Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

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Bieriges
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Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#1

Beitrag von Bieriges »

Hallo zusammen,

auch ich bin im Hafen der Familie seit mehr als einem Jahr angekommen und muss sagen: ich habe es in diesem einen Jahr nur einmal geschafft zu brauen :crying

Da nun das zweite Kind auf dem Weg ist und ich Bedenken habe, bald gar nicht mehr brauen zu können, hab ich mir gedacht ich muss die Brauzeit reduzieren um kürzere Zeitfenster auszunutzen.
Die Gründe sind mannigfaltig, aber darum soll es hier nicht gehen...
Sondern um die Möglichkeit einer Brauzeitverkürzung!

Bisher habe ich ganz klassisch mit einem Einkocher, Tauchsieder (zum schnelleren Aufheizen), Rührwerk & Inkbird (Automatisierung) und Kühlspirale -meist 10L Ausschlagvollumen- gebraut. Ein normaler Brautag mit Vorbereitung und saubermachen dauerte 8-10h (Ganz zu schweigen von den Stunden der Rezeptentwicklung..) Das ist mehr als ein normaler Arbeitstag :-(

Ich habe mir für den nächsten und alle folgendenden Sude einen zweiten Einkocher geholt um schon am Anfang die geläuterte Würze aufzuheizen, während der Rest der Würze am läutern ist.

Als zweite Zeitersparnis habe ich mir gedacht, man könnte auf die Nachgüsse verzichten. Ja, die SHA leidet, dann "kipp ich halt mehr Getreide rein" :Wink
Könnt ihr mir, für die Rezeptentwicklung sagen, um wie viel schlechter die SHA durch den Verzicht des Nachgusses wird?
Zum Verständnis: Mit wie viel Wasser muss ich einmaischen? Ich weiß was ungefähr am Flüssigkeit im Läuterbottich zurückbleibt (Totvolumen+Feuchtigkeit in der Maische), und ich weiß wie hoch meine Verdampfung während des Kochens ist. Dann wäre doch mein Einmaischvolumen=Gewünschtes Ausschlagvolumen+Restvolumen im Maischebottich+Verdampfungsvolumen. Oder habe ich einen Denkfehler?

Gäbe es, außer der Übernachtmaische" noch andere, weitere Zeitersparnismöglichkeiten?

Viele Grüße
Jo
KlausT
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#2

Beitrag von KlausT »

Mach dir doch eine Liste, in die du einträgst, wie lange welche Aktion dauert. Dann überleg dir den zeitlichen Verlauf und welche Aktionen parallel laufen bzw. unabhängig voneinander vorbereitet werden können.
Es gibt auch Positionen, die du nicht beeinflussen kannst. Z. B. Kochzeit.
Das stellst du grafisch in einem Projektplan dar.
Mit dieser Info solltest du sofort herausfinden können, wo Potentzial besteht.
Gruß
Klaus
HrXXLight
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#3

Beitrag von HrXXLight »

Bin auch 2 fächer Vater und das brauen leidet. Schau dir mal das Schnellbier bei MMuM an. Wird im Thermoport eingemacht, geläutert und gekocht. War mit saubermachen in 3,5-4h durch für 20l. Hab ich jetzt schon paar mal gemacht
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#4

Beitrag von Bieriges »

KlausT hat geschrieben: Samstag 3. August 2019, 13:27 Mach dir doch eine Liste, in die du einträgst, wie lange welche Aktion dauert. Dann überleg dir den zeitlichen Verlauf und welche Aktionen parallel laufen bzw. unabhängig voneinander vorbereitet werden können.
Es gibt auch Positionen, die du nicht beeinflussen kannst. Z. B. Kochzeit.
Das stellst du grafisch in einem Projektplan dar.
Mit dieser Info solltest du sofort herausfinden können, wo Potentzial besteht.
Gruß
Klaus
:thumbup
Genau das war mein Vorgehen. Deshalb bin ich auf diese zwei Punkte gekommen die ich mit einfachen Mitteln verbessern kann.
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Beerkenauer
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#5

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Klaus

Ich bin familärbedingt auch eingeschränkt was das Brauen betrifft. Komme aber immerhin auf 6-8 Sude pro Jahr.
Um Zeit zu sparen heize ich das Wasser früh morgens per Zeitschaltuhr auf und gebe dann gg. 6h das Malz dazu.
Gesteuert wird mit einem Inkbird und umgebauter Hendi. So habe ich dann Zeit mit meiner Familie zu frühstücken.
Gg. 12h bin ich dann komplett fertig (inkl. Reinigung). So habe ich dann die 2te Tageshälfte Zeit für meine familiären Pflichten. :thumbsup

Du kannst aber auch mal hier schauen. Das sind Rezepte für einen verkürzten Brautag aus der Rubrik "Short and Shuddy" von Brülophy.

http://brulosophy.com/projects/short-shoddy/

Stefan
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#6

Beitrag von KlausT »

Das ist gut :)
Ich würde aus dem Bauch heraus 30% mehr Malz nehmen.
Oder den Nachguss einfach ohne Ruhezeiten durchkippen.

Was mir sonst noch einfällt:
1. Aufheizzeiten durch Isolierung verbessern
2. Malz fertig geschrotet beziehen


Gruß
Klaus
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Sura
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#7

Beitrag von Sura »

- Bei mir fällt die Ausbeute von 65% auf ca. 50-55%. Muss man ausprobieren. Verdünnen kann man immer, also anfangs eher konservativ rechnen.
- BIAB kannst du auch noch machen. Dann spart man sich das läutern.
- Abends vorher aufbauen (komplett!) ist sicherlich die beste Ersparnis. Wassser kann man da auch schon aufkochen. Das vermindert gleichzeitig den Sauerstoff im Wasser. Die Abkühlzeit usw. muss man mal ausprobieren. Zeitschaltuhr finde ich ein Risiko.
- beim läutern aufheizen geht auch super. Wenn man eh weiss was rauskommt, dann geht das auch problemlos.
- kein Pilsener Malz nehmen. Dann braucht man nicht so auf DMS achten und kann die Kochzeit reduzieren.
- Abkühlen zumindest auf unter 80°C durch kaltes Wasser, und von 30°C auf Anstelltemperatur durch (vorbereites) Eiswasser.

"Schnellbier" kann man machen, aber letztendlich bin ich mir nicht so sicher, ob das auch ein "Stabilbier" ist. Sicher sollten die Enzyme innerhalb von 20min größtenteils durch sein.... aber ich weiss nicht.... Kombirast ist doch super ausreichend! Reicht perfekt zum Wäsche abnehmen, wieder aufhängen und das gleiche für die Geschirrspülmaschine.... du musst ja nicht immer am Topf stehen, du musst nur während der Wartezeiten "Familientätigkeiten" machen, und schon ist die Zeit sinnvoll genutzt und akzeptiert ;)
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#8

Beitrag von fg100 »

Ich mach das mit ähnlicher Ausstattung (zwei Einkocher, Tauchsieder damit es schneller zum kochen aufheizt, Rührwerk, Läuterfreund, Steuerung, Kühlspirale) wie du in etwa 4-4,5 Std.
Ich mache fast immer Kombirast, ohne Nachguss und 70min kochen.
Ohne Nachgüsse kannst du bei Stw um die 12P von 55% SHA ausgehen. Bei vollem Einkocher kommst du dann auf etwa 16l Bier.
Ich hab mir dazu eine Exel-Tabelle erstellt bei der ich nur noch die gewünschte Stammwürze und Kochzeit eingebe und dann die benötigte Malz und Wassermenge bekomme um den Einkocher randvoll zu bekommen.
Verdunstungsrate und Wassermenge die im Treber verbleibt dürften ja bei dir identisch sein. Klappt so auf den Punkt genau und am Ende passt Stammwürze und Menge wie vorgeplant.
Wenn du möchtest kann ich dir die Tabelle per PN zukommen lassen.
Grüße Franz
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Micha Ale
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#9

Beitrag von Micha Ale »

Guude!
Ich bin ebenfalls 2facher Vater, und versuche, das meine Familie möglichst nicht drunter leidet.
Ich richte also alles auf Zeitersparnis aus.

-Am Vortag wird geschrotet und die Anlage bereitgestellt
-Ich mach BIAB, dadurch hab ich eine extrem miese Sudhausausbeute (ca 6Kg Malz für 20 liter Vollbier),
aber das spart RICHTIG Zeit.
-Ich mache Kombirast, nach 20 min mach ich die Jodprobe, die ist meist Positiv.
Nach spätestens weiteren 10 min eigentlich immer.
-Danach direkt abmaischen und rauf auf Kochtemperatur.
-Ich koche nur eine Stunde und passe die Hopfengaben entsprechend an.
-gekühlt wird über nacht, angestellt am nächsten Tag.

Nach 4 Stunden ist der Sud durch.
Noch n Tip, meine Töchter dürfen immer ne Tasse Würze abhaben, das LIEBEN sie.
Ausserdem dürfen sie die Hopfenfeen sein.
So freuen sich sich immer schon richtig aufs Brauen :)
Beste Grüsse,
Micha
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#10

Beitrag von Beerkenauer »

Micha Ale hat geschrieben: Sonntag 4. August 2019, 11:05 Guude!
Ich bin ebenfalls 2facher Vater, und versuche, das meine Familie möglichst nicht drunter leidet.
Ich richte also alles auf Zeitersparnis aus.

-Am Vortag wird geschrotet und die Anlage bereitgestellt
-Ich mach BIAB, dadurch hab ich eine extrem miese Sudhausausbeute (ca 6Kg Malz für 20 liter Vollbier),
aber das spart RICHTIG Zeit.
-Ich mache Kombirast, nach 20 min mach ich die Jodprobe, die ist meist Positiv.
Nach spätestens weiteren 10 min eigentlich immer.
-Danach direkt abmaischen und rauf auf Kochtemperatur.
-Ich koche nur eine Stunde und passe die Hopfengaben entsprechend an.
-gekühlt wird über nacht, angestellt am nächsten Tag.

Nach 4 Stunden ist der Sud durch.
Noch n Tip, meine Töchter dürfen immer ne Tasse Würze abhaben, das LIEBEN sie.
Ausserdem dürfen sie die Hopfenfeen sein.
So freuen sich sich immer schon richtig aufs Brauen :)
Beste Grüsse,
Micha
Und die Biere von Micha schmecken richtig gut :thumbsup kann also nicht so verkehrt sein die Methode :Bigsmile

Stefan
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#11

Beitrag von Sura »

4h finde ich für das gekürzte maischen mit BIAB und eigentlich relativ lang.... :Grübel

Wenn ich mein einfaches "normales" Programm mache, dann dauert das nur ne halbe Stunde länger:
(die Zeiten sind krumm weil sie aus meinen Brauptotokoll kopiert sind.)
Brauprotokoll hat geschrieben: 15min für: Wasser, Schroten, Aufbauen
28min für: Wasser zum einmaischen anwärmen
75min für: Maischen
21min für: Läutern
97min für: Kochen inkl aufheizen
34min für: kühlen, Seihen und ansetzen
4h 30min, und da ist noch der Aufbau inkl. Malz und dem anwärmen des Wasser, Maischen inkl. einmaischen und Läuterrast, und ordentlichem läutern bei 1l/min dabei. Da ist noch viel(!) Platz zum optimieren. Nach dem ansetzen bin ich mit putzen übrigens auch schon komplett fertig.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#12

Beitrag von mavro »

Ich war früher mal so mit 3 Std. Dabei

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ad#p185543

Es ginge sogar noch schneller, wenn man mittels Crunch-Eis nach dem Kochen auf 80 Grad runter kühlt, Whirlpool macht und ohne den monofilament Filter in den Gärbehälter abfüllt.
:thumbup
Viele Grüße, Andreas
DerDallmann

Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#13

Beitrag von DerDallmann »

Ich braue aus Zeitgründen auch meistens BIAB + High Gravity. Durch HG wirds noch schneller, da man weniger Wasser aufheizen muss zum Kochen, das fehlende Wasser gebe ich dann zum Whirlpool dazu, das spart dann Zeit keim Kühlen.

Die Kombi mit der Platte (HIC3500, Metro) und dem großen Topf (Amihopfen Standardserie) ist nicht optimal, das ginge mit hochwertigerem Gerät noch besser/schneller. Ich brauche in der Regel so 2,5 Std. für 25l, 3,5 Std. wenn ich 50l mache.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#14

Beitrag von Boludo »

Man sollte nie vergessen, dass es zb durch Läuterkatastrophen immer wieder zu extremen Verzögerungen kommen kann. Hat man dann noch Zeitdruck, wird es ganz übel. Ein Hobby soll ja auch irgendwie noch Spaß machen, und Brauen unter Zeitdruck ist einfach nicht schön.
Ich hab auch zwei Kinder und es ist meiner Meinung nach besser, sich ein wenig Freizeit herauszuhandeln. Man kann das ja für die Frau entsprechend wieder gut machen, indem man ihr auch mal einen freien Tag gönnt.

Stefan
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#15

Beitrag von Bierjunge »

Boludo hat geschrieben: Montag 5. August 2019, 12:28 Ein Hobby soll ja auch irgendwie noch Spaß machen, und Brauen unter Zeitdruck ist einfach nicht schön.
Wie Recht Du doch hast!
Ich möchte soweit gehen zu behaupten, kein Hobby macht unter Zeitdruck Spaß!
Egal ob Segeln, Motorradfahren, Bergsteigen, (beliebig fortzusetzen): Man will doch den Kopf freibekommen und sich mal völlig darin verlieren.
Wenn dann von Anfang an der Zeitdruck im Hinterkopf mit dabei ist, "ich hab doch versprochen, bis 16:00 wieder zurück zu sein, ui das könnte knapp werden, und wenn ich es nicht schaffe, werde ich angegruffelt", dann macht das doch überhaupt keine Freude mehr!

Moritz
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#16

Beitrag von optimist »

Servus Jo,

ich habe auch mal wegen Zeitgründen versucht eine Lösung zu finden. Mir kam ein Bericht hier im Forum vom Übernachtmaischen über den Weg. Vorraussetzung ist hier ein Thermobehälter. Ich hab das ausprobiert und beim Maischeprogramm gleich mal eine Dekoktionsstufe mit eingebaut, was ich noch nie zuvor gemacht habe. War also sehr interessant.

Naja, letzendlich habe ich am Freitag abend eingemaischt, maische gekocht, zugebrüht und Deckel drauf. Zusätzlich noch schön mit Decken und Jacken eingepackt, damit nicht zuviel Wärme verloren geht. Das hat im April stattgefunden und der Brauraum ist in meiner nichtbeheizten Garage. Es war also eine Kombirast die Nacht hindurch und am Samstag morgen um 07:00 hatte ich immer noch 60°C im Thermoport. Nachguss wurde bereits über Nacht mit Zeitschaltuhr auf Temperatur gebracht. Die Arbeiten am Samstag waren also in die Sudpfanne läutern, Nachgüsse geben, während des Hopfenkochens austrebern und putzen, ausschlagen, Würze kühlen und final putzen.

Ich habe um 11:00 Uhr angestellt und mit meiner Frau und Tochter einen Weißwurstfrühschoppen gemacht. :Drink

Herausgekommen ist eines der besten UG-Biere die ich je gebraut habe. Erst dieses WE habe ich wieder ein 15er Fass angestochen.
Dieses Rezept wird definitiv wieder mit diesem Verfahren gebraut.

Grüße
Stefan
Beer is the answer... but i can't remember the question! :Grübel
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#17

Beitrag von DerDallmann »

Ich braue nicht unter Zeitdruck. Schnell fertig sein will ich trotzdem.
Mir macht aber grundsätzlich mehr das Trinken später Spaß, weniger das Brauen. :Bigsmile
Außerdem finde ich es angenehm, auch mal ganz spontan einen Brautermin einschieben zu können, ohne dass gleich der ganze Tag geblockt ist.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#18

Beitrag von olibaer »

Bierjunge hat geschrieben: Montag 5. August 2019, 12:56
Boludo hat geschrieben: Montag 5. August 2019, 12:28 Ein Hobby soll ja auch irgendwie noch Spaß machen, und Brauen unter Zeitdruck ist einfach nicht schön.
Wie Recht Du doch hast!
Ich möchte soweit gehen zu behaupten, kein Hobby macht unter Zeitdruck Spaß!
Egal ob Segeln, Motorradfahren, Bergsteigen, (beliebig fortzusetzen): Man will doch den Kopf freibekommen und sich mal völlig darin verlieren.
Wenn dann von Anfang an der Zeitdruck im Hinterkopf mit dabei ist, "ich hab doch versprochen, bis 16:00 wieder zurück zu sein, ui das könnte knapp werden, und wenn ich es nicht schaffe, werde ich angegruffelt", dann macht das doch überhaupt keine Freude mehr!

Moritz
Da bin ich ganz nah bei Euch.

Trotzdem bleiben Prozessschritte, die den Hobbyisten im zeitlichen Verhalten ohnehin stetig annerven, teilweise wie regelrechte "Hobby-Killer" wirken:
  • langwierige Wasseraufbereitung, umständliches Schroten
  • lange Aufheizraten
  • Kapazitäten an Gefäßen- oder Heißwasser nicht zum Zeitpunkt verfügbar
  • ungeplant lange Läuterzeiten
  • lange Kühldauer
  • nachgelagerter Reinigungsaufwand
Im Vergleich zum Segeln, Motorradfahren oder Bergsteigen findet man Entsprechnungen z.B. für Staus auf der Autobahn, fehlender Wind beim Segeln oder für einen Bergsteiger, der 4 h langsam vor einem her klettert.

Die Dauer der Würzebereitung wird sich automatisch verkürzen wenn:
  • die Rohstoffe stetig verfügbar sind
  • die Anzahl der Töpfe beschränkt ist
  • die Anzahl der Manipulationen beschränkt ist
  • die Energiemengen zum Aufheizen/Kochen/Abkühlen zur Verfügung stehen
  • die Anlagenbauteile effizient gestaltet sind(Isolierung beim Heizen, grosse Flächen beim Kühlen, Läuterkonstruktion, Rühwerke,....)
  • die Rezepte auf die Anlage abgestimmt sind
Es spielt gar keine so große Rolle was man nach welchem Rezept und was man nach welchem Verfahren braut. Die Abstimmung muss passen und Erfahrunsgwerte mit der Anlage kommen on top. Letzteres kann einige Sude in Anspruch nehmen, macht aber sehr viel aus.
Gruss
Oli
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2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#19

Beitrag von contraste »

Moin Jo (Bieriges),

es ist in obigen Beiträgen bereits ganz viel sinnvolles gesagt. so lassen sich mit Umstellung des Brauverfahrens einige Zeitparameter verkürzen. Aber die Physik läßt sich praktisch nicht umgehen:

1 Maischearbeit
Hier kanst du meiner Meinung nach nur Zeit einsparen, wenn du zu Malzextrakt (DME-brewing) wechselst. Solltest du dennoch weiterhin all-grain brauen wollen, so kannst du die Zeit allenfalls umnutzen oder gewinnen, indem du die Zeit der Maischearbeit anders verbringst, z.B. mit deinem Kindern. Diese gute Stunde verschaffst du dir z.B. mit einem Automaten, oder einem Kombirastverfahren - bzw. Übernachtmaische.

2 Läuterarbeit
Ja, hier läßt sich einiges an Zeit einsparen, wenn man einmal über den eigenen Schattten springt ("... habe ich immer so gemacht") und das klassische Läutern mit Hexe oder Blech über den Läuterhahn überdenkt. Bei 20 Litern HG (Hauptguß) braucht man so mit etwa 1 l/min Läutern etwa 20 Minuten plus 15 Minuten Nachguß (NG). Ich kann Sura, MichaAle, Jost(Dallmann) nur beipflichten. Solltest zu einem Malzsack wechseln (Brew-In-A-Bag, BIAB) verkürzt sich die Läuterarbeit auf unter 5 Minuten. Mit 20 Liter auch noch gut handelbar: Du ziehst den Sack aus der Würze und läßt ihn evtl über ein Sieb abtropfen, fertig. Nix mit Läuterkatastrophe. Den Hauptguß kannst du dann bereits direkt aufheizen.

Jedoch bin ich ganz und gar nicht bei dir, daß das Weglassen des Nachgusses (wie in deiner Überschrift postuliert) Zeit einspart! Ich vermute, daß du in deinem bisherigen Denkschemata des flying-sparge, des kontinuierlichen Aufbringen des Nachgusses etwas verhaftet bist. Ich selber mache z.B. BIAB mit batch-sparge, ich läuter sozusagen in zwei Chargen. Du hast ja mit dem Kauf des zweiten Einkochers bereits einen zweiten Sudkessel. Wenn du nun den Malzsack aus dem Maischebottich (HG) entnimmst und ihn direkt in den neuen zweiten Läuterbottich (das ganze NG-Wasser) mit Abmaischtemperstur legst, kannst du den HG bereits aufheizen, während der NG noch einmal durchgerührt ziehen/auslaugen kann. Hier reichen 5-10 Minuten. Dann kann auch hier der Malzsack entnommen werden. Im Gegensatz zum flying batch, wo du kontinuierlich messen mußt, hast du hier zwei Chargen mit unterschiedlicher Würzekonzentration. Deine Wunschwürze kannst du so ganz einfach über Mischkreuz per Volumina einstellen. Du brauchst also keinesfalls auf Sudhausausbeute zu verzichten.

3 Sudkessel
Ein schnelleres Aufheizen geht nur mit Leistungserhöhung. Das hast du ja mit Kauf des zweiten Kessels bereits angegangen. Doch denke ich, es ist falsch den kompletten Guß (NG+HG) in einem Kessel aufzuheizen.
Wenn dein bisheriger Kessel mit 20 Liter Volumina etwa 1°C/min schafft, so ist die Aufheizzeit bei nur dem HG mit lediglich ca 10-12L wesentlich kürzer. Es ist also sinnig, in zwei Kesseln gleichzeitig aufzuheizen, den HG sofort nach dem Läutern, den NG dann versetzt 5 Minuten später, um sie dann bei wallender Temperatur zusammenzuführen, da hier eine geringere Leistung reicht.

4 Whirlpool und kühlen
da habe ich obigen Ausführungen nichts hinzuzufügen.

soweit meine 2 pence,
allzeit gut Sud,
:Drink

joerch
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#20

Beitrag von Kolbäck »

DerDallmann hat geschrieben: Montag 5. August 2019, 10:37 Durch HG wirds noch schneller, da man weniger Wasser aufheizen muss zum Kochen, das fehlende Wasser gebe ich dann zum Whirlpool dazu, das spart dann Zeit keim Kühlen.
Ich mache auch fast immer high-gravity, v.a. weil bei mir die Sudpfanne der limitierende Faktor ist. Aber das schnellere Abkühlen weiß ich auch sehr zu schätzen! Ich rechne mir per Mischkreuz die Zieltemperatur vor dem Verdünnen aus und seihe bei dieser aus der Pfanne in den Gäreimer ab, wo das kalte Wasser vorgelegt ist. So behält man die höhere Temperaturdifferenz bis zum Ende des Kühlens, was es effektiver und schneller macht.
Viele Grüße, Thomas
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#21

Beitrag von Bieriges »

Ersteinmal vielen Dank an Alle!
Ihr habt viele tolle und nützliche Tipps gegeben, auch das Allgemeine "überdenk doch mal"... :thumbup

Mein Vorgehen um Zeit zu sparen (oder auch mal einen Brautag nach Feierabend oder spontan einlegen zu können) wäre folgendes:

Malz konditionieren wie gehabt am Vortag genauso wie der gesamte Aufbau
  • Das Volumen an Ausschlagwasser inkl. Verdunstungsvolumen wird zu 2/3 beim HG verwendet
  • Gemaischt wird mittels BIAB (bei 10L ist das Händelbar) und Kombirast
  • Anschließend BAtch sparge mit dem restlichen 1/3 des Ausschlagvolumens +20% "Bonus", welches entsprechend nachgelegt wird. Parallel wird der HG zum kochen gebracht.
  • Kochdauer: 80min, Whirlpool und anschließendes Umschlauchen bei knapp <80°C über den Auslasshahn (also von unten) in den Edelstahlgärtank
  • Abkühlen ü.N. und am nächsten Tag Hefezugabe.
Alleine durch den Wegfall der Läuterruhe von 30 min und das Läutern von nochmals 30-60min, dem sofortigen Aufheizen der noch warmen/heißen Maische ohne klassisch zu läutern, und dem ü.N. kühlen spare ich mir vermutlich 3-3,5h. :thumbsup :thumbsup :thumbsup

Über Anmerkungen oder weitere Ideen bin ich gern zu haben...

Ich werde berichten...
DerDallmann

Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#22

Beitrag von DerDallmann »

Kolbäck hat geschrieben: Montag 5. August 2019, 18:31 Ich mache auch fast immer high-gravity, v.a. weil bei mir die Sudpfanne der limitierende Faktor ist. Aber das schnellere Abkühlen weiß ich auch sehr zu schätzen! Ich rechne mir per Mischkreuz die Zieltemperatur vor dem Verdünnen aus und seihe bei dieser aus der Pfanne in den Gäreimer ab, wo das kalte Wasser vorgelegt ist. So behält man die höhere Temperaturdifferenz bis zum Ende des Kühlens, was es effektiver und schneller macht.
Das probiere ich mal aus. Ich teile meine Sude zwar idR auf 2 Gäreimer auf, was dieses Vorgehen etwas umständlich macht, trotzdem danke für den Tipp.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#23

Beitrag von emjay2812 »

Es gibt doch beim Brauen Zeitfenster. Mit einer guten Temperatursteuerung braucht man das Maischen nicht zu überwachen, ca. 70 Minuten gewonnen. Genauso kann man während des Hopfenkochen etwas anderes machen.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#24

Beitrag von Bieriges »

emjay2812 hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 08:17 Es gibt doch beim Brauen Zeitfenster. Mit einer guten Temperatursteuerung braucht man das Maischen nicht zu überwachen, ca. 70 Minuten gewonnen. Genauso kann man während des Hopfenkochen etwas anderes machen.
Es geht mir weniger um die freie Zeit während des Brauens sondern mehr um das schnellere fertigwerden am Brautag, besonders um zb. auch mal nach Feierabend brauen zu können
:Drink
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#25

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Jo,
Bieriges hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 06:43 Malz konditionieren wie gehabt am Vortag genauso wie der gesamte Aufbau
Konditionierung am Abend vorher würde ich als wirkungslos bis kontraproduktiv bezeichnen. Die Konditionierung wird unmittelbar vor dem Schrotvorgang abgeschlossen, denn es ist eben gerade ein Gradient im Wassergehalt zwischen Spelze (⇑ 2-2,5%) und Korninnerem (⇑ max. 0,5%) erwünscht.
  • Das Volumen an Ausschlagwasser inkl. Verdunstungsvolumen wird zu 2/3 beim HG verwendet
  • Gemaischt wird mittels BIAB (bei 10L ist das Händelbar) und Kombirast
  • Anschließend BAtch sparge mit dem restlichen 1/3 des Ausschlagvolumens +20% "Bonus", welches entsprechend nachgelegt wird. Parallel wird der HG zum kochen gebracht.
Gerade wenn Zeit ein Faktor ist, sollte man sich ein Vorgehen zurechtlegen, bei dem am Ende die erwünschte Stammwürze herauskommt. Bei einer Vokabel wie "Bonus" habe ich die Befürchtung, dass dann um Mitternacht das Problem-Management rund um eine verfehlte Stammwürze anfängt.

Schau mal hier rein: http://www.brewrecipedeveloper.de/misc/ ... rdamp.html

Und dann hier rein: http://www.brewrecipedeveloper.de/misc/ ... ation.html
  • Kochdauer: 80min, Whirlpool und anschließendes Umschlauchen bei knapp <80°C über den Auslasshahn (also von unten) in den Edelstahlgärtank
  • Abkühlen ü.N. und am nächsten Tag Hefezugabe.
Das Übernachtabkühlen ist m.E. am falschen Ende gespart. Die thermische Belastung und das mikrobiologische Risiko gegenüber aktiver Kühlung ist enorm. Beispielsweise mit einem Plattenwärmetauscher lässt sich eine signifikante Abkühlung direkt beim Umschlauchen realisieren, es entsteht kaum Zeitverlust. Für die letzten paar Kelvin kann man sich auch gerne 1-2 kg Eis bevorraten, die nach alter Manier des "Eisschwimmers" zum Eisnatz gelangen. (Vgl. Museumsstück: https://www.hochholzer.com/de/shops/Dek ... -in-Kupfer)

Gruß
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#26

Beitrag von Kolbäck »

Ladeberger hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 10:08 Für die letzten paar Kelvin kann man sich auch gerne 1-2 kg Eis bevorraten, die nach alter Manier des "Eisschwimmers" zum Eisnatz gelangen. (Vgl. Museumsstück: https://www.hochholzer.com/de/shops/Dek ... -in-Kupfer)
Sehr schön, danke für die Inspiration! Jetzt weiß ich, wozu das 7L-Kupfer-Dings benutzt wird, das mir eine Tante neulich geschenkt hat. :thumbsup
(Bei UG dauern die letzten paar Grad nämlich auch mit meinem sehr kaltem Leitungswasser nervig lange.)
Viele Grüße, Thomas
Braudokus: Schwarzbier, Früchte, Sauer & Brett, Råøl/Kveik, Kveik-"Pils"
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#27

Beitrag von Bieriges »

Hallo Andy,
Ladeberger hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 10:08 Hallo Jo,
Bieriges hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 06:43 Malz konditionieren wie gehabt am Vortag genauso wie der gesamte Aufbau
Konditionierung am Abend vorher würde ich als wirkungslos bis kontraproduktiv bezeichnen. Die Konditionierung wird unmittelbar vor dem Schrotvorgang abgeschlossen, denn es ist eben gerade ein Gradient im Wassergehalt zwischen Spelze (⇑ 2-2,5%) und Korninnerem (⇑ max. 0,5%) erwünscht.

Sorry, klar! Erst konditionieren und dann direkt Schroten, und das alles am Abend vorher, hatte ich vergessen zu schreiben. Das gehört für mich so zusammen, dass ich meist nur eins sage, das andere aber gleichzeitig meine :thumbup

  • Das Volumen an Ausschlagwasser inkl. Verdunstungsvolumen wird zu 2/3 beim HG verwendet
  • Gemaischt wird mittels BIAB (bei 10L ist das Händelbar) und Kombirast
  • Anschließend BAtch sparge mit dem restlichen 1/3 des Ausschlagvolumens +20% "Bonus", welches entsprechend nachgelegt wird. Parallel wird der HG zum kochen gebracht.
Gerade wenn Zeit ein Faktor ist, sollte man sich ein Vorgehen zurechtlegen, bei dem am Ende die erwünschte Stammwürze herauskommt. Bei einer Vokabel wie "Bonus" habe ich die Befürchtung, dass dann um Mitternacht das Problem-Management rund um eine verfehlte Stammwürze anfängt.

Ich glaube wir haben aneinander vorbei geredet.
Ich würde die Stw. des HG messen und die des NG (inkl. Bonus) über das Mischungskreuz kann man dann die benötigte Menge des NG nehmen um auf auf die gewünschte Stw (+Verdampfung) zu kommen.
Ich glaube, dass dieses Vorgehen (beonders beim allerersten Mal) besser ist, als am Ende zu wenig NG zu haben, und dann die StW wesentlich höher einzustellen, oder mit Wasser zu verdünnen.
By the way: den Rest des NG kann man zum Hefe hochpäppeln nutzen :Bigsmile

  • Kochdauer: 80min, Whirlpool und anschließendes Umschlauchen bei knapp <80°C über den Auslasshahn (also von unten) in den Edelstahlgärtank
  • Abkühlen ü.N. und am nächsten Tag Hefezugabe.
Das Übernachtabkühlen ist m.E. am falschen Ende gespart. Die thermische Belastung und das mikrobiologische Risiko gegenüber aktiver Kühlung ist enorm. Beispielsweise mit einem Plattenwärmetauscher lässt sich eine signifikante Abkühlung direkt beim Umschlauchen realisieren, es entsteht kaum Zeitverlust. Für die letzten paar Kelvin kann man sich auch gerne 1-2 kg Eis bevorraten, die nach alter Manier des "Eisschwimmers" zum Eisnatz gelangen. (Vgl. Museumsstück: https://www.hochholzer.com/de/shops/Dek ... -in-Kupfer)
Ja, da magst du Recht haben :Grübel :thumbup

Gruß und Dank
Jo
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#28

Beitrag von DevilsHole82 »

Bieriges hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 10:29 Sorry, klar! Erst konditionieren und dann direkt Schroten, und das alles am Abend vorher, hatte ich vergessen zu schreiben. Das gehört für mich so zusammen, dass ich meist nur eins sage, das andere aber gleichzeitig meine :thumbup
Moment, das ist so aber auch nicht sinnvoll. Die hohe Feuchtigkeit im Schrot schafft ein hervorragendes Milieu für allerlei Mikroorganismen. Das konditionierte Malze oder Schrot möchte ich nicht länger als zwei Stunden stehen lassen.

Wenn Du unbedingt am Tag vorher Schroten möchtest, würde ich auf Konditionieren verzichten.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Ladeberger
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#29

Beitrag von Ladeberger »

Ja, geschrotetes und angefeuchtes Malz über Nacht stehen lassen ist eine weitere "Zeitoptimierung" aus der Kategorie: Viel Risiko für geringsten Nutzen. Neben der Mikrobiologie kommt auch hier wieder Oxidation ins Spiel.

Wenn das Malz abgewogen und die Schrotmühle aufgebaut ist, dann ist es doch innerhalb von einer Minute konditioniert und selbst mit den kleinsten Schrotmühlen in 5 min durchgelassen.

Gruß
Andy
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contraste
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Re: 2-vessel-biab statt (Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?)

#30

Beitrag von contraste »

Bieriges hat geschrieben: Dienstag 6. August 2019, 06:43 Anschließend Batch Sparge mit dem restlichen 1/3 des Ausschlagvolumens +20% "Bonus" ...
moin Jo, nocheinmal,

bei mir haben sich die Werte aus dem "kleinen Brauhelfer" (KBH) als real eintreffend bestätigt, trotz batch-sparging.
Ich würde daher auch eher plädieren, auf den +20% Bonus zu verzichten. Das hieße nur, die Würze zu früh zu verdünnen. Das kann man später immer noch mit abgekochtem Wasser erreichen.

Mahlen tue ich auch eher parallel zum Aufheizen des HG, das ist bei mir fast zeitlich ähnlich (obwohl ich in der 20l-Klasse unterwegs bin).

toi toi toi für deinen kommenden Sud.
:Drink

joerch
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Liquidminer
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#31

Beitrag von Liquidminer »

Ich bin in der selben Situation, wie der TE, und habe ich mir unter anderem in diesem Thread ein wenig Inspiration zur Brauzeitverkürzung geholt. Mit zwei sehr kleinen Kindern ist zZt. ein Brautag mit allen "belles & whistles" leider nicht möglich ohne den Hausfrieden zu gefährden.

Also war mein Ansatz mal ein Vorderwürzebier auszuprobieren, wenn etwas Ruhe im Haus eingekehrt ist:
*Kombirast im TP25 (kurz vor dem ins Bett bringen der Kiddies angesetzt)
*Nur 2l Nachguss zur möglichst vollständigen Verdrängung der Vorderwürze, schnelles Abläutern
*70min kochen
*Dann Verdünnen in Richtung Zielstammwürze, bei ca 80°C dann Whirlpoolhopfung
*Ausschlagen von ca 19L Würze, mit Eintauchkühler gekühlt

Die SHA hat natürlich gelitten (ca 45%), dafür habe ich den Sud in 4h absolviert, Rückgebaut und alles ohne dabei gestresst, aber mit viel Freude dabei zu sein.

Super, so behalte ich mir die Freude am Brauen und die Familienakzeptanz ist so auch gesichert. Insofern vielen Dank an alle Inputgeber hier im Forum zu diesem Thema.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#32

Beitrag von SingleUser »

Ebenfalls mit Kindern gesegnet, allerdings habe ich das Problem, mit denen für die Schule üben zu müssen -> das Problem ist aklso nur "verlagert", d. h. es ändert sich nichts an manchmal teilweise knapper Zeit....

Ich teile die Sachen zum Teil einfach auf 3 Tage auf:

Abend 1 / Tag 1:
Rezept, Schroten, Wasser in den Topf, Gäreimer schrubben etc (aber nicht den Hopfen abwiegen....).....also alles vorbereiten, (z. B. wenn Kinder schlafen)

Tag 2:
a) Maischen mit Inkbirdsteuerung und Rührwerk: also Morgens den Knopf zum Aufheizen drücken, Malz rein, fertig. Macht sich alleine (Während des Frühstücks...) oder halt sonst im Laufe des Tages, wenn es passt. zeitliche Belastung: sehr gering
b) Läutern: hier brauchts dann allerdings immer so eine Stunde. Das Nachgusswasser mache übrigens durchaus mit 2 Wasserkochern heiß während der Läuterruhe. Es lassen sich problemlos 25 Liter auf bis zu 100 Grad (nötig sind ja nur ca. 78) in ca. 20 Minuten erhitzen, wenn 60 Grad warmes Leitungswasser genommen wird.

Tag 2 / Tag 3 (eher suboptimal "Oxidation" etc. aber manchmal halt einfach nicht vermeidbar):
Kochen, d. h. dann aber möglichst schnell anstellen. Auch relativ wenig Zeitaufwand. -> Mit Inkbrid (Induktion / Einmachkocher) lässt sich ja auch die Kochzeit vorgeben. Muss nur den Hopfen reinwerfen.
> Der Rest ist ja nur noch warten (bzw. Aktivkühklung) und Hefe reintun...


Einzig das Läutern ist halt hier der Punkt, wo Zeit drauf geht und was sich auch nicht "verschieben" lässt. Kalte Maische läutert nicht so gut, wie ich mal festgestellt habe ....
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#33

Beitrag von Boludo »

Seid ihr sicher dass ihr unterm Strich Zeit spart, wenn ihr durch das Weglassen des Nachguss enorm viel Ausbeute verliert? Da müsst ihr für die selbe Menge Bier doch viel öfter Brauen. Ich finde die Zeit ist gut investiert. Vorderwürzebier aus Qualitätsgründen kann ich verstehen, aber wegen dem bisschen Zeit so viel vergärbaren Zucker mit dem Treber entsorgen würde mir weh tun.
Ich würde viel eher mit der Partnerin verhandeln, ob nicht doch zb ein Tag im Monat für das Hobby drin ist. Man kann sich ja revanchieren und der Frau einen freien Tag im Monat zurückgeben, an dem man was mit den Kindern alleine macht. Win win sozusagen.
Ich weiß, dass das ein heißes Thema ist, das ich besser nicht abschneiden sollte.
Aber bei mir hat das so mit zwei Kindern immer prima geklappt.
Eine kleine Auszeit vom Familienalltag tut eigentlich beiden Partnern für die Psyche gut.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#34

Beitrag von muldengold »

Boludo hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 11:29 Seid ihr sicher dass ihr unterm Strich Zeit spart, wenn ihr durch das Weglassen des Nachguss enorm viel Ausbeute verliert? Da müsst ihr für die selbe Menge Bier doch viel öfter Brauen.
Nee, wieso das denn? Einfach die Malzmenge erhöhen. Bin selbst aber leider ein Effizienzfetischist und mache das daher nicht gerne. Wer nicht mit diesem Makel geboren wurde kann die verringerte Ausbeute so locker kompensieren.
Boludo hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2020, 11:29 Aber bei mir hat das so mit zwei Kindern immer prima geklappt.
Eine kleine Auszeit vom Familienalltag tut eigentlich beiden Partnern für die Psyche gut.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#35

Beitrag von hkpdererste »

Warum denn den Nachguss weglassen? Einfach das Läutern an sich umgestalten.

Ich schöpfe nach dem Maischen alles in einen dieser Wäschesäcke um. Sack raus, ablaufen lassen, zack Vorderwürze. Dann Sack in die passende Menge Nachguss, raus ablaufen lassen, zack fertig.

Ausbeute so zwischen 65%-70%, Dauer ca. 20 min. In der Zeit wartet man beim klassischen Läutern noch aufs absetzen und klare Läuterwürze ist sowieso was für Fleißbildchensammler. :P
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#36

Beitrag von Duke »

Wenn Geld keine Rolex spielt, dann kauf Dir einen BM von Speidel. Mit Kombirast und Endreinigung
bekommst Du einen Sud locker in 6 Stunden oder weniger hin und hast zwischendurch Zeit für ein,
zwei andere Dinge.
„Nichts ist schwieriger und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“ Kurt Tucholsky
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#37

Beitrag von DerDallmann »

Wenn es schnell gehen soll/muss, kauf dir einen anständigen, stabilen Maischesack (zb. von der Art kann ich diesen empfehlen: (natürlich passend zum Maischebottich auswählen) https://www.amihopfen.com/The-Brew-Bag-35L) und steige auf BIAB um, reine Vorderwürze. Zur Not nen neuen Maischebottich/Sudpfanne besorgen, entsprechen der gewünschten Biermenge. Aufheizraten (ggf. + Tauchsieder oä) und Kühlzeiten optimieren, da wird man deutlich schneller. Kochzeit kann man auch idR auf 45 Minuten runter fahren. Ich hab mal ein 25l short&shoddy Session IPA in 2,5 Std. gebraut, inkl. Putzen. Das war ein super Bier, 30 Minuten Maischen, 30 Minuten kochen, Ausbeute lag bei 52%. Das habe ich so ne Zeit lang gemacht, also extrem auf die Zeit geachtet, bin davon aber wieder weg und halte gängige Koch-, und Maischezeiten ein.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#38

Beitrag von danieldee »

Ohne jetzt den ganzen Faden gelesen zu haben aber mir ging es am Anfang auch so.
Mittlerweile sind die Kinder bisl älter und die Frau auch wieder entspannter.

Was ich mache:
- Heisses Wasser mit Thermometer aus Wasserhahn für HG nehmen (gleich die Einmaischtemperatur treffen)
- No Sparge Methode
- Bei Ales Kombirast
- Gleich in die Pfanne läutern
- 60min Kochen (aber nur wenn deine Verdampfungsrate passt)
Damit schaff ich es regelmäßig in unter 5 Stunden

Gruß Daniel
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#39

Beitrag von Bojtar »

Auch ich kombiniere Familienleben mit Hobby!
Was ich jedenfalls empfehlen kann sind zwei Dinge:
Wenn möglich, nimm Dir auch gerne mal einen Urlaubs- oder Zeitausgleichstag zum Brauen. Warum auch nicht, is ja nicht jedes Monat und zwischendurch kann man ja auch Haushaltssachen machen - aber ungestört! Ist entspannter und effektiver.
Zweitens: Auch wenns schon der 30. Sud ist: Liste schreiben und abhaken! Nix kostet soviel Zeit wie ein Fehler im perfekt abgestimmten Zeitplan (Hab mal vergessen die Zeitschaltuhr wegzunehmen, am Ende vom Maischen warens nur 67° weil sie schon seit 1h stromlos war).
Auch ich stelle ALLES am Vorabend bereit, heize den Einkocher mit der Zeitschaltuhr vor und Maische noch vor dem Kaffee ein. Mit Inkbird gehen sogar Stufen und nichtnur Kombirast. Zwischendurch Kinder fertig machen, Jause herrichten, Hunde spaziergang usw. und wenn die Würze kocht schon brav putzen und fürs Kühlen/Anstellen herrichten.
Am NM wird dann irgendwann noch die Pfanne geputzt, ganz wegräumen kann man auch noch am Abend oder am nächsten...

Lg
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#40

Beitrag von Malzwein »

Also am meisten Zeit spare ich, wenn ein Braugast das Reinigen und Putzen übernimmt....
:Bigsmile

Ich schließe mich grundsätzlich Boludo an. Nach vielen Optimierungsversuchen bin ich dennoch beim Grainfather mit der vorabendlichen Vorbereitung angekommen. Der eigentliche Brauvorgang kann dauern wie er will, aber dabei entspannt bleiben und Dank GF viel Zeit und Raum habend.

Das Kleinkindthema steht aber schon lange nicht mehr im Raum.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#41

Beitrag von toni0710 »

Mal etwas grundsätzliches. Ich habe ebenfalls zwei Kinder und verkürze keinen Brautag. Im Gegenteil, ich braue sogar gern mal mit Dekoktion. Ich braue im Normalfall so 30-40 Liter und komme demzufolge etwas hin. Wenn ich ein Hobby soweit runter reduzieren muss, dass es zeitlich nicht mehr ins Gewicht fällt, würde ich es einfach lassen und mir lieber hin und wieder eine schöne Craftbeer Box kaufen.
Meine Frau hat mit meinem Hobby kein Problem und räumt mir den freien Tag, meist Sonntag, auch ein.
Das hilft zwar dem Problem des Erstellers nicht, ich wollte aber trotzdem was dazu schreiben.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#42

Beitrag von DerDallmann »

Jeder, wie er es lieber mag. Brau halt 8 Stunden. Ich braue lieber schneller, dafür öfter.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#43

Beitrag von gulp »

toni0710 hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2020, 19:31 Mal etwas grundsätzliches. Ich habe ebenfalls zwei Kinder und verkürze keinen Brautag. Im Gegenteil, ich braue sogar gern mal mit Dekoktion. Ich braue im Normalfall so 30-40 Liter und komme demzufolge etwas hin. Wenn ich ein Hobby soweit runter reduzieren muss, dass es zeitlich nicht mehr ins Gewicht fällt, würde ich es einfach lassen und mir lieber hin und wieder eine schöne Craftbeer Box kaufen.
Meine Frau hat mit meinem Hobby kein Problem und räumt mir den freien Tag, meist Sonntag, auch ein.
Das hilft zwar dem Problem des Erstellers nicht, ich wollte aber trotzdem was dazu schreiben.
:goodpost:

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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#44

Beitrag von okris »

Malzwein hat geschrieben: Dienstag 14. Januar 2020, 17:59 Also am meisten Zeit spare ich, wenn ein Braugast das Reinigen und Putzen übernimmt....
:Bigsmile
Das kannste wohl vergessen, der Braugast säuft dir unterwegs soviel weg, das du gleich von vorn anfangen kannst. Bei 100L Suden geht sich das evtl. noch aus.

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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#45

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

okris hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2020, 23:07
Malzwein hat geschrieben: Dienstag 14. Januar 2020, 17:59 Also am meisten Zeit spare ich, wenn ein Braugast das Reinigen und Putzen übernimmt....
:Bigsmile
Das kannste wohl vergessen, der Braugast säuft dir unterwegs soviel weg, das du gleich von vorn anfangen kannst. Bei 100L Suden geht sich das evtl. noch aus.

LG okris
Braugäste empfinde finde ich inzwischen auch eher als kontraproduktiv.
Du bist dauernd am Erklären und Aufpassen. Dabei machst du irgendwann aus Unkonzentriertheit auch mal was, was du sonst nicht gemacht hättest.
Na ja, meist sind die bis zum Hefe anstellen ja wieder weg!

Grüßle Dieter
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#46

Beitrag von danieldee »

DerDallmann hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2020, 19:55 Jeder, wie er es lieber mag. Brau halt 8 Stunden. Ich braue lieber schneller, dafür öfter.
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#47

Beitrag von Innuendo »

Ich habe meine Brauzeit verkürzen können durch
1. einen großen Spültisch mit 2 tiefen Becken und Brause
2. einen Läuterbottich mit Bodenauslass, Läuterblech und einem schwanenhalsartigen Auslass.
3. eine MattMill Mühle
4. ein zus. Ringheizelement zum Anheizen vor dem Einmaischen und wieder ca. ab 80° um das Aufheizen zum Kochen zu verkürzen
5. Leitung Zisternen an Kühlspirale

Einschränkung: ich braue gern im automtisierten Infusionsverfahren. Die Meshsteps sind ideal, um Reinigungsarbeiten und Vorbereitungen für den nächsten Step zu erledigen. Zeit um mit einem Kaffee gemütlich die steigenden Temperaturen zu beobachten bleibt meist nicht. Ferner braue ich gern mit 25% High Gravity. Das Verhältnis HG:NG habe ich Richtung HG verschoben (zuletzt für ein Helles UG auf 4,3:1). Ich mache mir auch nicht mehr die Mühe, und prüfe das Glattwasser. Wenn es rein optisch im Läutergrant "dünn" wird, stoppe ich den Vorgang und belasse es bei der Ausbeute. Am End steht eh Verdünnen auf Zielwert an. Durch 25% High Grav führt kaltes Wasser zur Verkürzung der Abkühlung.
Innu
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Re: Brauzeitverkürzung: Keine Nachgüsse, was noch?

#48

Beitrag von Lukas123 »

Hallo,
sehr interessanter und hilfreicher Thread! Ich bin auch immer auf der Suche nach Methoden und Möglichkeiten, alles unter einen Hut zu bekommen. Wer kein Problem mit (sehr) früh aufstehen hat, dem kann ich meine (zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftige) Variante ans Herz legen:

-Am Vorabend, wenn alle schon schlafen, sämtliche Utensilien vorbereiten - u.a. geschrotetes Malz und das Wasser bereits in die Anlage (bei mir ein Einkochtopf)
-Wecker auf eine sehr frühe Zeit stellen: Ich habe mich für drei Uhr entschieden.
-Kombirastverfahren wählen
-Zur Beschleunigung des gesamten Vorgangs lohnt sich generell ein kleinerer Sud bzw. eine kompakte Schüttung. Dann geht es schneller bei den verschiedenen Erhitzungsstufen.

Gegen sechs Uhr steht die Familie auf und ich versorge sie mit Mahlzeiten, die ich während der Kombirast schon vorbereitet habe. Um Punkt acht Uhr bin ich mit allem fertig (lediglich der Abwasch der Sudpfanne und einiger Utensilien geht sich nicht aus), ich bringe die Kinder in die Schule und komme pünktlich zur Arbeit. Ich habe bereits Bier gebraut und der gesamte Tag liegt noch vor mir. Herrlich! Und das Beste: Wofür ansonsten ein gesamter Wochenend-Tag mit der Familie geopfert werden muss, wurde auf diese Art und Weise fast nebenbei an einem normalen Arbeitstag erledigt.

Andere gehen vor der Arbeit ins Fitness-Center, um gut in den Tag zu starten. Ich braue Bier.
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