Barleywine umschlauchen?

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Cobo
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Barleywine umschlauchen?

#1

Beitrag von Cobo »

Mein Amerikanischer Barleywine (StW 22,1°, WYEAST 1056) blubbert derzeit vor sich hin und hat auch schon die ersten 10°Plato verknüspert. Nachdem aber so schwere Biere eine relativ lange Fermentation durchlaufen und ich ihm ca. 1 Monat oder sogar mehr Zeit geben will, stellt sich die Frage ob ich nach den ersten zwei Wochen einmal umschlauchen soll. So wird das zumindest in vielen US Foren gesagt. Allerdings schlauchen die Amis ja fast alles nach der Primary um... :Grübel

Ach ja, 3 Tage Stopfen steht auch noch auf dem Plan... das könnte man aber wohl ganz zum Schluß machen...
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muldengold
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Re: Barleywine umschlauchen?

#2

Beitrag von muldengold »

Hi Cobo,

ja, umschlauchen und "bulk conditioning" für ein paar Wochen ist für so ein schweres Bier von Vorteil. Damit bekommst Du auch weniger Hefe in die Flasche und das ist gut so, da solche Biere über Monate bis Jahre gelagert werden können/sollen und Autolyse da ein Problem sein kann und sich nach hinten raus Fehlgeschmäcker entwickeln können. Irgendwie reifen Biere in größeren Behältern auch anders als in der Flasche, kann Dir aber nicht sagen woran das liegt.

Der Zeitpunkt des Umschlauchens sollte aber gut gewählt sein. Ich würde umschlauchen wenn sich die Gäraktivität deutlich (!) reduziert hat (Du willst ja nicht die aktive Phase der Hauptgärung stören) aber noch nicht ganz zum Erliegen gekommen ist, damit noch ein klein wenig vergärbarer Zucker da ist, um den Sauerstoff der beim Umschlauchen eingetragen wurde wegzuknuspern.

Sandro
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Cobo
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Re: Barleywine umschlauchen?

#3

Beitrag von Cobo »

Hi Sandro,
danke für die Hinweise.

Das mit dem Bulk Conditioning habe ich schon mal in nem Brauvideo von einem Australier gesehen. Der hat sein Imperial Stout im Carboy für ein Jahr reifen lassen und erst danach in Flaschen abgefüllt. Soll auch verhindert werden, dass sich noch Restzucker im Jungbier befindet welches dann in der Flasche zu überkarbonisierung führen könnte.
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afri
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Re: Barleywine umschlauchen?

#4

Beitrag von afri »

Cobo hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 10:48 Ach ja, 3 Tage Stopfen steht auch noch auf dem Plan... das könnte man aber wohl ganz zum Schluß machen...
Wenn du das Zeug frisch trinken wolltest, wäre das eine Idee, aber wenn du es mehrere Monate bis Jahre lagern willst, kannst du dir das Stopfen sparen. Die Hopfenaromen werden nach langen Zeiten kaum noch zu erahnen sein, fürchte ich.
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Cobo
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Re: Barleywine umschlauchen?

#5

Beitrag von Cobo »

afri hat geschrieben: Dienstag 5. März 2019, 21:19 Wenn du das Zeug frisch trinken wolltest, wäre das eine Idee, aber wenn du es mehrere Monate bis Jahre lagern willst, kannst du dir das Stopfen sparen. Die Hopfenaromen werden nach langen Zeiten kaum noch zu erahnen sein, fürchte ich.
Achim
Hätte ich auch gedacht, aber es handelt sich um ein Klonrezept und da steht's so drin. Aber eventuell ist das wirklich unnötig...
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Re: Barleywine umschlauchen?

#6

Beitrag von muldengold »

Ja, Barleywines werden oft gestopft, insbesondere American barleywines. Um auf Achims Argument einzugehen: ich würde da mit dem Stopfhopfen auch nicht zu zaghaft sein, d.h. alles unter 2-3g pro Liter ist zu wenig und würde aufgrund der geschmacklichen Komplexizität des Bieres an sich und der langen Lagerung untergehen.
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Re: Barleywine umschlauchen?

#7

Beitrag von Cobo »

Was wäre wenn man das Bier für sagen wir ein Jahr Bulk Conditioned und dann vor dem Abfüllen nochmal 3-5 Tage stopft? :Smile
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Re: Barleywine umschlauchen?

#8

Beitrag von muldengold »

1 Jahr! Puuh - ich dachte eher so an 3 bis 4 Wochen und die letzte Woche dry hopping. Nach einem Jahr müsstest Du definitiv noch mal Hefe zugeben bevor Du auf Flaschen ziehst, sonst wird vermutlich nix mit Karbonisierung.
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Re: Barleywine umschlauchen?

#9

Beitrag von Cobo »

Natürlich, ein Jahr im Bulk zum reifen. Dann Stopfen und dann Hefe und Zuckerlösung zugeben...

Nur so ne Idee...
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Re: Barleywine umschlauchen?

#10

Beitrag von muldengold »

Klingt nach einem guten Plan. Ich bin für solche Langzeitverfahren vor dem Abfüllen immer etwas zu feige, nach dem Motto: erst in der Flasche ist das Bier sicher. Achte drauf, dass das Reifungsgefäß luftdicht ist - am besten wäre wahrscheinlich ein Keg. Kellertemperatur sollte zum Reifen ausreichend sein, zumindest die ersten Wochen würde ich das Bier nicht zu kalt reifen lassen. Na denne - wir hören uns in einem Jahr!
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Re: Barleywine umschlauchen?

#11

Beitrag von Cobo »

Hehe... ja. Ich werde einen Carboy bestellen... meine 11,5 Liter passen dann perfekt in den 12 Liter Behälter :)
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Re: Barleywine umschlauchen?

#12

Beitrag von Cobo »

Für alle die es interessiert. Hier mal ein Imperial Stout, welches für ein Jahr im Carboy reifen wird. Der Hals vom Carboy wurde mit CO2 geflutet.
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Re: Barleywine umschlauchen?

#13

Beitrag von Sebastian Zimmermann »

Hi, was ist eigentlich aus dem Versuch geworden? Ich möchte mich auch an schwere Biere wagen, die länger reifen müssen.
Allerdings frage ich mich, ab welchem Zeitpunkt zu wenig aktive Hefe vorhanden ist und ich für die Flachengärung nachhelfen muss. Ich würde umschlauchen und für den Anfang das Bier nicht ein ganzes Jahr im Gäreimer lassen. Dafür bin ich zu ungeduldig. Aber vier bis sechs Wochen nach dem Umschlauchen kann ich mir gut vorstellen. Ist dann noch ausreichend aktive Hefe zum Karbonisieren mit Zucker vorhanden?
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