Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

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marsabba
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Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#1

Beitrag von marsabba »

Hallo,

ich wollte euch mal meinen "Leidensweg" zum Thema Wasseraufbereitung erläutern... vielleicht ists ja für irgendjemandem von Interesse.

Zuerst das wichtigste: Die Wasserwerte
Calcium: 64 ppm
Magnesium 30 ppm
Sulfat 120 ppm
Chlorid 35 ppm
Hydrogenkarbonat 270 ppm
Natrium 60 ppm

Wie man sieht, "stimmt" bei meinem Wasser eigentlich nur das Calcium und das Chlorid, der Rest ist für die meisten Bierstile schon zu hoch ...
Bereits im ersten Jahr meiner Braukarriere musste ich erkennen, das speziell die hellen Biere nicht wirklich gut gelingen wollten; deutlich erkennbar war ein adstringierendes Mundgefühl, fast, als ob man auf einem Teebeutel herumkaut.
Klarer Fall: Das Wasser ist schuld. Deshalb habe ich mir 2012 eine billige Umkehrosmoseanlage gekauft, und fortan jedes Brauwasser mit 50..80% Osmosewasser verschnitten.
Problem gelöst, die Biere waren deutlich besser als vorher. Seitdem verwenden wir das Osmosewasser nicht nur fürs Brauen, sondern auch für andere Haushaltszwecke, so dass die Anlage mindestens einmal pro Woche in Betrieb genommen wurde.

Irgendwann 2015 habe ich die Vorfilter der Osmoseanlage getauscht - nicht aus einem konkreten Anlass, sondern weill ich dachte, es wäre mal an der Zeit (eigentlich sollten die alle 6 Monate getauscht werden).
2017 habe ich das wiederholt - neue Vorfilter - und knapp 3 Monate später fing die Anlage an , bestialisch faulig zu stinken . Den Geruch konnte man sogar im Osmosewasser noch wahrnehmen. Fouling. Mist !
Reinigungsversuche mit Natronlauge waren nur bedingt erfolgreich, der Gestank kam schnell wieder. Schweren Herzens habe ich die Osmoseanlage entsorgt, und stattdessen auf Ionentauscher umgesattelt.

Konkret: Ein Harz Stark Basisch, ein Harz Stark Sauer, das Ergebnis war fast ionenfreies Wasser, und das noch wesentlich schneller verfügbar als mit der lahmen Umkehrosmose. Leider musste ich feststellen, das die Reichweite des Harzes nicht wirklich berauschend war : 2+3kg Harz für ungefähr 150-200 Liter Wasser.
Die Harze lassen sich zwar mit Salzsäure+Natronlauge regenerieren, die Prozedur ist aber doch recht zeitaufwendig und nervig. Ausserdem hatte das Ergebniswasser einen mehr oder weniger fischigen Geruch, der aber im Bier nicht mehr bemerkbar war.

2018 - nach etwa einem Jahr bin ich dann von Kationen/Anionenharz auf ein Mischbettharz umgestiegen, um der Regenerationsprozedur zu entgehen. Das war natürlich viel bequemer, allerdings musste ich dann alle ca 300 Liter 5 Kilo neues Harz kaufen , das alte wurde jeweils entsorgt.
Bald wurde mir das zu teuer, ausserdem konnte ich die Entsorgung des alten Harzes nicht mit meinem Umweltgewissen in Einklang bringen... Ja ja, ich weiss, man kann das Mischbettharz auch einschicken und regenerieren lassen, aber das ist wesentlich teurer als einfach nur neues zu kaufen.

Nächster Schritt: Statt Mischbettharz verwendete ich ausschliesslich Kationenharz Schwach Sauer, welches nur die Karbonathärte entfernt, aber alle anderen Ionen unangetastet lässt.
Das funktioniert eigentlich ganz gut, die Ausbeute bei meinen Wasserwerten war ungefähr 300 Liter bei 2 Kg Harz, danach musste mit Salzsäure regeneriert werden. Diese einstufige Regenerierung ist wesentlich einfacher als bei den Kati/Ani-Harzen: einfach Harz mehrmals mit Salzsäure 8% aussetzen, warten, abgiessen, wiederholen, gründlich spülen, fertig.

Leider hatte ich seitdem desöfteren, das Biere - speziell IPAs - eine unangenehme, nachhängende Bittere zeigten. Biere mit niedrigen IBU Werten waren ohne Fehler. Ich vermute, das hier die hohen Magnesium+Sulfat Werte meines Wassers das Problem sind.
Schweren Herzens habe ich mich nun auch wieder vom Harz Schwach Sauer getrennt und bin kürzlich wieder zurück zum Anfang : Eine neue UmkehrosmoseAnlage wurde angeschafft. Ich hoffe, das diese wieder ein paar Jahre hält, bevor das Drama mit dem Fouling erneut beginnt...


Viele Grüße
Martin
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Barney Gumble
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#2

Beitrag von Barney Gumble »

:goodpost:
Super dass Mal so in der Chronologie mitzuteilen, Danke.
Sicher hast Du wahrscheinlich auch mit Verschnitt gearbeitet, aus Kostensicht jetzt..
VG
Shlomo (der diese ganzen Ionentausch- und Osmosethreads verschlingt aber selbst immer noch schnöder Milchsäurepantscher (edit verdammte Autokorrektur..)/Aufsalzer und Puraniawasser (hier Lauretania) - Verschneider ist)
Zuletzt geändert von Barney Gumble am Mittwoch 20. Januar 2021, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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diapolo
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#3

Beitrag von diapolo »

Morgen Martin,
So Ähnlich ging es mir auch, vorallem was mir Auffällt, dass du bei dem Ionentauscher auch einen fischigen GEruch wahrgenommen hast, das war für mich dann der Grund auf den Ionentauscher zu verzichten.
Ich bereite im MOment mein Wasser gar nicht auf, ich habe das Rezept angepasst ok ich brau ja nur eine Sorte Bier, allerdings werde ich mir auch wieder ne Osmoseanlage anschaffen ich brauch allerding ne 800GPD

mfg

Bernd
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#4

Beitrag von Coint »

Hallo Martin,

deinen Leidensweg kann ich gut nachvollziehen.
Hier mal vorneweg meine Werte:

Calcium: 106 mg/L
Magnesium 25,5 mg/L
Sulfat 7,1 mg/L
Chlorid 9,0 mg/L
Hydrogenkarbonat 7,13 mmol/L
Natrium 6,1 mg/L
Berechnete Gesamthärte laut Analyse: 20,7°dH
Restalkalität laut MMuM: 5.3 mmol/l (=14.9°dH)
Leitfähigkeit bei 25°C 676 µS/cm

Zu Anfang hab ich mich nicht wirklich näher damit beschäftigt.
Meine Biere waren eher weniger Hopfenbetont und meine Weißbiere haben immer gut geschmeckt.
Nachdem ich nun aber einen 20L Batch NEIPA wegen extremer "Kratzigkeit" und nachhallender Hopfenbittere entsorgen konnte, rückt mein Wasser immer mehr in den Fokus.
Beim NEIPA könnte man das noch einem Hopburn zuschreiben, da ich wirklich viel gestopft habe. Diesen konnte ich aber auch nach 3 monatiger, kalter Lagerung nicht rausbekommen.
Allerdings hängt bei mir allen gestopften Bieren (wurscht wie viel ich da reinwerfe) eine unschöne, kratzige Bittere nach.
Dies schreibe ich ganz klar dem Wasser zu.
Seit einem halben Jahr braue ich nun mit Purania und habe dieses Phänomen der harschen Bitterkeit nicht mehr.
Allerdings ist es auch nicht besonders wirtschaftlich, immer 8 Kanister Wasser zum Brauen nach Hause zu schleppen.
Die Kosten sind zwar überschaubar, doch der Platzbedarf ist auch nicht ohne (man will ja was zu Hause haben, wenn mal außerplanmäßig gebraut wird).

Auch ich sauge, wie Shlomo, sämtliche Entsalzer-Threads auf wie nichts Gutes. Doch bis jetzt konnte ich mich Umwelt- und Kostentechnisch auch noch nicht dazu durchringen, einen Mischbettentsalzer zu erstehen. Ich denke, der macht bei meinen Werten zu schnell schlapp...
So braue ich weiterhin mit Purania und nehme halt das zweckmäßige Wasserlager im Keller in Kauf.


Viele Grüße
Stefan
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Braufex
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#5

Beitrag von Braufex »

Hallo Martin,
vielen Dank für's Weitergeben Deiner Erfahrungen.
Erspart evtl. einigen Hobbybrauern unnötige Ausgaben.
Im Augenblick bin ich in der glücklichen Lage geprüftes Osmose-Wasser zum Brauen zu bekommen.
Sollte das, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr funktionieren, steht mir die gleiche Entscheidung ins Haus.

Frage meinerseits:
Wenn Du das schwachsaure Harz mit Salzsäure aufbereitest, hast Du doch nach der Entsalzung Deines Brauwassers erhöhte Chlorid-Werte, oder?
Ist es dann überhaupt noch zum Brauen geeignet?
Ich hab da schon oft Gegenteiliges im Forum gelesen.

Idee zur Umkehrosmose:
Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub, wenn es mal wieder einen gibt ...).
Wie oft und wie lange sollte man da sinnvoller Weise spülen?
2 x pro Woche je 15 min?
Mindestmenge? Evtl 10 x Anlageninhalt?
Gibt es dazu Erfahrungen?

Gruß Erwin
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marsabba
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#6

Beitrag von marsabba »

Vielen Dank für die Anteilnahme ...
@Stefan: Du könntest evtl mit dem Harz schwach sauer glücklich werden, denn dein Wasser sollte nach so einer Behandlung fast Pilsnerqualität haben .

@Erwin: Aufbereitung des Harzes mit Salzsäure sollte die Chloridwerte nicht steigern, sofern man das Harz danach gründlich spült. Nach >20 litern riecht, schmeckt und misst man da nix mehr.
Martin
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Braufex
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#7

Beitrag von Braufex »

marsabba hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:24 @Erwin: Aufbereitung des Harzes mit Salzsäure sollte die Chloridwerte nicht steigern, sofern man das Harz danach gründlich spült. Nach >20 litern riecht, schmeckt und misst man da nix mehr.
Martin
Ich war der Meinung, bei der Verwendung von (mit HCl) aufbereitetem sauren Harz werden bei der Behandlung des Roh-Wassers die Cl-Ionen gegen die HCO3-Ionen getauscht und somit ans Brauwasser abgegeben.
Dadurch müsste ja dann auch der Chlorid-Gehalt ansteigen. Bei 270 ppm (~ mg/l) HCO3 wären das ca. 157 mg/l Chlorid.

Wenn ich damit falsch liege, bitte unbedingt korrigieren.
Bei den Thema wird mir immer schwindlig, ich glaub das begreif ich nie :puzz

Gruß Erwin
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DerDerDasBierBraut
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#8

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Mal aus Neugier dumm dazwischen gefragt ...
Wenn man die Säure aus dem schwach sauer Harz mit Wasser rausspült ... Saugt sich das Harz dabei nicht gleich wieder mit Erdalkaliionen aus dem Spülwasser voll? Oder wird nur mit entmineralisiertem Wasser gespült?
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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renzbräu
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#9

Beitrag von renzbräu »

Braufex hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:19 Idee zur Umkehrosmose:
Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub, wenn es mal wieder einen gibt ...).
Wie oft und wie lange sollte man da sinnvoller Weise spülen?
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Gibt es dazu Erfahrungen?

Gruß Erwin
Bei der Sanierung hat der Installateur von 72h Maximum gesprochen.
Hier sind unter "Maßnahmen bei Betriebsunterbrechung" auch eine Tabelle, Maßnahmen und Normen genannt:
https://www.weick-haustechnik.de/Wasser ... serhygiene
Edith sagt: Keine Werbung für weick Haustechnik; Weder der Autor noch Edith steht mit voriger Firma in Verbindung. :redhead


Also eher weniger Menge und öfter. Denke alle 2 Tage (Anlageninhalt + Volumen der Zuleitung) * Sicherheitsaufschlag 1,x ist günstiger als einmal in der Woche 10facher Anlageninhalt.
Gibt auch elektrische Amaturen, die Spülprogramme integriert haben.
Das Spülwasser kann man auffangen und für Grauwasserzwecke verwenden (Toiletteneimerspülung, Putzen, etc) :Wink
Grüße Johannes

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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#10

Beitrag von JackFrost »

Die 72h müssten nach der neue Trinkwassernovelle sein
Das muss man aber für alle Wasserhähne machen.


Gruß JackFrost
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#11

Beitrag von JackFrost »

Braufex hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:45
marsabba hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:24 @Erwin: Aufbereitung des Harzes mit Salzsäure sollte die Chloridwerte nicht steigern, sofern man das Harz danach gründlich spült. Nach >20 litern riecht, schmeckt und misst man da nix mehr.
Martin
Ich war der Meinung, bei der Verwendung von (mit HCl) aufbereitetem sauren Harz werden bei der Behandlung des Roh-Wassers die Cl-Ionen gegen die HCO3-Ionen getauscht und somit ans Brauwasser abgegeben.
Dadurch müsste ja dann auch der Chlorid-Gehalt ansteigen. Bei 270 ppm (~ mg/l) HCO3 wären das ca. 157 mg/l Chlorid.

Wenn ich damit falsch liege, bitte unbedingt korrigieren.
Bei den Thema wird mir immer schwindlig, ich glaub das begreif ich nie :puzz

Gruß Erwin
Saures Harz tauscht die Metallionen gegen H+
Bei der Regeneration wird das H+ gegen das gebundene Metallion getauscht und das Abwasser hat dann das entsprechende Chloridsalz.

Gruß JackFrost
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marsabba
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#12

Beitrag von marsabba »

Richtig. Und beim Spülen nach der Regeneration beginnt das Harz natürlich gleich wieder mit seiner Arbeit und tauscht Metallion gegen H+ bis es verbraucht ist. Man könnte mit dest. Wasser spülen, aber das lohnt sich nicht. 20l Spülwasser auf 300l Kapazität ist vollkommen akzeptabel.

Martin
fff
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#13

Beitrag von fff »

Braufex hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:19 Idee zur Umkehrosmose:
Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub, wenn es mal wieder einen gibt ...).
Wie oft und wie lange sollte man da sinnvoller Weise spülen?
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Mindestmenge? Evtl 10 x Anlageninhalt?
Gibt es dazu Erfahrungen?
Hi Erwin,

ich verwende seit ca. 1998 UO, erst nur Aquarium und Kaffeemaschine, dann auch Brauen.
Die Geräte (derzeit das Dritte, ca 7 Jahre alt) habe ich bisher ausschließlich ohne Aktivkohle und/oder Vorfilter betrieben.
Ich nehme das Ding nur in die Hand wenn ich UO Wasser benötige, es kommt also auch vor, dass es sieben Wochen nur von der Decke hängt.
Ich spüle vor der Verwendung ca. 10 Minuten, lasse danach noch die ersten 15 Minuten das UO Wasser in den Ausguß laufen, erzeuge das UO Wasser das ich brauche und spüle dann nochmals 10 Minuten.
"Gelagert" wird der Filter dann nass, ich achte darauf dass das Wasser im Gerät nicht abläuft.

Von den schlechten Erfahrung die man überall lesen kann war ich noch nie betroffen. Im Freundeskreis (wo nur Wasservorrat für die Kaffeemaschine erzeugt wird) gab es bisher auch keine Probleme.

Grüße
Kurt

Edit:
"Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub," - Ich habe einen Bekannten der nach drei Wochen Urlaub einen defekten Kugelhahn vorgefunden hat. Das Wasser konnte durch den Bodenablauf weg, aber ca 2500 Euro Wasser/Abwasser musste er trotzdem bezahlen.
Wenn ich länger nicht zu Hause bin, wird das Wasser vor dem Zähler abgesperrt..
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Braufex
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#14

Beitrag von Braufex »

JackFrost hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 13:08 Saures Harz tauscht die Metallionen gegen H+
Bei der Regeneration wird das H+ gegen das gebundene Metallion getauscht und das Abwasser hat dann das entsprechende Chloridsalz.
Gruß JackFrost
marsabba hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:24 @Erwin: Aufbereitung des Harzes mit Salzsäure sollte die Chloridwerte nicht steigern, sofern man das Harz danach gründlich spült. Nach >20 litern riecht, schmeckt und misst man da nix mehr.
Vielen Dank für die Richtigstellung, jetzt hab ichs für den Moment wieder verstanden.
Ich schreibs nochmal mit meinen Worten, einfach um es vielleicht doch noch irgend wann zu behalten:
Saures Harz, weil beim Wasser-Aufbereiten H+-Ionen abgegeben werden, dafür werden die Kationen Na, Mg, K und Ca an das Harz gebunden.
Bei der Regeneration des Harzes mit HCl bindet das Cl- die Metall-Kationen an sich und bildet die Salze NaCl, MgCl2, KCl und CaCl2.
Das H+-Ion bleibt am Harz für die nächste Wasseraufbereitung.
renzbräu hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 12:50 Bei der Sanierung hat der Installateur von 72h Maximum gesprochen.
Hier sind unter "Maßnahmen bei Betriebsunterbrechung" auch eine Tabelle, Maßnahmen und Normen genannt:
https://www.weick-haustechnik.de/Wasser ... serhygiene

Also eher weniger Menge und öfter. Denke alle 2 Tage (Anlageninhalt + Volumen der Zuleitung) * Sicherheitsaufschlag 1,x ist günstiger als einmal in der Woche 10facher Anlageninhalt.
Gibt auch elektrische Amaturen, die Spülprogramme integriert haben.
Das Spülwasser kann man auffangen und für Grauwasserzwecke verwenden (Toiletteneimerspülung, Putzen, etc) :Wink
Danke für die Infos Johannes, ist schon mal ein Anhaltspunkt.

fff hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 20:04 ich verwende seit ca. 1998 UO, erst nur Aquarium und Kaffeemaschine, dann auch Brauen.
Die Geräte (derzeit das Dritte, ca 7 Jahre alt) habe ich bisher ausschließlich ohne Aktivkohle und/oder Vorfilter betrieben.
Ich nehme das Ding nur in die Hand wenn ich UO Wasser benötige, es kommt also auch vor, dass es sieben Wochen nur von der Decke hängt.
Ich spüle vor der Verwendung ca. 10 Minuten, lasse danach noch die ersten 15 Minuten das UO Wasser in den Ausguß laufen, erzeuge das UO Wasser das ich brauche und spüle dann nochmals 10 Minuten.
"Gelagert" wird der Filter dann nass, ich achte darauf dass das Wasser im Gerät nicht abläuft.

Von den schlechten Erfahrung die man überall lesen kann war ich noch nie betroffen. Im Freundeskreis (wo nur Wasservorrat für die Kaffeemaschine erzeugt wird) gab es bisher auch keine Probleme.

Grüße
Kurt

Edit:
"Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub," - Ich habe einen Bekannten der nach drei Wochen Urlaub einen defekten Kugelhahn vorgefunden hat. Das Wasser konnte durch den Bodenablauf weg, aber ca 2500 Euro Wasser/Abwasser musste er trotzdem bezahlen.
Wenn ich länger nicht zu Hause bin, wird das Wasser vor dem Zähler abgesperrt..
Es ist echt interessant von diesen verschiedenen Erfahrungen zu lesen.
Warum funktioniert es bei Kurt mit langen Spülpausen von mehreren Wochen und bei Martin kippt, trotz häufigerer Entnahme, nach einem Filterwechsel das System (aber auch erst nach 5 Jahren)?
Liegt es am Betrieb ohne Vorfilter und ohne Aktivkohle? Ist dies evtl. ein besonderer Keimherd?
Mit Sicherheit spielt auch die Raum-Temperatur eine Rolle, in einem kühlen Nebenraum hat man bestimmt mehr Reserven als in einem warmen.
Es ist halt schwer eine Verkeimung zu erkennen; wenn es erst stinkt, ist es wahrscheinlich schon länger nicht mehr in Ordnung ...
Keimindikatoren von z.B. Merck oder von Schülke gibts für ca.25€/10Stück, da wäre allerdings das Mischbettharz dann auch schon bezahlt. Vielleicht interessant, wenn man das Osmosewasser auch für andere Anwendungen benötigt und jeden Monat mal testen möchte.

Es bleibt schwierig und es gibt, wie immer, Argumente fürs Harz und für die UO.
Ich wüßte im Augenblick nicht, für was ich mich entscheiden würde.

Gruß Erwin
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#15

Beitrag von renzbräu »

fff hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 20:04 Edit:
"Wochenzeitschaltuhr mit Magnetventil um regelmäßig zu spülen(auch im Urlaub," - Ich habe einen Bekannten der nach drei Wochen Urlaub einen defekten Kugelhahn vorgefunden hat. Das Wasser konnte durch den Bodenablauf weg, aber ca 2500 Euro Wasser/Abwasser musste er trotzdem bezahlen.
Wenn ich länger nicht zu Hause bin, wird das Wasser vor dem Zähler abgesperrt..
Ist ja auch empfohlen, mit entsprechender Spülung bei Wiederinbetriebnahme. Problematisch sind da Stichleitungen in denen das Wasser steht und gelegentlich benutzt werden. Man ist ja daheim - aber wird im Keller, am Gartenwasserhahn oder die Osmose-Anlage :redhead regelmäßig gespült? Just my 2 cent.
Grüße Johannes

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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#16

Beitrag von JackFrost »

Ich hab 21dH und nutze meine UO für mein Aquarium. Für das Brauen nutze ich den Mischbettentsalzer. Eine Füllung mit 1l Harz reicht für 2 Sude. Ich mache meist ein helles Bier mit einer neuen Füllung und dann ein Weißbier oder ein dunkles Bier

Im ersten Sud hab ich dann meist 6 uS/cm. Beim zweite bleibe ich unter 50 uS/cm ist dann quasi wie eine Verschnitt mit 10 % Rohwasser.

Bis jetzt hatte ich den fischigen Geruch noch nicht.

Die UO ist mir zu langsam , ich hab eine mit 150 GBD.
Während ich das Malz Schrote mache ich die 16l Hauptguss.

Für das Aquarium hab ich mehr Vorlauf und es kommt keine CO2 ins Wasser. Etwas meines Karbonates wird nicht gebunden.
Daher hab ich eine UO für mein Aquarium.

Die Entnahmestelle für das Wasser des Mischbettentsalzers ist bei mir in der Küche. Am Entsalzer selber hab ich einen Wasserhahn und kann somit den Durchfluss besser einstellen.

Ich komme somit auf 4€/20l Bier. Bei der UO wären es ohne Filtertausch und Membrane 0,40€/20l Bier. Mit dem Tausch war ich dann über den 4€/20l Bier. Wenn man nur die Membrane drinnen hat und nur die Tauschen muss ist die UO billiger als das Harz.

Gruß JackFrost
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#17

Beitrag von Fips »

JackFrost hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 05:56
Bis jetzt hatte ich den fischigen Geruch noch nicht.
Der fischige Geruch kommt von Aminen aus dem Ionentauscherharz. Das ist nichts, was sich mit der Zeit aufbaut. Ich habe bisher nur Erfahrung mit nicht explizit für Lebensmittel zugelassenen Ionentauschern, die basischen riechen aber faktisch immer nach Amin. Wie stark hängt oft vom Hersteller ab.
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#18

Beitrag von murby81 »

Hallo Martin,

du hast ja 2018 mich über unser schlechtes Aischgrund Brauwasser aufgeklärt.

Ich hab auch schon viele Versuche hintermir, wie z. B. Wasser von nen Kollegen aus NBG probiert, Wasser aus Schwiegereltern Ihren Brunnen usw. usw.

Aber wenn das Bier wirklich gut bei mir werden soll, führt leider kein Weg an Aqua Purania vorbei. Je nach Biertyp wird das dann zu 50%-75% eingesetzt.

Gruß

Stefan
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#19

Beitrag von Commander8x »

Fips hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 07:31
Der fischige Geruch kommt von Aminen aus dem Ionentauscherharz. Das ist nichts, was sich mit der Zeit aufbaut. Ich habe bisher nur Erfahrung mit nicht explizit für Lebensmittel zugelassenen Ionentauschern, die basischen riechen aber faktisch immer nach Amin. Wie stark hängt oft vom Hersteller ab.
Würde dann nicht evtl ein Durchgang durch Aktivkohle helfen?

Gruß Matthias
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Illegitimis non carborundum.
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#20

Beitrag von fff »

Braufex hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 23:38 Liegt es am Betrieb ohne Vorfilter und ohne Aktivkohle? Ist dies evtl. ein besonderer Keimherd?
Mit Sicherheit spielt auch die Raum-Temperatur eine Rolle, in einem kühlen Nebenraum hat man bestimmt mehr Reserven als in einem warmen.
Den Tip hatte ich vom Fachmann - Filter wäre die Hauptursache für verkeimte UO.
Aktivkohle wird auch nur bei gechlortem Wasser benötigt.
Das Gerät hängt im Keller, über's Jahr 15 - 20 Grad, je nach Jahreszeit.

Grüße
Kurt
Fips
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#21

Beitrag von Fips »

Commander8x hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 11:07

Würde dann nicht evtl ein Durchgang durch Aktivkohle helfen?

Gruß Matthias
Prinzipiell vermutlich schon. Man hat mit dem Aktivkohlefilter dann halt wieder eine potentielle Keimquelle mehr. Außerdem stelle ich es mir in der Praxis recht schwierig vor, den richtigen Zeitpunkt zum Filterwechsel zu finden. Der quantitative Nachweis von Aminen ist vermutlich nicht trivial und die wenigsten Hobbybrauer werden eine Headspace-GC im Keller stehen haben.
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#22

Beitrag von Braufex »

fff hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 15:39
Braufex hat geschrieben: Mittwoch 20. Januar 2021, 23:38 Liegt es am Betrieb ohne Vorfilter und ohne Aktivkohle? Ist dies evtl. ein besonderer Keimherd?
Mit Sicherheit spielt auch die Raum-Temperatur eine Rolle, in einem kühlen Nebenraum hat man bestimmt mehr Reserven als in einem warmen.
Den Tip hatte ich vom Fachmann - Filter wäre die Hauptursache für verkeimte UO.
Aktivkohle wird auch nur bei gechlortem Wasser benötigt.
Das Gerät hängt im Keller, über's Jahr 15 - 20 Grad, je nach Jahreszeit.
Grüße
Kurt
Klingt logisch und bestätigt mir meine Vermutung bezüglich Filter und Temperatur, danke nochmal für die Rückmeldung.
Durch den fehlenden Vorfilter wird wahrscheinlich die Membrane schneller verstopfen/verschmutzen.
Wobei ich der Meinung bin, dass dies bei unserer hohen Leitungswasser-Qualität überhaupt keine oder zumindest eine sehr geringe Rolle spielt.
Du hast ja da sehr lange Standzeiten von mehreren Jahren.

Gruß Erwin
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#23

Beitrag von marsabba »

Das ist in der tat eine interessante Information. Ich denke, ich werde die beiden Vorfilter auch ausbauen, und sehen was passiert.
Danke
Martin
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#24

Beitrag von fff »

Na dann viel Erfolg damit!

Je höher der Wasserdruck und je höher die Temperatur ist, desto besser ist der Wirkungsgrad - im Sommer, wenn das Leitungswasser verhältnismäßig warm ankommt, fällt deutlich mehr UO Wasser an als im Winter.

Wichtig ist das Spülen vor und nach der UO Wasserbereitung - ich will das wirklich betonen.
Vor der Wasserbereitung werden evtl. vorhandene Bakterien ausgespült und nach der Wasserbereitung wird damit Anlagerungen oder Partikeln entgegen gewirkt.
50 Liter Wasser mehr sind alle Mal billiger als das Tauschen der Membran und wesentlich umweltfreundlicher als Harze weg zu werfen - lieber zu viel als zu wenig ist meine Handlungsweise.

Die Wirksamkeit lässt sich leicht mit einem KH Wassertest aus dem Aquaristikbereich überprüfen. Mein sieben Jahre altes Gerät bringt derzeit UO Wasser mit 0,5 KH - was meinen Ansprüchen völlig genügt (in den ersten 5 Jahren habe ich nicht Mal nachgemessen..).
Die Lebensdauer hängt vor allem von der Härte des Ausgangswassers ab.

:Drink
Kurt
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#25

Beitrag von Scheibelhund »

Wäre es nicht eine Option, nur Biersorten zu brauen, die zum Wasser passen, so wie man es ganz früher gemacht hat.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
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und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#26

Beitrag von Commander8x »

Scheibelhund hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 08:52 Wäre es nicht eine Option, nur Biersorten zu brauen, die zum Wasser passen, so wie man es ganz früher gemacht hat.
Schau mal hier.

Gruß Matthias
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#27

Beitrag von Commander8x »

Fips hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 15:43
Commander8x hat geschrieben: Donnerstag 21. Januar 2021, 11:07

Würde dann nicht evtl ein Durchgang durch Aktivkohle helfen?

Gruß Matthias
Prinzipiell vermutlich schon. Man hat mit dem Aktivkohlefilter dann halt wieder eine potentielle Keimquelle mehr. Außerdem stelle ich es mir in der Praxis recht schwierig vor, den richtigen Zeitpunkt zum Filterwechsel zu finden. Der quantitative Nachweis von Aminen ist vermutlich nicht trivial und die wenigsten Hobbybrauer werden eine Headspace-GC im Keller stehen haben.
Ich dachte eher an was einfaches. Aktivkohle ist doch nicht teuer, da kann man sein Brauwasser entweder im batch behandeln (reinschütten und später abfiltrieren) oder sich ne Kartusche zum Durchlaufen stopfen.

Gruß Matthias
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#28

Beitrag von Fips »

Ich glaube, da müsstest Du schon etwas konkreter werden. So abstrakt klingt es erstmal nicht schlecht. Wenn ich es mir konkreter anschaue, wird es aber wie immer schwieriger. Ich hätte keine Lust 60 Liter Brauwasser zwischenzubunkern und dann durch einen Faltenfilter zu kippen. Zumal ich bei Batchbehandlung such Bedenken hätte, wirklich alles Amin da raus zu holen.
Filterkartusche klingt erstmal gut, aber die Aktivkohlefilter für für die im anderen Thread verwendeten Filtergehäuse kosten wohl so um die 17€. Das wollte ich dann vielleicht doch nicht für jeden Sud ausgeben, zumal die Kosten für den Ionentauscher noch oben drauf kommen.
Selber packen geht evtl, wird durch die geringe Korngröße von Aktivkohle aber evtl. trickreich bzgl. Durchfluss oder Materialaustrag.
Und am Ende steht man halt immer vor dem Problem, dass man nicht weiß, wieviel Amin man jetzt schlussendlich rausgeholt hat.
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Re: Mein Leidensweg mit dem Brauwasser

#29

Beitrag von Braufex »

Scheibelhund hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 08:52 Wäre es nicht eine Option, nur Biersorten zu brauen, die zum Wasser passen, so wie man es ganz früher gemacht hat.
Nein, nur Biersorten zu brauen, die zum Wasser passen wären für mich keine Option.

Mein Weizen und mein Dunkles mache ich mit unbehandelten Wasser, weil es da auch einigermaßen passt, von der Milchsäure mal abgesehen.
Mein Bier zum Brauwasser ...

Ich und mein Freundeskreis trinken aber auch gerne ein Pils, warum sollte ich mich da beim Brauen einschränken?

Wenn sich das jemand auferlegen will, gerne.
Jeder wie er mag.
Ich wüsste keinen Grund warum ich mich da einschränken sollte ...

Gruß Erwin
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