Vorderwürzen-Hopfung

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Cubase
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Vorderwürzen-Hopfung

#1

Beitrag von Cubase »

Bei der Vorderwürzenhopfung wird der Hopfen ja in die leere Pfanne vorgelegt und dann darauf geläutert.
Warum funktioniert das ? Das Läutern dauert doch je nach Rezept, nach Brauanlage, tagesform oder Mahlgrad der Schüttung recht unterschiedlich lang. Wie kann dann die Bittere überhaupt reproduzierbar stimmen und nicht stark schwanken?
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DerDerDasBierBraut
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Die Temperatur ist beim Läutern noch nicht hoch genug, um Alphasäure zu isomerisieren. Daher spielt die Läuterdauer keine Rolle bei der IBU Berechnung.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#3

Beitrag von Cubase »

Und wenn man wie ich bereits beim läutern heizt? Ich sollte also nicht über 80 Grad heizen oder?
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Boludo
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#4

Beitrag von Boludo »

Das ist egal. Die Bitterstoffausbeute steigt nach ca 80 Minuten eh nicht mehr merklich.
Ob du den Vorderwürzehopfen 80 oder 100 Minuten kochst, kommt auf das selbe raus.
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gulp
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#5

Beitrag von gulp »

Und wenn ich nur 75 min koche? :Shocked
Nee war ein Witz. :Smile
Aber die Bitterstoffausbeute ist um etwa 10% besser.

Gruß
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#6

Beitrag von Boludo »

gulp hat geschrieben: Samstag 26. Oktober 2019, 15:50 Und wenn ich nur 75 min koche? :Shocked
Nee war ein Witz. :Smile
Aber die Bitterstoffausbeute ist um etwa 10% besser.

Gruß
Peter
Ich dachte 10% schlechter aufgrund von Eiweißbindung vor dem Würzebruch.
Naja egal, die Rechnung stimmt eh so gut wie nie.
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gulp
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#7

Beitrag von gulp »

Boludo hat geschrieben: Samstag 26. Oktober 2019, 17:05
gulp hat geschrieben: Samstag 26. Oktober 2019, 15:50 Und wenn ich nur 75 min koche? :Shocked
Nee war ein Witz. :Smile
Aber die Bitterstoffausbeute ist um etwa 10% besser.

Gruß
Peter
Ich dachte 10% schlechter aufgrund von Eiweißbindung vor dem Würzebruch.
Naja egal, die Rechnung stimmt eh so gut wie nie.
Hatten wir doch alles schon mal, z.B. hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=7702 etwa ab Beitrag 16.

Gruß
Peter
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#8

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Cubase hat geschrieben: Samstag 26. Oktober 2019, 11:43 Bei der Vorderwürzenhopfung wird der Hopfen ja in die leere Pfanne vorgelegt und dann darauf geläutert.
Wer sagt das ?
"Vorderwürzenhopfung" legt nur fest, dass Hopfen in die Vorderwürze dosiert wird/wurde.

Zu welchem Zeitpunkt und bei welcher Vorderwürzetemperatur Hopfen dosiert wird/wurde, beschreibt der Sprachgebrauch "Vorderwürzehopfung" eben ganz genau nicht. Ich könnte meinen Hopfen auch erst nach vollständigem Abzug der Vorderwürze dosieren. Es wäre immer noch eine "Vorderwürzehopfung".

Im Gegenzug "Hopfenstopfen". Hier macht der (Hobby)Brauer mittlerweile konkretere Angaben - nicht ohne Grund, man hat dazu gelernt:
  • Dosage [g/l]
  • Temperatur [°C]
  • Dauer [Tage]
  • Prozesschritt [HG/NG]
Dieses diffuse Umfeld rund um die "Vorderwürzehopfung" macht es schwierig zu berechnen, welchen Einfluß "Vorderwürzehopfung" hat oder haben kann. Die Rechenwerke laufen ins Leere und Rezepte werden im Rahmen ihrer Vergleichbarkeit ad absurdum geführt.

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Samstag 26. Oktober 2019, 12:00 Die Temperatur ist beim Läutern noch nicht hoch genug, um Alphasäure zu isomerisieren. Daher spielt die Läuterdauer keine Rolle bei der IBU Berechnung.
Die beim Läutervorgang in Lösung gegangenen a-Säuren werden spätestens beim "aufheizen zum Kochen" isomerisieren und die a-Säuren die noch nicht in Lösung gegangen sind, werden beim "aufheizen zum Kochen" zusätzlich in Lösung gehen und weiter isomerisieren.
Mit ein Grund, weshalb man auch ausschließlich in der Vorderwürze gehopfte Biere auf respektable IBU-Werte treiben kann.

Dauer und Temperaturverlauf spielen im Rahmen einer Hopfengabe immer eine Rolle, ganz wertfrei davon, ob die Würze vom Brauer nun mit "Vorderwürze", "Kochwürze", "Ausschlagwürze" oder mit "Anstellwürze" betitelt wird. Das tut nichts zur Sache.
Gruss
Oli
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#9

Beitrag von gulp »

Das sagt doch schon der Name wann der Hopfen zugegeben wird: Vor der Würze. :Bigsmile
Muss ich nicht dazuschreiben, dass das nicht ganz Ernst gemeint ist, oder? :Smile

Gruß
Peter
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#10

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Klar, und alles andere muss durch Erfahrung mit der eigenen Brauanlage kommen.
Grüßle Dieter
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#11

Beitrag von novum1 »

Eine Frage dazu, ohne einen neuen Thread aufmachen zu wollen: Wenn man nicht so viel Vertrauen in den Whirpool hat: Kann man die Vorderwürzehopfung (sowie spätere Aroma-gaben) auch mit Hopfensäckchen machen? Oder kocht man die lieber nicht mit?

Wenn ich das machen würde, könnte ich die Nachisomerisierung auch auf 0 Minuten setzen, wenn ich die Säcke rechtzeitig rausfische, oder?

Bei mir geht es konkret um den Mundschenk - Automaten. Ein Rezept für's Wochenende sieht zwei Gaben vor. VWH und Aromahopfen 10-12 Minuten vor Ende.
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#12

Beitrag von Johnny H »

novum1 hat geschrieben: Mittwoch 20. November 2019, 19:25 [...]

Wenn ich das machen würde, könnte ich die Nachisomerisierung auch auf 0 Minuten setzen, wenn ich die Säcke rechtzeitig rausfische, oder?

[...]
Nein, denn in Lösung gegangene Alphasäuren isomerisieren weiter und können nicht mitsamt dem Säckchen entfernt werden.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#13

Beitrag von Bierjunge »

novum1 hat geschrieben: Mittwoch 20. November 2019, 19:25 Wenn ich das machen würde, könnte ich die Nachisomerisierung auch auf 0 Minuten setzen, wenn ich die Säcke rechtzeitig rausfische, oder?
Nein. Damit entfernst Du bestenfalls Hopfentreber, nicht aber die in der Würze bereits gelöste Alphasäure, die dann zu iso-Alphasäure (nach)isomerisierst.
Der Zweck von Hopfensäckchen hat sich mir noch nie erschlossen.

Moritz
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#14

Beitrag von Chris78GP »

An was sollte sich die Größe der VW-Gabe ausrichten? Da es eigentlich ums Aroma geht, am Öl? Wenn ja, wieviel wäre zu empfehlen um überhaupt eine Wirkung zu haben?
Bierige Grüsse, Christian! :Drink

(Bist du beim Trinken, bleib ruhig dabei, deine Frau schimpft um zehn genauso wie um zwei.)
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#15

Beitrag von Boludo »

Chris78GP hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 07:09 An was sollte sich die Größe der VW-Gabe ausrichten? Da es eigentlich ums Aroma geht, am Öl? Wenn ja, wieviel wäre zu empfehlen um überhaupt eine Wirkung zu haben?
Das kommt sehr auf den Hopfen drauf an und auch auf das Bier selber.
Manche Hopfen eignen sich überhaupt nicht. Bei Magnum wäre ich zb vorsichtig. Auch Equinox (oder wie der mittlerweile heißt) macht komische Sachen in der Vorderwürze, das schmeckt dann irgendwie nach Zucchini.
Man muss das ausprobieren.

Stefan
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Re: Vorderwürzen-Hopfung

#16

Beitrag von gulp »

Chris78GP hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 07:09 An was sollte sich die Größe der VW-Gabe ausrichten? Da es eigentlich ums Aroma geht, am Öl? Wenn ja, wieviel wäre zu empfehlen um überhaupt eine Wirkung zu haben?
Hier: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=7702 Beitrag 22.

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