Speise nach Hefezufuhr entnommen

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bombaer83
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Speise nach Hefezufuhr entnommen

#1

Beitrag von bombaer83 »

Hallo zusammen,
wir haben am 01.06 nach 2 grandiosen ersten Brauversuchen unser drittes Bier gebraut. Leider ist uns ein kleiner Fehler unterlaufen.

Wir haben die Speise entnommen nachdem wir dem Bier die Hefe zugesetzt haben. Die Speise (inkl. Hefe) ist inzwischen eingefroren.

Können wir sie nach der Hauptgärung trotzdem hinzufügen? Oder hat jemand eine Idee zur alternativen Rettung des Gebräus?
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secuspec
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#2

Beitrag von secuspec »

bombaer83 hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 13:23 Hallo zusammen,
wir haben am 01.06 nach 2 grandiosen ersten Brauversuchen unser drittes Bier gebraut. Leider ist uns ein kleiner Fehler unterlaufen.

Wir haben die Speise entnommen nachdem wir dem Bier die Hefe zugesetzt haben. Die Speise (inkl. Hefe) ist inzwischen eingefroren.

Können wir sie nach der Hauptgärung trotzdem hinzufügen? Oder hat jemand eine Idee zur alternativen Rettung des Gebräus?
Später mit Haushaltszucker karbonisieren.

Viele Grüße,
Steffen
Sudhaus von Crafthardware - 2 vessel HERMS 83l Töpfe mit Bodenablauf

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ggansde
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#3

Beitrag von ggansde »

Moin,
das ist etwas mißverständlich formuliert: Habt ihr die Speise unmittelbar nach der Zugabe der Hefe entnommen und eingefroren oder hatte die Gärung schon begonnen und ihr habt dann noch entnommen?
VG, Markus
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bombaer83
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#4

Beitrag von bombaer83 »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 14:00 Moin,
das ist etwas mißverständlich formuliert: Habt ihr die Speise unmittelbar nach der Zugabe der Hefe entnommen und eingefroren oder hatte die Gärung schon begonnen und ihr habt dann noch entnommen?
VG, Markus
Die Gärung hat leider schon begonnen
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Johnny H
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#5

Beitrag von Johnny H »

Wie viel Zeit ist verstrichen zwischen Hefegabe und Speiseentnahme?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#6

Beitrag von bombaer83 »

Johnny H hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 15:26 Wie viel Zeit ist verstrichen zwischen Hefegabe und Speiseentnahme?
ca. 12 Stunden
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Ruthard
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#7

Beitrag von Ruthard »

Auftauen, dem Hauptsud zuführen, ausgären lassen und mit Zucker karbonisieren.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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Shortbreaker
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#8

Beitrag von Shortbreaker »

Wenn es unbedingt mit Speise sein soll, könntet ihr diese auch aufkochen, den Extraktgehalt messen und dadurch einfach die benötigte Speisemenge berechnen. Geht natürlich nur, wenn der Restextrakt nicht zu niedrig ist bzw. ihr noch ausreichend Speise eingefroren habt.

Habe ich allerdings auch noch nicht gemacht, sollte aber theoretisch möglich sein (man möge mich gerne korrigieren).
Ansonsten halt Zucker, mach ich auch vorwiegend.


Beste Grüße
Tobias
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
bombaer83
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#9

Beitrag von bombaer83 »

Ok. Vielen Dank für die Hilfe. Ein bisschen Zucker scheint die einfachere Lösung zu sein.

Geben wir dann einfach ein Teelöffel in jede Flasche (0,33) oder ein paar Esslöffel in den Hauptsud (ca. 14 Liter)??
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Boludo
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#10

Beitrag von Boludo »

bombaer83 hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 18:12 Ok. Vielen Dank für die Hilfe. Ein bisschen Zucker scheint die einfachere Lösung zu sein.

Geben wir dann einfach ein Teelöffel in jede Flasche (0,33) oder ein paar Esslöffel in den Hauptsud (ca. 14 Liter)??
Weder noch. Ihr rechnet die Menge aus:

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212
Zuletzt geändert von Boludo am Mittwoch 3. Juni 2020, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
heizungsrohr
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#11

Beitrag von heizungsrohr »

bombaer83 hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 18:12 Ok. Vielen Dank für die Hilfe. Ein bisschen Zucker scheint die einfachere Lösung zu sein.

Geben wir dann einfach ein Teelöffel in jede Flasche (0,33) oder ein paar Esslöffel in den Hauptsud (ca. 14 Liter)??
http://fabier.de/biercalcs.html
Links oben :thumbup
Gruß
Magnus
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Re: Speise nach Hefezufuhr entnommen

#12

Beitrag von olibaer »

Hallo bombaer82,
bombaer83 hat geschrieben: Mittwoch 3. Juni 2020, 13:23 Können wir sie nach der Hauptgärung trotzdem hinzufügen? Oder hat jemand eine Idee zur alternativen Rettung des Gebräus?
Wenn die Speise mirkobiologisch i.O. ist spricht grundsätzlich nichts dagegen, die Speise trotzdem zu verwenden.
Den einfachsten und sichersten Weg hinsichtlich Karbonisierung hat sicherlich Brauwolf in #7 aufgezeigt.

Wenn Du die Speise aber trotzdem verwenden möchtest, musst du dir ausrechnen, welche Menge vergärbarer Extrakt, trotz bereits erfolgter Angärung, nach dem Auftauen noch in der Speise verfügbar ist. Das liest sich erst mal kompliziert, ist es aber nicht. Die Formel dazu:

(A - B) x C x 8,2 [1]

A: der Spindelwert der Speise direkt nach dem auftauen Es% [g/100g]
B: der Spindelwert des Gärbottichs von dem du glaubst, dass er endvergoren ist (EsEND[%])
C: die eingefrorene Menge Speise in kg(kann auch Liter sein, auf die Auswirkungen von Dichte verzichte ich im Bsp.)

Beispiel:
A = 10 %
B = 2,5 %
C = 2 L

(10-2,5) x 2 x 8,2 = 128 g Extrakt vergärbar

Diese in der Speisemenge noch vergärbare Extraktmenge rechnest du jetzt gegen die Zuckermenge auf, die dir dein Speiserechner für das Gesamtvolumen und den geplanten CO2-Gehalt vorgeschlagen hat. Das wars'. Bsp.:
128 g hab ich, 178 g brauch ich = zusätzlich 50 g Zucker





[1] Der Faktor 8,2:
Zwischen den beiden Vergärungsgraden VGs[%] und VGw[%] besteht nach Balling eine enge Korrelation, die sich hinreichend genau durch den Faktor 0,8192 beschreiben lässt.
Der Faktor 8,2 ergibt sich durch Rundung und durch die Multiplikation mit 10, da sich die Ergebnislage nicht auf g/100 g(%mas) beziehen soll, sondern auf g/1000g.
Gruss
Oli
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