Zitroniges Sommerbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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JeromeAtom
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Zitroniges Sommerbier

#1

Beitrag von JeromeAtom »

Hallo zusammen,
ich traue mich hiermit nun an mein erstes eigenes Rezept und bin mir bei der ein oder anderen Sache leider nicht so sicher. Es soll ein leichtes, spritziges und süffiges Bier werden, mit einer deutlichen Zitronennote.


Hier der Plan:

Für 20L Ausschlagwürze bei ca. 59% Sudhausausbeute!
Wasser:
Hauptguss: 15,5L
Nachguss: 15,5L

Schüttung:
Pilsner Malz: 2,7kg (60%)
Weizenmalz hell 0,9kg (20%)
Carapils 0,9kg (20%)
+ 500gr. Haferflocken

Maischplan:

Einmaischen: 60°C
1.Rast: 57°C für 10 Min.
2.Rast 67°C für 60 Min.
3.Rast 78°C für 10 Min.

Würzekochen:
Kochzeit: 90 Min.
90 Min. Cascade: 20gr. 5,5% Alpha
40 Min. Sorachi Ace 5gr. 14,5% Alpha
10 Min. Cascade 10gr. 5,5% Alpha
Wirlpool: 60gr. Zitronenschale + 60gr. Orangenschale

Hefe: S-04 oder US05

Hopfenstopfen:
30gr. Cascade
60gr. Sorachi Ace

Karbonisierung: 5,8gr./L



So sieht mein Rezept bis jetzt also aus. Ich hoffe es sind alle Angaben drin.

Erstmal die wichtigste Frage:
Meint ihr, das kann was werden?

Weitere Fragen:
1. Hat jemand evtl. eine Alternative zum Sorachi Ace Hopfen, da ich diesen leider nicht im Shop meines vertrauen erhalte?
2. Ist die Hefe-Wahl gut? Ich lese viel, dass die Hefe den Geschmack sehr beeinflusst, jedoch nirgends welche Hefe welchen Geschmack gibt.
3. Wovon mache ich den Maischeplan abhängig? Den habe ich so aus einem anderen Rezept kopiert.


Am meisten interessiert mich aber erstmal eure Meinung!


Liebe Grüße
Jérôme
Zuletzt geändert von JeromeAtom am Montag 15. Februar 2021, 21:04, insgesamt 2-mal geändert.
Safari-Guide
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Re: Zitroniges Sommerbier

#2

Beitrag von Safari-Guide »

Hi,

ich bin noch nicht der absolute Rezept- und Brauexperte, aber der Cara-Anteil ist für mich etwas sehr hoch,- 5-10% sollten ausreichend sein.

Zur Hefe - die K97 ist eher neutral & hoch vergärend, eher für z.B. Kölsch. Du willst ja vermutlich ein etwas fruchtiges und nicht so alkoholstarkes Bier, da würde ich dann eher die S-04 (eher fruchtig) oder der US05 nehmen...

Erik
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Juergen_Mueller
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Re: Zitroniges Sommerbier

#3

Beitrag von Juergen_Mueller »

Hallo Jerome,
bei deinem Plan ließen mich sechs Dinge stutzig werden.

- Haferflocken (wenn spritzig gewünscht wird?)
- 20% Carapils (vlt zuviel?
- 10 Min. Rast bei 78°C.( Gefahr durch Gerbstoff)
- Cascade zum Bittern (90 Min.)
- Zitronenschale und Orangenschale in den WP? (sonst werden die kurz mitgekocht)
- Sorachi Ace (kenne ich nicht persönlich, ist das nicht eher Kokosnuss? Wie wärs mit Citra oder Lemondrop?)
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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coyote77
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Re: Zitroniges Sommerbier

#4

Beitrag von coyote77 »

Was fehlt, sind die Angaben zu Stammwürze und IBUs, sowie deine Aussage, wo es hingehen soll: eher herb, eher ausgeglichen?

Edit: das entscheidet auch über den Maischplan. Lies dir mal im Wiki den Beitrag zu Rasten durch. Wenn du einfache Kombirast machen willst, dann kannst du so einmaischen, dass du bei Zieltemperatur landest. Nach Jodnormalität einfach Abmaischen.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#5

Beitrag von JeromeAtom »

Vielen Dank bis hierhin für eure Antworten!
Safari-Guide hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 18:14 Zur Hefe - die K97 ist eher neutral & hoch vergärend, eher für z.B. Kölsch. Du willst ja vermutlich ein etwas fruchtiges und nicht so alkoholstarkes Bier, da würde ich dann eher die S-04 (eher fruchtig) oder der US05 nehmen...
Dank Dir! Dann pass ich das direkt im Rezept so an.


Juergen_Mueller hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 18:16 - Haferflocken (wenn spritzig gewünscht wird?)
- 20% Carapils (vlt zuviel?
- 10 Min. Rast bei 78°C.( Gefahr durch Gerbstoff)
- Cascade zum Bittern (90 Min.)
- Zitronenschale und Orangenschale in den WP? (sonst werden die kurz mitgekocht)
- Sorachi Ace (kenne ich nicht persönlich, ist das nicht eher Kokosnuss? Wie wärs mit Citra oder Lemondrop?)
- Bei Haferflocken habe ich gelesen, dass so ein besserer Schaum entsteht.
- Die Carapils Zugabe habe ich aus einem anderen Rezept übernommen. Welche Eigenschaften hat denn Carapils, dass das zu viel wäre?
- Spricht etwas dagegen, mit Cascade zu bittern? Außer, dass sie geringe Alphasäure hat.
- Ist es besser die Schalen mit zu kochen?
- Auf das Sorachi Ace bin ich über "BarthHaas" gekommen, da dies dort der Hopfen mit dem intensivstem Zitronigen und Fruchtigem Geschmack ist.



coyote77 hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 19:15 Was fehlt, sind die Angaben zu Stammwürze und IBUs, sowie deine Aussage, wo es hingehen soll: eher herb, eher ausgeglichen?

Edit: das entscheidet auch über den Maischplan. Lies dir mal im Wiki den Beitrag zu Rasten durch. Wenn du einfache Kombirast machen willst, dann kannst du so einmaischen, dass du bei Zieltemperatur landest. Nach Jodnormalität einfach Abmaischen.
Ich plane eine Stammwürze von 13%, und einen IBU von ca. 30. Kann mir aber auch vorstellen das Rezept noch auf 25IBU anzupassen, damit es noch "leichter" ist. Bzgl. der Rasten lese ich mich noch genauer ein. Danke!
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coyote77
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Re: Zitroniges Sommerbier

#6

Beitrag von coyote77 »

Carapils sorgt für einen guten Schaum, weniger für karamellligen Geschmack. 10% reichen dafür.
Haferflocken bringen einen etwas kernigen Geschmack und ein volleres Mundgefühl. Ich hab das ganz gerne in meinen Bieren.
Cascade ist ein Aromahopfen, wenn du ihn so lange kochst, gehen die schönen Aromen flöten.
Sotschi wird kontrovers diskutiert. Manchen schmeckt der nach Dill oder Gummireifen. Kommt wohl auch auf das Erntejahr an.
Grüße, Andreas :Drink

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Re: Zitroniges Sommerbier

#7

Beitrag von JeromeAtom »

coyote77 hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 21:24 Carapils sorgt für einen guten Schaum, weniger für karamellligen Geschmack. 10% reichen dafür.
Haferflocken bringen einen etwas kernigen Geschmack und ein volleres Mundgefühl. Ich hab das ganz gerne in meinen Bieren.
Cascade ist ein Aromahopfen, wenn du ihn so lange kochst, gehen die schönen Aromen flöten.
Sotschi wird kontrovers diskutiert. Manchen schmeckt der nach Dill oder Gummireifen. Kommt wohl auch auf das Erntejahr an.
Achso, danke ;-)
Dann lasse ich die Haferflocken weg und reduziere im Rezept das Carapils. Wenn ich das auf 10% setzte, würde ich das Weizenmals auf 30% setzten. Passt das besser?

Bei dem Hopfen bin ich grade am überlegen, ob es evtl. sogar Sinn macht nur auf Cascade zu gehen. Was meint ihr?

LG
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Kurt
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Re: Zitroniges Sommerbier

#8

Beitrag von Kurt »

Ich habe mir mit deutschen Sorachi Ace ein Saison versaut. Dill, Dill und ein Hauch Kokos. Nie wieder.
Für Zitrone gibt es auch noch Citra. Der ist allerdings ziemlich potent.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

JeromeAtom hat geschrieben: Montag 15. Februar 2021, 17:07 Sommerbier ... Es soll ein leichtes, spritziges und süffiges Bier werden, mit einer deutlichen Zitronennote.
In diesem Fall würde ich statt 13°P eher 9-10°P anpeilen. So ein Sommerbier trinkt man zur Erfrischung und gegen den Durst, von morgens bis Abends, bei 35°C im Schatten.

Falls das "Zitronige" richtig fruchtig und intensiv werden soll, dann würde ich die Zitronenschalen weder kochen noch stopfen. Stattdessen würde ich den Abrieb der Zitronenschalen in Rum oder Vodka geben und mindestens eine Woche Marzieren lassen. Diesen selbst hergestellten "Aromenextrakt" kannst du dann am Ende der Gärung wohl dosiert unters Jungbier mischen. Am besten vorher im Glas das perfekte Mischungsverhältnis ausprobieren und auch das Ergebnis im Gäreimer bein Zumischen immer wieder abschmecken. Sonst wird es schnell zu viel des Guten.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 22#p413522
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Re: Zitroniges Sommerbier

#10

Beitrag von JeromeAtom »

Kurt hat geschrieben: Dienstag 16. Februar 2021, 07:27 Ich habe mir mit deutschen Sorachi Ace ein Saison versaut. Dill, Dill und ein Hauch Kokos. Nie wieder.
Für Zitrone gibt es auch noch Citra. Der ist allerdings ziemlich potent.
Gut, dann verzichte ich auf Sorachi. Bin wie gesagt nur über BarthHaas auf den gestoßen. :Grübel

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 16. Februar 2021, 08:25 In diesem Fall würde ich statt 13°P eher 9-10°P anpeilen. So ein Sommerbier trinkt man zur Erfrischung und gegen den Durst, von morgens bis Abends, bei 35°C im Schatten.

Falls das "Zitronige" richtig fruchtig und intensiv werden soll, dann würde ich die Zitronenschalen weder kochen noch stopfen. Stattdessen würde ich den Abrieb der Zitronenschalen in Rum oder Vodka geben und mindestens eine Woche Marzieren lassen. Diesen selbst hergestellten "Aromenextrakt" kannst du dann am Ende der Gärung wohl dosiert unters Jungbier mischen. Am besten vorher im Glas das perfekte Mischungsverhältnis ausprobieren und auch das Ergebnis im Gäreimer bein Zumischen immer wieder abschmecken. Sonst wird es schnell zu viel des Guten.
Ok das hört sich gut an. Danke!

Statt des Sorachi Ace Hopfens würde ich nun nur auf Cascade gehen. Oder bekomme ich mit Citra ein zitronigeres Ergebnis?
Denn laut Barthhaas hat Cascade scheinbar mehr des gewünschten Geschmacks, als Citra?

Und was meint ihr allgemein? Kann das am Ende ein wirklich gutes Bier werden, oder soll ich mich lieber erstmal noch weiter an anderen Rezepten austoben bis ich ein eigens versuche?

Das würde erst mein 4. Bier werden.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#11

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Citra geht "fast reintönig" in Richtung Zitronengras und macht schon ziemlich intensive Aromen. Unterscheidet sich aber natürlich deutlich von Zitronenschale, die "Fruchtaroma pur" ist.
Cascade erinnert etwas an Zitrusfrüchte, aber nicht "Zitrone". Der bringt auch blumige und beerige Komponenten mit.

Versuch den Ball flach zu halten. Citra und Zitronenschalenabrieb wird ganz schnell zu viel des Guten.
Ganz allgemein rutschen intensive Hopfenaromen gepaart mit intensiven Fruchtaromen schnell in ein "künstliches" oder "seifiges" Geschmackserlebnis ab. Am besten langsam rantasten und Erfahrungen sammeln. Oder direkt im Glas verschneiden und die Mengen für den nächsten Sud notieren.
Zuletzt geändert von DerDerDasBierBraut am Dienstag 16. Februar 2021, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#12

Beitrag von die kleine bierschau »

Ich habe hier in Japan das Sorachi 1984 golden ale probiert, und es hat stark nach Dill geschmeckt. Es war leider ungenießbar.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#13

Beitrag von bierhistoriker.org »

Oh,

der Sorachi Ace kann auch anders:

Ich hatte vor Jahren das "Brewdog IPA is dead - Sorachi Ace":
Verbrannter Gummireifen vom Feinsten!

Seitdem mache ich um diesen Hopfen einen Riesenbogen!


Frischer Citra ist immer gut für Lemon-Noten!
Die Zitronenschalen würde ich bleiben lassen, es sei denn, du willst ein "Radler-Feeling".....


cheers

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Re: Zitroniges Sommerbier

#14

Beitrag von Safari-Guide »

Schau dir doch mal das Citra Pale Ale bei MMuM an, das sollte doch ziemlich genau das sein, was du suchst?

Erik
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Re: Zitroniges Sommerbier

#15

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Die Zitronenschalen würde ich bleiben lassen, es sei denn, du willst ein "Radler-Feeling".....
Sehr gut :thumbup
Die Beschreibung "Radler-Feeling" passt, wenn man marzierten Schalenabrieb verwendet. Es kommt natürlich etwas auf die verwendete Menge an. Aber der Extrakt ist schon ziemlich fruchtig.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#16

Beitrag von JeromeAtom »

Ein "Radler-Feeling" wäre genau das, was ich mir vorstelle. Vielen Dank für eure ganze Ratschläge!
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afri
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Re: Zitroniges Sommerbier

#17

Beitrag von afri »

Und dann gibt's noch Lemongras-Tee, der bringt auch jede Menge Zitrusaromen, aber anders als Zitronenschale. MMN besser ins Bier passend, aber auch das muss wie von Jens vorgeschlagen getestet werden. Wenn man erst einmal 20l von etwas hat, sollte das auch getrunken werden.

Lemongras kommt in die Ausschlagwürze ab Kochende und kann bis zum Ausschlagen darin verbleiben. Der klassische WP-Hopfen soll ja erst unter 80° gegeben werden, beim Lemongrastee darüber, denn daher kommt ja keine unerwünschte/unberechnete Bittere. Zu lange schadet dem Tee bzw. dem Bier nicht.
Achim
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Re: Zitroniges Sommerbier

#18

Beitrag von Quasihodo »

Kaffir-Limetten Blätter machen auch ein schönes Zitrusaroma, findet man oft in Thaicurrys.
Gruß
Markus
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Re: Zitroniges Sommerbier

#19

Beitrag von DevilsHole82 »

Statt mir mit solchem Bier-Frucht-Gepansche nen ganzen Sud zu versauen oder aus Angst davor nach fünf Litern keine Lust mehr zu haben den Rest des 30er KEGs zu trinken greife ich lieber auf einen Bier-Cocktail zurück :P
Dazu braut man ein solides Sommer-Grundbier, z.B. das Samba Pale Ale und mixt nach Lust und Laune im Glas. Ich braue das im Sommer gerne mit Cascade und serviere dann mit 1/8 bis 1/4 Limette, Minze und nem Schuss 3 oder 7jährigen Havana Club.
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#20

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

DevilsHole82 hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 13:11 ... Samba Pale Ale und mixt nach Lust und Laune im Glas. ... mit 1/8 bis 1/4 Limette, Minze und nem Schuss 3 oder 7jährigen Havana Club.
Und DAS ist kein Bier-Frucht-Gepansche? :Grübel
:P :Bigsmile

Nach meinem Empfinden schmeckt es besser, "natürlicher" bzw. "runder", wenn die Hefe noch etwas Zeit hatte, an den "besonderen Zutaten" herum zu knuspern.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#21

Beitrag von DevilsHole82 »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 13:51
Und DAS ist kein Bier-Frucht-Gepansche? :Grübel
:P :Bigsmile
Natürlich nicht. Deshalb nennt es sich dann ja "Bier-Cocktail". :Angel
Nichts für den ordinären Pils-Trinker :Wink
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#22

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Verstehe. In meinem Weltbild ist ‚Panschen’ das Einrühren und Hinzuschütten von irgendwelchen Zutaten ins fertige Bier.
Und alles, das vor der Abfüllung ins Jungbier kommt, gehört zum Bier dazu. - Also kein Panschen, sondern ‚liebevoll designen‘. :Bigsmile
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Re: Zitroniges Sommerbier

#23

Beitrag von JeromeAtom »

Natürlich kann ich mir ein Radler auch im Glas mischen. Ich könnte mir auch ein Gösser Radler kaufen, schmeckt nämlich auch super. Aber der Reiz ist für mich doch genau darin, ein für mich idealerweise perfektes eigenes Bier mit Radler-Tendenz zu brauen. Für mich geht es da um die Herausforderung.
Aber ich verstehe natürlich was du meinst, Daniel. Denn so viel Arbeit in einen Sud zu stecken der am Ende evtl keinem Schmeckt, macht dann auch wieder keinen Spaß :puzz
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Re: Zitroniges Sommerbier

#24

Beitrag von Jelly »

JeromeAtom hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 18:20 ...Radler-Tendenz...
das wäre auch mein ansatz für so ein bier gepansche hin oder her, die angebotenen fertig gemischten radler haben ja mit dem bier nicht mehr viel zu tun, wenn da 50 oder 60% ab limonade drin sind. mein wunsch an die bier-industrie wäre, einen radler mit 70% bier und 30% limonade (oder sowas in die richtung) anzubieten. von mir aus mit einem bitter gehopften leichtbier, dann kommen sie auch auf den selben alkoholgehalt wie bei den momentan angebotenen radlern...

das ganze dann natürlich "nur" über das aroma zu machen wäre toll aber der hopfen ist und bleibt ja doch eher in der nase und beim trinken selbst ist er nicht so präsent oder???
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Re: Zitroniges Sommerbier

#25

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Jelly hat geschrieben: Freitag 19. Februar 2021, 08:02
JeromeAtom hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 18:20 ...Radler-Tendenz...
das wäre auch mein ansatz für so ein bier gepansche hin oder her, die angebotenen fertig gemischten radler haben ja mit dem bier nicht mehr viel zu tun, wenn da 50 oder 60% ab limonade drin sind. mein wunsch an die bier-industrie wäre, einen radler mit 70% bier und 30% limonade (oder sowas in die richtung) anzubieten. von mir aus mit einem bitter gehopften leichtbier, dann kommen sie auch auf den selben alkoholgehalt wie bei den momentan angebotenen radlern...

das ganze dann natürlich "nur" über das aroma zu machen wäre toll aber der hopfen ist und bleibt ja doch eher in der nase und beim trinken selbst ist er nicht so präsent oder???
Kauf die mal ein Keyboard mit Shift Taste. Damit kann man auf wundersame Weise gut lesbare Texte schreiben ...

Die Hopfenbittere kannst du in deinem selbstgebrauten Bier doch frei bestimmen und nach deinen Vorlieben einstellen. Das wäre kein Argument gegen das Verwenden von Früchten oder Fruchtauszügen in der Nachgärung.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#26

Beitrag von Jelly »

Das hab ich doch gar nicht gemeint.

Hier wurde ja von "Geschmack" in Verbindung mit "zitruslastigen" Hopfen gesprochen. Wobei der Hopfen ja zum großen Teil nur zu riechen ist und nicht so also würde das Getränk selbst danach schmecken.

Mein Ansatz dazu wäre eben, Zitronen in die Nachgärung zu geben, damit man die Zitronen nicht nur in der Nase hat, sondern auch am Gaumen...

Das mit dem "bitter gehopften Leichtbier" ging einher mit meinem Wunsch an die Bierindustrie, denn mit 70% Märzen und 30% Limonade bekommt man eben mehr vol% heraus als bei aktuellen Ralder-Mischungen, und das könnte ja dann durchaus nicht gewünscht sein, also Lösung= Leichtbier mit Limonade, aber dass das Bittere nicht auf der Strecke bleibt, dieses Leichtbier kräftig und BITTER hopfen...
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Re: Zitroniges Sommerbier

#27

Beitrag von DevilsHole82 »

Mir schwebt grad ein schönes Sommerbier in Form von "Stone Brewing Buenaveza Salt & Lime Lager" vor :Grübel
Das ist zwar ein untergäriges Bier in Richtung Mexican Lager (Malz und Mais) mit Salz und Limette, aber ich denke das lässt sich ganz gut als Samba Pale Ale oder sogar Samba Pale Lager mit Salz und Limette brauen. Als Hopfen wird dabei Liberty eingesetzt.
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#28

Beitrag von rakader »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Dienstag 16. Februar 2021, 13:22
Die Zitronenschalen würde ich bleiben lassen, es sei denn, du willst ein "Radler-Feeling".....
Sehr gut :thumbup
Die Beschreibung "Radler-Feeling" passt, wenn man marzierten Schalenabrieb verwendet. Es kommt natürlich etwas auf die verwendete Menge an. Aber der Extrakt ist schon ziemlich fruchtig.
Nur als Ergänzung: Zitronenschale ist nicht gleich Zitronenschale. Wenn man Glück hat und auf dem Markt oder im Feinkostladen dickfleischige sizilianische Zitronen bekommt, ist das eine ganz andere Nummer: Zitronenöle, süß. Die Schale kann man auch essen, keine Bitterstoffe.
DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 26. Februar 2021, 10:29 Mir schwebt grad ein schönes Sommerbier in Form von "Stone Brewing Buenaveza Salt & Lime Lager" vor :Grübel
Das ist zwar ein untergäriges Bier in Richtung Mexican Lager (Malz und Mais) mit Salz und Limette, aber ich denke das lässt sich ganz gut als Samba Pale Ale oder sogar Samba Pale Lager mit Salz und Limette brauen. Als Hopfen wird dabei Liberty eingesetzt.
Wie meinst Du das mit dem Salz?
---
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Re: Zitroniges Sommerbier

#29

Beitrag von DevilsHole82 »

Das Salt & Lime hat ja einen leicht salzigen Geschmack. Vermutlich erhöht Stone den Natrium- und Chlorid-Anteil mit herkömmlichen (jodfreien) NaCl.

Bei meinem letzten IPA hab ich meine niedrigen Werte (Na=8 mg/l; Cl=12 mg/l) mit jodfreiem Kochsalz auf ca. 50 mg/l erhöht. Das liegt noch deutlich unter meiner Wahrnehmung was "salzig" angeht, aber betont gleichzeitig den Charakter des Bieres.

Für einen leicht salzigen Geschmack würde ich die Werte versuchsweise auf ca. 100 mg/l erhöhen. Muss man ausprobieren.

Edit: mg/l statt g/l. Wäre sonst etwas zu viel :Wink
Zuletzt geändert von DevilsHole82 am Montag 17. Mai 2021, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#30

Beitrag von bwanapombe »

DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 09:02 ...
Für einen leicht salzigen Geschmack würde ich die Werte versuchsweise auf ca. 100 g/l erhöhen. Muss man ausprobieren.
100 mg/l ?

Dirk
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Re: Zitroniges Sommerbier

#31

Beitrag von DevilsHole82 »

Natürlich mg/l nicht g/l. Ich editiere das mal.
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#32

Beitrag von rakader »

DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 09:02 Das Salt & Lime hat ja einen leicht salzigen Geschmack. Vermutlich erhöht Stone den Natrium- und Chlorid-Anteil mit herkömmlichen (jodfreien) NaCl.

Bei meinem letzten IPA hab ich meine niedrigen Werte (Na=8 mg/l; Cl=12 mg/l) mit jodfreiem Kochsalz auf ca. 50 mg/l erhöht. Das liegt noch deutlich unter meiner Wahrnehmung was "salzig" angeht, aber betont gleichzeitig den Charakter des Bieres.

Für einen leicht salzigen Geschmack würde ich die Werte versuchsweise auf ca. 100 mg/l erhöhen. Muss man ausprobieren.

Edit: mg/l statt g/l. Wäre sonst etwas zu viel :Wink
Bedankt. 50mg/l war bisher auch bei mir da höchste Wagnis. Der Salzeindruck entsteht auch schon leicht bei hohem SO4-Anteil. Da habe ich mir schon öfter gedacht, dass das noch salziger schmecken darf. Werde ich auf jeden Fall auch probieren – so als Erweiterung von Randy Moshers IPA Profile.

Grüße
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Re: Zitroniges Sommerbier

#33

Beitrag von nPlusEins »

Siehe dazu vlt. auch noch https://brulosophy.com/2018/01/22/water ... t-results/

Kennt man ja auch von diversen Mineralwässern, bei denen der Kochsalzgehalt weit über 100mg/l liegt. Das beeinflusst den Geschmack schon deutlich, ohne dass es gleich Salzig schmeckt.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#34

Beitrag von DevilsHole82 »

:Grübel Hmm, also wenn laut Brülosophy bei Na=100 mg/l noch kein gefühlt salziger Geschmack zu erkennen ist, wie hoch müsste man denn dann dosieren, um eine leichte salzige Note zu bekommen? Genau das ist ja sicher das Ziel beim Salz & Lime.

Wie sind denn die Werte bei einer Gose? Hierbei wird ja auch Kochsalz zugegeben, um salziges Aroma zu erreichen.
Gruß, Daniel

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Re: Zitroniges Sommerbier

#35

Beitrag von Ergster »

Eine kurze Zwischenfrage:
Ich kann mir Salz im Bier überhaupt nicht vorstellen. Gibt es gängige Biere, die ich im Getränkemarkt finde um mir davon mal ein Bild zu machen?

LG Jerome
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Re: Zitroniges Sommerbier

#36

Beitrag von rakader »

DevilsHole82 hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 13:48 :Grübel Hmm, also wenn laut Brülosophy bei Na=100 mg/l noch kein gefühlt salziger Geschmack zu erkennen ist, wie hoch müsste man denn dann dosieren, um eine leichte salzige Note zu bekommen? Genau das ist ja sicher das Ziel beim Salz & Lime.

Wie sind denn die Werte bei einer Gose? Hierbei wird ja auch Kochsalz zugegeben, um salziges Aroma zu erreichen.
Gute Frage. Gose ist ein Sauerbier, evt. muss man das Verhältnis Säure und Salz im Blick behalten?
Im amerikanischen Forum diskutieren sie deutlich höhere Werte: https://www.homebrewtalk.com/threads/so ... ter.35396/

Im Wasserwissen von Brew'n Water wird das so dargestellt - ich würde sagen, das ist der entscheidende Tipp :Wink :
Sodium – The sour, salty taste of sodium accentuates beer's flavor when present at modest concentration. It is poisonous to yeast and harsh tasting at excessive concentrations. It accentuates flavor when used with chloride and imparts roundness to the beer flavor. The preferred sodium concentration range is 0 to 150 ppm, but the upper limit should be reduced in water with high sulfate concentration to avoid harshness. A practical maximum concentration of 100 ppm is recommended for brewing, but brewers should recognize that waters from the historic world brewing centers have less than 60 ppm sodium. Keeping sodium concentration below 60 ppm is therefore recommended in practice. Most tasters find that “salty” flavor becomes apparent in drinking water when its sodium content exceeds 250 ppm. While low sodium is desirable, some beer styles such as Gose may have much higher sodium concentration (~250 ppm) as part of their desired flavor profile, but that sodium is typically added to the post-fermented beer.
Ich denke, wenn man Salz zur Nachgärung hinzugibt, Natrium aber bis zur Hauptgärung unter 60ppm belässt, um die Hefe nicht zu schädigen, ist das ein schlaues Vorgehen. Es hat außerdem den Vorteil, dass man sich mit Verkostungsproben im Finishing herantasten kann, ohne Gefahr zu laufen, den ganzen Sud zu versauen.

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Re: Zitroniges Sommerbier

#37

Beitrag von rakader »

Ergster hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 13:55 Eine kurze Zwischenfrage:
Ich kann mir Salz im Bier überhaupt nicht vorstellen. Gibt es gängige Biere, die ich im Getränkemarkt finde um mir davon mal ein Bild zu machen?

LG Jerome
Besagte Gose, wobei meiner Meinung nach das Salz wegen der Säure nicht herausschmeckt. Google einfach "salty beer".

Einen salzigen Geschmack können Biere mit einem sehr hohen Sulfat-Anteil haben, wir sprechen hier von <250 ppm. Schau mal nach einem Sierra Nevada Pale Ale oder einem Bier mit Burton-upon-Trent-Wasser.

Ich selber habe hier bewusst einige Bierstile in jüngster Zeit im Natrium-Gehalt angehoben - ausegehend von einem niedrigen Niveau, d.h. unter 50ppm. Alle wurden dadurch frischer, der Hopfen knackiger. Das waren Bierstile wie Alt, Pale Ale, IPA, DIPA, Tropical Stout.
Entscheidend dürfte die Geschmacksschwelle sein, ab der es unangenehm wird, etwa wenn der Hopfen harsch wird. Ich taste mich da derzeit auch heran, weil für mich auch die Kombination von Zitrone und Salz etwas sehr verlockendes hat - gerade bei fruchtbetonten Bierstilen oder jenen, bei denen man Malz kontert.

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Re: Zitroniges Sommerbier

#38

Beitrag von Ladeberger »

Ergster hat geschrieben: Montag 17. Mai 2021, 13:55 Eine kurze Zwischenfrage:
Ich kann mir Salz im Bier überhaupt nicht vorstellen. Gibt es gängige Biere, die ich im Getränkemarkt finde um mir davon mal ein Bild zu machen?

LG Jerome
Puh, der müsste schon sehr gut sortiert sein. Das Welde Badisch Gose habe ich im Dreierpack mit zwei anderen Spezialbieren schon recht weit vom Ursprung entfernt im Regal gesehen. Ansonsten im Netz gut erhältlich sind auch die Gose vom Bayerischen Bahnhof, Elbe Gose von Kehrwieder Kreativbrauerei und Baltic Gose von der Inselbrauerei Rügen. Letztere könnte auch bei der Metro erhältlich sein, falls du einen Ausweis hast (vorher Lagerbestand checken).

Gruß
Andy
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Re: Zitroniges Sommerbier

#39

Beitrag von rakader »

Baltic Gose gibt es in den großen Real-Märkten.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#40

Beitrag von rakader »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 26. Februar 2021, 10:29 Mir schwebt grad ein schönes Sommerbier in Form von "Stone Brewing Buenaveza Salt & Lime Lager" vor :Grübel
Das ist zwar ein untergäriges Bier in Richtung Mexican Lager (Malz und Mais) mit Salz und Limette, aber ich denke das lässt sich ganz gut als Samba Pale Ale oder sogar Samba Pale Lager mit Salz und Limette brauen. Als Hopfen wird dabei Liberty eingesetzt.
Gerade gefunden, möglicherweise suchst Du ein derartiges Rezept - Salz Zugabe im Whirlpool. Mengenangaben für Wasseraufbereitung rechnet man am besten mit Brewn Water um.
https://mrsmallbatchbrewer.com/salt-and ... er-recipe/


:Drink
Radulph
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Re: Zitroniges Sommerbier

#41

Beitrag von DevilsHole82 »

Diesen Bericht habe ich auch gefunden. Er verwendet entsalztes Wasser und man müsste die Menge an NaCl noch umrechnen. Aber ich denke mal ich werde es so handhaben, wie Du auch schon geschrieben hast. Per Dosage zur Nachgärung, bzw. Lagerung und dann langsam rantasten.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#42

Beitrag von Barney Gumble »

Bin auch gerade inspiriert von sowas. Was ich aber vermeiden würde, wäre jede Art von 'haze', ich mag es klar und möglichst hell bei dieser Type.
Daher würde ich persönlich ohne Weizenrohfrucht arbeiten..
Und als Hefe (die wichtigste Frage wird immer ein bisschen vernachlässigt mE) auf jeden Fall untergärig.
Ob es immer die 34/70 sein muss sei Mal dahingestellt, aber Hauptsache kalt damit es so richtig schön klar wird.
Mit gefallen folgende:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... A4rig#OBEN
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... g%C3%A4rig
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Re: Zitroniges Sommerbier

#43

Beitrag von rakader »

Das zweite war mir auch schon aufgefallen, ist mir aber zu wenig komplex. (Beim ersten verdrehe ich die Augen. :Greets ) Man könnte sich überlegen das berühmte Samba Pale Ale untergärig zu modifizieren, evt. mit der S33 und eben mit Salz nach der Hauptgärung arbeiten.
Das Samba-Rezept gibt es im alten Forum. Link habe ich gerade nicht zur Hand.

Gruß
Radulph
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Re: Zitroniges Sommerbier

#44

Beitrag von Barney Gumble »

Ja stimmt, die anderen zwei treffen es eher.
Als Hefe würd ich wenn es trocken Hefe sein muss, die S-189 bei ca 9 °C präferieren. Mal sehen, vielleicht braue ich doch noch mal diese Saison..
VG
Shlomo
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Re: Zitroniges Sommerbier

#45

Beitrag von rakader »

DevilsHole82 hatte oben von einem Samba gesprochen, das ist normalerweise obergärig, mit der S-33 bekäme man fruchtbetonte Ester rein. Das würde für ein fruchtig-salziges Sommer-Ale passen - oder nicht?

Die S-33 nimmt man auch gerne beim Tropical Stout, das einzige untergärige Stout, das sich durch seine Frucht auszeichnet.
Die S-189 wäre mir zu neutral. Es soll ja "zitronen" :Smile

Cheers
Radulph
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Zuletzt geändert von rakader am Montag 31. Mai 2021, 01:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#46

Beitrag von Barney Gumble »

Hier ist noch ein Rezept was in die Richtung ginge https://www.maischemalzundmehr.de/index ... riff=Lemon
Wobei ich das mit dem in Jens beschriebenen Mazerieren spannender finde.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#47

Beitrag von rakader »

Mazerieren ist auf jeden Fall klarer und die bessere Methode. Lässt sich viel besser dosieren.

Überlege mal 63g Zitronenschalen. Bekomme das mal zusammen, ohne das Bittere Weiße mitzunehmen. Ich würde das Rezept zuerst abklopfen; bei der Menge an Zesten kommen mir schon mal Zweifel. Ferner verflüchtigen sich die Öle bei Hitze sehr stark. Durch die Hitze entstehen andere Aromen. Sehr bekannt ist dies bei Koriander. Mit Hitze besteht die Gefahr von Seife, kalt bekommst Du damit mehr Orange als mit echter Orange.

Ich mazeriere immer, wenn ich ein Saison mache. Einerseits hast Du mehr Geschmack, andererseits kannst Du exakt dosieren und läufst weniger Gefahr den Sud durch ein Zuviel zu versauen. Zudem ist es hygienischer.

Edit: 100ml Mazeration verträgt auch ein leichtes Sommerbier.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#48

Beitrag von DevilsHole82 »

Das Samba Pale Ale habe ich schon mit der WLP840 American Lager gebraut. Damit wird es schön knackig und clean. Richtung Mexican Lager. Die Stammwürze würde ich aber nicht zu niedrig wählen. So 12-13°P würde ich favorisieren. Auf jeden Fall schön hell mit einem Maisanteil größer 10%.
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Re: Zitroniges Sommerbier

#49

Beitrag von Sebbimweb »

Mag der Beitrag-Eröffner nochmal alles zusammenfassen wie er jetzt gedenkt den Sud zu machen?
So ein „zitroniges“ Bier würde mich auch interessieren, aber irgendwie bin ich bei den ganzen Kommentaren jetzt ausgestiegen 😉
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