Nun zu meiner Frage:
In keiner Tabelle habe ich dieses bislang ordentlich einordnen können und somit bin ich mir nun nicht ganz sicher, wie hoch ich es karbonisieren soll.
Ca. 5g/l wie ein Lager?
Moin,
also nach meinen Informationen ist ein Kellerbier in seiner ursprünglichen Form ungespundet. Das heißt, es weist den CO2 - Gehalt der Temperatur des Gärkellers auf. Da untegärig, kann man ja ganz einfach mal eine kleine Rechnung aufmachen: Sagen wir, der Gärkeller hat eine Temperatur von etwa 9°C, dann besitzt das dort hergestellte Kellerbier einen Kohlensäuregehalt von ca. 2,4 g / Liter, das ist weit, weit unterhalb selbst der laschesten Englischen Ales. Insofern sind praktisch alle Kellerbiere, die es so auf dem Markt gibt, absolut überkarbonisiert. Bisher konnte ich nur ein einziges finden, was diesen kellertypischen Kohensäuregehalt aufweist, nämlich das St. Georgen Kellerbier, das wirklich absolut ungespundet ist.
Gruß
Michael
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Ahh, ok, das ist nun auch interessant zu wissen.
Wobei ich nicht untergärig, sondern obergärig gebraut habe (siehe Rezept, Hefe ist die Notti - ok, nicht ganz passend für ein Kellerbier vllt. ).
Ich kann ja mal mit 5g/l karbonisieren und anschließend davon berichten, wie (und ob es überhaupt!) schmeckt - wobei die ja bekanntlich verschieden sind !
Ok, bei OG Brauweise haste dann noch weniger Kohlensäure drin, also so ca. 1,6 g / Liter. Das muss man aber erstmal mögen.
Gruß
Michael
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tauroplu hat geschrieben:Das heißt, es weist den CO2 - Gehalt der Temperatur des Gärkellers auf. Da untergärig, kann man ja ganz einfach mal eine kleine Rechnung aufmachen: Sagen wir, der Gärkeller hat eine Temperatur von etwa 9°C, dann besitzt das dort hergestellte Kellerbier einen Kohlensäuregehalt von ca. 2,4 g / Liter
Spielt da eigentlich nicht auch immer die Höhe des Lagertanks eine Rolle?
Also schon bei unseren 500 Liter Tanks merkt man deutlich, dass das Jungbier unten höher gespundet ist als oben, wenn man es umpumpt sieht man auch deutlich, wie die unteren Schichten ausgasen.
Je weiter unten, desto mehr Druck und CO2 in Lösung, denk ich mal.
Bei einem 20 Liter Sud spielt das ja gar keine Rolle, aber fränkisches Kellerbier wird doch sicher in größerem Maßstab gebraut.
Richtig, Stefan und daher wird vermutlich auch vor der Abfüllung umgepumpt bzw. ein einheitlicher (ungespundeter) Kohlensäuregehalt eingestellt. Aber wie schon erwähnt, es gibt aber offenbar nicht viele Fränkische Kellerbiere, die ungespundet sind, ob die dann auch so große, stehende Lagertanks haben, weiß ich natürlich nicht.
Ach ja, da St. Georgen schmeckt für meine Begriffe ziemlich schal, so ist es aber wohl ursprünglich auch gedacht.
Gruß
Michael
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Ich oute mich jetzt mal und gestehe, dass ich mit fränkischem Bier so gut wie keine Erfahrung hab.
Von diesen ungespundeten Spezialitäten hab ich zwar schon oft gehört, aber die Vorstellung find ich nach wie vor ziemlich gruselig.
@Stefan: Da sind wir schon zwei, ich mag das auch nicht.Tradition hin oder her, ich mag kein lackes Bier (Rülpsbier aber auch nicht ).
Wollte die Spundungsinfo nur der Vollständigkeit halber gegeben haben, falls mal jemand ein echt traditionelles Fränkisches Kellerbier brauen will.
Gruß
Michael
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tauroplu hat geschrieben:Moin,
also nach meinen Informationen ist ein Kellerbier in seiner ursprünglichen Form ungespundet. Das heißt, es weist den CO2 - Gehalt der Temperatur des Gärkellers auf. Da untegärig, kann man ja ganz einfach mal eine kleine Rechnung aufmachen: Sagen wir, der Gärkeller hat eine Temperatur von etwa 9°C, dann besitzt das dort hergestellte Kellerbier einen Kohlensäuregehalt von ca. 2,4 g / Liter, das ist weit, weit unterhalb selbst der laschesten Englischen Ales. Insofern sind praktisch alle Kellerbiere, die es so auf dem Markt gibt, absolut überkarbonisiert. Bisher konnte ich nur ein einziges finden, was diesen kellertypischen Kohensäuregehalt aufweist, nämlich das St. Georgen Kellerbier, das wirklich absolut ungespundet ist.
Gruß
Michael
Wie gesagt, habe ich schon unmengen Kellerbier in der Gurgel gehabt und kann das nicht bestätigen.
Wenn ein Kellerbier ungespundet ist, wird es auch als unespundet deklariert z. B. "Mahrs Bräu Kellerbier ungespundet".
Ein Kellerbier ist in der Regel gespundet aber Hefetrüb.
Nächsten Monat bin ich wieder in der "Fränkischen"
Guten Sud
Henner
___________________
Mal bin ich Hund, mal bin ich Baum
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Ah, verstehe, aber genau das meine ich mit "in seiner ursprünglichen Form", also der traditionellen Form. Und mit der Aussage: "...absolut überkarbonisiert" meinte ich genau das, was Du bestätigst: Die Kellerbiere sind fast alle gespundet. Nur im Vergleich zum ursprünglichen ungespundeten KBD sind die heutigen überkarbonisiert.
Das war ja der Grund, warum ich so lange nach einem ungespundeten Kellerbier suchen musste, bis ich mal zufällig das St. Georgen entdeckt habe.
Aber noch eine Frage hätte ich, Henner: Ich habe mir sagen lassen, dass wenn man in Franken auf den Keller geht, es überwiegend ungespundete Kellerbiere gibt. Stimmt das eigentlich? Nach Deinen Erkenntnissen scheint das aber wohl nicht der Fall zu sein oder?
Beste Grüße
Michael
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Michael
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Doch doch, auf den Kellern bekommst Du in der Regel schon ungespundetes Bier, zumindest auf den Traditionellen. Für die letzten Gäste am Abend wird dann auch kein Fass mehr angeschlagen, da gibt es Flaschenbier, denn das Faß würde ja bis zum nächsten Tag schal werden. Ich hatte vorher nur Flaschenbier im Kopf, wohl weil ich heute Vormittag in Flaschen abgefüllt habe.
Guten Sud
Henner
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Die Diskussion nimmt ja einen interessanten Verlauf...wo sind denn solche "Keller" in Franken? Die sollte ich vllt. auch besuchen, wenn ich mal dort bin :)!
Wer mal ein richtiges ungespundetes trinken will, kann ja zum Wagner Merkendorf greifen. Gutes Bier, aber Kastenweise kaufe ich es nicht mehr. Lasch und Schaumlos, aber so wie das früher wohl mal war. Früher, genau!
Mir fällt grad kein Keller ein, wo es dergleichen gibt. Das Georgen Kellerbier empfinde ich nicht als zu lasch.
Reifenbergkeller: Greif-Pils, Pretzfelder Keller: Rittmayer Lagerbier, Kalchreuth: Kitzmann alles mögliche blos kein ungespundetes. Roppelt Keller: das gleiche Lagerbier wie in der Wirtschaft, Griess-Keller: Pils wie in der Wirtschaft, usw, usw.
oh ja, bitte unbedingt das Hönig Lager probieren! Eines meiner absoluten Lieblingsbiere!
Und der Bock ist dieses Jahr auch wieder sehr süffig!
Kann ich nur empfehlen.