Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Kross-Kriss
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 55
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:48

Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#1

Beitrag von Kross-Kriss »

Nachdem ich ja über meinen zu hohen IBU-Wert bei meinem ersten Brauversuch geklagt habe (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=24430), habe ich das Rezept, welches ich als Basis genommen habe, nochmal durchgesehen.
Das ist zwar für den Speidel Braumeister, aber im Bezug auf das Würzekochen und die Hopfenzugaben, doch nicht so viel anders, oder?
(ich weiß, dass die Sudhausausbeute andere sind und somit die Schüttungen variieren. Das habe ich versucht zu berücksichtigen).

Hier die Hopfengaben laut Speidel-Rezept (für 80 Min. Kochen):

25 g Centennial (12,3 %)
50 g Cascade (6,8 %)


12 g Centennial › 70 Min vor Ende
13 g Centennial › 55 Min vor Ende
20 g Cascade › 40 Min vor Ende
15 g Cascade › Kochende
15 g Cascade › Whirlpool

Also bei einem Online IBU-Rechner kommen da Werte von ca. 140 raus. Schon sehr heftig.
Habe ich mich verrechnet oder ist das beim Speidel normal, weil die Rasten oder die Sudhausausbeute andere sind, die das dann kompensieren?

ps: ich habe anstatt Centennial einen Magnum Hopfen (13,9 %) genommen
Benutzeravatar
JokerPs
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 10:52

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#2

Beitrag von JokerPs »

Welche Ausschlagmenge ist denn das Ziel bei dem Speidel-Rezept? Auch 10L - sieht mir eher wie ein Rezept für einen BM20 aus?
Kross-Kriss
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 55
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:48

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#3

Beitrag von Kross-Kriss »

Soll für 10 Liter berechnet sein.
Kross-Kriss
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 55
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:48

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#4

Beitrag von Kross-Kriss »

Hier auch nochmal das Original-Rezept von deren Seite:
https://www.speidels-braumeister.de/de/ ... e/ipa.html
Benutzeravatar
JokerPs
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 10:52

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#5

Beitrag von JokerPs »

Wieviel Alpha hat Dein Magnum? Meiner hat 13,5%. Da heißt, Du hast 25gr 13,5% Hopfen für 90 Minuten in einem 10L Sud. Das würde ich mal als signifikant mehr einschätzen als 12,5gr 10% Hopfen für 70 und 13gr 10% Hopfen für 55 Minuten - was die Bittereinheiten angeht. Da ist Dein Rezept schon deutlich bitterer.
Kross-Kriss
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 55
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:48

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#6

Beitrag von Kross-Kriss »

Die 20 g Cascade 40 Minuten mitzukochen, bringt ja auch nochmal IBUs rein.
Laut Online-Rechner unterscheidet sich das kaum von meinem Rezept.
Benutzeravatar
JokerPs
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 10:52

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#7

Beitrag von JokerPs »

Der Cascade hat nur 6,8% Alpha, das gibt nicht mehr viel - bei 45 Minuten geht es schon fast Richtung Aromagabe, was bei dem Jopfen auch viel sinnvoller ist.

Gut beraten bist Du, wenn Du das ganze umgekehrt aufziehst: Nimm Dir den Kleinen Brauhelfer, richte da Deine Anlage ein und erstelle dort Dein Rezept mit Bezug zu einer Vorlage. Da kannst Du Deine Rohstoffe eintragen und im Rezept vorgeben, wie bitter Dein Bier werden soll. Das Programm rechnet dann die Mengen anhand der echten Alphasäure und Ziel IBU aus. Da wird der Wissenschaftler sicher auch noch ein paar Prozent Unterschied finden, aber das Bier wird sicher nicht zu bitter :Greets
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9888
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Also selbst wenn ich die letzten beiden Aromagaben nicht mitrechne und von 0min Nachisomerisierung ausgehe, dann lande ich schon bei über 100IBU.

Warum das so ist? Vermutlich weil derjenige der sich das Rezept aus den Fingern gesaugt hat nicht wusste was er da macht. Mit dem Braugerät hat es jedenfalls nichts zu tun. Ist aber auch nichts neues das die Speidel Rezepte eher mit Vorsicht zu geniessen sind. Wenn du vernünftige Rezepte suchst die auch noch erprobt und bewertet wurden, dann schau doch mal bei https://www.maischemalzundmehr.de vorbei.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Kross-Kriss
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 55
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:48

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#9

Beitrag von Kross-Kriss »

Und ich dacht schon, ich hätte bei meinem ersten Brauversucht, fast alles falsch gemacht.
Beruhigend, dass es nicht so ist. Nur blöd, dass ich direkt zu ’nem "schlechten" Rezept gegriffen habe.
Benutzeravatar
JokerPs
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 350
Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 10:52

Re: Warum so hohe Bitterhopfengabe beim Speidel Braumeister

#10

Beitrag von JokerPs »

Verbuche es als Erfahrung. Wenn Du auf bittere Biere stehst, kann das doch durchaus schmecken.
Such Dir ein Rezept aus der DB von MMM oder https://braureka.de/ und passe es auf Deine Anlage an. Das sind dann nicht nur die Rohstoffe sondern auch die die Mengen für HG und NG (Achtung: Auch hier nix von Speidel übernehmen, Malzrohranlagen haben ein anderes HG/NG Verhältnis) als z.B. zwei Geräte-Anlage mit echtem Läutern. Die prozentualen Verhältnisse solltest Du erstmal beibehalten - so wird es schon sehr ähnlich wie das Original des Rezeptes.
Antworten