Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
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Dieses Unterforum ist den Bücher- und Textnerds unter dem Hobbybrauern gewidmet. Hier können (Fach)Bücher, wissenschaftliche Artikel und besondere Blogposts verlinkt, zusammengefasst und besprochen bzw. darüber diskutiert werden.
Wenn ihr etwas vorstellt, wäre es super, wenn ihr auch eine Meinung dazu habt.
Fernsehsendungen, Zeitungsschnipsel (u.A. über 500 Jahre RHG) und allgemeine Webseitenvorstellungen ("Neues Bierratingportal") gehören eigentlich in das Subforum "Hobbybrauer Allgemein".
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Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Hallo liebe Hobbybrauer,
aus "historischem" Interesse über die Entstehung des Hobbybrauens hier im Forumsgebiet versuche ich gerade, mir einen Überblick über die deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor der Jahrtausendwende zu verschaffen.
Ich selber habe folgende Bücher:
Dave Lain/John Hendra: Bier brauen, 1980?
Jean Pütz: Bier selbstgebraut, WDR Hobby Tip Nr. 80, 1982
Wolfgang Vogel: Bier aus eigenem Keller, 1984
Michael Hlatky/Franz Reil: Bierbrauen für jedermann, 1995
Klaus Kling: Bier selbst gebraut, 1998
Hubert Hanghofer: Gutes Bier selbst brauen, 1999
Oliver Dietrich: Bierbrauen leicht gemacht, 1999
Bei dem erstgenannten Buch, einer Übertragung aus dem Englischen, bin ich etwas unsicher. Das Copyright der deutschen Fassung ist von 1980. Da sind dann auch Zollbestimmungen aufgeführt und ein Musteranschreiben für den Zoll enthalten. Die Freimenge war damals demnach übrigens 25 Liter im Monat. Nur wie verhält sich das zu Jean Pütz, der doch als Pionier gilt und eine Sondergenehmigung vom Finanzministerium erwirkt haben soll?
Wenn Ihr noch weitere Bücher aus dieser Zeit kennen solltet, wäre ich Euch für einen Hinweis dankbar.
Viele Grüße
Andreas
aus "historischem" Interesse über die Entstehung des Hobbybrauens hier im Forumsgebiet versuche ich gerade, mir einen Überblick über die deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor der Jahrtausendwende zu verschaffen.
Ich selber habe folgende Bücher:
Dave Lain/John Hendra: Bier brauen, 1980?
Jean Pütz: Bier selbstgebraut, WDR Hobby Tip Nr. 80, 1982
Wolfgang Vogel: Bier aus eigenem Keller, 1984
Michael Hlatky/Franz Reil: Bierbrauen für jedermann, 1995
Klaus Kling: Bier selbst gebraut, 1998
Hubert Hanghofer: Gutes Bier selbst brauen, 1999
Oliver Dietrich: Bierbrauen leicht gemacht, 1999
Bei dem erstgenannten Buch, einer Übertragung aus dem Englischen, bin ich etwas unsicher. Das Copyright der deutschen Fassung ist von 1980. Da sind dann auch Zollbestimmungen aufgeführt und ein Musteranschreiben für den Zoll enthalten. Die Freimenge war damals demnach übrigens 25 Liter im Monat. Nur wie verhält sich das zu Jean Pütz, der doch als Pionier gilt und eine Sondergenehmigung vom Finanzministerium erwirkt haben soll?
Wenn Ihr noch weitere Bücher aus dieser Zeit kennen solltet, wäre ich Euch für einen Hinweis dankbar.
Viele Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von haemmi am Dienstag 9. Juni 2020, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Hallo Andreas,
Dave Lain/John Hendra: Bier brauen ist in Deutschland in erster Auflage erst 1990 erschienen. Das Copyright könnte sich auf die Originalausgabe beziehen.
Beste Grüße,
Dirk
Nachtrag: Bitte meinen Eintrag ignorieren. Es gab wohl schon vor 1990 Ausgaben in Deutschland.
Dirk
Dave Lain/John Hendra: Bier brauen ist in Deutschland in erster Auflage erst 1990 erschienen. Das Copyright könnte sich auf die Originalausgabe beziehen.
Beste Grüße,
Dirk
Nachtrag: Bitte meinen Eintrag ignorieren. Es gab wohl schon vor 1990 Ausgaben in Deutschland.
Dirk
Zuletzt geändert von bwanapombe am Dienstag 9. Juni 2020, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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- Barney Gumble
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Sorry die vielleicht blöde Nachfrage (zu meiner Entlastung: habe erst 2009 angefangen), ist das DER Oli Dietrich (Dittsche?), wäre ja witzig..
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Nein, der aus Funk und Fernsehen bekannte "Dittsche" heißt mit vollem Namen "Oliver Michael Dittrich", nicht Oliver Dietrich.Barney Gumble hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Juni 2020, 21:12 Sorry die vielleicht blöde Nachfrage (zu meiner Entlastung: habe erst 2009 angefangen), ist das DER Oli Dietrich (Dittsche?), wäre ja witzig..
"Ein ernst zu nehmender Staat benötigt eine eigene Fluggesellschaft und ein eigenes Bier. Eine Fußballmannschaft oder Nuklearwaffen helfen, aber ein Bier ist Minimalvoraussetzung." (Frank Zappa)
- Matthias H
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Hallo,
das Taschenbuch aus dem Verlag Otto Maier Ravensburg
"Bier brauen", (Autoren der Englischen Originalausgabe Dave Laing u. John Hendra) hat in der Originalausgabe (ISBN 0-356-06009-8) das Copyright von 1977.
Die dt. Übersetzung ist als Erstausgabe 1980 erschienen. (ISBN 3-473-43049-8)
Es war meines Wissens das allererste Buch, welches zum Hobbybrauerthema zu kaufen war, noch vor Jean Pütz und noch rudimentärer.
1985 hat Wolfgang Vogel mit "Bier aus eigenem Keller" dann einen riesen Fortschritt aufgezeigt.
das Taschenbuch aus dem Verlag Otto Maier Ravensburg
"Bier brauen", (Autoren der Englischen Originalausgabe Dave Laing u. John Hendra) hat in der Originalausgabe (ISBN 0-356-06009-8) das Copyright von 1977.
Die dt. Übersetzung ist als Erstausgabe 1980 erschienen. (ISBN 3-473-43049-8)
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1985 hat Wolfgang Vogel mit "Bier aus eigenem Keller" dann einen riesen Fortschritt aufgezeigt.
Viele Grüße
Matthias H
Was lange gärt, wird endlich gut.
Erfinder u. Entwickler des Läuterhexensystems
und innovativer Malzschrotquetschen höchster Qualität
Hausbräu seit 1986; MattMill seit 2006
(Service und Fragen zur MattMill bitte nur per Mail)
Matthias H
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Richtig, bei dem Dave Laing habe ich das "g" vergessen. Mein Buch stimmt mit Deinen Daten überein. Ich dachte immer, vor Jean Pütz wäre in Deutschland das Hobbybrauen verboten gewesen. Kann dann ja so nicht stimmen.
Mein Exemplar von Wolfgang Vogel ist tatsächlich von 1984. Durch ihn bin ich zum Brauen gekommen, aber erst 1998 bei einem Zufallsfund in der Kölner Stadtbibliothek. Ein bahnbrechendes Buch zum Erscheinungsjahr, wie ich immer noch finde.
Mein Exemplar von Wolfgang Vogel ist tatsächlich von 1984. Durch ihn bin ich zum Brauen gekommen, aber erst 1998 bei einem Zufallsfund in der Kölner Stadtbibliothek. Ein bahnbrechendes Buch zum Erscheinungsjahr, wie ich immer noch finde.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Verboten war es nicht, nur gab es einige Einschränkungen. Man durfte nur Zutaten nicht sichtbar in den Laden stellen oder Werbung dafür machen. Das Buch war wohl auch nicht legal zu seiner Zeit.
Dirk
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Dann gibts noch den Ladidel, Zurück zum (ursprünglichen) Bier. Müsste um 1997 erschienen sein. Steht nicht im Buch! Literaturangaben im Buch reichen bis 1996. Gekauft habe ich es am 12.11.98.
Wenn das jemand nicht kennt, ist das keine Lücke, es sei denn man interessiert sich für schlechte Bierliteratur.
Gruß
Peter
Wenn das jemand nicht kennt, ist das keine Lücke, es sei denn man interessiert sich für schlechte Bierliteratur.
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Das Buch aus dem Ravensburger Verlag war nach damaliger Gesetzeslage illegal, das hat den Verlag aber nicht gestört und es hat sich auch sonst niemand beschwert. Auch so hatte der Otto Maier Verlag einiges im Programm, was man heute als "linksgrünversifft" bezeichnen würde.Matthias H hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Juni 2020, 23:19 Hallo,
das Taschenbuch aus dem Verlag Otto Maier Ravensburg
"Bier brauen", (Autoren der Englischen Originalausgabe Dave Laing u. John Hendra) hat in der Originalausgabe (ISBN 0-356-06009-8) das Copyright von 1977.
Die dt. Übersetzung ist als Erstausgabe 1980 erschienen. (ISBN 3-473-43049-8)
Es war meines Wissens das allererste Buch, welches zum Hobbybrauerthema zu kaufen war, noch vor Jean Pütz und noch rudimentärer.
1985 hat Wolfgang Vogel mit "Bier aus eigenem Keller" dann einen riesen Fortschritt aufgezeigt.
Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen Euro
Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Wenn du von der Historie sprichst, sollte erwähnt werden, das Literatur für die Haus- und Hofbrauerei keine neue Erfindung ist. Du sprichst hier nur vom Zeitraum post Privatbrauverbot qua Steuerbereinigungsgesetz 1986(?).
Zwei Bsp:
Joseph Servière "Der Hausvater im Wein- und Bierkeller" (1842) https://books.google.de/books?id=VE1-mwEACAAJ
oder "Die Hausmutter in allen ihren Geschäfften - Band 3" (1779) https://books.google.de/books?id=TOtkAAAAcAAJ&pg=PA623
Zwei Bsp:
Joseph Servière "Der Hausvater im Wein- und Bierkeller" (1842) https://books.google.de/books?id=VE1-mwEACAAJ
oder "Die Hausmutter in allen ihren Geschäfften - Band 3" (1779) https://books.google.de/books?id=TOtkAAAAcAAJ&pg=PA623
Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Udo Krause- Bier Brauen. Das Praxisbuch- Erschienen 1998 im W. Ludwig Buchverlag München
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Man durfte sie nicht nur nicht sichtbar in den Laden stellen, sie durften nicht in Verkehr gebracht werden. Damit war es de facto nicht möglich zu brauen, da selbst verschenken damit ausgeschlossen ist.bwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 09:34Verboten war es nicht, nur gab es einige Einschränkungen. Man durfte nur Zutaten nicht sichtbar in den Laden stellen oder Werbung dafür machen. Das Buch war wohl auch nicht legal zu seiner Zeit.
Dirk
Hier als Beispiel die Fassung von 1952
§11 (ironischer Weise)
Zubereitungen
§ 11
Zur Herstellung von Bier bestimmte Zubereitungen
aller Art und zur Herstellung von Bier im Haus- halt bestimmte Braustoffe oder Brauersatzstoffe dürfen nicht angepriesen oder in Verkehr gebracht werden. [...]
„porro bibitur!“
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Da ist doch der andere § 11 viel schöner.§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 13:13Man durfte sie nicht nur nicht sichtbar in den Laden stellen, sie durften nicht in Verkehr gebracht werden. Damit war es de facto nicht möglich zu brauen, da selbst verschenken damit ausgeschlossen ist.bwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 09:34 ...
Verboten war es nicht, nur gab es einige Einschränkungen. Man durfte nur Zutaten nicht sichtbar in den Laden stellen oder Werbung dafür machen. Das Buch war wohl auch nicht legal zu seiner Zeit.
Dirk
Hier als Beispiel die Fassung von 1952
§11 (ironischer Weise)Zubereitungen
§ 11
Zur Herstellung von Bier bestimmte Zubereitungen
aller Art und zur Herstellung von Bier im Haus- halt bestimmte Braustoffe oder Brauersatzstoffe dürfen nicht angepriesen oder in Verkehr gebracht werden. [...]
Danke, danach habe ich gesucht und nichts gefunden! Ich korrigiere mich dann mal:
Nach Biersteuergesetz von 1952 § 11 Satz 1 durften folgende Produkte nicht in Verkehr gebracht werden:
- "Zur Herstellung von Bier bestimmte Zubereitungen aller Art"
Das zielt wohl vor allem auf Trockenmalzextrakte.
- "zur Herstellung von Bier im Haushalt bestimmte Braustoffe oder Brauersatzstoffe"
Also, solange die Braustoffe (z.B. Wasser, Malz, Hopfen, Hefe) für das Brauen in einer Brauerei bestimmt waren, durften sie gehandelt werden. Wenn sie für die Herstellung im Haushalt bestimmt waren, dann nicht. "Zubereitungen" waren in beiden Fällen tabu.
Man durfte zwar also zu Hause brauen, aber niemand durfte Haushalte mit Braustoffen versorgen. Blieb also nur die eigene Herstellung oder Umwidmung. Die war nicht verboten.
Also jemand bringt Malz in Verkehr, damit die Verbraucher damit irgendwas nur kein Bier herstellen können (Malzbrot, Malzbonbon, Malztrunk etc.). Die Verbraucher machen daraus Bier. Niemand hat es etwas illegales getan.
Und was noch schlimmer war:
§ 11 Satz 3: "Es ist verboten, Vorschriften über die Bereitung von Bier im Haushalt anzupreisen, zu veräußern oder unentgeltlich abzugeben."
Darunter fällt also das besagte Buch. Es durften nur Bücher mit "Vorschriften" zur Herstellung von Bier außerhalb des Haushalts abgegeben werden. Schon krass und so machte das natürlich keinen Spaß, besonders wenn man das Wissen nicht irgendwie durch Anschauung bekommen konnte.
Dirk
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Es gab ja auch Fachliteratur. Das war zwar vor meiner Zeit, aber man musste zum Erwerb der Bücher nachweisen das man vom Fach ist. Mir wurde zum Beispiel erzählt das es die Technologie der Bierbrauerei - Serie in Weihenstephan nur in einer Buchhandlung gab und zwar nur gegen Vorzeigen des Studentenausweises.Darunter fällt also das besagte Buch. Es durften nur Bücher mit "Vorschriften" zur Herstellung von Bier außerhalb des Haushalts abgegeben werden. Schon krass und so machte das natürlich keinen Spaß, besonders wenn man das Wissen nicht irgendwie durch Anschauung bekommen konnte.
Schönen Gruss
Jan
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Hallo,
ich habe Ende der Achziger (1989?) das Fachbuch "Handbuch der Brauereipraxis" in der 2. Auflage vom Getränke Fachverlag Hans Carl gekauft.
Für mich als Laien auch damals sehr schwer zu lesen. Und ich erinnere mich, dass es sehr teuer (80DM?) war.
Hier noch aus dem oben genannten Buch von 1980 der Werbeanhang, der schön dukumentiert, dass es schon Bezugsquellen gab und Materialien zum Bierbrauen angeboten wurden.
ich habe Ende der Achziger (1989?) das Fachbuch "Handbuch der Brauereipraxis" in der 2. Auflage vom Getränke Fachverlag Hans Carl gekauft.
Für mich als Laien auch damals sehr schwer zu lesen. Und ich erinnere mich, dass es sehr teuer (80DM?) war.
Hier noch aus dem oben genannten Buch von 1980 der Werbeanhang, der schön dukumentiert, dass es schon Bezugsquellen gab und Materialien zum Bierbrauen angeboten wurden.
Viele Grüße
Matthias H
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Aber nur gegen Rezept !!!!
Hobbybrauerstammtisch Köln und Umgebung: https://www.facebook.com/groups/KoelnerHobbybrauer/
Kölner Bierhistoriker eV : http://koelnerbierhistoriker.org/
BJCP Deutschland (Facebook-Gruppe): https://www.facebook.com/groups/625748487884003/
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
In der DDR erschien 1961 erstmals das Fachbuch "Technologie der Brauer und Mälzer" von Wolfgang Kunze. M. W. vom Fachbuchverlag Leipzig? Hat es bis heute immerhin auf ca. 60.000 Exemplare gebracht..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Laut Deutsche Nationalbibliothek "Technologie für Brauer und Mälzer" von Wolfganz Kunze, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1962, 16,80 M
Das Hausbrauen spielte darin aber keine Rolle, zumindest nicht in der 4. Auflage von 1978, die mir vorliegt. Auch im Vorgänger nicht:
"Leitfaden für den Brauer und Mälzer" von Rudolf Dickscheit, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953, 6,50 M
Das wäre mal eine interessante Frage für einen weiteren Thread. Wann gab es das erste berufsbildende Buch für Brauer und Mälzer?
Dirk
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Hier gibt es z.B. ein Werk über das Bierbrauen von 1614 (Nachdruck): https://www.zvab.com/servlet/BookDetail ... -_-title13bwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 17:21 Das wäre mal eine interessante Frage für einen weiteren Thread. Wann gab es das erste berufsbildende Buch für Brauer und Mälzer?
Interessanter finde ich aber z.B. dieses Werk von 1690: "Hochnutzbar und bewährte Edle Bierbrau-Kunst". Zu erwerben im Original für schlanke 1900€
https://www.zvab.com/servlet/BookDetail ... -_-title13
Im wesentlichen frag ich mich auch ob die Einteilung in "Hobby" und "Beruf" überhaupt Sinn macht. Ein Hobby im modernen Sinne war es vielleicht früher nicht unbedingt, sicherlich wurde aber trotzdem schon in kleinen Rahmen Bier gebraut. Vmtl. war das sogar eher die Regel als die Ausnahme, da es große Brauereien gar nicht gab. Vielleicht ist die Brautätigkeit früher eher so einzuordnen wie Kochen heutzutage. Für viele einfach eine Notwendigkeit des Alltags, für manche aber durchaus auch ein Hobby
Zuletzt geändert von nPlusEins am Mittwoch 10. Juni 2020, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Da ist die Frage wie du berufsbildend definierst. Buecher uebers brauen gibt es viele. Weiss nicht was meine aelteste Quelle ist, irgendwas aud dem 16. Jahrhundertbwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 17:21Laut Deutsche Nationalbibliothek "Technologie für Brauer und Mälzer" von Wolfganz Kunze, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1962, 16,80 M
Das Hausbrauen spielte darin aber keine Rolle, zumindest nicht in der 4. Auflage von 1978, die mir vorliegt. Auch im Vorgänger nicht:
"Leitfaden für den Brauer und Mälzer" von Rudolf Dickscheit, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953, 6,50 M
Das wäre mal eine interessante Frage für einen weiteren Thread. Wann gab es das erste berufsbildende Buch für Brauer und Mälzer?
Dirk
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Ja und nein. Hausbrauen war frueher sehr oft Teil der haeuslichen Arbeit. Allerdings gab es sehr wohl Brauereien die kommerziell gebraut haben und das bereits im 10. Jahrhundert. Dafuer gibt es Belege. Auch hat die Hanse einen grossen Teil Ihres Wohlstands im 14. Jahrhundert mit Bier gemacht. Es war also nicht nur kommerziell gebraut sondern auch Handelsgut.m wesentlichen frag ich mich auch ob die Einteilung in "Hobby" und "Beruf" überhaupt Sinn macht. Ein Hobby im modernen Sinne war es vielleicht früher nicht unbedingt, sicherlich wurde aber trotzdem schon in kleinem Rahmen Bier gebraut. Vmtl. war das sogar eher die Regel als die Ausnahme, da es große Brauereien gar nicht gab. Vielleicht ist die Brautätigkeit früher eher einzuordnen wie Kochen heutzutage. Für einfach eine Notwendigkeit des, für manche aber durchaus auch ein Hobby
Ich glaube die Unterteilung Hobby und Beruf ist auch schwierig. Es war vielleicht eher Haupterwerb und Nebenerwerb, denn in vielen Bereichen, zum Beispiel der Landwirtschaft, war es Teil der Gutsversorgung, also eigentlich schon Teil des Berufes, wenn auch nicht die Hauptaufgabe.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Um ehrlich zu sein zeugen ja die Belege aus Aegypten bereits von einem spezialisiertem Brauwesen mit hauptberuflichen Brauern
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Könnte sinnvoll sein, drei Felder zu unterscheiden:
- Hauswirtschaftliches Brauen (so wie auch Kochen, Waschen, Putzen zum eigenen Vorteil)
- Volkswirtschaftliches eben berufliches Brauen (zum Lebensunterhalt)
- Hobbybrauen (auch im Haushalt, aber als Hobby also nicht in der Hausarbeitszeit, sondern in der echten Freizeit, zum Vergnügen, ohne wirtschaftlichen Gewinn)
Kein Zweifel, dass es den Beruf des Brauers schon sehr lange gibt, aber ab wann nutzte man Bücher für die Ausbildung des Berufsbrauers?
1690 "Hochnutzbar und bewährte Edle Bierbrau-Kunst" ist schon mal vorgeschlagen.
@ nPlusEins Was ist das Werk von 1614? Das ist nicht richtig verlinkt.
Dirk
- Hauswirtschaftliches Brauen (so wie auch Kochen, Waschen, Putzen zum eigenen Vorteil)
- Volkswirtschaftliches eben berufliches Brauen (zum Lebensunterhalt)
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Kein Zweifel, dass es den Beruf des Brauers schon sehr lange gibt, aber ab wann nutzte man Bücher für die Ausbildung des Berufsbrauers?
1690 "Hochnutzbar und bewährte Edle Bierbrau-Kunst" ist schon mal vorgeschlagen.
@ nPlusEins Was ist das Werk von 1614? Das ist nicht richtig verlinkt.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Stimmt war falsch verlinkt. Das Buch heißt: "Fünff Bücher Von der Göttlichen und Edlen Gabe der Philosophischen, hochthewren und wunderbaren Kunst, Bier zu brawen"bwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 18:31 @ nPlusEins Was ist das Werk von 1614? Das ist nicht richtig verlinkt.
Ich hab noch bessere Quellen gefunden. Das Buch ist sogar frei im Internet verfügbar. Wer möchte und des altdeutschen mächtig ist kann also sogar etwas schmökern.
Ausgabe von 1614: https://collections.thulb.uni-jena.de/r ... u_00019155
Bei der Uni Dresden gibt es offenbar sogar eine Ausgabe von 1575: https://digital.slub-dresden.de/werkans ... /7801/5/0/
Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Viele Dank Euch allen für den Input!
Die Bücher von Ladidel (Walter Simon) und Udo Krause habe ich mir natürlich der Vollständigkeit halber umgehend antiquarisch bestellt.
Was ich wirklich erstaunlich finde, daß zwischen Wolfgang Vogels "Bier aus eigenem Keller" und der nächsten Publikation mehr als zehn Jahre liegen. An der Qualität diese Buches kann es nicht liegen. Es war hier wahrscheinlich einfach nur seiner Zeit voraus. Während in den USA die Post abging, ruhte hier still der See.
Die Bücher von Ladidel (Walter Simon) und Udo Krause habe ich mir natürlich der Vollständigkeit halber umgehend antiquarisch bestellt.
Was ich wirklich erstaunlich finde, daß zwischen Wolfgang Vogels "Bier aus eigenem Keller" und der nächsten Publikation mehr als zehn Jahre liegen. An der Qualität diese Buches kann es nicht liegen. Es war hier wahrscheinlich einfach nur seiner Zeit voraus. Während in den USA die Post abging, ruhte hier still der See.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Ich habe die Version von Udo Krause aus dem Südwest Verlag (ISBN 3-517-01707-8) aus dem Jahr 1995. Damit fing mein Traum Bier selbst zu brauen an.
Es habe aber dann noch viele viele Jahre gedauert bis ich es in die Tat umgesetzt habe.
Ich habe mir vor einiger Zeit mal den Spass gemacht und habe das Buch nochmal gelesen (naja eher überflogen) es ist teilweise schon abenteuerlich wie sich damals beholfen werden mußte (Stichwort: umgedrehter Hocker und Moltontuch zum Filtern). Aber im Grunde gilt alles heute noch (mehr oder weniger).
Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
OfftopicnPlusEins hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 20:05Stimmt war falsch verlinkt. Das Buch heißt: "Fünff Bücher Von der Göttlichen und Edlen Gabe der Philosophischen, hochthewren und wunderbaren Kunst, Bier zu brawen"bwanapombe hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juni 2020, 18:31 @ nPlusEins Was ist das Werk von 1614? Das ist nicht richtig verlinkt.
...
Was schreibt der gute Knaust im ersten Buch, wie man brauen lernen kann?
"wie es ferner mit dem brawen und bereitung der Biere zugehet / weiß jederman / und lest sich gewißlich nicht alles dermassen und also / wie es an ihm selbst und künstlich und Philosophisch erfunden ist / schreiben und berichten / Man frage die Brawmeister darumb/ wissen einem gar guten bescheidt zu geben/"
Oder:
Jetzt auch noch zu schreiben, wie man Bier braut geht an dieser Stelle zu weit. Weiß eh jeder und wenn nicht, frage man die Braumeister. Die wissen super Bescheid.
Mal ganz im Ernst, das ist so ein bißchen das Problem der neuzeitlichen Autoren Knaust, Placotomus etc. Keiner schreibt wirklich mal auf, wie Bierbrauen funktioniert. Handwerksausbildung war damals eben ganz persönlich. Die Akademisierung des Handwerks wie wir sie heute kennen und uns im dualen System entgegentritt, gab es da noch nicht.
Man muß Knaust natürlich trotzdem würdigen und er ist sicher historisch lehrreich. Beindruckend auf jeden Fall die unglaubliche Kenntnis lokaler Biere.
Dirk
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Re: Deutschsprachige Hobbybrauliteratur vor 2000
Ja da gibts einige so schöne Stellen:
Müsste man eigentlich mal in einfach lesbaren Volltext fassen, das gute Werk. Da ist bestimmt noch die ein oder andere lehrreiche Weisheit verborgen.
Ich wusste irgendwie schon immer, dass Bierbrauen aus dem Kern des Philosophen stammtWie aber und was Gestalt die Bereitung der Gersten zum Brauen / welches man Mälzen nennt / zugehe und geschehe / das will ich mich hierher / zu setzen nicht unterstehen / weil es an allen Derfern und Enden nicht gleich und auff eine Art und Weise zugeht / wils den Mälzern eines jeden Orts / befehlen und heimstellen / die werden wohlsehen / daß die es recht machen / und ihrer Zunft hierinne recht nachgehen und gebrauchen / Denn es ist eine herrliche Zunft / und ein subtiles Inventum, mitten aus dem Kern des Philosophen gezogen / derhalben auch damit recht umbgangen seyn wil / und so man damit nicht recht umbgangen ist / läst sichs also bald und zur Stund spüren und mercken / an dem Geschmacks des Biers / denn es geräth davon nicht wol / und sonderlich wo das Malz zu sehr gedürrt oder in der Dürre verbrannt were / so krigte das Bier eine feuerrothe Farbe / und einen bösen vnarfigen Nachschmack / von dem Brande und Versengerung / auch tuth solcher Getranck dem Gehirn schaden / und steigent einem leichtlich in den Kopf / und ist auch sonst in viel Wege dem Leibe des Menschen ungesund
Müsste man eigentlich mal in einfach lesbaren Volltext fassen, das gute Werk. Da ist bestimmt noch die ein oder andere lehrreiche Weisheit verborgen.