Brauen mit frischem Pfeffer

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Schwalbenbräu
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Brauen mit frischem Pfeffer

#1

Beitrag von Schwalbenbräu »

Hallo zusammen

Bin hier in Süditalien und pflüche gerade frischen roten Pfeffer für meinen nächsten Sud. Zerrieben riecht das so super, das muss ich probieren. Was ich brauen werde, weiss ich noch nicht genau...

Hat schon wer von Euch frischen Pfeffer verwendet und würde seine Erfahrungen teilen?

Speziell würde mich auch interessieren, ob ihr Euch getrauen würdet, einen Teil des Pfeffers unbehandelt zum Stopfen zu nehmen.

Bin gespannt auf die Antworten!

Gruss Reto
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integrator
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#2

Beitrag von integrator »

Ich klinke mich mal mit ein da ich die Sabine in der Schärfe noch ein bißchen steigern wollte.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#3

Beitrag von Schwalbenbräu »

integrator hat geschrieben: Dienstag 6. Oktober 2020, 14:07 Ich klinke mich mal mit ein da ich die Sabine in der Schärfe noch ein bißchen steigern wollte.
Da machst Du am besten Probeaufgüsse, bzw. Probesude mit Pfeffer und Wasser.

Zurück zum Thema - ich präzisiere etwas:
Würdet ihr Euch (mikrobiologisch gesehen) trauen, mit frischem, ungetrockneten Pfeffer zu stopfen?
Es soll ein leichtes Bier mit gerade mal 4% Alkohol werden...

Gruss Reto
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renzbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#4

Beitrag von renzbräu »

Kommt auf die Menge an. Und dann weniger auf die Mikrobiologie - ich denke immer noch an die Gurkengose einer Kleinbrauerei, die dann nicht so gemundet hat. Versuch macht klug.
Pfeffer im Bier wurde vor Kurzem hier diskutiert: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 14#p395914
Ergebnis: In nem Kaufbier Aromatisierung (und mikrobiologische Stabiliät) testen...
Grüße Johannes

- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#5

Beitrag von Schwalbenbräu »

Danke renzbräu
renzbräu hat geschrieben: Dienstag 6. Oktober 2020, 22:38 Kommt auf die Menge an. Und dann weiger auf die Mikrobiologie...
Pfeffer im Bier wurde vor Kurzem hier diskutiert: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 14#p395914
Ergebnis: In nem Kaufbier Aromatisierung (und mikrobiologische Stabiliät) testen...
Da wurde aber eben nur von einem Pfeffersud (also wohl Pfeffer ausgekocht) und einem Wodka-Auszug gesprochen. Bin mir sicher, dass das mikrobiologisch unkritisch ist. Mich interessiert aber das Stopfen mit frischen Körnern. Ich will die floralen Noten erhalten und möchte deshalb weder sieden noch in Alkohol ertränken.

Trotzdem - wieso nicht mal eine Kaufbierflasche öffnen , Pfeffer rein und wieder schliessen. Kann ich ja mal machen.

Hat jemand noch Inputs hinsichtlich Mikrobiologie?

Gruss Reto
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renzbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#6

Beitrag von renzbräu »

Man sagt Pfeffer eine antibakterielle Wirkung nach. In welcher Konzentration das dann wie wirksam ist :Grübel
Grüße Johannes

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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#7

Beitrag von Schwalbenbräu »

Danke renzbräu

Ja, viele Pflanzen und deren Teile wirken antibakteriell. Speziell in diesem Fall ist vielleicht, dass der Pfeffer frisch vom Baum und noch nicht getrocknet ist...
Finden wir es raus... Ich berichte wieder.

Gruss Reto
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#8

Beitrag von Pappelbräu »

Kennst Du das Pepper Pils von Welde/Braukunstkeller?

Sehr schönes Bier, mit tollen Aromen, die aus dem Pfeffer und nicht aus dem Hopfen kommen (Hopfen wird da nur zum Bittern genommen).

Wenn ich den Alex Himburg im Podcast (bin mir gerade nicht sicher in welchem) richtig verstanden habe wird bei diesem Bier tatsächlich ein Auszug aus dem Pfeffer gemacht. Mitkochen bringt es nicht, d.h. da werden die flüchtigen Aromen ausgetrieben...
Tobias
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gertstensaft
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#9

Beitrag von gertstensaft »

Also ich habe schon 2 mal mit Thymian gebraut, direkt aus dem Garten, kurz mit kaltem Wasser gespült, und direkt in die Nachgärung . Hatte aus meiner Sicht keine mikrobiologischen Folgen. War aber kein Pfeffer :Smile.
Eigen Maisch' und Sud
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#10

Beitrag von Schwalbenbräu »

Pappelbräu hat geschrieben: Mittwoch 7. Oktober 2020, 14:39 Kennst Du das Pepper Pils von Welde/Braukunstkeller?

Sehr schönes Bier, mit tollen Aromen, die aus dem Pfeffer und nicht aus dem Hopfen kommen (Hopfen wird da nur zum Bittern genommen).

Wenn ich den Alex Himburg im Podcast (bin mir gerade nicht sicher in welchem) richtig verstanden habe wird bei diesem Bier tatsächlich ein Auszug aus dem Pfeffer gemacht. Mitkochen bringt es nicht, d.h. da werden die flüchtigen Aromen ausgetrieben...
Ich meine, das mal probiert zu haben.
Werd‘s wohl mal mit direktem Stopfen probieren

Gruss Reto
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#11

Beitrag von Schwalbenbräu »

gertstensaft hat geschrieben: Mittwoch 7. Oktober 2020, 21:00 Also ich habe schon 2 mal mit Thymian gebraut, direkt aus dem Garten, kurz mit kaltem Wasser gespült, und direkt in die Nachgärung . Hatte aus meiner Sicht keine mikrobiologischen Folgen. War aber kein Pfeffer :Smile.
Danke, das macht Mut.
Ich stopfe das dann auch mal direkt.

Gruss Reto
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#12

Beitrag von Bieryllium »

Ich habe mit meinem Braupartner getrocknete Pfefferkörner in die wit Bier Flaschen vorgelegt und dann abgefüllt. Schmeckte uns gut und wir haben nichts von unerwünschten Hefen oder Bakterien bemerkt. Es schäumt aber wie blöd beim öffnen. Also nicht zu hoch karbonisieren.
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#13

Beitrag von docpsycho »

Bieryllium hat geschrieben: Donnerstag 8. Oktober 2020, 00:38 Ich habe mit meinem Braupartner getrocknete Pfefferkörner in die wit Bier Flaschen vorgelegt und dann abgefüllt. Schmeckte uns gut und wir haben nichts von unerwünschten Hefen oder Bakterien bemerkt. Es schäumt aber wie blöd beim öffnen. Also nicht zu hoch karbonisieren.
Gude,

dein Problem mit dem Gushing war tatsächlich das erste was mir einfiel bevor ich deinen Post zuende gelesen hatte. Ich finde deine Idee aber für Met oder Fruchtwein sehr interessant. Kannst du was zur Dosierung, Lagerzeit und Geschmack sagen?

Grüße, Felix
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main

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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#14

Beitrag von Bieryllium »

docpsycho hat geschrieben: Donnerstag 8. Oktober 2020, 10:55 Gude,

dein Problem mit dem Gushing war tatsächlich das erste was mir einfiel bevor ich deinen Post zuende gelesen hatte. Ich finde deine Idee aber für Met oder Fruchtwein sehr interessant. Kannst du was zur Dosierung, Lagerzeit und Geschmack sagen?

Grüße, Felix
Ja, gerne.
Ein bis zwei Körnchen auf 0,5 Liter sind deutlich wahrnehmbar aber nicht zu aufdringlich.
Etwa zwei Wochen nach abfüllen und noch einen Monat später schmeckte ich keinen Unterschied mehr, ich gehe davon aus das der Pfeffer schon sehr schnell ausgelaugt wird.
Wie beim eingelegten Gemüse bleibt das Pfefferaroma stabil.
Das ist natürlich wie immer eine subjektive Wahrnehmung.
Grüße aus Nürnberg!

Euer Christopher
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#15

Beitrag von Schwalbenbräu »

Ich werde wohl den Pfeffer noch grob zerstossen. Mein Probeaufguss hat aber ebenfalls ergeben, dass 0.5g/l passen sollte.

Gruss Reto
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#16

Beitrag von Schwalbenbräu »

Möchte noch kurz berichten:

0.5g/l zum Kochen und 0.25g/l gestopft (beides grob zerstossen) kommt noch sehr sanft rüber. Schmeckt als Jungbier aber sehr interessant und blumig/pfeffrig. Ist auch eher bitter, als scharf geworden.

Ich berichte mal, wenn es fertig ist.

Gruss Reto
Schwalbenbräu
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#17

Beitrag von Schwalbenbräu »

Ist lecker geworden und der Pfeffer ist sowohl in der Nase, wie auch im Abgang präsent - allerdings nicht mit Schärfe. Ist unerwartet bitter geworden. Ich nehme an, das kommt irgendwie vom Pfeffer. Lagert sich aber langsam raus.

Gruss Reto
Jan82
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Re: Brauen mit frischem Pfeffer

#18

Beitrag von Jan82 »

Schwalbenbräu hat geschrieben: Sonntag 18. Oktober 2020, 11:40 Möchte noch kurz berichten:

0.5g/l zum Kochen und 0.25g/l gestopft (beides grob zerstossen) kommt noch sehr sanft rüber. Schmeckt als Jungbier aber sehr interessant und blumig/pfeffrig. Ist auch eher bitter, als scharf geworden.

Ich berichte mal, wenn es fertig ist.

Gruss Reto
Hallo Reto,
hast Du 0,5g/l UND 0,25g/l gestopft hinzugegeben? Und zu welchem Zeitpunkt des Kochens hast Du hinzugegeben?
Viele Grüße, Jan
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