US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Moin,
Der Forumskollege holledauer bietet in seinem Shop ja mittlerweile eine Menge US Hopfensorten aus einheimischem Anbau an.
Ich selbst habe schon den Hallertauer Cascade verwendet und aktuell auch ein Bier mit dem Hallertauer Amarillo in der Gärung. Mir ist bisher nix Negatives aufgefallen, aber da fehlt mir auch etwas die Erfahrung und der Vergleich mit importierter Ware...
Welche Erfahrungen habt ihr mit den amerikanischen Sorten aus deutschem Anbau gemacht?
Habt ihr direkte Vergleiche?
Meint ihr, es gäbe eher Nachteile durch das unterschiedliche Terroir/Klima oder kriegen wir eher bessere Ware, da wir etwas höher in der Verwertungs- bzw. Selektionskette sind als beim Importhopfen?
Viele Grüße
Sebastian
Der Forumskollege holledauer bietet in seinem Shop ja mittlerweile eine Menge US Hopfensorten aus einheimischem Anbau an.
Ich selbst habe schon den Hallertauer Cascade verwendet und aktuell auch ein Bier mit dem Hallertauer Amarillo in der Gärung. Mir ist bisher nix Negatives aufgefallen, aber da fehlt mir auch etwas die Erfahrung und der Vergleich mit importierter Ware...
Welche Erfahrungen habt ihr mit den amerikanischen Sorten aus deutschem Anbau gemacht?
Habt ihr direkte Vergleiche?
Meint ihr, es gäbe eher Nachteile durch das unterschiedliche Terroir/Klima oder kriegen wir eher bessere Ware, da wir etwas höher in der Verwertungs- bzw. Selektionskette sind als beim Importhopfen?
Viele Grüße
Sebastian
- Beerkenauer
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Hallo Sebastian
Ich habe schon mit Hallertauer Magnum und Cascade gebraut.
Meine ersten Versuche mit diesen Hopfen waren etwas ernüchternd. Mir hat so ein wenig das vollmundige, fruchtige gefehlt (das ich bei den US Versionen hatte). Ich hatte es damals darauf geschoben, dass die Hopfen ja in Deutschland angebaut wurde. Kann aber natürlich an vielen anderen Faktoren liegen (Alter u. Lagerung des Hopfens, Rezept, Wasseraufbereitung und und und). Ich würde es heute nicht mehr so pauschalisieren.
Das sind bestimmt ein top Hopfen. Aber wenn ich die Wahl im Onlineshop habe würde ich trotzdem zuerst zur US Version greifen.
My 2 Cents
Stefan
Ich habe schon mit Hallertauer Magnum und Cascade gebraut.
Meine ersten Versuche mit diesen Hopfen waren etwas ernüchternd. Mir hat so ein wenig das vollmundige, fruchtige gefehlt (das ich bei den US Versionen hatte). Ich hatte es damals darauf geschoben, dass die Hopfen ja in Deutschland angebaut wurde. Kann aber natürlich an vielen anderen Faktoren liegen (Alter u. Lagerung des Hopfens, Rezept, Wasseraufbereitung und und und). Ich würde es heute nicht mehr so pauschalisieren.
Das sind bestimmt ein top Hopfen. Aber wenn ich die Wahl im Onlineshop habe würde ich trotzdem zuerst zur US Version greifen.
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Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Ich glaube dass man da nicht mit der Erwartungshaltung rangehen kann, dass Hopfen von der einen oder anderen Seite des Atlantiks besser oder schlechter ist, oder gar dasselbe Produkt erwarten. Der Charakter des Hopfens ändert sich halt, den dt. Cascade fand ich lange nicht so fruchtig, wie den amerikanischen Bruder. Ein Riesling aus Kalifornien schmeckt auch anders, als einer von der Mosel.
Beide Varianten können ihren ganz eigenen Reiz haben.
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Anderes Klima = anderer Hopfen. Schmecken halt anders aber nicht schlechter oder besser. Hopfen aus Neuseeland oder Australien ist auch wieder was ganz anderes als aus den USA.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Wenn Du z.B. ein SNPA brauen möchtest, dann wirst Du mit dem amerikanischen Cascade wohl eher den Geschmack treffen.
So grundsätzlich würde mir auch ein Grund fehlen, Cascade aus deutschem Anbau zu nehmen. Preislich tut sich da ja nicht viel.
So grundsätzlich würde mir auch ein Grund fehlen, Cascade aus deutschem Anbau zu nehmen. Preislich tut sich da ja nicht viel.
Viele Grüße,
Jens
Jens
Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Ich habe kürzlich mit 2019er D Cascade (+ etwas Saphir, beides aus der Sammelbestellung hier im Forum) ein Weizen IPA gebraut, gestopft mit 5 g/l. Das hat schon NEIPA-Charakter, der Hopfen hatte massig Power, mMn keinen Deut schlechter als die US-Version.
Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Der Comet war in den USA ja praktisch ausgestorben und wurde erst in der Hallertau wiederbelebt. Hierzulande liefert der, je nach Jahrgang, durchaus akzeptable bis brilliante Ergebnisse. In den USA galt der früher als harsch und unrund. Deshalb wurde er auch nicht mehr angebaut.
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(John Ciardi)
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Das laesst sich so pauchal gar nicht sagen. Die selbe Sorte aus Tettnang, Holledau oder Elbe-Saale schmecken auch unterschiedlich. Ich hab mal mit einem Hopfenbauern und Brauer geredet, der hat Testsude von den unterschiedlichen Pflanzungen gemacht die er hat. Selbst da gibt es Unterschiede.
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Das Yakima Valley hat auch beste Bedingungen. Auch für Wein- und Obstanbau. Es ist "junges" Anbauland. Erst vor relativ kurzer Zeit durch intensiven Kanalbau und Bewässerung überaus fruchtbar gemacht. In Deutschland gibt es eigentlich nur seit tausenden Jahren genutztes Ackerland.
Dann noch die Spritzmittel.? Kräftige Fruchtaromen kann man auch durch Spritzen mit kupfer(sulfat)haltigen Mitteln forcieren. Dann bilden sich mehr flüchtige Thiole. Inwieweit sich die Gesetze da hüben wie drüben unterscheiden weiß ich nicht. Ich meine in Deutschland ist der Einsatz von Kupfer limitiert??
Dann noch die Spritzmittel.? Kräftige Fruchtaromen kann man auch durch Spritzen mit kupfer(sulfat)haltigen Mitteln forcieren. Dann bilden sich mehr flüchtige Thiole. Inwieweit sich die Gesetze da hüben wie drüben unterscheiden weiß ich nicht. Ich meine in Deutschland ist der Einsatz von Kupfer limitiert??
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Diese Diversität ist doch cool. Zum Glück können wir Hobbybrauer experimentieren und dann unsere Entscheidung treffen. Z.B. kommt mein perfeker Sorachi Ace aus Belgien.
VG, Markus
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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- holledauer
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Selbst innerhalb der Hallertau schmecken die Sorten anders. Liegt an den teils sehr schweren aber auch exrtem leichten Böden. Besonders Cascade verzeiht da nichts§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. Mai 2020, 18:43 Das laesst sich so pauchal gar nicht sagen. Die selbe Sorte aus Tettnang, Holledau oder Elbe-Saale schmecken auch unterschiedlich. Ich hab mal mit einem Hopfenbauern und Brauer geredet, der hat Testsude von den unterschiedlichen Pflanzungen gemacht die er hat. Selbst da gibt es Unterschiede.
Gruß Martin aus der Hallertau
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www.hopfenhandel-resch.de
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- monsti88
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Was ist denn der ideale Boden für Cascade? Der wächst auch bei mir im Garten und lässt etwas Fruchtigkeit vermissen...holledauer hat geschrieben: ↑Freitag 15. Mai 2020, 12:01 Liegt an den teils sehr schweren aber auch exrtem leichten Böden. Besonders Cascade verzeiht da nichts
20l Bottichmaischer mit 25l Thermobehälter und 34l Pfanne
Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Cascade ist auch bloß Hopfen und der ist als Auwaldpflanze naturgemäss ein Starkzehrer. Bei den überdüngten Böden in Deutschland wächst er quasi aber überall..
Tipp: Gegen falschen Mehltau mit Bordeauxbrühe spritzen...ist aber illegal.
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Dann empfehle es auch net!
- manno_matze
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Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Genau so!monsti88 hat geschrieben: ↑Freitag 15. Mai 2020, 12:13Was ist denn der ideale Boden für Cascade? Der wächst auch bei mir im Garten und lässt etwas Fruchtigkeit vermissen...holledauer hat geschrieben: ↑Freitag 15. Mai 2020, 12:01 Liegt an den teils sehr schweren aber auch exrtem leichten Böden. Besonders Cascade verzeiht da nichts
Meine ersten Biere mit US Cascade waren sehr zitrusartig (wie erwartet/gewünscht). Dann viel später noch ein Black IPA mit US Cascade und das nächste Black IPA mangels Vorrat mit Hallertau Cascade. War doch etwas enttäuscht nach Gärung mit Stopfen und gleicher Reifezeit (ja, Hobbybräus/braue/brausis(?) sind schwerer reproduzierbar, aber das war tatsächlich mal ein eindeutiger aha-Effekt)
Hab heute bei Brian Schlede bei Brewcraft in HH US Cascade geholt und er bestätigte das mit dem Cascade auch nochmal.
Wahnsinnig interessant! und die erneute Erkenntnis wie untrivial das Ganze (Brauen) ist...
LG
Matze
Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Die US Varianten sind in der Intensität deutlich stärker. Und ich würde auch sagen, dass die deutschen eine etwas würzigere Bittere haben. Nicht viel, aber spürbar. Die Bittere von US Hopfen empfinde ich immer als kurz, stark und schmerzlos. Bei den deutschen bleibt die etwas länger hängen.
Diese Erfahrung beruht zuletzt auf einem Doppelsud Pale Ale, mit Centennial, Sorachi Ace und Chinook. Einmal aus deutschem, einmal aus US Anbau. Mit Whirlpoolgabe und auch gestopft. So konnte man die Hopfen sehr gut vergleichen.
Was ich auch festgestellt habe ist, dass sich die US Hopfenaromen in der Lagerung länger halten. Mag aber auch einfach an der Intensität liegen.
Cheers
Diese Erfahrung beruht zuletzt auf einem Doppelsud Pale Ale, mit Centennial, Sorachi Ace und Chinook. Einmal aus deutschem, einmal aus US Anbau. Mit Whirlpoolgabe und auch gestopft. So konnte man die Hopfen sehr gut vergleichen.
Was ich auch festgestellt habe ist, dass sich die US Hopfenaromen in der Lagerung länger halten. Mag aber auch einfach an der Intensität liegen.
Cheers
Einer für Ale, Ale für Einen.
Re: US Hopfen aus Deutschland - Erfahrungen/Eindrücke
Hallo,
Ich habe gerade meinWeizen probiert, dass ich mit dem Amarillo-Hopfen von Martin Resch als Whirlpoolgabe und als Stopfhopfen gebraut habe. Aromatisch ist das echt suoer gut geworden. Ich bin begeistert. Ich weiß natürlich ni ht, wie es mit US Amarillo geschmeckt hätte, aber ich bin sehr zufrieden. Auch mit dem Cascade hatte ich durchweg gute Erfahrungen!
Off- Topic: mit Huell Melon aus der Hallertau hatte ich einmal volles Melonenaroma und im nächsten Jahr gar nicht, höchsten Nuancen von Erdbeer... Ist halt ein Naturprodukt....
Ich habe gerade meinWeizen probiert, dass ich mit dem Amarillo-Hopfen von Martin Resch als Whirlpoolgabe und als Stopfhopfen gebraut habe. Aromatisch ist das echt suoer gut geworden. Ich bin begeistert. Ich weiß natürlich ni ht, wie es mit US Amarillo geschmeckt hätte, aber ich bin sehr zufrieden. Auch mit dem Cascade hatte ich durchweg gute Erfahrungen!
Off- Topic: mit Huell Melon aus der Hallertau hatte ich einmal volles Melonenaroma und im nächsten Jahr gar nicht, höchsten Nuancen von Erdbeer... Ist halt ein Naturprodukt....