Am 10.11. habe ich meinen ersten Sud hinter mich gebracht. Dabei ging es ein wenig chaotisch zu und es ist auch einiges schiefgelaufen. Da ich vermute dass diese Pannen einen Einfluss auf den Gärungsverlauf haben könnten, versuche ich den Ablauf detaillierter darzustellen als man es in dieser Rubrik erwarten würde. Ich hoffe, dieser Beitrag ist nun nicht zu detailliert.
Im Gäreimer ist nun schon seit geraumer Zeit Ruhe. Auch beim Restextrakt tut sich nix mehr. Nun bin ich doch sehr unsicher ob die Gärung schon (nach knapp 2 Wochen) durch ist oder nur eingeschlafen ist und wieder erweckt werden muss.
Zum Ablauf:
- 10.11. war Brautag. SNPA mit Ziel-Stammwürze 13.1°P und US-05.
- Beim Maischen (67°C Kombirast) hatte ich vergessen beim Nachheizen (gedrosselt, etwa 100 Watt) zu rühren, so dass sich doch eine deutliche Temperaturschichtung eingestellt hatte. Als ich das bemerkte war der untere Bereich deutlich heisser als 67°C. Welche Temperatur erreicht wurde kann ich aber nicht sagen. Dieser Fehler könnte evtl dazu geführt haben, dass die Zuckerzusammensetzung anders war als sie nach Rezept hätte sein sollen?
Die Jodprobe ist aber auf jeden Fall braun geblieben. Im Nachhinein ist mir ein eingefallen, dass ich nach dem Läutern noch eine Jodprobe hätte machen können. Da war es dann aber schon zu spät. - Ich hatte die SHA mit 55% aus dem Rezept übernommen, und dementsprechend die Schüttung ausgelegt. Im Gärfass waren es dann 21.7 Liter mit 16.5%Brix (=16°P).
- Ein Päckchen 11.5g US-05 rehydriert nach dieser Anleitung. Damit die Hefe genügend Nahrung hat, habe ich ein Päckchen Nottingham im Leitungswasser mitgekocht. Hefe bei 35°C aufgestreut. Erst später hatte ich gesehen, dass auf dem Päckchen 27°C stand
- Hefe vor dem zukippen auf 25°C (das war die Temperatur der Würze) heruntergekühlt. Vermutlich hätte ich eher bei 20°C ansetzen sollen. Laut Datenbaltt kann die US-05 aber 15°C bis 25°C, so dass das doch funktionieren sollte?
- Schnellvergärprobe entnommen.
- Beim Maischen (67°C Kombirast) hatte ich vergessen beim Nachheizen (gedrosselt, etwa 100 Watt) zu rühren, so dass sich doch eine deutliche Temperaturschichtung eingestellt hatte. Als ich das bemerkte war der untere Bereich deutlich heisser als 67°C. Welche Temperatur erreicht wurde kann ich aber nicht sagen. Dieser Fehler könnte evtl dazu geführt haben, dass die Zuckerzusammensetzung anders war als sie nach Rezept hätte sein sollen?
- 11.11. Etwa 24 Stunden später war die Gärung im vollen Gange. Habe noch 4.5 Liter Leitungswasser dazugekippt, um auf 26 Liter mit Ziel-Stammwürze von 13.1°P zu kommen. Leider hatte ich nicht daran gedacht, nach der Verdünnung die Stammwürze zu messen. Das hätte aber vermutlich eh nix gebracht, da die Gärung ja schon im vollen Gange war. Auch eine zweite Schnellvergärprobe zu entnehmen hatte ich vergessen.
- 11.11. Weil die Temperatur über 25°C zu gehen droht, stelle ich den Gäreimer in die Garage. Umgebungstemperatur 17°C. Damit er nicht zu schnell abkühlt habe ich ihn mit Armaflex isoliert.
- 12.11. Bei der Schnellvergärprobe tut sich nix mehr. Deutlicher Bodensatz gebildet.
- 13.11. Das heftige Blubbern hat aufgehört. Temperatur im Eimer noch bei etwa 22°C. Umgebungstemperatur 17°C.
- 15.11. Schnellvergärprobe fängt an klarer zu werden. Erste Messung der vor der Verdünnung entnommenen Schnellvergärprobe: 9.1%Brix -> 4.4°P scheinbarer RE, 73% scheinbarer EVG.
- 17.11. Da die Temperatur im Gärfass unter 20°C geht, stelle ich den Eimer wieder ins Haus.
- 18.11. Die Schnellvergärprobe blieb 3 Tage bei 9.1% bzw 9.2% Brix. Also habe ich einen Blick in das Gärfass geworfen: 7.5% Brix -> 3.6°P scheinbarer RE, 72% scheinbarer EVG. Interessanterweise ist der scheinbare EVG fast identisch mit dem der Schnellvergärprobe, obwohl diese von einer höheren Stammwürze ausging.
Der Gäreimer hat 21°C. Die restliche Zeit verbleibt er zwischen 21°C und 22°C.
Aber noch Schaum:
- 21.11. 21.4°C. Erneute Messung: 8%Brix. Diese Messung deklariere ich als Fehlmessung, da ich vergessen hatte das Refraktometer zu justieren.
- 22.11. 21.8°C. Erneute Messung: wieder 7.5%Brix. Schnellvergärprobe 8.8%Brix. Folgendes Bild:
- Schnellvergärprobe (Stammwürze 16°P) seit 7 Tagen zwischen 9.1%Brix und 8.8%Brix. Das ist wohl im Rahmen der Messtolleranz. Die 9.1%Brix ergeben laut diesem Rechner sind das 4.4°P scheinbarer RE und 73% scheinbarer EVG. Die 8.8%Brix ergeben 4.1°P sRE und 74% sEVG.
- Gäreimer (Stammwürze gerechnet 13.1°P, da ich ja vergessen hatte nach dem Verdünnen nochmal zu messen) seit 18.11. bei 7.5%Brix. Lautdiesem Rechner sind das 3,7°P sRE und 71% sEVG.
Aber kann man mit dem Scheinbaren Endvergärungsgrad was anfangen? Die Zucker-Zusammensetzung ist ja identisch. Somit müsste das Gäreimer doch den gleichen sEVG erreichen wie die Schnellvergärprobe? Also muss ich wohl warten bis dier sEVG im Gäreimer diese 74% sEVG erreicht?
Oder ist das zu kurz gedacht?
Ich hoffe dass ich jetzt niemanden erschlagen habe mit den vielen Details.