Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Forumsregeln
Dieses Unterforum ist den Bücher- und Textnerds unter dem Hobbybrauern gewidmet. Hier können (Fach)Bücher, wissenschaftliche Artikel und besondere Blogposts verlinkt, zusammengefasst und besprochen bzw. darüber diskutiert werden.
Wenn ihr etwas vorstellt, wäre es super, wenn ihr auch eine Meinung dazu habt.
Fernsehsendungen, Zeitungsschnipsel (u.A. über 500 Jahre RHG) und allgemeine Webseitenvorstellungen ("Neues Bierratingportal") gehören eigentlich in das Subforum "Hobbybrauer Allgemein".
Dieses Unterforum ist den Bücher- und Textnerds unter dem Hobbybrauern gewidmet. Hier können (Fach)Bücher, wissenschaftliche Artikel und besondere Blogposts verlinkt, zusammengefasst und besprochen bzw. darüber diskutiert werden.
Wenn ihr etwas vorstellt, wäre es super, wenn ihr auch eine Meinung dazu habt.
Fernsehsendungen, Zeitungsschnipsel (u.A. über 500 Jahre RHG) und allgemeine Webseitenvorstellungen ("Neues Bierratingportal") gehören eigentlich in das Subforum "Hobbybrauer Allgemein".
-
- Posting Freak
- Beiträge: 1241
- Registriert: Dienstag 4. November 2014, 10:19
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Wenn man das definitionslose Interview mal wohlwollend liest, heißt die Kernaussage doch nichts anderes, als daß man sich als jemand, der sich als Craft-Verkäufer versteht, in Bezug auf die Marktentwicklung mehr erwartet hatte.
Und wenn die Einleitung Braufactum als Craft-Pionier bezeichnet, dann habe ich eine gewisse Vorstellungskraft, die mich annehmen läßt, dass er Gasthausbrauerein, Zoigl etc. jetzt mal nicht dazu zählt, sondern Verkäufer die ähnlichen Aufwand bei der Lagerung, Präsentation etc. treiben und sich in einem ähnlichen Preisbereich bewegen. Die Definition kann ich selbst ja für falsch halten. Viel interessanter und gewinnbringender ist es doch aber zu fragen, wie hat denn der Interviewte für sich Craft definiert.
Ob man jetzt glaubt, dass die beschriebene Entscheidung etwas mit den zugrundeliegenden Rechnungen (die nicht offengelegt werden) zu tun haben, ist dann noch mal ein anderer Schritt.
Summa summarum: Ich will an dieser Stelle mal dafür werben, die Aussagen in ihrem Kontext zu verstehen und nicht sofort mit "falsch bezeichnet" und "nicht definiert" zu kontern, was im Forum, wo der Gesprächspartner die Sache aufklären kann, ja angebracht sein kann.
Dirk
Und wenn die Einleitung Braufactum als Craft-Pionier bezeichnet, dann habe ich eine gewisse Vorstellungskraft, die mich annehmen läßt, dass er Gasthausbrauerein, Zoigl etc. jetzt mal nicht dazu zählt, sondern Verkäufer die ähnlichen Aufwand bei der Lagerung, Präsentation etc. treiben und sich in einem ähnlichen Preisbereich bewegen. Die Definition kann ich selbst ja für falsch halten. Viel interessanter und gewinnbringender ist es doch aber zu fragen, wie hat denn der Interviewte für sich Craft definiert.
Ob man jetzt glaubt, dass die beschriebene Entscheidung etwas mit den zugrundeliegenden Rechnungen (die nicht offengelegt werden) zu tun haben, ist dann noch mal ein anderer Schritt.
Summa summarum: Ich will an dieser Stelle mal dafür werben, die Aussagen in ihrem Kontext zu verstehen und nicht sofort mit "falsch bezeichnet" und "nicht definiert" zu kontern, was im Forum, wo der Gesprächspartner die Sache aufklären kann, ja angebracht sein kann.
Dirk
Stay thirsty!
- Commander8x
- Posting Freak
- Beiträge: 1092
- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 07:15
- Wohnort: Saalfeld
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Sind wir jetzt am Kümmelspalten oder was? Fehlt nur noch die Frage nach den amerikanischen 1 Mio hl-"Craftbrauereien".
Die Ausgefallenheit ist für mich kein Kriterium, aber Menge und Automatisierung schon. Und das sich die Großen craftig gebe, ist doch nix neues.
Sicher ist das meine eigene Definition, man kann sie teilen oder nicht.
Gruß Matthias
Die Ausgefallenheit ist für mich kein Kriterium, aber Menge und Automatisierung schon. Und das sich die Großen craftig gebe, ist doch nix neues.
Sicher ist das meine eigene Definition, man kann sie teilen oder nicht.
Gruß Matthias
-----------------------------------------
Illegitimis non carborundum.
Illegitimis non carborundum.
-
- Posting Freak
- Beiträge: 920
- Registriert: Dienstag 12. August 2014, 20:18
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Solange es keine eindeutige offizielle Definition gibt lässt sich da immer wieder trefflich drüber diskutieren.
Allerdings kenne zumindest ich keinen einzigen "Normal-Biertrinker" der bei einem Zoigl/Zwickel (Sorte ersetzbar durch beliebiges anderes in Deutschland geläufiges Bier) von woher auch immer auf den Gedanken kommt es sei Craftbier. Die Herstellung spielt da in der Wahrnehmung des Konsumenten keine Rolle.
Allerdings kenne zumindest ich keinen einzigen "Normal-Biertrinker" der bei einem Zoigl/Zwickel (Sorte ersetzbar durch beliebiges anderes in Deutschland geläufiges Bier) von woher auch immer auf den Gedanken kommt es sei Craftbier. Die Herstellung spielt da in der Wahrnehmung des Konsumenten keine Rolle.
- Commander8x
- Posting Freak
- Beiträge: 1092
- Registriert: Dienstag 10. Dezember 2019, 07:15
- Wohnort: Saalfeld
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
"Der Konsument" hat sicher schon inzwischen mitbekommen, dass er bei dem inflationär aufkommenden Kellerbier oder Lidl-Steambrew auf eine neue Schiene gesetzt werden soll. Wenn sich eine traditionelle Brauerei nur craftig gibt, um diesen Konsumentenkreis auch noch zu bedienen, wird das unweigerlich bald als Etikettenschwindel erkannt. Ich glaube schon, dass die Konsumenten da wacher sind, als hkp vermutet.
Gruß Matthias
Gruß Matthias
-----------------------------------------
Illegitimis non carborundum.
Illegitimis non carborundum.
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Hallo
Für mich ist Craftbeer wenn eine Weiterentwicklung und oder Phantasie im Produkt erkennbar ist. Die muss nicht immer gut gehen. Ich bin relativ spät zu Crafbeer oder dem ganzen was man darunter verstehen will gestoßen und war eigentlich bekennender Weintrinker, eben mit Weinkühlschrank Verkostungen, Bücher (mein Bariquefässchen und ich ) und dem ganzen Rest.
Deshalb ist die Definition von Rauchbier, schon relativ nahe dran: gewollt anders.
Ich wohne im Norden von BaWü und habe nach eine AU Urlaub nach Pale Ale gesucht. PaleAle war tatsächlich meine erste Berührung mit einem Bier das mir wirklich geschmeckt hat. Durch eine Internetsuche nach in Deutschland verfügbarem Pale Ale bin ich bei Hopfenstopfer aus Bad Rappenau gelandet. Und diese Brauerei macht Werbung „wir sind CraftBier „ Die Brauerei ist keine kleine Brauerei und macht auch ganz Normales Bier. Trotzdem bezeichnen Sie das Hopfenstopfer als Craft und das andere als Bier. Der Brauerei Gasthof ist alles andere als Hipp sondern sehr, sehr konservativ, nix mit Bart und Hozlsfäller Hemd, Dirndel und mürrische Bedienung ist angesagt. So ähnlich ist es mit der Welde Brauerei, welche „normales“ Bier und eine CraftBeer Anteil haben. Mir fallen noch mehr solche Brauereien ein, Palm Bräu, Zötler Bier etc.
Auf was ich hinaus will ist, dass sehr wohl eine quasi Definition zu bestehen scheint welche nicht auf Handwerk und nicht auf Ausstoß Menge der Brauerei zu beziehen ist. Auch die Sierra Nevada Brauerei und deren Ergebnisse würden wir hier als Craftbeer akzeptieren; obwohl wohl das eine noch das andere darauf zutrifft (aussage ist nicht überprüft). Werde ich gefragt was Craftbier ist, bin ich der Meinung, es macht das das Bier aus, welches vom Standard abweicht und gewollt anders, eben kreativ gemacht ist. Was nicht wertend sein soll. Es gibt sehr, sehr gute Pils, Weizen Bier u.v.a., welche ich schätze und auch nahezu für mich untrinkbares Craftbeer, auch von denn genannten Brauereien.
Helles, welches gerade Hipp ist oder Fränkischen Bier sehen ich nicht als Craftbeer. Zumindest manches der fränkischen Biere mag ich sehr, aber es ist für mich kein Craftbeer, weil das bunte, das kreative fehlt.
Für mich ist ein möglicher alternativer Begriff für Craftbeer der Begriff des „Kreativ Bieres“.
Gruss Thilo
PS eben komme ich aus dem Getränkemarkt: 1 Kiste Citra Hell 20 x 0,33 14,95€, eine Kiste Comet IPA 20x0,33 19,80€
Für mich ist Craftbeer wenn eine Weiterentwicklung und oder Phantasie im Produkt erkennbar ist. Die muss nicht immer gut gehen. Ich bin relativ spät zu Crafbeer oder dem ganzen was man darunter verstehen will gestoßen und war eigentlich bekennender Weintrinker, eben mit Weinkühlschrank Verkostungen, Bücher (mein Bariquefässchen und ich ) und dem ganzen Rest.
Deshalb ist die Definition von Rauchbier, schon relativ nahe dran: gewollt anders.
Ich wohne im Norden von BaWü und habe nach eine AU Urlaub nach Pale Ale gesucht. PaleAle war tatsächlich meine erste Berührung mit einem Bier das mir wirklich geschmeckt hat. Durch eine Internetsuche nach in Deutschland verfügbarem Pale Ale bin ich bei Hopfenstopfer aus Bad Rappenau gelandet. Und diese Brauerei macht Werbung „wir sind CraftBier „ Die Brauerei ist keine kleine Brauerei und macht auch ganz Normales Bier. Trotzdem bezeichnen Sie das Hopfenstopfer als Craft und das andere als Bier. Der Brauerei Gasthof ist alles andere als Hipp sondern sehr, sehr konservativ, nix mit Bart und Hozlsfäller Hemd, Dirndel und mürrische Bedienung ist angesagt. So ähnlich ist es mit der Welde Brauerei, welche „normales“ Bier und eine CraftBeer Anteil haben. Mir fallen noch mehr solche Brauereien ein, Palm Bräu, Zötler Bier etc.
Auf was ich hinaus will ist, dass sehr wohl eine quasi Definition zu bestehen scheint welche nicht auf Handwerk und nicht auf Ausstoß Menge der Brauerei zu beziehen ist. Auch die Sierra Nevada Brauerei und deren Ergebnisse würden wir hier als Craftbeer akzeptieren; obwohl wohl das eine noch das andere darauf zutrifft (aussage ist nicht überprüft). Werde ich gefragt was Craftbier ist, bin ich der Meinung, es macht das das Bier aus, welches vom Standard abweicht und gewollt anders, eben kreativ gemacht ist. Was nicht wertend sein soll. Es gibt sehr, sehr gute Pils, Weizen Bier u.v.a., welche ich schätze und auch nahezu für mich untrinkbares Craftbeer, auch von denn genannten Brauereien.
Helles, welches gerade Hipp ist oder Fränkischen Bier sehen ich nicht als Craftbeer. Zumindest manches der fränkischen Biere mag ich sehr, aber es ist für mich kein Craftbeer, weil das bunte, das kreative fehlt.
Für mich ist ein möglicher alternativer Begriff für Craftbeer der Begriff des „Kreativ Bieres“.
Gruss Thilo
PS eben komme ich aus dem Getränkemarkt: 1 Kiste Citra Hell 20 x 0,33 14,95€, eine Kiste Comet IPA 20x0,33 19,80€
don't follow me I'm lost too
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Hi Thilo,Kaso hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 12:57 Hallo
Für mich ist Craftbeer wenn eine Weiterentwicklung und oder Phantasie im Produkt erkennbar ist. Die muss nicht immer gut gehen. Ich bin relativ spät zu Crafbeer oder dem ganzen was man darunter verstehen will gestoßen und war eigentlich bekennender Weintrinker, eben mit Weinkühlschrank Verkostungen, Bücher (mein Bariquefässchen und ich ) und dem ganzen Rest.
Deshalb ist die Definition von Rauchbier, schon relativ nahe dran: gewollt anders.
Ich wohne im Norden von BaWü und habe nach eine AU Urlaub nach Pale Ale gesucht. PaleAle war tatsächlich meine erste Berührung mit einem Bier das mir wirklich geschmeckt hat. Durch eine Internetsuche nach in Deutschland verfügbarem Pale Ale bin ich bei Hopfenstopfer aus Bad Rappenau gelandet. Und diese Brauerei macht Werbung „wir sind CraftBier „ Die Brauerei ist keine kleine Brauerei und macht auch ganz Normales Bier. Trotzdem bezeichnen Sie das Hopfenstopfer als Craft und das andere als Bier. Der Brauerei Gasthof ist alles andere als Hipp sondern sehr, sehr konservativ, nix mit Bart und Hozlsfäller Hemd, Dirndel und mürrische Bedienung ist angesagt. So ähnlich ist es mit der Welde Brauerei, welche „normales“ Bier und eine CraftBeer Anteil haben. Mir fallen noch mehr solche Brauereien ein, Palm Bräu, Zötler Bier etc.
Auf was ich hinaus will ist, dass sehr wohl eine quasi Definition zu bestehen scheint welche nicht auf Handwerk und nicht auf Ausstoß Menge der Brauerei zu beziehen ist. Auch die Sierra Nevada Brauerei und deren Ergebnisse würden wir hier als Craftbeer akzeptieren; obwohl wohl das eine noch das andere darauf zutrifft (aussage ist nicht überprüft). Werde ich gefragt was Craftbier ist, bin ich der Meinung, es macht das das Bier aus, welches vom Standard abweicht und gewollt anders, eben kreativ gemacht ist. Was nicht wertend sein soll. Es gibt sehr, sehr gute Pils, Weizen Bier u.v.a., welche ich schätze und auch nahezu für mich untrinkbares Craftbeer, auch von denn genannten Brauereien.
Helles, welches gerade Hipp ist oder Fränkischen Bier sehen ich nicht als Craftbeer. Zumindest manches der fränkischen Biere mag ich sehr, aber es ist für mich kein Craftbeer, weil das bunte, das kreative fehlt.
Für mich ist ein möglicher alternativer Begriff für Craftbeer der Begriff des „Kreativ Bieres“.
Gruss Thilo
PS eben komme ich aus dem Getränkemarkt: 1 Kiste Citra Hell 20 x 0,33 14,95€, eine Kiste Comet IPA 20x0,33 19,80€
versteh mich nicht falsch, aber mit der Definition "weicht vom Standard ab" drehen wir uns im Kreis, denn was ist der Standard?
Sierra Nevada PA gibt es dieses Jahr seit 40 Jahren. Kann man also durchaus bereits als Standard sehen. Wenn eine Brauerei einen ungewöhnlichen historischen Stil braut, ist der ja praktisch auch ein "Standard". Wenn man es sehr genau nimmt, könnte man sogar jeden "definierten" Bierstil als einen Standard sehen.
Die Abweichung vom Standard definierst du auch noch mal etwas anders:
Das heisst 95% der IPAs auf dem Markt sind kein Craftbier, denn hier wiederholen sich seit Jahren die selben Hopfenkombinationen und viele IPAs gleichen sich immer mehr. Auf der anderen Seite wäre das Franziskaner Royal, das es ja mit unterschiedlichen Hopfen gibt, eine Weiterentwicklung und damit Craft, oder?Für mich ist Craftbeer wenn eine Weiterentwicklung und oder Phantasie im Produkt erkennbar ist.
Schöne Grüsse
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
- Schlafwagenschaffner
- Posting Freak
- Beiträge: 594
- Registriert: Montag 10. März 2014, 10:20
- Wohnort: Sachsen
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Das kann kein Craftbier (oder Kraftbeer?) sein. Ist zu bilig.
Meine Meinung: Craftbeer kann man nutzen wie den Begriff Premium. Eben nach Lust und Laune des Brauers/Verkäufers.
Jens
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Wobei ja Premium, per Definition, Goldfolie am Flaschenhals haben muss und Gold auf dem EtikettSchlafwagenschaffner hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 15:35Das kann kein Craftbier (oder Kraftbeer?) sein. Ist zu bilig.
Meine Meinung: Craftbeer kann man nutzen wie den Begriff Premium. Eben nach Lust und Laune des Brauers/Verkäufers.
Jens
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
- Schlafwagenschaffner
- Posting Freak
- Beiträge: 594
- Registriert: Montag 10. März 2014, 10:20
- Wohnort: Sachsen
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Oha, da habe ich wohl unwissend Etikettenschwindel betrieben, indem ich mal mein Pils mit einem Halsband versah, auf dem Premium Pils stand. Die Flasche hatte keine Goldfolie. Und ich habe sie mit meinem Nachbarn getrunken (desswegen das Etikett). Muss ich jetzt mehr Steuer bezahlen? Oder reicht es, wenn ich diese Flasche im Ofen ausbacke?
Jens
Jens
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Ich denke auf den Begriff "gehobenes Marktsegment" können wir und alle einigen. Konsumenten wie Produzenten.
Apropo..Die Carlsberg Brauerei hat für das gehobene Marksegnment z. B. extra ein kleines und feines Brauhaus gebaut. Das Jacobsen Brauhaus. Schon vor 15 Jahren meine ich. Dort machen sie feine Bierspezialitäten der Extraklasse. Natürlich teuer. So auch Radeberger mit Braufactum..
Apropo..Die Carlsberg Brauerei hat für das gehobene Marksegnment z. B. extra ein kleines und feines Brauhaus gebaut. Das Jacobsen Brauhaus. Schon vor 15 Jahren meine ich. Dort machen sie feine Bierspezialitäten der Extraklasse. Natürlich teuer. So auch Radeberger mit Braufactum..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Hi Jan
In der Fuzzy Logik gibt's den Ausdruck der Fuzziens, eine unscharfe Zuordnung zu etwas. Leider hilf das auch nicht weiter.
Aber meine Beispiele von den genannten Brauereien folgt doch in etwa diesem Muster. Es gibt Bier und Craftbeer, die Anlage ist die Selbe, die gesamt Ausstoßmenge ist groß. Und das Hopfen Schema der angeboteten IPA's folgt dem quasi Standard der Craftbeer Scene.
Gruss Thilo
Ja und nein - meiner Aussage fehlt die Überprüfbarkeit und die Trennschärfe für eine klare Definition. Aber sei Ehrlich auch Du oder andere haben eine mehr oder wenig klare Vorstellung von Standard Bier und Craft Beer und vom Inhalt der (meiner) Aussage. Und genau das scheint Ja das Problem zu sein, die Abgrenzung zu anderen. Aber gefühlt reden wir fast alle vom selben. Nur wenn wir ans genaue Definieren kommen, werden wir unklar und stellen fest, dass wenn wir A zulassen, dass dann auch B sein muss.§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 15:33
Hi Thilo,
versteh mich nicht falsch, aber mit der Definition "weicht vom Standard ab" drehen wir uns im Kreis, denn was ist der Standard?
Sierra Nevada PA gibt es dieses Jahr seit 40 Jahren. Kann man also durchaus bereits als Standard sehen. Wenn eine Brauerei einen ungewöhnlichen historischen Stil braut, ist der ja praktisch auch ein "Standard". Wenn man es sehr genau nimmt, könnte man sogar jeden "definierten" Bierstil als einen Standard sehen.
In der Fuzzy Logik gibt's den Ausdruck der Fuzziens, eine unscharfe Zuordnung zu etwas. Leider hilf das auch nicht weiter.
Vielleicht doch, vor der Craftbeer Revolution ( 2006/7 oder so) gab es in den USA wohl nur das was ich jetzt wieder als Standard Bier bezeichne und viel von uns verstehen was ich meine. IPA's gabs in England schon länger auch in den USA war aber mehr oder weniger eingeordnet in ein klassisches Bier Angebot. Aber bezogen auf diese "klassischen" Bier Stile sind alle fruchtigen IPA's anders, ergo sind die 95% im Dunstkreis des Craftbeeres zu sehen auch Sierra Nevada.§11 hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 15:33 Die Abweichung vom Standard definierst du auch noch mal etwas anders:Das heisst 95% der IPAs auf dem Markt sind kein Craftbier, denn hier wiederholen sich seit Jahren die selben Hopfenkombinationen und viele IPAs gleichen sich immer mehr. Auf der anderen Seite wäre das Franziskaner Royal, das es ja mit unterschiedlichen Hopfen gibt, eine Weiterentwicklung und damit Craft, oder?Für mich ist Craftbeer wenn eine Weiterentwicklung und oder Phantasie im Produkt erkennbar ist.
Schöne Grüsse
Jan
Aber meine Beispiele von den genannten Brauereien folgt doch in etwa diesem Muster. Es gibt Bier und Craftbeer, die Anlage ist die Selbe, die gesamt Ausstoßmenge ist groß. Und das Hopfen Schema der angeboteten IPA's folgt dem quasi Standard der Craftbeer Scene.
Gruss Thilo
don't follow me I'm lost too
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
aber lecker und ich bin SchwabeSchlafwagenschaffner hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 15:35Das kann kein Craftbier (oder Kraftbeer?) sein. Ist zu bilig.
….
Gruss Thilo
don't follow me I'm lost too
- Augenfeind
- Posting Klettermax
- Beiträge: 235
- Registriert: Sonntag 10. April 2016, 13:33
- Wohnort: Berlin
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Einen Begriff zu haben um nachfragen zu können, ob ein Gasthaus auch etwas anderes hat als Becks & die üblichen regionalen Marketing-Platzhirsche, wird doch auch weiterhin nützlich sein, und dieser Begriff wird möglicherweise "Craftbier" bleiben. Sonst käme auf die Frage nach "einem anderen Bier als Becks" möglicherweise "ja, Heineken" zur Antwort. Insofern spielt es in manchen Situationen keine Rolle, wie "Craftbier" nun definiert werden muss.
"Ein ernst zu nehmender Staat benötigt eine eigene Fluggesellschaft und ein eigenes Bier. Eine Fußballmannschaft oder Nuklearwaffen helfen, aber ein Bier ist Minimalvoraussetzung." (Frank Zappa)
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Da bin ich schon bei dir. Aber bei einer Aussage, wie hier diskutiert, ist halt die Frage was bedeutet 1% Marktanteil. Spätestens dann braucht es eine DefinitionAugenfeind hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 17:33 Einen Begriff zu haben um nachfragen zu können, ob ein Gasthaus auch etwas anderes hat als Becks & die üblichen regionalen Marketing-Platzhirsche, wird doch auch weiterhin nützlich sein, und dieser Begriff wird möglicherweise "Craftbier" bleiben. Sonst käme auf die Frage nach "einem anderen Bier als Becks" möglicherweise "ja, Heineken" zur Antwort. Insofern spielt es in manchen Situationen keine Rolle, wie "Craftbier" nun definiert werden muss.
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
- Sebasstian
- Posting Freak
- Beiträge: 1562
- Registriert: Freitag 26. August 2016, 11:54
- Wohnort: Jena-Ziegenhain
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Ist denn eigentlich bekannt, wie der Verfasser des eingangs erwähnten Artikels das eigentlich definiert? Unabhängig davon ob man bei dieser Definition mitgeht oder nicht, würde mich das einfach mal interessieren. Wenn jemand solche Zahlen ermittelt, dann muss ja eine implizite oder explizite Definition zugrunde liegen, sonst kann man ja nicht filtern oder rechnen. Also: was hat der Autor mit Craftbeer gemeint? Weiß das jemand?
Grüße,
Sebastian
Sebastian
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Nein leider lässt er uns da vollkomen im DunklenSebasstian hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 21:32 Ist denn eigentlich bekannt, wie der Verfasser des eingangs erwähnten Artikels das eigentlich definiert? Unabhängig davon ob man bei dieser Definition mitgeht oder nicht, würde mich das einfach mal interessieren. Wenn jemand solche Zahlen ermittelt, dann muss ja eine implizite oder explizite Definition zugrunde liegen, sonst kann man ja nicht filtern oder rechnen. Also: was hat der Autor mit Craftbeer gemeint? Weiß das jemand?
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
- renzbräu
- Posting Freak
- Beiträge: 1463
- Registriert: Montag 27. Juli 2020, 17:32
- Wohnort: South Upperfranconian Lowlands
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Craft ist, wenn ein Bärtiger händisch im Kessel rührt
https://hausbuecher.nuernberg.de/75-Amb-2-317-60-r
Ich nehme aber doch wahr, dass oft kleine -vor allem Gasthausbrauereien- oft mit Qualität weil Regionalität verbunden werden. Mag auch ein fränkisches Phänomen sein, wenn man viele (kleine) Brauereien vor der Haustür hat.
Da spielt die Herstellung und Produktion beim Genuss auch eine große Rolle...
Edith fragt OFF-Topic: Hat die Brausportgruppe vielleicht eine Kampfsportabteilung, die Craft Maga macht?
Grüße Johannes
- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10462
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Jährlich 14.000 Hektoliter, das ist die Menge, die die Sierra Nevada Brewery (https://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_Ne ... ng_Company)
jährlich braut, natürlich händisch gerührt, mit dem Braupaddel in der Hand, von Ken Grossman und seinen paar Kumpels.
So wird man auch zum Milliardär.
Der Begriff Craftbeer lässt sich halt nicht auf Deutschland umsetzen, dazu ist die Biertradition hierzulande einfach zu groß und langsam freut mich das auch ein bißchen.
Gruß
Peter
jährlich braut, natürlich händisch gerührt, mit dem Braupaddel in der Hand, von Ken Grossman und seinen paar Kumpels.
So wird man auch zum Milliardär.
Der Begriff Craftbeer lässt sich halt nicht auf Deutschland umsetzen, dazu ist die Biertradition hierzulande einfach zu groß und langsam freut mich das auch ein bißchen.
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Jetzt sind dir ein paar Nullen verloren gegangen:gulp hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. August 2020, 00:16 Jährlich 14.000 Hektoliter, das ist die Menge, die die Sierra Nevada Brewery (https://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_Ne ... ng_Company)
jährlich braut, natürlich händisch gerührt, mit dem Braupaddel in der Hand, von Ken Grossman und seinen paar Kumpels.
So wird man auch zum Milliardär.
Der Begriff Craftbeer lässt sich halt nicht auf Deutschland umsetzen, dazu ist die Biertradition hierzulande einfach zu groß und langsam freut mich das auch ein bißchen.
Gruß
Peter
Sierra Nevada Brewing Company
Type Private
Location Chico, California, United States
Opened 1980
Annual production volume 1,250,000 US beer barrels (1,470,000 hl)
Owned by Ken Grossman
Damit sind sie in der Grössenordnung von Augustiner
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Craft ist fûr mich ein handwerklich gut gebrautes Bier, dass aus der Reihe fällt. Ob das nun im Hinterhof gebraut wird, vom Band fällt oder regional verwurzelt in alter Tradition gebraut wird.
Und in Deutschland fällt alles aus der Reihe, was nicht massenkompatibel ist.
Da ist genau die Krux. Wären die neuen Sorten anständig beworben und erklärt worden, wären IPA und Co. Mittlerweile kein Craft, da Massengeschmack.
Und in Deutschland fällt alles aus der Reihe, was nicht massenkompatibel ist.
Da ist genau die Krux. Wären die neuen Sorten anständig beworben und erklärt worden, wären IPA und Co. Mittlerweile kein Craft, da Massengeschmack.
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Das sehe ich genauso. Craft ist für mich, was als Craft vermarktet wird. Wenn jemand sich als Craft-Brauerei definiert, ist halt auch das klassische Helle von denen Craft, von Eichbaum (nur als Beispiel) ist deren Perlenbacher kein Craft, ihre Steambrews aber meinetwegen schon und wenn der fränkische Dorfbrauer noch so sehr händisch im holzbefeuerten Kessel rührt, muss man dem nicht das Craft-Label aufdrücken, wenn der damit überhaupt nix anfangen kann.Schlafwagenschaffner hat geschrieben: ↑Mittwoch 12. August 2020, 15:35 [...]
Meine Meinung: Craftbeer kann man nutzen wie den Begriff Premium. Eben nach Lust und Laune des Brauers/Verkäufers.
Jens
Anderes Thema: Bei dem Thread-Titel kommt mir immer der eine Mini-Shitstorm wegen eines Rings in Erinnerung, also hab ich was gebastelt und bin am überlegen, mir das als Aufnäher zu bestellen:
-
- Posting Freak
- Beiträge: 541
- Registriert: Dienstag 7. Februar 2017, 21:11
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Es ist eben ein Zeichen der Zugehörigkeit mit Kriminellen. Wenn du es für uns ummünzen willst, mach aus dem Prozent ein Promillezeichen. Das fände ich zumindest ansprechender
Gruß
Magnus
Magnus
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Dann mach aber ein 0,5 vor das Promillezeichen (wir wollen uns ja ggf. noch verantwortungsvoll hinters Steuer setzen)heizungsrohr hat geschrieben: ↑Freitag 14. August 2020, 06:12Es ist eben ein Zeichen der Zugehörigkeit mit Kriminellen. Wenn du es für uns ummünzen willst, mach aus dem Prozent ein Promillezeichen. Das fände ich zumindest ansprechender
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Zur Entstehung des 1%-Abzeichens kam's ursprünglich nach einer stark aus dem Ruder gelaufenen Biker Party. Dazu findet sich bei Wikipedia Folgendes:
Mit ein bisschen Phantasie lässt sich das ja auch auf unsere 1% Craft-Bier-Gemeinde übertragen. Schließlich sind die meisten in dieser Bubble im Sinne des Reinheitsgebots auch Gesetzlose. Und Trunkenbolde sowieso...Wikipedia hat geschrieben: Nachdem die AMA angeblich in einer Stellungnahme 99 % der amerikanischen Biker, d. h. ihre eigenen Mitglieder, als rechtschaffene und friedliche Bürger bezeichnet haben soll, die sich mit ihren Familien am Wochenende zu einer Ausfahrt mit dem Motorrad treffen, und den Rest, also 1 % der amerikanischen Biker, als gesetzlose Rauf- und Trunkenbolde abgestempelt haben soll, machten sich die Biker, die sich mit der „Sonntagsfahrermentalität“ der AMA-Mitglieder nicht identifizieren konnten, einen Spaß und nähten sich 1%er-Abzeichen auf ihre Kutten.
- tinoquell
- Posting Freak
- Beiträge: 2101
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Hallo,
ich hole das Thema nochmal hoch, weil ich in den letzten Tagen wieder zwei wunderbare Beispiele dafür erleben musste, woran es beim Thema Craft Bier meiner Meinung nach am stärksten krankt.
Freitagabend, Magdeburg, "Hummels Brauhaus", ziemlich verwegen mit einem "HB" - Logo. Uns empfängt ein schöner Biergarten und in der Karte findet sich fast eine komplette Seite mit Fassbieren. Hummels Pils, Hummels Kellerbier, Hummels Helles, Sudenburger und das "Bier des Monats". Wow. Das Bier des Monats sei im September "Budweiser". Schön, böhmisches Bier, aber zugegeben hätte ich mich im "Hummels Brauhaus" über ein interessantes Hummels Bier gefreut. Auf meine Frage, wo das Bier denn eigentlich gebraut werde und was es sonst noch Wissenswertes dazu gibt kommt die Antwort "Irgendwo außerhalb von Magdeburg, manchmal in Potsdam, manchmal auch ganz woanders". Das war die komplette Information zur vielversprechenden Bierkarte im Brauhaus. Schade. Das Bier war im Übrigen gut.
Samstagnachmittag, Schulzens in Tangermünde. Es gibt Rotbier, Helles, Dunkles und einen Honigbock, der aber gar nicht so süß schmecke. Bitte die Flaschen im Kühlschrank aufbewahren. Immerhin. Gibt es sonst noch was zu wissen (der Verkauf findet mitten im Sudhaus statt)? Nö, nix besonderes. Gegenüber ein Werbeschild "Hier gibt es das Original Kuhschwanzbier". Oh, Verkauf über das Etikett oder eine traditionelle Spezialität? Die Beratung beschränkt sich auf "naja, da hängt so ein Zettel dran, dort steht alles drauf, mehr weiß ich auch nicht". (wen es interessiert - z.B. hier)
Samstagabend, noch schnell in den Edeka.
Braufaktum Biere stehen mit rotem Etikett preisgesenkt neben dem Kühlschrank. MHD Juni 2021, trotzdem Ramschkiste. Ein Saison und Brown Ale mit klangvollen Namen (Soleya, The Brale). Verkauf über den Preis. Ok, soll mir recht sein.
Was hat das nun alles mit diesem Thema zu tun? Nun, da geben sich Brauer (Braufaktum, Schulzens) oder auch Bierhändler (Hummels) Mühe, etwas Besonderes an das Publikum zu bringen. Oft finden sich im Netz oder im Gespräch mit den richtigen Leuten die spannendsten Geschichten dazu. Aber der Kunde wird am "Point of sale" allein gelassen. Dort ist nix mehr zu spüren von der Kreativität und Leidenschaft, die hinter den Produkten stecken kann. Also bleibt es ein Markt für "Freaks" wie uns, alle anderen Biertrinker verweilen bei ihrer Lieblingssorte. Niemand holt sie wirklich mal ab und sagt "probiert doch dies und das mal weil .."
Sicher, es gibt hier auch viele positive Beispiele. Jedoch in der Masse, dort wo man mal außerhalb des Bierenthusiasten - Universums einmal über die 1% kommen könnte, lässt man die Konsumenten allein.
Und so bleibt "Craft Bier" wohl noch länger den Geheimbünden der belesenen Bierliebhaber vorbehalten. [Übertreibung aus]
Schönen Sonntag!
Tino
ich hole das Thema nochmal hoch, weil ich in den letzten Tagen wieder zwei wunderbare Beispiele dafür erleben musste, woran es beim Thema Craft Bier meiner Meinung nach am stärksten krankt.
Freitagabend, Magdeburg, "Hummels Brauhaus", ziemlich verwegen mit einem "HB" - Logo. Uns empfängt ein schöner Biergarten und in der Karte findet sich fast eine komplette Seite mit Fassbieren. Hummels Pils, Hummels Kellerbier, Hummels Helles, Sudenburger und das "Bier des Monats". Wow. Das Bier des Monats sei im September "Budweiser". Schön, böhmisches Bier, aber zugegeben hätte ich mich im "Hummels Brauhaus" über ein interessantes Hummels Bier gefreut. Auf meine Frage, wo das Bier denn eigentlich gebraut werde und was es sonst noch Wissenswertes dazu gibt kommt die Antwort "Irgendwo außerhalb von Magdeburg, manchmal in Potsdam, manchmal auch ganz woanders". Das war die komplette Information zur vielversprechenden Bierkarte im Brauhaus. Schade. Das Bier war im Übrigen gut.
Samstagnachmittag, Schulzens in Tangermünde. Es gibt Rotbier, Helles, Dunkles und einen Honigbock, der aber gar nicht so süß schmecke. Bitte die Flaschen im Kühlschrank aufbewahren. Immerhin. Gibt es sonst noch was zu wissen (der Verkauf findet mitten im Sudhaus statt)? Nö, nix besonderes. Gegenüber ein Werbeschild "Hier gibt es das Original Kuhschwanzbier". Oh, Verkauf über das Etikett oder eine traditionelle Spezialität? Die Beratung beschränkt sich auf "naja, da hängt so ein Zettel dran, dort steht alles drauf, mehr weiß ich auch nicht". (wen es interessiert - z.B. hier)
Samstagabend, noch schnell in den Edeka.
Braufaktum Biere stehen mit rotem Etikett preisgesenkt neben dem Kühlschrank. MHD Juni 2021, trotzdem Ramschkiste. Ein Saison und Brown Ale mit klangvollen Namen (Soleya, The Brale). Verkauf über den Preis. Ok, soll mir recht sein.
Was hat das nun alles mit diesem Thema zu tun? Nun, da geben sich Brauer (Braufaktum, Schulzens) oder auch Bierhändler (Hummels) Mühe, etwas Besonderes an das Publikum zu bringen. Oft finden sich im Netz oder im Gespräch mit den richtigen Leuten die spannendsten Geschichten dazu. Aber der Kunde wird am "Point of sale" allein gelassen. Dort ist nix mehr zu spüren von der Kreativität und Leidenschaft, die hinter den Produkten stecken kann. Also bleibt es ein Markt für "Freaks" wie uns, alle anderen Biertrinker verweilen bei ihrer Lieblingssorte. Niemand holt sie wirklich mal ab und sagt "probiert doch dies und das mal weil .."
Sicher, es gibt hier auch viele positive Beispiele. Jedoch in der Masse, dort wo man mal außerhalb des Bierenthusiasten - Universums einmal über die 1% kommen könnte, lässt man die Konsumenten allein.
Und so bleibt "Craft Bier" wohl noch länger den Geheimbünden der belesenen Bierliebhaber vorbehalten. [Übertreibung aus]
Schönen Sonntag!
Tino
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Da haben die wohl das Kuhschwanzbier von den Delitzschern geklaut. Dort ist es historisch seit Jahrhunderten verbrieft. In Tangermünde scheint es neueren Datums zu sein..?
Dazu abseits vom Thema gleich noch eine gar mörderische Geschichte über den Brinniser Bierkrieg wegem dem Delitzscher Kuhschwanzbier. Extra für den belesenen Bierliebhaber
http://brinnis.de/vereine/pfingsten/bierkrieg.html
Dazu abseits vom Thema gleich noch eine gar mörderische Geschichte über den Brinniser Bierkrieg wegem dem Delitzscher Kuhschwanzbier. Extra für den belesenen Bierliebhaber
http://brinnis.de/vereine/pfingsten/bierkrieg.html
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
- tinoquell
- Posting Freak
- Beiträge: 2101
- Registriert: Mittwoch 14. Juli 2004, 15:23
- Wohnort: Kirchberg /Sa
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
Zumindest laut offizieller Webseite ist auch das Tangermünder Kuhschwanzbier 1000 Jahre alt
Jedenfalls haben die Schulzens mit ihrer Brauerei in der Altmark einiges losgetreten und die Gipsy Brauer scheinen sich dort die die Klinke in die Hand zu geben. Das Kuhschwanzbier wird dort gebraut, in Gardelegen gibt es seit letztem Jahr wieder eine neue "Marke" neben Garley ("1356").
Auch Letzteres gibt es übrigens in der Touristinformation in 1 Liter Geschenkflaschen, jedoch auch ohne besondere Erklärung oder Story dazu. Ich denke, hier verkauft sich auch viel über das Etikett. Und so bleibt es dann auch bei dem einen Souvenir, kein "muss ich unbedingt nochmal haben" Effekt. Schade, dass die dahinter steckenden Geschichten so wenig transportiert werden.
PS Inzwischen sind das Schulzens Ziegelrot und das Helle verkostet. Meine bessere Hälfte fand beide Biere lecker, für mich hatten sie alle etwas brenzliges, was da nicht hingehört. Schade, hätte gerne mehr Werbung gemacht.
VG
Tino
Jedenfalls haben die Schulzens mit ihrer Brauerei in der Altmark einiges losgetreten und die Gipsy Brauer scheinen sich dort die die Klinke in die Hand zu geben. Das Kuhschwanzbier wird dort gebraut, in Gardelegen gibt es seit letztem Jahr wieder eine neue "Marke" neben Garley ("1356").
Auch Letzteres gibt es übrigens in der Touristinformation in 1 Liter Geschenkflaschen, jedoch auch ohne besondere Erklärung oder Story dazu. Ich denke, hier verkauft sich auch viel über das Etikett. Und so bleibt es dann auch bei dem einen Souvenir, kein "muss ich unbedingt nochmal haben" Effekt. Schade, dass die dahinter steckenden Geschichten so wenig transportiert werden.
PS Inzwischen sind das Schulzens Ziegelrot und das Helle verkostet. Meine bessere Hälfte fand beide Biere lecker, für mich hatten sie alle etwas brenzliges, was da nicht hingehört. Schade, hätte gerne mehr Werbung gemacht.
VG
Tino
-
- Posting Klettermax
- Beiträge: 228
- Registriert: Sonntag 2. November 2014, 21:32
- Wohnort: Leipzig
Re: Craftbeer Anteil unter 1 % Marktanteil
heizungsrohr hat geschrieben: ↑Freitag 14. August 2020, 06:12Es ist eben ein Zeichen der Zugehörigkeit mit Kriminellen. Wenn du es für uns ummünzen willst, mach aus dem Prozent ein Promillezeichen. Das fände ich zumindest ansprechender
Bier braucht eine Heimat!
Gautzscher Spitze, Markkleeberg meets Juliusstädter, Wolfenbüttel meets Vom Roggenschlag, Leipzig
Gautzscher Spitze, Markkleeberg meets Juliusstädter, Wolfenbüttel meets Vom Roggenschlag, Leipzig