Clone o'hara's Irish Red Nitro / Schüttung?

[Bierfel]

Servus liebe Brauer-Gemeinde,

ich war dieses Jahr 2 Wochen mit dem Rucksack rund um die Dingle Halbinsel unterwegs...., dabei bin ich über das o'hara's Irish Red Nitro gestolpert. Ein super Bier, ganz besonderer Malz/Biskuit geschmack, cremiger Schaum, bisschen bitter, einfach nur sauguad! Seit dieses Tour suche ich von Zeit zu Zeit nach Rezepten um dieses Bier zu klonen..., leider vollkommen ohne Erfolg.

Das hier ist jetzt mein "letzter Versuch". Ich bin mir sicher, dass das Bier hier jemanden bekannt ist und hoffe auf Tipps wie ich mich der Schüttung nähern kann. Meine Erfahrungen mit Malzen von der Insel ist relativ übersichtlich und ich habe keine Lust auf "try and error"...., any Idea?

Vielen Dank im Voraus und gut brau
Gerrit

[Kurt]

Nitro deutet darauf hin, das das Bier mit Stickstoff gezapft wird bzw. (wenn Dose) zusätzlich ein Floating widget für den cremigen Schaum sorgt. Meiner Erfahrung nach kommt man selbst mit dem identischem Rezept ohne Stickstoff nicht auf das gleiche Ergebnis. Ansonsten gibt es das Bier ja auch ohne Nitro:
Basis bildet Pale Ale Malz (Maris Otter)
5-10% Cara (ein engisches mittlere Farbe)
Röstgerste entsprechend der gewünschten Farbe
Etwas Sauermalz (die Homepage spricht von Lactic sourness)
Mt. Hood Hopfen mit 1-2 g/L als Aromagabe.
WYeast 1084 oder Nottingham Hefe.

[Kurt]

Aus dem Bauch:

20L
25 IBU
28 EBC
4,5 Vol.-%

3000 g Maris Otter
300 g Weizenmalz hell
300 g Simpsons medium Cara
150 g Sauermalz
25 g Röstgerste

25 g Mt. Hood (5,5 % Alpha) 90 Minuten Kochen
35g Mt. Hood 5 Minuten Kochen

WYeast 1084
4 g/L CO2

[Ladeberger]

Hallo Gerrit,

man findet ja auf der offiziellen Homepage schon einiges. So ist z.B. von Caramalt, Crystal Malt und Röstgerste die Rede. Außerdem von Mt. Hood als Aromahopfen bei insgesamt 25 Bittereinheiten. Stammwürze (10,75 %) und Alkoholgehalt (4,3 %vol) sind ebenso angegeben, damit lässt sich auch der Vergärungsgrad errechnen.

Zur Farbe findet man nichts. Erscheint mir kräftig für ein Irish Red, weshalb ich sie bei 30-40 EBC ansetzen würde.

Es ist bekannt, dass die Brauerei ihre Malze in der Vergangenheit bei Fawcett bezogen hat.

Vielleicht könnte ein Ausgangspunkt für die Schüttung sein:
85 % helles Gerstenmalz (Pilsener o.ä.)
10 % Caramalt (25-30 EBC)
4 % Dark Crystal (±300 EBC) oder 8 % Medium Crystal (±150 EBC) und entspr. weniger Pilsener, je nach dem was nach deiner Erinnerung geschmacklich besser passt
1 % Röstgerste

Wasser stiltypisch einstellen, das dunkle Caramalz kann einiges an Karbonathärte kompensieren. Bei der Hefe würde ich eben mal mit einem irischen Stamm wie Wyeast 1084 anfangen.

EDIT: Hat sich mit Kurts Antwort überschnitten.

Gruß
Andy

[Kurt]

"Irgendwo" im Internet wird auch von Weizenmalz in der Schüttung gesprochen. Fand ich auch untypisch. Die 300g Weizenmalz hell entweder lassen oder durch Maris Otter ersetzen.

[Bierfel]

Servus miteinander,

cool, ein paar sehr gute Anhaltspunkte, daraus lässt sich was zaubern.... Bezüglich des Nitro/Schaums, klar, dass wird mit Stickstoff gemacht und klappt im Eigenbrau (zumindest bei mir) nicht so gut, ein paar Tricks können aber m.E. helfen.

Merci!
Gerrit

[Bierfel]

Servus,

leider hat der Versandhandel meines Vertrauens nur sehr begrenzt Malze von der Insel, egal, kreativ entgegen gesteuert.... Ich würd den Sud wie folgt umsetzten:
84% Maris Otter
10% Best RedX
4% Caraaroma
2% Sauermalz
eine kleine handvoll Röstgerste

60 Minuten Kombirast bei 68°C
Mt. Hood VWH Hopfung

EBC: 35
IBU: 30
Wyeast 1084

Gebraut wird am 23.11

Viele Grüße,
Gerrit

[Ladeberger]

Hmm. Best RedX ist kein Caramalz und lässt sich m.E. auch nicht als Substitut dafür verwenden. Ich würde als Ersatz für englisches Caramalt eher helles Karamellmalz hernehmen. Caraaroma finde ich schon recht speziell, ist auch satte 100 EBC dunkler als das Dark Crystal von Fawcett.

Auf der Homepage ist bzgl. Mt. Hood übrigens von einer "späten Gabe" die Rede. Eine ausschließliche VWH wird dem nicht gerecht.

Generell: Ich würde keinesfalls behaupten, dass man für gutes Irish Red Ale unbedingt englische Malze benötigt, das Bier gemäß Rezept kann durchaus super werden. Die Gärung bügelt ohnehin viele (vermeintlichen) Nuancen der Schüttung wieder glatt. Aber im vorliegenden Fall geht es ja explizit um einen Clone und noch dazu besteht ein starker Hinweis auf den Ursprung der Spezialmalze. Insofern hätte ich eher dazu geraten, den Händler an den Zutaten auszurichten und nicht andersherum. Ein guter Clone ist schon schwierig genug, wenn man die Zutaten kennt.

Gruß
Andy

[Bierfel]

Servus Andy,

d'accord! Ein Clone ist es nun nicht mehr, werde das jetzt dennoch so ausprobieren und mal gucken wo ich lande. Das mit dem nicht Händler nicht wechseln wollen ist eine meiner bauartbedingten Schrulligkeiten... Ich würd mal sagen, wenns gut wird aber so gar nix mit meiner geschmacklichen Erinnerung zu tun hat, muss ich da halt durch und nen Versuch mit der von euch empfohlenen Schüttung starten.



Viele Grüße,
Gerrit