durch eine Hand voll neunmal kluger Hobby Professoren zerpflückt werden würde.
Mach das gerne, ich bin glaube nicht der einzige, der soetwas gerne liest.
Chrissi_Chris hat geschrieben: Da kämpft man am Ende gegen Windmühlen und muss muss rede und Antwort stehen.
Nein, musst du nicht. Man kann Dinge auch unkommentiert lassen. Und wenn es zu arg wird, das Forum bestimmte Nicks für einen selber ignorieren lassen. :Wink
Viele Grüße, Thomas
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#96

Beitrag von Pivnice »

flying hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 17:02 untergäriges Lagerbier = eisekalte Gärung .. trägt auch eindeutig dogmatische und religiöse Züge
blabla
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#97

Beitrag von flying »

Genau da landen fast alle gängigen Lehrmeinungen irgendwann...Amen :Angel
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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#98

Beitrag von Malzwein »

Durch mein weiteres Vorhaben habe ich mich in letzter Zeit oft mit Braumeistern aus namenhaften Brauereien getroffen. Das Forum kam dabei hin und wieder auch zur Ansprache und nahezu alle schmunzelten nur was hier für eine Wissenschaft draus gemacht wird in den meisten Bereichen.
Da fielen oft die Worte wie vollkommen überzogen oder total unnötig ...
Ein überregional auch kommerziell erfolgreicher Brauer hat seinerzeit seine Kegs ausschließlich mit heißem Wasser gereinigt und ein Brauergeselle einer ebenso erfolgreichen Brauerei meinte, Pale Ale Malz ist immer eine Mischung aus Wiener und Münchner. Man kann beide Thesen ja mal im Forum vertreten....

Eine scheinbar schwer verständliche Herausforderung für uns ist, dass es jenseits einer binären Logic nicht nur Schwarz und Weiß gibt und dass, was Mikroskop und Spektralanalyse beweisen, weder zu einem wohlschmeckendem Getränk, noch zu kommerziellem Erfolg führen muss.

Prinzipiell wird jede wissenschaftliche Theorie und jeder Hausversuch richtig sein, das wohlschmeckende Ergebnis ist das, was mich interessiert. Dabei ist mir egal, ob es kalt oder warm mit tibetanischer Yakmilch vergoren wurde und wenn ich hier im Forum Hinweise finde, wie ich das gut hinbekomme, bin ich zufrieden. Auch wenn sich Hinweise widersprechen, dann macht Versuch halt kluch. Und das hat hier jemand gemacht.
Gruß Matthias

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#99

Beitrag von Chrissi_Chris »

Malzwein hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 17:37
Durch mein weiteres Vorhaben habe ich mich in letzter Zeit oft mit Braumeistern aus namenhaften Brauereien getroffen. Das Forum kam dabei hin und wieder auch zur Ansprache und nahezu alle schmunzelten nur was hier für eine Wissenschaft draus gemacht wird in den meisten Bereichen.
Da fielen oft die Worte wie vollkommen überzogen oder total unnötig ...
Ein überregional auch kommerziell erfolgreicher Brauer
Während du hier von EINER Meinung redest, hatte ich hier Kontakt zu mehreren Braumeistern aus großen Konzernen...
Ich finde deinen Vergleich daher unpassend was auch wieder ins Schema passt

- kannst du das beweisen
- Das ist nur eure Meinung
...

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Re: W34/70 bei ~20° und kalt angestellt 8° -- Vergleich

#100

Beitrag von Malzwein »

Mann, bleib entspannt. Das war nur als Beispiel gedacht, was - im Vergleich zu uns - echte Profis von sich geben. Und "mehrere Braumeister" sind wissenschaftlich und empirisch sicher hinreichend.
Gruß Matthias

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