Zusammenfassung Hopfen Stopfen

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Bierjunge
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#151

Beitrag von Bierjunge »

Barney Gumble hat geschrieben: Montag 8. Februar 2021, 09:18 Wie stopfe ich zweimal hintereinander? Einmal Abziehen oder einfach nochmal drauf?
Was genau meinst Du mit zweimal hintereinander? :Waa
Willst Du einen Sud nacheinander mit zwei unterschiedlichen Hopfen stopfen (warum dann nicht gleich beide Hopfen gemeinsam?), oder willst Du einen zweiten Aufguss mit neuem Bier auf bereits ausgelaugtem Hopfen machen (was in der zweiten Charge nimmer viel bringen würde).
Erklär doch mal!

Moritz
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Barney Gumble
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#152

Beitrag von Barney Gumble »

Ich meinte 8. im Eingangspost. Hintereinander zwei Gaben. Ich denke nur einmal benutzten Hopfen war dort gemeint. Meine Frage ist ob Umschlauchen oder einfach die zweite Gabe drauf sinnvoller ist. Konkret: wollte ein biab-gebrautes IPA (13,2 °P) mit 2 Mal hintereinander mit 3,33 g/L Delta (6 % Alpha) stopfen. Als US-Hopfen hätte ich noch Simcoe und Citra da, aber Simcoe soll nicht so gut zum Stopfen sein (zuviel grün..) und Citra angeblich Klostein (entschuldigt den Ausdruck) zu nahe kommen.
Edit: PS: aber eigentlich habe ich vom Stopfen und der Hopfenvielfalt keine wirkliche Ahnung
VG
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Boludo
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#153

Beitrag von Boludo »

Ich würde umachlauchen. Zu lange Stopfen ist auch nicht gut. Ist halt super heikel wegen Sauerstoff.

Stefan
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#154

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Der alte Hopfen sollte nach meiner Auffassung unbedingt raus, damit durch die lange Kontaktzeit nicht übermäßig viele "grüne/grasige" Aromen mit ins Jungbier übergehen.
Also musst du entweder in einem Hopfensack stopfen, um den ausgelaugten Hopfen nach 1-3 Tagen herausnehmen zu können, oder du schlauchst das Jungbier nach 1-3 Tagen um und gibst die zweite Hopfencharge rein.
Beides hat Vor- und Nachteile. Umschlauchen bringt Sauerstoffeintrag, der Hopfensack eine geringere Aromaausbeute (verglichen mit lose stopfen).
"Da braut sich was zusammen ... "
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chaos-black
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#155

Beitrag von chaos-black »

Mit mehreren Hopfengaben zu stopfen ist gerade bei NEIPAs gängig. Die entsprechenden Vertreter werden DDH (Double Dry Hopped) oder TDH (Triple Dry Hopped) genannt. Der Grund bei den jeweiligen Bierstilen liegt in der mittlerweile bekannten Biotransformation: Man gibt die Hopfengaben, die verstärkt die Biotransformation durchgehen sollen bei Gärbeginn. Um ein komplexeres Aromaprofil (bzw auch verstärkt die "klassischen" Stopfaromen) hineinzubringen wird dann zu einem späteren Zeitpunkt gestopft.
Um dabei mögliche grasige Aromen der ersten Stopfung zu vermeiden, ist es geboten, ein sehr gutes Gärmanagement zu fahren - die Gärung soll zügig durch sein und nicht lange vor sich hin dümpeln.
Ich war ja ein paar Monate bei Third Barrel Brewing (Dublin) unterwegs und die sind insbesondere bekannt für ihre hopfigen Biere. Soweit ich es da erlebt habe, wird dabei nicht unbedingt der Hopfen der vergangenen Gaben abgezogen (was aber nicht heißt, dass das nicht auch praktiziert wird). Im Gegenteil: Es wurde jeden Morgen kurz die CO2 Flasche an den untersten Hahn geschlossen, um den abgesetzten Hopfen mit kurzen CO2 Stößen wieder in Schwebe zu bringen. Allerdings haben die ihre Gärführung im Griff - je nach Rezept ist das Bier stabil nach 4-7 Tagen durch und wird in den Bright Tank umgedrückt.

Übrigens habe ich noch nie zuviel grün von Simcoe gehabt - Simcoe wird aber gern für seine "dankness" eingesetzt, vlt. ist das gemeint? Auch den Citra-Klostein habe ich noch nie finden können. Gerade das Beispiel Citra zeigt aber wieder wie unterschiedlich geschmeckt wird. Je nach dem, wie man wahrnimmt schmeckt Citra auch für manche Leute nach Kassenpisse. Für mich nicht.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich persönlich würde nicht zögern und Simcoe + Citra stopfen. Delta wiederum kenne ich nicht.

Beste Grüße,
Alex

Edit: Und zur Frage, ob der alte Hopfen abgezogen werden sollte oder nicht würde ich sagen: hängt davon ab, wie lange die Gärung dauert. 5 Tage wären für mich kein Problem. Wenn die Gärung sich aber länger hinzieht würde ich den Hopfen aber auch entfernen. Im Idealfall hat man das Bier im Unitank und kann den Hopfen einfach unten rausdrücken lassen - ganz ohne Sauerstoffeintrag. Aber das sind die Luxusmöglichkeiten einer Profi-Brauerei. Gott freu ich mich auf die Sammelbestellung der Wagner ZKGs :)
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#156

Beitrag von Barney Gumble »

Hi Alex,
Danke für die interessanten Einblicke in das Profi-dry-hopping-business.
Habe nun heute eine erste Gabe Delta dazugegeben und nehme das im Hochkrausen befindliche Jungbier respektive Würze gleich morgen wieder ab, habe auch ein bisschen Angst wegen Grasigkeit (hatte bei 27 °C 5 Tage mit Hallertau Blanc Mal ein Bitterkeits- und Grasigkeits-Fiasko) außerdem noch genug Hopfen für die 10 L über.
Nach der Hauptgärung gibt's dann die andere Hälfte an Stopfhopfen bis zum Abfüllen und 2-3-tägig.
Mal sehen ob diesmal ein taugliches IPA rauskommt, wobei Oxidation sicher hier mein Endgegner ist..
VG
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#157

Beitrag von Barney Gumble »

Folgendes Problem beim Hopfen abziehen, irgendwie treibt mir die noch aktive Gärung den Pellethopfen als dicke grüne Schicht massiv nach oben. Zum Einen hat der Hopfen dadurch viel Sauerstoff-Kontakt zum anderen kann ich da momentan gar nichts abziehen ohne bestimmt sehr viel vom grünen 'Gold' mittüberzuziehen. Ich denke ich gehe das Risiko der Grasigkeit um noch ein-zwei Tage mit der ersten Dosis ein (wenn es hinterher wieder extrem bitter wird, dann weiß ich aber auch nicht mehr weiter) und rühre den Hopfen jetzt vorher noch ein bisschen ein, damit der sich setzt. Beim Zugeben habe ich den sehr wohl schön reingerührt, dass der so auftreibt wieder habe ich nicht erwartet.
VG
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#158

Beitrag von dadr »

Also, wenn ich 2x stopfe, dann das erste Mal in die aktive Gärung und das zweite Mal nach dem die Hauptgärung praktisch rum ist.
Alles im gleichen Gärbehälter.
Danach geht's i.d.R. nochmal 0,5° Plato runter.
2 Tage nach dem Stopfen geht's in die Kühlung bei 1°C und bleibt dort ein paar Tage bis zur Abfüllung.
Da ist dann der ganze Hopfen am Boden und es kann von oben abgezogen werden.

Gruß Dieter
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#159

Beitrag von chaos-black »

Barney Gumble hat geschrieben: Mittwoch 10. Februar 2021, 05:09 wenn es hinterher wieder extrem bitter wird, dann weiß ich aber auch nicht mehr weiter.
Die Änderung des Bittereindrucks ist sehr unterschiedlich beim Stopfen. Erwiesenermaßen verringert Hopfenstopfen die Menge der im Bier befindlichen isomerisierten Alphasäure. Gleichzeitig werden aber andere, und unterschiedlcichem Maße bitter schmeckende, Stoffe eingebracht. Wie viel und ob es am Ende bitterer oder weniger bitter schmeckt, hängt vom Ausgangs-Jungbier und der Ölzusammensetzung des Stopfhopfens ab.
Mehr dazu gibts im "New IPA" Buch von Scott Janish.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#160

Beitrag von ak59 »

dadr hat geschrieben: Mittwoch 10. Februar 2021, 08:50 Also, wenn ich 2x stopfe, dann das erste Mal in die aktive Gärung und das zweite Mal nach dem die Hauptgärung praktisch rum ist.
Alles im gleichen Gärbehälter.
Danach geht's i.d.R. nochmal 0,5° Plato runter.
2 Tage nach dem Stopfen geht's in die Kühlung bei 1°C und bleibt dort ein paar Tage bis zur Abfüllung.
Da ist dann der ganze Hopfen am Boden und es kann von oben abgezogen werden.

Gruß Dieter
Hi,

zwangskarbonisierst Du? Ich denke dabei ein von mir nach Abschluss der Gärung kurz (2 Tage) gestopftes Hefeweizen. Da hab ich den ColdCrash vermieden, um die Hefe zu schonen, direkt abgefüllt und dann doch etwas Pellets mit in die Flasche bekommen. Das's ein Hefeweizen ist, kommt das dann auch in's Glas. Mich stört's zwar nicht, aber ist mir peinlich, wenn ich mal jemand probieren lasse.

Gruß,

Andreas
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#161

Beitrag von dadr »

Ich mach immer einen Cold Crash.
Da bleibt genug Hefe drin für die Nachgärung.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#162

Beitrag von rgimlo »

Moin,

vielleicht mal ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits bezüglich Hopfenstopfen und das Abfüllen ohne Filtern.
Gebraut wurde ein Chinook Smash mit Pale Ale Malz. Die Würze startete mit 12.1 °Plato und wurde mit der US-04 erst für zwei Wochen bei 20 °C Raumtemperatur vergoren. Anschließend habe ich 1.5 g/l Hopfenpellets zugegeben.
Nach weiteren 8 Tagen habe ich direkt ohne Filtern abgefüllt. Ich habe mich nicht getraut erst in einen weiteren Gäreimer mit Filter dazwischen umzuschlauchen (Sauerstoff).

Abgefüllt wurde in 0.5 l Flaschen und mit dem Standard-Dosierlöffel aufkarbonisiert. Restextrakt lag bei 2 ° Plato.
Immer wieder kamen ein paar Hopfenstücke mit in die Flasche. In meinen Augen wirklich nicht optimal, aber noch okay.
Für die Flasche mit Drucksensor habe ich den allerletzten Rest aus dem Eimer in eine Flasche eingefüllt. Da lag wohl der große Fehler. Ich habe mir halt gedacht "Trinken muss ich die Flasche nicht, also kann da ruhig genug Resthefe mit bei sein. Dann karbonisiert diese Flasche ja auch ggf. schneller als die anderen ^^".

Innerhalb von 3 Tagen stieg der Druck auf über 3 bar. Es wirkte immer so, als ob etwas los war in der Flasche.
Gestern war der Druck dann über 4 Grad. Skalierung hat bereits aufgehört und kam fast wieder bei 0 an.

Also entschieden die Flasche zu öffnen. Ab in den Kühlschrank für einen Tag. Bei 4 °C war der Druck in der Flasche bei knapp unter 4 bar.
Vor der Spüle aufgemacht und damit ein zwei-Stunden Kurs für das Wandstreichen gewonnen :Mad2

Ich habe versucht den Sensor so schnell wie möglich zu entfernen. Trotzdem schoss das Bier bis an die Decke, die Wände (Sogar an die Wand schräg hinter mir :thumbdown ). In der Flasche befand sich danach auch nur noch Schaum.

Meine grobe Schätzung: Durch den vielen Resthopfen in der Flasche konnte sich kaum CO2 im Bier lösen und ging innerhalb der Flasche direkt wieder in Gasphase über. Deshalb der sehr hohe Druck. Das kann natürlich echt gemeingefährlich werden. Und das endete dann in so ein Desaster beim öffnen.

Eine andere Flasche vom selben Batch geöffnet: Nur leichtes Zischen, nach 5 Sekunden kam dann aber doch etwas Schaum aus der Flasche (Auch hier waren weniger Hopfenstücke). Ins Glas geschüttet und probiert: Karbonisierung war nur mittel. Also alles okay. Ich würde mir also jetzt eine Flasche aus der Mitte aussuchen, öffnen und da den Drucksensor stecken um noch einmal zu überprüfen, ob der Druck bei den anderen Flaschen nicht auch endlos ansteigt.

Mein Learning: Ich werde persönlich nur noch Hopfenstopfen wenn ich doch einmal umschlauche oder ein Fermenter besitze, wo ich die untere Schicht entfernen kann, bevor ich abfülle. :thumbup

Viele Grüße
Bum
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#163

Beitrag von Bum »

Salve,

Habe letztes Jahr angefangen zu brauen, bisher 4 sude. Alles hat im großen und ganzen recht gut geklappt. Die Biere(2× altbier, hefeweizen, citra PaleAle) waren alle sehr lecker, nur hatte ich am Ende etwas weniger, aber dafür stärkeres bier als im rezept.
Habe am wochenende das ipa simcoe nachgebraut, und mit 14,5 brix in die Gärung geschickt.
Stelle mir jetzt auch die frage, wie ich stopfe. Die sicherste variante scheint mir das stopfen im säckchen zu sein, da ich oxidation durch umschlauchen vermeiden will. Würde vorher trotzdem noch einen cold crash machen.
Frage: lasse ich das bier vor'm abfüllen in flaschen nach dem coldcrash wieder auf Raumtemperatur erwärmen, oder gleich in die flasche?
Und, welche säckchen eignen sich denn am ehesten? Mein abgekochter monofilamentfilter, oder so teesäckchen?

Danke!

Gruß Jörg
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#164

Beitrag von Tommi123 »

Hi,

Kalt in die Flasche.

Ich habe so Edelstahlkörbe, stopfen aber immer lose.

Ich hatte auch bei den letzten Flaschen öfter Mal (zum Teil erheblich) Hopfen-Fetzen mit in der Flasche.

Dadurch hatte ich, für mich selbst erstaunlicher Weise, noch nie Gushing!

Durchgeführt in einem normalen 30l-Eimer mit Hahn.

Wenn man das Gärfass ab dem Zeitpunkt des Stopfen übrigens nach hinten gekippt stehen lässt, und auch so Coldcrasht, sammelt sich der Hopfen als "Keil" hinten. So bleibt der Hopfen bis zu den letzten Flaschen im Gärfass.

LG
Bum
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#165

Beitrag von Bum »

Ok. Dachte, wenn Bier kalt, Flaschen warm usw wird's schwieriger, die Zuckermenge zu bestimmen. Kommt ja auch noch der Faktor Abfüllzeit in's Spiel, sprich die erste Flasche hat beim Abfüllen noch 1°C, die letzte eher mehr. Aber vielleicht mache ich mich auch verrückt, bzw kann die Überlegung streichen. Will bloß keine platzenden Flaschen....
Kann mann in etwa ausdrücken wieviel % Aroma durch Stopfen in Säcken flöten geht? Habe eh zu viel Hopfenpellets liegen, wenn würde ich den Verlust versuchen durch mehr Menge auszugleichen...

Gruß Jörg
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coyote77
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#166

Beitrag von coyote77 »

Bum hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 16:55 Ok. Dachte, wenn Bier kalt, Flaschen warm usw wird's schwieriger, die Zuckermenge zu bestimmen. Kommt ja auch noch der Faktor Abfüllzeit in's Spiel, sprich die erste Flasche hat beim Abfüllen noch 1°C, die letzte eher mehr. Aber vielleicht mache ich mich auch verrückt, bzw kann die Überlegung streichen. Will bloß keine platzenden Flaschen....
Kann mann in etwa ausdrücken wieviel % Aroma durch Stopfen in Säcken flöten geht? Habe eh zu viel Hopfenpellets liegen, wenn würde ich den Verlust versuchen durch mehr Menge auszugleichen...

Gruß Jörg
Für die Berechnung der Zuckermenge brauchst du die höchste Temperatur während der Gärung, nicht die Abfülltemperatur!
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#167

Beitrag von Boludo »

coyote77 hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 20:35
Bum hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 16:55 Ok. Dachte, wenn Bier kalt, Flaschen warm usw wird's schwieriger, die Zuckermenge zu bestimmen. Kommt ja auch noch der Faktor Abfüllzeit in's Spiel, sprich die erste Flasche hat beim Abfüllen noch 1°C, die letzte eher mehr. Aber vielleicht mache ich mich auch verrückt, bzw kann die Überlegung streichen. Will bloß keine platzenden Flaschen....
Kann mann in etwa ausdrücken wieviel % Aroma durch Stopfen in Säcken flöten geht? Habe eh zu viel Hopfenpellets liegen, wenn würde ich den Verlust versuchen durch mehr Menge auszugleichen...

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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#168

Beitrag von Bum »

Also die Temperatur vor'm coldcrash...
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#169

Beitrag von gloserbräu »

Genau die höchste Temperatur während der Hauptgärung und damit quasi vorm ColdCrash ist die ausschlaggebende für die Zuckerberechnung :-)
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Boludo
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#170

Beitrag von Boludo »

gloserbräu hat geschrieben: Dienstag 8. Juni 2021, 07:30 Genau die höchste Temperatur während der Hauptgärung und damit quasi vorm ColdCrash ist die ausschlaggebende für die Zuckerberechnung :-)
Ich sehe das ein wenig anders. Wenn ich bei angenommen 20°C anstelle und die Gärung sich auf 24°C erwärmt um dann die letzten paar Tage auf 20°C sinkt, bevor sie zum Erliegen kommt und ich dann einen Cold Crash mache rechne ich mit 20°C und nicht der höchsten Temperatur während der Gärung. Die Löslichkeit steigt ja gegen Ende wieder und es wird ausreichend CO2 für die Sättigung nachgebildet.
Die Frage ist aber auch, wie genau man dass berechnen kann. Wenn ich einen Tag nach Ende der Gärung abfülle hab ich eventuell durch Übersättigung mehr CO2 gelöst als nach einer weiteren Woche rumstehen, wo einiges an CO2 durch Diffusion bereits wieder ausgegast oder im Schlimmsten Fall durch andere Gase wie Sauerstoff ersetzt wurden.
Wie auch immer, ich empfehle die höchste Temperatur zu dem Zeitpunkt, als noch CO2 entstanden ist und nicht die höchste Temperatur während der Gärung.

Stefan
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#171

Beitrag von Bum »

@ Stefan
Ich kann deinen letzten satz nicht nachvollziehen, für mich ist er in sich widersprüchlich. In dem Fall entsteht doch nur wärend der Gärung CO2.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#172

Beitrag von Boludo »

Bum hat geschrieben: Dienstag 8. Juni 2021, 11:47 @ Stefan
Ich kann deinen letzten satz nicht nachvollziehen, für mich ist er in sich widersprüchlich. In dem Fall entsteht doch nur wärend der Gärung CO2.
Nochmal mein Beispiel: Die Temperatur steigt während der Gärung auf 24°C, das ist dann der hier oft genannte höchste Wert. Dann sinkt die Temperatur aber wieder auf 20°C wodurch sich die Löslichkeit von CO2 wieder erhöht. Je tiefer die Temperatur, desto höher die Löslichkeit.
Rechne ich jetzt mit den 24°C, dann hab ich in echt aber mehr CO2 aus der Gärung gelöst wie berechnet, da ja am Ende bei 20°C noch CO2 bei einer höheren Löslichkeit gebildet wurde.
Falls das jetzt immer noch nicht verständlich ist liegt es eventuell ab meiner Erklärung und dann gebe ich auf. Man kann das wie gesagt eh nicht auf das Milligramm genau berechnen.

Stefan
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#173

Beitrag von Bum »

Jetzt ist es für mich verstädlicher. Denke, wenn die Temperatur wärend der Gärung relativ konstant bleibt, ist die sache klarer.
Nach der aktiven gärphase wird dann wohl nur noch in geringen mengen co2 gebildet, was vernachlässigbar ist.!?
Beim Coldcrash könnte dann zwar noch mehr co2 gebunden werden, aber es ist ja keins mehr in der Entstehung...
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#174

Beitrag von Boludo »

Ja genau.
Wenn man die Gärtemperatur konstant hält, dann erledigt es sich sowieso. Aber das klassische Hobbybrauerbier wird halt meistens in den Keller gestellt und seinem Schicksal überlassen, und da kann es durchaus sein, dass es zu solchen Schwankungen kommt.

Stefan
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#175

Beitrag von VollrauschVeit »

Moin liebe Community,

ich habe beim meinem letzten Sud (CaWus Kellerbier) zum ersten Mal Hopfen gestopft (8 g Cascade + 20 g Mandarina Bavaria auf 6 l, 4 Tage bei 20°C). Beim Öffnen der ersten Flaschen kamen mir direkt sehr starke, angenehm-fruchtige Hopfenaromen entgegen. Beim Trinken habe ich davon leider aber nicht viel wahrgenommen - das Bier war hingegen sehr herb. Das hat mich überrascht, weil nicht der kaltgehopfte Teil des Sudes super mild-malzig ist. Ist bei mir wohl "hop burn" eingetreten, also habe ich den Hopfen zu lange ziehen lassen? Und lässt sich diee Herbe noch herausfiltern, indem man zB das Bier nach dem Öffnen der Flasche durch ein Monofilament ins Glas gießt?

Danke für euer Feedback!

LG
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#176

Beitrag von Boludo »

VollrauschVeit hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 20:15 Moin liebe Community,

ich habe beim meinem letzten Sud (CaWus Kellerbier) zum ersten Mal Hopfen gestopft (8 g Cascade + 20 g Mandarina Bavaria auf 6 l, 4 Tage bei 20°C). Beim Öffnen der ersten Flaschen kamen mir direkt sehr starke, angenehm-fruchtige Hopfenaromen entgegen. Beim Trinken habe ich davon leider aber nicht viel wahrgenommen - das Bier war hingegen sehr herb. Das hat mich überrascht, weil nicht der kaltgehopfte Teil des Sudes super mild-malzig ist. Ist bei mir wohl "hop burn" eingetreten, also habe ich den Hopfen zu lange ziehen lassen? Und lässt sich diee Herbe noch herausfiltern, indem man zB das Bier nach dem Öffnen der Flasche durch ein Monofilament ins Glas gießt?

Danke für euer Feedback!

LG
Raoul
Vergiss das mit dem Filtern, außer du möchtest Bier ohne Kohlensäure trinken.
Manche Hopfen bittern auch beim Stopfen nach, entgegen jeder Theorie. Simcoe zum Beispiel.
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Spittyman
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#177

Beitrag von Spittyman »

Zum ganzen Thema kann echt nur "The new Ipa" von Scott Janish empfohlen werden!
Menschen, die bestimmte Biere aufgrund ihrer Herkunft, Brauart oder Farbe als "Hundepisse" bezeichnen, tun mir leid. :thumbdown Es lebe der Geschmack und die Vielfalt in jederlei Hinsicht! :Bigsmile
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#178

Beitrag von Spittyman »

Boludo hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 20:42
Vergiss das mit dem Filtern, außer du möchtest Bier ohne Kohlensäure trinken.
Manche Hopfen bittern auch beim Stopfen nach, entgegen jeder Theorie. Simcoe zum Beispiel.
Grade noch mal nachgelesen: Zusätzliche Bittere durch Kalthopfung entsteht neben den im Hopfen enthaltenen Polyphenolen durch Humulinon, welches letztlich oxidierte Alphasäure ist. Je höher der Alphasäuregehalt desto höher der Humulinongehalt. Polyphenole werden zusätzlich durch langen Verbleib des Hopfens im Bier stärker gelöst. Während Letztere eine harsche Bittere aufweisen, wird die Bittere des Humulinons als angenehmer empfunden. Zudem ist Humulinon nur ca. 66% so bitter, wie Alphasäure. Wenn man dann noch betrachtet, dass in stark kaltgehopften Bieren durch bestimmte Hopfenenzyme nachträglich vergärbare Zucker entstehen, welche das Bier schlanker wegen des geringeren Restextrakts werden lassen, dann lässt sich daraus schlussfolgern, dass auch die empfundene Bittere weiter zunimmt.

Grüße
Fabian
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#179

Beitrag von VollrauschVeit »

Danke euch! Also eignen sich vor allem Hopfen mit niedriger Alphasäure für das Kalthopfen. Oder man lässt den Hopfen nicht so lange im Jungbier.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#180

Beitrag von Innuendo »

Hallo,
wie sind eure Erfahrungen mit Extrakt-Stopfen? Auf 4 Seiten gab es zu Aromahopfenöl keinen Beitrag. Irgendeine Info muss mir fehlen, weshalb niemand hier bislang Extrakt angeführt hat. Vlt die schlechte Verfügbarkeit und geringe Auswahl?
Die Mengenangaben Aromahopfen Pellets in gr/l basieren eigentlich auf ml Aroma-Öl der Hopfensorte. Die Dosierung wäre mit Extrakt genauer durchführbar. Textil wäre wie Filtern oder Schlauchen überflüssig. Der Sauerstoffeintrag wäre minimiert. Was übersehe ich?
Innu
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#181

Beitrag von BrauSachse »

Boludo hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 20:42 Manche Hopfen bittern auch beim Stopfen nach, entgegen jeder Theorie. Simcoe zum Beispiel.
Spittyman hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 23:53 Grade noch mal nachgelesen: Zusätzliche Bittere durch Kalthopfung entsteht neben den im Hopfen enthaltenen Polyphenolen durch Humulinon, welches letztlich oxidierte Alphasäure ist. Je höher der Alphasäuregehalt desto höher der Humulinongehalt. Polyphenole werden zusätzlich durch langen Verbleib des Hopfens im Bier stärker gelöst. Während Letztere eine harsche Bittere aufweisen, wird die Bittere des Humulinons als angenehmer empfunden. Zudem ist Humulinon nur ca. 66% so bitter, wie Alphasäure. Wenn man dann noch betrachtet, dass in stark kaltgehopften Bieren durch bestimmte Hopfenenzyme nachträglich vergärbare Zucker entstehen, welche das Bier schlanker wegen des geringeren Restextrakts werden lassen, dann lässt sich daraus schlussfolgern, dass auch die empfundene Bittere weiter zunimmt.

Grüße
Fabian
So ist es, und der pH-Anstieg im Jungbier durch das Stopfen trägt ebenfalls zu einer stärkeren Wahrnehmung der Bittere bei, wenn auch nur in geringem Maße. Zum Thema Humlinone und deren Beitrag zur Bittere:

https://www.agraria.com.br/extranet_201 ... 140723.pdf

http://scottjanish.com/increasing-bitte ... y-hopping/

Viele Grüße
Tilo
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#182

Beitrag von Spittyman »

VollrauschVeit hat geschrieben: Dienstag 29. Juni 2021, 01:21 Danke euch! Also eignen sich vor allem Hopfen mit niedriger Alphasäure für das Kalthopfen. Oder man lässt den Hopfen nicht so lange im Jungbier.
Das kann man so nicht sagen. Zum einen kommt es auf den Bierstil und das gewünschte Geschmacksprofil an und zum anderen kann man die IBUs und die wahrgenommene Bittere durch viele Stellschrauben variieren und natürlich auch mit Hochalphasorten relativ milde Biere brauen. Schau dir mal ein paar Rezepte an. Gut wäre z.B., wenn du dir ein paar unterschiedliche Biere von z.B. Brewdog besorgst, die veröffentlichen ihre Rezepte online, die Biere trinkst und dann mal die Rezepte anschaust.

Grüße Fabian
Menschen, die bestimmte Biere aufgrund ihrer Herkunft, Brauart oder Farbe als "Hundepisse" bezeichnen, tun mir leid. :thumbdown Es lebe der Geschmack und die Vielfalt in jederlei Hinsicht! :Bigsmile
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#183

Beitrag von VollrauschVeit »

Spittyman hat geschrieben: Dienstag 29. Juni 2021, 07:34
VollrauschVeit hat geschrieben: Dienstag 29. Juni 2021, 01:21 Danke euch! Also eignen sich vor allem Hopfen mit niedriger Alphasäure für das Kalthopfen. Oder man lässt den Hopfen nicht so lange im Jungbier.
Das kann man so nicht sagen. Zum einen kommt es auf den Bierstil und das gewünschte Geschmacksprofil an und zum anderen kann man die IBUs und die wahrgenommene Bittere durch viele Stellschrauben variieren und natürlich auch mit Hochalphasorten relativ milde Biere brauen. Schau dir mal ein paar Rezepte an. Gut wäre z.B., wenn du dir ein paar unterschiedliche Biere von z.B. Brewdog besorgst, die veröffentlichen ihre Rezepte online, die Biere trinkst und dann mal die Rezepte anschaust.

Grüße Fabian
Das ist ein super TIpp - danke dir! Vielleicht ist ein Kellerbier auch nicht gerade der beste Biertyp, um mit Zitrushopfen zu stopfen - das hat ja traditionell ein eher malzig-süßliches Geschmacksprofil.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#184

Beitrag von VollrauschVeit »

BrauSachse hat geschrieben: Dienstag 29. Juni 2021, 07:27
Boludo hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 20:42 Manche Hopfen bittern auch beim Stopfen nach, entgegen jeder Theorie. Simcoe zum Beispiel.
Spittyman hat geschrieben: Montag 28. Juni 2021, 23:53 Grade noch mal nachgelesen: Zusätzliche Bittere durch Kalthopfung entsteht neben den im Hopfen enthaltenen Polyphenolen durch Humulinon, welches letztlich oxidierte Alphasäure ist. Je höher der Alphasäuregehalt desto höher der Humulinongehalt. Polyphenole werden zusätzlich durch langen Verbleib des Hopfens im Bier stärker gelöst. Während Letztere eine harsche Bittere aufweisen, wird die Bittere des Humulinons als angenehmer empfunden. Zudem ist Humulinon nur ca. 66% so bitter, wie Alphasäure. Wenn man dann noch betrachtet, dass in stark kaltgehopften Bieren durch bestimmte Hopfenenzyme nachträglich vergärbare Zucker entstehen, welche das Bier schlanker wegen des geringeren Restextrakts werden lassen, dann lässt sich daraus schlussfolgern, dass auch die empfundene Bittere weiter zunimmt.

Grüße
Fabian
So ist es, und der pH-Anstieg im Jungbier durch das Stopfen trägt ebenfalls zu einer stärkeren Wahrnehmung der Bittere bei, wenn auch nur in geringem Maße. Zum Thema Humlinone und deren Beitrag zur Bittere:

https://www.agraria.com.br/extranet_201 ... 140723.pdf

http://scottjanish.com/increasing-bitte ... y-hopping/

Viele Grüße
Tilo
Danke für die Links :)
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#185

Beitrag von Bia »

Hallo zusammen,

ist denn eigentlich bekannt, wieviel ml Hopfenöl sich in einem Liter Bier lösen kann?
Ich würde ganz gerne ein halbes Fass trinken und danach stopfen, ohne das Fass zu öffnen.
Eine Idee wäre eine 2L PET mit diesem T-Stück & Carbonationcap zu betücken, Teebeutel mit Hopfen rein, mit CO2 und anschließend Bier fluten und "ziehen" lassen. Nach ein paar Tagen in der PET einen höheren Druck einstellen, mit dem Fass verbinden und "einsaugen" lassen.

Wilde Fantasie.... könnte aber klappen, sofern 1-2 Liter Bier genügend Öl/Aroma aufnehmen kann
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#186

Beitrag von qwe »

Bia hat geschrieben: Mittwoch 16. März 2022, 23:10 Hallo zusammen,

ist denn eigentlich bekannt, wieviel ml Hopfenöl sich in einem Liter Bier lösen kann?
Ich würde ganz gerne ein halbes Fass trinken und danach stopfen, ohne das Fass zu öffnen.
Eine Idee wäre eine 2L PET mit diesem T-Stück & Carbonationcap zu betücken, Teebeutel mit Hopfen rein, mit CO2 und anschließend Bier fluten und "ziehen" lassen. Nach ein paar Tagen in der PET einen höheren Druck einstellen, mit dem Fass verbinden und "einsaugen" lassen.

Wilde Fantasie.... könnte aber klappen, sofern 1-2 Liter Bier genügend Öl/Aroma aufnehmen kann
Vielleicht wäre auch sowas interessant für dich: (Hab allerdings keine Erfahrung damit. Will auch nicht direkt Werbung machen, aber das Prinzip ist interessant und kann man ja vielleicht irgendwie nachbauen)
https://www.crafthardware.de/produkt/nc ... ry-hopper/
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#187

Beitrag von Hans A. »

Man hört ja, dass die Sättigungsgrenze bei 8g/l Hopfen sei, wobei es auch diverse (NE) IPAs gibt, die mehr verwenden.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#188

Beitrag von Spittyman »

qwe hat geschrieben: Donnerstag 17. März 2022, 07:53
Bia hat geschrieben: Mittwoch 16. März 2022, 23:10 Hallo zusammen,

ist denn eigentlich bekannt, wieviel ml Hopfenöl sich in einem Liter Bier lösen kann?
Ich würde ganz gerne ein halbes Fass trinken und danach stopfen, ohne das Fass zu öffnen.
Eine Idee wäre eine 2L PET mit diesem T-Stück & Carbonationcap zu betücken, Teebeutel mit Hopfen rein, mit CO2 und anschließend Bier fluten und "ziehen" lassen. Nach ein paar Tagen in der PET einen höheren Druck einstellen, mit dem Fass verbinden und "einsaugen" lassen.

Wilde Fantasie.... könnte aber klappen, sofern 1-2 Liter Bier genügend Öl/Aroma aufnehmen kann
Vielleicht wäre auch sowas interessant für dich: (Hab allerdings keine Erfahrung damit. Will auch nicht direkt Werbung machen, aber das Prinzip ist interessant und kann man ja vielleicht irgendwie nachbauen)
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Also ich bin mittlerweile auch sehr darauf bedacht, Sauerstoffeintrag zu vermeiden. Das System, welches du verlinkt hast, ist sicherlich fancy, aber meines Erachtens unnötig und teuer. Keg leerdrücken, Würze mit langem Schlauch bis zum Boden ohne Plätschern reinlaufen lassen, während der Verschluss lose auffliegt, vorsichtig die Pellets rein (vorlegen, falls die mit Schmackes in die Würze fallen würden), am Ende Verschluss drauf, Kopfraum mit Co2 spülen und gleichzeitig mit dem Ventil entlüften (je nach Kopfraum länger) - feddich!

Grüße
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#189

Beitrag von Spittyman »

Bia hat geschrieben: Mittwoch 16. März 2022, 23:10 Hallo zusammen,

ist denn eigentlich bekannt, wieviel ml Hopfenöl sich in einem Liter Bier lösen kann?
Ich würde ganz gerne ein halbes Fass trinken und danach stopfen, ohne das Fass zu öffnen.
Eine Idee wäre eine 2L PET mit diesem T-Stück & Carbonationcap zu betücken, Teebeutel mit Hopfen rein, mit CO2 und anschließend Bier fluten und "ziehen" lassen. Nach ein paar Tagen in der PET einen höheren Druck einstellen, mit dem Fass verbinden und "einsaugen" lassen.

Wilde Fantasie.... könnte aber klappen, sofern 1-2 Liter Bier genügend Öl/Aroma aufnehmen kann
Ich meine mich erinnern zu können, dass laut Scott Janish bereits ab 4g/L die Unterschiede im (positiven) Geschmack bereits gering sind.

Gruß
Fabian

Edit:Ich habe grade noch mal nachgeschaut. Die 4g/L bezogen sich auf das Stopfen mit Cascade. Der zitronenartige Geschmack hatte seinen Peak bei den besagten 4g. höhere Stopfmengen brachten hingegen nur eine verstärkte Adstringenz. Das ist alles nicht so trivial und man muss schauen, was man geschmacklich erreichen will und vor allem welchen Hopfen man verwendet.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#190

Beitrag von Bia »

Danke für eure Rückmeldungen!

wenn ich das T-Stück habe werde ich es einfach mal mit 16g auf 2 Liter Bier ausprobieren (bei 10 Liter Bier im Fass)
qwe hat geschrieben: Donnerstag 17. März 2022, 07:53
Vielleicht wäre auch sowas interessant für dich: (Hab allerdings keine Erfahrung damit. Will auch nicht direkt Werbung machen, aber das Prinzip ist interessant und kann man ja vielleicht irgendwie nachbauen)
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Das sind interessante Teile. Möchte aber so günstig wie möglich fahren und bei schon vorhandenen Komponenten bleiben.
Noch ist das T-Stück nicht da, berichte aber wenn ich es getestet habe :)
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#191

Beitrag von qwe »

Spittyman hat geschrieben: Donnerstag 17. März 2022, 14:44 Also ich bin mittlerweile auch sehr darauf bedacht, Sauerstoffeintrag zu vermeiden. Das System, welches du verlinkt hast, ist sicherlich fancy, aber meines Erachtens unnötig und teuer. Keg leerdrücken, Würze mit langem Schlauch bis zum Boden ohne Plätschern reinlaufen lassen, während der Verschluss lose auffliegt, vorsichtig die Pellets rein (vorlegen, falls die mit Schmackes in die Würze fallen würden), am Ende Verschluss drauf, Kopfraum mit Co2 spülen und gleichzeitig mit dem Ventil entlüften (je nach Kopfraum länger) - feddich!

Grüße
Fabian
Bei NC Kegs mit ungekürztem Degen:
Wenn man die Pellets lose ins keg gibt, kann man dann nach einem Cold Crash umschlauchen ohne den ganzen Hopfen mit umzudrücken?
Muss man da die ersten paar ml irgendwie verwerfen, da die voller Hopfen sind und dann kommt klares Bier, oder ist das generell keine Gute Idee und man verwendet am Besten Hopfensäckchen oder sowas?
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#192

Beitrag von Spittyman »

qwe hat geschrieben: Sonntag 20. März 2022, 13:10
Spittyman hat geschrieben: Donnerstag 17. März 2022, 14:44 Also ich bin mittlerweile auch sehr darauf bedacht, Sauerstoffeintrag zu vermeiden. Das System, welches du verlinkt hast, ist sicherlich fancy, aber meines Erachtens unnötig und teuer. Keg leerdrücken, Würze mit langem Schlauch bis zum Boden ohne Plätschern reinlaufen lassen, während der Verschluss lose auffliegt, vorsichtig die Pellets rein (vorlegen, falls die mit Schmackes in die Würze fallen würden), am Ende Verschluss drauf, Kopfraum mit Co2 spülen und gleichzeitig mit dem Ventil entlüften (je nach Kopfraum länger) - feddich!

Grüße
Fabian
Bei NC Kegs mit ungekürztem Degen:
Wenn man die Pellets lose ins keg gibt, kann man dann nach einem Cold Crash umschlauchen ohne den ganzen Hopfen mit umzudrücken?
Muss man da die ersten paar ml irgendwie verwerfen, da die voller Hopfen sind und dann kommt klares Bier, oder ist das generell keine Gute Idee und man verwendet am Besten Hopfensäckchen oder sowas?
Gut, dass du nachfragst. Ich benutze schwimmende Steigrohre. Ist zwar teilweise ein Krampf, weil du das Keg teils etwas kippen musst, damit der Rest von oben abgezogen wird, aber klappt ansonsten ganz gut. Mit ungekürztem Degen kannst du das knicken. Wenn Hopfen in die Leitung kommt, verstopfen die Ventile, da geht dann nichts mehr.

Grüße
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#193

Beitrag von qwe »

Vielen Dank für die Antwort. Dann werd ichs fürs erste mit Säckchen (mit glasmurmeln beschwert) machen.
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Re: Zusammenfassung Hopfen Stopfen

#194

Beitrag von rhoenmaeher »

Herzlichen Dank für diese gute Einführung, 100% das, was ich benötige und ich folge nun getreu meiner Divise: "Einfach machen."
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