Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

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Blondes
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Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#1

Beitrag von Blondes »

Im Threat "Malzvorrat" von schwarzwaldbrauer wurde die Frage aufgeworfen (wie zuvor schon des Öfteren in diesem und im alten Forum, aber m.E. noch nie mit belastbarem Ergebnis), ob man Wiener Malz durch eine Kombination anderer Malze (insbesondere Pilsner und Münchner) ersetzen kann - um den Threat dort nicht zu kapern, öffne ich das Thema hier (nochmal) neu.
Die Frage endete dort zwar irgendwie mit "nein", aber die Frage, ob sich PaleAleMalz ersetzen läßt, wurde auch mit "nein" beantwortet, obwohl ältere Threats eigentlich immer zum gegenteiligen Schluß kamen.
Hauptargument für ein "Nein" waren meist "wenns ginge, würde man das doch so machen" und "isso".

Fundiert war die letzte Aussage von §11, die die Diskussion dort auch (zunächst... :Smile ) beendete, und deshalb würde ich hier gerne nochmal starten wollen:

§11 hat geschrieben: Freitag 24. Januar 2020, 23:20 Die Farbe bekommt man hin mit Mischen. Meiner Meinung nach ist aber ein „echtes“ Wiener Malz ein helles Malz, das, wie die meisten hellen Malze, bei einem geringeren Keimgrad (Blattkeim etwa 3/4 Kornlänge) gedarrt wird, währen beim Münchner bis etwa 1/1 Blattkeimlänge gekeimt wird. Um es kurz zu machen, die Malze unterscheiden sich nicht nur durch die Farbe

Das mit dem Keimgrad ist natürlich ein super Hinweis,
...aber ich glaube (rein aus theoretischen Überlegungen), dass das noch nicht das entscheidende Argument ist:


Zitat Narziß:
Die landläufige Auffassung: Mittlere Blattkeim-länge bei hellen Malzen 0,75, bei dunklen über 0,8 genügt heute nicht mehr. So wird zur Beurteilung der Gleichmäßigkeit der Keimung die Verteilung auf die einzelnen Längenintervalle geprüft. Diese ist dann als gleichmäßig zu bezeichnen, wenn der Anteil der Körner von 1/2 bis 3/4 und 3/4 bis ganze Kornlänge bei>84 % liegt.

Wenn ich mir die statistischen Verteilungskurven der Malze bezüglich der Länge der Keime vorstelle, dann sind die sehr schmal (siehe Zitat), ihre Maxima liegen -bezogen auf die Kornlänge- bei 0,63 (helle) bzw. 0,88 (dunkle Malze). Die Verteilungskurve eines Wieners unterliegt den gleichen Anforderungen, wird auf jeden Fall dazwischen liegen und sich von der eines Gemenges der beiden anderen allenfalls in der Breite der Kurve unterscheiden.

Wiener Malz wird wohl auch im gleichen Verfahren wie helles Malz gedarrt, die Temperatur-/Feuchte-Führung ist wohl etwas anders:

Nochmal Narziß:
Mittelfarbige Malze(„Wiener Typ“) weisen dasselbe Darrverfahren auf wie die hellen, doch emp-fiehlt es sich, bereits bei einer Ablufttemperatur von 35 °C (75 % relative Feuchte) langsam, d. h. um 5 °C/h, auf die Abdarrtemperatur zu heizen, die Ventilatorleistung schrittweise zu verringern und ab einer Ablufttemperatur von ca. 54 °C Rückluft zuzuspeisen und im Anteil von 20 % im Laufe von 4–5h auf 80% zu steigern. Die Abdarrtemperatur beträgt 90–95°C; sie wird je nach der gewünschten Farbe (5–8 EBC-Einheiten) 3–4 h lang eingehalten.


Letztendlich ist die Frage, ob die Veränderung von hellem zu dunklem Malz linear ist:

Falls ja, ließe sich Wiener entsprechend rekombinieren (wie bei Temperatur: 50° + 100° =75°).
Falls nicht (50° Milch + gekochte Milch schmeckt vielleicht anders als 75° warme Milch) bliebe dennoch die Frage, inwieweit das einen Unterschied macht - und somit wären wir wieder bei der ursprünglichen Frage...

Viele Grüße,
Martin
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Johnny H
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#2

Beitrag von Johnny H »

So viel ich weiß, ist es auch so, dass mit zunehmender Keimdauer natürlich auch Eiweiß- und Stärkeabbau weiter voranschreiten, was beim Darren wiederum zu stärkerer Melanoidinbildung führt, also u.a. einer Intensivierung des Aromas.

Das ist, so weit ich den Narziß diesbezüglich verstanden habe, ein wichtiger Unterschied zwischen PiMa und MüMa. Inwieweit sich WieMa hier einordnet, vermag ich aber nicht zu sagen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#3

Beitrag von hkpdererste »

Warum denn dann überhaupt mehrere Malzsorten vörrätig halten? Die Lösung ist doch so einfach. N Sack Pilsmalz n Sack Carafa Spezial 3 und alles was dazwischen liegt wird einfach durch Mischen substituiert ... Fertig

Mal im ernst warum sollten sich denn über die Jahrhunderte überhaupt verschiedene Sorten etabliert haben wenns doch so einfach wäre?
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#4

Beitrag von Northern Brewer »

Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner, was auch meinen bescheidenen Erfahrungen entspricht. Stimmt dies also, so kann man sich die anderen Sorten tatsächlich sparen. Diese Aussage bezieht sich allerdings nur auf Best Malz. Andere Hersteller beteuern, dass es sich wirklich um unterschiedliche Malze handelt.

Und in jedem Fall kann man sich bei Spezialmalzen oder anderen Getreidesorten nicht allein an der Farbe orientieren. Sprich, man kann MüMa nicht durch PiMa und Röstmalz substituieren und Maris Otter lässt sich nicht durch deutsche Malze substituieren.
Bei mir ist es auch schon mal kein Bier geworden.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#5

Beitrag von ggansde »

Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner, was auch meinen bescheidenen Erfahrungen entspricht. Stimmt dies also, so kann man sich die anderen Sorten tatsächlich sparen. Diese Aussage bezieht sich allerdings nur auf Best Malz. Andere Hersteller beteuern, dass es sich wirklich um unterschiedliche Malze handelt.

Und in jedem Fall kann man sich bei Spezialmalzen oder anderen Getreidesorten nicht allein an der Farbe orientieren. Sprich, man kann MüMa nicht durch PiMa und Röstmalz substituieren und Maris Otter lässt sich nicht durch deutsche Malze substituieren.
Moin,
ein Grund, kein WM oder PAM von Best Malz zu kaufen.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#6

Beitrag von Blondes »

Johnny H hat geschrieben: Samstag 25. Januar 2020, 16:53 So viel ich weiß, ist es auch so, dass mit zunehmender Keimdauer natürlich auch Eiweiß- und Stärkeabbau weiter voranschreiten, was beim Darren wiederum zu stärkerer Melanoidinbildung führt, also u.a. einer Intensivierung des Aromas.

Das ist, so weit ich den Narziß diesbezüglich verstanden habe, ein wichtiger Unterschied zwischen PiMa und MüMa. Inwieweit sich WieMa hier einordnet, vermag ich aber nicht zu sagen.
Ja, genau, aber das kann auch ein „linearer Prozess“ sein, da sich (in Grenzen) mit zunehmendem Darren mehr Melanoidin bildet.
Überhaupt sind die Unterschiede zwischen den Basismalzen (von der Farbe abgesehen), vielleicht doch auch geringer, als man immer denkt:

http://brulosophy.com/2017/12/11/grain- ... t-results/

Und die Farbe scheint das Geschmacksempfinden einfach sehr stark zu beeinflussen:

Zitat aus fhdd.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2016/974/pdf/HSD_FBW_Ausgabe34.pdf :

Während in dem Blindtest (zwischen Kölsch und Alt, Anm.)
die Präferenzen bei annähernd 50:50 lagen, veränderten sich diese im separaten offenen
Test mit 78:22 zugunsten des Heimatbieres. Diese Ergebnisse sind schon erstaunlich, da
einfach nicht zu glauben ist, dass Männer zwischen KÖLSCH und ALT objektiv nicht
unterscheiden können.

Das gilt nichtwahrscheinlich nicht nur für die Population bierliebender Männer zwischen 35 und 65 aus dem Kölner Becken... :Drink


hkpdererste hat geschrieben: Samstag 25. Januar 2020, 17:38 Mal im ernst warum sollten sich denn über die Jahrhunderte überhaupt verschiedene Sorten etabliert haben wenns doch so einfach wäre?
Weil es so für die Brauereien viel einfacher/billiger war.
Beispiel: Es gibt Weizenmehl und Roggenmehl. Irgendwann hat jemand herausgefunden, dass Brot am besten schmeckt, wenn man die beiden mischt. Es macht für eine große Bäckerei dann immer Sinn, dieses Roggenmisch vorkonfektioniert zu kaufen: kauf ich halt 10 Weizen, 10 Roggen, 10 Misch statt 15 Weizen und 15 Roggen und spar mir das Gemenge (heutzutage gibt’s fast nur noch komplette Backmischungen).
Gäbs das aber nur in großen Säcken, würde der Hobbybäcker, der auch Baguettes und reines Roggenbrot backt (bäckt?), vielleicht versuchen, mit je einem Sack Weizen- und Roggenmehl das Roggenmisch selbst herzustellen. Wobei das bei einem Gemenge „Roggenmisch“ erfolgsversprechender klingt als bei einem „Paderborner“…
Es hatte sich übrigens auch über Jahrhunderte etabliert, bei schlechten Brauergebnissen eine Dorfunschönheit zur Verantwortung zu ziehen... :Bigsmile

hkpdererste hat geschrieben: Samstag 25. Januar 2020, 17:38 Warum denn dann überhaupt mehrere Malzsorten vörrätig halten? Die Lösung ist doch so einfach. N Sack Pilsmalz n Sack Carafa Spezial 3 und alles was dazwischen liegt wird einfach durch Mischen substituiert ... Fertig
Der Vorschlag ist eine gute Idee. :Bigsmile
Ich glaube, dass sich Färber früher auch nicht vorstellen konnten, dass man mit rot, grün und blau alle (!) anderen Farben herstellen kann. Man muss aber die drei richtigen Grundfarben (und das passende Verfahren) kennen (gelb, cyan, magenta geht ja auch). Offensichtlich ist die Nahrungsmittelindustrie da auch schon ein Stück weiter:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/jib.448

Bei der Verwertung von Bier-Treber z.B. sind die drei „Grundfarben“ tatsächlich CEM (helles Pilsner), Münchner und Carafa, das sieht dann z.B. so aus:
Ivanova et al.jpg
Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Und in jedem Fall kann man sich bei Spezialmalzen oder anderen Getreidesorten nicht allein an der Farbe orientieren. Sprich, man kann MüMa nicht durch PiMa und Röstmalz substituieren und Maris Otter lässt sich nicht durch deutsche Malze substituieren.
Weil"MüMa" vielleicht eine "Grundfarbe" ist (PiMa z.B. würde dann gehen...)?

Unendliche Weiten: Befinden wir uns mit Wiener also auch beim Malz auf der CEM-Pi-Mü-Achse?

Uffa, jetzt erst mal inn Keller... :Drink

Viele Grüße,
Martin
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#7

Beitrag von Pivnice »

Blondes hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 13:45 Dorfunschönheit
Lieber Martin
... darf komplett gelöscht werden
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#8

Beitrag von Pivnice »

ggansde hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 11:08
Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner,
ein Grund, kein WM oder PAM von Best Malz zu kaufen.
Malzhändler erzählen viel wenn der Tag lang ist
Was wir hier brauchen sind Fakten.
Ich werde mich bei der Mälzerei meines Vertrauens in Gelsenkirchen erkundigen, ob deren Pale Ale Malz und deren Wiener Malz in einem eigenen Mälzungsverfahren hergestellt werden.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#9

Beitrag von ggansde »

Pivnice hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 14:42
ggansde hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 11:08
Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner,
ein Grund, kein WM oder PAM von Best Malz zu kaufen.
Malzhändler erzählen viel wenn der Tag lang ist
Was wir hier brauchen sind Fakten.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#10

Beitrag von Blondes »

Pivnice hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 14:32
Blondes hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 13:45 Dorfunschönheit
Lieber Martin
... darf komplett gelöscht werden
Lieber Hubert,
ich weiß, was Du meinst - aber es war tatsächlich so: nach dem Verständnis im MA hätte Gott niemals böse Menschen mit Schönheit belohnt; schöne Frauen konnten also nicht böse sein und wurden deshalb oftmals nicht mal angeklagt. Schön und gut wurden teilweise synonom verwendet und empfunden - daran hat sich wohl auch nur bedingt etwas geändert
https://www.jetzt.de/psychologie/schoen ... en-als-gut

hamma nomma Glück gehabt... :Drink

tschuldigung, war off-topic...
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#11

Beitrag von Commander8x »

Schaut doch mal z.B. die Zahlen in der Standardspezifikationen von Avangard-Malz an, vergleicht und zieht Eure Schlüsse.

Dann könnte man noch überlegen, welchen Einfluss "weiche" Faktoren wie die Gerstensorte, Witterung, lokales Klima, lokale Bodenqualität, Düngung ... haben.

Für einen Überblick könnte man auch in das Technikum von Bierbrauerei.net reinschauen, um einen Überblick über das Thema Mälzen und Malzqualität zu bekommen.

Gruß Matthias
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#12

Beitrag von danieldee »

ggansde hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 11:08
Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner, was auch meinen bescheidenen Erfahrungen entspricht. Stimmt dies also, so kann man sich die anderen Sorten tatsächlich sparen. Diese Aussage bezieht sich allerdings nur auf Best Malz. Andere Hersteller beteuern, dass es sich wirklich um unterschiedliche Malze handelt.

Und in jedem Fall kann man sich bei Spezialmalzen oder anderen Getreidesorten nicht allein an der Farbe orientieren. Sprich, man kann MüMa nicht durch PiMa und Röstmalz substituieren und Maris Otter lässt sich nicht durch deutsche Malze substituieren.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#13

Beitrag von Sura »

Wenn das so ist, dann sollte doch beim Geschmackstest von Wiener oder PaleAle Malz jedes dritte oder vierte Korn anders schmecken als die davor.
Als Vergleich nimmt man Pilsener respektive Münchner Malz des selben Herstellers. Bei den ganzen feinen Gaumen hier sollte es ja kein Problem sein das zu kontrollieren.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#14

Beitrag von ggansde »

Moin,
mein Wiener Malz von Weyermann sieht völlig homogen aus. Kein Vergleich zu dem, wenn man z.B. die Mischung aus PM und MM herstellt.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#15

Beitrag von danieldee »

ggansde hat geschrieben: Montag 27. Januar 2020, 14:28 Moin,
mein Wiener Malz von Weyermann sieht völlig homogen aus. Kein Vergleich zu dem, wenn man z.B. die Mischung aus PM und MM herstellt.
VG, Markus
Auch Weyermann macht das wenn das Malz mal knapp wird. Farbanpassungen werden auch mit dunkleren Malzen gemacht.
Ist absolut normal und stellt keinen Qualitätsmangel dar. Soweit meine "Insiderinfos"
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#16

Beitrag von Blondes »

Pivnice hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 14:42
ggansde hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 11:08
Northern Brewer hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2020, 10:59 Wenn man unseren Malzhändler in Hamburg dazu befragt, so sind die Sorten Pale Ale und Wiener lediglich Mischungen aus Pils und Münchner,
ein Grund, kein WM oder PAM von Best Malz zu kaufen.
Malzhändler erzählen viel wenn der Tag lang ist
Was wir hier brauchen sind Fakten.
Ich werde mich bei der Mälzerei meines Vertrauens in Gelsenkirchen erkundigen, ob deren Pale Ale Malz und deren Wiener Malz in einem eigenen Mälzungsverfahren hergestellt werden.
Hallo Hubert,
konntest Du schon was in Erfahrung bringen?
Danke fürs Nachfragen,
viele Grüße,
Martin
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#17

Beitrag von Pivnice »

Blondes hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 13:33 konntest Du schon was in Erfahrung bringen?
Die Mail an Avangard ging erst heute raus
Hubert
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#18

Beitrag von Blondes »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 15:14
Blondes hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 13:33 konntest Du schon was in Erfahrung bringen?
Die Mail an Avangard ging erst heute raus
Hallo Hubert,
hat Avangard sich schon gemeldet?
Viele Grüße,
Martin
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#19

Beitrag von Citrist »

Blondes hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 10:38
Pivnice hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 15:14
Blondes hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 13:33 konntest Du schon was in Erfahrung bringen?
Die Mail an Avangard ging erst heute raus
Hallo Hubert,
hat Avangard sich schon gemeldet?
Viele Grüße,
Martin
Ich nehme an es kam noch nichts rein, Hubert, oder?

Danköö
Griezi us dr Schwoiz.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#20

Beitrag von Shortbreaker »

Verfolge das hier schon länger, kann aber nicht viel beitragen, außer dass Rhönmalz extra „ungemischt“ auf die Wienermalzsäcke druckt:
A582757C-893E-4438-BE91-1061D7BB5BE9.jpeg
Auf den anderen Malzsorten habe ich das bisher nicht gelesen.
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
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wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#21

Beitrag von Blondes »

Citrist hat geschrieben: Freitag 13. März 2020, 09:41
Blondes hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 10:38
Pivnice hat geschrieben: Freitag 31. Januar 2020, 15:14
Die Mail an Avangard ging erst heute raus
Hallo Hubert,
hat Avangard sich schon gemeldet?
Viele Grüße,
Martin
Ich nehme an es kam noch nichts rein, Hubert, oder?

Danköö
Gibbs schon was Neues von Avangard oder weiß sonst jemand was?!

Grüße,
Martin
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#22

Beitrag von Citrist »

Do Hubert scheints, mag nimo anwodde...
Griezi us dr Schwoiz.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#23

Beitrag von Johanson »

Ich war gestern bei Avangard um dort Malz abzuholen. Habe bewusst nicht-suggestiv nachgefragt, wie sich denn z.B. Wiener Malz im Herstellungsprozess von Münchner oder Pilsner unterscheidet. Ob das nur längere Darrzeiten sind, längere Keimung oder was auch immer. Direkte Antwort:
"Wiener ist nur eine Mischung aus Münchner und Pilsner Malz"
gilt das auch für Pale Ale Malz?
"Ja, das mischen wir aus Wiener und Pilsner, also letzlich auch aus Münchner und Pilsner".

Ich geb das hier einfach mal ungefiltert weiter. So direkt wie diese Information kam, schien das auf jeden Fall kein wohlgehütetes Betriebsgeheimnis zu sein.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#24

Beitrag von DevilsHole82 »

Wie sieht denn die Faktenlage diesbezüglich aus? Wie ist das bei anderen Mälzereien?

Auf mich wirkt das schon irgendwie wie Betrug, wenn nicht explizit in der Produktbeschreibung steht, dass es ein Blend aus anderen Sorten ist. Man stelle sich mal vor man würde aus Kosten- oder Ressourcengründen in einer Bolognese Lasagne eine Hackmischung aus Schwein, Rind und Pferd finden, ohne dass es deklariert ist.

Worauf ich hinaus will: Wenn ich z.B. ein Wiener Lager aus 100% Wienermalz brauen will, dann möchte ich auch das 100%ige Geschmacksprofil eines Wienermalz haben und nicht eine Mischung aus - was weiß ich- 90% Pilsener und 10% Münchener. Das hätte ich auch selbst mischen können.
Wir sind hier doch nicht bei Maggi(-Fix für Malzmischungen).

EDIT: Natürlich will ich beim Pale Ale Malz auch keine Mischung haben.
Zuletzt geändert von DevilsHole82 am Freitag 22. Januar 2021, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Daniel

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#25

Beitrag von diapolo »

Morgen,
das wäre ja ein Hammer wenn dieses Gerücht sich mal bestätigen würde.
Ich beziehe mein Malz von der IREKS und bei denen ist Wiener Malz-> Wiener Malz und Pale Ale Malz-> Pale Ale Malz. Das Malz ist zwar im Vergleich zu Avangard teurer aber dafür weiss ich was ich bekomme. Vielleicht kommt das doch wieder von der Geiz ist Geil Menthalität

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#26

Beitrag von Commander8x »

Wirklich interessieren tät mich ja, ob man den Unterschied schmeckt.
Meine Holzzunge tut das sicher nicht...

Gruß Matthias
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#27

Beitrag von bwanapombe »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 07:15 Wie sieht denn die Faktenlage diesbezüglich aus? Wie ist das bei anderen Mälzereien?

Auf mich wirkt das schon irgendwie wie Betrug, wenn nicht explizit in der Produktbeschreibung steht, dass es ein Blend aus anderen Sorten ist. Man stelle sich mal vor man würde aus Kosten- oder Ressourcengründen in einer Bolognese Lasagne eine Hackmischung aus Schwein, Rind und Pferd finden, ohne dass es deklariert ist.

Worauf ich hinaus will: Wenn ich z.B. ein Wiener Lager aus 100% Wienermalz brauen will, dann möchte ich auch das 100%ige Geschmacksprofil eines Wienermalz haben und nicht eine Mischung aus - was weiß ich- 90% Pilsener und 10% Münchener. Das hätte ich auch selbst mischen können.
Wir sind hier doch nicht bei Maggi(-Fix für Malzmischungen).

EDIT: Natürlich will ich beim Pale Ale Malz auch keine Mischung haben.
Das kann ich einerseits verstehen, wir müssen ja ständig als Konsumenten "hinter" das Label schauen, um zu wissen, was wir bekommen.

Für manche Mälzereien ist es einfach eine wirtschaftliche Überlegung, einen ganzen Durchgang von wenig nachgefragten Malzen zu machen, oder mit vergleichbarem Ergebnis eine Mischung. Solange es in der Bandbreite der erforderlichen Werte liegt, finde ich das okay. Das ist aber eine Diskussion in moralischen Kategorien, da hat jeder seine Werte und das ist okay.

Übrigens, ein Wiener Lager aus 100 % Wiener Malz würde bei mir zu hell (15 EBC). Da muß Münchner rein. Die Bezeichnung Wiener trifft also nicht mehr das, wofür sie ursprünglich mal galt.

Dirk
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DevilsHole82
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#28

Beitrag von DevilsHole82 »

bwanapombe hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 10:08 Für manche Mälzereien ist es einfach eine wirtschaftliche Überlegung, einen ganzen Durchgang von wenig nachgefragten Malzen zu machen, oder mit vergleichbarem Ergebnis eine Mischung. Solange es in der Bandbreite der erforderlichen Werte liegt, finde ich das okay. Das ist aber eine Diskussion in moralischen Kategorien, da hat jeder seine Werte und das ist okay.
Vergleichbare Ergebnisse und gleiche Werte mit einer Mischung statt des einzelnen Malzes zu erreichen macht dann die Jahrhundertarbeit von Sedlmayer und Co., sowie jedem unterschiedlichen Malzprozess zunichte. Und das für Wirtschaftlichkeit.
Gruß, Daniel

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#29

Beitrag von Safari-Guide »

Sehr interessant.

Also wenn das so wäre (oder ist), dann fände ich das gar nicht so schlecht.

Bis jetzt scheue ich mich noch davor, ein Malzlager anzulegen - auch dank der relativ großen Malzkomplexität. Aber wenn man mit Pilsner und Münchner jedes Basismalz auch mischen kann, dann könnte ich mir das schon vorstellen. Dazu noch CaraPils, CaraMünch 2 und Carafa Spezial und man kann (fast) alles brauen?!

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#30

Beitrag von chimicu »

diapolo hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 07:39 Morgen,
das wäre ja ein Hammer wenn dieses Gerücht sich mal bestätigen würde.
Ich beziehe mein Malz von der IREKS und bei denen ist Wiener Malz-> Wiener Malz und Pale Ale Malz-> Pale Ale Malz. Das Malz ist zwar im Vergleich zu Avangard teurer aber dafür weiss ich was ich bekomme. Vielleicht kommt das doch wieder von der Geiz ist Geil Menthalität

mfg

Bernd
Hallo Bernd,

was kosten die Malze bei IREKS? Ich bin dem Malz von Avangard bis jetzt sehr zufrieden, MuMa un PiMa hab ich schon sehr oft benutzt. Mit Wiener hab ich noch wenig gebraut, irgendwann werde ich zwei Testsude PiMa/MuMa gegen Wiener ansetzten und berichten, ob ich unterschiede feststellen kann.

Bei Avangard kosten ein Sack um die 16€, wenn sie durch mischen von Pilsner und Münchner die Preise halbieren können, habe ich ehrlich gesagt nichts dagegen.
Ethanol ist nicht die Lösung, nur ein Lösungsmittel.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#31

Beitrag von bwanapombe »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 10:21 ...

Vergleichbare Ergebnisse und gleiche Werte mit einer Mischung statt des einzelnen Malzes zu erreichen macht dann die Jahrhundertarbeit von Sedlmayer und Co., sowie jedem unterschiedlichen Malzprozess zunichte. Und das für Wirtschaftlichkeit.
Es werden ja noch unterschiedliche Malze hergestellt, nur eben nicht mehr 4 sondern nur 2. Eine Jahrhundertarbeit zunichte zu machen, ist schwerlich damit möglich, dass man 2 verschiedene Malze mischt. Entscheidend ist für mich das Ergebnis und zwar im Gesamtpaket. Ich weiß, da haben wir verschiedene Ansätze. Ist auch nicht schlimm.

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#32

Beitrag von gulp »

bwanapombe hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 11:15
DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 10:21 ...

Vergleichbare Ergebnisse und gleiche Werte mit einer Mischung statt des einzelnen Malzes zu erreichen macht dann die Jahrhundertarbeit von Sedlmayer und Co., sowie jedem unterschiedlichen Malzprozess zunichte. Und das für Wirtschaftlichkeit.
Es werden ja noch unterschiedliche Malze hergestellt, nur eben nicht mehr 4 sondern nur 2. Eine Jahrhundertarbeit zunichte zu machen, ist schwerlich damit möglich, dass man 2 verschiedene Malze mischt. Entscheidend ist für mich das Ergebnis und zwar im Gesamtpaket. Ich weiß, da haben wir verschiedene Ansätze. Ist auch nicht schlimm.

Dirk
Das hat sich sowieso alles verändert. Sedlmayrs MüMa war vermutlich sogar heller als Drehers Wiener Malz, mal ganz abgesehen von der damaligen und heutigen Malzqualität.

Wenn gerade mal kein Pale Malz oder Wiener Malz da ist, mische ich auch Pilsener und Münchener. Ich Derbel schmecke da eh keinen großen Unterschied raus.

Gruß
Peter
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#33

Beitrag von DevilsHole82 »

Dirk, mit Jahrhundertarbeit meine ich eigentlich die über viele Jahre gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf Malze, Darrverfahren und Technologien von Pionieren wie Sedlmayer und vielen anderen. Aber Du weißt woraus ich hinaus möchte. :Wink

Mal zurück zu den Fakten. Ich kenne mich nicht wirklich mit Darrverfahren aus. Aber es muss doch einen Unterschied ausmachen, ob ich ein Wiener Malz aus zwei unterschiedlichen Malzen mische oder es in einem dafür entwickelten Verfahren. Vielleicht sind Farbe und verschiedene andere Analysewerte gleich oder vergleichbar, aber geschmacklich kann das doch nicht gleich sein. Oder?

EDIT: Danke Peter, hatte gehofft, dass Du Dich noch bezüglich Historie der Malze meldest :Wink
Gruß, Daniel

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#34

Beitrag von Rumborak »

Hi,

wenn es denn schon gemischt wird, wie sollte denn das Mischungsverhältnis Pilsner/Münchner sein?
Bei mir steht heute ein Hefepropagationssud (10L) für die W34/70 an.
Da könnte ich ja mal versuchen ein Wiener Lager, anstatt mit Wiener Malz, mit einer Mischung aus PiMa. und MüMa. zu machen.

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#35

Beitrag von schlupf »

Rumborak hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 11:45 Hi,

wenn es denn schon gemischt wird, wie sollte denn das Mischungsverhältnis Pilsner/Münchner sein?
Bei mir steht heute ein Hefepropagationssud (10L) für die W34/70 an.
Da könnte ich ja mal versuchen ein Wiener Lager, anstatt mit Wiener Malz, mit einer Mischung aus PiMa. und MüMa. zu machen.

VG
Würde ich einfach per Mischkreuz mit den EBC Werten berechnen. Müsste eigentlich irgendwas bei 3:1 sein mit MüMa dunkel.

Edith sagt: eher 4:1 PiMa:MüMa
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#36

Beitrag von diapolo »

chimicu hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 11:11
diapolo hat geschrieben: Freitag 22. Januar 2021, 07:39 Morgen,
das wäre ja ein Hammer wenn dieses Gerücht sich mal bestätigen würde.
Ich beziehe mein Malz von der IREKS und bei denen ist Wiener Malz-> Wiener Malz und Pale Ale Malz-> Pale Ale Malz. Das Malz ist zwar im Vergleich zu Avangard teurer aber dafür weiss ich was ich bekomme. Vielleicht kommt das doch wieder von der Geiz ist Geil Menthalität

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Hallo Bernd,

was kosten die Malze bei IREKS?
zwischen 650-690€/t +MwSt also ca. 20€/25Kg inkl MwSt.

Gut ich kauf immer ne Europalette. Mit Versand sind um die 26€ pro Sack

mfg

Bernd
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#37

Beitrag von Juergen_Mueller »

Mal doof gefragt....
Wenn Wiener Malz eine Mischung aus PiMa und MüMa wäre, würde man das nicht schon sehen? Wäre dann nicht jedes, sagen wir, vierte Malzkorn dunkler als die anderen drei?
Ich schrote nicht selbst, deswegen kann ich darüber nichts sagen.
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#38

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Bei einigen Malzen sieht man die unterschiedlichen Darrtemperaturen bzw.- zeiten der einzelnen Körner sehr deutlich. Special X, Special W und Special B sind gute Beispiele dafür.
MüMa und Pima sieht verdammt ähnlich aus. Die optisch auseinanderzuhalten ist schwer bis unmöglich. Man könnte die Körner durchprobieren. Geschmacklich merkt man die Melanoidine im MüMa schon. jedoch nicht unbedingt bei einem einzelnen Korn. Da man sie aus der Mischung aber nicht zielgerichtet nach Sorte raussortieren kann, kann man auch nicht zielgerichtet probieren ...
"Da braut sich was zusammen ... "
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#39

Beitrag von bwanapombe »

Nebeneinander gestellt, sieht man gerade so, ob ein Basis-Malz heller oder dunkler ist. Die einzelnen Malze sind keineswegs homogen in der Farbe.

Ein Malz ohne Vergleich an der Farbe zu erkennen, ist kaum möglich.

Dirk
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#40

Beitrag von bwanapombe »

Zwei Basismalze
IMG_20210122_204655434_klein.jpg
Auf den Bildern ist es noch einen Tick schwieriger. Aber auch in Natur liegen die Farben sehr dicht beieinander.

Welches ist das hellere? Ist es Münchner und Pilsner, Wiener und Pilsner oder Wiener und Münchner?

:Grübel

Auf jeden Fall, sieht man schön die verschiedenen Farbtöne der einzelnen Körner.

Dirk
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#41

Beitrag von Juergen_Mueller »

Super :thumbup Danke für deine Mühe! Ich tippe auf Wiener links und Münchner rechts. :Smile
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Gruß
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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#42

Beitrag von bwanapombe »

Alle Achtung! Guter Tip und Volltreffer.

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Re: Wiener Malz ersetzbar durch Pilsner und Münchner

#43

Beitrag von Juergen_Mueller »

:Bigsmile Danke!
Ich sehe aber gerne ein, dass es unmöglich ist, Basismalze am einzelnen Korn zu unterscheiden.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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