Ungünstige Gärfassgeometrie?

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_Heiner
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Ungünstige Gärfassgeometrie?

#1

Beitrag von _Heiner »

Hallo zusammen,

ich beobachte in letzter Zeit immer wieder, dass meine Gärung ins stocken gerät. Aktuelles Beispiel ein Maibock (Ug W34/70, 50 gr auf 23 l). Kurz vorher in Pale Ale (us 05, 1 Päckchen auf 20 l) und ein Weizen (Schneider, Starter).
Alle hatten gemeinsam, dass die Gärung sehr gut losgegangen ist, gegen Ende aber eingeschlafen ist. Alle Sude habe ich in den typischen Baumarktfässern vergoren:

Bild

Bei Gärungen im Hobbock hatte ich sonst eigentlich keine Probleme. Kann es sein, dass durch den eher großen Durchmesser der Baumarktfässer, ein ungünstiges Verhältnis zur Füllhöhe entsteht, und damit die Hefe zu schnell zu Boden sinkt?

Grüße,

_Heiner
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Wormel
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Re: Ungünstige Gärfassgeometrie?

#2

Beitrag von Wormel »

Ich benutze 2 dieser Fässer in 60l und das klappt sehr gut. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Temperatur unten im Fass geringer ist als oben. Sprich Temperaturschichtungen in der Tiefkühltruhe. Das hatte in der Vergangenheit das Problem hervor gerufen, dass die Hefe zu früh sedimentiert hat und dadurch die Gärung sich zum Schluss etwas hinaus zog.

Soweit bei UG wie sich das jetzt auf die OG Hefe auslegen lässt weiß ich nicht. UG Hefen sind im Gegensatz zu OG Hefen einzelne Zellen, die durch das entstehende CO2 nach oben gerissen werden und danach wieder absinken. Das Spiel geht von vorne los. Das nennt sich ja auch Konvektion.

Theoretisch kann man das auch auf OG Hefe übertragen, nur sind es da Zellverbände. Also die Zellen teilen sich nicht vollständig von der Mutterzellen. Allerdings findet der Auftrieb eben wie bei der UG Hefe durch CO2.

Ich eben nicht ob du bei OG Bieren aktiv kühlt, was durchaus Sinn macht. Mache ich auch, sonst knallt die Temperatur auf 25 Grad und höher.

Abhilfe schaffte ein Haushaltsventilator, aktuell habe ich 1 Bier im Fass S-189 und Brewferm Lager. Die Brewferm schaffte es Inhalb 6 Tage von 12,3 auf 3 Plato und ich musste schleunigst schlauchen. Die S-189 war gestern soweit.

So mache ich das seit 4-5 Suden und die Gärzeit hat sich um 3-5 Tage verkürzt. Was mir gestern aufgefallen ist, ich brauche Erntehefe für den Ostersud. :Grübel Pustekuchen fast keine am Fassboden gelegen... Probier es aus, das Funktioniert. Ulrich hat mal geschrieben, das untere Drittel des Fasses Isolieren soll auch funktionieren
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Seed7
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Re: Ungünstige Gärfassgeometrie?

#3

Beitrag von Seed7 »

Eine hefe stockt wenn es ihr an etwas fehlt. Sauerstoff um lipide zu machen, wenn zu wenig teilen die sich nicht mehr, Zink, FAN. Wenn zu wenig hefe dan stockt die nicht so sehr, mann hatt aber eine schleppende gaerung.

(OG) faellt aus der suspension wen das essen alle ist, oder eigentlich wenn zu wenig zu essen da ist fuer die anzahl der hefe zellen.

Ingo
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_Heiner
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Re: Ungünstige Gärfassgeometrie?

#4

Beitrag von _Heiner »

Vielen Dank für die Antworten.

Also muss ich mich doch mal mehr ins Thema Hefe einarbeiten. Schön, dass es immer was neues zu lernen gibt.

Grüße,

_Heiner
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