Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

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olibaer
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#351

Beitrag von olibaer »

Hallo Markus,
amplitude hat geschrieben: Montag 3. August 2020, 21:18 Ich denke der Mitarbeiter war etwas übereifrig ...

Wenn ich jetzt die hergeleiteten Werte von Martin für mein (kommendes) Setup verifizieren kann,
hab ich:

1. verstanden wie Schwach saures Harz funktioniert :)
2. eine verlässliche Möglichkeit der Planung meiner Brauwasserzusammensetzung

Nicht schlecht :)
Läuft :thumbup

Wenn Du Messungen gemacht hast. Unbedingt hier posten.
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#352

Beitrag von marsabba »

Eine Anmerkung:
Vielleicht solltest Du in Spalte K die Formel zur Berechnung der RA überprüfen.
Danke für den Hinweis, habs korrigiert.

Martin
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DerDerDasBierBraut
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#353

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Kleine Anmerkung von einem Aquarianer.
Schwach saures Harz hinterlässt je nach Karbonathärte massig CO2 im Wasser. Das CO2 muss erstmal entweichen, damit sich der endgültige pH Wert einstellt. Dieser Vorgang dauert eine ganze Weile.
Ich habe die Tonne mit dem enthärteten Wasser damals mindestens 24 Stunden mit dem Sprudelstein belüftet, damit das CO2 nach dem Entsalzen entgasen kann. Direkt ins Aquarium durfte es nicht, weil zu sauer und zu CO2-haltig für die Fischis. Man konnte den Tieren solche Versuche förmlich ansehen.
Für einen definierten Maische pH wäre es aus meiner Sicht auch besser, das Wasser vorab zu entgasen.

Mischbett und Vollentsalzung verhält sich anders.

PS: In der Zoohandlung gibt es CO2 Indikatoren, die je nach CO2 Gehalt gelb-grün-blau umschlagen. Damit könnt ihr prüfen, wann das Brauwasser ausreichend Kohlensäure abgegeben hat.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#354

Beitrag von Commander8x »

Die in #350 zitierte Quelle ist nicht richtig. Destilliertes Wasser ist schwach leitfähig wegen der Autodissoziation des Wassers.

Wäre es nicht eine Möglichkeit, den Kationentauscher mit Na+ - oder K+ - Ionen zu Regenerieren statt mit Säure?

Gruß Matthias
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#355

Beitrag von amplitude »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 3. August 2020, 23:40 Kleine Anmerkung von einem Aquarianer.
Schwach saures Harz hinterlässt je nach Karbonathärte massig CO2 im Wasser. Das CO2 muss erstmal entweichen, damit sich der endgültige pH Wert einstellt. Dieser Vorgang dauert eine ganze Weile.
Ich habe die Tonne mit dem enthärteten Wasser damals mindestens 24 Stunden mit dem Sprudelstein belüftet, damit das CO2 nach dem Entsalzen entgasen kann. Direkt ins Aquarium durfte es nicht, weil zu sauer und zu CO2-haltig für die Fischis. Man konnte den Tieren solche Versuche förmlich ansehen.
Für einen definierten Maische pH wäre es aus meiner Sicht auch besser, das Wasser vorab zu entgasen.

Mischbett und Vollentsalzung verhält sich anders.

PS: In der Zoohandlung gibt es CO2 Indikatoren, die je nach CO2 Gehalt gelb-grün-blau umschlagen. Damit könnt ihr prüfen, wann das Brauwasser ausreichend Kohlensäure abgegeben hat.
Hmmm. Ich hatte gehofft dass das Entgasen zu genüge durch erhitzen auf Einmaisch Temperatur (57 C) plus Umwälzung erreicht wird. Ich werd das einfach mal versuchen und vorm Einmaischen per Co2 Indikation überprüfen..Zur not halt ich dann noch nen Stabmixer rein :D

Gruß
Markus
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#356

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich bin mir leider nicht ganz sicher, auf welcher Basis diese Farbumschlagsindikatoren für CO2 aus dem Fischladen funktionieren.
Die Aquarianer machen sich das in der Regel einfach, indem sie KH, pH und CO2 Gehalt in eine Dreiecksbeziehung setzen und aus zwei dieser Werte den fehlenden Dritten berechnen.

Problematisch kann es werden, wenn der CO2 Farbumschalgsindikator über den pH Wert anschlägt und die Ionenmenge im (Teil-)Entmineralisiertem Wasser zu gering wird. Unter GH 4 braucht man mit Hobbyequipment gar nicht erst versuchen irgendetwas zu messen. Für solche Geringionenmedien müssen schwere Geschütze aufgefahren werden. Schott Blueline Feinschliffelektroden (SI Analytics) und ein passendes Messgerät zum Beispiel.
Unsere Hobbybrauer pH Messgeräte sind in diesem Bereich etwa so genau, wie eine Wasserprobe zu verkosten und den pH Wert zu schätzen.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#357

Beitrag von Commander8x »

Diese Aquarien-Indikatoren sind vermutlich ein Gemisch aus pH- und Komplexindikator für die Wasserhärte. Die sichtbaren Farbumschläge auf der Farbskala sind also Mischfarben.

Durch das chemische Gleichgewicht zwischen Carbonat / Hydrogencarbonate / Kohlensäure sind CO2-Gehalt und pH- Wert miteinander verbunden. Daneben spielt auch die Temperatur eine Rolle, die die physikalische Löslichkeit des CO2 in Wasser bestimmt.

Ich denke, selbst die einfachen pH- Meter sind um den Faktor 10 genauer als die Aquarien Tests.

Ach ja, noch eins: Leitwert und Leitfähigkeit sind nicht genau das gleiche. Die Leitfähigkeit ist eine materialspezifische Größe, während der Leitwert sich auf ein konkretes Meßsystem bezieht. Gleiche Werte gibt es nur zB bei einem Elektrodenabstand von 1 cm und einer - Fläche von 1 Quadratdezimeter.

Gruß Matthias
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#358

Beitrag von amplitude »

Selbst wenn ich mit einem pH Meter messe und der gemessene Wert von meinem "errechneten" abweicht, bleiben mit ja leider mindestens zwei Ursachen:

1. Harz muss getauscht werden
2. Wasser noch nicht "genug" entgast

..Das machts den Prozess nicht so einfach wie ich mir das erhofft hatte ;-)
Dann vllt doch Mischbett zum vollentsalzen, zum überprüfen den Leitwert hernehmen und danach passend aufsalzen.

Gruß
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#359

Beitrag von marsabba »

Super Spannendes Thema !

Der springende Punkt ist wohl, wie stark (und schnell) das CO2 beim Erhitzen ausgetrieben wird und somit für unsere Zwecke unschädlich gemacht wird.

Hier (ab Seite 8) habe ich was gefunden, wo verschiedene Mineralwässer auf 60 grad bzw zum Sieden gebracht werden und der pH-Unterschied gemessen (und dann auch erklärt) wird. Je nach Ausgangswasser steigt der pH durchaus um 1 an.

Martin
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#360

Beitrag von Commander8x »

In der Abb. 1.7 (S. 10) sieht man gut, dass es in unserem Fall - Würze-pH - um das Gleichgewicht H2CO3/HCO3- geht.
Bei Brauwasser ist der Effekt des Abkochens sicherlich geringer.

Wenn es nur darum geht, das CO2 loszuwerden, kann man das Brauwasser auch mit Kalkmilch behandeln.

Gruß Matthias
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#361

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
marsabba hat geschrieben: Dienstag 4. August 2020, 17:56 Der springende Punkt ist wohl, wie stark (und schnell) das CO2 beim Erhitzen ausgetrieben wird und somit für unsere Zwecke unschädlich gemacht wird.

Hier (ab Seite 8) habe ich was gefunden, wo verschiedene Mineralwässer auf 60 grad bzw zum Sieden gebracht werden und der pH-Unterschied gemessen (und dann auch erklärt) wird. Je nach Ausgangswasser steigt der pH durchaus um 1 an.
Gestern war Gelegenheit dem Enthärtungseffekt, der Leistung und dem pH-Wert von Brauwasser und Maische auf den Zahn zu fühlen.
Ein Brautag mit einem Brauwasserbedarf von 100 L stand an. In der Vorbereitung wurde fleißig mitgemessen. Die Eckdaten:

Rohwasserqualität: siehe #1. pH-Wert 7,33.
Brauwasserbedarf: 100 L
Harz: Mischbett
Harzmenge: Patrone/Kartusche randvoll. #1, Bild 04.
Durchfluss: ~1,4 L/min

Während der Entsalzung wurde mitdokumentiert:
  • die produzierte Brauwassermenge in L
  • der pH (2-Punkt Kalibrierung kurz zuvor)
  • der Leitwert (µS/cm)
  • die Messtemperatur

Hier die Ergebnislage:

Code: Alles auswählen

MessNo     L(Sum) pH     Leitwert   °C
1          10     6,19   57         18,7
2          25     6,10   60         17,6
3          50     5,91   72         17,2
4          75     5,88   81         17,1
6          90     5,96   91         17,2
7          100    6,17   113        20,2
Anmerkung: MessNo = 7 wurde händisch angewärmt. Die letzten Messdaten(100 L) zur Probe sollten in der Nähe von 20°C erhoben werden.

In Worte gefasst:
In ~70 min wurde mit einer Patrone/Kartusche Mischbettharz eine Rohwassermenge von 100 L von ~17°dH auf ~3°dH gedrückt (-> für 1°GH ~ 35 µS angenommen). Der pH sank während der Enthärtung von 7,33 auf 6,17. In 100 L Brauwasser resultierte ein Leitwert von 113 µS/cm.

30 L des Brauwassers wurde zusammen mit 8,5 kg Malzschrot bei 58°C eingemaischt. Die Schüttung:

Code: Alles auswählen

Pos. Bez.           %-Anteil   Farbe EBC
1    Weizenmalz     30         5
2    Tennenmalz     30         12
3    Wienermalz     30         10
4    CaraPils       10         5
15 min nach dem Einmaischen wurde ein pH-Wert von 5,51 festgestellt(Maischetemperatur 64°C, Messtemperatur 20°C).

Ergebnis:

Für den Versuchsaufbau war der resultierende pH-Wert im Brauwasser für den Maische-pH unbedenklich.
Es steht zu vermuten, dass das "Rühren & Aufheizen" und die "Pufferwirkung der Maische" dazu beiträgt, dass die Ansäuerung des Brauwassers durch den Enthärtungsvorgang nicht bis auf den Maische-pH durchschlagen kann.

Hier noch ein Bild vom Setup. Als Brauer kann man nie genug leere Kisten und Salatschüsseln im Haus haben ;-)
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#362

Beitrag von Commander8x »

Man sieht ganz gut, dass das Austauscherharz nach ca 50 Litern nachlässt. Wurde im Zufluss gemessen oder der Bottich umgerührt?

Pro 10 Grad steigt der pH-Wert um ca. 0,08 Einheiten. (aus dem Gedächtnis, kann ich nachsehen).

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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#363

Beitrag von marsabba »

Schade, das du hier mit Mischbettharz gearbeitet hast, und nicht mit dem Kationenharz schwach sauer. Die Problematik mit dem freien CO2 stellt sich ja nur bei letzterem.

Martin
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#364

Beitrag von olibaer »

Hallo Matthias,
Commander8x hat geschrieben: Samstag 8. August 2020, 11:38 Man sieht ganz gut, dass das Austauscherharz nach ca 50 Litern nachlässt. Wurde im Zufluss gemessen oder der Bottich umgerührt?
Pro 10 Grad steigt der pH-Wert um ca. 0,08 Einheiten. (aus dem Gedächtnis, kann ich nachsehen).
Gemessen wurde in der resultierenden Gesamtmenge, also im Bottich.
Vor der Probenahme wurde die Zielmenge im Bottich homogenisert und an der Probenahmestelle reichlich vorgeschossen, klar - in klassischer Brauermanier.

Anmerkung:
Mit einem Durchsatz von 1,4 L/min habe ich die Harzmenge mit meinen Rohwasserqualitäten bewusst überfahren. Mir war klar, dass die Austauschmasse nach 100 L Rohwasser sowieso erschöpft sein würde - Literleistung hin oder her.

Ohnehin bin ich nicht so sehr der Null-µS-Typ. Ich rette mir ganz gerne zwischen 1-3 Härtegrade aus dem Rohwasser ins Brauwasser und wenn der letzte Nachguss mit 150 µS auf den Treber kommt, treibt mir das auch keine Tränen in die Augen ;-)
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#365

Beitrag von olibaer »

Hi Martin,
marsabba hat geschrieben: Samstag 8. August 2020, 13:41 Schade, das du hier mit Mischbettharz gearbeitet hast, und nicht mit dem Kationenharz schwach sauer. Die Problematik mit dem freien CO2 stellt sich ja nur bei letzterem.
Wasseraufbereitung hat immer etwas mit pH zu tun. Von Kalkwasser bis Abkochen. Aber klar, hast du recht:
Ich hab verarbeitet was gerade an Harz verfügbar war und was aufgebraucht werden musste.

Die nächste Versuchsrunde geht an "schwach sauer" :-)
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#366

Beitrag von heizungsrohr »

Ich bin gerade über diesen Satz in der Anleitung eines Mischbettentsalzers bei aft gestolpert:
„VE-Wasser ist kein Trinkwasser, bei versehentlichem Konsum suchen Sie sofort Rat bei einem Arzt!“

Sollte man sich Sorgen machen? Ich finde auch nicht, dass das Wasser komplett neutral schmeckt. Ein leicht metallischer Geschmack und ein Plastikflaschen-Abgang sind schon spürbar.
Was mir noch auffällt ist eine feine Gasbildung beim Zapfen. Das Wasser ist am Anfang richtig milchig bis alles aufgestiegen ist. Ähnlich wie manchmal im Sommer das Leitungswasser, nur deutlich stärker. Liegt das am sodaalkalischen Wasser bei mir?

Edit: hab mal an dem Beutel mit dem Zusatzharz gerochen, das ich mit bestellt hatte. Da riecht man schon ne leichte Fischnote, wie in anderen Beiträgen hier geschrieben wurde. Bei genauem Hinriechen merkt man das dem Wasser insbesondere beim Schwenken auch an. Toll, hoffentlich wurde mir da jetzt kein schlechtes Harz geschickt. Ich hab halt auch eine größere Kartusche gekauft, da ich das Wasser für alles mögliche benutzen wollte. Da ist ein Umtausch natürlich eher die letzte Option.
Gruß
Magnus
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#367

Beitrag von Citrist »

Hmmmm, Magnus,
Lies doch mal genau den Post #364, also der Absatz über deinem.
Wir wissen nicht, was Du für ein Wasser hast, das vorab.
Jedenfalls: Wenn Du einem Karbonatwasser die Alkali/Erdalkaliionen entziehst, hast Du anschließend einen Überschuss an , genau, Carbonat-Ionen.
CO3^2- und HCO3^- und H2CO3 stehen pH-getriggert in Zusammenhang.
Jeder, dem Jura-Kalkwasser aus dem Hahn tropft, kennt die wachsenden Stalaktiten auf der Spüle 👽🥴😝🤬...
Griezi us dr Schwoiz.
Citrist
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Mein (Jura)Wasser: https://tinyurl.com/yduv8yvr
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#368

Beitrag von Jo Wun »

ich bin stark an einem Mischbett-Entsalzer interessiert.
Kennt denn jemand einen Händler der Kartuschen aber insbesondere auch das Harz in Lebensmittel-geeigneter Ausführung vertreibt?

Bei der sehr großen Oberfläche , welche das Harz logischweise haben muss ist die Lebensmitteleignung ja schon relevant.

Für Hinweise danke ich im Voraus!!

Gruß
Jo
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#369

Beitrag von Sebasstian »

Hat doch Oli schon in Post #1 verlinkt.
Grüße,
Sebastian
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Archie
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#370

Beitrag von Archie »

Hallo Jo,

Oli hat im Beitrag #180 seine Einkaufliste verlinkt. Die hat mir auch sehr geholfen.

Gruß
Archie
Ein Bier entsteht nicht einfach so von alleine. Dazu gehören auch ein Quäntchen Zauberei und gewisse Dinge, die niemand so recht versteht.
(Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister)
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#371

Beitrag von Jo Wun »

Danke für eure schnellen Antworten.

Bei der Beschreibung auf der Page des Lieferanten (AFT) steht aber nichts zur Lebensmitteltauglichkeit.
Mag sein dass das Harz geeignet ist; explizit erwähnt wird das dort aber nicht.
Ich möchte diesbezüglich aber schon auf Nummer sicher gehen.

Gruß
Jo
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#372

Beitrag von heizungsrohr »

Leider hat das Harz das prinzipbedingte Problem, kleine Mengen Amine ans Wasser abzugeben, die manche dann als leicht fischigen Geruch wahrnehmen. Besonders schädlich ist das wohl nicht, einen guten Eindruck hinterlässt es bei mir jedoch nicht. Ich hab mein Harz daher direkt wieder zurückschicken müssen und mir ein etwas abgewandeltes System gebaut.
Im Zweifel frag dort einfach nach, die antworten schnell.
Gruß
Magnus
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#373

Beitrag von Sebasstian »

Jo Wun hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 16:25 Danke für eure schnellen Antworten.

Bei der Beschreibung auf der Page des Lieferanten (AFT) steht aber nichts zur Lebensmitteltauglichkeit.
Mag sein dass das Harz geeignet ist; explizit erwähnt wird das dort aber nicht.
Ich möchte diesbezüglich aber schon auf Nummer sicher gehen.

Gruß
Jo
Hallo Jo,
auch darum hat sich Oli bereits gekümmert :Wink
olibaer hat geschrieben: Samstag 9. Juni 2018, 00:27 Ich beziehe für solche "Erstversuche" gerne alles aus "einer Hand": Link
Der Telefonkontakt zum Service-Team war super. Ich hatte u.a. angefragt bzgl. Lebensmitteltauglichkeit und den zolligen Anschlüssen.
Grüße,
Sebastian
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#374

Beitrag von olibaer »

Sebasstian hat geschrieben: Donnerstag 17. Dezember 2020, 17:41 auch darum hat sich Oli bereits gekümmert :Wink
Auch das hilft #332 Bild:Füllvariante einer Harzpatrone und hohe Temperaturen im Einmaisch-/Brauwasser sowieso.
Gruss
Oli
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#375

Beitrag von Jo Wun »

@ heizungsrohr (lustiger Name!)

verrätst du uns wie dein "etwas abgeandeltes System" aussieht?

Gruß
Jo
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#376

Beitrag von heizungsrohr »

Ich habe mir zwei dieser Filtergehäuse dort mit Leerkartusche bestellt. In die 1. Säule kommt ein stark saures Kationenharz, in die 2. ein schwach anionisches.
Vorteil: Na, K, Mg, Ca sind alle weitgehend raus.
Nachteil: Anionen sind nicht komplett raus. Es bildet sich Kohlensäure, die vorerst gelöst bleibt und den pH-Wert senkt. Bisher bin ich leider nicht zum Brauen gekommen, um die Auswirkungen zu testen. Mein bester Leitwert war 25 ysiemens, momentan kämpfe ich ein wenig mit der richtigen Regeneration der Harze, da mein Leitwert etwas zu hoch ist (bis zu 100). Ausgangswasser hat 850
Gruß
Magnus
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#377

Beitrag von Sebasstian »

Ladeberger hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 16:19
stefan78h hat geschrieben: Freitag 30. November 2018, 13:51 blöde Frage?

Ich will in zukunft eine Enthärtungsanlage einbauen. Da sehr kalkhaltiges Wasser.

Aber welches System würdet Ihr mir empfehlen...

Das wäre eher etwas für einen eigenen Thread, da es mit diesem Thema nichts zu tun hat. Die Zielsetzungen bei der Aufbereitung von Brauwasser ggü. Hauswasser/Prozesswasser sind schließlich sehr unterschiedlich gelagert.

Gruß
Andy
Hi,
ich hab jetzt ne Weile gesucht, aber ichts passendes gefunden. Gibt es solch einen separaten Thread zum Thema Hauswasser-Enthärtunsanlage bereits? Ich denke nämlich auch darüber nach. Ich bin auch sehr dankbar über PN zu dem Thema, falls jemand diesbezüglivh Erfahrungen und Tipps hat (zB. von stefan78h?). Ist ja in der Tat fast schon offtopic.
Grüße,
Sebastian
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#378

Beitrag von Sebasstian »

So, ich hab mich jetzt auch dazu entschieden diesen Weg der Mischbettvollentsalzung mal zu gehen.
Oli hatte ja in #180 schonmal eine schöne EInkaufsliste als Zusammenfassung gepostet. Danke. Als Anmerkung dazu wollte ich nur nochmal von meiner Bestellung gerade eben berichten und positiv bemerken, dass die meisten Sachen für die Grundausstattung nun mittlerweile im Shop auch schon als Bestell-Optionen beim Filtergehäuse direkt mit dazukonfiguriert werden können und nicht als separate Artikel in den Warenkorb müssen (Kartusche, Schlüssel, Anschlussset, Anschluss-Optionen Ein-/Ausgang, Wandhalterung, ect). Feine Sache. :thumbup
So ging jetzt meine Bestellung gerade mit nur 2 Artikel raus und ich glaube, dass ich damit schon ready-to-go bin. Freu mich.
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Grüße,
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#379

Beitrag von olibaer »

Sebasstian hat geschrieben: Donnerstag 7. Januar 2021, 16:13 So ging jetzt meine Bestellung gerade mit nur 2 Artikel raus und ich glaube, dass ich damit schon ready-to-go bin. Freu mich.
Sehr weit- und umsichtig wie ich meine.
Offensichtlich ist dem Shop-Betreiber das neue Kundenklientel nicht entgangen. Nur gut für uns.

Trotzdem:
Rund um die Anschlüsse, Dichtungen, Patronen, Harze und Verbindungen wachsam bleiben. Der Lieferant kennt die Anschlüsse, Verbindungswege und Bedarfe vor Ort nicht. Bestenfalls immer nachfragen und in der Kommunikation die Fakten freundlich auf den Tisch legen.
Gruss
Oli
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#380

Beitrag von Vestenrunner »

olibaer hat geschrieben: Freitag 8. Juni 2018, 20:05
Meine Erwartungshaltung an die "Anlage":
Ich hätte gerne aus meinem "gruseligen" Rohwasser in 30 min 60 L Brauwasser hergestellt. Von einer GH° 17 möchte ich auf eine GH° < 2 kommen, oder in µS ausgedrückt, von ~ 700 auf < 70.
Damit muss das derzeitige Anlagensetup(0,5L Harz) mit 2L Rohwasser/min betrieben werden und der letzte Liter aus der Chragenmenge sollte < 70 µS messen. Schauen wir mal.
Servus Oli,

ich habe mir von der Firma das gleiche Equipment kommen lassen. Was mir aber jetzt nicht klar ist, woher du den Wert von 2l/min ableitest? (Edit: Nur von deiner Erwartung an die Zeit?) Auf der Internetseite der Firma habe ich nichts gefunden. Könntest du mir da auf die Sprünge helfen?

Gruß aus Franken!
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#381

Beitrag von JackFrost »

Vestenrunner hat geschrieben: Donnerstag 14. Januar 2021, 19:26
olibaer hat geschrieben: Freitag 8. Juni 2018, 20:05
Meine Erwartungshaltung an die "Anlage":
Ich hätte gerne aus meinem "gruseligen" Rohwasser in 30 min 60 L Brauwasser hergestellt. Von einer GH° 17 möchte ich auf eine GH° < 2 kommen, oder in µS ausgedrückt, von ~ 700 auf < 70.
Damit muss das derzeitige Anlagensetup(0,5L Harz) mit 2L Rohwasser/min betrieben werden und der letzte Liter aus der Chragenmenge sollte < 70 µS messen. Schauen wir mal.
Servus Oli,

ich habe mir von der Firma das gleiche Equipment kommen lassen. Was mir aber jetzt nicht klar ist, woher du den Wert von 2l/min ableitest? (Edit: Nur von deiner Erwartung an die Zeit?) Auf der Internetseite der Firma habe ich nichts gefunden. Könntest du mir da auf die Sprünge helfen?

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Der Ionentauschprozess braucht seine Zeit, das ist sicher ein Erfahrungswert.
Je größer die Patrone desto schneller kann man durchgehen.

Ich lass es so durchlaufen das ich bei frischem Harz für ein helles Bier < 10 µS/cm bin.
Danach braue ich meistens ein dunkles und da geh ich persönlich bis 50 µS/cm,

Gruß JackFrost
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#382

Beitrag von olibaer »

Hallo Peter,
Vestenrunner hat geschrieben: Donnerstag 14. Januar 2021, 19:26 ich habe mir von der Firma das gleiche Equipment kommen lassen. Was mir aber jetzt nicht klar ist, woher du den Wert von 2l/min ableitest? (Edit: Nur von deiner Erwartung an die Zeit?) Auf der Internetseite der Firma habe ich nichts gefunden. Könntest du mir da auf die Sprünge helfen?
Anfangs habe ich viel gemessen und Leistungsangaben gibt es durchaus, allerdings nur in Liter Mischbettharz pro GH und Liter Filtrat - nicht in Durchlaufgeschwindigkeit l/min (#1).

Ich nehme bei den 2l/min durchaus in Kauf, dass mit zunehmenden Rohwasserdurchsatz der µS/cm-Wert immer schlechter wird.
Da ich aber zunächst die geplante Gesamtgußmenge in einem Zielgefäß sammle vermischt sich darin das "super-enthärtete-Wasser" mit dem "weniger-super-enthärtete-Wasser".

Wenn diese so aufbereitete Gesamtgussmenge, bei mir sind das rund 70L, wiederholbar ~2-3 GH°misst, dann bin ich für den Hauptguß und den Nachguß genau da wo ich hin wollte/will - eine defnierte Menge Brauwasserqualität. Der Rest wird über den Ist-Maische-pH und über die geplanten Wasserprofile übersteuert(Salze, Verschnitt, Konditionierung durch Säuren oder Basen).

P.S.: Messungen vom Leitwert sind schnell, einfach und kostengünstig durchzuführen. Sich bei der ersten Inbetriebnahme Notizen zu machen ist ein guter Plan.
  • Menge
  • Zeiten
  • Durchlaufgeschwindigkeit
  • Hahnenpositionen
  • Leitwert vom Rohwasser
  • Leitwert am Auslauf
  • Leitwert im Zielgefäß/Brauwasser
  • Harzmenge
  • pH (wenn möglich)
  • Harztyp
  • Geruchs-/Geschmacksprobe
Dümmstenfalls muss man das für einen weiteren Brautag wiederholen, aber dann hat man seinen "Anlagenkontext" gefunden und sofern das Setup unverändert bleibt, kann man sich für künftige Sude auf die Messung des Rohwassers(die Qualität kann Variabel sein und ggf. muss man reagieren) und die Geruchs-/Geschmacksprobe(ohnehin immer Pflicht) beschränken.
Gruss
Oli
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#383

Beitrag von Sebasstian »

Hab gerade mein Wasser vorbereitet für den ersten Brautag mit dem Filter. Hat bestens geklappt. Bin von 640µS/cm auf 30µS/cm bei einem Durchlauf von ca. 1,3 l/min. Es riecht oder schmeckt nichts auffällig.
Bin sehr zufrieden bis hierher. Läuft (im wahrsten Sinne).
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Grüße,
Sebastian
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#384

Beitrag von monsti88 »

Sebasstian hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 20:33 Bin sehr zufrieden bis hierher.
Moin!

Sieht gut aus, Dein Setup. Hast Du noch Schaumstoff oder Vlies bestellt, um die Füllmenge zu verringern oder machst Du die Kartusche immer ganz voll?

Sehe ich das richtig, dass Du da die Plastik-Gardena Anschlüsse an dem Filtergehäuse hast und dann auf Messing gehst? Was ist das für ein Trinkwasserschlauch?

Grüße!

Monsti
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#385

Beitrag von Sebasstian »

Moin,
ich hab das ja gestern zum ersten mal verwendet, deswegen kann ich jetzt nicht sagen ich mach sie immer ganz voll. :Wink Aber jetzt ist sie ganz voll.
Ich hab aber 50:50 VE Wasser mit Rohwasser verschnitten, d.h. ich brauchte nur 28Liter VE Wasser und damit ist das Harz vermutlich lange nicht erschöpft. Auch am Ende noch konstant 30yS/cm. Werde also wahrscheinlich beim nächsten mal versuchen nur halb zu befüllen. Die Schaumstoff-Pads für oben und unten (ca. 1cm dick) sind bei der Kartusche mit geliefert worden.

Anschlüsse sind Gardena. Hab ich auch gleich so mitbestellt, siehe Post oben. Vielleicht tausche ich die noch gegen Geka Messing aus, die hab ich auch an dem Schläuchen.
Der Schlauch ist dieser hier.
20210122_130100.jpg
20210122_124315_copy_1036x1842.jpg
Grüße,
Sebastian
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#386

Beitrag von Vestenrunner »

Servus miteinander,

auch ich habe gestern erstmalig mein Brauwasser für morgen hergerichtet.

Menge: 50l,
Gemäß Analyse Stadwerke: Härte 21°dH, 761 µS/cm, Carbonathärte 18,2°dH
Gemessene Eingangshärte 24°dH, Leitfähigkeit 820 µS/cm, Carbonathärte 20°dH

Ausgang zu Begin 60 µS/cm, nach Reduzierung des Durchfluss 30 µS/cm, am Ende 270 µS/cm, Durchfluss zwischen 2l/min - 0,5l/min. Hatte etwas Schwierigkeiten mit dem Regeln.

Am Ende kamen dann 50l mit 135 µS/cm raus.

Frage: Ich will ja jetzt zur Einstellung des Brauwassers für mein IPA mit dem Wasserrechner vom MMuM die benötigten Chemikalien ermitteln. Hierzu müssen die Bestandteile eingegeben werden. Kann ich die jetzt im Verhältnis der Leitfähigkeiten proportional ausrechnen?

Gruß
Peter

PS. zum Geruch: Das frische Harz riecht nicht. Das verbrauchte Harz jedoch hat einen leich fischigen Duft. Das Wasser riecht nicht fischig und schmeckt neutral. Soweit alles Gut, werde mir aber auch zukünftig noch die Aktivkohle-Lage reinbasteln.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#387

Beitrag von maker7 »

Vestenrunner hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 08:41 Kann ich die jetzt im Verhältnis der Leitfähigkeiten proportional ausrechnen?
Ich denke schon das das für unsere Anwendung hinreichend genau ist. Die im letzten Video (BRAUWASSER: Einfach zum perfekten Wasserprofil) von Friedies Brauhaus verlinkte Excel Tabelle rechnet die Werte für das entsalzte Wasser auch "nur" proportional zur Änderung der Leitfähigkeit aus.
Grüße Elias
Zuletzt geändert von maker7 am Montag 8. Februar 2021, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#388

Beitrag von JackFrost »

Die Wasserrechner Exceltabelle hier im Forum rechnet auch nur proportional zum Leitwert aus.

Gruß JackFrost
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#389

Beitrag von olibaer »

Hallo Elias,
maker7 hat geschrieben: Montag 8. Februar 2021, 17:07 Die im letzten Video (BRAUWASSER: Einfach zum perfekten Wasserprofil) von Friedies Brauhaus verlinkte Excel Tabelle ...
Bitte auf die letzten Versionen verlinken, wie von dir beschrieben. Keiner von uns weiß, wo du für den Moment stehst.
  • BRAUWASSER: Einfach zum perfekten Wasserprofil
  • Friedies Brauhaus verlinkte Excel Tabelle
Präventiv: Danke :-)
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#390

Beitrag von maker7 »

Hallo Oli,

habe die Links oben im Beitrag ergänzt.

Grüße Elias
maker7 hat geschrieben: Montag 8. Februar 2021, 17:07
Fujigen
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#391

Beitrag von Fujigen »

Danke für die links. Die haben mir gefehlt. Top.
Besten Gruß Felix
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frbr11
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#392

Beitrag von frbr11 »

Hallo Zusammen,

habe mir nun auch alle Teile für den Entsalzer bestellt :thumbup

In der Zeit des wartens habe ich mal versucht die Excel zur Umrechnung der Leitfähigkeiten mit der Excel zur Aufbereitung zu vereinen. Siehe Ergebnis im Anhang, vllt. hat ja mal jemand Zeit das zu prüfen oder kann es sogar gebrauchen.

Es fehlt lediglich noch die Umrechnung von Calciumchlorid (mg in ml).

Gruß
:Drink
Dateianhänge
Brauwasser Leitfähigkeit_Aufbereitung .xlsx
(21.8 KiB) 109-mal heruntergeladen
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#393

Beitrag von maker7 »

frbr11 hat geschrieben: Mittwoch 10. Februar 2021, 15:37In der Zeit des wartens habe ich mal versucht die Excel zur Umrechnung der Leitfähigkeiten mit der Excel zur Aufbereitung zu vereinen. Siehe Ergebnis im Anhang, vllt. hat ja mal jemand Zeit das zu prüfen oder kann es sogar gebrauchen.
Hab ich mir auf jeden Fall mal gespeichert.

Auch hier der gleiche Ergänzung wie beim Video.
Du könntest noch den Wert der Säurekapazität mit als Eingabefeld vorsehen, da zumindest mein Wasserwerk den Hydrogencarbonat-Anteil nicht explizit angibt. (Hydrogencarbonat [ppm] = Säurekapazität [mmol/l] * 61 )


Grüße Elias
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#394

Beitrag von SaxAtPhone »

Hallo zusammen,

ich habe jetzt nach der Einkaufsliste (https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 66#p283166) bestellt. Ich bin sehr gespannt, wie das funktionieren wird. Das verlinkte Leitfähigkeitsmessgerät habe ich bereits und ein pH-Meter für die Maische auch.
Meine Frage ist nun: welche Substanzen (außer Milchsäure, wenn ich das recht verstanden habe) benötige ich jetzt noch zum Aufsalzen und weiteren Vorbereiten und wo genau bestellt Ihr die? Ich würde mich da über Tipps freuen.
Lieben Gruß,
Thomas
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#395

Beitrag von ppuetz »

Milchsäure hilft beim Aufsalzen meiner Meinung nach nicht.
Es kommt darauf an was rein soll. Ich nehme folgende:
Calcium Chloride (CaCl2) um Calcium und natürlich Chlor zu erhöhen.
Magnesiumsulfat (MgSO4) erhöht Magnesium und Schwefel.
Calciumsulfat (CaSO4) erhöht Calcium und Schwefel.
Natriumchlorid (NaCl) erhöht Natrium und Chlorid.
Natriumhydrogencarbonat (Na2CO3) erhöht Natrium und Karbonhärte.
Das meiste ist hier https://braumagazin.de/article/von-der- ... rauwasser/
gut beschrieben
Gruß
Peter
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#396

Beitrag von SaxAtPhone »

Ein natürlich großartiger Artikel des Braumagazins, den ich bereits mehrfach gelesen habe. Dennoch finde ich es extrem knifflig und keinesfalls einfach, was genau man hinzugeben muß. Nach einer Mischung aus der Excel-Tabelle von :Grübel Jack (?) und dem Wasserrechner im kleinen Brauhelfer bräuchte mein dann VE-Wasser wohl nur etwas Milchsäure. Ich hoffe, daß ich das richtig verstanden und eingegeben habe, bin da aber zuversichtlich. :Smile
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#397

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,

bitte den Prozessschritt "vom Enthärtungs-Wasser zum Brauwasser" an anderer Stelle diskutieren.

Themenstränge diesbezüglich gibt es hier im Forum mehr als genug. Das ist nicht böse gemeint. Benanntes passt einfach nicht in den Threadkontext. OK?
Gruss
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#398

Beitrag von Sebasstian »

Nach einigen Suden mit dem Michbettvollentsalzer habe ich nun festgestellt, dass ich mit einer komplett gefüllten Patrone für 2-3 Sude Brauwasser vorbereiten kann, da ich mit 20% - 40% Rohwasser verschneide wie bereits weiter oben schonmal beschrieben. Die Patrone liegt also gefüllt immer ne Weile rum bevor das Harz verbraucht ist. Besser wäre ja, tatsächlich nur die für einen Sud benötigte Menge Harz in der Patrone zu haben und dann alles gleich zu entsorgen.

Mit welcher Methode habt ihr denn gute Erfahrungen gesammelt, um eine Patrone mit halber Harzfüllung zu betreiben? Womit am besten auffüllen und womit und wie am besten vom Harz trennen? Gibt es da bereits eine "best practice"?
Grüße,
Sebastian
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#399

Beitrag von Citrist »

Ich verwende einen 1" Schlauch durch den das Wasser langsam und über eine Recht lange Strecke (50 cm) durch das Harz fliessen muss. Anschließend das Harz direkt entsorgen. Die Länge vom Schlauch musst Du Dir selbst ausliefern, ist abhängig von deinem Wasser. Bei unserem Flüssigbeton (Jurawasser mit 500.000 ° DH) ist der o.g. Wert ausreichend für 35 l.
Griezi us dr Schwoiz.
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Re: Mischbettvollentsalzer im Eigenbau

#400

Beitrag von olibaer »

Hallo Sebasstian,
Sebasstian hat geschrieben: Samstag 3. April 2021, 18:58 Nach einigen Suden mit dem Michbettvollentsalzer habe ich nun festgestellt, dass ich mit einer komplett gefüllten Patrone für 2-3 Sude Brauwasser vorbereiten kann, da ich mit 20% - 40% Rohwasser verschneide wie bereits weiter oben schonmal beschrieben. Die Patrone liegt also gefüllt immer ne Weile rum bevor das Harz verbraucht ist. Besser wäre ja, tatsächlich nur die für einen Sud benötigte Menge Harz in der Patrone zu haben und dann alles gleich zu entsorgen.

Mit welcher Methode habt ihr denn gute Erfahrungen gesammelt, um eine Patrone mit halber Harzfüllung zu betreiben? Womit am besten auffüllen und womit und wie am besten vom Harz trennen? Gibt es da bereits eine "best practice"?
Ideen zum Füllmaterial gibt es ja schon einige: #332, #325

Am einfachsten wäre natürlich den Freiraum mit Schaumstoff-Segmenten aufzufüllen, wie sie in der linken Bildhälfte von #215 zu sehen sind. Je nach Lieferant werden diese für Leer- und Vollpatronen mitgeliefert und/oder können seperat nachbestellt werden.


Best practice
Wenn die Patrone eine Kapazität von 2-3 Sude im Bauch hat und zusätzlich noch ein Rohwasserverschnitt(20-40%) erfolgt, wäre es dann nicht besser das Prinzip "Patrone" zu verlassen und auf "Batch" umzustellen?

Im "Batchverfahren" dosiert man eine berechnete Harzmenge direkt in eine Gesamtgussmenge mit Rohwasserqualität und filtriert mit erreichen des gewünschten Enthärtungseffekts das Austauschharz mit einem Monofilament oder o.ä. einfach ab. Hier #101 findest du ein paar Ideen und Untersuchungen dazu. Sehr effizient und einfacher geht es kaum.
Gruss
Oli
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