Erstes mal Maischen: welche Mengen?

Antworten
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#1

Beitrag von conri »

Hallo,

ich bin brautechnisch ein ziemlicher Anfänger. 5 Sude gehopfter Malzextrakt, 1 Sud ungehopfter Malzextrakt.
Nun möchte ich zum ersten mal Maischen.

Als Rezept soll es eine "Fruchtige Sophie" werden - ein helles Weizen.

Als Braupfanne benutze ich einen Lidl-Einkocher (Silvercrest SEAD 1800) mit 27l Fassungsvermögen (randvoll).

Meine Frage ist: wie viel Hauptguss und Nachguss passt denn so in einen Einkocher rein? Bei der Rezeptberechnung muss ich als Ausgangswert die Menge der Ausschlagwürze angeben und erhalte dann Angaben zum Haupt- und Nachhguss.
Da ich aber keine Ahnung habe, wie viel Volumen ich tatsächlich verarbeiten kann, stelle ich die Frage hier ins Forum.

Wieviel Hauptguss, Malz und Nachguss passt in so einen Einkocher? Welche Mengen sind realtisisch?

Rezeptinfos:
Bei 17l Ausschlagwürze:
18,5l Hauptguss
4,75l Nachguss

Weizenmalz: 1.54 kg (46.2%)
Pilsnermalz: 900 g (26.9%)
Wienermalz: 900 g (26.9%)
Gesamt: 3.34 kg

Hat da jemand Tipps/Ideen/Hinweise?

Vielen Dank und viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
Ruthard
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7475
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 21:07
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#2

Beitrag von Ruthard »

Erstmal willkommen im Club!

Was zuvörderst zu klären wäre - wie läuterst du denn?

Grundsätzlich solltest du bei dem genannten Einkocher ein Nutzvolumen von 24 Litern nicht überschreiten, damit nichts überschwappt/überkocht.

Aus 18,5 Litern Hauptguß und 3,34kg Malz werden 20,84 Liter Maischevolumen, von daher bist du auf der sicheren Seite.



Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#3

Beitrag von conri »

Hallo Ruthard,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Geläutert wird wie folgt:
- 30l-Lebensmitteleimer mit Auslauf
- Darauf packe ich ein Grillrost, auf das ich ein Mehlsieb stelle
- Abschöpfen aus Braupfanne
- Nachguss also in den 30l-Eimer
- Danach wandert die Würze zurück in die Braupfanne, also den Einkocher.

Wenn ich jetzt richtig verstehe habe ich zum Hopfenkochen dann:
18,5l (Hauptguss) + 4,75l (Nachguss) - gebundene Flüssigkeit im Treber - Verdampfung

Das sollten dann deutlich unter 24l sein, richtig? Also könnte ich theoretisch ein paar Liter mehr in den Haupt- und Nachguss packen.
Wie wäre es mit 19,5l Hauptguss und 5l Nachguss? In Summe 24,5l abzüglich der oben genannten Schwunde. Müsste passen, richtig?

Danke vielmals für die Hilfe :)

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
Johnny H
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3998
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
Wohnort: Graz, Österreich

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#4

Beitrag von Johnny H »

Gebundene Flüssigkeit im Treber und vor allem Verdampfungsraten hängen sehr stark von deinem System ab. Dazu kommt die Sudhausausbeute, d.h. wie viel Extrakt kannst du aus Deinem Malz herausziehen - das hängt auch sehr stark von Deinem Gesamtsystem ab (Schrotqualität, Maischintensität, Läutern etc.).

Dein Läutersetup aus Grillrost und Mehlsieb ist sehr ungewöhnlich bzw. ich verstehe es gar nicht so richtig.

Gleichermaßen ungewöhnlich ist Deine Aufteilung Hauptguss - Nachguss.

Ich würde mir als erstes, bevor du loslegst, mal eine grundsätzliche und vollständige Anleitung zum Brauen mit Maischen durchlesen (z.B. brauanleitung.de) oder auch ein Buch wie das vom Hanghofer.

Dann kannst Du natürlich auch hergehen und Dir ein Rezept aus einer Rezeptesammlung nehmen und Dich anhand eines gewünschten Bierstils an ein Rezept mit den Wassermengen rantasten. Bei Deinem Läutersetup würde ich allerdings keine allzu hohe Sudhausausbeute annehmen (60%??).
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#5

Beitrag von conri »

Hi Johnny,

ich halte mich an diverse Anleitungen, u.a. hier aus dem Wiki:
https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... schebrauen

Was ist bei der Aufteilung Hauptguss/Nachguss ungewöhnlich? Habe ich da falsche Daten genommen? Das Rezept stammt von maischemalzundmehr und findet man dort unter "Fruchtige Sophie".

Das Läutern ist - wie im Wiki beschrieben - umgsetzt, nur nicht mit Windel, sondern mit einem Metallsieb.

Bitte gerne Fragen - ich bin Anfänger und evt. verstehe ich etwas falsch... Danke.

Viele Grüße
Richard
Zuletzt geändert von conri am Montag 20. Mai 2019, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
Johnny H
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3998
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
Wohnort: Graz, Österreich

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#6

Beitrag von Johnny H »

Ich glaube, du hast schon alles richtig nachgelesen, nur in aus meiner Sicht ungewöhnlichen Quellen.

Die Anleitung aus dem Wiki kannte ich gar nicht. :)
Die ist aus meiner Sicht veraltet. Da ist ja sogar noch von einer Stoffwindel die Rede. Das ist aus meiner Sicht letztes Jahrhundert oder zumindest letztes Jahrzehnt :o

Und das Rezept bzw. die Hauptguss-Nachguss-Aufteilung ist sehr ungewöhnlich. Ich habe es gerade nachgelesen. Normalerweise verwendet man so wenig Nachguss nur, wenn man mit einem Speidel-Braumeister braut. Ich kann leider der Beschreibung nicht entnehmen, ob das der Autor des Rezepts auch so macht - dagegen spricht aber die recht hohe Sudhausausbeute von 70% (beim Speidel erhält man normalerweise weniger).

Mit so wenig Nachguss 70% Sudhausausbeute zu erhalten, halte ich auch für eine sehr gewagte Angabe.

Auch die 50-minütige Rast bei 62°C ist ungewöhnlich.

Ich würde da ein anderes Rezept (z.B. eines der Anfängerrezepte bei MMM) hernehmen, bzw. mich zumindest bei den Wassermengen an einem anderen Rezept orientieren und das Rezept umstrukturieren. Ansonsten ist der Saphir natürlich schon ein leckerer Hopfen...
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Benutzeravatar
schwarzwaldbrauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2109
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hi conri,
nimm das mit der empfohlenen Nachgussmenge mal nicht zu genau. Mach deinen Hauptguss und Schüttung entsprechend Rezept oder deiner Umrechnung für deine Anlage. Beim Abläutern misst du mit der Spindel und machst so viel Nachguss, dass du auf den gewünschten Extrakt kommst.
Beispiel: Du willst auf 13°P kommen. Beim Hopfenkochen steigt der Extrakt durch Verdampfung um ca. 2°. Also machst du Nachgüse bis du bei 11°P bist.

Gruss und gutes Gelingen,
Dieter
Brau, schau wem.
Benutzeravatar
Ruthard
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7475
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 21:07
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#8

Beitrag von Ruthard »

Johnny H hat geschrieben: Montag 20. Mai 2019, 11:34 Und das Rezept bzw. die Hauptguss-Nachguss-Aufteilung ist sehr ungewöhnlich. Ich habe es gerade nachgelesen. Normalerweise verwendet man so wenig Nachguss nur, wenn man mit einem Speidel-Braumeister braut. Ich kann leider der Beschreibung nicht entnehmen, ob das der Autor des Rezepts auch so macht
Doch, tut er - steht weiter unten: Braumeister 50
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=sophie
Daher kommt auch das ungewöhnliche Verhältnis Schüttung/Hauptguss von 1+5,5. Bei "richtigem" Brauen wäre ein Verhältnis 1+3 bis 1+4 üblich, entsprechend wächst der Nachguss. Die angegebene Ausbeute von 70% möchte ich mal ins Reich der Fabel verweisen...

Ich würde bei dem ungewöhnlichen Läutersystem mal vorsichtig von einer Ausbeute von 55% ausgehen. Bei 20l Ausschlagmenge (doch, die sind mit diesem Einkocher drin), kommst du dann auf 5kg erforderliche Schrotmenge. Bei einem Verhältnis Schüttung/HG von 1+3,5 hast du dann 17,5l Hauptguss. Zusammen mit der Schüttung sind das 17,5+(5x0,7)= 21 Liter Maischevolumen, bleibt also noch Platz zum Rühren.
Die erforderliche Nachgussmenge bleibt ein Ratespiel, je nachdem ob du Wert legst auf eine präzise Platozahl oder eine präzise Ausschlagmenge. Ich würde solange Nachgüsse geben, bis du auf ein Kochvolumen von 22 Liter kommst. Beim Kochen verdampfen etwa 10%, damit hast du schlussendlich 20 Liter Würze.
Wenn du die Möglichkeit hast zu spindeln, gib so lange Nachgüsse, bis du 11,7° Plato im Topf hast. Durch die Verdampfung beim Kochen wächst das dann wieder auf die gewünschten 13°.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
Benutzeravatar
Johnny H
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3998
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2013, 22:08
Wohnort: Graz, Österreich

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#9

Beitrag von Johnny H »

Brauwolf hat geschrieben: Montag 20. Mai 2019, 12:03
Johnny H hat geschrieben: Montag 20. Mai 2019, 11:34 Und das Rezept bzw. die Hauptguss-Nachguss-Aufteilung ist sehr ungewöhnlich. Ich habe es gerade nachgelesen. Normalerweise verwendet man so wenig Nachguss nur, wenn man mit einem Speidel-Braumeister braut. Ich kann leider der Beschreibung nicht entnehmen, ob das der Autor des Rezepts auch so macht
Doch, tut er - steht weiter unten: Braumeister 50
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iff=sophie
[...]
Jetzt habe ich es auch gesehen. Dann lag ich ja richtig.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10456
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#10

Beitrag von gulp »

Lesen, lesen lesen.
Den Grillgitter-, Siebkrempel weglassen, eine Läuterhexe kaufen, auf Ruthardt hören und hier nachschauen, wie das mit den Nachgüssen läuft: https://stixbraeu.de/tipps-und-tricks/s ... einstellen

Gutes Gelingen!


Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#11

Beitrag von conri »

Danke euch für die vielen Antworten.

Ich nehme jetzt ein anderes Rezept - das hat tatsächlich ein deutlich anderes Verhältnis Haupt- zu Nachguss.
Wird schon werden. Vielen Dank für eure Hinweise dazu :)

Die Läutertechnik ist für den Anfang gedacht und soll anderswo funktioniert haben. Wenn das laufen sollte, dann wird die Ausrüstung auch bestimmt professioneller.

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Dekobier
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 302
Registriert: Sonntag 1. Juli 2012, 19:57
Wohnort: Überlingen

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#12

Beitrag von Dekobier »

Hallo Richard,

Insbesondere für den Anfang kann ich Dir den kleinen Brauhelfer ans Herz legen. Nach Eingabe Deiner "Brauanlagendimensionen" (= Topfdimensionen für Bottich und Pfanne) und der Rohstoffe rechnet er Dir alle nötigen Mengen aus:
- das Verhältnis (nicht Menge) der Malze übernimmst Du aus einem Rezept, ebenso wie Stammwürze und Bittere
- Ein guter Startpunkt für die Sudhausausbeute wurde ja mit 55% oder 60% schon genannt
- das Verhältnis HG zu NG ist sicherlich nicht sooo entscheidend. Lass den kBH anhand der Bierfarbe das Verhältnis Malz zu HG vorschlagen und passe den Nachguss an: Ruthard hatte ja schon zwei mögliche Zielgrößen genannt: Stammwürze oder Volumen Beide gleichzeitig wirst Du ohne Kenntnis der für DEINE Anlage typischen Verluste nicht treffen. Mit vorsichtigen 55% SHA könntest Du z.B. auf Deine geplante Ausschlagmenge zielen und solltest keine erheblich zu niedrige Stammwürze bekommen. Das ist Anfang sicherlich einfacher als bei geschätzter SHA und geschätzter Verdampfungsziffer eine bestimmte Stammwürze anzupeilen.

Im Laufe der Zeit kannst Du dann die Sudhausbeute und sonstige Verluste immer besser einplanen und an Deine Anlage anpassen....

Viele Grüße,
Oliver
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#13

Beitrag von conri »

Danke Dekobier und allen anderen.
Den kleinen Brauhelfer werde ich noch installieren und mit der Anlage spielen.

Wenn ich richtig verstehe, kann ich ja tatsächlich beim Nachguss mittels Refraktometer die Stammwürze bestimmen und entsprechend den Nachguss beenden, wenn meine Zielgröße erreicht wurde.

Ich bin zuversichtlich, dass irgendwas trinkbares entstehen wird :)

Viele Grüße, Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
schwarzwaldbrauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2109
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#14

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Genau so!
Gruß Dieter
Brau, schau wem.
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#15

Beitrag von conri »

Hi,

könnt ihr bitte kurz mein Rezept überprüfen auf grobe Fehler? Ich musste etwas improvisieren, da ich für das alte Rezept eingekauft habe, aber nun mit anderen Wassermengen maischen muss.

Menge 20,0 Liter
Stammwürze 13,0 °P
Bittere 15 IBU
Nachisomerisierungszeit 0 min
Farbe 8,2 EBC
CO₂-Gehalt 5,0 g/l
Brauanlage Lidl Einkocher

Weizenmalz hell 2.299 kg 46.2 % 4 EBC
Pilsener Malz 1.338 kg 26.9 % 3 EBC
Wiener Malz 1.338 kg 26.9 % 8 EBC
Gesamt 4.976 kg

Hauptguss 17,42 Liter
Nachguss 13,36 Liter
Gesamt 30,78 Lite

Einmaischen:
17.42 Liter Wasser auf 45°C erhitzen und Malzschüttung zugeben
1.Rast Maische auf 45°C erhitzen und 15 min Rast einlegen.
2.Rast Maische auf 62°C erhitzen und 50 min Rast einlegen.
3.Rast Maische auf 72°C erhitzen und 20 min Rast einlegen.
Abmaischen (78°) Maische auf 78°C erhitzen und 0 min Rast einlegen.

Saphier Hopfenpellets (Pellets) 3 % Alpha 32.39 g 90 min
Saphier Hopfenpellets (Pellets) 3 % Alpha 11.15 g 15 min
Saphier Hopfenpellets (Pellets) 3 % Alpha 4.52 g 0 min

Hefe: Brewform Blanche 12g Weizenbier


Passt das so in etwa? Das Rezept ist das helle Weizen "Fruchtige Sophie" auf https://www.maischemalzundmehr.de und war für den Braumeister 50 gedacht. Da passten HG und NG nicht für meine "Anlage"...

Die Berechnungen stammen vom kleinen Brauhelfer.

Wie schätzt ihr das Rezept ein? Kommt da was trinkbares bei rum?

Danke.

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
Ruthard
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7475
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 21:07
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#16

Beitrag von Ruthard »

Was trinkbares wird das bestimmt, allerdings wirst du die im Rezept erwähnten Bananenaromen mit der Brewferm Blanche nicht erreichen. Diese Aromen sind nämlich von der Hefe abhängig und Banane kann die Blanche nicht. Ich würde das trotzdem so lassen, die Blanche ist ansonsten unproblematisch und darauf sollte es beim ersten Mal ankommen.

Hauptguss passt, beim Nachguss hatten wir ja schon geschrieben, dass das eher eine Schätzgröße ist, je nachdem ob du mehr Wert auf eine bestimmte Ausschlagmenge oder eine bestimmte Platozahl legst.

Die Rastzeiten sind auch in Ordnung, wobei die Maltoserast mit 50 Minuten überflüssig lange ist. Wenn du die auf 35 Minuten verkürzt, wirst du im fertigen Bier keinen Unterschied schmecken.

Die Tatsache, dass der kleine Brauhelfer alle Werte auf drei Nachkommastellen berechnen kann, bedeutet nicht, dass du das präzise einhalten musst - das wirst du sowieso nicht schaffen. Wenn das Bier später doch nichts wird, lag es jedenfalls nicht daran. Nur Mut, mach einfach - das wird schon.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#17

Beitrag von conri »

Hi Ruthard,

danke für die Einschätzung. Dann geh ich frohen Mutes ans Werk kommenden Samstag. Es wird eine/mehrere Rückmeldungen hier geben.

Danke an alle.

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
VolT Bräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1148
Registriert: Montag 25. Juni 2018, 23:43

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#18

Beitrag von VolT Bräu »

Nicht, dass es hier besonders wichtig wäre, aber ich habe nichts zur Kühlung gelesen. Wie kühlst du? Nachisomerisierung ist mit 0 angegeben: d. h. auf ca. 80 Grad unmittelbar nach dem Kochende. Mit einer guten Kühlspirale passt das auch.
Ansonsten würde ich das evtl noch anpassen - wobei es wie gesagt bei diesem Rezept sicherlich keinen großen Unterschied macht...Ist eher eine Anmerkung zur richtigen Nutzung des Brauhelfers.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#19

Beitrag von conri »

Hi VoIT Bräu,

vielen Dank für den Hinweis. Da ich nicht aktiv kühle muss ich diese Zeit tatsächlich anpassen. Die Hopfengaben werden kleiner.
War mir vorher nicht bekannt.

Danke für den Tipp und der kleine Brauhelfer ist ja echt der Hammer :)

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#20

Beitrag von conri »

Hi,

doch noch eine Frage zum Thema Nachisomerisierung:
ich koche den Hopfen im Säckchen und entferne diese unmittelbar nach Ende des Hopfenkochens.
Daher muss ich bei der Nachisomerisierung doch von 0 ausgehen, oder?

Oder ist es schlauer den Hopfen erst kurz vor dem Whirlpool zu entfernen? Dann müsste ich von 15min Nachisomerisierung ausgehen, richtig?

Danke euch nochmals.
Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
VolT Bräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1148
Registriert: Montag 25. Juni 2018, 23:43

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#21

Beitrag von VolT Bräu »

Moin Richard,

Genau. Ich würde es dann so machen:
Hopfen Berechnung auf Gewicht Prozent umstellen.
Nachisomerisierung auf 30 (???) Minuten
Letzte Hopfengabe auf -30 Minuten
Anteile so verändern, dass du bei der letzten Gabe wieder ungefähr die Menge hast wie ursprünglich (Gramm Hopfen pro Liter Würze) . Das Verhältnis zwischen den früheren Gaben sollte ungefähr bleiben. Der KBH passt dann die Mengen für die frühen Gaben an.
Vorteil: Du gibst die späte Gabe bei ~80 Grad in den Whirlpool (ohne genau auf die Zeit zu warten) und bekommst so mehr Aroma als durch die lange Zeit bei hohen Temperaturen - außerdem ist es dabei fast egal wie lange es tatsächlich dauert abzukühlen.... Für die IBU Ausbeute der früheren Gaben macht das kaum noch etwas aus. Die späte Gabe trägt dann nichts mehr zu den IBU bei. Sind zwar sowieso alles Schätzwerte... Aber so ist es denke ich deutlich robuster und Abweichungen liegen dann eher im Bereich der Hopfenlagerung als der Ausbeuteberechnung.

Besser wäre es natürlich aktiv zu kühlen... Aber für das Upgrade ist ja auch noch beim nächsten Sud Zeit.

Gut Sud,
Volker
Jetzt mal Bier bei die Fische!
Benutzeravatar
VolT Bräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1148
Registriert: Montag 25. Juni 2018, 23:43

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#22

Beitrag von VolT Bräu »

conri hat geschrieben: Freitag 24. Mai 2019, 07:58 doch noch eine Frage zum Thema Nachisomerisierung:
ich koche den Hopfen im Säckchen und entferne diese unmittelbar nach Ende des Hopfenkochens.
Daher muss ich bei der Nachisomerisierung doch von 0 ausgehen, oder?
Jein, genau kann ich es Dir nicht sagen wie groß der Effekt ist den Hopfen raus zu nehmen. Einen kleinen Unterschied macht es sicher... Aber die Bestandteile des Hopfens sind schon in der Würze gelöst und die Isomerisierung geht auch weiter, wenn der Hopfentreber raus ist.
Allgemein wird unter anderem wg. der besseren Ausbeute und Kalkulierbarkeit von der Verwendung von Säckchen abgeraten.

Mein Posting davor bezog sich nicht auf die letzte Frage, die habe ich jetzt erst gelesen.

Viele Grüße
Volker
Jetzt mal Bier bei die Fische!
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#23

Beitrag von conri »

Guten Morgen,

der vergangene Samstag war Brautag und ich habe zum ersten mal gemaischt.
Hat größtenteils gut geklappt, die viele Vorbereitung und eure Tipps haben also Wirkung gezeigt.

Hauptproblem war das Läutern. Meine Idee mit dem Sieb war - gelinde gesagt - ziemlich bauäugig. Das hat gar nicht funktioniert. Also schnell umgebaut und einen alten Pulli als Sieb benutzt. Der war fürs Hopfenseihen bereits vorbereitet und konnte so schnell einspringen. Allerdings habe ich die kleinen Trübstoffe nicht raus bekommen. Der ganze Schmodder wurde also mitgekocht.

Interessant auch, wie sehr ich das Volumen des Trebers (und Anfangs schon des Malzes) unterschätzt habe. Bei 4kg Malz kommen da schon Berge an Treber zusammen.

Alles andere lief dann wieder wie geplant und ohne größere Schwierigkeiten.

Alles in allem: sauviel Spaß gemacht, harter, langer Tag (mit Auf- und Abbau war ich 11 Stunden beschäftigt), es roch herrlich, das Malzbier hat nen starken Hopfengeschmack aber schmeckt sehr lecker.

Gestern Hefe angestellt, über Nacht ist sie angekommen. Und nun gären meine 16,5l Malzbier vor sich hin. Mit der 1l Speise komme ich also auf 17,5l bei 13,6°Plato. Das ist nicht weit weg von der geplanten Zielmenge (20l) und ich bin zufrieden :) Wenn ich richtig rechnen lasse, dann komme ich auf ca. 61% Ausbeute :)

Soweit so gut. Ich freue mich auf das Bier...

Viele Grüße und Danke nochmal an euch für eure super Hilfe!
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Benutzeravatar
VolT Bräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1148
Registriert: Montag 25. Juni 2018, 23:43

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#24

Beitrag von VolT Bräu »

Glückwunsch!
Zum Thema "Malzbier": Das ist ein spezieller Stil (alkoholfrei) - bekanntester Vertreter "Vitamalz". Was Du gemacht hast ist kein Malzbier, sondern ein Hefeweizen :Smile
Die Stadien der Flüssigkeit: Maische (mit Malz drin), Würze (ohne Malz drin), Jungbier ((teil-)vergoren), Bier (trinkfertig)
Zu dem alten Pulli muss ich ja wohl nichts sagen, oder?
Unter 30€ gibt es beispielsweise einen Plastikläuterbottich mit "Strainbuddy" und auch einen ordentlichen Hopfenfilter gibt es schon unter 6€.
Das sind denke ich die dringendsten Baustellen - danach die Kühlspirale :Wink
Jetzt mal Bier bei die Fische!
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#25

Beitrag von conri »

Hi VoIT Bräu,

danke :)

Läuterhexe ist bestellt. Und danke für die Zusammenfassung der richtigen Bezeichnungen.

Auch wenn es nicht ideal lief und die Ausrüstung noch sehr einfach ist... es hat viel Spaß gemacht, war lehrreich und ich bin stolz wie Oskar darüber, dass mein Weizen als Würze schon richtig gut schmeckt. Deutlich(!) anders, als auf Basis von Malzextrakten. Die Ausrüstung kann ich nach und nach verbessern, aber auch so improvisiert hats scheins ganz gut geklappt. Das ist cool.

Ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten zum Bier gibt. Ich bin sicher, es wird der Hammer ;)

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
Bierbert
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 240
Registriert: Dienstag 6. November 2018, 08:51

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#26

Beitrag von Bierbert »

Und zum Thema Nachisomerierung:
Wenn Du den Hopfen entfernst, dann hast Du aber nicht die Alpha Säure entfernt, denn die ist schon in Lösung.

Die Nachisomerierungszeit bezieht sich darauf wie lange die Würze heiß ist.
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#27

Beitrag von conri »

Hi Bierbert,

danke für die Info.
Dann ist es ja wurscht, ob ich die Säckchen raus nehme oder drin lasse...

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
conri
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 18
Registriert: Montag 20. Mai 2019, 08:34
Wohnort: Mannheim
Kontaktdaten:

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#28

Beitrag von conri »

Moin,

ich melde mich zurück: das Weizen hat inzwischen 19 Tage lang im Keller die Nachgärung durchlaufen und reift vor sich hin.
Eine erste Flasche nach 6 Tagen Nachgärung war noch zuckersüß und sehr hefig-säuerlich - nicht gut. Auch viel zu viel Gasentwicklung beim Öffnen. Da war die Nachgärung noch nicht durch.

Nun - nach 19 Tagen also - duftet das Weizen sehr fruchtig, fast schon nach Waldbeeren/Erdbeere und einen Hauch von säuerlicher Hefe.

Der Geschmack ist fruchtig, rund, in der Mitte etwas wässrig, der Nachgeschmack fruchtig, hefig, prickelig. Es ist nicht das beste Weizen der Welt ;) aber es schmeckt gut. Ich bin sicher, dass es in ein zwei Wochen noch besser schmecken wird. Da freue ich mich drauf.

Insgesamt ist der erste Maischebrau-Versuch ein echter Erfolg gewesen. Lust auf mehr.

Danke euch für eure Hilfe :)

Prost.

Viele Grüße
Richard
--
20l-Einkocher-Klasse
HubertBräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1464
Registriert: Montag 27. März 2017, 11:56
Wohnort: Berlin

Re: Erstes mal Maischen: welche Mengen?

#29

Beitrag von HubertBräu »

Beim nächsten Weizen würde ich Dir dann gestrippte Schneider oder Gutmann Hefe empfehlen. Du wirst erstaunt über den Unterschied zur Trockenhefe sein.
Antworten