Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

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Manuel_PI
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Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#1

Beitrag von Manuel_PI »

Hallo!
Ich habe bei meinem 6. Sud ein Session IPA gemacht und sorge mich nun ein wenig um den Druck in den Flaschen...
Mit der Nottingham kam ich nach 12 Tagen Hauptgärung bei 20 °C auf 7,2 Brix!
Bei der Flaschenfüllung hab ich erstmalig statt dem Haushaltszucker Karbonisierungs-Drops (https://www.hobbybrauerversand.de/Karbo ... Drops-1-kg) verwendet - gemäß Beschreibung 2 Drops / 0,5 Liter Flasche! Insgesamt kam ich auf 37 Flaschen, wobei ich auf Flasche 12 und auf Flasche 24 ein Manometer dran hab! Am 1. Tag nach Flaschenfüllung waren 0,4 / 0,6 bar Druck in der Flasche, am Tag 13 stand der Zeiger bei Flasche 12 bereits am Anschlag der Skala bei 5 bar an, Flasche 24 lag zu diesem Zeitpunkt bei 4,0 bar! Heute - also 3 Tage danach, steht auch Flasche 24 bei ca. 4,8 bar also kurz vor dem Anschlag!
Bisher war ich aufgrund von Forenbeiträgen nicht nervös, da ich da von 10 bar, was die Flaschen aushalten sollen, gelesen hab! Nun hab ich aber aktuell in anderen Forenbeiträgen gesehen, dass viele schon bei 3,5 bar nervös werden...
Eigentlich wollte ich warten, bis sich der Druck nicht mehr ändert, aber das kann ich aufgrund des Endes der Skala sowieso nicht mehr feststellen!
Zu was ratet ihr mir - sofort kühl stellen, entlüften oder vom Entminungsdienst kontrolliert sprengen lassen?
Vielen Dank & schöne Grüße aus dem Tullnerfeld,
Manuel
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Pivnice
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#2

Beitrag von Pivnice »

Das Risiko, daß einzelne deiner Flaschen das Limit ihrer Innendruckfestigkeit bereits bei wenig mehr als 5 bar errreichen, ist ernstzunehmen.
Erstmal - wenns irgendwie geht - Kühlen durch Raumlüftung - ohne die Flaschen anzufassen (keine Erschütterungen).
Deine Flaschen nicht niedriger als 4 ° C kühlen
Bei uns hats draussen grad scho -3 ° C. Hast du Kronkorkenflaschen oder Bügelflaschen ?
Zuletzt geändert von Pivnice am Dienstag 3. Dezember 2019, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
Hubert
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Manuel_PI
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#3

Beitrag von Manuel_PI »

Bei mir wären es gerade +2°C, soll aber in der Nacht auf -4°C runtergehen... Raumkühlung hab ich leider keine, das Bier steht im Keller bei exakt 20°C! Ich könnte die Kisten um 2 Räume rüberverfrachten, da hats um ein paar Grad weniger...!?
Die Flaschen haben einen Bügelverschluss!
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Pivnice
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#4

Beitrag von Pivnice »

Wenn du die Flaschen beim Herumräumen schüttelst dann steigt der Druck - also ohne Schutzmaßnahmen (Augen) auf keinen Fall bewegen. Schütze dich auch wenn du den Druck im Keller ablassen willst.
Hubert
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Manuel_PI
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#5

Beitrag von Manuel_PI »

Okay, die Kisten sind soeben heil im Keller mit annähernd Garagentemperatur, also ca. 12°C, gelandet... soll ich sie dann morgen in den Kühlerschrank zur Reifung geben?
Jedenfalls vielen Dank für Deine Tipps!! :Drink
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#6

Beitrag von Pivnice »

Manuel_PI hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2019, 20:52 bei 12°C, gelandet... soll ich sie dann morgen in den Kühlerschrank zur Reifung geben?
und jetzt bitte: Lies die Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212
Wenn´s schief gelaufen ist:
1. Zu viel Speise/Zucker, zu früh abgefüllt: Erst mal Vorsicht, platzende Flaschen sind extrem gefährlich. Wenn man Bügelflaschen hat, kann man jetzt in der Tat anfangen und immer wieder vorsichtig Druck ablassen. Wenn man sich unsicher ist, Handschuhe und Schutzbrille anziehen und eventuell sogar unter einer Decke belüften. Ist die Carbonisierung total über dem Limit würde ich alles wieder in den Gäreimer zurückgeben, voll ausgären lassen und erneut Aufspeisen und Abfüllen. Und Achtung, auch Bügelflaschen können platzen und auch Kronkorken blasen nicht automatisch Überdruck ab! Die häufigste Ursache für überschäumendes Bier ist ein zu frühes Abfüllen oder nicht berechnete Speisemenge nach einer Faustregel.
Hubert
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#7

Beitrag von Astir »

Hallo,
Du hast bei 20 Grad über 5 Bar Druck, das bedeutet das dein Bier bereits ca doppelt so viel CO2 enthält wie oft üblich. Ich würde den Druck auf jeden Fall versuchen zu reduzieren, ob mit Ablassen oder nochmals ausgären lassen. Es so zu lassen wäre mir persönlich zu gefährlich und auch zu viel CO2 im Bier, wenn du Glück hast schäumt es nur über, wenn du Pech hast fliegen Dir die Flaschen um die Ohren.
Bitte beachte die bereits erwähnten Vorschläge zur Sicherheit!!
VG
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Boludo
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#8

Beitrag von Boludo »

Mal ganz abgesehen davon, dass du die Gärung durch Kälte nur bremsen, aber nicht dauerhaft stoppen kannst, schmeckt so ein Rülpsbier nicht wirklich so, wie es soll.
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hyper472
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#9

Beitrag von hyper472 »

Ich würde alle Flaschen aus sicherer Deckung und mit Handschuhen öffnen. Dann beobachtest Du den Druck engmaschiger und wiederholst das, sobald sie wieder über 3 bar sind. Kann sein, dass sich das Prozedere über einige Tage hinzieht.
Viele Grüße, Henning
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Manuel_PI
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#10

Beitrag von Manuel_PI »

Erstmal vielen Dank für Eure Tipps!!

Ich habe mich dazu entschlossen, die Flaschen entlüften, hab dies aber noch nie gemacht... einfach den Bügelverschluss öffnen und den Druck ablassen bis nix mehr entweicht? Baut das dann auch wieder Druck auf und ist dann auch noch/wieder genug Kohlensäure in den Flaschen?
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#11

Beitrag von ggansde »

Moin,
das Ganze kannst Du vermutlich mehrere Wochen jeden Tag machen und es wird immer noch genügend Druck vorhanden sein. Es könnte allerdings eine ziemliche Sauerei werden, da Dir vermutlich jedesmal eine Schaumfontäne entgegenkommen wird. Ich hätte mich für die Variante "zurück ins Gärfass und ausgären lassen" entschieden.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#12

Beitrag von DerDallmann »

Sehe ich auch so. Auf jeden Fall neu abfüllen!
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Manuel_PI
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#13

Beitrag von Manuel_PI »

Okay, ich werd das mal mit 2, 3 Flaschen versuchen und wenn das wirklich so eine Sauerei wird, kommt alles zurück ins Gärfass! :Grübel
uli74
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#14

Beitrag von uli74 »

Ich würde entlüften, allerdings beim Öffnen ein Geschirrtuch/Handtuch über die Flaschen legen damit Du nicht neu tapezieren musst.

Wenns Schaumfontänen gibt dann gibt es sie auch wenn Du nochmal ins Gärfass umfüllst, und die Gefahr das Bier bei der Umfüllaktion zu kontaminieren wäre mir zu groß.
Gruss

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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#15

Beitrag von ggansde »

uli74 hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2019, 21:37 Wenns Schaumfontänen gibt dann gibt es sie auch wenn Du nochmal ins Gärfass umfüllst, und die Gefahr das Bier bei der Umfüllaktion zu kontaminieren wäre mir zu groß.
Aber nur einmal. Und auch die Gefahr der Kontamination ist nur einmal da. Ich habe Mal 14 Tage täglich Druck abgelassen. Nie wieder.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#16

Beitrag von DerDallmann »

Ja, ist absolut sinnlos. Vorallem bei 5 bar. Wenn denn alle Flaschen diesen Druck aufweisen
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hyper472
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#17

Beitrag von hyper472 »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2019, 22:13
uli74 hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2019, 21:37 Wenns Schaumfontänen gibt dann gibt es sie auch wenn Du nochmal ins Gärfass umfüllst, und die Gefahr das Bier bei der Umfüllaktion zu kontaminieren wäre mir zu groß.
Aber nur einmal. Und auch die Gefahr der Kontamination ist nur einmal da. Ich habe Mal 14 Tage täglich Druck abgelassen. Nie wieder.
VG, Markus
Hmm, da kann man wohl am ehesten empfehlen, dass der TO den Sud teilt und eine Hälfte wiederholt entlüftet und die andere Hälfte zurück ins Gärfass gibt. Letzteres habe ich mal machen müssen und das Zeug war danach kaum genießbar. Was natürlich nichts über eine Kausalität aussagt...

Viele Grüße, Henning
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#18

Beitrag von Snison »

Also, bei 24 Flaschen würde ich auch entlüften, allerdings nur bei 0°Grad. Dann sinds nur noch 2,2 Bar. Flaschen unverschlossen wieder auf Zimmertemperatur bringen, dann Verschluss wieder drauf und regelmäßig kontrollieren und nicht über 3bar Druck kommen lassen (kommt natürlich auf den Biertyp an).
LG, Snison (Michael)
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#19

Beitrag von Boludo »

Je nachdem, wieviel Kopfraum die Flaschen haben, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie oft man belüften muss, um den überschüssigen Druck abzubauen.
Will man zb bei einer 0.5l Flasche den Druck von 5 bar auf 2 bar senken, dann muss man ca 1,5 Liter CO2 loswerden. Bei einem Kopfraum von zb 20ml verliert man beim ersten Belüften gerade mal 100ml. Und bei jedem weiteren Mal immer weniger, da der Druck ja sinkt. Langweilig wird es einem dabei jedenfalls nicht. Und man muss natürlich jedes Mal warten, bis sich neuer Druck aufgebaut hat. Das ist nicht nur Pfusch, sondern auch noch super nervig.
Die Flaschen geöffnet stehen lassen wäre effektiver. Aber auch gefährlicher was eine Kontamination angeht. Und man könnte über das Ziel hinausschießen und zu viel CO2 verlieren.
Egal was gemacht wird, es ist nie optimal. Aber etwas muss gemacht werden, mir wäre mit solchen Flaschen alles andere als wohl.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#20

Beitrag von DerWelcherDurstHat »

Soweit ich sehe gehen so ziemlich alle Ratschläge in diesem Thread von einem Druck von 5Bar aus.

Der TO schrieb aber >5Bar. Also grösser 5Bar. :Shocked

Müsste man denn nicht (nur um sicher zu gehen) erst ein mal wiegen, wie schwer diese Drops sind und danach den worst-case (ggf HG nicht zu Ende gegärt) berechnen?

Nur um auf der sicheren Seite zu sein?

Dazu müsste man allerdings die Stammwürze kennen (die ich dem Ausgangspost nicht entnehmen kann).

Ichmeinjanur... :redhead
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#21

Beitrag von Boludo »

DerWelcherDurstHat hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2019, 11:39

Dazu müsste man allerdings die Stammwürze kennen (die ich dem Ausgangspost nicht entnehmen kann).
Und was genau möchtest du mit der Stammwürze ausrechnen?
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#22

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
DerWelcherDurstHat hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2019, 11:39 Müsste man denn nicht (nur um sicher zu gehen) erst ein mal wiegen, wie schwer diese Drops sind und danach den worst-case (ggf HG nicht zu Ende gegärt) berechnen? Nur um auf der sicheren Seite zu sein?
Lt. Hersteller besteht ein Drop aus 1,5 g Traubenzucker(siehe link Eingangspost), dosiert hat Manuel 2 Drops a 1,5 g Traubenzucker in 0,5 Liter Bier. Das entspricht 6 g Traubenzucker/Liter Bier.
Erfasst man diese Eckdaten in seinem Lieblings-Speise-Rechner wird dieser berechnen, dass sich mit dieser Traubenzuckerdosage der CO2-Gehalt gerade mal um ~ 2,7 g/l erhöht.

Selbst wenn ein Drop anstatt 1,5 g 3,0 g wiegen würde, liesen sich bei 20°C vielleicht 3,5 bar erklären, aber noch lange nicht > 5 bar.
Dass der Drop vielleicht verschieden von 1,5g wiegen könnte, ist hier nicht das Problem.
DerWelcherDurstHat hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2019, 11:39 Dazu müsste man allerdings die Stammwürze kennen (die ich dem Ausgangspost nicht entnehmen kann).
Die Kenntnis der Stammwürze ändert genau nichts.

Es geht immer nur um noch vergärbare Extraktmengen im Jungbier, die der Brauer für gewöhnlich durch die beiden Ergebniswerte Es[mas%] für den aktuellen Spindelwert - und den EsEND[mas%], für den Laborspindelwert ausdrückt (-> Schnellgärprobe). Die Differenz dieser beiden Werte zeigt an, welche vergärbare Zuckermenge das Jungbier zum Zeitpunkt der Zuckerdosage noch im Bauch hat.

Ein Stammwürzewert wird nur dann benötigt, wenn für die beiden Protagonisten Es[mas%] und EsEND[mas%] noch der jeweils zugehörige AVG[%](Ausstoßvergärungsgrad) bzw. der EVG[%](Endvergärungsgrad) berechnet werden soll. Für die Speiseberechnung selbst, spielt die Ausdrucksweise "in % Vergärungsgrad"(EVG/AVG) keine Rolle

Klassisch sollten die Biere vor der Zuckerdosage, die ein Speiserechner berechnet hat, endvergoren sein. In solch einem Szenario ist die "noch vergärbare Zuckermenge im Jungbier" genau 0 und der Ergebniswert aus dem Speiserechner passt zu der Annahme, dass das Bier endvergoren ist.
Sind die Jungbiere dagegen nicht endvergoren, addieren sich die Teilmengen der noch vergärbaren Zuckermengen aus dem Jungbier und der berechneten Zuckerdosage auf, was für gewöhnlich zu einer "Übercarbonisierung" führt.

Das ist das Szenario, was wir hier im threadverlauf vor uns sehen.

@Manuel
Lass' dich nicht entmutigen. Bzgl. "Flaschengärung" mussten alle hier ihr Lehrgeld bezahlen :-)
Was du auch tust: Sicherheit geht vor und wirf' einen Blick in meine Signatur !
Gruss
Oli
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#23

Beitrag von DerWelcherDurstHat »

Boludo hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2019, 13:34
DerWelcherDurstHat hat geschrieben: Freitag 6. Dezember 2019, 11:39 Dazu müsste man allerdings die Stammwürze kennen (die ich dem Ausgangspost nicht entnehmen kann).
Damit könnte man zunächst einmal den Restextrakt rechnen. Und den Vergärungsgrad.

Diesen Vergärungsgrad könnte man dann mit der Angabe zum Datenblatt der Hefe vergleichen.

Das wäre doch zumindest einmal ein erster Hinweis in welche Richtung es gehen könnte.

Dass der erreichbare Vergärungsgrad auch von der Zuckerzusammensetzung abhängt, ist schon klar. Dass diese Rechnung dadurch nicht viel mehr als ein grobes Bauchgefühl liefern kann, ebenso. Aber doch immer noch besser als komplett ahnungslos zu sein?
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#24

Beitrag von Boludo »

DerWelcherDurstHat hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 09:54 [
Dass der erreichbare Vergärungsgrad auch von der Zuckerzusammensetzung abhängt, ist schon klar. Dass diese Rechnung dadurch nicht viel mehr als ein grobes Bauchgefühl liefern kann, ebenso. Aber doch immer noch besser als komplett ahnungslos zu sein?
Das ist keine Berechnung, sondern ein grobes Abschätzen. Und das sollte man eigentlich automatisch machen, bevor man abfüllt.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#25

Beitrag von Fe2O3 »

Ab wieviel Bar ruft man am besten den Kampfmittelräumdienst zum sicheren Abtransport? :Waa (War von Anfang an meine erste Frage, hab mich bisher aber nicht getraut zu fragen) :Grübel

Lg
Martin
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#26

Beitrag von Pivnice »

Fe2O3 hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 14:14 Ab wieviel Bar ruft man am besten den Kampfmittelräumdienst
Martin - wenn das Flaschenmanometer am Anschlag ist wirds ernst.
Bei diversen Versuchen in der Getränkeindustrie hat es Alt- wie Neuflaschen bereits ab 4,7 Bar aufwärts zerrissen.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#27

Beitrag von danieldee »

Also ich würde sagen das ist fürn Gulli.
Entlüften dürfte ewig dauern und nochmaliges zurück Schütten in den Gäreimer bringt enorm viel Sauerstoff rein.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#28

Beitrag von hkpdererste »

Seh ich so ähnlich...

Entweder in den sauren Apfel beißen und die Entlüftungsorgie in kauf nehmen oder gleich so entsorgen. Die Nummer mit zurückschütten oxidiert das ganze doch dann soweit, dass es den zusätzlichen Aufwand nicht mehr Wert sein sollte, meines Erachtens nach der sinnloseste Tipp der hier immer wieder auftaucht.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#29

Beitrag von Boludo »

hkpdererste hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 21:49 Seh ich so ähnlich...

Entweder in den sauren Apfel beißen und die Entlüftungsorgie in kauf nehmen oder gleich so entsorgen. Die Nummer mit zurückschütten oxidiert das ganze doch dann soweit, dass es den zusätzlichen Aufwand nicht mehr Wert sein sollte, meines Erachtens nach der sinnloseste Tipp der hier immer wieder auftaucht.
So mancher Anfänger trinkt aber lieber oxidiertes Bier, dessen Fehlaroma er eh nicht erkennt, als dass er die ganze Mühe wegkippt. Natürlich ist das Murks, aber bei so was geht es um Schadensminimierung und nicht um das perfekte Bier.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#30

Beitrag von afri »

Boludo hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 22:01 So mancher Anfänger trinkt aber lieber oxidiertes Bier, dessen Fehlaroma er eh nicht erkennt, als dass er die ganze Mühe wegkippt. Natürlich ist das Murks, aber bei so was geht es um Schadensminimierung und nicht um das perfekte Bier.
Wohl gesprochen, natürlich ist es immer besser, ein wie auch immer geartetes Schlimmbier zu trinken, als es zu entsorgen. Mögen die Hinweise hier dazu führen, dass niemand Glasschrappnelle fürchten muss und ansonsten ein vielleicht nicht ganz so optimales Bier dennoch wird.

Achim (auch die Methode des neu aus dem Fass abgefüllten Biers wählen würdend)
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#31

Beitrag von hkpdererste »

Ja schon klar, aber so wie hier momentan Oxidation mit teilweise nahezu irrsinnigen Methoden bekämpft wird ist es doch vollkommen kontraproduktiv zu jeder möglichen Gelegenheit zu raten, dass mit zurückkippen alles prima wird.

Nicht ständig dran rummessen, nicht reinrüsseln, und in Ruhe ausgären lassen (währenddessen die angepinnte Zusammenfassung zum Thema abfüllen lesen und verstehen) und wirklich erst dann abfüllen, alles andere führt bei Flaschengärung unweigerlich zu murks.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#32

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten:
1. Wegleeren
2. Wieder ins Gärfass, starke Oxydation in Kauf nehmen, ausgären lassen und vielleicht doch noch was halbwegs trinkbares zustande bringen.

Ich wäre für 2.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#33

Beitrag von hyper472 »

Boludo hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 22:01
hkpdererste hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 21:49 Seh ich so ähnlich...

Entweder in den sauren Apfel beißen und die Entlüftungsorgie in kauf nehmen oder gleich so entsorgen. Die Nummer mit zurückschütten oxidiert das ganze doch dann soweit, dass es den zusätzlichen Aufwand nicht mehr Wert sein sollte, meines Erachtens nach der sinnloseste Tipp der hier immer wieder auftaucht.
So mancher Anfänger trinkt aber lieber oxidiertes Bier, dessen Fehlaroma er eh nicht erkennt, als dass er die ganze Mühe wegkippt. Natürlich ist das Murks, aber bei so was geht es um Schadensminimierung und nicht um das perfekte Bier.
Stimmt, das habe ich mir auch mal angetan. Deswegen ist mein Favorit das entlüften…
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#34

Beitrag von Boludo »

afri hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 22:50 [

Wohl gesprochen, natürlich ist es immer besser, ein wie auch immer geartetes Schlimmbier zu trinken, als es zu entsorgen.
Ich würde mittlerweile ein oxidiertes Bier lieber entsorgen als trinken.
Aber wir sprechen hier vom Anfänger, der die Carbonisierung nicht im Griff hat.
Irgendwann im Laufe der Braukarriere sollte man sowohl die Carbonisierung als auch die Oxidation unter Kontrolle haben.
Mein erstes Bier war eine Katastrophe, ich hab es trotzdem mit Begeisterung getrunken.
Ich war froh dass es gesprudelt und Alkohol enthalten hat.
Heutzutage würde das im Gulli landen.
Es kommt immer drauf an, welchen Anspruch man an sein Bier stellt.
Und in den meisten Fällen wächst der mit der Zeit.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#35

Beitrag von ggansde »

Moin,
einfach noch ein wenig aktive Hefe vorlegen und dann vorsichtig ins Gärfass schlauchen und zu Ende gären lasse; Was soll da bitte oxidieren?
VG, Markus
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#36

Beitrag von DerWelcherDurstHat »

Wieso wäre eigentlich Entlüften keine Option? Der stürmische Teil der Gärung sollte doch durch sein. Der TO hat ein Flaschenmanometer. Da kann er gut sehen, was der Zeiger so treibt. Immer kurz ablassen, sobald der Zeiger über die 3 Bar Marke (zB) hinausgeht. Mit Bügelverschluss ist das doch schnell gemacht.

Wenn sich das Ganze über längere Zeit hinzieht, bleibt es um so besser im Gedächtnis. :P

Und bei jedem Ablassen sollte mit dem CO2 auch ein klein wenig O2 entweichen, denke ich.

Wenn der Zeiger am Anschlag ist, hätte ich (ebenfalls blutiger Anfänger) zuerst Druck abgelassen, und erst danach hier Fragen gestellt. Weil wenn am Anschlag, kann man nicht einschätzen, ob es 5.1 Bar oder vielleicht doch 10 Bar sind.
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#37

Beitrag von ggansde »

Moin,
da kommt einem meistens innerhalb Bruchteilen einer Sekunde der Schaum entgegengeschossen. So schnell kann man gar nicht piep sagen. Was in der kurzen Zeit an CO2 entweicht ist kaum nennenswert. Das kann sich schon mal über Wochen hinziehen. Bei mir waren anschließen alle Flaschen nur noch 3/4 voll.
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danieldee
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#38

Beitrag von danieldee »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 10. Dezember 2019, 07:24 Moin,
einfach noch ein wenig aktive Hefe vorlegen und dann vorsichtig ins Gärfass schlauchen und zu Ende gären lasse; Was soll da bitte oxidieren?
VG, Markus
Naja er hat ja schonmal in Flaschen abgefüllt was sicherlich schon ordentlich Sauerstoff reingebracht hat. Ein zweites Mal hilft dem Bier nicht wirklich.

Sieh es als Lessons Learned an und verwerfe den Sud. Beim nächsten Mal weisst du worauf du achten musst und das Bier wird dann bestimmt auch schmecken.

Der Aufwand mit dem häufigen entlüften bzw. zurück schütten ist es nicht wert, die Enttäuschung über den finalen Geschmack macht es dann auch nicht besser.
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Shortbreaker
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#39

Beitrag von Shortbreaker »

Ich hatte vor kurzem ein ähnliches Erlebnis, allerdings trotz richtiger Zuckerdosierung:

Ich habe das Jungbier über Nacht bei Aussentemperaturen stehen lassen (ca. 2°C) und am nächsten Tag Flaschen gespült und abgefüllt.
Schon wenige Stunden nach dem Abfüllen zeigt mein Manometer über ein bar an und am nächsten Tag schon 5. Also habe ich morgens eine andere Flasche kalt gestellt und diese Abends verkostet. Kaum CO2 und ein enklig, süßlicher Geschmack (ähnlich dem Lausitzer Porter).
Dann nochmal genauer geschaut und festgestellt, dass in der Manometerflasche das Bier schon fast bis in die Öffnung des Bügelverschlusses, auf dem das Manometer sitzt, steht. Ich habe dann ein Schlückchen abgeschüttet und die Flasche wieder verschlossen. Es hat sich ein paar Tage wenig getan, aber eine Woche nach der Abfüllung zeigte der Druck dann 4bar bei ca. 22°C an, was meine gewünschte Karbonisierung von 6,5g/l genau wiedergibt.
Ich gehe davon aus, dass der zu hohe Druck bei mir alleine an der thermischen Ausdehnung des Bieres und der zunächst noch warmen Flasche lag. Ich hätte einfach weniger einfüllen sollen, bzw. die Flaschen vor dem Abfüllen noch auf Aussentemperatur bringen sollen.
Nir so als Ergänzung

Gruß
Tobias
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Pivnice
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#40

Beitrag von Pivnice »

Shortbreaker hat geschrieben: Dienstag 10. Dezember 2019, 08:48 Ich gehe davon aus, dass der zu hohe Druck bei mir alleine an der thermischen Ausdehnung des Bieres und der zunächst noch warmen Flasche lag. Ich hätte einfach weniger einfüllen sollen,
Druckerhöhung bei Erwärmung einer Flüssigkeit im geschlossenen Behältnis in Abhängigkeit vom Kopfraumvolumen:
Das Volumen von 500 Milliliter Bier wächst durch die Wärmeausdehnung des Biers von sagen wir mal 4 °C auf 21 °C um grob gerundet 1 Milliliter.
Man könnte unter Berücksichtigung des Anteils des Kopfraumvolumens am Gesamtvolumen der geschlossenen Flasche die Druckerhöhung bei Erwärmung des Bieres um 17 ° K (Beispielfall) ausrechnen. Freiwillige für die Berechnung bitte vortreten.
Offensichtlich ist, daß der Druck im geschlossenen Behältnis bei Erwärmung des flüssigen Inhalts um so schneller grössere Werte annimmt, je kleiner der Anteil des Kopfraumvolumens am Gesamtvolumen ist.
http://www.dphe.de/fileadmin/user_uploa ... tungen.pdf
Hubert
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Shortbreaker
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#41

Beitrag von Shortbreaker »

Ja, zur Ausdehnung der Flüssigkeit kommt aber evtl. noch die negative Ausdehnung der Flasche, welche bei mir zuvor noch bei Zimmertemperatur lagerte...
Aber ausrechnen möchte ich das auch nicht wirklich.
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Pivnice
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Re: Schon > 5 bar bei der Flaschengärung

#42

Beitrag von Pivnice »

... das Thema "Flaschendruck abhängig vom Kopfraum in der Flasche" wurde - wie so viele Themen hier - bereits ausführlich im Forum behandelt:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=14851

EDIT: Wärmeausdehnung 500 ml Bier von 4 °C auf 21 °C -> rund 1 Milliliter.
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 94#p130344
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