Witbier Fragen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
pascal.hagedorn
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Witbier Fragen

#1

Beitrag von pascal.hagedorn »

Hallo Zusammen,

ich bin gerade am vorbereiten einer meiner nächsten Brautage und diesmal soll es ein Witbier sein, und habe ich schonmal folgende Fragen:

Basis dieses Rezept: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... actorhav=7

Frage Weizenrohfrucht:
Hier wird von Weizen Rohfrucht gesprochen. Ist das sozusagen das Weizenkorn wie man es bspw. bei Alnatura im 1kg Beutel kaufen kann? Oder ist das was spezielles? Bei meinen Recherchen tauschen viele die Rohfrucht Menge 1:1 mit Weizenflocken. Geht das ohne geschmackliche Einbussen?

Wenn es sich bei der Rohfrucht um das handelt wie oben beschrieben, also das normal Weizenkorn, könnte ich die Weizenkörner nicht auch im Thermomix (=überteuerter Mixer) bis zu einem gewissen Masse klein schreddern? Meine Freundin macht so bei maximalem Speed daraus bspw. immer Mehl und backt damit sauleckeres Vollkornbrot, soweit müsste ich ja wahrscheinlich nicht gehen? Ansonsten müsste ich es irgendwie in meiner Walzenmühle durch pressen :redhead ... oder ihr empfehlt dann doch besser die Weizenflocken (auf was muss man da achten? Grob?)

Frage Koriander:
Koriandersamen vs. frischer Koriander. Ich bilde mir ein, auch mal irgendwo gelesen zu haben frischen Koriander zu benutzen. Macht das Sinn und wenn ja wie wären denn die geschmacklichen Auswirkungen?

Frage Bitterorangenschalen:
Wie würden sich normale Bio-Orangenschalen (selbst geschält) auf das Aroma auswirken? Sind das dann Süss-Orangenschalen? Sozusagen bitter-sauer vs. bisster-süss?

Frage weitere Ideen für Gewürze:
Mit welchen Zutaten habt Ihr denn noch gute Erfahrungen gemacht und welche passen noch laut bjcp https://dev.bjcp.org/style/2015/24/24A/witbier/?
Zitronengras? Kardamom?

Frage Fruchtstopfen:
Ich will 1/3 abzweigen und ausprobieren mit Frucht, nach der Hauptgärung zu stopfen, Menge ca. 100g/Liter, diese Früchte sind in der engeren Wahl:
  • Himbeere
  • Cassis/Schwarze Johannisbeere
  • rote Johannisbeere
  • Maracuja/Passions Frucht
Soll ich die einzelne Frucht am besten noch mit einem Hopfen(stopfen) bswp. Tradition-Cassis/Birne (laut Buch v. Jan Brücklmeier) unterstützen? Oder lieber im ersten Versuch mal nur die reine Frucht wirken lassen?

Ich krieg jetzt schon einen Megabierdurst wenn ich daran denke :Drink
Vielen Dank Euch schonmal für Eure wertvollen Kommentare! :Greets
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Blondes
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Re: Witbier Fragen

#2

Beitrag von Blondes »

Hallo Pascal,
ich braue mein Witt auch basierend auf dem Rezept von Boludo. Superst empfehlenswert!
Als Rohfrucht nehme ich Bio-Weizen (Körner) und Bio-Haferflocken (Grobblatt!) von DM. Den Weizen jage ich durch eine elektrische Kaffeemaschine (feinste Stufe), hat keine Spelzen, brauchst Du also nicht fürs Läuterbett. Aber ich muß die Maschine schon immer ein bisschen rütteln und tätscheln, das Teil wird bei 2 Kg auch ganz schön heiß... auf jeden Fall am Limit. Walzenmühle hab ich nur einmal (vergeblich) versucht...
Vom Koriander gibts zwei Sorten: die, die besser sein soll, hab ich nirgend bekommen. Ich nehm den von Edeka (Bio-Wagner. Im Mörser zerstampft -> herrlicher Duft!
Ich habs mal mit frischem versucht (aus selbstgezogenem Koriander), hab aber nicht aufgepasst, zack, war er mir veschimmelt...
Bio-Pomeranzenschalen hab ich von herbathek.com
Generell sollst Du die Zutaten beim Witt eigentlich mehr erahnen als rausschmecken; Fang vielleicht einfach mit der für Dich einfachsten Variante an und hangl Dich dann an Deinen Geschmack ran. Wenn Du die Kommentare zum Boludu-Rezept gelesen hast, dann hast Du gesehen, dass die angenehme Menge an Koriander und Orangenschalen doch sehr unterschiedlich bewertet bzw. geschmeckt wird.

Ich hab auch gerade noch ein Witt im Ausschank, und dieser Duft, frisch gezapft: echt e Träumsche...

Zu Deinen anderen Fragen kann ich nichts sagen, mir wär das dann zuviel Gepansche, aber wer's mag, für den ist es sicher einen Versuch wert (nimm vielleicht nur 1/4... :Drink )
Viele Grüße,
Martin
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Boludo
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Re: Witbier Fragen

#3

Beitrag von Boludo »

Bitterorangenschalen bekommst du ganz easy in jeder Apotheke und die schmecken deutlich anders als normale Orangenschalen.
Falls du mit frischem Koriander die Blätter meinst, dann vergiss das bitte ganz schnell wieder. Die haben geschmacklich nichts mit den Samen zu tun.
Den Weizen kannst du im Reformhaus kaufen und dort gleich schroten lassen. Kein Mehl, aber auch nicht zu grob schroten.
Sehr wichtig ist die richtige Hefe.


Stefan
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Blondes
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Re: Witbier Fragen

#4

Beitrag von Blondes »

Boludo hat geschrieben: Sonntag 17. Mai 2020, 12:36 Bitterorangenschalen bekommst du ganz easy in jeder Apotheke und die schmecken deutlich anders als normale Orangenschalen.
Falls du mit frischem Koriander die Blätter meinst, dann vergiss das bitte ganz schnell wieder. Die haben geschmacklich nichts mit den Samen zu tun.
Den Weizen kannst du im Reformhaus kaufen und dort gleich schroten lassen. Kein Mehl, aber auch nicht zu grob schroten.
Sehr wichtig ist die richtige Hefe.


Stefan
Hallo Stefan,
vielen Dank noch mal für das tolle Rezept - ist eins meiner Lieblinge! :Drink

Ich meinte die frischen Koriander-Samen. Nach dem Urlaub war das Kraut geschossen und tatsächlich jede Menge Samen dran...
Ihr habt's gut - bei uns in Magdeburg führen die Apotheken keine Pomeranzenschalen, nicht einmal im "Gewürz- und Teehaus" (am alten Markt - wer MD kennt...) gabs das, noch nicht mal zu bestellen.
Das mit dem Schroten lassen ist ein toller Tip. Wie lange ist das denn geschrotet haltbar?

Viele Grüße,
Martin
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Bitter
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Re: Witbier Fragen

#5

Beitrag von Bitter »

Ich habe vor einer Woche auch Boludos Wit gebraut und habe mir dafür frischen Koriandersamen beim indischen Lebensmittelhändler gekauft und grob gemörsert. Der Geruch ist alleine schon der Hammer, wie es im Bier schmeckt werde ich in ein paar Wochen Wissen.

Statt der Weizenrohfrucht habe ich Torrified Wheat verwendet, sollte auch gehen.

Gruß Lothar
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Re: Witbier Fragen

#6

Beitrag von clmnsk »

Indischen Koriander gibt's meistens in den Asia Shops.
Viele Alnatura haben eine Mühle, diese einfach auf gröbste Stufe und fertig ist deine Weizen Rohfrucht.
Grüße, Clemens
---
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Re: Witbier Fragen

#7

Beitrag von Unbewegter Beweger »

Hallo,
meine Wit-Biere habe ich mit torrified Wheat oder Flocken gebraut. Da ist ja ein Verkleistern nicht nötig. Sollte man die selbstgeschrotete Weizenrohfrucht aber nicht noch verkleistern?
Liebe Grüße, Sven
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ssegelhorst
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Re: Witbier Fragen

#8

Beitrag von ssegelhorst »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Sonntag 17. Mai 2020, 11:45 Hallo Zusammen,

ich bin gerade am vorbereiten einer meiner nächsten Brautage und diesmal soll es ein Witbier sein, und habe ich schonmal folgende Fragen:


[
Frage weitere Ideen für Gewürze:
Mit welchen Zutaten habt Ihr denn noch gute Erfahrungen gemacht und welche passen noch laut bjcp https://dev.bjcp.org/style/2015/24/24A/witbier/?
Zitronengras? Kardamom?

Moin Pascal,
Du hast ja schon einige Antworten bekommen. Ein paar Kleinigkeiten kann ich aber noch ergänzen. Ich habe statt Rohfrucht Weizenflocken benutzt und war so weit zufrieden damit. Allerdings war der Sud (bisher habe ich erst ein Wit gebraut) eine Läuterkatastrophe. Beim nächsten Mal würde ich definitiv Reishülsen mit dazu geben.
Was die anderen Gewürze betrifft: Meines habe ich ohne Koriander und Orangenschale gebraut, sondern stattdessen Ingwer und Zitronengras benutzt. Als Hopfen dazu noch Sorachi Ace für eine leichte Kokosnote. Das ging ganz hervorragend und hat zu 90% nach klassischem Wit geschmeckt. Die Gewürze sollen ja eigentlich auch nur ganz leicht unterstreichen.
____________________________________________________________________________
Beste Grüße
Sebastian
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Boludo
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Re: Witbier Fragen

#9

Beitrag von Boludo »

Torrified Wheat ist eine tolle Sache, hat aber einen deutlichen Eigengeschmack. Mein Kumpel benutzt das ab und zu in kleinen Mengen und ich kann es immer deutlich herausschmecken. Es ist irgendwie nussig. Bei solchen Mengen wie im Wit sollte das den Charakter des Bieres deutlich verändern. Ob positiv oder nicht weiß ich nicht.
Bitterorangenschalen kann man auch in manchen Braushops beziehen. Sie machen eine gewisse angenehme Bittere, die man sonst nicht hinbekommt.
Das typische Citrusaroma kommt vom Koriander. Aber nur wenn man die richtige Hefe hat, die wandelt es dann entsprechend um. Kann die Hefe das nicht (zb die Nottingham) , schmeckt es seltsam nach Rosen.

Stefan
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Kurt
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Re: Witbier Fragen

#10

Beitrag von Kurt »

Ich bin mir sicher das frische Bio-Orangenschale auch hervorragend funktioniert. Die Menge muss allerdings bei frischer Ware erhöht werden. Findet man hier im Forum. Faktor 2-3 würde ich schätzen.
pascal.hagedorn
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Re: Witbier Fragen

#11

Beitrag von pascal.hagedorn »

WOW, vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps&Tricks. :thumbsup

Ich habe jetzt mal die Wyeast 3944, Belgian Witbier XL, bestellt. Die Forbidden Fruit scheint ja so eine "private Club" Hefe zu sein :thumbdown so zumindest mein Händler. Ausserdem gab es dort Curacao Orangenschale. :thumbsup
@Stefan: Ist die 3944 in der Lage den Koriandersamen in das Zitronige zu wandeln? Das ist in meinen Augen der Hauptgrund ein Wit zu brauen ;) .. Viel hilft viel oder sollte ich bei der Menge Koriander erstmal beim Rezept bleiben :Angel ?

Indische Koriander muss ich mal im Supermarkt schauen, vielleicht gibt es da Bio, ansonsten im Asiastore gibt es die bestimmt :thumbsup

Hab auch bei Alnatura angerufen, und sie haben auch eine Mühle, leider gerade defekt aber bis Ende der Woche sollte sie wieder gehen. Welche Stufe würdet Ihr denn dann empfehlen? Ich meine wenn es eine Einstellung 1-10 gäbe, wobei 1 Mehlstaub und 10 das rohe Korn ist?
Wenn ich das habe dann einfach so mit dem geschroteten Malz und den ganzen Haferflocken vermengen und in das Malzrohr geben? Oder muss man die Rohfrucht noch bearbeiten, z.B Einweichen?
Oder wie macht man das mit Reishülsen?

Danke! :Drink
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Re: Witbier Fragen

#12

Beitrag von Boludo »

Ja, die 3944 kann das und die macht ein sehr schönes Wit.
Mit Malzrohranlagen hab ich keine Erfahrung.

Stefan
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Blondes
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Re: Witbier Fragen

#13

Beitrag von Blondes »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Montag 18. Mai 2020, 10:30 ...
Wenn ich das habe dann einfach so mit dem geschroteten Malz und den ganzen Haferflocken vermengen und in das Malzrohr geben? Oder muss man die Rohfrucht noch bearbeiten, z.B Einweichen?
Oder wie macht man das mit Reishülsen?

Danke! :Drink

Pascal, welches Malzrohrsystem hast Du denn?

Beim Klarstein gehe ich wie folgt vor (das funkioniert ganz gut):
Ich konditionier das Malz vor dem Schroten. Ich bring es dann außerhalb des Kochers und grob "geschichtet" in das Malzrohr (Schüssel unterstellen!) ein: erst das Schrot, dann die Haferflocken, dann das Weizen"mehl". Reishülsen benutze ich nicht. Dann Malzrohr "zu Wasser" lassen.
Während des Einmaischens Heizung aus. Pumpe möglichst hoch einstellen (damit alle Feinteile unten abgesaugt und oben wieder draufgegeben werden - so kann nachher unten nix anbrennen), ruhig ein bischen laufen lassen, dabei Pumpe langsam so weit runter drehen, dass gerade nix mehr durch das Mittelrohr abläuft (beim Mundschenk steht bei mir der Hahn so auf 7-8 Uhr). Wenn das nicht funktioniert: Oberes Sieb ab, bischen mit dem Löffel "aufschneiden", neuer Versuch.
Viele Erfolg und Spaß,
Martin
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Re: Witbier Fragen

#14

Beitrag von amplitude »

Ich braue das oben genannte Wit jedes Jahr drei vier mal mit meinem BM20. Schüttung genau wie im Rezept, keine Hülsen oder sonst was. Ganz klassisches einmaischen, Rasten auch 1:1 nach Stefans Rezept.
Gab noch nie Probleme. Und wird jedes mal ein unfassbar balanciertes Wit :)
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Re: Witbier Fragen

#15

Beitrag von pascal.hagedorn »

@Stefan: Super, danke :thumbsup

@Martin: Danke! Der Klarstein scheint genau andersherum als der Braumeister (ich hab den BM20+) zu funktiionieren. Der BM pumpt das Wasser von unten durch das Malzrohr nach oben und das Wasser läuft dann natürlich oben drüber und wieder in den Kreislauf. Oben und Unten sind im Malzrohr Lochbleche mit "Fliegengitter" als Sieb. Daher kann auch nix festes anbrennen und auch die Pumpe pumpt nur die Flüssigkeit.

@Amplitude: Vielen Dank. Wie "schrotest" Du den die Weizenrohfrucht? Auch eine Stufe vor Mehl? Und vermischt dann alles (Malz, Flocken und gemahlene Rohfrucht) und ab ins Malzrohr?

Hat jemand denn noch eine Idee oder Anmerkung zum "Frucht-Stopfen"? Was geht gut und was besser lassen :P
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Re: Witbier Fragen

#16

Beitrag von Boludo »

Das mit den Früchten ist schwierig. Die enthalten neben Zucker auch oft jede Menge Säuren. Ist dann der Zucker vergoren, bleibt die Säure übrig und das Bier kann sehr unausgewogen säuerlich schmecken.
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Re: Witbier Fragen

#17

Beitrag von pascal.hagedorn »

OK danke, dann muss ich nochmal in mich gehen ob und wie ich es mache :Grübel Aber es gibt schon Rezepte die das tun? Oder hab ich mir das nur eingebildet Wit mit Himbeere?

Eine brennende Frage hat sich mir noch ergeben. INDISCHER Koriandersamen. Muss es indischer Koriandersamen sein? Oder reicht auch Koriandersamen aus Italien oder Bulgarien? :redhead Dafür Bio :P Oder ist das nur ein Name und Koriandersamen reicht, egal woher? Konnte selbst im Internet keine Quelle für "indischen" Koriandersamen finden.

Muss der Koriander dann geröstet werden vor dem mörsern? Wikipedia sagt bzw. zum kochen tut man den Samen vorher rösten.
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Re: Witbier Fragen

#18

Beitrag von gulp »

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Boludo
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Re: Witbier Fragen

#19

Beitrag von Boludo »

Die indischen haben ein etwas anderes Aroma. Ob das so viel ausmacht, kann ich nicht sagen.
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Re: Witbier Fragen

#20

Beitrag von gulp »

Der indische Koriander ist halt "orangiger" als die Anderen. In Zeiten, wo Hopfen dergleichen Aromen für das Bier liefern, mag das ja Wurst sein, aber wenn man ein "traditionelles Wit" will, das mit Nobelhopfen schwach gebittert wird, spielt das schon eine Rolle. Wobei die Tradition hier bei Pierre Celis beginnt, vor ihm waren das durchaus auch Sauerbiere, die Wit Biere, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Gruß
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Re: Witbier Fragen

#21

Beitrag von pascal.hagedorn »

:Smile Danke.
Also ich fasse zusammen: Es könnte einen Einfluss haben, aber es geht auch (nicht indischer) Koriandersamen, da vermutlich normaler Koriandersamen ja auch zum indischen Kochen benutzt wird und da stört es auch keinen :Bigsmile

Und nun meine letzte Frage: Röstet Ihr den Koriandersamen?
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Re: Witbier Fragen

#22

Beitrag von Boludo »

Ich nicht, andere schon.
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Re: Witbier Fragen

#23

Beitrag von Ginggi »

Ich dachte immer mit "indischem Koriander" sei eine bestimmte Sorte und nicht eine Anbauregion gemeint. Auf jeden Fall liegst du mit dem aus dem Asia Store richtig, die Frische macht meiner Erfahrung nach für das Zitrusaroma auch einiges aus. Und das Zitrusaroma hab ich mit diesem Koriander auch in der Gose, also mit ganz anderen Hefe vergoren.

Zu den Bitterorangenschalen: mir den getrockneten aus dem Onlineshop hab ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich benutze immer frische Zitrusschalen, von Orangen über Zitronen bis hin zu Kaffirlimetten. Das schmeckt dann anders aber auch toll!

Gruss Andy
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Blondes
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Re: Witbier Fragen

#24

Beitrag von Blondes »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Mittwoch 20. Mai 2020, 08:11 OK danke, dann muss ich nochmal in mich gehen ob und wie ich es mache :Grübel Aber es gibt schon Rezepte die das tun? Oder hab ich mir das nur eingebildet Wit mit Himbeere?

Eine brennende Frage hat sich mir noch ergeben. INDISCHER Koriandersamen. Muss es indischer Koriandersamen sein? Oder reicht auch Koriandersamen aus Italien oder Bulgarien? :redhead Dafür Bio :P Oder ist das nur ein Name und Koriandersamen reicht, egal woher? Konnte selbst im Internet keine Quelle für "indischen" Koriandersamen finden.

Muss der Koriander dann geröstet werden vor dem mörsern? Wikipedia sagt bzw. zum kochen tut man den Samen vorher rösten.
Das sind zwei unterschiedliche Arten: das eine ist coriandrum sativum vulgare (größere Körner, "indischer" oder "orientalischer", feineres Aroma) und das andere coriandrum sativum microcarpum (wie der Name sagt kleinere Körner, "europäischer", wohl nicht so feiner Geschmack). Für einen Überblick guckst du vielleicht hier:

http://gernot-katzers-spice-pages.com/g ... i_sat.html

Ich hatte auch nur den kleinen bekommen, auch in Bio, und der reicht auf jeden Fall für den Anfang. :Drink
Geröstet hab ich nix.
viele Grüße,
Martin
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Re: Witbier Fragen

#25

Beitrag von pascal.hagedorn »

Hab jetzt beim "Inder meines Vertrauens" die TRS Koriandersamen erhalten, "product of india" steht drauf. Die werden dann hoffentlich keinen Bulgarischen umverpacken :P Aber wenn ich den Link anschaue sind das dann vielleicht doch die kleineren "europäischen" ... Aber frei nach dem Wendler: "Egal!" ... Bei meinen sensorischen Fähigkeiten könnte ich wahrscheinlich den Unterschied eh nicht schmecken :crying

Ich werde es jetzt mal dennoch mit der Curacao Schale versuchen und den Samen werde ich dann das erste Mal auch nicht rösten. Wird schon schiefgehen. Bis jetzt haben mir all meine Biere geschmeckt :Pulpfiction
Super, dann brauch ich nur noch Zeit und die Mutti & Tochter anderweitig beschäftigen damit ich Platz habe :Angel
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Re: Witbier Fragen

#26

Beitrag von mo* »

Zu den Früchten:
Ich habe letztes Jahr das hier gemacht: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... it#p335717

Ich denke, das Witbier ist ideal um mit Früchten zu experimentieren. Ich habe auch schon mit Himbeerpüree gestopft, meine Schwester hat mir das förmlich aus den Händen gerissen :Bigsmile

Alles was irgendwie mit Zitrus zu tun hat geht in meinen Augen sehr gut. Himbeere, Cassis und Maracuja werden sicher gut kommen.

Bei anderen Früchten würde ich den Koriander und die Orangenschalen weglassen und anders hopfen. Zudem sollte die Hefe nicht zu wenig tief vergären. Sonst wirds etwas zwischen Bier und Limo, was mich dann auch nicht begeistert.

Zum separaten Hopfenkochen: ich habe die Hopfen für die einzelnen Varianten jeweils separat mit 0.5l der Würze gekocht. Das ist sehr mühsam und auch die Dosierung ist schwer: wieviel Wasser bleibt zurück, wie gross ist die Ausbeute, ... Beim nächsten Mal würde ich die Teilwürzen getrennt hopfen und kochen.

Zur Frage ob "richtige Früchte" oder Püree: ich würde immer wieder auf Püree setzen. In meinen Augen wird da die Farbe einfach schöner.
Beste Grüsse, mo
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Re: Witbier Fragen

#27

Beitrag von gulp »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Mittwoch 20. Mai 2020, 15:44 :Smile Danke.
Also ich fasse zusammen: Es könnte einen Einfluss haben, aber es geht auch (nicht indischer) Koriandersamen, da vermutlich normaler Koriandersamen ja auch zum indischen Kochen benutzt wird und da stört es auch keinen :Bigsmile

Und nun meine letzte Frage: Röstet Ihr den Koriandersamen?
Falsch, indischer Koriander hat deutliche Orangenaromen. Koriander ohne diese Aromen macht keinen Sinn.
.. Viel hilft viel oder sollte ich bei der Menge Koriander erstmal beim Rezept bleiben :Angel ?
Auch falsch, wenn man die Zutaten herausschmeckt hast du was falsch gemacht. Wit ist ein sehr eleganter Bierstil, man will einen Hauch von Zitrus und SANFTE, kaum zu erkennende Bittere. Das Bier muss sozusagen im Glas schweben. Das hat nichts gemein mit unseren derben bayerischen "pseudonelken" und Bananenmonstern.

Trink mal ein Hoegarden oder Ypra Wit. So muss das sein... :Bigsmile

Gruß
Peter
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Re: Witbier Fragen

#28

Beitrag von Johnny H »

gulp hat geschrieben: Donnerstag 21. Mai 2020, 09:59 [...]
Auch falsch, wenn man die Zutaten herausschmeckt hast du was falsch gemacht. Wit ist ein sehr eleganter Bierstil, man will einen Hauch von Zitrus und SANFTE, kaum zu erkennende Bittere. Das Bier muss sozusagen im Glas schweben. [...]
Gruß
Peter
Schön beschrieben, das sehe ich ganz genau so. Das soll auf keinen Fall eine Aromabombe werden, sondern leicht und erfrischend. Gerade zu viel Koriander schlägt da unter Umständen alles tot!

Bei den Gewürzmengen ist Boludos Rezept ein sehr guter Start.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Witbier Fragen

#29

Beitrag von Unbewegter Beweger »

Falsch, indischer Koriander hat deutliche Orangenaromen. Koriander ohne diese Aromen macht keinen Sinn.
Hallo Peter,
ich habe jetzt noch keinen indischen Koriander in einem Wit-Bier benutzt. Ich glaube euch auch, dass da die Aromen anders sind. Der ganz normale hiesige Koriander macht aber auch schon sehr passable Orangenaromen. Das kommt vermutlich auch etwas auf die Frische an.
Liebe Grüße, Sven
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Re: Witbier Fragen

#30

Beitrag von mo* »

.. Viel hilft viel oder sollte ich bei der Menge Koriander erstmal beim Rezept bleiben :Angel ?
Zum Thema Gewürze im Bier habe ich hier im Forum mal gelesen (weiss nicht mehr wo):

- Ein feines Bier mit zu schwachen Gewürznoten ist immer noch ein feines Bier
- Ein Bier mit zu dominanten Gewürznoten kann so schäusslich schmecken, dass man es nur noch wegschütten kann...

Ist mir mit einem Weihnachtbier auch schon passiert. Zum Glück habe ich jemanden gefunden, dem es trotzdem geschmeckt hat. Sonst wärs im Gulli gelandet
Beste Grüsse, mo
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Re: Witbier Fragen

#31

Beitrag von Boludo »

Zu viel Koriander ruiniert jedes Wit auf jeden Fall sehr nachhaltig. Man muss da wirklich aufpassen.

Stefan
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Re: Witbier Fragen

#32

Beitrag von amplitude »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Dienstag 19. Mai 2020, 23:49 @Stefan: Super, danke :thumbsup

@Martin: Danke! Der Klarstein scheint genau andersherum als der Braumeister (ich hab den BM20+) zu funktiionieren. Der BM pumpt das Wasser von unten durch das Malzrohr nach oben und das Wasser läuft dann natürlich oben drüber und wieder in den Kreislauf. Oben und Unten sind im Malzrohr Lochbleche mit "Fliegengitter" als Sieb. Daher kann auch nix festes anbrennen und auch die Pumpe pumpt nur die Flüssigkeit.

@Amplitude: Vielen Dank. Wie "schrotest" Du den die Weizenrohfrucht? Auch eine Stufe vor Mehl? Und vermischt dann alles (Malz, Flocken und gemahlene Rohfrucht) und ab ins Malzrohr?

Hat jemand denn noch eine Idee oder Anmerkung zum "Frucht-Stopfen"? Was geht gut und was besser lassen :P
Jetzt erst gelesen.
Ich wiege immer die gesamte Schüttung in einem Eimer ab. Das kommt dann alles gemischt in den Trichter der MattMill. Also keine andere Einstellung für verschiedene Sorten bei mir ;-)
Klappt. SHA um die 56-58%

Edit: Flocken natürlich nicht durch die Mühle ;-)
Markus
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Re: Witbier Fragen

#33

Beitrag von Bieryllium »

Wir halten uns auch bei den Mengen ans boludo Rezept.
Indischer Koriander, gemörsert und geröstet.
Das geht ganz schnell und dann riecht es intensiver.
Ob das ohne auch funktioniert kann ich nicht sagen.
Was uns allerdings sehr gut geschmeckt hat, war eine ordentliche "Prise" mehr Kochsalz ins Brauwasser zu geben.
Das hatten wir mit dem Hoegarden ausprobiert und waren uns einig, dass es den Geschmack abrundet.
Wir geben Milchsäure und Kochsalz zu.
Wasserprofil mit Rechner aus MaischeMalzUndMehr
Übersicht Brauwasser nach Aufbereitung
Rest­alkalität:
1.6 mmol/l (4.5°dH)
pH: 5.94 ± 0.2
Ionen­profil
Kalzium:65 mg/l
Magne­sium:27 mg/l
Sulfat:17 mg/l
Chlorid:203 mg/l
Natrium:126 mg/l
Desweiteren haben wir einmal vor dem abfüllen in jede Flasche ein oder zwei Pfefferkörner vorgelegt.
Schmeckt uns sehr gut, doch das öffnen der Fläschchen ist so eine Sache.
Es schäumt wie blöde.
Diesmal kommen die Pfefferkörner für eine Woche ins Fass und ich habe sie mit heißem Wasser überbrüht.
Dann landen sie nicht in der Flasche.
Auch noch ein Tip: 9-11 Plato anvisieren.
Dann wird's ein herrlicher leichter sommerlicher Durstlöscher von dem man auch zwei trinken kann ohne dass es gleich zu Kopf steigt.
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
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Boludo
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Re: Witbier Fragen

#34

Beitrag von Boludo »

Bieryllium hat geschrieben: Sonntag 24. Mai 2020, 14:31
Auch noch ein Tip: 9-11 Plato anvisieren.
Dann wird's ein herrlicher leichter sommerlicher Durstlöscher von dem man auch zwei trinken kann ohne dass es gleich zu Kopf steigt.
Ja, so ein leichtes Wit ist im Sommer herrlich.
Und für den Winter dann die Doppelbockversion :Wink :
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... el%20mundo
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Re: Witbier Fragen

#35

Beitrag von SingleUser »

Mit Bitterorangenschalen und Koriander Samen musst aufpassen, da brauchst Du wirklich erstaunlich wenig.
Bei 9-11 Plato bekommst Du echt einen tollen Durstlöscher hin, so eins hatte ich letztes Jahr auch hier, freu Dich drauf!
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Re: Witbier Fragen

#36

Beitrag von secuspec »

SingleUser hat geschrieben: Sonntag 24. Mai 2020, 21:00 Mit Bitterorangenschalen und Koriander Samen musst aufpassen, da brauchst Du wirklich erstaunlich wenig.
Bei 9-11 Plato bekommst Du echt einen tollen Durstlöscher hin, so eins hatte ich letztes Jahr auch hier, freu Dich drauf!
Mein derzeitiges Wit (der berühmte Chaossud) kam ja auch nur mit 3,5% Alc heraus. Nach etwas Reifung ist das inzwischen ein richtig leckerer Durstlöscher geworden.

Anfangs fehlte meiner Frau der Punch, jetzt hingegen empfindet sie das Wit nach 4 Wochen Reifung als super ausgewogen und schön integriert, ohne in irgendeiner Weise aufdringlich zu sein.

Ich war auch erst skeptisch, ob die Mengen an Koriander oder Bitterorange zuwenig waren - ganz im Gegenteil - es passt alles perfekt.

Gebraut wurde nach folgendem Rezept: https://share.brewfather.app/m2tZkVfuhmKvFi

Viele Grüße,
Steffen
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pascal.hagedorn
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Re: Witbier Fragen

#37

Beitrag von pascal.hagedorn »

Hallo Zusammen,

und vielen Dank Euch allen für die tollen Beiträge. Leider war ich die letzten Wochen privat und geschäftlich viel mit anderen Dingen beschäftigt. Heute bin ich zum Allnatura gegangen um morgen zu brauen. Jetzt ist denen Ihre blöde Mühle schon seit 4 Wochen kaputt. :Angry :thumbdown

Daher nun meine Alternative: Habe nun mal die Rohfrucht im Thermomix kleingeschreddert zu folgendem Bild:
250g Weizenrohfrucht für 15 Sekunden bei Stufe 10 im Thermomix geschrotet
250g Weizenrohfrucht für 15 Sekunden bei Stufe 10 im Thermomix geschrotet
Passt das vom Schrotbild? Oder noch feiner? Ich ann das bis zu Pulver machen ...

Vielen Dank für Euer Feedback und liebe Grüsse,
Pascal
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BrauSachse
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Re: Witbier Fragen

#38

Beitrag von BrauSachse »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Samstag 11. Juli 2020, 23:34

Passt das vom Schrotbild? Oder noch feiner? Ich ann das bis zu Pulver machen ...
Hallo Pascal,

Boludos Wit habe ich schon oft gebraut. Ich male auch mit dem Thermomix, aber deutlich feiner. 300 g bei Stufe 7 mindestens 10 Sekunden oder auch mehr. Nach dem Malen sind kaum noch Körner oder Körnerstücke zu sehen. Es wird fast Mehl. Das erhöht bei mir die Ausbeute. Allerdings verlängert sind dadurch beim Läutern mit einem Läuterboden nach meiner Erfahrung die Läuterdauer erheblich. Läutern mit einer Läuterspirale geht problemlos wie immer. Schmeiß es nochmal rein für 5 Sekunden bei Stufe 7 und schau mal, wie es dann aussieht.

Viele Grüße
Tilo

Edit: Ich las gerade noch die Bildunterschrift :redhead, dann solltest du es noch ein paar Sekündchen auf Stufe 10 schroten. Vielleicht unterscheiden sich die Geräte oder die Körner :Waa
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Re: Witbier Fragen

#39

Beitrag von pascal.hagedorn »

@Hallo Tilo,
vielen Dank für Dein Feedback. Habe es -so wie du gesagt- etwas feiner gemahlen und hat soweit gut gepasst, das läutern ging auch etwas langsamer als sonst aber ging gut. Dann muss ich in Zukunft auch nicht mehr zu den Allnatura-Nasen.


Jetzt hatte ich bereits nach 12 Stunden Gärung ein "Gärsturm" das es mir die Kräuse durch den Gärspund gedrückt hat. Ich hoffe mir nichts eingefangen zu haben. Bei 22 Grad steht es im Gärschrank. Ist die "Wyeast 3944 Belgian Witbier" stürmischer als sonst oder hab ich tatsächlich das Gärfass zu voll gemacht? Ist mir bis dato auch bei den anderen 6 obergärigen Suden nie passiert. Ziemliche Sauerei und hab 3 mal den Gärspund gereinigt und mit Papiertüchern aufgesaugt und desinfiziert. Jetzt ist es wenigstens wieder normal.
Hätte mir hier sowas geholfen: Sterilock? https://www.sterilock.co.uk/
Als ich das erste mal den Gärspund abgemacht habe war ein ziemlicher "Wummmp" zu hören. Hätte mir der Sterilock was gebracht oder hätte die Krause den einfach rausgedrückt und gerade so aus dem Loch raus die Sauerei gemacht?
Oder Variante mit langem Schlauch in ein Wassergefäss zum auffangen?

Aber es schmeckt schon sehr spritzig zitronig, lecker! :Drink Daumendrück das es nicht kippt ...
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Re: Witbier Fragen

#40

Beitrag von VolT Bräu »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 14:57 Oder Variante mit langem Schlauch in ein Wassergefäss zum auffangen?
Das ist wohl neben "viel Kopfraum" das Mittel der Wahl.
So ein Sterilock wird von dem Hefeschmodder ziemlich sicher verstopft und dann sagt es irgendwann "Fummmmp" und die Fontäne ergießt sich im Zimmer.... Oder schlimmeres.
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Re: Witbier Fragen

#41

Beitrag von pascal.hagedorn »

@VoIT: Danke und Okay. Dann streich ich das mal besser von der Shopping-Liste :Angel

@Alle: Schon mal ein wenig voraus gefragt: Ich vermute mal, wie bei einem Weizen auch (nicht), das ich keinen Cold Crash machen sollte bei einem Wit? Einfach bei Gärtemperatur abfüllen?

Und wie lange braucht es denn ca. bis eine Infektion sein Unheil verbreitet und man es sensorisch merkt das das Bier gekippt ist?
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Re: Witbier Fragen

#42

Beitrag von VolT Bräu »

Ja, ich denke auf den Cold Crash kannst du da gut verzichten.
Eine Zeitangabe für eine Infektion ist schwierig. Irgendwas wird immer drin sein beim Homebrew und möglicherweise irgendwann zum kippen führen. Wegen des Überschäumens würde ich mir erstmal gar keine Sorgen machen. Da geht ja eher was raus und nichts rein. Wegen dem ganzen Schmodder ist es sicherlich nicht schlecht es nicht unnötig lange stehen zu lassen, aber ich denke nicht, dass hier eine große Gefahr besteht.
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Re: Witbier Fragen

#43

Beitrag von Boludo »

Bei mir haben schon einige Hefen versucht unter großer Sauerei zu fliehen.
Passiert ist nie etwas, auch wenn das nichts zu bedeuten hat.
Es kann also durchaus gut gehen, man sollte es aber schon versuchen zu vermeiden. Sicher ist sicher. So was lockt auch jede Menge Tiere an.
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Re: Witbier Fragen

#44

Beitrag von pascal.hagedorn »

Ja den Schmodder hab ich gleich zeitnah versucht wieder wegzumachen, aber hat tatsächlich gut gespritzt. Es war ein Hopfensturm :puzz
Vonn 11.5 Plato bin ich jetzt nach 4 Tagen schon auf 4.5 Plato :Grübel Und zum Glück schmeckt man (noch) nichts von Infektion. Das bleibt hoffentlich so. Und zum Glück ist es im "Kühlschrank", denn die Essigfliegen sind schon schnell zur Stelle gewesen. Habe hoffentlich alle draussen gehalten.
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 22:44 Bei mir haben schon einige Hefen versucht unter großer Sauerei zu fliehen.
Passiert ist nie etwas, auch wenn das nichts zu bedeuten hat.
Wie hast Du das gesehen und verhindert? Ich glaube ich werde mir was basteln: Schlauch auf Gärspund für die ersten 48-72 Stunden oder so
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Re: Witbier Fragen

#45

Beitrag von Boludo »

pascal.hagedorn hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 14:23
Wie hast Du das gesehen und verhindert? Ich glaube ich werde mir was basteln: Schlauch auf Gärspund für die ersten 48-72 Stunden oder so
Naja, ich hab halt geputzt und das Bier war danach tadellos.
Viel mehr hab ich auch nicht gemacht.
Das war übrigens mein Rekord:

Bild
(Ich braue da aber schon lange nicht mehr und bin wieder in die 40 Liter Klasse abgestiegen)


Das mit dem Schlauch ist eine gute Sache. Ich hab das früher immer Kotzschlauch genannt, da gab es dann irgendwann eine böse Diskussion hier und seither heißt es glaub blow off tube oder so ähnlich.
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Re: Witbier Fragen

#46

Beitrag von pascal.hagedorn »

:Shocked :Shocked :Shocked
Das war wohl nicht zu übersehen. Das war bei mir -zum Glück- 10 Nummern kleiner :Pulpfiction
Das Gute dabei war wohl, da kommt die Essigfliege nur mit "Tauch und Höhlenerfahrung" durch ... :P :puzz
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Re: Witbier Fragen

#47

Beitrag von BrauSachse »

Boludo hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 14:59
Das war übrigens mein Rekord:
:Shocked :Shocked

Ach du meine Güte.

@Pascal: Cold Crash brauchst du nicht zu machen, das hast du selbst schon geschrieben. Ich kühle aber trotzdem auf ca. 10-15 Grad runter, damit sich beim Abfüllen nicht so viel CO2 entbindet und ich schaumfrei abfüllen kann. (Ich meine das Abfüllen mit dem Abfüllen-Röhrchen in Flaschen, in denen der Zucker für die Karbonisierung schon drin ist. Bei Kegs ist das natürlich anders.)


Viele Grüße
Tilo
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Re: Witbier Fragen

#48

Beitrag von Mehrbier »

Moin zusammen,

bei der Lektüre des Fadens ergab sich bei mir eine Frage:

Könnte man ein Wit mit einer geringen Menge Mandarina Bavaria stopfen ohne das feine Aroma der Pomeranze und des Korianders zu verdecken? Wieviel Hopfen käme da in Frage?

Gruß
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„Kein neues Bier brauen, weil der Kühlschrank voll ist, ist aber auch keine gute Option.“
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Re: Witbier Fragen

#49

Beitrag von daleipi »

BrauSachse hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 23:54
Boludo hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 14:59
Das war übrigens mein Rekord:
:Shocked :Shocked

Ach du meine Güte.

@Pascal: Cold Crash brauchst du nicht zu machen, das hast du selbst schon geschrieben. Ich kühle aber trotzdem auf ca. 10-15 Grad runter, damit sich beim Abfüllen nicht so viel CO2 entbindet und ich schaumfrei abfüllen kann. (Ich meine das Abfüllen mit dem Abfüllen-Röhrchen in Flaschen, in denen der Zucker für die Karbonisierung schon drin ist. Bei Kegs ist das natürlich anders.)


Viele Grüße
Tilo
Ich find es gut, wenn es beim Abfüllen etwas schäumt. So ist im Kopfraum der Flasche ganz wenig bis kaum Umgebungsluft.
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Re: Witbier Fragen

#50

Beitrag von pascal.hagedorn »

Ok, Danke, das dachte ich mir schon. Hab aber den Eindruck das bei mir "kaum" noch Kohlensäure drin ist, bei den 22 Grad und dem Hopfensturm bringt wahrscheinlich auch das abkühlen keinen Vorteil nehm ich an, zumal ich ja dann erstmal bei Zimmertemperatur Flaschengärung mache.

Ein Frage zur Wyeast 3944, Belgian Witbier XL. Ich bin jetzt bei 60% Vergärungsgrad nach 7 Tagen. 11.6P Am Anfang, jetzt 4.6P, vor 3 Tagen noch bei 4.7P. Kann es sein das sie dann auch bald durch ist? Oder ist sie eine "heimtückische" Hefe die noch weiter vergärt? Alkohol 3,8%.
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