Abfüllen in ein Keg

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LaRoque
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Abfüllen in ein Keg

#1

Beitrag von LaRoque »

Liebe Braugemeinde,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist John, ich komme aus der Gegend Koblenz (Rheinland-Pfalz) und mich hat der Brauvirus seit 2017 gepackt. Seitdem habe ich einen Braukurs bei der VHS absolviert und so einige Sude gebraut (die, bis auf zwei Ausnahmen, auch sehr lecker waren). Zudem habe ich zum Thema einige Bücher und unzählige Seiten im Internet gelesen. Trotzdem blieben immer wieder Fragen offen, aber ich habe mich mit Hilfe vom Hobbybrauerforum immer durchgewurschtelt.

Nun zum eigentlichen Thema bzw. zu meinen Fragen: Bisher habe ich nach der Hauptgärung immer in Flaschen abgefüllt. Nun möchte ich auf „Kegs“ umsteigen. Ich habe mir die entsprechende Grundausrüstung zugelegt. Ich würde nun beim nächsten Brauen das Jungbier nach der Hauptgärung in mein Keg füllen, auf genügend Kopfraum achten, nach Spundungstabelle mit CO2 befüllen (z.B. mit 0,81 bar bei 4°C im Kühlschrank) und es dann nach dem Prinzip „Set it and forget it“ für die nächsten Wochen im Kühlschrank bei ca. 4°C stehen lassen. Zur Kontrolle habe ich einen Spundapparat, den ich am Gasanschluss des Kegs anschließen würde. Ist das alles richtig so, oder muss ich die Gasflasche angeschlossen lassen und sie mit in den Kühlschrank stellen? Wenn ja, wozu benutzt man dann einen Spundapparat?

Für Tipps wäre ich dankbar! :Smile

Viele Grüße,
John
Freibier28
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Re: Abfüllen in ein Keg

#2

Beitrag von Freibier28 »

Ist eigentlich alles richtig.
Die CO2 Flasche musst du erst beim Zapfen anschließen.
Das Spundventil nutzt man zum Einstellen der Karbonisierung wie du ja schon richtig erkannt hast.
Denke nur das du auch so ein günstiges Spundventil hast. Die lassen sich nicht präzise einstellen.
Da musst du öfter mal den Druck kontrollieren und händisch den Druck ablassen.
Fg
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PabloNop
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Re: Abfüllen in ein Keg

#3

Beitrag von PabloNop »

Sofern Du keinen Zucker/Speise ins Keg gibst, muß die Gasflasche schon einige Zeit angeschlossen bleiben: das CO2 wird sich dann langsam im Bier lösen, bis die Konzentration entsprechend Druck/Temperatur ausgeglichen ist. Suche mal nach "Zwangskarbonisierung".
AxelS
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Re: Abfüllen in ein Keg

#4

Beitrag von AxelS »

LaRoque hat geschrieben: Sonntag 8. März 2020, 17:56 Ist das alles richtig so, oder muss ich die Gasflasche angeschlossen lassen und sie mit in den Kühlschrank stellen? Wenn ja, wozu benutzt man dann einen Spundapparat?
Nee, so klappt das nicht. Wenn Du die Kohlensäure nur unmittelbar nach dem Befüllen des Kegs anschließt und dann kurzzeitig den Druck auf 0,8 bar erhöhst, dann wird sich das Gas im Bier lösen. Soll es ja auch! Aber dadurch wird der Druck im Kopfraum natürlich abnehmen (schließlich geht ja Gas in Lösung). Du must also den Druck konstant auf 0,8 bar belassen, damit sich lösendes Kohlendioxid durch die CO2-Flasche wieder ergänzt wird. => Die Gasflasche muss für die gesamte Zeit des Karbonisierens angeschlossen und natürlich offen sein.

Alternative: Die Brachialmethode (die ich verwende): Du kühlst das Bier auf 6°C (oder so), nimmst es aus dem Kühlschrank, schließt die Gasflasche mit 0,8 bar an und schüttelst/wiegst das Keg sanft in der Waagerechten hin und her. Das machst du etwa 150 bis 200 Mal und *schwupps* ist Dein Bier fertig karbonisiert.
:Drink
Axel

Edit: Methode 1 dauert etwa 2 Wochen, Methode 2 etwa 20 Minuten! :Smile
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LaRoque
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Re: Abfüllen in ein Keg

#5

Beitrag von LaRoque »

Allen vielen Dank für eure Hilfe! Ich werde dann wohl die Schüttelmethode wählen, damit ich die Gasflasche für ein zweites Keg benutzen kann.
Cheers,
John
Ch75
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Re: Abfüllen in ein Keg

#6

Beitrag von Ch75 »

Hallo,
die Co2 Flasche brauchst du nicht unbedingt die ganze Zeit offen am KEG lassen.

Ich mache beim ersten mal befüllen 2bar druck drauf. So ist das KEG dann dicht und erstmal genug CO2 drin. Danach nehme ich die Flasche vom KEG.

Dann fülle ich jeden Tag oder auch alle 2 Tage CO2 nach, immer auf den gewünschten Wert. Da bin ich nach 5-7 Tagen auch durch damit (beim 19 Liter NC KEG).



Meiner Meinung nach, ist diese Methode auch besser für den Geschmack. Die Schüttelmethode erinnert mich beim trinken immer an SodaStream. Wo mal eben mit Druck etwas CO2 ins Wasser gebracht wird.
Mir schmeckt es ohne diese Schüttelmethode besser ;)
Christian
AxelS
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Re: Abfüllen in ein Keg

#7

Beitrag von AxelS »

Ch75 hat geschrieben: Montag 9. März 2020, 16:28
Meiner Meinung nach, ist diese Methode auch besser für den Geschmack. Die Schüttelmethode erinnert mich beim trinken immer an SodaStream. Wo mal eben mit Druck etwas CO2 ins Wasser gebracht wird.
Mir schmeckt es ohne diese Schüttelmethode besser ;)
Kann ich bestätigen. In Ruhe karbonisiertes Bier hat eine feinperlige, feinere Kohlensäure, während zwangskarbonisiertes Bier eher grobperlig daher kommt. Der Unterschied wird aber nach ein, zwei Monaten Lagerung nicht mehr auffallen. Mir gefällt, dass Bier nach der Zwangskarbonisierung sofort trinkbar ist. Ob das dann immer der Gipfel der Braukunst ist, sei dahingestellt. Fürs Feierabendbierchen reicht es mir... :redhead

:Drink
Axel
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DeHorst
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Re: Abfüllen in ein Keg

#8

Beitrag von DeHorst »

Hi ich hab bald auch die selbe Frage.
Allerdings hab ich von einer Brauerei Auflösung Eurokeg Fässer ergattert.
Ich dachte mir das ich den vergoren en Sud dort wie in der flaschengärung verzuckere, ist das eine gute idee oder muss ich das besser nochmal überdenken?
Ich bin absoluter KEG Neuling....
Grüßle, DeHorst :Drink
Eisdoppelbockbrand
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Re: Abfüllen in ein Keg

#9

Beitrag von Eisdoppelbockbrand »

Sehr geehrter Herr DeHorst,
hiermit möchte ich Ihnen meine Meinung uu diesem Thema mitteilen. Ich selber führe meine Nachgärung in einem Growler Keg durch,welches vorzüglich geklappt hat. Du musst nur darauf achten, nicht zu viel Druck in dem Gefäss zu erzeugen🤔. Diese Fässer sind ja auch extra druckbeständig hergestellt worden, also denke ich, dass sie das aushalten sollten. Kleiner Tipp: Hefe am besten vorher vom Fassboden entferne da sonst je nach dem, welchen Zapfhahn Du verwenden möchtest, der Schlauch verstopft. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen😊.

Mit freundlichen Grüßen und guten Sud wünschend

Eisdoppelbockbrand

Ps. Übrigens mein erster Beitrag hier in diesem wundervollem Forum
Eisdoppelbockbrand
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Re: Abfüllen in ein Keg

#10

Beitrag von Eisdoppelbockbrand »

Sehr geehrter Herr DeHorst,
hiermit möchte ich Ihnen meine Meinung uu diesem Thema mitteilen. Ich selber führe meine Nachgärung in einem Growler Keg durch,welches vorzüglich geklappt hat. Du musst nur darauf achten, nicht zu viel Druck in dem Gefäss zu erzeugen🤔. Diese Fässer sind ja auch extra druckbeständig hergestellt worden, also denke ich, dass sie das aushalten sollten. Kleiner Tipp: Hefe am besten vorher vom Fassboden entferne da sonst je nach dem, welchen Zapfhahn Du verwenden möchtest, der Schlauch verstopft. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen😊.

Mit freundlichen Grüßen und guten Sud wünschend

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Mehrbier
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Re: Abfüllen in ein Keg

#11

Beitrag von Mehrbier »

Moin,
du kannst im KEG mit Zucker karbonisieren. Aber auch hier gilt es auf den Druck zu achten, ohne Manometer würde ich das nicht machen. Zusätzlich wirst du am Boden eine Hefeschicht haben die evtl mit raus gespült wird beim zapfen. Stichwort: Steigrohr kürzen und/oder in ein anderes Fass umdrücken.

Edit: Heißt Manometer nicht Nanometer
Gruß
Gerdi

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Re: Abfüllen in ein Keg

#12

Beitrag von DeHorst »

Top, danke Leute
Grüßle, DeHorst :Drink
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CastleBravo
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Re: Abfüllen in ein Keg

#13

Beitrag von CastleBravo »

Ein Riesenvorteil der Kegs ist es doch sehr sauerstoffarm arbeiten zu können. Von daher verstehe ich nicht, warum dann mit Zucker karbonisiert werden soll. Lieber das KEG erst mit Wasser füllen, mit CO2 leer drücken, Bier umschlauchen und dann zwangskabonisieren. So spart man sich dann auch eine dickere Hefeschicht am Boden und somit ein erneutes Umdrücken.
Viele Grüße
Mehrbier
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Re: Abfüllen in ein Keg

#14

Beitrag von Mehrbier »

Moin zusammen,

jetzt kam bei mir noch eine Frage auf:
Ich habe mir für meine KEGs gebrauchte Flachfittinge gekauft und möchte in den nächsten Tagen in 20L Fässer abfüllen. Kann ich die Fittinge ohne besonderes Equipment vernünftig reinigen? Ich dachte daran dass Fitting mit aufgesetzem Zapfkopf in ein Reinigungsbad zu stellen, bin aber nicht sicher ob das reichen kann. An Reinigungsmitteln habe ich Säure und Oxi.

Gruß
Gerdi
Gruß
Gerdi

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